Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 30. Burg/Berlin, 1837.1837. Erscheint jeden Sonnabend. Nro 30. Conversations=Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
[Abbildung]
Die Pallikaren. [Beginn Spaltensatz] Zur Charakteristik der hentigen Griechen und zur Kenntniß grie- chischer Sitten. *) 1. Jm Allgemeinen. Der Grieche entwickelt früh seine physischen Kräfte; *) Nach den Mittheilungen eines Deutschen aus dem Jahre 1833 folg. **) v. Pradt, Erinnerungen aus Griechenland (1816) , S.
56 rühmt von einem Griechen, daß er sich oft mit Hirten in einer Entfernung von einer halben Stunde, ohne zu schreien, unterhalten, und auf Gegenstände gezeigt habe, die Andere mit Perspectiven suchen mußten oder erst nach einer Stunde erblickten. 1837. Erscheint jeden Sonnabend. Nro 30. Conversations=Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
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Die Pallikaren. [Beginn Spaltensatz] Zur Charakteristik der hentigen Griechen und zur Kenntniß grie- chischer Sitten. *) 1. Jm Allgemeinen. Der Grieche entwickelt früh seine physischen Kräfte; *) Nach den Mittheilungen eines Deutschen aus dem Jahre 1833 folg. **) v. Pradt, Erinnerungen aus Griechenland (1816) , S.
56 rühmt von einem Griechen, daß er sich oft mit Hirten in einer Entfernung von einer halben Stunde, ohne zu schreien, unterhalten, und auf Gegenstände gezeigt habe, die Andere mit Perspectiven suchen mußten oder erst nach einer Stunde erblickten. <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001"/> <titlePage xml:id="tp1a" type="heading" next="#tp1b"> <docImprint> <docDate>1837.</docDate> </docImprint> </titlePage> <div type="jExpedition"> <p> <hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi> </p> </div> <titlePage xml:id="tp1b" prev="#tp1a" type="heading"> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right">N<hi rendition="#sup">ro</hi> 30.</hi> </titlePart><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <titlePart type="main"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Conversations=Blatt<lb/> zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.</hi> </hi> </titlePart><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint> <publisher> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg</hi>.</hi> </publisher> </docImprint> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <figure> <head> <hi rendition="#g">Die Pallikaren.</hi> </head> </figure><lb/> <cb type="start" n="[461]"/> <div xml:id="Sitte1" type="jArticle" n="1"> <head><hi rendition="#fr">Zur Charakteristik der hentigen<lb/> Griechen und zur Kenntniß grie-<lb/> chischer Sitten</hi>. <note place="foot" n="*)">Nach den Mittheilungen eines Deutschen aus dem Jahre<lb/> 1833 folg.</note></head><lb/> <div n="2"> <head>1.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Jm Allgemeinen</hi>.</hi></head><lb/> <p>Der Grieche entwickelt früh seine physischen Kräfte;<lb/> das unmündige Kind schon lernt zeitig den Gebrauch<lb/> seiner Glieder. Wenig geleitet von der Mutter, in kei-<lb/> nerlei Hinsicht körperlich verzärtelt, schreitet der sechs-<lb/><cb n="[462]"/> jährige Knabe über Hindernisse hinweg, die Andere im<lb/> zwölften Jahre für unübersteigbar halten würden. Zum<lb/> Manne herangereift, erfreuet er sich einer Kraft und<lb/> Gewandtheit, die oft Staunen erregen. Gesicht und Ge-<lb/> hör sind unübertrefflich. <note place="foot" n="**)">v. <hi rendition="#g">Pradt,</hi> Erinnerungen aus Griechenland (1816) , S.<lb/> 56 rühmt von einem Griechen, daß er sich oft mit Hirten<lb/> in einer Entfernung von einer halben Stunde, ohne zu<lb/> schreien, unterhalten, und auf Gegenstände gezeigt habe,<lb/> die Andere mit Perspectiven suchen mußten oder erst nach<lb/> einer Stunde erblickten.</note> Aus seiner hochgewölbten<lb/> Brust dringt die kräftige, männliche Stimme weit über<lb/> Berg und Thal. Seine Mäßigkeit übt großen Einfluß<lb/> auf die schönen, gedrungenen Formen seines oft herku-<lb/> lischen Körpers. Selbst in Lumpen gehüllt, ist die Hal-<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
1837. Erscheint jeden Sonnabend.
Nro 30.
Conversations=Blatt
zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.
Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
[Abbildung Die Pallikaren.]
Zur Charakteristik der hentigen
Griechen und zur Kenntniß grie-
chischer Sitten. *)
1.
Jm Allgemeinen.
Der Grieche entwickelt früh seine physischen Kräfte;
das unmündige Kind schon lernt zeitig den Gebrauch
seiner Glieder. Wenig geleitet von der Mutter, in kei-
nerlei Hinsicht körperlich verzärtelt, schreitet der sechs-
jährige Knabe über Hindernisse hinweg, die Andere im
zwölften Jahre für unübersteigbar halten würden. Zum
Manne herangereift, erfreuet er sich einer Kraft und
Gewandtheit, die oft Staunen erregen. Gesicht und Ge-
hör sind unübertrefflich. **) Aus seiner hochgewölbten
Brust dringt die kräftige, männliche Stimme weit über
Berg und Thal. Seine Mäßigkeit übt großen Einfluß
auf die schönen, gedrungenen Formen seines oft herku-
lischen Körpers. Selbst in Lumpen gehüllt, ist die Hal-
*) Nach den Mittheilungen eines Deutschen aus dem Jahre
1833 folg.
**) v. Pradt, Erinnerungen aus Griechenland (1816) , S.
56 rühmt von einem Griechen, daß er sich oft mit Hirten
in einer Entfernung von einer halben Stunde, ohne zu
schreien, unterhalten, und auf Gegenstände gezeigt habe,
die Andere mit Perspectiven suchen mußten oder erst nach
einer Stunde erblickten.
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