Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 43. Berlin, 11. April 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

[Beginn Spaltensatz] 60. Meilen von der Küh= Jnsel sehen lassen. Der
Marquis von Antin wäre so gleich durch eine Cor-
vette davon benachrichtiget worden, worauf er sich
mit seinem Geschwader aus der Rhede begeben, auf
die Bewegungen der Engländer acht zu haben. Da
er aber Nachricht bekommen, daß sich auch einige
Schiffe von der Flotte des Admirals Vernon sehen
liessen, so hätte er gemuthmasset, daß sich die beyden
Flotten zu vereinigen suchten. Hierauf wäre so gleich
der Kriegsrath versammlet worden, worinnen man
sich berathschlaget, ob man in der Gleichgiltigkeit
sortfahren, oder die Vereinigung verhindern wollte.
Der meiste Theil von den Officieren rieth, die Ver-
einigung zu verhindern, weil zu besorgen stünde, daß
die Engländer, wenn ihre beyden Flotten zusam-
men gestossen wären, als die stärksten alles unter-
nehmen und ausführen würden. Denn da sie von
ihren 28. Schiffen, nicht mehr als 8 mit den Trans-
portschiffen nöthig hätten, an das Land zu steigen,
so wären ihnen noch allemahl 20 übrig, den Mar-
quis von Antin, der hernach nicht stark genung seyn
würde, auf der See eingeschrenkt zu halten.

Diejenigen aber, welche für die Gleichgiltigkeit
gesinnet gewesen, hätten den Rath gegeben, die Rhe-
de nicht zu verlassen, und sich ihrer Vereinigung
nicht zu wiedersetzen. Sie hätten vorgestellet, daß
nach den klugen Anstallten des Marquis von Antin,
welcher seit 2. Monaten alle Schwarzen, den klei-
nen Hafen Göve zu befestigen, versammlet hätte,
dadurch einem zu besorgenden Anfalle vorzubeugen,
nicht zu befürchten stünde, daß die Engländer es wa-
gen sollten auszusteigen; Zudem giengen die Absich-
ten Sr. allerchristl. Majest. bey dem gegenwärtigen
Kriege nur dahinn, daß die Engländer keine der
Handlung gefährlichen Unternehmungen ins Werk
richten sollten, und da diese auch bisher noch nichts
vorgenommen, woraus man dieses muthmassen
könnte, so wäre nicht die geringste Ursache vorhan-
den, die Vereinigung beyder Flotten zu verhindern;
Ja es wäre leicht zu begreifen, daß dieselbe zu
Stande kommen würde, ohne daß man sich dersel-
ben vernünftiger Weise wiedersetzen könnte, da die
Engländer wieder die Spanier Krieg führten, und
allemahl den Vorwand hätten, Jamaika gegen die
spanischen Unternehmungen in Sicherheit zu setzen.
[Spaltenumbruch] Kurz, wenn man diese Vereinigung verhindern wollte,
so wäre es eben so viel, als kündigte man den Eng-
ländern den Krieg an; Allein, hierzu wäre erst nö-
thig zu wissen, ob der Marquis von Antin völligen
Befehl zu der Ausübung der Feindseeligkeiten hätte.

Der Brief, welchen wir hier angeführet haben,
hält nichts weiter von dieser Berathschlagung in sich.
Er meldet nur noch, daß der Admiral Antin auf
die neue Nachricht, daß der Admiral Vernon mit
vollem Seegel zu dem Ritter Ogle zu stossen suchte,
seine Rhede verlassen, in 3. Linien den Engländern
entgegen gegangen, die Flotte auf der Höhe von dem
kleinen Hafen Göve in Ordnung gestellet und dem
Admiral Ogle um seine Bewegungen befragen lassen:
Da ihm aber dieser eine alzuhitzige Antwort gege-
ben, so wäre das Gefechte angegangen, Auf bey-
den Seiten hätte man sehr hitzig gefochten, wobey
sich die Engländer ganz besonders tapfer erwiesen.
Allein durch die einfallende Nacht wären die strei-
tenden Partheyen aus einander gebracht worden.
Den Engländern sollen 4. von ihren besten Schiffen
in den Grund geschossen, 5. Schiffe entmastet, 150.
Mann getödtet und 17. Transportschiffe weggenom-
men seyn. Man weis noch nicht, wie viel der
Marquis von Antin dabey verlohren, allein man
versichert, daß die Vereinigung der beyden engli-
schen Flotten nicht vor sich gegangen, und der Ritter
Ogle wieder dahinn zurück gegangen ist, wo er her-
gekommen war.

