Badener Zeitung. Nr. 87, Baden (Niederösterreich), 28.10.1908.Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr. 87 [Spaltenumbruch] die größte Leistungsfähigkeit zeigt, wenn er sich ganz ausgerüstet fühlt, so sei es auch beim Feuerwehr- mann, der nur dann das höchste für Hab und Gut und Leben seines Mitmenschen zu leisten vermag, wenn er seiner Ausrüstung vertraut. Er betonte auch, daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung sei und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem der hochverehrten Frau Keller für die bewiesene Unterstützung. Zum Schlusse seiner Rede nahm der Bürgermeister nach einem eigens geäußerten Wunsche der großmütigen Hauptspenderin Frau Keller die Be- nennung der Turmdrehleiter als "Serafinenleiter" vor. Allgemeines Hoch -- auch von der Gasse, wo die zuschauenden Kinder laut riefen. Bei der De- monstrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück- licherweise vor einem Brand, aber sonst funktionierte der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent- fernten sich die Gäste und die Feuerwehren. -- Semper viva. "Immer lebendig" benennt -- Festkneipe der Badener Feuerwehr im Hotel "Stadt Wien". Am Sonntug abends Hochgeehrte Festgäste und Feuerwehrkameraden! -- Theaternachricht. Regste Teilnahme -- Besuch der Blumenausstellung. Am -- Turnverein Baden. Die erste Damenriege -- Die Jugendschriftenausstellung des Dürervereines (Hauptplatz Nr. 13). Diese -- Spenden für eine Weihnachtsfeier im Rath'schen Krankenhause. Für deren Ver- Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr. 87 [Spaltenumbruch] die größte Leiſtungsfähigkeit zeigt, wenn er ſich ganz ausgerüſtet fühlt, ſo ſei es auch beim Feuerwehr- mann, der nur dann das höchſte für Hab und Gut und Leben ſeines Mitmenſchen zu leiſten vermag, wenn er ſeiner Ausrüſtung vertraut. Er betonte auch, daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung ſei und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem der hochverehrten Frau Keller für die bewieſene Unterſtützung. Zum Schluſſe ſeiner Rede nahm der Bürgermeiſter nach einem eigens geäußerten Wunſche der großmütigen Hauptſpenderin Frau Keller die Be- nennung der Turmdrehleiter als „Serafinenleiter“ vor. Allgemeines Hoch — auch von der Gaſſe, wo die zuſchauenden Kinder laut riefen. Bei der De- monſtrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück- licherweiſe vor einem Brand, aber ſonſt funktionierte der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent- fernten ſich die Gäſte und die Feuerwehren. — Semper viva. „Immer lebendig“ benennt — Feſtkneipe der Badener Feuerwehr im Hotel „Stadt Wien“. Am Sonntug abends Hochgeehrte Feſtgäſte und Feuerwehrkameraden! — Theaternachricht. Regſte Teilnahme — Beſuch der Blumenausſtellung. Am — Turnverein Baden. Die erſte Damenriege — Die Jugendſchriftenausſtellung des Dürervereines (Hauptplatz Nr. 13). Dieſe — Spenden für eine Weihnachtsfeier im Rath’ſchen Krankenhauſe. Für deren Ver- <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr.</hi> 87</fw><lb/><cb/> die größte Leiſtungsfähigkeit zeigt, wenn er ſich ganz<lb/> ausgerüſtet fühlt, ſo ſei es auch beim Feuerwehr-<lb/> mann, der nur dann das höchſte für Hab und Gut<lb/> und Leben ſeines Mitmenſchen zu leiſten vermag,<lb/> wenn er ſeiner Ausrüſtung vertraut. Er betonte auch,<lb/> daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil<lb/> der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung ſei<lb/> und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem<lb/> der hochverehrten Frau <hi rendition="#g">Keller</hi> für die bewieſene<lb/> Unterſtützung. Zum Schluſſe ſeiner Rede nahm der<lb/> Bürgermeiſter nach einem eigens geäußerten Wunſche<lb/> der großmütigen Hauptſpenderin Frau Keller die Be-<lb/> nennung der Turmdrehleiter als „Serafinenleiter“<lb/> vor. Allgemeines Hoch — auch von der Gaſſe, wo<lb/> die zuſchauenden Kinder laut riefen. Bei der De-<lb/> monſtrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück-<lb/> licherweiſe vor einem Brand, aber ſonſt funktionierte<lb/> der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent-<lb/> fernten ſich die Gäſte und die Feuerwehren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Semper viva.