Bayreuther Zeitungen. Nr. 21. Bayreuth, 17. Februar 1752.[Beginn Spaltensatz]
Londen / vom 1 Febr. Die den 26 und [Beginn Spaltensatz]
Londen / vom 1 Febr. Die den 26 und <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <pb facs="#f0002" n="82"/> <fw type="pageNum" place="top">82</fw> <cb type="start"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Londen / vom 1 Febr.</head> <p>Die den 26 und<lb/> 31 letztabgewichenen Monats von dem Un-<lb/> terhaus verwilligten Subsidien belaufen sich<lb/> auf 561058 Pf. Sterling 6 Schillinge7 1 / 2<lb/> Sous. Man hat ersagtem Unterhause eine<lb/> grosse Anzahl Bittschriften überreichet, da-<lb/> von einige auf die Erweiterung eines gewissen<lb/> Zweiges der Handlung, und andere auf die<lb/> Abstellung vieler Beschwerden wegen der<lb/> Mißbräuche, die man bey den Königlichen<lb/> Manufacturen zu Schulden kommen läßt,<lb/> abzielen. Gestern hat das Oberhaus verord-<lb/> net, man sollte den 8ten dieses Monats den<lb/> zwischen dem Könige und den Generalstaaten<lb/> der vereinigten Niederlande, auf der einen<lb/> Seite, und zwischen dem Könige von Pohlen,<lb/> Churfürsten von Sachsen, auf der andern<lb/> Seite, abgeschlossenen Tractat untersuchen;<lb/> und es sollten alle Glieder der Kammer erin-<lb/> nert werden sich dabey einzufinden. Den 26<lb/> vorigen Monats übergab die Südcompagnie<lb/> dem Unterhaus eine Bittfchrift, darinnen sie<lb/> um die Verminderung der Anzahl ihrer Dire-<lb/> cteurs bis auf 15 Ansuchung that, und es wur-<lb/> de verordnet dieserwegen eine Bill aufzuse-<lb/> zen. Ersagten Tags hat der Herzog von Mi-<lb/> repoix, Ambassadeur von Frankreich, mit<lb/> den beeden Staatssecretarien, dem Herzoge<lb/> von Newcastle und Grafen von Holderneß<lb/> conseriret, und noch an dem nämlichen Tag<lb/> einen Courier mit dem Resultat dieser Confe-<lb/> renz nach Versailles abgefertiget. Ob nun<lb/> wohl der Hof sich zu dem nicht gänzlich verste-<lb/> het, was Franckreich wegen der Prisen, die<lb/> da von beeden Seiten für unrechtmäsig gehal-<lb/> ten werden sollen, von ihm fordert, so hat er<lb/> sich dannoch über diese Sache also erkläret,<lb/> daß dadurch ersagte Schwierigkeit zu heben<lb/> seyn möchte. Man schmeichelt sich demnach<lb/> es würden die Conferenzen zwischen den bee-<lb/> derseitigen Commissarien zu Paris unverzüg-<lb/> lich wieder ihren Ansang nehmen. Man be-<lb/> hauptet allhier, der Churfürst von der Pfalz<lb/> werde während der Fastenzeit nach München<lb/><cb n="2"/> gehen; woraus man schliesset, daß daselbst<lb/> eine wichtige Unterhandlung dürfte verhandelt<lb/> werden. Man sagt, es solte jede Compag-<lb/> nie von den 3 Garde=Regimentern zu Fuß um<lb/> 20 Mann verstärcket werden. Nicht minder<lb/> hat das Gouvernement befohlen, eine Menge<lb/> Munition nach Gibraltar und der Jnsel Mi-<lb/> norca einzuschiffen. Es sollen im kurzen 300<lb/> andere Pensionaires in das Hospital von<lb/> Greenwich aufgenommen, und zu dem Ende<lb/> daselbst bereits neue Zimmer erbauet werden.<lb/> Das Project, so man der Regierung wegen Er-<lb/> bauung eines Forts zu Annamaböe, zur Be-<lb/> schützung des Englischen Commercii auf den<lb/> Africanischen Küsten überreichet, ist geneh-<lb/> miget worden, und es soll der dazu erforderliche<lb/> Aufwand 7000 Pfund Sterling betragen.<lb/> Man hat die zwischen Großbritannien und der<lb/> Regierung von Tripolis, ingleichen dem Bey<lb/> von Tunis abgeschlossenen Tractaten publici-<lb/> ret, worinnen unter andern stipuliret wor-<lb/> den, daß die in diesen 2 Staaten residirende<lb/> Englische Consuls den Rang vor allen andern<lb/> Consuls der Europäischen Potenzen haben sol-<lb/> len, wenn sie bey dem Bassa v. Tripolis oder bey<lb/> dem Bey von <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="5"/>Tunis Audienz haben werden;<lb/> daß ferner die Unterthanen Sr. Königlichen<lb/> Majestät aller Vorrechte und Vortheile ge-<lb/> niessen sollen, welche den am besten gelittenen<lb/> Nationen zu gestanden worden, oder noch<lb/> künftig zugestanden werden; und endlich, daß<lb/> alle Paquet=Boots, so eine Commißion von<lb/> Sr. Königlich=Großbritannischen Majestät<lb/> hat en, von diesen Staaten, gleichwie Kriegs-<lb/> schiffe höchstgedacht Se. Majestät sollen trac-<lb/> tiret werden. Dieser lezte Punc, ingleichen<lb/> der, so die Erneuerung der Passeports betrift,<lb/> ist auch in dem Tractat mit dem Dey von Al-<lb/> gier stipuliret worden. Der Hof hat Nach-<lb/> richt erhalten, daß die von Brest im Monat<lb/> Julio lezthin ausgelaufene Französische Esca-<lb/> dre nach Ostindien gefahren; <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>ud daß von den<lb/> 4 <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="14"/>Kriegsschiffen, welche vor 2 Monaten aus<lb/> dem nämlichen Hafen abgeseegelt 2 nach St.<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0002]
