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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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welche Türken und Perser vornehmen, bevor sie die Ceremonien ihres Gebetes u. s. w. beginnen.


Abdias s. Obadja.


Abdication, 1. Verzicht, Ablehnung, Abdankung; 2. Verstoßung unwürdiger Kinder; factisch wohl, aber rechtlich nicht können sich die Eltern ihrer Pflichten entbinden.


Abdiesus, Martyrer in der Christenverfolgung des Sassaniden Sapor II. (st. 380); Gedächtnißtag 22. April.


Abdolonymus oder Abdalonymus, aus dem Stamme der sidonischen Könige, lebte von dem Anbau seines Gartens, als ihn Alexander d. G. auf den Thron von Sidon erhob.


Abdomen, Unterleib, heißt der unterhalb des Zwerchfells gelegene Theil des Rumpfes des menschlichen und thierischen Körpers. Er wird von mehreren theils knöchernen theils fleischigen Theilen gebildet und schließt eine Höhle, die Bauchhöhle, in sich. In dieser liegen die Unterleibs- oder Abdominalorgane, nämlich die Verdauungs-, Harn- und Geschlechtsorgane.


Abdon, Perser von vornehmer Herkunft, Christ, wurde zu Rom unter Diocletian 250 gemartert; Gedächtnißtag 30. Juli.


Abdorrahman, Abderrahmen (Diener der Barmherzigkeit), Name mehrerer Kalifen; des Feldherrn, der über die Pyrenäen vordrang und 732 gegen Karl Martell bei Tours blieb.


Abdossiren, schräge machen.


Abdulhamid, Sultan, Sohn Achmed III., geb. 1725. In seinem 6. Jahre sah er seinen Vater abgesetzt und gefangen; er theilte dieses Schicksal bis zu dem Tode seines Bruders Mustapha III. (1774). Da wurde er auf den Thron erhoben und schloß mit Rußland den Frieden von Kutschuk Kainardschi. Im J. 1787 begannen Katharina II. und Joseph II. einen neuen Krieg mit dem Sultan, der dessen Ende nicht erlebte, denn er starb 1789 und überließ den Thron seinem Neffen Selim III.


Abdulmedschid, türkischer Sultan, geb. 6. Mai 1822, folgte seinem Vater Mahmud II. den 1. Juli 1839.


Abegg, Jul. Fr. Heinr., geb. 1796 zu Erlangen, seit 1826 Prof. in Breslau, angesehener Criminalist, fruchtbarer Schriftsteller in dieser Richtung.


Abel (Hauch, Nichtigkeit), zweiter Sohn der Stammeltern und von seinem ältern Bruder Kain ermordet, weil Gott sein Wohlgefallen an Abels Opfer bezeugt hatte.


Abel, König von Dänemark, Sohn Waldemars II., gelangte durch den Mord seines Bruders Erich zur Alleinherrschaft (1250). Durch eine willkürliche Schatzung erbitterte er die Eiderfriesen und fiel gegen sie in der Schlacht von Harblek am 29. Juni 1252.


Abel, Niels Henrik, geb. 1802 zu Findoe im Stifte Christianssand, genialer Mathematiker, starb schon 1829 den 6. April an der Schwindsucht.


Abel, Joh., geb. 1786 zu Aschach in Oesterreich, hat als Historienmaler einen Namen; starb 1818.


Abel, Karl von, geb. 1788 zu Wetzlar, studierte hier und in Gießen die Rechtswissenschaft, trat 1809 in bayer. Staatsdienst und machte den Feldzug von 1814 mit. Als Beamter wußte er seine Kenntnisse und Thätigkeit geltend zu machen und rückte von Stufe zu Stufe vor. 1827 wurde er Ministerialrath des Innern und geadelt, ging 1832 als substituirtes Mitglied der Regentschaft nach Griechenland, wo er entschiedener Gegner der Armanspergischen Verwaltung war. 1834 zurückgekehrt trat er wieder in das Ministerium des Innern, war 1837 Regierungskommissär auf dem Landtage und nach dem Sturze des Ministeriums Oettingen-Wallerstein wurde er Minister des Innern. Er gab der Regierung eine entschieden katholische Richtung, bekämpfte die Grundsätze des neuen Constitutionalismus, namentlich wie dieser das Steuerbewilligungsrecht der Stände auffaßt. Er unterlag 1847 nicht seinen politischen Gegnern, sondern der persönlichen Ungnade des Königs, die er sich in der Lola Montes-Geschichte zuzog.


Abelianer, Abeliten, von St. Augustin erwähnte, zu seiner Zeit schon erloschene Sekte in Afrika. Die Abeliten verwarfen den geschlechtlichen Umgang der Eheleute und geboten geschwisterliches

welche Türken und Perser vornehmen, bevor sie die Ceremonien ihres Gebetes u. s. w. beginnen.