</hi></hi> </head> <p>„Immer lebendig“ benennt<lb/> ſich eine Wüſtenpflanze, die der „Roſe von Jericho“<lb/> vergleichbar, aus einem trockenen, totſcheinenden<lb/> Knäuel ſich zu einer ſchön grünen Blattroſette ent-<lb/> wickelt, wenn man ſie ins Waſſer gibt. Die einzelnen<lb/> Blätter erinnern an die Selaginellen, einem „moos-<lb/> artigen Farnkraut“. Es iſt wirklich zum Staunen,<lb/> wie der dürre, braune Knopf, ſei es in heißem, ſei<lb/> es in kaltem Waſſer ſich entfaltet, dann die Knäuel-<lb/> form wieder annimmt, um bei nächſter Gelegenheit<lb/> wieder nach Belieben des Beſitzers lebendig zu werden.<lb/> In der Blumenhandlung Wolowicz ſind die Pflanzen<lb/> zu haben, die, richtig rangiert, für das Zimmer im<lb/> Winter einen hübſchen Tiſchſchmuck bilden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Feſtkneipe der Badener Feuerwehr<lb/> im Hotel „Stadt Wien“.</hi> </head> <p>Am Sonntug abends<lb/> verſammelten ſich im großen Saale des Hotels „Stadt<lb/> Wien“ die Feuerwehrmänner des Kurortes und der<lb/> Umgebung mit allen Freunden und Gönnern dieſer<lb/> wackern Inſtitution. Herr Olbricht beſorgte mit ſeiner<lb/> Salonkapelle die Muſik. Als erſter erhob ſich Herr<lb/> Feuerwehrhauptmann Moritz <hi rendition="#g">Laſchitz.</hi> N<supplied>a</supplied>ch allge-<lb/> meiner Begrüßung ſprach er ſich über die Veran-<lb/> ſtaltung folgendermaßen aus:</p><lb/> <p>Hochgeehrte Feſtgäſte und Feuerwehrkameraden!<lb/> Das Feuerwehrfeſt vom 5. bis 8. September mit der<lb/> Kaiſer-Jubiläums-Ausſtellung und dem <hi rendition="#aq">XX.</hi> nied.-öſt.<lb/> Landes-Feuerwehrtag iſt glänzend und ohne einen<lb/> Mißton verlaufen und wie Sie aus dem Kaſſabericht<lb/> entnommen haben, ſchließt derſelbe auch mit einem,<lb/> wenn auch kleinen Reingewinn; würde der erſte Tag<lb/> (5. September), welcher total verregnet wurde, ſchön<lb/> geweſen ſein, ſo wäre der Ueberſchuß beſtimmt einige<lb/> tauſend Kronen, ſo aber müſſen wir uns mit dem<lb/> moraliſchen Erfolg, der gewiß kein kleiner iſt, begnügen.<lb/> Ich fühle mich angenehm verpflichtet, allen, die zum<lb/> Gelingen dieſes ſchönen Feſtes beigetragen haben,<lb/> meinen innigſten und aufrichtigſten Dank im Namen<lb/> der <hi rendition="#aq">I.</hi> freiwilligen Feuerwehr Baden hiemit auszu-<lb/> ſprechen. Beſonders danke ich Sr. k. u. k. Hoheit<lb/> Erzherzog <hi rendition="#g">Rainer</hi> für die Uebernahme des Protek-<lb/> torates, den Bewohnern von Baden und Weikersdorf<lb/> für die Gaſtfreundſchaft, Dekorierung und Beflaggung<lb/> der Häuſer ſowie für Blummenſpenden, Sr. Exzellenz<lb/> Graf <hi rendition="#g">Roſenberg,</hi> Oberſthofmeiſter Sr. k. u. k.<lb/> Hoheit Erzherzog Rainer, Herrn k. k. Bezirkshaupt-<lb/> mann Dr. Baron Emil <hi rendition="#g">Egger</hi> und dem Herrn<lb/> Bürgermeiſter Dr. Franz <hi rendition="#g">Trenner</hi> für die Ueber-<lb/> nahme des Ehrenpräſidiums, den p. t. Herren Ehren-<lb/> förderern und Mitgliedern des Ehren- und großen<lb/> Komitees, jenen Herren, welche im Garantiefond ge-<lb/> zeichnet haben, an der Spitze Herrn Emil v. <hi rendition="#g">Dalmata,</hi><lb/> Herrn Profeſſor Karl <hi rendition="#g">Schneck,</hi> Vorſitzender des<lb/> Reichs- und Landes-Feuerwehrverbandes St. Pölten,<lb/> Herren Vizebürgermeiſter <hi rendition="#g">Bruſatti</hi> und <hi rendition="#g">Gall</hi> für<lb/> die Uebernahme der Obmannſtellvertreterſtelle des<lb/> Exekutivkommittes, den Herren Bauinſpektor <hi rendition="#g">Kraif,</hi><lb/> Ingenieur Richard <hi rendition="#g">Hayder,</hi> Gemeinderat <hi rendition="#g">Faſching</hi><lb/> und Architekt Richard <hi rendition="#g">Berner</hi> für Arbeiten anläßlich<lb/> der Ausſtellung, Herrn Kraif beſonders als Schrift-<lb/> führer des Exekutivkomitees, der Gemeindevertretung<lb/> von Baden für die Errichtung des Kaiſerzeltes und<lb/> Tribünen, dem Stadtrat der Reichshauptſtadt Wien,<lb/> dem Feuerwehr-Kommandanten <hi rendition="#g">Müller,</hi> dem<lb/> Magiſtratsrat Dr. Emil <hi rendition="#g">Schwarz,</hi> dem Oberin-<lb/> ſpektor Hans <hi rendition="#g">Leiſchner</hi> für die Beiſtellung des<lb/> Automobil-Löſchtrains und diverſer Dekorationen, dem<lb/> Herrn Baumeiſter Hugo <hi rendition="#g">Zimmermann,</hi> Herrn<lb/> Anton <hi rendition="#g">Kathrein</hi> und Garteninſpektor Joſef <hi rendition="#g">Krupka</hi><lb/> für Zeichnungen und Dekorationen zum Feſtzug, Herrn<lb/> Profeſſor Dr. v. <hi rendition="#g">Reinöhl</hi> für die Verfaſſung der<lb/> Feſtſchrift, dem k. u. k. Hofärar und der