Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Alpengau, mit dem Hochvogel 7950' hoch, Grünten 5361', Rindalphorn 5580', schwarzen Grath 3420' u. s. w., trefflicher Viehzucht, u. einen Theil der oberschwäbischen Hochfläche, in den Thaleinschnitten bei 2000' über der Meeresfläche, die Anhöhen gegen 3000', Viehzucht, Ackerbau, große Waldungen. Die Algaier sind Kernschwaben, kräftig, munter, noch jetzt an die Waffenliebe ihrer Vorfahren erinnernd. Städte: Kempten, Füßen, Immenstadt, Isni, Leutkirch, Wangen.


Algebra (arab., Ergänzung durch Vergleichung), in weiterer Bedeutung der Theil der Arithmetik, welcher Aufgaben durch Gleichungen löst, in der gewöhnlichen Bedeutung die Buchstabenrechnung. Die Alexandriner haben im 4. Jahrh. die A. zuerst aufgestellt (Diophantes), von ihnen erhielten sie die Araber u. von diesen die Abendländer. Weiter ausgebildet wurde sie zuerst im 15. Jahrh. durch die Italiener, z. B. Ferreo, Florido, Cardanus, Tartaglia, welche kubische Gleichungen auflösten, dann Stiefel aus Eßlingen und Scheibel aus Tübingen. Ihre Vervollkommnung erhielt sie durch Descartes, besonders aber durch Newton, Leibniz Euler, Lagrange.


Algeciras (Algesiras), Stadt in Spanien, Prov. Cadix, Hafen, Schiffswerfte, 5000 E. 1801 den 6. Juli verunglückter Angriff des engl. Admirals Saumarez, den 11. Sieg desselben über die spanisch-franz. Flotille.


Algen (Algae), eine eigene Familie der Akotyledonen (s. d. A.) oder kryptogamischen Pflanzen. Das Gewebe dieser Pflanzen ist zellig; ihre Größe außerordentlich verschieden, von mikroskopischer Kleinheit bis zu der Länge von über 100 Fuß. Ein kleiner Theil derselben, die zarteren, wohnt im süßen Wasser, unter dem Namen Conserven bekannt, der größere Theil aber, die Fukusarten etc., bewohnt das Meer. Die einfachsten A. schwimmen, ohne Verbindung mit dem Boden, die zusammengesetzteren hingegen, obgleich auch sie getrennt vom Boden leben können, befestigen sich gewöhnlich am Grunde oder an Felsen durch wurzelähnliche Verlängerungen, die indeß nur zur Befestigung dienen, denn das ihnen die Nahrung zuführende Wasser saugen sie mit ihrer ganzen Oberfläche ein. Ihre Ausscheidung ist ein gallertartiger Schleim, durch den viele Arten derselben zu einer theils stärkenden theils wohlschmeckenden Nahrung der Menschen werden. Auch zu den kostbaren eßbaren Schwalbennestern liefern Fukusarten den Stoff.


Algheri, Festung u. Hafen an der Westküste der Insel Sardinien, Bischofssitz, 7000 E., Korallenfischerei, Ausfuhr von Wein, Oel, Wolle, Fellen u. Butter.


Algibarotte, Stadt in der portug. Estremadura, 2000 E., Töpferei. Benedictinerkloster Batalha, gestiftet zum Andenken des Sieges von König Johann I. von Portugal über die Spanier im J. 1385.


