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Bayreuther Zeitungen. Nr. 2. Bayreuth, 4. Januar 1752.

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Bayreuther [Abbildung] Zeitungen
    ( Num. 2 )     Dienstags den 4 Januarii 1752
[Beginn Spaltensatz]
Londen / vom 17 Dec.

Der Herr Herzog
von Cumberland definden sich schon sowohl
wieder auf, daß Sie alle Tage ausgehen, um
frische Luft zu schöpfen. Jhro Königliche Ho-
heit werden in der Woche noch nach Windsor
abgehen. Da die Unterhandlung zwischen
unserem und dem Dreßdaischen Hofe zu seiner
völligen Reife gediehen, so wird der Herr Graf
von Flemming nach Dreßden zuruck kehren,
von dannen er wie man glaubt, von Sr. Kö-
niglich=Pohlnischen Majestät an den Kayser-
lich=Wienerischen Hof geschicket werden wird.
Verwichenen Dienstag hat man den beeden
Parlementshäusern ein Verz[unleserliches Material] ichniß vorgele-
get, woraus zu ersehen, wie weit man mit Ver-
fertigung einer Laadstrasse gekommen, die zu-
folge einer Acte der lezten Parlements=Sitzung
von der Stadt [unleserliches Material - 8 Zeichen fehlen]Carlisle bis nach Newcastle ge-
führet werden soll. Es wurde ihnen auch von
Seiten der Commissarien, so die Aufsicht über
den Westmünsterischen Brückenbau haben,
ein Verzeichniß dessen überreichet, was sie seit
den 14 Dec. 1750 bis den 19[unleserliches Material] Nov. 1751 in der
Sache veranstaltet haben. Das Unterhauß
genehmigie die Tags vorher gefaßten Entschlies-
sungen, und befahl, es sollte eine Bill wegen
Bestraffung der Widerspenstigen und Deser-
[Spaltenumbruch] teurs sowohl unter dem Land=als Seevolck,
aufgesezet werden. Die Bill wegen Fortse-
zung der Zölle auf die Dreche wurde
überreichet und zum erstenmal gelesen.
Mittwochs laß das Unterhaus ersagte Bill
zum zweyten mal. Hieraufberathschlagte sich
die Kammer in einer Committe über das Sub-
sidium, und es wurde vorgeschlagen, es sollte
auf die Landgütter während des Jahres
1752 eine Taxe von 3 Schillingen vom Pf.
St. gesetzet werden. Darüber erhoben sich
Debatten, und man that den Vorschlag,
diese Taxe auf 2 Schillinge vom Pf. Sterling
herab zu setzen, welcher der Mehrheit der
Stimmen überlassen worden. Da nun hie-
bey 50 gegen 176 ausfielen, wurde die erste
Proposition gutgeheisen und die Subsidien-
Affaire auf 8 Tage verschoben. Das Unter-
haus ließ die Bill, wegen Bestraffung
der Wiederspenstigen und Deserteurs unter
den Truppen, lesen. Der Herr Charleton
erstattete der Kammer von der Tags vorher
gefaßten Entschliessung Bericht, und es wur-
de der Antrag gethan, man solle diese Ent-
schliessung in einer grossen Committe noch ein-
mal untersuchen; diese Proposition wurde
[Ende Spaltensatz]


Bayreuther [Abbildung] Zeitungen
    ( Num. 2 )     Dienstags den 4 Januarii 1752
[Beginn Spaltensatz]
Londen / vom 17 Dec.