Schloß-<lb/> hauptmanuſchaft Laxenburg für Ueberlaſſung der Hof-<lb/> ſpritze und Lokalitäten, Herrn Johann <hi rendition="#g">Weber</hi> als<lb/> Obmann des Wohnungskomitees, Hauptmann <hi rendition="#g">Mayer,</hi><lb/><cb/> Obmann, Hauptmann <hi rendition="#g">Freidl,</hi> Obmannſtellvertreter<lb/> des Ordnungskomitees, Herrn Gemeinderat Joſef<lb/><hi rendition="#g">Delavilla</hi> und Herrn Georg <hi rendition="#g">Schubert</hi> für be-<lb/> ſondere Leiſtungen bei der Ausſtellung, den Herren<lb/> Ausſchußmitgliedern des Vergnügungsvereines für die<lb/> Veranſtaltung des Parkfeſtes ꝛc., dem löbl. Turn-<lb/> ve<supplied>r</supplied>ein, dem hochw. Stift Heiligenkreuz, den Feuer-<lb/> wehren von Wr.-Neuſtadt, Traiskirchen, Tribuswinkel<lb/> und Pieſtiug für Ueberlaſſung von Fahrſpritzen und<lb/> Beteiligung am Feſtzug, den Feuerwehren Baden <hi rendition="#aq">II</hi><lb/> und Weikersdorf für die Beteiligung am Feſtzug und<lb/> an der Hauptübung, Herrn k. u. k. Oberſt <hi rendition="#g">Haubner,</hi><lb/> Kommandant der Artillerie-Kadettenſchule in Trais-<lb/> kirchen, und allen jenen Herren, die uns Pferde zum<lb/> Feſtzug zur Verfügung geſtellt haben, dem Geſang-<lb/> verein „Liederfreunde“ für die Mitwirkung beim<lb/> Kommers, den Obmännern aller n.-ö. Landes-Bezirks-<lb/> Feuerwehrverbände, der Badener und Wiener Preſſe<lb/> für ihre zahlreichen Berichte, allen jenen Herren, die<lb/> ſich bei den einzelnen Komitees beteiligten, allen<lb/> Fenerwehrmännern und Kommandos, die ſich an dem<lb/> Feſte beteiligten, weiters dem Hauptmannſtellvertreter<lb/> Johann <hi rendition="#g">Laſchitz</hi> als Arrangeur des Feſtzuges, dem<lb/> Herrn Leopold <hi rendition="#g">Mentberger</hi> als Kaſſier, den Herren<lb/> Rottenführern Alois <hi rendition="#g">Stauder</hi> und Schriftführer<lb/> Alexander <hi rendition="#g">Lohner</hi> und ſchließlich den Chargen und<lb/> der Mannſchaft der <hi rendition="#aq">I.</hi> freiw. Feuerwehr Baden,<lb/> welche ſeit drei Jahren mit Liebe und Freunde ge-<lb/> arbeitet haben zum Gelingen dieſes für die Badener<lb/> Feuerwehr denkwürdigen Feſtes. Sollte ich jemand<lb/> überſehen haben, heute öffentlich zu nennen, ſo bitte<lb/> ich dies zu entſchuldigen, eine Abſicht liegt nicht vor,<lb/> ſondern es wäre nur ein Ueberſehen. Indem ich allen<lb/> nochmals innigſt danke, ſchließe ich mit dem Wunſche,<lb/> daß unſere nächſte freudige Zuſammenkunft der Ein-<lb/> weihung eines neuen, den Anforderungen der Stadt<lb/> Baden entſprechenden würdigen Spritzenhauſes gelten<lb/> ſoll. Ich kann nicht umhin, die heute hier anweſenden<lb/> Herren Gemeindevertreter zu bitten, mich in dieſer<lb/> Angelegenheit, welche für uns eine Lebensfrage iſt<lb/> zu unterſtützen; ſie ſetzen ſich damit ſelbſt ein<lb/> Denkmal in ihrer Vaterſtadt. Ich bitte die Feuerwehr-<lb/> kameraden, mit mir einzuſtimmen in ein dreifaches<lb/> Heil der Stadt Baden und ihrer Bewohner: Heil!<lb/> Sodann ſprach Bürgermeiſter Dr. <hi rendition="#g">Trenner</hi> und<lb/> nahm die Prämiierung der langjährig dienenden<lb/> Feuerwehrmänner vor. Es erhielten für 25jährige<lb/> Dienſtzeit die Feuerwehrmedaille, ein Geſchenk von<lb/> 5 Dukaten und ein Diplom die Herren: Leopold<lb/><hi rendition="#g">Bankl,</hi> Anton <hi rendition="#g">Beimel,</hi> Joſef <hi rendition="#g">Homola,</hi> Johann<lb/><hi rendition="#g">Liſthuber,</hi> Rudolf <hi rendition="#g">Stauder;</hi> für 20jährige Dienſt-<lb/> zeit ein Ehrengeſchenk und Diplom die Herren:<lb/> Alexander <hi rendition="#g">Cecola,</hi> Anton <hi rendition="#g">Giebler,</hi> Franz <hi rendition="#g">Blank,</hi><lb/> Joſef <hi rendition="#g">Neuſiedler;</hi> für 15jährige Dienſtzeit er-<lb/> hielten ein Diplom und Ehrengeſchenk die Herren:<lb/> Johann <hi rendition="#g">Holzer,</hi> Joſef <hi rendition="#g">Spörk</hi> und Johann<lb/><hi rendition="#g">Wolkersdorfer;</hi> für 10jährige Dienſtzeit die<lb/> Herren: Adolf <hi rendition="#g">Bähr,</hi> Franz <hi rendition="#g">Ebruſter,</hi> Franz<lb/><hi rendition="#g">Fiſcher,</hi> Johann <hi rendition="#g">Prokopetz,</hi> Karl <hi rendition="#g">Schartner,</hi><lb/> Rudolf <hi rendition="#g">Wilhelm</hi> und Adolf <hi rendition="#g">Burgert.