Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 18. Bremen, 2. März 1852.[Beginn Spaltensatz]
Die Auswanderer=Zeitung außerhalb "18 3 / 4 Sgr. oder 1. 6 rh. [Spaltenumbruch] [Abbildung] [Spaltenumbruch]Bestellungen für Auswärts Deutsche Auswanderer=Zeitung. Nro 18. Bremen, 2. März 1852. Allen nach Newyork, Neworleans, Baltimore, Philadelphia und St. Louis Auswandernden wird der unentgeldlich [Beginn Spaltensatz] Jnhalt: Gegenvorschlag. Bremen, 2. März. - Brief aus Texas. - Reise auf Gegenvorschlag. Bremen, 2. März. Das Organ des Herrn Auswandereragenten Fröbel in Daß die Rudolstädter Zeitung uns die Ehre anthut, uns mit ihrem Das Entstehen oder doch das kräftigere Aufblühen mehrerer solcher Brief aus Texas. La grange * ) im Mai 1851. Seit beinahe1 1 / 2 Jahre sind wir hier im Lande. Nach dem Urtheile * ) Am Coloradoflusse im Bezirk Lafayette, etwa in der Mitte des Landes
gelegen. D. Red. [Beginn Spaltensatz]
Die Auswanderer=Zeitung außerhalb „18 3 / 4 Sgr. oder 1. 6 rh. [Spaltenumbruch] [Abbildung] [Spaltenumbruch]Bestellungen für Auswärts Deutsche Auswanderer=Zeitung. Nro 18. Bremen, 2. März 1852. ☞ Allen nach Newyork, Neworleans, Baltimore, Philadelphia und St. Louis Auswandernden wird der unentgeldlich [Beginn Spaltensatz] Jnhalt: Gegenvorschlag. Bremen, 2. März. – Brief aus Texas. – Reise auf Gegenvorschlag. Bremen, 2. März. Das Organ des Herrn Auswandereragenten Fröbel in Daß die Rudolstädter Zeitung uns die Ehre anthut, uns mit ihrem Das Entstehen oder doch das kräftigere Aufblühen mehrerer solcher Brief aus Texas. La grange * ) im Mai 1851. Seit beinahe1 1 / 2 Jahre sind wir hier im Lande. Nach dem Urtheile * ) Am Coloradoflusse im Bezirk Lafayette, etwa in der Mitte des Landes
gelegen. D. Red. <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[69]"/> <div type="jExpedition"> <cb type="start"/> <p rendition="#c">Die Auswanderer=Zeitung<lb/> erscheint wöchentlich zweimal.<lb/> Abonnementspreis<lb/> vierteljährig:<lb/> in Bremen: 36 <choice><abbr>gl</abbr></choice> Gold,</p><lb/> <p>außerhalb „18 3 / 4 Sgr.</p><lb/> <p rendition="#c">oder <choice><abbr>fl</abbr></choice> 1. 6 <choice><abbr>Xr</abbr></choice> rh.</p><lb/> <cb n="2"/> <figure/> <cb n="3"/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Bestellungen für Auswärts</hi><lb/> nehmen alle löbl. 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Die Auswanderer=Zeitung
erscheint wöchentlich zweimal.
Abonnementspreis
vierteljährig:
in Bremen: 36 Gold,
außerhalb „18 3 / 4 Sgr.
oder 1. 6 rh.
[Abbildung]
Bestellungen für Auswärts
nehmen alle löbl. Buchhandlungen
und Postämter entgegen; für
Bremen: die Expedition
Pelzerstraste N ° 9.
Jnsertionsgebühr:
für den Raum einer dreimal
gespaltenen Petitzeile1 1 / 2 Sgr.
Deutsche Auswanderer=Zeitung.
Nro 18. Bremen, 2. März 1852.
☞ Allen nach Newyork, Neworleans, Baltimore, Philadelphia und St. Louis Auswandernden wird der unentgeldlich
ertheilte zuverlässige Rath der Agenten der „deutschen Gesellschaften“ anempfohlen; dagegen wird vor Privatagenten dringend gewarnt.
Jnhalt:
Gegenvorschlag. Bremen, 2. März. – Brief aus Texas. – Reise auf
dem St. Juanflusse. – Auswanderung über Bremen. – Auswanderung über
Liverpool. Newyork, 11. Februar. – Berichtigung. – Zeitungsschau. –
Schiffsnachrichten. – Anzeigen.
Gegenvorschlag.
Bremen, 2. März.
