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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 41. Berlin, 6. April 1741.

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[Beginn Spaltensatz] gen, daß sie zum Vortheile des Herzogs von Lo-
thringen eine Gesandtschaft nach Frankfurt schicken
sollen; Allein, man hat diesem Minister mehr als ein-
mal geantwortet, daß sich die Republik hierinnen in
nichts mischen, sondern die Wahl lediglich dem Gut-
befinden der Churfürsten überlassen würde. Die Re-
de gehet, daß die Generalstaaten etliche tausend Mann
Hessencasselischer und Sachsengothaischer Völker in
Sold nehmen werden.

Livorno, vom 24. Merz.

Mit einem Fahrzeuge, welches aus Provence hier
angelanget ist, vernimmt man, daß zu Nimes in
Langvedoc schon spanische Furiere ankommen, wegen
des Durchmarsches der spanischen Truppen eine Ein-
richtung zu machen. Der Republik Genna soll schon
angedeutet seyn, daß in den corsischen Häven, Calvi
und Ajaccio französische oder spanische Transport-
schiffe einlaufen werden.

Wien, vom 25. Merz.

Am 19. dieses Monats haben Jhre Majestät
die Königinn folgende Militarpromotionen gemacht:
Cordua, Althan, Traun, Daun, Hohenzol-
lern, Schmettau, Neuperg, Hildburgshausen,
Lobkowitz und Maximilian von Hessen, sind
Feldmarschälle; Walsegg, Wurmbrand und
Thüngen, Feldzeugmeister; Diemar, Hohen-
embs, Potzatzky und Roma, Generale bey der Ren-
terey; Linden, Königsegg, Preysing / Mercy,
Stanz, Peyersberg, Grüne, Pallavicini, Lö-
wenwolde, Ciceri, Engelshofen, Janon und
Bevern, Feldmarschall Lieutenants; Frankenberg
Luchesi, Julay, Dickweiler, und Couriole,
Generalfeldwachmeister; Lillers, Sonau, Wurm-
brand, Ebersfeld, Lindenfels, Langen, Lü-
tzau, Bournonville und Collowrath Oberste
geworden. Man hat auf Befehl des Hofes nun-
mehr wirklich angefangen, auf ein ganzes Jahr Le-
bensmittel in die Magazine und Klöster zu schaffen,
welches auch in Oberösterreich geschicht.

Der Prinz von Hildburgshausen, welcher bey der
Taufe des jungen Prinzen, die Pathenstelle des Kö-
niges von Polen vertreten, hat bey dieser Ceremonie
einen Demant von 60000 Gulden aus seinem Huth-
[Spaltenumbruch] knopfe verlohren. Die Reise, welche der Hof sonst
alle Frühjahre nach Laxenburg zu thun gewohnt ge-
wesen, bleibt dießmal eingestellet, weil sich Jhre kö-
nigliche Majestät nach Jhren geendigten 6. Wochen
nach Presburg begeben werden, der Krönung beyzu-
wohnen, und den ganzen Sommer durch daselbst zu
residieren. Die verwitwete Kayserinn Elisabeth, wird
sich diesen Sommer über zu Schönbrunn aufhalten,
wozu man auf diesem Schlosse schon alle Anstallten
macht.

Jhre Majestät die Königinn haben ein Schreiben
von Sr. päpstlichen Heiligkeit erhalten, welches fol-
gendes in sich fasset:

Unserer geliebtesten Tochter, in J. C. Marien The-
resien, der durchlauchtigsten Königinn von Ungarn
und Böhmen.

Geliebteste Tochter in J. C. Nichts ist mit dem
jenigen Vergnügen zu vergleichen, mit welchem wir
vernommen, daß die besondere und väterliche Gewogen-
heit, welche wir zu Ew. Majestät tragen, dieselben
angetrieben hat, uns zu dem Taufzeugen desjenigen
Kindes zu erwählen, dessen Ew. Majestät zu genesen
hoffet. Wir sehen hieraus, daß Dieselben unserer
Hochachtung für Dero grosse Tugenden Gerechtigkeit
wiederfahren lassen, und können uns nicht anders als
sehr geneigt bezeigen, für die Gemeinschaft dieses
Kindes mit der Kirche Bürge zu seyn; indem uns
das Beyspiel [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]feiner Vorfahren, und die Erziehung
seiner Eltern versichert, daß es die Versprechungen
seines Pathen erfüllen wird. Wir haben deswegen
unserm geliebten Sohne, dem Cardinale Kollonitz
Vollmacht ertheilet, die heilige Handlung in unserm
Namen zu verrichten. Jndessen werden wir niemals
unterlassen, den Allmächtigen innbrünstig anzurufen,
daß er den durchl. Aeltern einen männlichen Erben
schenken wolle, welcher den grossen Namen seiner Fa-
milie auf die Nachkommen bringen, den Ruhm sei-
nes mütterlichen Hauses beständig erhalten, und die
Stütze und Zierde der Religion werden könne. Wir
wünschen, daß unser apostolischer Segen, welchen
wir Ew. Majestät unserer geliebtesten Tochter in
J. C. ertheilen, ein Vorbothe von der gewissen Er-
füllung dieser Wünsche seyn möge. Rom, am 26
Febr. 1741.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] gen, daß sie zum Vortheile des Herzogs von Lo-
thringen eine Gesandtschaft nach Frankfurt schicken
sollen; Allein, man hat diesem Minister mehr als ein-
mal geantwortet, daß sich die Republik hierinnen in
nichts mischen, sondern die Wahl lediglich dem Gut-
befinden der Churfürsten überlassen würde. Die Re-
de gehet, daß die Generalstaaten etliche tausend Mann
Hessencasselischer und Sachsengothaischer Völker in
Sold nehmen werden.

