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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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der Astronomie von Bedeutung, weil er 5 Kometen genau beobachtete und Elemente gab, die Wiederkehr derselben zu berechnen. - Sein Sohn Philipp fertigte eine Karte von Bayern, st. als Professor der Mathematik 1589 in Tübingen.


apices juris, lat., juristische Spitzfindigkeiten.


Apicius, römisch. Feinschmecker und Küchenkünstler zur Zeit des Tiberius; das seinen Namen führende röm. Kochbuch hat einen spätern Verfasser.


a pied (franz. a pie), zu Fuß.


Apinae et tricae, Baggatellen, von Apina und Trica, zwei (fabelhaften) erbärmlichen apulischen Städtchen.


Apios tuberosa, virgin. Erdnuß, Knollwicke, mit wohlriechenden Blumen und eßbaren Wurzelknollen; bei uns in Gärten.


Apirie, Mangel an Erfahrung.


Apis, der in Aegypten zu Memphis göttlich verehrte Stier, Symbol der Sonne; er mußte glänzend schwarz sein, mit weißem Dreieck auf der Stirne, Halbmond auf der rechten Seite und einem käferähnlichen Wulst unter der Zunge. Er hatte im Tempel des Phta einen eigenen Hof, ward von den Priestern gepflegt, aber nach 25 Jahren (einer astronomischen Periode) in einem heil. Teiche ertränkt und heimlich begraben, so daß sein Grab niemand wußte. Dann wurde ein neuer gesucht und war er gefunden, so war Jubel in ganz Aegypten.


apis, lat., Biene, naturgesch. Gattungsname.


Apistie, Unglaube.


Apitz, s. Albrecht (von Thüringen).


Apium L. Eine Doldenpflanzen-Gattung, welche zwei der wichtigsten Küchengewächse liefert, die Petersilie (A. Petroselinum L.) und den Sellerie (A. graveolens L.). - Von der Petersilie sind hauptsächlich 2 Sorten im Gebrauch, die Wurzel-Petersilie und die krausblättrige Petersilie, von welcher die Blätter in Suppen, zu Saucen und dgl. m. benützt werden. Vom Sellerie wird in Deutschland meist nur der Knoll-Sellerie mit großer dicker Wurzel gebaut; der Stengel-Sellerie, welcher mittelst Anhäufelns gebleicht wird, ist wenig bekannt. - Die Cultur ist für beide höchst einfach und bekannt genug.


Aplanatisch sind zusammengesetzte Glaslinsen, welche durch ihre Gesammtbrechung Bilder erzeugen, die von der Farbenabweichung der Abweichung wegen der Kugelgestalt frei sind.


Aplaniren, ebnen, gleichmachen.


Aplestie, Unersättlichkeit.


a plomb, nach dem Bleiloth, davon Aplomb, Sicherheit, Festigkeit im Tritt und Benehmen.


Apnöa, der augenblickliche Krampf der Stimmritze beim Husten, bei Kindern öfters vorkommend.


a poco a poco, ital., allmälig an Tonstärke zu- oder abnehmend.


Apocyneae. Die Familie der hundekohlähnlichen Pflanzen ist in medicinischer Hinsicht und auch für den Blumenfreund sehr wichtig. Im Allgemeinen enthalten die A. scharfe, reizende, zusammenziehende Stoffe; im Uebermaß gegeben können dieselben plötzliche Nervenzufälle und Betäubung bewirken. Die Wurzel von Ophioxylon serpentinum (Schneckenwurzel) gilt in Indien als ein Gegengift gegen Schlangenbisse, und ist sehr bitter und purgirend; ebenso wirkt die Rinde von Cerbera Manghas stark purgirend; die Rinde von Echites und Wrightia antidysenterica gilt für ein Fiebermittel, und der eingedickte Saft von Cerbera Abonai und Manghas ist in Mexico unter dem Namen Ycotli als ein tödtliches Gift bekannt. - Bei weitem die meisten A. sind tropische Pflanzen und verlangen bei uns das Warmhaus. - Die Gattungen Echites und Melodinus sind Schlingpflanzen, welche unter die Zierden des Warmhauses gehören. Interessant sind ferner der gefüllte Oleander (Nedrium odorum fl. pl.) und die Vinca rosea, welche die Temperatur des Warmhauses verlangen, wenn sie ihre Blüthen schön entwickeln sollen. - Die Vinca minor und major (Immergrün) als kriechende Freilandpflanzen zu Einfassungen, Felsenbekleidungen u. s. w., und endlich das Apocynum androsaemifolium L., die sogenannte Fliegenfalle oder der Hundskohl.

der Astronomie von Bedeutung, weil er 5 Kometen genau beobachtete und Elemente gab, die Wiederkehr derselben zu berechnen. – Sein Sohn Philipp fertigte eine Karte von Bayern, st. als Professor der Mathematik 1589 in Tübingen.


apices juris, lat., juristische Spitzfindigkeiten.