Paris, vom 29. Merz.

So bald der Minister der Königinn von Ungarn,
der Hr. von Wasner, die Geburth eines jungen
Prinzen, bey Hofe bekannt gemacht hatte, so schickte
der Fürst von Campo Florido so gleich einen Cu-
rier mit dieser Nachricht an Jhre Catholischen Ma-
jestäten nach Madrid ab.

Die Equipage welche der Churfürst von Bayern
hier hat verfertigen lassen, wird mit nähestem von
hier abgehen. Auf dem 16. des künftigen Monats,
wird der päpstl. Nuncius Hr. Crescenzi seinen öf-
fentlichen Einzug halten. Der Hof hat Befehl ge-
geben, daß sich die Bataillonen binnen den Monaten
April und May, in denen Quartieren versammlen
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] 60. Meilen von der Küh= Jnsel sehen lassen. Der
Marquis von Antin wäre so gleich durch eine Cor-
vette davon benachrichtiget worden, worauf er sich
mit seinem Geschwader aus der Rhede begeben, auf
die Bewegungen der Engländer acht zu haben. Da
er aber Nachricht bekommen, daß sich auch einige
Schiffe von der Flotte des Admirals Vernon sehen
liessen, so hätte er gemuthmasset, daß sich die beyden
Flotten zu vereinigen suchten. Hierauf wäre so gleich
der Kriegsrath versammlet worden, worinnen man
sich berathschlaget, ob man in der Gleichgiltigkeit
sortfahren, oder die Vereinigung verhindern wollte.
Der meiste Theil von den Officieren rieth, die Ver-
einigung zu verhindern, weil zu besorgen stünde, daß
die Engländer, wenn ihre beyden Flotten zusam-
men gestossen wären, als die stärksten alles unter-
nehmen und ausführen würden. Denn da sie von
ihren 28. Schiffen, nicht mehr als 8 mit den Trans-
portschiffen nöthig hätten, an das Land zu steigen,
so wären ihnen noch allemahl 20 übrig, den Mar-
quis von Antin, der hernach nicht stark genung seyn
würde, auf der See eingeschrenkt zu halten.

Diejenigen aber, welche für die Gleichgiltigkeit
gesinnet gewesen, hätten den Rath gegeben, die Rhe-
de nicht zu verlassen, und sich ihrer Vereinigung
nicht zu wiedersetzen. Sie hätten vorgestellet, daß
nach den klugen Anstallten des Marquis von Antin,
welcher seit 2. Monaten alle Schwarzen, den klei-
nen Hafen Göve zu befestigen, versammlet hätte,
dadurch einem zu besorgenden Anfalle vorzubeugen,
nicht zu befürchten stünde, daß die Engländer es wa-
gen sollten auszusteigen; Zudem giengen die Absich-
ten Sr. allerchristl. Majest. bey dem gegenwärtigen
Kriege nur dahinn, daß die Engländer keine der
Handlung gefährlichen Unternehmungen ins Werk
richten sollten, und da diese auch bisher noch nichts
vorgenommen, woraus man dieses muthmassen
könnte, so wäre nicht die geringste Ursache vorhan-
den, die Vereinigung beyder Flotten zu verhindern;
Ja es wäre leicht zu begreifen, daß dieselbe zu
Stande kommen würde, ohne daß man sich dersel-
ben vernünftiger Weise wiedersetzen könnte, da die
Engländer wieder die Spanier Krieg führten, und
allemahl den Vorwand hätten, Jamaika gegen die
spanischen Unternehmungen in Sicherheit zu setzen.
[Spaltenumbruch] Kurz, wenn man diese Vereinigung verhindern wollte,
so wäre es eben so viel, als kündigte man den Eng-
ländern den Krieg an; Allein, hierzu wäre erst nö-
thig zu wissen, ob der Marquis von Antin völligen
Befehl zu der Ausübung der Feindseeligkeiten hätte.