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Londen / vom 1 Febr. Die den 26 und
31 letztabgewichenen Monats von dem Un-
terhaus verwilligten Subsidien belaufen sich
auf 561058 Pf. Sterling 6 Schillinge7 1 / 2
Sous. Man hat ersagtem Unterhause eine
grosse Anzahl Bittschriften überreichet, da-
von einige auf die Erweiterung eines gewissen
Zweiges der Handlung, und andere auf die
Abstellung vieler Beschwerden wegen der
Mißbräuche, die man bey den Königlichen
Manufacturen zu Schulden kommen läßt,
abzielen. Gestern hat das Oberhaus verord-
net, man sollte den 8ten dieses Monats den
zwischen dem Könige und den Generalstaaten
der vereinigten Niederlande, auf der einen
Seite, und zwischen dem Könige von Pohlen,
Churfürsten von Sachsen, auf der andern
Seite, abgeschlossenen Tractat untersuchen;
und es sollten alle Glieder der Kammer erin-
nert werden sich dabey einzufinden. Den 26
vorigen Monats übergab die Südcompagnie
dem Unterhaus eine Bittfchrift, darinnen sie
um die Verminderung der Anzahl ihrer Dire-
cteurs bis auf 15 Ansuchung that, und es wur-
de verordnet dieserwegen eine Bill aufzuse-
zen. Ersagten Tags hat der Herzog von Mi-
repoix, Ambassadeur von Frankreich, mit
den beeden Staatssecretarien, dem Herzoge
von Newcastle und Grafen von Holderneß
conseriret, und noch an dem nämlichen Tag
einen Courier mit dem Resultat dieser Confe-
renz nach Versailles abgefertiget. Ob nun
wohl der Hof sich zu dem nicht gänzlich verste-
het, was Franckreich wegen der Prisen, die
da von beeden Seiten für unrechtmäsig gehal-
ten werden sollen, von ihm fordert, so hat er
sich dannoch über diese Sache also erkläret,
daß dadurch ersagte Schwierigkeit zu heben
seyn möchte. Man schmeichelt sich demnach
es würden die Conferenzen zwischen den bee-
derseitigen Commissarien zu Paris unverzüg-
lich wieder ihren Ansang nehmen. Man be-
hauptet allhier, der Churfürst von der Pfalz
werde während der Fastenzeit nach München
gehen; woraus man schliesset, daß daselbst
eine wichtige Unterhandlung dürfte verhandelt
werden. Man sagt, es solte jede Compag-
nie von den 3 Garde=Regimentern zu Fuß um
20 Mann verstärcket werden. Nicht minder
hat das Gouvernement befohlen, eine Menge
Munition nach Gibraltar und der Jnsel Mi-
norca einzuschiffen. Es sollen im kurzen 300
andere Pensionaires in das Hospital von
Greenwich aufgenommen, und zu dem Ende
daselbst bereits neue Zimmer erbauet werden.
Das Project, so man der Regierung wegen Er-
bauung eines Forts zu Annamaböe, zur Be-
schützung des Englischen Commercii auf den
Africanischen Küsten überreichet, ist geneh-
miget worden, und es soll der dazu erforderliche
Aufwand 7000 Pfund Sterling betragen.
Man hat die zwischen Großbritannien und der
Regierung von Tripolis, ingleichen dem Bey
von Tunis abgeschlossenen Tractaten publici-
ret, worinnen unter andern stipuliret wor-
den, daß die in diesen 2 Staaten residirende
Englische Consuls den Rang vor allen andern
Consuls der Europäischen Potenzen haben sol-
len, wenn sie bey dem Bassa v. Tripolis oder bey
dem Bey von _____Tunis Audienz haben werden;
daß ferner die Unterthanen Sr. Königlichen
Majestät aller Vorrechte und Vortheile ge-
niessen sollen, welche den am besten gelittenen
Nationen zu gestanden worden, oder noch
künftig zugestanden werden; und endlich, daß
alle Paquet=Boots, so eine Commißion von
Sr. Königlich=Großbritannischen Majestät
hat en, von diesen Staaten, gleichwie Kriegs-
schiffe höchstgedacht Se. Majestät sollen trac-
tiret werden. Dieser lezte Punc, ingleichen
der, so die Erneuerung der Passeports betrift,
ist auch in dem Tractat mit dem Dey von Al-
gier stipuliret worden. Der Hof hat Nach-
richt erhalten, daß die von Brest im Monat
Julio lezthin ausgelaufene Französische Esca-
dre nach Ostindien gefahren; __ud daß von den
4 ______________Kriegsschiffen, welche vor 2 Monaten aus
dem nämlichen Hafen abgeseegelt 2 nach St.
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