</hi> Nach der<lb/> Prämiierung erhob ſich Vizebürgermeiſter <hi rendition="#g">Bruſatti</hi><lb/> zu einer Anſprache an Bürgermeiſter Dr. <hi rendition="#g">Trenner,</hi><lb/> der ſich ebenfalls unter den Jubilaren befand und<lb/> mit der gleichen Auszeichnung bedacht wurde und<lb/> überreichte ihm im Namen der Gemeinde eine goldene<lb/> Uhr, wofür dieſer in herzlichen Worten ſeinen Dank<lb/> abſtattete. Von den ſonſt noch gehaltenen Reden ſei<lb/> jener des Herrn Giebler gedacht, der im Namen der<lb/> Prämiierten den Dank abſtattete.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Theaternachricht.</hi> </head> <p>Regſte Teilnahme<lb/> zeigt ſich für unſer Wintertheater im Kurhauſe. Die<lb/> Abonnements haben ſchon eine ſtattliche Anzahl er-<lb/> reicht. Samstag, den 31. d. M., wird die Entgegen-<lb/> nahme von Abonnements geſchloſſen und kein ſolches<lb/> mehr angenommen. Die erſte Vorſtellung findet, wie<lb/> bereits berichtet, Samstag, den 31. d. M., mit einer<lb/> Aufführung des amuſanten Luſtſpieles von Rudolf<lb/> Benedig <hi rendition="#g">„Ein Luſtſpiel“</hi> ſtatt. In den Haupt-<lb/> rollen ſind beſchäftigt die Damen <hi rendition="#g">Frank, Schaf-<lb/> fenberger, Bogner</hi> und <hi rendition="#g">Maugſch;</hi> die Herren<lb/><hi rendition="#g">Alten</hi> und <hi rendition="#g">Anthony</hi> (als Gaſt für die Saiſon),<lb/><hi rendition="#g">Erl, Marholm, Kronau</hi> und <hi rendition="#g">Rosner.</hi><lb/> Die Inſzenierung der Eröffnungsvorſtellung hat<lb/> Herr Direktor Alfred <hi rendition="#g">Freund</hi> übernommen. —<lb/> Sämtliche Möbeln, Vorhänge, Teppiche und Deko-<lb/> rationen wurden von der renommierten Wiener Firma<lb/> Eduard Trinkl, die Rohrmöbeln von der Firma Rud-<lb/> niker Rohrmöbelfabrik beigeſtellt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Beſuch der Blumenausſtellung.</hi> </head> <p>Am<lb/> Eröffnungstage war der Beſuch der Ausſtellung<lb/> gering, ſteigerte ſich aber am Samstag, um am<lb/> Sonntag eine große Schar zu verſammeln. Vom<lb/> Hofe des Herrn Erzherzogs <hi rendition="#g">Rainer</hi> kamen wieder-<lb/> holt die Hofdamen und Oberſthofmeiſter Exzellenz<lb/><cb/> Graf <hi rendition="#g">Roſenberg,</hi> Prinzeſſin <hi rendition="#g">Solms</hi> ꝛc. Am<lb/> Samstag beſuchten die Ausſtellung die Schüler des<lb/> Gymnaſiums unter Führung des Herrn Prof. Benno<lb/><hi rendition="#g">Juſt</hi> und am Sonntag nachmittags kamen Mit-<lb/> glieder des Vereins der Gärtner und Gartenfreunde<lb/> Hietzing und bewunderten aufrichtig die ausgeſtellten<lb/> Sachen. Herr <hi rendition="#g">Paca<hi rendition="#aq">č</hi>ek</hi> (Penſion Rauhenſtein) und<lb/> Herr <hi rendition="#g">Piſa<hi rendition="#aq">ř</hi> </hi> ernteten wiederholt die ſchmeichelhafteſten<lb/> Anerkennungen von allen Seiten, aber auch den<lb/> andern Ausſtellern wurde, wie beſonders den Arran-<lb/> geuren, für die mit Recht die Herren Stadt-Garten-<lb/> inſpektor <hi rendition="#g">Krupka</hi> und Obergärtner <hi rendition="#g">Forman</hi> an-<lb/> geſehen wurden, alles Lob ausgeſprochen. Eine kleine<lb/> Epiſode beim Beſuch des Erzherzogs <hi rendition="#g">Rainer</hi> iſt zu<lb/> herzig, als daß wir ſie nicht erzählen ſollten. Das<lb/> fünfthalbjährige Töchterchen des Herrn Gärtners<lb/><hi rendition="#g">Lille</hi> (Weilburgſtraße 12) eilte, als der Vater ſagte,<lb/> es möge ſehr ruhig ſtehn bleiben, dem hohen Gaſte<lb/> entgegen und reichte ihm ſein Patſchhändchen hin,<lb/> natürlich mit graziöſer Verbeugung, wie ſie ein ſo<lb/> kleines herziges Perſönchen machen kann. Als hernach<lb/> der Herr Erzherzog von der Weinkoſt in den Saal<lb/> zurückkehrte, ſaß die Kleine neben dem Eingange und<lb/> wurde freundlichſt angeſprochen. — Ueber die Wein-<lb/> koſt herrſchte allgemeines Lob. Erzherzog Rainer<lb/> ſelbſt, dem von Fräulein Thereſe <hi rendition="#g">Fiſcher</hi> Rot-<lb/> zipfler kredenzt wurde, ſagte: „Sehr gut, aber ſtark“,<lb/> als er davon verkoſtet hatte. Um auch hierin den<lb/> Bericht zu ergänzen, müſſen noch die Herren Aus-<lb/> ſteller angeführt werden: den ſo ſehr geprieſenen<lb/> Rotgipfler ſtellte Herr Johann <hi rendition="#g">Rampl</hi> (Neuſtiftgaſſe)<lb/> aus; Herr Anton <hi rendition="#g">Rampl</hi> (Bahngaſſe) brachte roten<lb/> Zierfahnler und Moſt, Mich. <hi rendition="#g">Grün</hi> „gemiſchten<lb/> Satz“; die Frl. Thereſe <hi rendition="#g">Fiſcher,</hi> Leni <hi rendition="#g">Lenardin</hi><lb/> und Guſti <hi rendition="#g">Schmutzer</hi> beſorgten in liebenswürdiger<lb/> Weiſe die Bedienung mit den Koſtproben. Am<lb/> Sonntag war der Saal voll von Gäſten, die dem<lb/> Weine zuſprachen. Am Montag früh wurden aus<lb/> den Räumlichkeiten alle Ausſtellungsſachen entfernt;<lb/> denn ſchon ſtanden die Arbeiter da, um das Kur-<lb/> theater herzuſtellen. So wird ſich der Saal binnen<lb/> wenigen Tagen in einen Theaterſaal verwandeln, in<lb/> welchem nächſten Samstag die Wintervorſtellungen<lb/> beginnen ſollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Turnverein Baden.