Abdias s. Obadja.


Abdication, 1. Verzicht, Ablehnung, Abdankung; 2. Verstoßung unwürdiger Kinder; factisch wohl, aber rechtlich nicht können sich die Eltern ihrer Pflichten entbinden.


Abdiesus, Martyrer in der Christenverfolgung des Sassaniden Sapor II. (st. 380); Gedächtnißtag 22. April.


Abdolonymus oder Abdalonymus, aus dem Stamme der sidonischen Könige, lebte von dem Anbau seines Gartens, als ihn Alexander d. G. auf den Thron von Sidon erhob.


Abdomen, Unterleib, heißt der unterhalb des Zwerchfells gelegene Theil des Rumpfes des menschlichen und thierischen Körpers. Er wird von mehreren theils knöchernen theils fleischigen Theilen gebildet und schließt eine Höhle, die Bauchhöhle, in sich. In dieser liegen die Unterleibs- oder Abdominalorgane, nämlich die Verdauungs-, Harn- und Geschlechtsorgane.


Abdon, Perser von vornehmer Herkunft, Christ, wurde zu Rom unter Diocletian 250 gemartert; Gedächtnißtag 30. Juli.


Abdorrahman, Abderrahmen (Diener der Barmherzigkeit), Name mehrerer Kalifen; des Feldherrn, der über die Pyrenäen vordrang und 732 gegen Karl Martell bei Tours blieb.


Abdossiren, schräge machen.


Abdulhamid, Sultan, Sohn Achmed III., geb. 1725. In seinem 6. Jahre sah er seinen Vater abgesetzt und gefangen; er theilte dieses Schicksal bis zu dem Tode seines Bruders Mustapha III. (1774). Da wurde er auf den Thron erhoben und schloß mit Rußland den Frieden von Kutschuk Kainardschi. Im J. 1787 begannen Katharina II. und Joseph II. einen neuen Krieg mit dem Sultan, der dessen Ende nicht erlebte, denn er starb 1789 und überließ den Thron seinem Neffen Selim III.


Abdulmedschid, türkischer Sultan, geb. 6. Mai 1822, folgte seinem Vater Mahmud II. den 1. Juli 1839.


Abegg, Jul. Fr. Heinr., geb. 1796 zu Erlangen, seit 1826 Prof. in Breslau, angesehener Criminalist, fruchtbarer Schriftsteller in dieser Richtung.


Abel (Hauch, Nichtigkeit), zweiter Sohn der Stammeltern und von seinem ältern Bruder Kain ermordet, weil Gott sein Wohlgefallen an Abels Opfer bezeugt hatte.


Abel, König von Dänemark, Sohn Waldemars II., gelangte durch den Mord seines Bruders Erich zur Alleinherrschaft (1250). Durch eine willkürliche Schatzung erbitterte er die Eiderfriesen und fiel gegen sie in der Schlacht von Harblek am 29. Juni 1252.


Abel, Niels Henrik, geb. 1802 zu Findoe im Stifte Christianssand, genialer Mathematiker, starb schon 1829 den 6. April an der Schwindsucht.


Abel, Joh., geb. 1786 zu Aschach in Oesterreich, hat als Historienmaler einen Namen; starb 1818.


Abel, Karl von, geb. 1788 zu Wetzlar, studierte hier und in Gießen die Rechtswissenschaft, trat 1809 in bayer. Staatsdienst und machte den Feldzug von 1814 mit. Als Beamter wußte er seine Kenntnisse und Thätigkeit geltend zu machen und rückte von Stufe zu Stufe vor. 1827 wurde er Ministerialrath des Innern und geadelt, ging 1832 als substituirtes Mitglied der Regentschaft nach Griechenland, wo er entschiedener Gegner der Armanspergischen Verwaltung war. 1834 zurückgekehrt trat er wieder in das Ministerium des Innern, war 1837 Regierungskommissär auf dem Landtage und nach dem Sturze des Ministeriums Oettingen-Wallerstein wurde er Minister des Innern. Er gab der Regierung eine entschieden katholische Richtung, bekämpfte die Grundsätze des neuen Constitutionalismus, namentlich wie dieser das Steuerbewilligungsrecht der Stände auffaßt. Er unterlag 1847 nicht seinen politischen Gegnern, sondern der persönlichen Ungnade des Königs, die er sich in der Lola Montes-Geschichte zuzog.