Der Brief, welchen wir hier angeführet haben,
hält nichts weiter von dieser Berathschlagung in sich.
Er meldet nur noch, daß der Admiral Antin auf
die neue Nachricht, daß der Admiral Vernon mit
vollem Seegel zu dem Ritter Ogle zu stossen suchte,
seine Rhede verlassen, in 3. Linien den Engländern
entgegen gegangen, die Flotte auf der Höhe von dem
kleinen Hafen Göve in Ordnung gestellet und dem
Admiral Ogle um seine Bewegungen befragen lassen:
Da ihm aber dieser eine alzuhitzige Antwort gege-
ben, so wäre das Gefechte angegangen, Auf bey-
den Seiten hätte man sehr hitzig gefochten, wobey
sich die Engländer ganz besonders tapfer erwiesen.
Allein durch die einfallende Nacht wären die strei-
tenden Partheyen aus einander gebracht worden.
Den Engländern sollen 4. von ihren besten Schiffen
in den Grund geschossen, 5. Schiffe entmastet, 150.
Mann getödtet und 17. Transportschiffe weggenom-
men seyn. Man weis noch nicht, wie viel der
Marquis von Antin dabey verlohren, allein man
versichert, daß die Vereinigung der beyden engli-
schen Flotten nicht vor sich gegangen, und der Ritter
Ogle wieder dahinn zurück gegangen ist, wo er her-
gekommen war.

Paris, vom 29. Merz.

So bald der Minister der Königinn von Ungarn,
der Hr. von Wasner, die Geburth eines jungen
Prinzen, bey Hofe bekannt gemacht hatte, so schickte
der Fürst von Campo Florido so gleich einen Cu-
rier mit dieser Nachricht an Jhre Catholischen Ma-
jestäten nach Madrid ab.

