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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 91. Bremen, 12. November 1852.

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[Beginn Spaltensatz] dort zahlreich sich ansiedeln, namentlich Deutsche, deren es jetzt schon viele
im anstoßenden Nord=Missouri giebt. Jst jenes Reich "besettelt", dann
geht es in die romantischen Gegenden der Felsengebirge.

Der Gründe, warum die erwähnten älteren östlichen Ansiedler nicht
weiter in den Westen ziehen, sind zwei. Einmal ist der Boden in Mittel-
Jowa ( die Gegend um Fort Desmoines und an den Rancone forcs aus-
genommen ) noch schwach besiedelt und darum wohlfeil, dann aber wird
weiterhin der Wald, diese Hauptbedingung einer guten Farm, spärlich.
Das weite Grasmeer der dortigen unermeßlichen Prärien ist nämlich nur
da und dort an Bächen von Holz unterbrochen und Wald=Aufschläge
( groves ) werden seltener. Erst hundert Meilen zur Seite des Missouri
treten Wälder regelmäßig wieder auf. Aber auch diese sind dünn und an
manchen Stellen von den Mormonen stark ausgehauen, die eine Kette von
Stationen bis nach ihrem Utahgebirge jenseits der Felsengebirge am Salz-
see hin haben.

Am Missouri, dem dort die größte Bedeutung werden wird, sind
zahlreiche Landclaims verkäuflich. Denn auch dort lebt der stete Zug:
westwärts! jener merkwürdige Zug der Menschheit seit der großen Völker-
wanderung: westwärts zur "Wiege der Menschheit" in Asien zu wallfahrten.
Dieser instinktive Trieb ist das Merkwürdigste und zugleich Bedeutungs-
vollste, was die Geschichte bietet. Denn sind einmal Japan und China
erreicht und durch Handelsverträge an die Entwickelung und Cultur Nord-
amerika 's gebunden, so wird die Auswanderung von dort hierher nicht
mehr nach Tausenden, sondern nach Hunderttausenden gezählt werden.
Wird doch die californische Bevölkerung bereits Ende dieses Jahres zu 1 / 3
aus Chinesen bestehen. Und daß wiederum diese weiter bei uns, namentlich,
wenn die Sclavenfrage eine günstige Wendung genommen haben wird, in
unsere Südstaaten, wo Europäer ihnen keine Concurrenz machen, ein-
dringen werden, ist höchst wahrscheinlich. Die unglücklichen Jndianer da-
zwischen reiben sich auf und werden aufgerieben.

Um die mehrerwähnte Missouri=Bedeutung ( in der Gegend der council-
bluffs ) zu erklären, brauche ich blos zu bemerken, daß der Wassergehalt
des Missouri ( dort eben so groß, als hier der Mississippi ) steter ist und
die Schifffahrt nicht eigentlich unterbricht, so wie, daß daselbst die große
Eisen=Binnenstraße passiren wird, welche Amerika, vom Handel abgesehen,
zum großen Fracht kaufmann zwischen Ostindien und Europa machen muß.

Die Jcarier ( Cabet's communistische Association im benachbarten
Nauvoo, Jll., etwa 400 Köpfe stark ) regen sich. Vor Kurzem entsendeten
sie vier wohlausgerüstete Wagen, welchen außer den nöthigen Fuhrleuten
noch 10 starke entschlossene Männer beigegeben waren, in den Westen
Jowa's. Die Aufgabe derselben ist, Land, welches eine früher ausgesendete
Commission untersucht und ausgesucht hatte, zu besetzen, Blockhäuser zu
erbauen und den Winter über Fenzen zu schlagen, auch das umliegende
Land zu untersuchen. Mit nächstem Frühjahr wird ihnen dann eine größere
Zahl folgen, nm bessere Häuser zu erbauen und das Land zu cultiviren.
Nächsten Herbst folgt diesen dann eine weitere Anzahl. Die Jcarier,
welche ich im Laufe des Sommers besucht habe, kommen voran. Seit
Cabet's, ihres Präsidenten, Wiederankunft hat sich das Leben gehoben und
jetzt ist es ihnen zu enge in Nauvoo. Jhre Politik hat den Gedanken an
Texas, wohin sie ihre Hauptstadt verlegen wollten, aufgegeben und ist jetzt
gesunder geworden. Man nimmt mir Recht großes Jnteresse an ihrem
Streben. Jhre Verfassung, von der Jllinois=Legislatur lobend approbirt,
ist das Sittlichste und Humanste, was ich derart noch zu Gesicht bekommen
habe. Jhr Vermögen beträgt gegen $ 50,000. Treten einige Millionäre
und mamentlich mehr Deutsche ( es sind meist Franzosen ) hinzu, so würde
die Gemeinschaft reißende Fortschritte machen. Jch habe ihren energischen
Willen persönlich kennen gelernt, ihre treffliche Einrichtung betrachtet und
mich über ihre Zukunft mit ihnen unterhalten. Begierig bin ich noch,
Cabet, der bei meiner Anwesenheit in Nauvoo noch in London weilte, von
wo er neue Zuzüge aus dem unglücklichen Frankreich ordnete, persönlich
kennen zu lernen. Jch hoffe, bald ihm einen Besuch abstatten zu können.