Livorno, vom 24. Merz.

Mit einem Fahrzeuge, welches aus Provence hier
angelanget ist, vernimmt man, daß zu Nimes in
Langvedoc schon spanische Furiere ankommen, wegen
des Durchmarsches der spanischen Truppen eine Ein-
richtung zu machen. Der Republik Genna soll schon
angedeutet seyn, daß in den corsischen Häven, Calvi
und Ajaccio französische oder spanische Transport-
schiffe einlaufen werden.

Wien, vom 25. Merz.

Am 19. dieses Monats haben Jhre Majestät
die Königinn folgende Militarpromotionen gemacht:
Cordua, Althan, Traun, Daun, Hohenzol-
lern, Schmettau, Neuperg, Hildburgshausen,
Lobkowitz und Maximilian von Hessen, sind
Feldmarschälle; Walsegg, Wurmbrand und
Thüngen, Feldzeugmeister; Diemar, Hohen-
embs, Potzatzky und Roma, Generale bey der Ren-
terey; Linden, Königsegg, Preysing / Mercy,
Stanz, Peyersberg, Grüne, Pallavicini, Lö-
wenwolde, Ciceri, Engelshofen, Janon und
Bevern, Feldmarschall Lieutenants; Frankenberg
Luchesi, Julay, Dickweiler, und Couriole,
Generalfeldwachmeister; Lillers, Sonau, Wurm-
brand, Ebersfeld, Lindenfels, Langen, Lü-
tzau, Bournonville und Collowrath Oberste
geworden. Man hat auf Befehl des Hofes nun-
mehr wirklich angefangen, auf ein ganzes Jahr Le-
bensmittel in die Magazine und Klöster zu schaffen,
welches auch in Oberösterreich geschicht.

Der Prinz von Hildburgshausen, welcher bey der
Taufe des jungen Prinzen, die Pathenstelle des Kö-
niges von Polen vertreten, hat bey dieser Ceremonie
einen Demant von 60000 Gulden aus seinem Huth-
[Spaltenumbruch] knopfe verlohren. Die Reise, welche der Hof sonst
alle Frühjahre nach Laxenburg zu thun gewohnt ge-
wesen, bleibt dießmal eingestellet, weil sich Jhre kö-
nigliche Majestät nach Jhren geendigten 6. Wochen
nach Presburg begeben werden, der Krönung beyzu-
wohnen, und den ganzen Sommer durch daselbst zu
residieren. Die verwitwete Kayserinn Elisabeth, wird
sich diesen Sommer über zu Schönbrunn aufhalten,
wozu man auf diesem Schlosse schon alle Anstallten
macht.

Jhre Majestät die Königinn haben ein Schreiben
von Sr. päpstlichen Heiligkeit erhalten, welches fol-
gendes in sich fasset:

Unserer geliebtesten Tochter, in J. C. Marien The-
resien, der durchlauchtigsten Königinn von Ungarn
und Böhmen.

Geliebteste Tochter in J. C. Nichts ist mit dem
jenigen Vergnügen zu vergleichen, mit welchem wir
vernommen, daß die besondere und väterliche Gewogen-
heit, welche wir zu Ew. Majestät tragen, dieselben
angetrieben hat, uns zu dem Taufzeugen desjenigen
Kindes zu erwählen, dessen Ew. Majestät zu genesen
hoffet. Wir sehen hieraus, daß Dieselben unserer
Hochachtung für Dero grosse Tugenden Gerechtigkeit
wiederfahren lassen, und können uns nicht anders als
sehr geneigt bezeigen, für die Gemeinschaft dieses
Kindes mit der Kirche Bürge zu seyn; indem uns
das Beyspiel [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]feiner Vorfahren, und die Erziehung
seiner Eltern versichert, daß es die Versprechungen
seines Pathen erfüllen wird. Wir haben deswegen
unserm geliebten Sohne, dem Cardinale Kollonitz
Vollmacht ertheilet, die heilige Handlung in unserm
Namen zu verrichten. Jndessen werden wir niemals
unterlassen, den Allmächtigen innbrünstig anzurufen,
daß er den durchl. Aeltern einen männlichen Erben
schenken wolle, welcher den grossen Namen seiner Fa-
milie auf die Nachkommen bringen, den Ruhm sei-
nes mütterlichen Hauses beständig erhalten, und die
Stütze und Zierde der Religion werden könne. Wir
wünschen, daß unser apostolischer Segen, welchen
wir Ew. Majestät unserer geliebtesten Tochter in
J. C. ertheilen, ein Vorbothe von der gewissen Er-
füllung dieser Wünsche seyn möge. Rom, am 26
Febr. 1741.

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 41. Berlin, 6. April 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin041_1741/2>, abgerufen am 15.06.2024.