Die Equipage welche der Churfürst von Bayern
hier hat verfertigen lassen, wird mit nähestem von
hier abgehen. Auf dem 16. des künftigen Monats,
wird der päpstl. Nuncius Hr. Crescenzi seinen öf-
fentlichen Einzug halten. Der Hof hat Befehl ge-
geben, daß sich die Bataillonen binnen den Monaten
April und May, in denen Quartieren versammlen
[Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0002"/><cb type="start"/>
60. Meilen von der Küh= Jnsel sehen lassen. Der<lb/>
Marquis von Antin wäre so gleich durch eine Cor-<lb/>
vette davon benachrichtiget worden, worauf er sich<lb/>
mit seinem Geschwader aus der Rhede begeben, auf<lb/>
die Bewegungen der Engländer acht zu haben. Da<lb/>
er aber Nachricht bekommen, daß sich auch einige<lb/>
Schiffe von der Flotte des Admirals Vernon sehen<lb/>
liessen, so hätte er gemuthmasset, daß sich die beyden<lb/>
Flotten zu vereinigen suchten. Hierauf wäre so gleich<lb/>
der Kriegsrath versammlet worden, worinnen man<lb/>
sich berathschlaget, ob man in der Gleichgiltigkeit<lb/>
sortfahren, oder die Vereinigung verhindern wollte.<lb/>
Der meiste Theil von den Officieren rieth, die Ver-<lb/>
einigung zu verhindern, weil zu besorgen stünde, daß<lb/>
die Engländer, wenn ihre beyden Flotten zusam-<lb/>
men gestossen wären, als die stärksten alles unter-<lb/>
nehmen und ausführen würden. Denn da sie von<lb/>
ihren 28. Schiffen, nicht mehr als 8 mit den Trans-<lb/>
portschiffen nöthig hätten, an das Land zu steigen,<lb/>
so wären ihnen noch allemahl 20 übrig, den Mar-<lb/>
quis von Antin, der hernach nicht stark genung seyn<lb/>
würde, auf der See eingeschrenkt zu halten.</p><lb/>
          <p>Diejenigen aber, welche für die Gleichgiltigkeit<lb/>
gesinnet gewesen, hätten den Rath gegeben, die Rhe-<lb/>
de nicht zu verlassen, und sich ihrer Vereinigung<lb/>
nicht zu wiedersetzen. Sie hätten vorgestellet, daß<lb/>
nach den klugen Anstallten des Marquis von Antin,<lb/>
welcher seit 2. Monaten alle Schwarzen, den klei-<lb/>
nen Hafen Göve zu befestigen, versammlet hätte,<lb/>
dadurch einem zu besorgenden Anfalle vorzubeugen,<lb/>
nicht zu befürchten stünde, daß die Engländer es wa-<lb/>
gen sollten auszusteigen; Zudem giengen die Absich-<lb/>
ten Sr. allerchristl. Majest. bey dem gegenwärtigen<lb/>
Kriege nur dahinn, daß die Engländer keine der<lb/>
Handlung gefährlichen Unternehmungen ins Werk<lb/>
richten sollten, und da diese auch bisher noch nichts<lb/>
vorgenommen, woraus man dieses muthmassen<lb/>
könnte, so wäre nicht die geringste Ursache vorhan-<lb/>
den, die Vereinigung beyder Flotten zu verhindern;<lb/>
Ja es wäre leicht zu begreifen, daß dieselbe zu<lb/>
Stande kommen würde, ohne daß man sich dersel-<lb/>
ben vernünftiger Weise wiedersetzen könnte, da die<lb/>
Engländer wieder die Spanier Krieg führten, und<lb/>
allemahl den Vorwand hätten, Jamaika gegen die<lb/>
spanischen Unternehmungen in Sicherheit zu setzen.<lb/><cb n="2"/>
Kurz, wenn man diese Vereinigung verhindern wollte,<lb/>
so wäre es eben so viel, als kündigte man den Eng-<lb/>
ländern den Krieg an; Allein, hierzu wäre erst nö-<lb/>
thig zu wissen, ob der Marquis von Antin völligen<lb/>
Befehl zu der Ausübung der Feindseeligkeiten hätte.</p><lb/>
          <p>Der Brief, welchen wir hier angeführet haben,<lb/>
hält nichts weiter von dieser Berathschlagung in sich.<lb/>
Er meldet nur noch, daß der Admiral Antin auf<lb/>
die neue Nachricht, daß der Admiral Vernon mit<lb/>
vollem Seegel zu dem Ritter Ogle zu stossen suchte,<lb/>
seine Rhede verlassen, in 3. Linien den Engländern<lb/>
entgegen gegangen, die Flotte auf der Höhe von dem<lb/>
kleinen Hafen Göve in Ordnung gestellet und dem<lb/>
Admiral Ogle um seine Bewegungen befragen lassen:<lb/>
Da ihm aber dieser eine alzuhitzige Antwort gege-<lb/>
ben, so wäre das Gefechte angegangen, Auf bey-<lb/>
den Seiten hätte man sehr hitzig gefochten, wobey<lb/>
sich die Engländer ganz besonders tapfer erwiesen.<lb/>
Allein durch die einfallende Nacht wären die strei-<lb/>
tenden Partheyen aus einander gebracht worden.<lb/>
Den Engländern sollen 4. von ihren besten Schiffen<lb/>
in den Grund geschossen, 5. Schiffe entmastet, 150.<lb/>
Mann getödtet und 17. Transportschiffe weggenom-<lb/>
men seyn. Man weis noch nicht, wie viel der<lb/>
Marquis von Antin dabey verlohren, allein man<lb/>
versichert, daß die Vereinigung der beyden engli-<lb/>
schen Flotten nicht vor sich gegangen, und der Ritter<lb/>
Ogle wieder dahinn zurück gegangen ist, wo er her-<lb/>
gekommen war.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Paris, vom 29. Merz.</head><lb/>
          <p>So bald der Minister der Königinn von Ungarn,<lb/>
der Hr. von Wasner, die Geburth eines jungen<lb/>
Prinzen, bey Hofe bekannt gemacht hatte, so schickte<lb/>
der Fürst von Campo Florido so gleich einen Cu-<lb/>
rier mit dieser Nachricht an Jhre Catholischen Ma-<lb/>
jestäten nach Madrid ab.</p><lb/>
          <p>Die Equipage welche der Churfürst von Bayern<lb/>
hier hat verfertigen lassen, wird mit nähestem von<lb/>