</hi> </head> <p>Die erſte Damenriege<lb/> des Vereines turnt jeden Mittwoch und Samstag von<lb/> 5 bis 7 Uhr abends. Da es aber vielen turnluſtigen<lb/> Damen infolge ihres Berufes unmöglich iſt, ſich zu<lb/> dieſer Zeit frei zu machen, ſo hat die Vorturnerſchaft<lb/> des Vereines beſchloſſen, eine zweite Damenriege zu<lb/> gründen, welche Mittwoch und Freitag von 8—9 Uhr<lb/> abends turnen wird. Anmeldungen zum Beitritt ſind<lb/> zu richten an Herrn Leopold <hi rendition="#g">Stolzentbaler.</hi><lb/> Sobald die nötige Zahl von Turnerinnen ſich ge-<lb/> meldet hat, wird mit dem Turnen begonnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Die Jugendſchriftenausſtellung<lb/> des Dürervereines</hi> (Hauptplatz Nr. 13).</head> <p>Dieſe<lb/> Ausſtellung bleibt vorläuſig bis 7. November ge-<lb/> öffnet und kann nach wie vor in den üblichen Leſe-<lb/> ſtunden, und zwar Sonntag und Donnerstag von<lb/> 9—10 Uhr vormittags und Dienstag und Freitag<lb/> von 7—8 Uhr abends beſichtigt werden. Allen Lehr-<lb/> kräften, Erziehern und nicht zuletzt den Eltern kann<lb/> ein Beſuch dieſer Ausſtellung aufs angelegentlichſte<lb/> empfohlen werden, da ſie hier bei der herankommenden<lb/> Weihnachtszeit wie nirgends Gelegenheit haben, aus<lb/> einer Anzahl von nahezu 500 Jugendſchriften beſter<lb/> Auswahl eine engere Wahl für ihre Zwecke mit<lb/> Muße zu treffen. Die Ausſtellung, die im Vorjahre<lb/> in Wien einen bedeutenden Erfolg errungen und die<lb/> Anerkennung gewiegteſter Fachleute gefunden hat, findet<lb/> auch hier eine beſondere Würdigung, auf die man<lb/> noch zu ſprechen kommen wird.</p> <byline>—<hi rendition="#aq">r.</hi> </byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Spenden für eine Weihnachtsfeier<lb/> im Rath’ſchen Krankenhauſe.</hi> </head> <p>Für deren Ver-<lb/> anſtaltung haben geſpendet: Erzherzog Rainer und<lb/> Ferdinand Karl je 50 Kr., ferner die Herren (Frauen,<lb/> Fräuleins) Kronen: Baronin Wächter 40, Ida von<lb/> Gutmann 30, Emil Ritter Dalmata v. Hideghet 25,<lb/> Gina Stradal, Dir. Ignaz Durſt, Joſef Schittenhelm,<lb/> Regierungsrat Dr. Emil Rollett je 20, Exz. FML.<lb/> Graf Roſenberg, Hotelier Georg Pfaff, Betty Preiß,<lb/> Rud. F. Kaiſer, Benjamine Gelinek, Joſef Jörgl,<lb/> Joſef Miskolczy & Komp., Baron Bach, Joſef<lb/> Turetzky, Karl A. Janko, Franz Cortella, Moritz<lb/> Adenſamer, Baumeiſter Anton Breyer, Hofrätin<lb/> Baron von Ceſchini, Emil Maſchka, Frau Angelika,<lb/> Alexander Spitzer & Söhne, Leopold Zinober, kaiſerl.<lb/> Rat Arnold Fröhlich, Johann Foißner, Eliſabeth<lb/> Elias, Oberinſpektor Joſef Knotz, Rittmeiſter Johann<lb/> Zöllner, Regimentsarzt Dr. Soltan, Hans Diſtler,<lb/> je 10 Kr., Karl Komarek 8, Direktor Viktor Grimm,<lb/> Hofrat Poſchacher von Arlshöh, Joſef Florian,<lb/> Baronin Handel-Mazetti je 6, Friedrich von Sperl,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr. 87
die größte Leiſtungsfähigkeit zeigt, wenn er ſich ganz
ausgerüſtet fühlt, ſo ſei es auch beim Feuerwehr-
mann, der nur dann das höchſte für Hab und Gut
und Leben ſeines Mitmenſchen zu leiſten vermag,
wenn er ſeiner Ausrüſtung vertraut. Er betonte auch,
daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil
der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung ſei
und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem
der hochverehrten Frau Keller für die bewieſene
Unterſtützung. Zum Schluſſe ſeiner Rede nahm der
Bürgermeiſter nach einem eigens geäußerten Wunſche
der großmütigen Hauptſpenderin Frau Keller die Be-
nennung der Turmdrehleiter als „Serafinenleiter“
vor. Allgemeines Hoch — auch von der Gaſſe, wo
die zuſchauenden Kinder laut riefen. Bei der De-
monſtrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück-
licherweiſe vor einem Brand, aber ſonſt funktionierte
der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent-
fernten ſich die Gäſte und die Feuerwehren.
