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Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 21. Berlin, 16. Februar 1737.

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beständig besorget, daß sie endlich durch die Länge der Zeit
ausgemergelt und aufgerieben werden dürffte. Vorgestern
war bei dem Hn. von Vernevil, Einführer derer Gesandten,
eine Versammlung von 240 Damen und einer grossen An-
zahl Herren, darunter sich auch der Herzog und die Herzo-
gin von Fleuri, der Spanische Gesandte, Marquis de las
Minas und Don Trevinho mit ihren Gemalinnen befanden.
Abends um 5 Uhr ward der Ball von dem Sohne des Hn.
von Vernevil mit der Herzogin von Fleuri eröfnet, welcher
bis den andern Tag früh um 6 Uhr dauerte; unter währen-
der Zeit die Anwesenden mit denen herrlichsten Erfrischungen
bewirtet und alles in der schönsten Ordnung geendet wurde,
daß man dergleichen kostbares Festin sich allhier von langen
Zeiten nicht entsinnen kan. Heute verfügte sich der Mar-
quis de las Minas in dem Luxenburgischen Pallast, und
stellte der andern verwittibten Königin von Spanien den
Grafen von Altarez und den Marquis von Ariza, Groß-
Admiranten von Arragonien vor, welche von dieser Prin-
zeßin sehr gnädig empfangen wurden. Don Trevinho,
welcher bisher die Spanischen Angelegenheiten allhier be-
sorget hat, nimmt würklich Abschied bei seinen Freunden,
und wird ehester Tage seine Rükreise nach Madrit antreten.
An eben diesem Tage reißte der Secretarius des Marquis
von Stainville mit wichtigen Briefschafften nach Lüneville
ab, von da er weiter nach Wien gehen soll. An der Gerät-
schafft des Prinzens von Carignan wird mit allem Fleisse ge-
arbeitet, und soll dessen Abreise nach Lüneville, sich die
Prinzeßin von Lothringen in Namen des Königs von Sar-
dinien antrauen zu lassen, auf den 11. dieses feste gesezet seyn.
Der Ober=Marschall des Königs Stanislaus, und der Hr.
de la Galiziere, Kanzler und Groß=Siegel=Bewahrer dieses
Herrn, sind am 26. vorigen Monats von hier abgereiset,
um der Ubernehmung der Herzogtümer Lothringen und Baar
beizuwohnen, und alle Anstalten zu Empfangung dieses
Prinzens zu machen, welcher sich aber nicht eher nach Lüne-
ville begeben wird, als bis die verwittibte Herzogin von
Lothringen nebst der Königl. Sardinischen Braut solchen
Ort verlassen haben wird, welches sich wohl noch bis in den
Merz=Monat verziehen dürffte, weil die Reise nach Turin

beständig besorget, daß sie endlich durch die Länge der Zeit
ausgemergelt und aufgerieben werden dürffte. Vorgestern
war bei dem Hn. von Vernevil, Einführer derer Gesandten,
eine Versammlung von 240 Damen und einer grossen An-
zahl Herren, darunter sich auch der Herzog und die Herzo-
gin von Fleuri, der Spanische Gesandte, Marquis de las
Minas und Don Trevinho mit ihren Gemalinnen befanden.
Abends um 5 Uhr ward der Ball von dem Sohne des Hn.
von Vernevil mit der Herzogin von Fleuri eröfnet, welcher
bis den andern Tag früh um 6 Uhr dauerte; unter währen-
der Zeit die Anwesenden mit denen herrlichsten Erfrischungen
bewirtet und alles in der schönsten Ordnung geendet wurde,
daß man dergleichen kostbares Festin sich allhier von langen
Zeiten nicht entsinnen kan. Heute verfügte sich der Mar-
quis de las Minas in dem Luxenburgischen Pallast, und
stellte der andern verwittibten Königin von Spanien den
Grafen von Altarez und den Marquis von Ariza, Groß-
Admiranten von Arragonien vor, welche von dieser Prin-
zeßin sehr gnädig empfangen wurden. Don Trevinho,
welcher bisher die Spanischen Angelegenheiten allhier be-
sorget hat, nimmt würklich Abschied bei seinen Freunden,
und wird ehester Tage seine Rükreise nach Madrit antreten.
An eben diesem Tage reißte der Secretarius des Marquis
von Stainville mit wichtigen Briefschafften nach Lüneville
ab, von da er weiter nach Wien gehen soll. An der Gerät-
schafft des Prinzens von Carignan wird mit allem Fleisse ge-
arbeitet, und soll dessen Abreise nach Lüneville, sich die
Prinzeßin von Lothringen in Namen des Königs von Sar-
dinien antrauen zu lassen, auf den 11. dieses feste gesezet seyn.
Der Ober=Marschall des Königs Stanislaus, und der Hr.
de la Galiziere, Kanzler und Groß=Siegel=Bewahrer dieses
Herrn, sind am 26. vorigen Monats von hier abgereiset,
um der Ubernehmung der Herzogtümer Lothringen und Baar
beizuwohnen, und alle Anstalten zu Empfangung dieses
Prinzens zu machen, welcher sich aber nicht eher nach Lüne-
ville begeben wird, als bis die verwittibte Herzogin von
Lothringen nebst der Königl. Sardinischen Braut solchen
Ort verlassen haben wird, welches sich wohl noch bis in den
Merz=Monat verziehen dürffte, weil die Reise nach Turin

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Zitationshilfe: Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 21. Berlin, 16. Februar 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz21_1737/2>, abgerufen am 21.11.2024.