Die rheinländischen Jowa=Ansiedler haben noch keinen festen
Platz gefunden. Jhr sociales System ist noch nicht ganz entschieden und soll
erst nach 5 Jahren festgestellt werden. Es ist deshalb das neuliche Geschrei
in Weitling's "Republik der Arbeiter," wornach davon reiche Fonds
dieser Arbeiterrepublik einst "zu gute" kommen würden, Affectation.

Sonstige Associationen, deren Anfänge - wie ich Jhnen im
Laufe des Sommer schrieb - überall in Jowa vorhanden sind, haben sich
noch nicht realisirt.     ( N.=Y. H.=Z. )



Sitzungsbericht des Berliner Centralvereins
für die
deutsche Auswanderungs= und Colonisations=Angelegenheit
für den Monat October.*)

    Berlin, 4. November.

Die heutige öffentliche Sitzung des " Centralvereins für die
deutsche Auswanderungs= und Colonisations=Angelegen-
heit
" wurde, wie gewöhnlich, mit dem Geschäftsberichte des Vorsitzenden,
Regierungsraths Dr. Gaebler, eröffnet. Derselbe dankte zunächst für
[Spaltenumbruch] ein Geschenk von 100 , welches ein ungenanntes Mitglied dem Vereine
zugewendet hatte, und benutzte diese Gelegenheit zur Theilnahme für den
Verein und zum zahlreicheren Beitritt zur Mitgliedschaft einzuladen. Der
Redner entwickelte kurz die philantrophische und patriotische Tendenz des
Vereins, der sich von jeder Speculation fern hält, aber auf vielfache Weise
practisch und segensreich für die immer gedeihlichere Lösung der Auswan-
derungsfrage wirkt. Zu den Gegenständen der Wirksamkeit des Vereins
gehört auch die möglichste Controlle über das " Agentenwesen ", soweit
dies die Auswanderung betrifft.


Jn der neueren Zeit haben sich mehrfach Schiffsexpedienten, welche
bei dem preuß. Ministerium für Handel die Concession zur Betreibung
ihres Geschäfts in Preußen nachgesucht haben, an den Centralverein mit
dem Gesuche gewendet, ihnen tüchtige Persönlichkeiten für die Agentur
vorzuschlagen, indem sie sich bereit erklärten, diese Persönlichkeiten vor allen
Andern zu berücksichtigen. Der Centralverein hat sich deshalb mit sämmt-
lichen königl. Landräthen in Verbindung gesetzt und dieselben um Auskunft
darüber ersucht, ob in ihren Kreisen ein Bedürfniß zu Auswanderungs-
Agenturen vorliege, ob und welche Winkelagenten dort ihr Wesen treiben,
und welchen ordentlichen und zuverlässigen Personen man wohl eine solche
Agentur anvertrauen könne. Die meisten der Herren Landräthe haben
den Centralverein bereitwillig mit Auskunft versehen. - Der Verwaltungs-
rath hat in neuester Zeit auch die Colonisation im Jnlande wieder
zum Gegenstande seiner Berathungen gemacht. Nach den bisherigen Er-
fahrungen ist man zu der Ueberzeugung gelangt, das die Colonisation im
Jnlande nicht durch ein künstliches Ansiedeln in Masse auf größeren, zu
parcellirenden Staats= oder Privatländereien, sondern nur durch verein-
zeltes Heranziehen fleißiger und zuverlässiger Personen nach den dünner
bevölkerten Gegenden des Vaterlandes practisch ausgeführt werden könne.
Da nun die Thatsache nicht fortzuleugnen ist, daß in vielen solchen Gegen-
den tüchtige Arbeitskräfte einerseits noch lohnende Beschäftigung finden,
andererseits auch ihre Anwesenheit den größeren Grundbesitzern die Hebung
der Bodencultur wesentlich erleichtern würde, während in andern Gegenden
die Dichtigkeit der arbeitslosen Bevölkerung und die Zerstückelung des
Grundbesitzes die Gelegenheit zu lohnender Beschäftigung mindert, und die
Bevölkerung zur Auswanderung treibt, so kommt es nur darauf an, einen
practischen Weg aufzufinden, um in dieser Beziehung eine angemessene
Vermittelung eintreten zu lassen. Hierzu dürfte sich vor Allem das Aus-
kunftsbüreau des Centralvereins eignen, indem dies sehr oft Gelegenheit
haben würde, Auswanderungslustige von ihrem Vorhaben abzubringen,
wenn es im Stande wäre, denselben irgend wo anders im Vaterlande
Gelegenheit zu einer lohnenden Beschäftigung, namentlich zu einer billigen
Ansiedelung nachzuweisen. Der Verwaltungsrath ist zu dem Ende auch
über diesen Gegenstand mit sämmtlichen Landräthen in Communication
getreten.