— Semper viva. „Immer lebendig“ benennt
ſich eine Wüſtenpflanze, die der „Roſe von Jericho“
vergleichbar, aus einem trockenen, totſcheinenden
Knäuel ſich zu einer ſchön grünen Blattroſette ent-
wickelt, wenn man ſie ins Waſſer gibt. Die einzelnen
Blätter erinnern an die Selaginellen, einem „moos-
artigen Farnkraut“. Es iſt wirklich zum Staunen,
wie der dürre, braune Knopf, ſei es in heißem, ſei
es in kaltem Waſſer ſich entfaltet, dann die Knäuel-
form wieder annimmt, um bei nächſter Gelegenheit
wieder nach Belieben des Beſitzers lebendig zu werden.
In der Blumenhandlung Wolowicz ſind die Pflanzen
zu haben, die, richtig rangiert, für das Zimmer im
Winter einen hübſchen Tiſchſchmuck bilden.
— Feſtkneipe der Badener Feuerwehr
im Hotel „Stadt Wien“. Am Sonntug abends
verſammelten ſich im großen Saale des Hotels „Stadt
Wien“ die Feuerwehrmänner des Kurortes und der
Umgebung mit allen Freunden und Gönnern dieſer
wackern Inſtitution. Herr Olbricht beſorgte mit ſeiner
Salonkapelle die Muſik. Als erſter erhob ſich Herr
Feuerwehrhauptmann Moritz Laſchitz. Nach allge-
meiner Begrüßung ſprach er ſich über die Veran-
ſtaltung folgendermaßen aus:
Hochgeehrte Feſtgäſte und Feuerwehrkameraden!
Das Feuerwehrfeſt vom 5. bis 8. September mit der
Kaiſer-Jubiläums-Ausſtellung und dem XX. nied.-öſt.
Landes-Feuerwehrtag iſt glänzend und ohne einen
Mißton verlaufen und wie Sie aus dem Kaſſabericht
entnommen haben, ſchließt derſelbe auch mit einem,
wenn auch kleinen Reingewinn; würde der erſte Tag
(5. September), welcher total verregnet wurde, ſchön
geweſen ſein, ſo wäre der Ueberſchuß beſtimmt einige
tauſend Kronen, ſo aber müſſen wir uns mit dem
moraliſchen Erfolg, der gewiß kein kleiner iſt, begnügen.
Ich fühle mich angenehm verpflichtet, allen, die zum
Gelingen dieſes ſchönen Feſtes beigetragen haben,
meinen innigſten und aufrichtigſten Dank im Namen
der I. freiwilligen Feuerwehr Baden hiemit auszu-
ſprechen. Beſonders danke ich Sr. k. u. k. Hoheit
Erzherzog Rainer für die Uebernahme des Protek-
torates, den Bewohnern von Baden und Weikersdorf
für die Gaſtfreundſchaft, Dekorierung und Beflaggung
der Häuſer ſowie für Blummenſpenden, Sr. Exzellenz
Graf Roſenberg, Oberſthofmeiſter Sr. k. u. k.
Hoheit Erzherzog Rainer, Herrn k. k. Bezirkshaupt-
mann Dr. Baron Emil Egger und dem Herrn
Bürgermeiſter Dr. Franz Trenner für die Ueber-
nahme des Ehrenpräſidiums, den p. t. Herren Ehren-
förderern und Mitgliedern des Ehren- und großen
Komitees, jenen Herren, welche im Garantiefond ge-
zeichnet haben, an der Spitze Herrn Emil v. Dalmata,
Herrn Profeſſor Karl Schneck, Vorſitzender des
Reichs- und Landes-Feuerwehrverbandes St. Pölten,
Herren Vizebürgermeiſter Bruſatti und Gall für
die Uebernahme der Obmannſtellvertreterſtelle des
Exekutivkommittes, den Herren Bauinſpektor Kraif,
Ingenieur Richard Hayder, Gemeinderat Faſching
und Architekt Richard Berner für Arbeiten anläßlich
der Ausſtellung, Herrn Kraif beſonders als Schrift-
führer des Exekutivkomitees, der Gemeindevertretung
von Baden für die Errichtung des Kaiſerzeltes und
Tribünen, dem Stadtrat der Reichshauptſtadt Wien,
dem Feuerwehr-Kommandanten Müller, dem
Magiſtratsrat Dr. Emil Schwarz, dem Oberin-
ſpektor Hans Leiſchner für die Beiſtellung des
Automobil-Löſchtrains und diverſer Dekorationen, dem
Herrn Baumeiſter Hugo Zimmermann, Herrn
Anton Kathrein und Garteninſpektor Joſef Krupka
für Zeichnungen und Dekorationen zum Feſtzug, Herrn
Profeſſor Dr. v. Reinöhl für die Verfaſſung der
Feſtſchrift, dem k. u. k. Hofärar und der Schloß-
hauptmanuſchaft Laxenburg für Ueberlaſſung der Hof-
ſpritze und Lokalitäten, Herrn Johann Weber als
Obmann des Wohnungskomitees, Hauptmann Mayer,
Obmann, Hauptmann Freidl, Obmannſtellvertreter
des Ordnungskomitees, Herrn Gemeinderat Joſef
Delavilla und Herrn Georg Schubert für be-
ſondere Leiſtungen bei der Ausſtellung, den Herren
Ausſchußmitgliedern des Vergnügungsvereines für die
Veranſtaltung des Parkfeſtes ꝛc., dem löbl. Turn-
