N. N.: Öffentliche Charaktere I: Robert Blum. In: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester, III. Band, S. 366-386.[irrelevantes Material] Oeffentliche Charaktere. Uebersichten über gewisse Entwickelungsperioden der Zeit knüpfen sich am be¬ Wir beginnen mit drei Anführern der demokratischen Partei: Robert Blum, 1. Robert Blum. Man wird in neuester Zeit wieder auf die Portraits berühmter Männer auf¬
*) Aus dem "Demokraten" von Kalisch.
[irrelevantes Material] Oeffentliche Charaktere. Uebersichten über gewisse Entwickelungsperioden der Zeit knüpfen sich am be¬ Wir beginnen mit drei Anführern der demokratischen Partei: Robert Blum, 1. Robert Blum. Man wird in neuester Zeit wieder auf die Portraits berühmter Männer auf¬
*) Aus dem „Demokraten“ von Kalisch.
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_ Oeffentliche Charaktere.
Uebersichten über gewisse Entwickelungsperioden der Zeit knüpfen sich am be¬
quemsten an Personen an. In der Persönlichkeit ist ein Bleibendes, während die
Ereignisse vergehen. Wir beabsichtigen, eine Reihe von Bildern aufzustellen:
Männer, in denen der Geist der Zeit Fleisch geworden ist. Wir wollen weder
anklagen noch preisen; sie sind uns eine bestimmende Berechnung des Lichtes, das
nur in der Mannigfaltigkeit der Farben zur Erscheinung kommt.
Wir beginnen mit drei Anführern der demokratischen Partei: Robert Blum,
Arnold Ruge, Johann Jacobi.
1. Robert Blum.
Man wird in neuester Zeit wieder auf die Portraits berühmter Männer auf¬
merksam wie in den Zeiten Lavater's, wo man Götzendienst trieb mit der schlech¬
ten Individualität. Unsere heutige Demokratie sieht sich auch gern im Spiegel.
In Leipzig sträubte sich im Anfang das souveraine Volk, Blum's Bild zu kaufen:
„weil es bereits in Aller Herzen sei,“ später hat es doch seinen Weg gefunden.
Wir geben hier ein Daguerrotyp des „Volksmannes“ par excellence, von einem
seiner Verehrer aufgenommen *).
„Robert Blum ist ein wahres Muster für jene grotesken Köpfe, die man,
aus Holz oder Elfenbein geschnitzt, zu Stockgriffen benutzt. Blum's Kopf sieht
aus wie eine Satyre auf sich selber. Denkt euch eine platte, sattelförmige Nase,
zwei kleine graue, tiefliegende Augen, eine flache, holperige Stirne, einen Mund,
der sich unter der Nase in sich selbst verkriecht und einen struppigen, urwalddich-
*) Aus dem „Demokraten“ von Kalisch.
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