Was die verschiedenen Einwanderungsländer betrifft, so haben sich
zunächst in Nordamerika die Verhältnisse für die dorthin auswandernden
Deutschen nicht wesentlich verändert. Nur für den kräftigen Handarbeiter
ist Beschäftigung zu finden, und auch diese, je mehr die Einwanderung
zunimmt, um so spärlicher. Der Landbau gewährt in den entlegenen
Gegenden, wo gutes Land allein noch billig ist, wegen des weiten Trans-
ports und der immer steigenden Production an landwirthschaftlichen Erzeug-
nissen immer weniger Verdienst. Von den nordamerikanischen Staaten
bietet jedenfalls Texas die meisten Vortheile für den deutschen Auswanderer,
und muß daher der Centralverein fortfahren, diesen Staat denjenigen,
die nach Nordamerika gehen wollen, vorzugsweise zu empfehlen.

Jn Newyork vermehrt übrigens auch die enorme Anzahl von betrü-
gerischen Auswanderungs=Commissionairen, - Runners genannt, -
( über 30,000, meistens Deutsche! ) die Gefahren für den unerfahrenen
Auswanderer. Leider arbeiten den redlichen Bemühungen der deutschen
Gesellschaft in Newyork, diesem Unwesen zu steuern, sogar einige Organe
der deutschen Presse geradezu entgegen! Es ist dies eine recht traurige
Erscheinung und nur durch die im Allgemeinen herrschende Verworfenheit
der deutschen Tagespresse in Nordamerika erklärlich. Jn Newyork sind im
Monat Juli d. J. 12,577 und im August 15,652 und in der Zeit vom
1. Januar bis ultim. August 84,841 deutsche Auswanderer angekommen.
Nach dem Juli=Berichte der deutschen Gesellschaft waren die Klagen
der über Liverpool Beförderten über schlechte Kost und
brutale Behandlung ganz
allgemein.

Jm August kamen wenig Klagen vor. Jm Allgemeinen bemerkte man
aber, daß in diesem Jahre viel mehr bemittelte Auswanderer
ankamen, als sonst je zuvor.
Ganz Unbemittelte waren nur sehr
wenige
vorhanden.     ( Schluß folgt. )



Zur Warnung.

W. Ein armer Kurhesse, der in Ermangelung des erforderlichen Ueber-
fahrtsgeldes mit einem anderen Auswanderer ein Uebereinkommen getroffen
hatte, wonach es ihm möglich gemacht worden, für seine geringe Baarschaft
nach Amerika zu kommen, kehrte von Bremerhaven wieder auf hier zurück,
weil die Uebereinkunft sich vor der Einschiffung wieder zerschlagen hatte;
es gelang demselben jedoch in Folge angesprochener Mildthätigkeit, wenn
auch etwas später, seinen Zweck zu erreichen.

[Ende Spaltensatz]
*) Der Bericht ist uns leider zu spät zugegangen, um ihn schon in diesem
Blatte vollständig zu geben, wir müssen uns deshalb damit begnügen, für heute
den Anfang mitzutheilen.     D. Red.
* ) Der Bericht ist uns leider zu spät zugegangen, um ihn schon in diesem
Blatte vollständig zu geben, wir müssen uns deshalb damit begnügen, für heute
den Anfang mitzutheilen.     D. Red.

[Beginn Spaltensatz] dort zahlreich sich ansiedeln, namentlich Deutsche, deren es jetzt schon viele
im anstoßenden Nord=Missouri giebt. Jst jenes Reich „besettelt“, dann
geht es in die romantischen Gegenden der Felsengebirge.

Der Gründe, warum die erwähnten älteren östlichen Ansiedler nicht
weiter in den Westen ziehen, sind zwei. Einmal ist der Boden in Mittel-
Jowa ( die Gegend um Fort Desmoines und an den Rancone forcs aus-
genommen ) noch schwach besiedelt und darum wohlfeil, dann aber wird
weiterhin der Wald, diese Hauptbedingung einer guten Farm, spärlich.
Das weite Grasmeer der dortigen unermeßlichen Prärien ist nämlich nur
da und dort an Bächen von Holz unterbrochen und Wald=Aufschläge
( groves ) werden seltener. Erst hundert Meilen zur Seite des Missouri
treten Wälder regelmäßig wieder auf. Aber auch diese sind dünn und an
manchen Stellen von den Mormonen stark ausgehauen, die eine Kette von
Stationen bis nach ihrem Utahgebirge jenseits der Felsengebirge am Salz-
see hin haben.