Algier, Algerien, seit 1830 franz. Colonialgebiet, 6500 #M. mit 2-3 Mill. E., gränzt westl. an Marokko, östl. an Tunis, südl. an die Wüste, nördlich an das Mittelmeer. Das Land ist durchgehends Höhenland, indem von der Küste bis an die Sahara 3 Höhenzüge ansteigen, welche A. der Länge nach durchziehen, u. da diese sich bis zur Gebirgshöhe erheben u. sich theilweise in Hochflächen ausdehnen, so tritt nicht selten sehr rauhe Witterung ein. An der Küste sind einzelne bedeutende Ebenen, z. B. bei Oran, Philippeville; die größte von allen ist die südl. von Algier gelegene sehr fruchtbare Metidscha, 9 M. lang, 3 M. breit. Auch zwischen den Längenzügen des Gebirges erweitern sich die Flußthäler öfters zu größeren Flächen, durchbrechen aber auch theilweise die Gebirgszüge in tiefen Querthälern. Die Flüsse sind alle von unbedeutender Größe: Tafna, Schelif, Massafrau, Buberak, Hamaese u. s. w. Dürre ist der vorherrschende Charakter des Landes, daß es aber dennoch des Anbaus in hohem Grade fähig ist, hat die alte Zeit bewiesen. Die franz. Sahara hat eine Menge Oasen, nur wenige Meilen vom Wüstenrande beginnend, welche wahre Dattelwälder u. Gärten sind. A. führt bereits Weizen nach Frankreich aus, mit dem Anbau des Tabaks u. der Baumwolle

Alpengau, mit dem Hochvogel 7950' hoch, Grünten 5361', Rindalphorn 5580', schwarzen Grath 3420' u. s. w., trefflicher Viehzucht, u. einen Theil der oberschwäbischen Hochfläche, in den Thaleinschnitten bei 2000' über der Meeresfläche, die Anhöhen gegen 3000', Viehzucht, Ackerbau, große Waldungen. Die Algaier sind Kernschwaben, kräftig, munter, noch jetzt an die Waffenliebe ihrer Vorfahren erinnernd. Städte: Kempten, Füßen, Immenstadt, Isni, Leutkirch, Wangen.


Algebra (arab., Ergänzung durch Vergleichung), in weiterer Bedeutung der Theil der Arithmetik, welcher Aufgaben durch Gleichungen löst, in der gewöhnlichen Bedeutung die Buchstabenrechnung. Die Alexandriner haben im 4. Jahrh. die A. zuerst aufgestellt (Diophantes), von ihnen erhielten sie die Araber u. von diesen die Abendländer. Weiter ausgebildet wurde sie zuerst im 15. Jahrh. durch die Italiener, z. B. Ferreo, Florido, Cardanus, Tartaglia, welche kubische Gleichungen auflösten, dann Stiefel aus Eßlingen und Scheibel aus Tübingen. Ihre Vervollkommnung erhielt sie durch Descartes, besonders aber durch Newton, Leibniz Euler, Lagrange.


Algeciras (Algesiras), Stadt in Spanien, Prov. Cadix, Hafen, Schiffswerfte, 5000 E. 1801 den 6. Juli verunglückter Angriff des engl. Admirals Saumarez, den 11. Sieg desselben über die spanisch-franz. Flotille.


Algen (Algae), eine eigene Familie der Akotyledonen (s. d. A.) oder kryptogamischen Pflanzen. Das Gewebe dieser Pflanzen ist zellig; ihre Größe außerordentlich verschieden, von mikroskopischer Kleinheit bis zu der Länge von über 100 Fuß. Ein kleiner Theil derselben, die zarteren, wohnt im süßen Wasser, unter dem Namen Conserven bekannt, der größere Theil aber, die Fukusarten etc., bewohnt das Meer. Die einfachsten A. schwimmen, ohne Verbindung mit dem Boden, die zusammengesetzteren hingegen, obgleich auch sie getrennt vom Boden leben können, befestigen sich gewöhnlich am Grunde oder an Felsen durch wurzelähnliche Verlängerungen, die indeß nur zur Befestigung dienen, denn das ihnen die Nahrung zuführende Wasser saugen sie mit ihrer ganzen Oberfläche ein. Ihre Ausscheidung ist ein gallertartiger Schleim, durch den viele Arten derselben zu einer theils stärkenden theils wohlschmeckenden Nahrung der Menschen werden. Auch zu den kostbaren eßbaren Schwalbennestern liefern Fukusarten den Stoff.


Algheri, Festung u. Hafen an der Westküste der Insel Sardinien, Bischofssitz, 7000 E., Korallenfischerei, Ausfuhr von Wein, Oel, Wolle, Fellen u. Butter.