Apicius, römisch. Feinschmecker und Küchenkünstler zur Zeit des Tiberius; das seinen Namen führende röm. Kochbuch hat einen spätern Verfasser.


à pied (franz. a pie), zu Fuß.


Apinae et tricae, Baggatellen, von Apina und Trica, zwei (fabelhaften) erbärmlichen apulischen Städtchen.


Apios tuberosa, virgin. Erdnuß, Knollwicke, mit wohlriechenden Blumen und eßbaren Wurzelknollen; bei uns in Gärten.


Apirie, Mangel an Erfahrung.


Apis, der in Aegypten zu Memphis göttlich verehrte Stier, Symbol der Sonne; er mußte glänzend schwarz sein, mit weißem Dreieck auf der Stirne, Halbmond auf der rechten Seite und einem käferähnlichen Wulst unter der Zunge. Er hatte im Tempel des Phta einen eigenen Hof, ward von den Priestern gepflegt, aber nach 25 Jahren (einer astronomischen Periode) in einem heil. Teiche ertränkt und heimlich begraben, so daß sein Grab niemand wußte. Dann wurde ein neuer gesucht und war er gefunden, so war Jubel in ganz Aegypten.


apis, lat., Biene, naturgesch. Gattungsname.


Apistie, Unglaube.


Apitz, s. Albrecht (von Thüringen).


Apium L. Eine Doldenpflanzen-Gattung, welche zwei der wichtigsten Küchengewächse liefert, die Petersilie (A. Petroselinum L.) und den Sellerie (A. graveolens L.). – Von der Petersilie sind hauptsächlich 2 Sorten im Gebrauch, die Wurzel-Petersilie und die krausblättrige Petersilie, von welcher die Blätter in Suppen, zu Saucen und dgl. m. benützt werden. Vom Sellerie wird in Deutschland meist nur der Knoll-Sellerie mit großer dicker Wurzel gebaut; der Stengel-Sellerie, welcher mittelst Anhäufelns gebleicht wird, ist wenig bekannt. – Die Cultur ist für beide höchst einfach und bekannt genug.


Aplanatisch sind zusammengesetzte Glaslinsen, welche durch ihre Gesammtbrechung Bilder erzeugen, die von der Farbenabweichung der Abweichung wegen der Kugelgestalt frei sind.


Aplaniren, ebnen, gleichmachen.


Aplestie, Unersättlichkeit.


à plomb, nach dem Bleiloth, davon Aplomb, Sicherheit, Festigkeit im Tritt und Benehmen.


Apnöa, der augenblickliche Krampf der Stimmritze beim Husten, bei Kindern öfters vorkommend.


a poco a poco, ital., allmälig an Tonstärke zu- oder abnehmend.


Apocyneae. Die Familie der hundekohlähnlichen Pflanzen ist in medicinischer Hinsicht und auch für den Blumenfreund sehr wichtig. Im Allgemeinen enthalten die A. scharfe, reizende, zusammenziehende Stoffe; im Uebermaß gegeben können dieselben plötzliche Nervenzufälle und Betäubung bewirken. Die Wurzel von Ophioxylon serpentinum (Schneckenwurzel) gilt in Indien als ein Gegengift gegen Schlangenbisse, und ist sehr bitter und purgirend; ebenso wirkt die Rinde von Cerbera Manghas stark purgirend; die Rinde von Echites und Wrightia antidysenterica gilt für ein Fiebermittel, und der eingedickte Saft von Cerbera Abonai und Manghas ist in Mexico unter dem Namen Ycotli als ein tödtliches Gift bekannt. – Bei weitem die meisten A. sind tropische Pflanzen und verlangen bei uns das Warmhaus. – Die Gattungen Echites und Melodinus sind Schlingpflanzen, welche unter die Zierden des Warmhauses gehören. Interessant sind ferner der gefüllte Oleander (Nedrium odorum fl. pl.) und die Vinca rosea, welche die Temperatur des Warmhauses verlangen, wenn sie ihre Blüthen schön entwickeln sollen. – Die Vinca minor und major (Immergrün) als kriechende Freilandpflanzen zu Einfassungen, Felsenbekleidungen u. s. w., und endlich das Apocynum androsaemifolium L., die sogenannte Fliegenfalle oder der Hundskohl.