Am Missouri, dem dort die größte Bedeutung werden wird, sind
zahlreiche Landclaims verkäuflich. Denn auch dort lebt der stete Zug:
westwärts! jener merkwürdige Zug der Menschheit seit der großen Völker-
wanderung: westwärts zur „Wiege der Menschheit“ in Asien zu wallfahrten.
Dieser instinktive Trieb ist das Merkwürdigste und zugleich Bedeutungs-
vollste, was die Geschichte bietet. Denn sind einmal Japan und China
erreicht und durch Handelsverträge an die Entwickelung und Cultur Nord-
amerika 's gebunden, so wird die Auswanderung von dort hierher nicht
mehr nach Tausenden, sondern nach Hunderttausenden gezählt werden.
Wird doch die californische Bevölkerung bereits Ende dieses Jahres zu 1 / 3
aus Chinesen bestehen. Und daß wiederum diese weiter bei uns, namentlich,
wenn die Sclavenfrage eine günstige Wendung genommen haben wird, in
unsere Südstaaten, wo Europäer ihnen keine Concurrenz machen, ein-
dringen werden, ist höchst wahrscheinlich. Die unglücklichen Jndianer da-
zwischen reiben sich auf und werden aufgerieben.

Um die mehrerwähnte Missouri=Bedeutung ( in der Gegend der council-
bluffs ) zu erklären, brauche ich blos zu bemerken, daß der Wassergehalt
des Missouri ( dort eben so groß, als hier der Mississippi ) steter ist und
die Schifffahrt nicht eigentlich unterbricht, so wie, daß daselbst die große
Eisen=Binnenstraße passiren wird, welche Amerika, vom Handel abgesehen,
zum großen Fracht kaufmann zwischen Ostindien und Europa machen muß.

Die Jcarier ( Cabet's communistische Association im benachbarten
Nauvoo, Jll., etwa 400 Köpfe stark ) regen sich. Vor Kurzem entsendeten
sie vier wohlausgerüstete Wagen, welchen außer den nöthigen Fuhrleuten
noch 10 starke entschlossene Männer beigegeben waren, in den Westen
Jowa's. Die Aufgabe derselben ist, Land, welches eine früher ausgesendete
Commission untersucht und ausgesucht hatte, zu besetzen, Blockhäuser zu
erbauen und den Winter über Fenzen zu schlagen, auch das umliegende
Land zu untersuchen. Mit nächstem Frühjahr wird ihnen dann eine größere
Zahl folgen, nm bessere Häuser zu erbauen und das Land zu cultiviren.
Nächsten Herbst folgt diesen dann eine weitere Anzahl. Die Jcarier,
welche ich im Laufe des Sommers besucht habe, kommen voran. Seit
Cabet's, ihres Präsidenten, Wiederankunft hat sich das Leben gehoben und
jetzt ist es ihnen zu enge in Nauvoo. Jhre Politik hat den Gedanken an
Texas, wohin sie ihre Hauptstadt verlegen wollten, aufgegeben und ist jetzt
gesunder geworden. Man nimmt mir Recht großes Jnteresse an ihrem
Streben. Jhre Verfassung, von der Jllinois=Legislatur lobend approbirt,
ist das Sittlichste und Humanste, was ich derart noch zu Gesicht bekommen
habe. Jhr Vermögen beträgt gegen $ 50,000. Treten einige Millionäre
und mamentlich mehr Deutsche ( es sind meist Franzosen ) hinzu, so würde
die Gemeinschaft reißende Fortschritte machen. Jch habe ihren energischen
Willen persönlich kennen gelernt, ihre treffliche Einrichtung betrachtet und
mich über ihre Zukunft mit ihnen unterhalten. Begierig bin ich noch,
Cabet, der bei meiner Anwesenheit in Nauvoo noch in London weilte, von
wo er neue Zuzüge aus dem unglücklichen Frankreich ordnete, persönlich
kennen zu lernen. Jch hoffe, bald ihm einen Besuch abstatten zu können.

Die rheinländischen Jowa=Ansiedler haben noch keinen festen
Platz gefunden. Jhr sociales System ist noch nicht ganz entschieden und soll
erst nach 5 Jahren festgestellt werden. Es ist deshalb das neuliche Geschrei
in Weitling's „Republik der Arbeiter,“ wornach davon reiche Fonds
dieser Arbeiterrepublik einst „zu gute“ kommen würden, Affectation.

Sonstige Associationen, deren Anfänge – wie ich Jhnen im
Laufe des Sommer schrieb – überall in Jowa vorhanden sind, haben sich
noch nicht realisirt.     ( N.=Y. H.=Z. )



Sitzungsbericht des Berliner Centralvereins
für die
deutsche Auswanderungs= und Colonisations=Angelegenheit
für den Monat October.*)

    Berlin, 4. November.