Der Herr Herzog
von Cumberland definden sich schon sowohl
wieder auf, daß Sie alle Tage ausgehen, um
frische Luft zu schöpfen. Jhro Königliche Ho-
heit werden in der Woche noch nach Windsor
abgehen. Da die Unterhandlung zwischen
unserem und dem Dreßdaischen Hofe zu seiner
völligen Reife gediehen, so wird der Herr Graf
von Flemming nach Dreßden zuruck kehren,
von dannen er wie man glaubt, von Sr. Kö-
niglich=Pohlnischen Majestät an den Kayser-
lich=Wienerischen Hof geschicket werden wird.
Verwichenen Dienstag hat man den beeden
Parlementshäusern ein Verz[unleserliches Material] ichniß vorgele-
get, woraus zu ersehen, wie weit man mit Ver-
fertigung einer Laadstrasse gekommen, die zu-
folge einer Acte der lezten Parlements=Sitzung
von der Stadt [unleserliches Material – 8 Zeichen fehlen]Carlisle bis nach Newcastle ge-
führet werden soll. Es wurde ihnen auch von
Seiten der Commissarien, so die Aufsicht über
den Westmünsterischen Brückenbau haben,
ein Verzeichniß dessen überreichet, was sie seit
den 14 Dec. 1750 bis den 19[unleserliches Material] Nov. 1751 in der
Sache veranstaltet haben. Das Unterhauß
genehmigie die Tags vorher gefaßten Entschlies-
sungen, und befahl, es sollte eine Bill wegen
Bestraffung der Widerspenstigen und Deser-
[Spaltenumbruch] teurs sowohl unter dem Land=als Seevolck,
aufgesezet werden. Die Bill wegen Fortse-
zung der Zölle auf die Dreche wurde
überreichet und zum erstenmal gelesen.
Mittwochs laß das Unterhaus ersagte Bill
zum zweyten mal. Hieraufberathschlagte sich
die Kammer in einer Committe über das Sub-
sidium, und es wurde vorgeschlagen, es sollte
auf die Landgütter während des Jahres
1752 eine Taxe von 3 Schillingen vom Pf.
St. gesetzet werden. Darüber erhoben sich
Debatten, und man that den Vorschlag,
diese Taxe auf 2 Schillinge vom Pf. Sterling
herab zu setzen, welcher der Mehrheit der
Stimmen überlassen worden. Da nun hie-
bey 50 gegen 176 ausfielen, wurde die erste
Proposition gutgeheisen und die Subsidien-
Affaire auf 8 Tage verschoben. Das Unter-
haus ließ die Bill, wegen Bestraffung
der Wiederspenstigen und Deserteurs unter
den Truppen, lesen. Der Herr Charleton
erstattete der Kammer von der Tags vorher
gefaßten Entschliessung Bericht, und es wur-
de der Antrag gethan, man solle diese Ent-
schliessung in einer grossen Committe noch ein-
mal untersuchen; diese Proposition wurde
[Ende Spaltensatz]

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[5/0001] 5 Bayreuther [Abbildung] Zeitungen ( Num. 2 ) Dienstags den 4 Januarii 1752 Londen / vom 17 Dec. Der Herr Herzog von Cumberland definden sich schon sowohl wieder auf, daß Sie alle Tage ausgehen, um frische Luft zu schöpfen. Jhro Königliche Ho- heit werden in der Woche noch nach Windsor abgehen. Da die Unterhandlung zwischen unserem und dem Dreßdaischen Hofe zu seiner völligen Reife gediehen, so wird der Herr Graf von Flemming nach Dreßden zuruck kehren, von dannen er wie man glaubt, von Sr. Kö- niglich=Pohlnischen Majestät an den Kayser- lich=Wienerischen Hof geschicket werden wird. Verwichenen Dienstag hat man den beeden Parlementshäusern ein Verz_ ichniß vorgele- get, woraus zu ersehen, wie weit man mit Ver- fertigung einer Laadstrasse gekommen, die zu- folge einer Acte der lezten Parlements=Sitzung von der Stadt ________Carlisle bis nach Newcastle ge- führet werden soll. Es wurde ihnen auch von Seiten der Commissarien, so die Aufsicht über den Westmünsterischen Brückenbau haben, ein Verzeichniß dessen überreichet, was sie seit den 14 Dec. 1750 bis den 19_ Nov. 1751 in der Sache veranstaltet haben. Das Unterhauß genehmigie die Tags vorher gefaßten Entschlies- sungen, und befahl, es sollte eine Bill wegen Bestraffung der Widerspenstigen und Deser- teurs sowohl unter dem Land=als Seevolck, aufgesezet werden. Die Bill wegen Fortse- zung der Zölle auf die Dreche wurde überreichet und zum erstenmal gelesen. Mittwochs laß das Unterhaus ersagte Bill zum zweyten mal. Hieraufberathschlagte sich die Kammer in einer Committe über das Sub- sidium, und es wurde vorgeschlagen, es sollte auf die Landgütter während des Jahres 1752 eine Taxe von 3 Schillingen vom Pf. St. gesetzet werden. Darüber erhoben sich Debatten, und man that den Vorschlag, diese Taxe auf 2 Schillinge vom Pf. Sterling herab zu setzen, welcher der Mehrheit der Stimmen überlassen worden. Da nun hie- bey 50 gegen 176 ausfielen, wurde die erste Proposition gutgeheisen und die Subsidien- Affaire auf 8 Tage verschoben. Das Unter- haus ließ die Bill, wegen Bestraffung der Wiederspenstigen und Deserteurs unter den Truppen, lesen. Der Herr Charleton erstattete der Kammer von der Tags vorher gefaßten Entschliessung Bericht, und es wur- de der Antrag gethan, man solle diese Ent- schliessung in einer grossen Committe noch ein- mal untersuchen; diese Proposition wurde

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Zitationshilfe: Bayreuther Zeitungen. Nr. 2. Bayreuth, 4. Januar 1752, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayreuther02_1752/1>, abgerufen am 21.11.2024.