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[218/0219] der Astronomie von Bedeutung, weil er 5 Kometen genau beobachtete und Elemente gab, die Wiederkehr derselben zu berechnen. – Sein Sohn Philipp fertigte eine Karte von Bayern, st. als Professor der Mathematik 1589 in Tübingen. apices juris, lat., juristische Spitzfindigkeiten. Apicius, römisch. Feinschmecker und Küchenkünstler zur Zeit des Tiberius; das seinen Namen führende röm. Kochbuch hat einen spätern Verfasser. à pied (franz. a pie), zu Fuß. Apinae et tricae, Baggatellen, von Apina und Trica, zwei (fabelhaften) erbärmlichen apulischen Städtchen. Apios tuberosa, virgin. Erdnuß, Knollwicke, mit wohlriechenden Blumen und eßbaren Wurzelknollen; bei uns in Gärten. Apirie, Mangel an Erfahrung. Apis, der in Aegypten zu Memphis göttlich verehrte Stier, Symbol der Sonne; er mußte glänzend schwarz sein, mit weißem Dreieck auf der Stirne, Halbmond auf der rechten Seite und einem käferähnlichen Wulst unter der Zunge. Er hatte im Tempel des Phta einen eigenen Hof, ward von den Priestern gepflegt, aber nach 25 Jahren (einer astronomischen Periode) in einem heil. Teiche ertränkt und heimlich begraben, so daß sein Grab niemand wußte. Dann wurde ein neuer gesucht und war er gefunden, so war Jubel in ganz Aegypten. apis, lat., Biene, naturgesch. Gattungsname. Apistie, Unglaube. Apitz, s. Albrecht (von Thüringen). Apium L. Eine Doldenpflanzen-Gattung, welche zwei der wichtigsten Küchengewächse liefert, die Petersilie (A. Petroselinum L.) und den Sellerie (A. graveolens L.). – Von der Petersilie sind hauptsächlich 2 Sorten im Gebrauch, die Wurzel-Petersilie und die krausblättrige Petersilie, von welcher die Blätter in Suppen, zu Saucen und dgl. m. benützt werden. Vom Sellerie wird in Deutschland meist nur der Knoll-Sellerie mit großer dicker Wurzel gebaut; der Stengel-Sellerie, welcher mittelst Anhäufelns gebleicht wird, ist wenig bekannt. – Die Cultur ist für beide höchst einfach und bekannt genug. Aplanatisch sind zusammengesetzte Glaslinsen, welche durch ihre Gesammtbrechung Bilder erzeugen, die von der Farbenabweichung der Abweichung wegen der Kugelgestalt frei sind. Aplaniren, ebnen, gleichmachen. Aplestie, Unersättlichkeit. à plomb, nach dem Bleiloth, davon Aplomb, Sicherheit, Festigkeit im Tritt und Benehmen. Apnöa, der augenblickliche Krampf der Stimmritze beim Husten, bei Kindern öfters vorkommend. a poco a poco, ital., allmälig an Tonstärke zu- oder abnehmend. Apocyneae. Die Familie der hundekohlähnlichen Pflanzen ist in medicinischer Hinsicht und auch für den Blumenfreund sehr wichtig. Im Allgemeinen enthalten die A. scharfe, reizende, zusammenziehende Stoffe; im Uebermaß gegeben können dieselben plötzliche Nervenzufälle und Betäubung bewirken. Die Wurzel von Ophioxylon serpentinum (Schneckenwurzel) gilt in Indien als ein Gegengift gegen Schlangenbisse, und ist sehr bitter und purgirend; ebenso wirkt die Rinde von Cerbera Manghas stark purgirend; die Rinde von Echites und Wrightia antidysenterica gilt für ein Fiebermittel, und der eingedickte Saft von Cerbera Abonai und Manghas ist in Mexico unter dem Namen Ycotli als ein tödtliches Gift bekannt. – Bei weitem die meisten A. sind tropische Pflanzen und verlangen bei uns das Warmhaus. – Die Gattungen Echites und Melodinus sind Schlingpflanzen, welche unter die Zierden des Warmhauses gehören. Interessant sind ferner der gefüllte Oleander (Nedrium odorum fl. pl.) und die Vinca rosea, welche die Temperatur des Warmhauses verlangen, wenn sie ihre Blüthen schön entwickeln sollen. – Die Vinca minor und major (Immergrün) als kriechende Freilandpflanzen zu Einfassungen, Felsenbekleidungen u. s. w., und endlich das Apocynum androsaemifolium L., die sogenannte Fliegenfalle oder der Hundskohl.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/219>, abgerufen am 17.05.2024.