Algibarotte, Stadt in der portug. Estremadura, 2000 E., Töpferei. Benedictinerkloster Batalha, gestiftet zum Andenken des Sieges von König Johann I. von Portugal über die Spanier im J. 1385.


Algier, Algerien, seit 1830 franz. Colonialgebiet, 6500 □M. mit 2–3 Mill. E., gränzt westl. an Marokko, östl. an Tunis, südl. an die Wüste, nördlich an das Mittelmeer. Das Land ist durchgehends Höhenland, indem von der Küste bis an die Sahara 3 Höhenzüge ansteigen, welche A. der Länge nach durchziehen, u. da diese sich bis zur Gebirgshöhe erheben u. sich theilweise in Hochflächen ausdehnen, so tritt nicht selten sehr rauhe Witterung ein. An der Küste sind einzelne bedeutende Ebenen, z. B. bei Oran, Philippeville; die größte von allen ist die südl. von Algier gelegene sehr fruchtbare Metidscha, 9 M. lang, 3 M. breit. Auch zwischen den Längenzügen des Gebirges erweitern sich die Flußthäler öfters zu größeren Flächen, durchbrechen aber auch theilweise die Gebirgszüge in tiefen Querthälern. Die Flüsse sind alle von unbedeutender Größe: Tafna, Schelif, Massafrau, Buberak, Hamaese u. s. w. Dürre ist der vorherrschende Charakter des Landes, daß es aber dennoch des Anbaus in hohem Grade fähig ist, hat die alte Zeit bewiesen. Die franz. Sahara hat eine Menge Oasen, nur wenige Meilen vom Wüstenrande beginnend, welche wahre Dattelwälder u. Gärten sind. A. führt bereits Weizen nach Frankreich aus, mit dem Anbau des Tabaks u. der Baumwolle

