ermangeln, durch göttliches Fügen, mich schuldigst einzufinden, und die aufgetra- gene Würde rühmlichst zu bekleiden. Jn- zwischen bitte an das hochwerthe Braut- Paar meinen ergebensten Respect, und schuldigen Danck, zu vermelden, welchen Lezern ich auch so gleich, vor des Herrn gehabte Bemühung abgestattet haben will.
Hat der Bräutigam besonders gute und vertrauliche Freunde, so kön- te er selbige persönlich also selbst laden:
Mein Herr Bruder! Derselbe wird den Entschluß meiner Veränderung und meine bereits getroffene Verlöbnüs ver- nommen haben, zu deren Vollziehung wir den künfftigen Dienstag geliebtes GOtt ausgesetzet. Weil nun jederzeit bey demselben eine aufrichtige Liebe und Freundschafft gegen mich verspühret, so habe auch die ungezweifelte Hoffnung, es wird derselbe, an meinem Ehren-Tag, durch dessen angenehme Gegenwart, mich so viel vergnügt- und glücklicher machen; jemehr ich wünsche, daß das veste Band
unse-
ermangeln, durch goͤttliches Fuͤgen, mich ſchuldigſt einzufinden, und die aufgetra- gene Wuͤrde ruͤhmlichſt zu bekleiden. Jn- zwiſchen bitte an das hochwerthe Braut- Paar meinen ergebenſten Reſpect, und ſchuldigen Danck, zu vermelden, welchen Lezern ich auch ſo gleich, vor des Herrn gehabte Bemuͤhung abgeſtattet haben will.
Hat der Braͤutigam beſonders gute und vertrauliche Freunde, ſo koͤn- te er ſelbige perſoͤnlich alſo ſelbſt laden:
Mein Herr Bruder! Derſelbe wird den Entſchluß meiner Veraͤnderung und meine bereits getroffene Verloͤbnuͤs ver- nommen haben, zu deren Vollziehung wir den kuͤnfftigen Dienſtag geliebtes GOtt ausgeſetzet. Weil nun jederzeit bey demſelben eine aufrichtige Liebe und Freundſchafft gegen mich verſpuͤhret, ſo habe auch die ungezweifelte Hoffnung, es wird derſelbe, an meinem Ehren-Tag, durch deſſen angenehme Gegenwart, mich ſo viel vergnuͤgt- und gluͤcklicher machen; jemehr ich wuͤnſche, daß das veſte Band
unſe-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0110"n="104"/>
ermangeln, durch goͤttliches Fuͤgen, mich<lb/>ſchuldigſt einzufinden, und die aufgetra-<lb/>
gene Wuͤrde ruͤhmlichſt zu bekleiden. Jn-<lb/>
zwiſchen bitte an das hochwerthe Braut-<lb/>
Paar meinen ergebenſten Reſpect, und<lb/>ſchuldigen Danck, zu vermelden, welchen<lb/>
Lezern ich auch ſo gleich, vor des Herrn<lb/>
gehabte Bemuͤhung abgeſtattet haben<lb/>
will.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Hat der Braͤutigam beſonders gute<lb/>
und vertrauliche Freunde, ſo koͤn-<lb/>
te er ſelbige perſoͤnlich alſo<lb/>ſelbſt laden:</hi></hi></p><lb/><p>Mein Herr Bruder! Derſelbe wird<lb/>
den Entſchluß meiner Veraͤnderung und<lb/>
meine bereits getroffene Verloͤbnuͤs ver-<lb/>
nommen haben, zu deren Vollziehung<lb/>
wir den kuͤnfftigen Dienſtag geliebtes<lb/>
GOtt ausgeſetzet. Weil nun jederzeit<lb/>
bey demſelben eine aufrichtige Liebe und<lb/>
Freundſchafft gegen mich verſpuͤhret, ſo<lb/>
habe auch die ungezweifelte Hoffnung, es<lb/>
wird derſelbe, an meinem Ehren-Tag,<lb/>
durch deſſen angenehme Gegenwart, mich<lb/>ſo viel vergnuͤgt- und gluͤcklicher machen;<lb/>
jemehr ich wuͤnſche, daß das veſte Band<lb/><fwplace="bottom"type="catch">unſe-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[104/0110]
ermangeln, durch goͤttliches Fuͤgen, mich
ſchuldigſt einzufinden, und die aufgetra-
gene Wuͤrde ruͤhmlichſt zu bekleiden. Jn-
zwiſchen bitte an das hochwerthe Braut-
Paar meinen ergebenſten Reſpect, und
ſchuldigen Danck, zu vermelden, welchen
Lezern ich auch ſo gleich, vor des Herrn
gehabte Bemuͤhung abgeſtattet haben
will.
Hat der Braͤutigam beſonders gute
und vertrauliche Freunde, ſo koͤn-
te er ſelbige perſoͤnlich alſo
ſelbſt laden:
Mein Herr Bruder! Derſelbe wird
den Entſchluß meiner Veraͤnderung und
meine bereits getroffene Verloͤbnuͤs ver-
nommen haben, zu deren Vollziehung
wir den kuͤnfftigen Dienſtag geliebtes
GOtt ausgeſetzet. Weil nun jederzeit
bey demſelben eine aufrichtige Liebe und
Freundſchafft gegen mich verſpuͤhret, ſo
habe auch die ungezweifelte Hoffnung, es
wird derſelbe, an meinem Ehren-Tag,
durch deſſen angenehme Gegenwart, mich
ſo viel vergnuͤgt- und gluͤcklicher machen;
jemehr ich wuͤnſche, daß das veſte Band
unſe-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/110>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.