[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.keiner so leichte bringen lassen wird; und Wann dann beym Schluß des Es- Allerseits hochwertheste Anwe- Sie nehmen nicht übel, wann ich, ben.
keiner ſo leichte bringen laſſen wird; und Wann dann beym Schluß des Eſ- Allerſeits hochwertheſte Anwe- Sie nehmen nicht uͤbel, wann ich, ben.
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keiner ſo leichte bringen laſſen wird; und
da wird ſich jederman leicht darauf zu
erklaͤren, und erſtlich die geſtrige verur-
ſachte Unruhe und Bemuͤhung zu ent-
ſchuldigen wiſſen, worauf er dann ſa-
gen kan, ob er kommen wolle, oder we-
gen wichtiger Geſchaͤffte nicht erſcheinen
koͤnte, und es alſo nicht noͤthig ſeyn, des-
wegen ein halb duzent Complimenten
herzuſezen, weil man ſich dabey gemeini-
glich der moͤglichſten Kuͤrze bedienet; je-
doch gemeiniglich die Braut-Leute we-
gen der naͤchtlichen Kurzweil vexiret, ih-
nen auch manchmalen laͤcherliche Docken
und Figuren ſchencket.
Wann dann beym Schluß des Eſ-
ſens, am andern Hochzeit-Tag, der
Braut-Diener eine Schuͤſſel zum
Schencken auftruͤge, koͤnte er die
anweſende Gaͤſte folgender ge-
ſtalt anreden:
Allerſeits hochwertheſte Anwe-
ſende!
Sie nehmen nicht uͤbel, wann ich,
durch Uberreichung gegenwaͤrtiger
Schuͤſſel, ſie an etwas erinnere, woran
ſie wohl eher, als ich, werden gedacht ha-
ben.
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