Die heutige öffentliche Sitzung des „ Centralvereins für die
deutsche Auswanderungs= und Colonisations=Angelegen-
heit
“ wurde, wie gewöhnlich, mit dem Geschäftsberichte des Vorsitzenden,
Regierungsraths Dr. Gaebler, eröffnet. Derselbe dankte zunächst für
[Spaltenumbruch] ein Geschenk von 100 , welches ein ungenanntes Mitglied dem Vereine
zugewendet hatte, und benutzte diese Gelegenheit zur Theilnahme für den
Verein und zum zahlreicheren Beitritt zur Mitgliedschaft einzuladen. Der
Redner entwickelte kurz die philantrophische und patriotische Tendenz des
Vereins, der sich von jeder Speculation fern hält, aber auf vielfache Weise
practisch und segensreich für die immer gedeihlichere Lösung der Auswan-
derungsfrage wirkt. Zu den Gegenständen der Wirksamkeit des Vereins
gehört auch die möglichste Controlle über das „ Agentenwesen “, soweit
dies die Auswanderung betrifft.


Jn der neueren Zeit haben sich mehrfach Schiffsexpedienten, welche
bei dem preuß. Ministerium für Handel die Concession zur Betreibung
ihres Geschäfts in Preußen nachgesucht haben, an den Centralverein mit
dem Gesuche gewendet, ihnen tüchtige Persönlichkeiten für die Agentur
vorzuschlagen, indem sie sich bereit erklärten, diese Persönlichkeiten vor allen
Andern zu berücksichtigen. Der Centralverein hat sich deshalb mit sämmt-
lichen königl. Landräthen in Verbindung gesetzt und dieselben um Auskunft
darüber ersucht, ob in ihren Kreisen ein Bedürfniß zu Auswanderungs-
Agenturen vorliege, ob und welche Winkelagenten dort ihr Wesen treiben,
und welchen ordentlichen und zuverlässigen Personen man wohl eine solche
Agentur anvertrauen könne. Die meisten der Herren Landräthe haben
den Centralverein bereitwillig mit Auskunft versehen. – Der Verwaltungs-
rath hat in neuester Zeit auch die Colonisation im Jnlande wieder
zum Gegenstande seiner Berathungen gemacht. Nach den bisherigen Er-
fahrungen ist man zu der Ueberzeugung gelangt, das die Colonisation im
Jnlande nicht durch ein künstliches Ansiedeln in Masse auf größeren, zu
parcellirenden Staats= oder Privatländereien, sondern nur durch verein-
zeltes Heranziehen fleißiger und zuverlässiger Personen nach den dünner
bevölkerten Gegenden des Vaterlandes practisch ausgeführt werden könne.
Da nun die Thatsache nicht fortzuleugnen ist, daß in vielen solchen Gegen-
den tüchtige Arbeitskräfte einerseits noch lohnende Beschäftigung finden,
andererseits auch ihre Anwesenheit den größeren Grundbesitzern die Hebung
der Bodencultur wesentlich erleichtern würde, während in andern Gegenden
die Dichtigkeit der arbeitslosen Bevölkerung und die Zerstückelung des
Grundbesitzes die Gelegenheit zu lohnender Beschäftigung mindert, und die
Bevölkerung zur Auswanderung treibt, so kommt es nur darauf an, einen
practischen Weg aufzufinden, um in dieser Beziehung eine angemessene
Vermittelung eintreten zu lassen. Hierzu dürfte sich vor Allem das Aus-
kunftsbüreau des Centralvereins eignen, indem dies sehr oft Gelegenheit
haben würde, Auswanderungslustige von ihrem Vorhaben abzubringen,
wenn es im Stande wäre, denselben irgend wo anders im Vaterlande
Gelegenheit zu einer lohnenden Beschäftigung, namentlich zu einer billigen
Ansiedelung nachzuweisen. Der Verwaltungsrath ist zu dem Ende auch
über diesen Gegenstand mit sämmtlichen Landräthen in Communication
getreten.

Was die verschiedenen Einwanderungsländer betrifft, so haben sich
zunächst in Nordamerika die Verhältnisse für die dorthin auswandernden
Deutschen nicht wesentlich verändert. Nur für den kräftigen Handarbeiter
ist Beschäftigung zu finden, und auch diese, je mehr die Einwanderung
zunimmt, um so spärlicher. Der Landbau gewährt in den entlegenen
Gegenden, wo gutes Land allein noch billig ist, wegen des weiten Trans-
ports und der immer steigenden Production an landwirthschaftlichen Erzeug-
nissen immer weniger Verdienst. Von den nordamerikanischen Staaten
bietet jedenfalls Texas die meisten Vortheile für den deutschen Auswanderer,
und muß daher der Centralverein fortfahren, diesen Staat denjenigen,
die nach Nordamerika gehen wollen, vorzugsweise zu empfehlen.