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0117" n="116"/>
Alpengau, mit dem Hochvogel 7950' hoch, Grünten 5361', Rindalphorn 5580', schwarzen Grath 3420' u. s. w., trefflicher Viehzucht, u. einen Theil der oberschwäbischen Hochfläche, in den Thaleinschnitten bei 2000' über der Meeresfläche, die Anhöhen gegen 3000', Viehzucht, Ackerbau, große Waldungen. Die Algaier sind Kernschwaben, kräftig, munter, noch jetzt an die Waffenliebe ihrer Vorfahren erinnernd. Städte: Kempten, Füßen, Immenstadt, Isni, Leutkirch, Wangen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Algebra</hi> (arab., Ergänzung durch Vergleichung), in weiterer Bedeutung der Theil der Arithmetik, welcher Aufgaben durch Gleichungen löst, in der gewöhnlichen Bedeutung die Buchstabenrechnung. Die Alexandriner haben im 4. Jahrh. die A. zuerst aufgestellt (Diophantes), von ihnen erhielten sie die Araber u. von diesen die Abendländer. Weiter ausgebildet wurde sie zuerst im 15. Jahrh. durch die Italiener, z. B. Ferreo, Florido, Cardanus, Tartaglia, welche kubische Gleichungen auflösten, dann Stiefel aus Eßlingen und Scheibel aus Tübingen. Ihre Vervollkommnung erhielt sie durch Descartes, besonders aber durch Newton, Leibniz Euler, Lagrange.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Algeciras</hi> (Algesiras), Stadt in Spanien, Prov. Cadix, Hafen, Schiffswerfte, 5000 E. 1801 den 6. Juli verunglückter Angriff des engl. Admirals Saumarez, den 11. Sieg desselben über die spanisch-franz. Flotille.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Algen</hi><hi rendition="#i">(Algae)</hi>, eine eigene Familie der Akotyledonen (s. d. A.) oder kryptogamischen Pflanzen. Das Gewebe dieser Pflanzen ist zellig; ihre Größe außerordentlich verschieden, von mikroskopischer Kleinheit bis zu der Länge von über 100 Fuß. Ein kleiner Theil derselben, die zarteren, wohnt im süßen Wasser, unter dem Namen Conserven bekannt, der größere Theil aber, die Fukusarten etc., bewohnt das Meer. Die einfachsten A. schwimmen, ohne Verbindung mit dem Boden, die zusammengesetzteren hingegen, obgleich auch sie getrennt vom Boden leben können, befestigen sich gewöhnlich am Grunde oder an Felsen durch wurzelähnliche Verlängerungen, die indeß nur zur Befestigung dienen, denn das ihnen die Nahrung zuführende Wasser saugen sie mit ihrer ganzen Oberfläche ein. Ihre Ausscheidung ist ein gallertartiger Schleim, durch den viele Arten derselben zu einer theils stärkenden theils wohlschmeckenden Nahrung der Menschen werden. Auch zu den kostbaren eßbaren Schwalbennestern liefern Fukusarten den Stoff.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Algheri</hi>, Festung u. Hafen an der Westküste der Insel Sardinien, Bischofssitz, 7000 E., Korallenfischerei, Ausfuhr von Wein, Oel, Wolle, Fellen u. Butter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Algibarotte</hi>, Stadt in der portug. Estremadura, 2000 E., Töpferei. Benedictinerkloster Batalha, gestiftet zum Andenken des Sieges von König Johann I. von Portugal über die Spanier im J. 1385.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Algier</hi>, Algerien, seit 1830 franz. Colonialgebiet, 6500 &#x25A1;M. mit 2&#x2013;3 Mill. E., gränzt westl. an Marokko, östl. an Tunis, südl. an die Wüste, nördlich an das Mittelmeer. Das Land ist durchgehends Höhenland, indem von der Küste bis an die Sahara 3 Höhenzüge ansteigen, welche A. der Länge nach durchziehen, u. da diese sich bis zur Gebirgshöhe erheben u. sich theilweise in Hochflächen ausdehnen, so tritt nicht selten sehr rauhe Witterung ein. An der Küste sind einzelne bedeutende Ebenen, z. B. bei Oran, Philippeville; die größte von allen ist die südl. von Algier gelegene sehr fruchtbare Metidscha, 9 M. lang, 3 M. breit. Auch zwischen den Längenzügen des Gebirges erweitern sich die Flußthäler öfters zu größeren Flächen, durchbrechen aber auch theilweise die Gebirgszüge in tiefen Querthälern. Die Flüsse sind alle von unbedeutender Größe: Tafna, Schelif, Massafrau, Buberak, Hamaese u. s. w. Dürre ist der vorherrschende Charakter des Landes, daß es aber dennoch des Anbaus in hohem Grade fähig ist, hat die alte Zeit bewiesen. Die franz. Sahara hat eine Menge Oasen, nur wenige Meilen vom Wüstenrande beginnend, welche wahre Dattelwälder u. Gärten sind. A. führt bereits Weizen nach Frankreich aus, mit dem Anbau des Tabaks u. der Baumwolle