Das Organ des Herrn Auswandereragenten Fröbel in
Rudolstadt macht allen „ gut renommirten “ Zeitungen und Vereinen
den Vorschlag, „gute via England expedirende Agenturen wenigstens
für den Fall zu empfehlen, daß sie den Auswanderern neben gleich
guter Beförderung und Behandlung, wie von deutschen Häfen aus, durch
niedrigere Preise, als direkte Linien, eine Ersparniß verschaffen.“ Dieser
Vorschlag ist, streng genommen, kein Vorschlag; denn gleich gute
Beförderung und Behandlung und dabei niedrigere Preise, als in den
deutschen Häfen, Bremen und Hamburg, sind bis jetzt noch nicht in
England vorgekommen, aus dem einfachen Grunde, weil die Gesetze der
englischen Seehäfen lange nicht so viel Fürsorge für den Auswanderer
treffen, als die Bremens und Hamburgs. Marktschreierische Annoncen,
hinter denen entweder Mangel und Elend, oder große Nebenausgaben
den Auswandernden erwarten, bilden bis jetzt dort die Regel, und wir
haben allen Grund zu vermuthen, daß wenn wirklich einmal eine Linie
sich in Hamburg versuchsweise eröffnen sollte, die via Liverpool für das
Wohlergehen der deutschen Auswanderer ebenso fürsorgliche Vorkeh-
rungen, wie die deutschen Häfen, treffen wollte, soweit das überhaupt im
fremden Lande möglich ist, keine Seide spinnen könnte, sondern ent-
weder aus eigenen Mitteln zusetzen, oder theurere Preise aufstellen
müßte. Warum man aber jetzt so sehr darüber aus ist, deutsche Aus-
wanderer über England zu ziehen, begreifen wir recht gut. Es liegt
nämlich die begründete Befürchtung vor, daß die irländische Aus-
wanderung sich schon dieses Jahr, oder jedenfalls im nächsten Jahre
vermindern und dadurch den in den letzten Jahren besonders in Liver-
pool entstandenen Auswanderungsgeschäften, als Expedienten, Logirhäusern,
Runnern , beträchtlicher Verlust erwachsen könnte.
Daß die Rudolstädter Zeitung uns die Ehre anthut, uns mit ihrem
Vorschlage zu verschonen und uns in so guter Gesellschaft, wie der „ Ber-
liner Verein zur Centralisation deutscher Auswanderung“ und die
„deutsche Gesellschaft in Newyork“ sind, von den „ gut renommirten “
Zeitungen und Vereinen ausschließt, dafür sind wir ihr wahrhaft dankbar
und constatiren den Gegensatz, den das genannte Organ zwischen sich einer-
seits, und uns sammt den genannten Vereinen andererseits anerkennt.
Jst nur das Renommé beider Theile ein anerkannt verschiedenes, so
kann es uns höchst gleichgültig sein, ob das Organ des Hrn. Auswanderer-
agenten Fröbe! sich selbst das gute oder schlechte vindicirt; das Urtheil
darüber dürfen wir mit voller Zuversicht den unparteiisch prüfenden Lesern
überlassen. Daß uns der Vorschlag der Rudolstädterin nicht gefallen würde,
konnte sie sich allerdings vorher an den Fingern abzählen; denn wir haben
es in unserm Programm ausgesprochen, daß nur das Wohl des deut-
schen Auswanderers, und daher die Beförderung über deutsche Häfen
auf unserer Fahne geschrieben sei. Bei dem einfachen Zurückweisen desselben
wollen wir es aber nicht bewenden lassen, sondern gleich den Gegenvorschlag
daranknüpfen, daß in allen Theilen Deutschlands ähnliche Vereine
entstehen und ähnlich wirken möchten, wie der Verein zur Centralisation
deutscher Auswanderung in Berlin, wie das Nachweisungsbureau für
Auswanderer in Bremen, wie der Verein zum Schutze von Auswande-
rern in Hamburg. Letzterer, der ebenso wie die beiden andern, rein
philanthropisch wirkt, hat es auch mit der Rudolstädterin verdorben,
die ihn ( natürlich nur in ihren Augen ein Tadel ) ein „Filialbureau des
Berliner Centralisationsvereins“ nennt. Jeder, der sich genau und
gewissenhaft nach den Verhältnissen erkundigt, weiß, daß der fragliche
Verein durchaus selbstständig dasteht; aus dem Bericht der am
25. Februar d. J. gehaltenen Generalversammlung desselben kann man sich
wieder von Neuem davon überzeugen.
Das Entstehen oder doch das kräftigere Aufblühen mehrerer solcher
philanthropischer Vereine in allen Ecken und Enden Deutschlands ist noth-
wendig, um die deutsche Auswanderung mehr und mehr den Händen der
Spekulanten zu entreißen, um richtige und wahrheitsgetreue Schil-
derungen und Rathschläge in jede Hütte zu befördern, in welcher sich die
wirksamste Auswanderungsagentin, die Unzufriedenheit und Noth, einge-
nistet hat, um dem Wirken etwa bestochener und aus Eigennutz schreibender
Zeitungen entgegenzutreten, um die Netze der namentlich für Liverpool
eifernden Agenten zu zerreißen. Das nähere Eingehen auf diesen
Gegenstand ein anderes Mal; heute genüge die kurze Angabe unseres
Gegenvorschlags: Keine Auswanderung über England, dagegen
Nachweisungsbureaus zum Besten der Auswanderer in allen
Theilen Deutschlands!
Brief aus Texas.
La grange * ) im Mai 1851.
Seit beinahe1 1 / 2 Jahre sind wir hier im Lande. Nach dem Urtheile
vernünftiger Menschen haben wir den hiesigen Verhältnissen angemessen
gelebt, und uns sehr wohl dabei befunden. Eine Hauptsache ist, daß man
im Sommer nur wenig Fleisch ißt, und sich mehr an Früchte, Gemüse,
Eier, Butter hält; dagegen giebt es im Winter täglich dreimal Fleisch,
was hier billiger ist als Brod; denn 1 gutes Rindfleisch kostet hier 2
bis 3 Cents, und 1 feines Waizenmehl, der theuren Fracht wegen, 6 bis
8 Cents ( 1 Cent == 5 Pf. ) . Wie gut unser Appetit ist, mag als Beweis
* ) Am Coloradoflusse im Bezirk Lafayette, etwa in der Mitte des Landes
gelegen. D. Red.
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