Jn Newyork vermehrt übrigens auch die enorme Anzahl von betrü-
gerischen Auswanderungs=Commissionairen, – Runners genannt, –
( über 30,000, meistens Deutsche! ) die Gefahren für den unerfahrenen
Auswanderer. Leider arbeiten den redlichen Bemühungen der deutschen
Gesellschaft in Newyork, diesem Unwesen zu steuern, sogar einige Organe
der deutschen Presse geradezu entgegen! Es ist dies eine recht traurige
Erscheinung und nur durch die im Allgemeinen herrschende Verworfenheit
der deutschen Tagespresse in Nordamerika erklärlich. Jn Newyork sind im
Monat Juli d. J. 12,577 und im August 15,652 und in der Zeit vom
1. Januar bis ultim. August 84,841 deutsche Auswanderer angekommen.
Nach dem Juli=Berichte der deutschen Gesellschaft waren die Klagen
der über Liverpool Beförderten über schlechte Kost und
brutale Behandlung ganz
allgemein.

Jm August kamen wenig Klagen vor. Jm Allgemeinen bemerkte man
aber, daß in diesem Jahre viel mehr bemittelte Auswanderer
ankamen, als sonst je zuvor.
Ganz Unbemittelte waren nur sehr
wenige
vorhanden.     ( Schluß folgt. )



Zur Warnung.

W. Ein armer Kurhesse, der in Ermangelung des erforderlichen Ueber-
fahrtsgeldes mit einem anderen Auswanderer ein Uebereinkommen getroffen
hatte, wonach es ihm möglich gemacht worden, für seine geringe Baarschaft
nach Amerika zu kommen, kehrte von Bremerhaven wieder auf hier zurück,
weil die Uebereinkunft sich vor der Einschiffung wieder zerschlagen hatte;
es gelang demselben jedoch in Folge angesprochener Mildthätigkeit, wenn
auch etwas später, seinen Zweck zu erreichen.