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[116/0117] Alpengau, mit dem Hochvogel 7950' hoch, Grünten 5361', Rindalphorn 5580', schwarzen Grath 3420' u. s. w., trefflicher Viehzucht, u. einen Theil der oberschwäbischen Hochfläche, in den Thaleinschnitten bei 2000' über der Meeresfläche, die Anhöhen gegen 3000', Viehzucht, Ackerbau, große Waldungen. Die Algaier sind Kernschwaben, kräftig, munter, noch jetzt an die Waffenliebe ihrer Vorfahren erinnernd. Städte: Kempten, Füßen, Immenstadt, Isni, Leutkirch, Wangen. Algebra (arab., Ergänzung durch Vergleichung), in weiterer Bedeutung der Theil der Arithmetik, welcher Aufgaben durch Gleichungen löst, in der gewöhnlichen Bedeutung die Buchstabenrechnung. Die Alexandriner haben im 4. Jahrh. die A. zuerst aufgestellt (Diophantes), von ihnen erhielten sie die Araber u. von diesen die Abendländer. Weiter ausgebildet wurde sie zuerst im 15. Jahrh. durch die Italiener, z. B. Ferreo, Florido, Cardanus, Tartaglia, welche kubische Gleichungen auflösten, dann Stiefel aus Eßlingen und Scheibel aus Tübingen. Ihre Vervollkommnung erhielt sie durch Descartes, besonders aber durch Newton, Leibniz Euler, Lagrange. Algeciras (Algesiras), Stadt in Spanien, Prov. Cadix, Hafen, Schiffswerfte, 5000 E. 1801 den 6. Juli verunglückter Angriff des engl. Admirals Saumarez, den 11. Sieg desselben über die spanisch-franz. Flotille. Algen (Algae), eine eigene Familie der Akotyledonen (s. d. A.) oder kryptogamischen Pflanzen. Das Gewebe dieser Pflanzen ist zellig; ihre Größe außerordentlich verschieden, von mikroskopischer Kleinheit bis zu der Länge von über 100 Fuß. Ein kleiner Theil derselben, die zarteren, wohnt im süßen Wasser, unter dem Namen Conserven bekannt, der größere Theil aber, die Fukusarten etc., bewohnt das Meer. Die einfachsten A. schwimmen, ohne Verbindung mit dem Boden, die zusammengesetzteren hingegen, obgleich auch sie getrennt vom Boden leben können, befestigen sich gewöhnlich am Grunde oder an Felsen durch wurzelähnliche Verlängerungen, die indeß nur zur Befestigung dienen, denn das ihnen die Nahrung zuführende Wasser saugen sie mit ihrer ganzen Oberfläche ein. Ihre Ausscheidung ist ein gallertartiger Schleim, durch den viele Arten derselben zu einer theils stärkenden theils wohlschmeckenden Nahrung der Menschen werden. Auch zu den kostbaren eßbaren Schwalbennestern liefern Fukusarten den Stoff. Algheri, Festung u. Hafen an der Westküste der Insel Sardinien, Bischofssitz, 7000 E., Korallenfischerei, Ausfuhr von Wein, Oel, Wolle, Fellen u. Butter. Algibarotte, Stadt in der portug. Estremadura, 2000 E., Töpferei. Benedictinerkloster Batalha, gestiftet zum Andenken des Sieges von König Johann I. von Portugal über die Spanier im J. 1385. Algier, Algerien, seit 1830 franz. Colonialgebiet, 6500 □M. mit 2–3 Mill. E., gränzt westl. an Marokko, östl. an Tunis, südl. an die Wüste, nördlich an das Mittelmeer. Das Land ist durchgehends Höhenland, indem von der Küste bis an die Sahara 3 Höhenzüge ansteigen, welche A. der Länge nach durchziehen, u. da diese sich bis zur Gebirgshöhe erheben u. sich theilweise in Hochflächen ausdehnen, so tritt nicht selten sehr rauhe Witterung ein. An der Küste sind einzelne bedeutende Ebenen, z. B. bei Oran, Philippeville; die größte von allen ist die südl. von Algier gelegene sehr fruchtbare Metidscha, 9 M. lang, 3 M. breit. Auch zwischen den Längenzügen des Gebirges erweitern sich die Flußthäler öfters zu größeren Flächen, durchbrechen aber auch theilweise die Gebirgszüge in tiefen Querthälern. Die Flüsse sind alle von unbedeutender Größe: Tafna, Schelif, Massafrau, Buberak, Hamaese u. s. w. Dürre ist der vorherrschende Charakter des Landes, daß es aber dennoch des Anbaus in hohem Grade fähig ist, hat die alte Zeit bewiesen. Die franz. Sahara hat eine Menge Oasen, nur wenige Meilen vom Wüstenrande beginnend, welche wahre Dattelwälder u. Gärten sind. A. führt bereits Weizen nach Frankreich aus, mit dem Anbau des Tabaks u. der Baumwolle

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/117
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/117>, abgerufen am 17.05.2024.