Abelianer, Abeliten, von St. Augustin erwähnte, zu seiner Zeit schon erloschene Sekte in Afrika. Die Abeliten verwarfen den geschlechtlichen Umgang der Eheleute und geboten geschwisterliches

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[9/0010] welche Türken und Perser vornehmen, bevor sie die Ceremonien ihres Gebetes u. s. w. beginnen. Abdias s. Obadja. Abdication, 1. Verzicht, Ablehnung, Abdankung; 2. Verstoßung unwürdiger Kinder; factisch wohl, aber rechtlich nicht können sich die Eltern ihrer Pflichten entbinden. Abdiesus, Martyrer in der Christenverfolgung des Sassaniden Sapor II. (st. 380); Gedächtnißtag 22. April. Abdolonymus oder Abdalonymus, aus dem Stamme der sidonischen Könige, lebte von dem Anbau seines Gartens, als ihn Alexander d. G. auf den Thron von Sidon erhob. Abdomen, Unterleib, heißt der unterhalb des Zwerchfells gelegene Theil des Rumpfes des menschlichen und thierischen Körpers. Er wird von mehreren theils knöchernen theils fleischigen Theilen gebildet und schließt eine Höhle, die Bauchhöhle, in sich. In dieser liegen die Unterleibs- oder Abdominalorgane, nämlich die Verdauungs-, Harn- und Geschlechtsorgane. Abdon, Perser von vornehmer Herkunft, Christ, wurde zu Rom unter Diocletian 250 gemartert; Gedächtnißtag 30. Juli. Abdorrahman, Abderrahmen (Diener der Barmherzigkeit), Name mehrerer Kalifen; des Feldherrn, der über die Pyrenäen vordrang und 732 gegen Karl Martell bei Tours blieb. Abdossiren, schräge machen. Abdulhamid, Sultan, Sohn Achmed III., geb. 1725. In seinem 6. Jahre sah er seinen Vater abgesetzt und gefangen; er theilte dieses Schicksal bis zu dem Tode seines Bruders Mustapha III. (1774). Da wurde er auf den Thron erhoben und schloß mit Rußland den Frieden von Kutschuk Kainardschi. Im J. 1787 begannen Katharina II. und Joseph II. einen neuen Krieg mit dem Sultan, der dessen Ende nicht erlebte, denn er starb 1789 und überließ den Thron seinem Neffen Selim III. Abdulmedschid, türkischer Sultan, geb. 6. Mai 1822, folgte seinem Vater Mahmud II. den 1. Juli 1839. Abegg, Jul. Fr. Heinr., geb. 1796 zu Erlangen, seit 1826 Prof. in Breslau, angesehener Criminalist, fruchtbarer Schriftsteller in dieser Richtung. Abel (Hauch, Nichtigkeit), zweiter Sohn der Stammeltern und von seinem ältern Bruder Kain ermordet, weil Gott sein Wohlgefallen an Abels Opfer bezeugt hatte. Abel, König von Dänemark, Sohn Waldemars II., gelangte durch den Mord seines Bruders Erich zur Alleinherrschaft (1250). Durch eine willkürliche Schatzung erbitterte er die Eiderfriesen und fiel gegen sie in der Schlacht von Harblek am 29. Juni 1252. Abel, Niels Henrik, geb. 1802 zu Findoe im Stifte Christianssand, genialer Mathematiker, starb schon 1829 den 6. April an der Schwindsucht. Abel, Joh., geb. 1786 zu Aschach in Oesterreich, hat als Historienmaler einen Namen; starb 1818. Abel, Karl von, geb. 1788 zu Wetzlar, studierte hier und in Gießen die Rechtswissenschaft, trat 1809 in bayer. Staatsdienst und machte den Feldzug von 1814 mit. Als Beamter wußte er seine Kenntnisse und Thätigkeit geltend zu machen und rückte von Stufe zu Stufe vor. 1827 wurde er Ministerialrath des Innern und geadelt, ging 1832 als substituirtes Mitglied der Regentschaft nach Griechenland, wo er entschiedener Gegner der Armanspergischen Verwaltung war. 1834 zurückgekehrt trat er wieder in das Ministerium des Innern, war 1837 Regierungskommissär auf dem Landtage und nach dem Sturze des Ministeriums Oettingen-Wallerstein wurde er Minister des Innern. Er gab der Regierung eine entschieden katholische Richtung, bekämpfte die Grundsätze des neuen Constitutionalismus, namentlich wie dieser das Steuerbewilligungsrecht der Stände auffaßt. Er unterlag 1847 nicht seinen politischen Gegnern, sondern der persönlichen Ungnade des Königs, die er sich in der Lola Montes-Geschichte zuzog. Abelianer, Abeliten, von St. Augustin erwähnte, zu seiner Zeit schon erloschene Sekte in Afrika. Die Abeliten verwarfen den geschlechtlichen Umgang der Eheleute und geboten geschwisterliches

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/10>, abgerufen am 30.04.2024.