hier abgehen. Auf dem 16. des künftigen Monats,<lb/>
wird der päpstl. Nuncius Hr. Crescenzi seinen öf-<lb/>
fentlichen Einzug halten. Der Hof hat Befehl ge-<lb/>
geben, daß sich die Bataillonen binnen den Monaten<lb/>
April und May, in denen Quartieren versammlen<lb/><cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0002] 60. Meilen von der Küh= Jnsel sehen lassen. Der Marquis von Antin wäre so gleich durch eine Cor- vette davon benachrichtiget worden, worauf er sich mit seinem Geschwader aus der Rhede begeben, auf die Bewegungen der Engländer acht zu haben. Da er aber Nachricht bekommen, daß sich auch einige Schiffe von der Flotte des Admirals Vernon sehen liessen, so hätte er gemuthmasset, daß sich die beyden Flotten zu vereinigen suchten. Hierauf wäre so gleich der Kriegsrath versammlet worden, worinnen man sich berathschlaget, ob man in der Gleichgiltigkeit sortfahren, oder die Vereinigung verhindern wollte. Der meiste Theil von den Officieren rieth, die Ver- einigung zu verhindern, weil zu besorgen stünde, daß die Engländer, wenn ihre beyden Flotten zusam- men gestossen wären, als die stärksten alles unter- nehmen und ausführen würden. Denn da sie von ihren 28. Schiffen, nicht mehr als 8 mit den Trans- portschiffen nöthig hätten, an das Land zu steigen, so wären ihnen noch allemahl 20 übrig, den Mar- quis von Antin, der hernach nicht stark genung seyn würde, auf der See eingeschrenkt zu halten. Diejenigen aber, welche für die Gleichgiltigkeit gesinnet gewesen, hätten den Rath gegeben, die Rhe- de nicht zu verlassen, und sich ihrer Vereinigung nicht zu wiedersetzen. Sie hätten vorgestellet, daß nach den klugen Anstallten des Marquis von Antin, welcher seit 2. Monaten alle Schwarzen, den klei- nen Hafen Göve zu befestigen, versammlet hätte, dadurch einem zu besorgenden Anfalle vorzubeugen, nicht zu befürchten stünde, daß die Engländer es wa- gen sollten auszusteigen; Zudem giengen die Absich- ten Sr. allerchristl. Majest. bey dem gegenwärtigen Kriege nur dahinn, daß die Engländer keine der Handlung gefährlichen Unternehmungen ins Werk richten sollten, und da diese auch bisher noch nichts vorgenommen, woraus man dieses muthmassen könnte, so wäre nicht die geringste Ursache vorhan- den, die Vereinigung beyder Flotten zu verhindern; Ja es wäre leicht zu begreifen, daß dieselbe zu Stande kommen würde, ohne daß man sich dersel- ben vernünftiger Weise wiedersetzen könnte, da die Engländer wieder die Spanier Krieg führten, und allemahl den Vorwand hätten, Jamaika gegen die spanischen Unternehmungen in Sicherheit zu setzen. Kurz, wenn man diese Vereinigung verhindern wollte, so wäre es eben so viel, als kündigte man den Eng- ländern den Krieg an; Allein, hierzu wäre erst nö- thig zu wissen, ob der Marquis von Antin völligen Befehl zu der Ausübung der Feindseeligkeiten hätte. Der Brief, welchen wir hier angeführet haben, hält nichts weiter von dieser Berathschlagung in sich. Er meldet nur noch, daß der Admiral Antin auf die neue Nachricht, daß der Admiral Vernon mit vollem Seegel zu dem Ritter Ogle zu stossen suchte, seine Rhede verlassen, in 3. Linien den Engländern entgegen gegangen, die Flotte auf der Höhe von dem kleinen Hafen Göve in Ordnung gestellet und dem Admiral Ogle um seine Bewegungen befragen lassen: Da ihm aber dieser eine alzuhitzige Antwort gege- ben, so wäre das Gefechte angegangen, Auf bey- den Seiten hätte man sehr hitzig gefochten, wobey sich die Engländer ganz besonders tapfer erwiesen. Allein durch die einfallende Nacht wären die strei- tenden Partheyen aus einander gebracht worden. Den Engländern sollen 4. von ihren besten Schiffen in den Grund geschossen, 5. Schiffe entmastet, 150. Mann getödtet und 17. Transportschiffe weggenom- men seyn. Man weis noch nicht, wie viel der Marquis von Antin dabey verlohren, allein man versichert, daß die Vereinigung der beyden engli- schen Flotten nicht vor sich gegangen, und der Ritter Ogle wieder dahinn zurück gegangen ist, wo er her- gekommen war. Paris, vom 29. Merz. So bald der Minister der Königinn von Ungarn, der Hr. von Wasner, die Geburth eines jungen Prinzen, bey Hofe bekannt gemacht hatte, so schickte der Fürst von Campo Florido so gleich einen Cu- rier mit dieser Nachricht an Jhre Catholischen Ma- jestäten nach Madrid ab. Die Equipage welche der Churfürst von Bayern hier hat verfertigen lassen, wird mit nähestem von hier abgehen. Auf dem 16. des künftigen Monats, wird der päpstl. Nuncius Hr. Crescenzi seinen öf- fentlichen Einzug halten. Der Hof hat Befehl ge- geben, daß sich die Bataillonen binnen den Monaten April und May, in denen Quartieren versammlen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation; Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin043_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin043_1741/2
Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 43. Berlin, 11. April 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin043_1741/2>, abgerufen am 22.11.2024.