[Ende Spaltensatz]
*) Der Bericht ist uns leider zu spät zugegangen, um ihn schon in diesem
Blatte vollständig zu geben, wir müssen uns deshalb damit begnügen, für heute
den Anfang mitzutheilen.     D. Red.
* ) Der Bericht ist uns leider zu spät zugegangen, um ihn schon in diesem
Blatte vollständig zu geben, wir müssen uns deshalb damit begnügen, für heute
den Anfang mitzutheilen.     D. Red.
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[365/0003] 365 dort zahlreich sich ansiedeln, namentlich Deutsche, deren es jetzt schon viele im anstoßenden Nord=Missouri giebt. Jst jenes Reich „besettelt“, dann geht es in die romantischen Gegenden der Felsengebirge. Der Gründe, warum die erwähnten älteren östlichen Ansiedler nicht weiter in den Westen ziehen, sind zwei. Einmal ist der Boden in Mittel- Jowa ( die Gegend um Fort Desmoines und an den Rancone forcs aus- genommen ) noch schwach besiedelt und darum wohlfeil, dann aber wird weiterhin der Wald, diese Hauptbedingung einer guten Farm, spärlich. Das weite Grasmeer der dortigen unermeßlichen Prärien ist nämlich nur da und dort an Bächen von Holz unterbrochen und Wald=Aufschläge ( groves ) werden seltener. Erst hundert Meilen zur Seite des Missouri treten Wälder regelmäßig wieder auf. Aber auch diese sind dünn und an manchen Stellen von den Mormonen stark ausgehauen, die eine Kette von Stationen bis nach ihrem Utahgebirge jenseits der Felsengebirge am Salz- see hin haben. Am Missouri, dem dort die größte Bedeutung werden wird, sind zahlreiche Landclaims verkäuflich. Denn auch dort lebt der stete Zug: westwärts! jener merkwürdige Zug der Menschheit seit der großen Völker- wanderung: westwärts zur „Wiege der Menschheit“ in Asien zu wallfahrten. Dieser instinktive Trieb ist das Merkwürdigste und zugleich Bedeutungs- vollste, was die Geschichte bietet. Denn sind einmal Japan und China erreicht und durch Handelsverträge an die Entwickelung und Cultur Nord- amerika 's gebunden, so wird die Auswanderung von dort hierher nicht mehr nach Tausenden, sondern nach Hunderttausenden gezählt werden. Wird doch die californische Bevölkerung bereits Ende dieses Jahres zu 1 / 3 aus Chinesen bestehen. Und daß wiederum diese weiter bei uns, namentlich, wenn die Sclavenfrage eine günstige Wendung genommen haben wird, in unsere Südstaaten, wo Europäer ihnen keine Concurrenz machen, ein- dringen werden, ist höchst wahrscheinlich. Die unglücklichen Jndianer da- zwischen reiben sich auf und werden aufgerieben. Um die mehrerwähnte Missouri=Bedeutung ( in der Gegend der council- bluffs ) zu erklären, brauche ich blos zu bemerken, daß der Wassergehalt des Missouri ( dort eben so groß, als hier der Mississippi ) steter ist und die Schifffahrt nicht eigentlich unterbricht, so wie, daß daselbst die große Eisen=Binnenstraße passiren wird, welche Amerika, vom Handel abgesehen, zum großen Fracht kaufmann zwischen Ostindien und Europa machen muß. Die Jcarier ( Cabet's communistische Association im benachbarten Nauvoo, Jll., etwa 400 Köpfe stark ) regen sich. Vor Kurzem entsendeten sie vier wohlausgerüstete Wagen, welchen außer den nöthigen Fuhrleuten noch 10 starke entschlossene Männer beigegeben waren, in den Westen Jowa's. Die Aufgabe derselben ist, Land, welches eine früher ausgesendete Commission untersucht und ausgesucht hatte, zu besetzen, Blockhäuser zu erbauen und den Winter über Fenzen zu schlagen, auch das umliegende Land zu untersuchen. Mit nächstem Frühjahr wird ihnen dann eine größere Zahl folgen, nm bessere Häuser zu erbauen und das Land zu cultiviren. Nächsten Herbst folgt diesen dann eine weitere Anzahl. Die Jcarier, welche ich im Laufe des Sommers besucht habe, kommen voran. Seit Cabet's, ihres Präsidenten, Wiederankunft hat sich das Leben gehoben und jetzt ist es ihnen zu enge in Nauvoo. Jhre Politik hat den Gedanken an Texas, wohin sie ihre Hauptstadt verlegen wollten, aufgegeben und ist jetzt gesunder geworden. Man nimmt mir Recht großes Jnteresse an ihrem Streben. Jhre Verfassung, von der Jllinois=Legislatur lobend approbirt, ist das Sittlichste und Humanste, was ich derart noch zu Gesicht bekommen habe. Jhr Vermögen beträgt gegen $ 50,000. Treten einige Millionäre und mamentlich mehr Deutsche ( es sind meist Franzosen ) hinzu, so würde die Gemeinschaft reißende Fortschritte machen. Jch habe ihren energischen Willen persönlich kennen gelernt, ihre treffliche Einrichtung betrachtet und mich über ihre Zukunft mit ihnen unterhalten. Begierig bin ich noch, Cabet, der bei meiner Anwesenheit in Nauvoo noch in London weilte, von wo er neue Zuzüge aus dem unglücklichen Frankreich ordnete, persönlich kennen zu lernen. Jch hoffe, bald ihm einen Besuch abstatten zu können. Die rheinländischen Jowa=Ansiedler haben noch keinen festen Platz gefunden. Jhr sociales System ist noch nicht ganz entschieden und soll erst nach 5 Jahren festgestellt werden. Es ist deshalb das neuliche Geschrei in Weitling's „Republik der Arbeiter,“ wornach davon reiche Fonds dieser Arbeiterrepublik einst „zu gute“ kommen würden, Affectation. Sonstige Associationen, deren Anfänge – wie ich Jhnen im Laufe des Sommer schrieb – überall in Jowa vorhanden sind, haben sich noch nicht realisirt. ( N.=Y. H.