verein, dem hochw. Stift Heiligenkreuz, den Feuer-
wehren von Wr.-Neuſtadt, Traiskirchen, Tribuswinkel
und Pieſtiug für Ueberlaſſung von Fahrſpritzen und
Beteiligung am Feſtzug, den Feuerwehren Baden II
und Weikersdorf für die Beteiligung am Feſtzug und
an der Hauptübung, Herrn k. u. k. Oberſt Haubner,
Kommandant der Artillerie-Kadettenſchule in Trais-
kirchen, und allen jenen Herren, die uns Pferde zum
Feſtzug zur Verfügung geſtellt haben, dem Geſang-
verein „Liederfreunde“ für die Mitwirkung beim
Kommers, den Obmännern aller n.-ö. Landes-Bezirks-
Feuerwehrverbände, der Badener und Wiener Preſſe
für ihre zahlreichen Berichte, allen jenen Herren, die
ſich bei den einzelnen Komitees beteiligten, allen
Fenerwehrmännern und Kommandos, die ſich an dem
Feſte beteiligten, weiters dem Hauptmannſtellvertreter
Johann Laſchitz als Arrangeur des Feſtzuges, dem
Herrn Leopold Mentberger als Kaſſier, den Herren
Rottenführern Alois Stauder und Schriftführer
Alexander Lohner und ſchließlich den Chargen und
der Mannſchaft der I. freiw. Feuerwehr Baden,
welche ſeit drei Jahren mit Liebe und Freunde ge-
arbeitet haben zum Gelingen dieſes für die Badener
Feuerwehr denkwürdigen Feſtes. Sollte ich jemand
überſehen haben, heute öffentlich zu nennen, ſo bitte
ich dies zu entſchuldigen, eine Abſicht liegt nicht vor,
ſondern es wäre nur ein Ueberſehen. Indem ich allen
nochmals innigſt danke, ſchließe ich mit dem Wunſche,
daß unſere nächſte freudige Zuſammenkunft der Ein-
weihung eines neuen, den Anforderungen der Stadt
Baden entſprechenden würdigen Spritzenhauſes gelten
ſoll. Ich kann nicht umhin, die heute hier anweſenden
Herren Gemeindevertreter zu bitten, mich in dieſer
Angelegenheit, welche für uns eine Lebensfrage iſt
zu unterſtützen; ſie ſetzen ſich damit ſelbſt ein
Denkmal in ihrer Vaterſtadt. Ich bitte die Feuerwehr-
kameraden, mit mir einzuſtimmen in ein dreifaches
Heil der Stadt Baden und ihrer Bewohner: Heil!
Sodann ſprach Bürgermeiſter Dr. Trenner und
nahm die Prämiierung der langjährig dienenden
Feuerwehrmänner vor. Es erhielten für 25jährige
Dienſtzeit die Feuerwehrmedaille, ein Geſchenk von
5 Dukaten und ein Diplom die Herren: Leopold
Bankl, Anton Beimel, Joſef Homola, Johann
Liſthuber, Rudolf Stauder; für 20jährige Dienſt-
zeit ein Ehrengeſchenk und Diplom die Herren:
Alexander Cecola, Anton Giebler, Franz Blank,
Joſef Neuſiedler; für 15jährige Dienſtzeit er-
hielten ein Diplom und Ehrengeſchenk die Herren:
Johann Holzer, Joſef Spörk und Johann
Wolkersdorfer; für 10jährige Dienſtzeit die
Herren: Adolf Bähr, Franz Ebruſter, Franz
Fiſcher, Johann Prokopetz, Karl Schartner,
Rudolf Wilhelm und Adolf Burgert. Nach der
Prämiierung erhob ſich Vizebürgermeiſter Bruſatti
zu einer Anſprache an Bürgermeiſter Dr. Trenner,
der ſich ebenfalls unter den Jubilaren befand und
mit der gleichen Auszeichnung bedacht wurde und
überreichte ihm im Namen der Gemeinde eine goldene
Uhr, wofür dieſer in herzlichen Worten ſeinen Dank
abſtattete. Von den ſonſt noch gehaltenen Reden ſei
jener des Herrn Giebler gedacht, der im Namen der
Prämiierten den Dank abſtattete.
— Theaternachricht. Regſte Teilnahme
zeigt ſich für unſer Wintertheater im Kurhauſe. Die
Abonnements haben ſchon eine ſtattliche Anzahl er-
reicht. Samstag, den 31. d. M., wird die Entgegen-
nahme von Abonnements geſchloſſen und kein ſolches
mehr angenommen. Die erſte Vorſtellung findet, wie
bereits berichtet, Samstag, den 31. d. M., mit einer
Aufführung des amuſanten Luſtſpieles von Rudolf
Benedig „Ein Luſtſpiel“ ſtatt. In den Haupt-
rollen ſind beſchäftigt die Damen Frank, Schaf-
fenberger, Bogner und Maugſch; die Herren
Alten und Anthony (als Gaſt für die Saiſon),
Erl, Marholm, Kronau und Rosner.
Die Inſzenierung der Eröffnungsvorſtellung hat
Herr Direktor Alfred Freund übernommen. —
Sämtliche Möbeln, Vorhänge, Teppiche und Deko-
rationen wurden von der renommierten Wiener Firma
Eduard Trinkl, die Rohrmöbeln von der Firma Rud-
niker Rohrmöbelfabrik beigeſtellt.