=Z. ) Sitzungsbericht des Berliner Centralvereins für die deutsche Auswanderungs= und Colonisations=Angelegenheit für den Monat October. *) Berlin, 4. November. Die heutige öffentliche Sitzung des „ Centralvereins für die deutsche Auswanderungs= und Colonisations=Angelegen- heit “ wurde, wie gewöhnlich, mit dem Geschäftsberichte des Vorsitzenden, Regierungsraths Dr. Gaebler, eröffnet. Derselbe dankte zunächst für ein Geschenk von 100 , welches ein ungenanntes Mitglied dem Vereine zugewendet hatte, und benutzte diese Gelegenheit zur Theilnahme für den Verein und zum zahlreicheren Beitritt zur Mitgliedschaft einzuladen. Der Redner entwickelte kurz die philantrophische und patriotische Tendenz des Vereins, der sich von jeder Speculation fern hält, aber auf vielfache Weise practisch und segensreich für die immer gedeihlichere Lösung der Auswan- derungsfrage wirkt. Zu den Gegenständen der Wirksamkeit des Vereins gehört auch die möglichste Controlle über das „ Agentenwesen “, soweit dies die Auswanderung betrifft. Jn der neueren Zeit haben sich mehrfach Schiffsexpedienten, welche bei dem preuß. Ministerium für Handel die Concession zur Betreibung ihres Geschäfts in Preußen nachgesucht haben, an den Centralverein mit dem Gesuche gewendet, ihnen tüchtige Persönlichkeiten für die Agentur vorzuschlagen, indem sie sich bereit erklärten, diese Persönlichkeiten vor allen Andern zu berücksichtigen. Der Centralverein hat sich deshalb mit sämmt- lichen königl. Landräthen in Verbindung gesetzt und dieselben um Auskunft darüber ersucht, ob in ihren Kreisen ein Bedürfniß zu Auswanderungs- Agenturen vorliege, ob und welche Winkelagenten dort ihr Wesen treiben, und welchen ordentlichen und zuverlässigen Personen man wohl eine solche Agentur anvertrauen könne. Die meisten der Herren Landräthe haben den Centralverein bereitwillig mit Auskunft versehen. – Der Verwaltungs- rath hat in neuester Zeit auch die Colonisation im Jnlande wieder zum Gegenstande seiner Berathungen gemacht. Nach den bisherigen Er- fahrungen ist man zu der Ueberzeugung gelangt, das die Colonisation im Jnlande nicht durch ein künstliches Ansiedeln in Masse auf größeren, zu parcellirenden Staats= oder Privatländereien, sondern nur durch verein- zeltes Heranziehen fleißiger und zuverlässiger Personen nach den dünner bevölkerten Gegenden des Vaterlandes practisch ausgeführt werden könne. Da nun die Thatsache nicht fortzuleugnen ist, daß in vielen solchen Gegen- den tüchtige Arbeitskräfte einerseits noch lohnende Beschäftigung finden, andererseits auch ihre Anwesenheit den größeren Grundbesitzern die Hebung der Bodencultur wesentlich erleichtern würde, während in andern Gegenden die Dichtigkeit der arbeitslosen Bevölkerung und die Zerstückelung des Grundbesitzes die Gelegenheit zu lohnender Beschäftigung mindert, und die Bevölkerung zur Auswanderung treibt, so kommt es nur darauf an, einen practischen Weg aufzufinden, um in dieser Beziehung eine angemessene Vermittelung eintreten zu lassen. Hierzu dürfte sich vor Allem das Aus- kunftsbüreau des Centralvereins eignen, indem dies sehr oft Gelegenheit haben würde, Auswanderungslustige von ihrem Vorhaben abzubringen, wenn es im Stande wäre, denselben irgend wo anders im Vaterlande Gelegenheit zu einer lohnenden Beschäftigung, namentlich zu einer billigen Ansiedelung nachzuweisen. Der Verwaltungsrath ist zu dem Ende auch über diesen Gegenstand mit sämmtlichen Landräthen in Communication getreten. Was die verschiedenen Einwanderungsländer betrifft, so haben sich zunächst in Nordamerika die Verhältnisse für die dorthin auswandernden Deutschen nicht wesentlich verändert. Nur für den kräftigen Handarbeiter ist Beschäftigung zu finden, und auch diese, je mehr die Einwanderung zunimmt, um so spärlicher. Der Landbau gewährt in den entlegenen Gegenden, wo gutes Land allein noch billig ist, wegen des weiten Trans- ports und der immer steigenden Production an landwirthschaftlichen Erzeug- nissen immer weniger Verdienst. Von den nordamerikanischen Staaten bietet jedenfalls Texas die meisten Vortheile für den deutschen Auswanderer, und muß daher der Centralverein fortfahren, diesen Staat denjenigen, die nach Nordamerika gehen wollen, vorzugsweise zu empfehlen. Jn Newyork vermehrt übrigens auch die enorme Anzahl von betrü- gerischen Auswanderungs=Commissionairen, – Runners genannt, – ( über 30,000, meistens Deutsche! ) die Gefahren für den unerfahrenen Auswanderer. Leider arbeiten den redlichen Bemühungen der deutschen Gesellschaft in Newyork, diesem Unwesen zu steuern, sogar einige Organe der deutschen Presse geradezu entgegen! Es ist dies eine recht traurige Erscheinung und nur durch die im Allgemeinen herrschende Verworfenheit der deutschen Tagespresse in Nordamerika erklärlich. Jn Newyork sind im Monat Juli d. J. 12,577 und im August 15,652 und in der Zeit vom 1. Januar bis ultim. August 84,841 deutsche Auswanderer angekommen. Nach dem Juli=Berichte der deutschen Gesellschaft waren die Klagen der über Liverpool Beförderten über schlechte Kost und brutale Behandlung ganz allgemein. Jm August kamen wenig Klagen vor. Jm Allgemeinen bemerkte man aber, daß in diesem Jahre viel mehr bemittelte Auswanderer ankamen, als sonst je zuvor. Ganz Unbemittelte waren nur sehr wenige vorhanden. ( Schluß folgt. ) Zur Warnung. W. Ein armer Kurhesse, der in Ermangelung des erforderlichen Ueber- fahrtsgeldes mit einem anderen Auswanderer ein Uebereinkommen getroffen hatte, wonach es ihm möglich gemacht worden, für seine geringe Baarschaft nach Amerika zu kommen, kehrte von Bremerhaven wieder auf hier zurück, weil die Uebereinkunft sich vor der Einschiffung wieder zerschlagen hatte; es gelang demselben jedoch in Folge angesprochener Mildthätigkeit, wenn auch etwas später, seinen Zweck zu erreichen. *) Der Bericht ist uns leider zu spät zugegangen, um ihn schon in diesem Blatte vollständig zu geben, wir müssen uns deshalb damit begnügen, für heute den Anfang mitzutheilen. D. Red. * ) Der Bericht ist uns leider zu spät zugegangen, um ihn schon in diesem Blatte vollständig zu geben, wir müssen uns deshalb damit begnügen, für heute den Anfang mitzutheilen. D. Red.

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 91. Bremen, 12. November 1852, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung091_1852/3>, abgerufen am 23.11.2024.