— Beſuch der Blumenausſtellung. Am
Eröffnungstage war der Beſuch der Ausſtellung
gering, ſteigerte ſich aber am Samstag, um am
Sonntag eine große Schar zu verſammeln. Vom
Hofe des Herrn Erzherzogs Rainer kamen wieder-
holt die Hofdamen und Oberſthofmeiſter Exzellenz
Graf Roſenberg, Prinzeſſin Solms ꝛc. Am
Samstag beſuchten die Ausſtellung die Schüler des
Gymnaſiums unter Führung des Herrn Prof. Benno
Juſt und am Sonntag nachmittags kamen Mit-
glieder des Vereins der Gärtner und Gartenfreunde
Hietzing und bewunderten aufrichtig die ausgeſtellten
Sachen. Herr Pacaček (Penſion Rauhenſtein) und
Herr Piſař ernteten wiederholt die ſchmeichelhafteſten
Anerkennungen von allen Seiten, aber auch den
andern Ausſtellern wurde, wie beſonders den Arran-
geuren, für die mit Recht die Herren Stadt-Garten-
inſpektor Krupka und Obergärtner Forman an-
geſehen wurden, alles Lob ausgeſprochen. Eine kleine
Epiſode beim Beſuch des Erzherzogs Rainer iſt zu
herzig, als daß wir ſie nicht erzählen ſollten. Das
fünfthalbjährige Töchterchen des Herrn Gärtners
Lille (Weilburgſtraße 12) eilte, als der Vater ſagte,
es möge ſehr ruhig ſtehn bleiben, dem hohen Gaſte
entgegen und reichte ihm ſein Patſchhändchen hin,
natürlich mit graziöſer Verbeugung, wie ſie ein ſo
kleines herziges Perſönchen machen kann. Als hernach
der Herr Erzherzog von der Weinkoſt in den Saal
zurückkehrte, ſaß die Kleine neben dem Eingange und
wurde freundlichſt angeſprochen. — Ueber die Wein-
koſt herrſchte allgemeines Lob. Erzherzog Rainer
ſelbſt, dem von Fräulein Thereſe Fiſcher Rot-
zipfler kredenzt wurde, ſagte: „Sehr gut, aber ſtark“,
als er davon verkoſtet hatte. Um auch hierin den
Bericht zu ergänzen, müſſen noch die Herren Aus-
ſteller angeführt werden: den ſo ſehr geprieſenen
Rotgipfler ſtellte Herr Johann Rampl (Neuſtiftgaſſe)
aus; Herr Anton Rampl (Bahngaſſe) brachte roten
Zierfahnler und Moſt, Mich. Grün „gemiſchten
Satz“; die Frl. Thereſe Fiſcher, Leni Lenardin
und Guſti Schmutzer beſorgten in liebenswürdiger
Weiſe die Bedienung mit den Koſtproben. Am
Sonntag war der Saal voll von Gäſten, die dem
Weine zuſprachen. Am Montag früh wurden aus
den Räumlichkeiten alle Ausſtellungsſachen entfernt;
denn ſchon ſtanden die Arbeiter da, um das Kur-
theater herzuſtellen. So wird ſich der Saal binnen
wenigen Tagen in einen Theaterſaal verwandeln, in
welchem nächſten Samstag die Wintervorſtellungen
beginnen ſollen.
— Turnverein Baden. Die erſte Damenriege
des Vereines turnt jeden Mittwoch und Samstag von
5 bis 7 Uhr abends. Da es aber vielen turnluſtigen
Damen infolge ihres Berufes unmöglich iſt, ſich zu
dieſer Zeit frei zu machen, ſo hat die Vorturnerſchaft
des Vereines beſchloſſen, eine zweite Damenriege zu
gründen, welche Mittwoch und Freitag von 8—9 Uhr
abends turnen wird. Anmeldungen zum Beitritt ſind
zu richten an Herrn Leopold Stolzentbaler.
Sobald die nötige Zahl von Turnerinnen ſich ge-
meldet hat, wird mit dem Turnen begonnen.
— Die Jugendſchriftenausſtellung
des Dürervereines (Hauptplatz Nr. 13). Dieſe
Ausſtellung bleibt vorläuſig bis 7. November ge-
öffnet und kann nach wie vor in den üblichen Leſe-
ſtunden, und zwar Sonntag und Donnerstag von
9—10 Uhr vormittags und Dienstag und Freitag
von 7—8 Uhr abends beſichtigt werden. Allen Lehr-
kräften, Erziehern und nicht zuletzt den Eltern kann
ein Beſuch dieſer Ausſtellung aufs angelegentlichſte
empfohlen werden, da ſie hier bei der herankommenden
Weihnachtszeit wie nirgends Gelegenheit haben, aus
einer Anzahl von nahezu 500 Jugendſchriften beſter
Auswahl eine engere Wahl für ihre Zwecke mit
Muße zu treffen. Die Ausſtellung, die im Vorjahre
in Wien einen bedeutenden Erfolg errungen und die
Anerkennung gewiegteſter Fachleute gefunden hat, findet
auch hier eine beſondere Würdigung, auf die man
noch zu ſprechen kommen wird.
—r.
— Spenden für eine Weihnachtsfeier
im Rath’ſchen Krankenhauſe. Für deren Ver-
anſtaltung haben geſpendet: Erzherzog Rainer und
Ferdinand Karl je 50 Kr., ferner die Herren (Frauen,
Fräuleins) Kronen: Baronin Wächter 40, Ida von
Gutmann 30, Emil Ritter Dalmata v. Hideghet 25,
Gina Stradal, Dir. Ignaz Durſt, Joſef Schittenhelm,
Regierungsrat Dr. Emil Rollett je 20, Exz. FML.
Graf Roſenberg, Hotelier Georg Pfaff, Betty Preiß,
Rud. F. Kaiſer, Benjamine Gelinek, Joſef Jörgl,
Joſef Miskolczy & Komp., Baron Bach, Joſef
Turetzky, Karl A. Janko, Franz Cortella, Moritz
Adenſamer, Baumeiſter Anton Breyer, Hofrätin
Baron von Ceſchini, Emil Maſchka, Frau Angelika,
Alexander Spitzer & Söhne, Leopold Zinober, kaiſerl.
Rat Arnold Fröhlich, Johann Foißner, Eliſabeth
Elias, Oberinſpektor Joſef Knotz, Rittmeiſter Johann
Zöllner, Regimentsarzt Dr. Soltan, Hans Diſtler,
je 10 Kr., Karl Komarek 8, Direktor Viktor Grimm,
Hofrat Poſchacher von Arlshöh, Joſef Florian,
Baronin Handel-Mazetti je 6, Friedrich von Sperl,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |