Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 36. Rudolstadt, 7. Juni 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] gefähr 15 deutschen Meilen die Gebirge von Südamerika, welche, 8
bis 10,000 Fuß über die Meeresfläche emporragend, ein prächtiges
Schauspiel gewährten. La Guayra, der Hafen von Caracas, ist
eine kleine und unansehnliche Stadt mit etwa 6000 Einwohnern.
Schon von Weitem schimmerten uns die Zuckerplantagen und zerstreu-
ten Negerhütten entgegen. Das Merkwürdigste in dieser Hafenstadt
sind die großartigen Waarenlager und das Gewühl von Kaufleuten
aller Nationen. Jn der Nähe bewohnen mehrere Deutsche, nament-
lich Consuln, reizende, von Cacao = und Cocosnußbäumen beschattete
Landhäuser. Am 2. October brach ich auf einem Maulthiere reitend,
nach Caracas auf. Jch hoffte dieses Ziel vor Sonnenuntergang zu
erreichen, kam aber erst um Mitternacht an; denn 8000 Fuß hoch
zog sich der Weg empor. Obgleich vom schönsten Mondenschein be-
günstigt, fürchtete ich doch nicht wenig, entweder von den nackten Be-
wohnern der Waldhütten oder von den fürchterlich bellenden Hunden
derselben überfallen zu werden. Auch die durch so ungewohnte Stö-
rung der nächtlichen Stille aufgescheuchten, zahlreichen Affen jagten
mir mit ihrem Geschrei und ihrer Voltigirkunst manchen Schrecken ein.
Wie froh war ich daher, als ich vor dem mir bezeichneten Gasthof
glücklich anlangte, und meine müden Glieder und geängstigte Phantasie
zur Ruhe kommen lassen konnte. Bei Hrn. C.... fand ich folgen-
den Morgens sehr freundliche Aufnahme; er räumte mir ein schönes
Zimmer ein. Die Kost ist ausgezeichnet, ähnlich der Hamburger. Das
Spanische, welches hier allgemein gesprochen und auch bei der Buch-
führung zu Grunde gelegt wird, zu erlernen fällt mir sehr schwer.
Unser Gesinde besteht aus einem schwarzen Hausknecht und einer ditto
Köchin. Doch gibt es auch viele Halbschwarze, sogenannte Mulatten,
hier, die sich aber schon zu den Weißen rechnen, gegen ihre schwar-
zen Halbbrüder sehr feindselig sind und mehr zu den Creolen, den
ganz Weißen, halten. Das Haus, welches ich bewohne, ist von
herrlichen Baumgruppen umgeben und der daran stoßende Garten mit
seinen duftenden Orangenwipfeln von Papageien, Kolibris und präch-
tigen Schmetterlingen belebt. Hier herrscht ein ewiger Frühling und
man schwelgt in den Reizen der Tropenwelt bei nur sehr mäßiger Hitze.

Gesetze und Verordnungen.

Das Staats = Ministerium des Königreichs Bayern hat am
13. Mai folgende Bekanntmachung erlassen:

" Die bekannte von der Regierung der Verein. Staaten von Nord-
amerika wegen der Beförderung von Einwanderern getroffene Verfügung
hat allenthalben große Verlegenheiten und Mißstände her-
vorgerufen; namentlich sind aber dadurch diejenigen deutschen Aus-
wanderer in große Gefahr und Verluste gerathen, welche im
Vertrauen auf ihre bereits abgeschlossenen Ueberfahrts = Contracte sich
nach den Einschiffungshäfen begeben haben, woselbst aber ihre Ein-
schiffung aus Rücksicht auf die erwähnte Verordnung entweder ver-
zögert oder von den Schiffs = Rhedern gänzlich verweigert, oder nur
gegen gesteigerte Ueberfahrtspreise zugelassen wurde. Dagegen haben
andere Transportanten ein sehr anerkennenswerthes Zeug-
niß eines redlichen und ehrenhaften Benehmens
in dieser
Angelegenheit dadurch abgelegt, daß sie sogleich erklärten, alle von
ihnen eingegangenen Verpflichtungen ohne irgend eine Steigerung der
Ueberfahrtspreise oder dergl. vollständig erfüllen zu wollen. Der Noth-
stand der deutschen Auswanderer mußte augenblicklich die Aufmerksam-
keit der Kön. bayerischen Regierung auf sich lenken und sie konnte
auch über das hiebei einzuhaltende Verfahren nicht einen Augenblick
in Zweifel sein, da die in Frage stehende Verfügung der Verein.
Staaten = Regierung wohl den Schiffs = Rhedern und Eigenthümern
größere Beschränkung als bisher auferlegt, nicht aber die Erfüllung
ihrer Contracte unmöglich macht. Sie ist daher entschlossen, die
[Spaltenumbruch] Rechte ihrer Angehörigen auf das Entschiedenste zu
wahren und auf eine genaue Erfüllung aller bereits
rechtsgültig eingegangenen Contracte
-- jedoch mit der
nöthigen Rücksicht auf die Möglichkeit der Erfüllung in Bezug auf
die Zeit derselben -- zu dringen. Zu diesem Ende ist dieselbe,
vorbehaltlich der weiteren Verfolgung auf dem Rechts-
wege
entschlossen, allen denjenigen Transportanten sofort
die Agentur=Befugniß für den ganzen Umfang des
Königreichs zu entziehen,
welche denjenigen Auswanderern,
mit welchen sie rechtsgültige Ueberfahrtsverträge abgeschlossen haben,
aus Anlaß der mehrerwähnten nordamerikanischen Verordnung entweder
die Anerkennung dieser Contracte verweigern, oder von ihnen höhere
Ueberfahrtspreise verlangen, oder überhaupt aus dem erwähnten An-
lasse die Erfüllung einzelner contractmäßiger Verpflichtungen unter-
lassen sollten. Dagegen soll, wie schon erwähnt, allerdings die ge-
eignete Rücksicht darauf genommen werden, daß vielleicht in manchen
Fällen die Einhaltung der contractmäßigen Ueberfahrtszeit aus Mangel
an disponiblen Transportmitteln unmöglich wird, in welchen Fällen
jedoch dem Transportanten die Entschädigung der Auswande-
rer für den ihnen hierdurch zugehenden positiven Scha-
den obliegt
."

Der Zustand von Texas.
( Wes. Ztg. )

Der Anschluß dieses Landes an die Ver. Staaten hat dem Lande
selbst nicht so große Vortheile gebracht, als man wohl erwartete:
man hoffte, die Prosperität werde sich schnell entwickeln, sieht sich aber
in dieser Hoffnung getäuscht. Der Werth der Ländereien, der beste
Maßstab für das Aufblühen einer Gegend, ist fast oder ganz so niedrig
geblieben, wie er vor dem Anschlusse war. Der Anbau von Texas
fordert eine Bevölkerung wie die der amerikanischen Sclavenstaaten;
aber die Einwanderung aus diesen ist sehr gering. Die Pflanzer scheuen
sich vor einem Lande, in welchem es in Folge der schlechten Commu-
nicationsmittel so schwer fällt, die Producte an einen Markt wie
Houston, geschweige wie Galveston zu bringen. Es ist kürzlich
sehr zeitgemäß eine Gesellschaft zusammengetreten, welche die Verbindung
zwischen Galveston und dem Trinity und dem Brazos flusse sowohl
zu Wasser als zu Lande zu verbessern suchen wird. Galveston selbst
hat seit zwei Jahren mehr an Größe als an Wohlstand zugenommen.
Die starken Einfuhren vom Norden haben seit dem Anschlusse sich sehr
vermindert, und mit ihnen der Verdienst des Kaufmanns und Hand-
werkers.

Den deutschen Ansiedlern im Jnnern geht es jetzt leidlich, wenig-
stens denen, welche am Milk and Commins-Creek wohnen. Auch in
Castro und der Mainzer Kolonie soll jetzt mehr Zufriedenheit
herrschen, obwohl den Leuten noch manches fehlen mag, um sich heimisch
zu fühlen. Die Bewohner von Friedrichsburg ( 70 Meilen ober-
halb Braunfels ) und weiter hinauf am Llano und San Saba haben
ohne Zweifel von den Jndianern viel zu leiden, welche nicht eher auf-
hören zu stehlen und zu rauben, als bis sie entweder verdrängt oder
ausgerottet sind. Hr. v. Meusebach war kürzlich, begleitet von etwa
50 Ansiedlern und einigen Jngenieurs, dahin aufgebrochen, um Plätze
zu neuen Niederlassungen zu suchen und das Land zu vermessen. Nach
Briefen aus Braunfels vom 9. März war man um ihn und seine
Gefährten sehr besorgt, indem der Häuptling der Comantschis, mit
welchem M. einen Streit hatte, ihm plötzlich nach dem San Saba
nachgeeilt sein soll. Die Regierung ist durch den Krieg mit Mexiko
verhindert, die Grenzler durch Militär vor den Jndianern genügend
sicher zu stellen.

Friedrichsburg liegt noch im Grant; jeder dorthin ziehende
Ansiedler erhält nur 10 Acker und ein Stadtloos; dessenungeachtet

[Spaltenumbruch] gefähr 15 deutschen Meilen die Gebirge von Südamerika, welche, 8
bis 10,000 Fuß über die Meeresfläche emporragend, ein prächtiges
Schauspiel gewährten. La Guayra, der Hafen von Caracas, ist
eine kleine und unansehnliche Stadt mit etwa 6000 Einwohnern.
Schon von Weitem schimmerten uns die Zuckerplantagen und zerstreu-
ten Negerhütten entgegen. Das Merkwürdigste in dieser Hafenstadt
sind die großartigen Waarenlager und das Gewühl von Kaufleuten
aller Nationen. Jn der Nähe bewohnen mehrere Deutsche, nament-
lich Consuln, reizende, von Cacao = und Cocosnußbäumen beschattete
Landhäuser. Am 2. October brach ich auf einem Maulthiere reitend,
nach Caracas auf. Jch hoffte dieses Ziel vor Sonnenuntergang zu
erreichen, kam aber erst um Mitternacht an; denn 8000 Fuß hoch
zog sich der Weg empor. Obgleich vom schönsten Mondenschein be-
günstigt, fürchtete ich doch nicht wenig, entweder von den nackten Be-
wohnern der Waldhütten oder von den fürchterlich bellenden Hunden
derselben überfallen zu werden. Auch die durch so ungewohnte Stö-
rung der nächtlichen Stille aufgescheuchten, zahlreichen Affen jagten
mir mit ihrem Geschrei und ihrer Voltigirkunst manchen Schrecken ein.
Wie froh war ich daher, als ich vor dem mir bezeichneten Gasthof
glücklich anlangte, und meine müden Glieder und geängstigte Phantasie
zur Ruhe kommen lassen konnte. Bei Hrn. C.... fand ich folgen-
den Morgens sehr freundliche Aufnahme; er räumte mir ein schönes
Zimmer ein. Die Kost ist ausgezeichnet, ähnlich der Hamburger. Das
Spanische, welches hier allgemein gesprochen und auch bei der Buch-
führung zu Grunde gelegt wird, zu erlernen fällt mir sehr schwer.
Unser Gesinde besteht aus einem schwarzen Hausknecht und einer ditto
Köchin. Doch gibt es auch viele Halbschwarze, sogenannte Mulatten,
hier, die sich aber schon zu den Weißen rechnen, gegen ihre schwar-
zen Halbbrüder sehr feindselig sind und mehr zu den Creolen, den
ganz Weißen, halten. Das Haus, welches ich bewohne, ist von
herrlichen Baumgruppen umgeben und der daran stoßende Garten mit
seinen duftenden Orangenwipfeln von Papageien, Kolibris und präch-
tigen Schmetterlingen belebt. Hier herrscht ein ewiger Frühling und
man schwelgt in den Reizen der Tropenwelt bei nur sehr mäßiger Hitze.

Gesetze und Verordnungen.

Das Staats = Ministerium des Königreichs Bayern hat am
13. Mai folgende Bekanntmachung erlassen:

„ Die bekannte von der Regierung der Verein. Staaten von Nord-
amerika wegen der Beförderung von Einwanderern getroffene Verfügung
hat allenthalben große Verlegenheiten und Mißstände her-
vorgerufen; namentlich sind aber dadurch diejenigen deutschen Aus-
wanderer in große Gefahr und Verluste gerathen, welche im
Vertrauen auf ihre bereits abgeschlossenen Ueberfahrts = Contracte sich
nach den Einschiffungshäfen begeben haben, woselbst aber ihre Ein-
schiffung aus Rücksicht auf die erwähnte Verordnung entweder ver-
zögert oder von den Schiffs = Rhedern gänzlich verweigert, oder nur
gegen gesteigerte Ueberfahrtspreise zugelassen wurde. Dagegen haben
andere Transportanten ein sehr anerkennenswerthes Zeug-
niß eines redlichen und ehrenhaften Benehmens
in dieser
Angelegenheit dadurch abgelegt, daß sie sogleich erklärten, alle von
ihnen eingegangenen Verpflichtungen ohne irgend eine Steigerung der
Ueberfahrtspreise oder dergl. vollständig erfüllen zu wollen. Der Noth-
stand der deutschen Auswanderer mußte augenblicklich die Aufmerksam-
keit der Kön. bayerischen Regierung auf sich lenken und sie konnte
auch über das hiebei einzuhaltende Verfahren nicht einen Augenblick
in Zweifel sein, da die in Frage stehende Verfügung der Verein.
Staaten = Regierung wohl den Schiffs = Rhedern und Eigenthümern
größere Beschränkung als bisher auferlegt, nicht aber die Erfüllung
ihrer Contracte unmöglich macht. Sie ist daher entschlossen, die
[Spaltenumbruch] Rechte ihrer Angehörigen auf das Entschiedenste zu
wahren und auf eine genaue Erfüllung aller bereits
rechtsgültig eingegangenen Contracte
-- jedoch mit der
nöthigen Rücksicht auf die Möglichkeit der Erfüllung in Bezug auf
die Zeit derselben -- zu dringen. Zu diesem Ende ist dieselbe,
vorbehaltlich der weiteren Verfolgung auf dem Rechts-
wege
entschlossen, allen denjenigen Transportanten sofort
die Agentur=Befugniß für den ganzen Umfang des
Königreichs zu entziehen,
welche denjenigen Auswanderern,
mit welchen sie rechtsgültige Ueberfahrtsverträge abgeschlossen haben,
aus Anlaß der mehrerwähnten nordamerikanischen Verordnung entweder
die Anerkennung dieser Contracte verweigern, oder von ihnen höhere
Ueberfahrtspreise verlangen, oder überhaupt aus dem erwähnten An-
lasse die Erfüllung einzelner contractmäßiger Verpflichtungen unter-
lassen sollten. Dagegen soll, wie schon erwähnt, allerdings die ge-
eignete Rücksicht darauf genommen werden, daß vielleicht in manchen
Fällen die Einhaltung der contractmäßigen Ueberfahrtszeit aus Mangel
an disponiblen Transportmitteln unmöglich wird, in welchen Fällen
jedoch dem Transportanten die Entschädigung der Auswande-
rer für den ihnen hierdurch zugehenden positiven Scha-
den obliegt
.“

Der Zustand von Texas.
( Wes. Ztg. )

Der Anschluß dieses Landes an die Ver. Staaten hat dem Lande
selbst nicht so große Vortheile gebracht, als man wohl erwartete:
man hoffte, die Prosperität werde sich schnell entwickeln, sieht sich aber
in dieser Hoffnung getäuscht. Der Werth der Ländereien, der beste
Maßstab für das Aufblühen einer Gegend, ist fast oder ganz so niedrig
geblieben, wie er vor dem Anschlusse war. Der Anbau von Texas
fordert eine Bevölkerung wie die der amerikanischen Sclavenstaaten;
aber die Einwanderung aus diesen ist sehr gering. Die Pflanzer scheuen
sich vor einem Lande, in welchem es in Folge der schlechten Commu-
nicationsmittel so schwer fällt, die Producte an einen Markt wie
Houston, geschweige wie Galveston zu bringen. Es ist kürzlich
sehr zeitgemäß eine Gesellschaft zusammengetreten, welche die Verbindung
zwischen Galveston und dem Trinity und dem Brazos flusse sowohl
zu Wasser als zu Lande zu verbessern suchen wird. Galveston selbst
hat seit zwei Jahren mehr an Größe als an Wohlstand zugenommen.
Die starken Einfuhren vom Norden haben seit dem Anschlusse sich sehr
vermindert, und mit ihnen der Verdienst des Kaufmanns und Hand-
werkers.

Den deutschen Ansiedlern im Jnnern geht es jetzt leidlich, wenig-
stens denen, welche am Milk and Commins-Creek wohnen. Auch in
Castro und der Mainzer Kolonie soll jetzt mehr Zufriedenheit
herrschen, obwohl den Leuten noch manches fehlen mag, um sich heimisch
zu fühlen. Die Bewohner von Friedrichsburg ( 70 Meilen ober-
halb Braunfels ) und weiter hinauf am Llano und San Saba haben
ohne Zweifel von den Jndianern viel zu leiden, welche nicht eher auf-
hören zu stehlen und zu rauben, als bis sie entweder verdrängt oder
ausgerottet sind. Hr. v. Meusebach war kürzlich, begleitet von etwa
50 Ansiedlern und einigen Jngenieurs, dahin aufgebrochen, um Plätze
zu neuen Niederlassungen zu suchen und das Land zu vermessen. Nach
Briefen aus Braunfels vom 9. März war man um ihn und seine
Gefährten sehr besorgt, indem der Häuptling der Comantschis, mit
welchem M. einen Streit hatte, ihm plötzlich nach dem San Saba
nachgeeilt sein soll. Die Regierung ist durch den Krieg mit Mexiko
verhindert, die Grenzler durch Militär vor den Jndianern genügend
sicher zu stellen.

Friedrichsburg liegt noch im Grant; jeder dorthin ziehende
Ansiedler erhält nur 10 Acker und ein Stadtloos; dessenungeachtet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0005" n="275"/><cb/>
gefähr 15 deutschen Meilen die Gebirge von Südamerika, welche, 8<lb/>
bis 10,000 Fuß über die Meeresfläche emporragend, ein prächtiges<lb/>
Schauspiel gewährten. <hi rendition="#g">La Guayra,</hi> der Hafen von Caracas, ist<lb/>
eine kleine und unansehnliche Stadt mit etwa 6000 Einwohnern.<lb/>
Schon von Weitem schimmerten uns die Zuckerplantagen und zerstreu-<lb/>
ten Negerhütten entgegen. Das Merkwürdigste in dieser Hafenstadt<lb/>
sind die großartigen Waarenlager und das Gewühl von Kaufleuten<lb/>
aller Nationen. Jn der Nähe bewohnen mehrere Deutsche, nament-<lb/>
lich Consuln, reizende, von Cacao = und Cocosnußbäumen beschattete<lb/>
Landhäuser. Am 2. October brach ich auf einem Maulthiere reitend,<lb/>
nach Caracas auf. Jch hoffte dieses Ziel vor Sonnenuntergang zu<lb/>
erreichen, kam aber erst um Mitternacht an; denn 8000 Fuß hoch<lb/>
zog sich der Weg empor. Obgleich vom schönsten Mondenschein be-<lb/>
günstigt, fürchtete ich doch nicht wenig, entweder von den nackten Be-<lb/>
wohnern der Waldhütten oder von den fürchterlich bellenden Hunden<lb/>
derselben überfallen zu werden. Auch die durch so ungewohnte Stö-<lb/>
rung der nächtlichen Stille aufgescheuchten, zahlreichen Affen jagten<lb/>
mir mit ihrem Geschrei und ihrer Voltigirkunst manchen Schrecken ein.<lb/>
Wie froh war ich daher, als ich vor dem mir bezeichneten Gasthof<lb/>
glücklich anlangte, und meine müden Glieder und geängstigte Phantasie<lb/>
zur Ruhe kommen lassen konnte. Bei Hrn. C.... fand ich folgen-<lb/>
den Morgens sehr freundliche Aufnahme; er räumte mir ein schönes<lb/>
Zimmer ein. Die Kost ist ausgezeichnet, ähnlich der Hamburger. Das<lb/>
Spanische, welches hier allgemein gesprochen und auch bei der Buch-<lb/>
führung zu Grunde gelegt wird, zu erlernen fällt mir sehr schwer.<lb/>
Unser Gesinde besteht aus einem schwarzen Hausknecht und einer <hi rendition="#aq">ditto</hi><lb/>
Köchin. Doch gibt es auch viele Halbschwarze, sogenannte Mulatten,<lb/>
hier, die sich aber schon zu den Weißen rechnen, gegen ihre schwar-<lb/>
zen Halbbrüder sehr feindselig sind und mehr zu den <hi rendition="#g">Creolen,</hi> den<lb/>
ganz Weißen, halten. Das Haus, welches ich bewohne, ist von<lb/>
herrlichen Baumgruppen umgeben und der daran stoßende Garten mit<lb/>
seinen duftenden Orangenwipfeln von Papageien, Kolibris und präch-<lb/>
tigen Schmetterlingen belebt. Hier herrscht ein ewiger Frühling und<lb/>
man schwelgt in den Reizen der Tropenwelt bei nur sehr mäßiger Hitze.   </p>
      </div><lb/>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jPoliticalNews">
          <head> <hi rendition="#c #fr">Gesetze und Verordnungen.</hi> </head><lb/>
          <p>Das Staats = Ministerium des Königreichs Bayern hat am<lb/>
13. Mai folgende Bekanntmachung erlassen: </p><lb/>
          <p>&#x201E; Die bekannte von der Regierung der Verein. Staaten von Nord-<lb/>
amerika wegen der Beförderung von Einwanderern getroffene Verfügung<lb/>
hat allenthalben <hi rendition="#g">große Verlegenheiten und Mißstände</hi> her-<lb/>
vorgerufen; namentlich sind aber dadurch diejenigen deutschen Aus-<lb/>
wanderer <hi rendition="#g">in große Gefahr und Verluste</hi> gerathen, welche im<lb/>
Vertrauen auf ihre bereits abgeschlossenen Ueberfahrts = Contracte sich<lb/>
nach den Einschiffungshäfen begeben haben, woselbst aber ihre Ein-<lb/>
schiffung aus Rücksicht auf die erwähnte Verordnung entweder ver-<lb/>
zögert oder von den Schiffs = Rhedern gänzlich verweigert, oder nur<lb/>
gegen gesteigerte Ueberfahrtspreise zugelassen wurde. Dagegen haben<lb/>
andere Transportanten <hi rendition="#g">ein sehr anerkennenswerthes Zeug-<lb/>
niß eines redlichen und ehrenhaften Benehmens</hi> in dieser<lb/>
Angelegenheit dadurch abgelegt, daß sie sogleich erklärten, alle von<lb/>
ihnen eingegangenen Verpflichtungen ohne irgend eine Steigerung der<lb/>
Ueberfahrtspreise oder dergl. vollständig erfüllen zu wollen. Der Noth-<lb/>
stand der deutschen Auswanderer mußte augenblicklich die Aufmerksam-<lb/>
keit der Kön. bayerischen Regierung auf sich lenken und sie konnte<lb/>
auch über das hiebei einzuhaltende Verfahren nicht einen Augenblick<lb/>
in Zweifel sein, da die in Frage stehende Verfügung der Verein.<lb/>
Staaten = Regierung wohl den Schiffs = Rhedern und Eigenthümern<lb/>
größere Beschränkung als bisher auferlegt, nicht aber die Erfüllung<lb/>
ihrer Contracte unmöglich macht. Sie ist daher entschlossen, <hi rendition="#g">die<lb/><cb/>
Rechte ihrer Angehörigen auf das Entschiedenste zu<lb/>
wahren und auf eine genaue Erfüllung aller bereits<lb/>
rechtsgültig eingegangenen Contracte</hi> -- jedoch mit der<lb/>
nöthigen Rücksicht auf die Möglichkeit der Erfüllung in Bezug auf<lb/>
die Zeit derselben -- <hi rendition="#g">zu dringen.</hi> Zu diesem Ende ist dieselbe,<lb/><hi rendition="#g">vorbehaltlich der weiteren Verfolgung auf dem Rechts-<lb/>
wege </hi> entschlossen, <hi rendition="#g">allen denjenigen Transportanten sofort<lb/>
die Agentur=Befugniß für den ganzen Umfang des<lb/>
Königreichs zu entziehen,</hi> welche denjenigen Auswanderern,<lb/>
mit welchen sie rechtsgültige Ueberfahrtsverträge abgeschlossen haben,<lb/>
aus Anlaß der mehrerwähnten nordamerikanischen Verordnung entweder<lb/>
die Anerkennung dieser Contracte verweigern, oder von ihnen höhere<lb/>
Ueberfahrtspreise verlangen, oder überhaupt aus dem erwähnten An-<lb/>
lasse die Erfüllung einzelner contractmäßiger Verpflichtungen unter-<lb/>
lassen sollten. Dagegen soll, wie schon erwähnt, allerdings die ge-<lb/>
eignete Rücksicht darauf genommen werden, daß vielleicht in manchen<lb/>
Fällen die Einhaltung der contractmäßigen Ueberfahrtszeit aus Mangel<lb/>
an disponiblen Transportmitteln unmöglich wird, in welchen Fällen<lb/>
jedoch dem Transportanten <hi rendition="#g">die Entschädigung der Auswande-<lb/>
rer für den ihnen hierdurch zugehenden positiven Scha-<lb/>
den obliegt</hi>.&#x201C;</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="jFinancialNews">
        <div type="jFinancialNews">
          <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Der Zustand von Texas.</hi><lb/>
( Wes. Ztg. )</hi> </head><lb/>
          <p>Der Anschluß dieses Landes an die Ver. Staaten hat dem Lande<lb/>
selbst nicht so große Vortheile gebracht, als man wohl erwartete:<lb/>
man hoffte, die Prosperität werde sich schnell entwickeln, sieht sich aber<lb/>
in dieser Hoffnung getäuscht. Der Werth der Ländereien, der beste<lb/>
Maßstab für das Aufblühen einer Gegend, ist fast oder ganz so niedrig<lb/>
geblieben, wie er vor dem Anschlusse war. Der Anbau von Texas<lb/>
fordert eine Bevölkerung wie die der amerikanischen Sclavenstaaten;<lb/>
aber die Einwanderung aus diesen ist sehr gering. Die Pflanzer scheuen<lb/>
sich vor einem Lande, in welchem es in Folge der schlechten Commu-<lb/>
nicationsmittel so schwer fällt, die Producte an einen Markt wie<lb/><hi rendition="#g">Houston,</hi> geschweige wie <hi rendition="#g">Galveston</hi> zu bringen. Es ist kürzlich<lb/>
sehr zeitgemäß eine Gesellschaft zusammengetreten, welche die Verbindung<lb/>
zwischen <hi rendition="#g">Galveston</hi> und dem <hi rendition="#g">Trinity</hi> und dem <hi rendition="#g">Brazos</hi> flusse sowohl<lb/>
zu Wasser als zu Lande zu verbessern suchen wird. Galveston selbst<lb/>
hat seit zwei Jahren mehr an Größe als an Wohlstand zugenommen.<lb/>
Die starken Einfuhren vom Norden haben seit dem Anschlusse sich sehr<lb/>
vermindert, und mit ihnen der Verdienst des Kaufmanns und Hand-<lb/>
werkers.   </p><lb/>
          <p>Den deutschen Ansiedlern im Jnnern geht es jetzt leidlich, wenig-<lb/>
stens denen, welche am <hi rendition="#aq">Milk and Commins-Creek</hi> wohnen. Auch in<lb/><hi rendition="#g">Castro</hi> und der <hi rendition="#g">Mainzer</hi> Kolonie soll jetzt mehr Zufriedenheit<lb/>
herrschen, obwohl den Leuten noch manches fehlen mag, um sich heimisch<lb/>
zu fühlen. Die Bewohner von <hi rendition="#g">Friedrichsburg</hi> ( 70 Meilen ober-<lb/>
halb Braunfels ) und weiter hinauf am <hi rendition="#g">Llano</hi> und <hi rendition="#g">San Saba</hi> haben<lb/>
ohne Zweifel von den Jndianern viel zu leiden, welche nicht eher auf-<lb/>
hören zu stehlen und zu rauben, als bis sie entweder verdrängt oder<lb/>
ausgerottet sind. Hr. v. <hi rendition="#g">Meusebach</hi> war kürzlich, begleitet von etwa<lb/>
50 Ansiedlern und einigen Jngenieurs, dahin aufgebrochen, um Plätze<lb/>
zu neuen Niederlassungen zu suchen und das Land zu vermessen. Nach<lb/>
Briefen aus Braunfels vom 9. März war man um ihn und seine<lb/>
Gefährten sehr besorgt, indem der Häuptling der Comantschis, mit<lb/>
welchem M. einen Streit hatte, ihm plötzlich nach dem San Saba<lb/>
nachgeeilt sein soll. Die Regierung ist durch den Krieg mit Mexiko<lb/>
verhindert, die Grenzler durch Militär vor den Jndianern genügend<lb/>
sicher zu stellen.   </p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Friedrichsburg</hi> liegt noch im Grant; jeder dorthin ziehende<lb/>
Ansiedler erhält nur 10 Acker und ein Stadtloos; dessenungeachtet<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[275/0005] gefähr 15 deutschen Meilen die Gebirge von Südamerika, welche, 8 bis 10,000 Fuß über die Meeresfläche emporragend, ein prächtiges Schauspiel gewährten. La Guayra, der Hafen von Caracas, ist eine kleine und unansehnliche Stadt mit etwa 6000 Einwohnern. Schon von Weitem schimmerten uns die Zuckerplantagen und zerstreu- ten Negerhütten entgegen. Das Merkwürdigste in dieser Hafenstadt sind die großartigen Waarenlager und das Gewühl von Kaufleuten aller Nationen. Jn der Nähe bewohnen mehrere Deutsche, nament- lich Consuln, reizende, von Cacao = und Cocosnußbäumen beschattete Landhäuser. Am 2. October brach ich auf einem Maulthiere reitend, nach Caracas auf. Jch hoffte dieses Ziel vor Sonnenuntergang zu erreichen, kam aber erst um Mitternacht an; denn 8000 Fuß hoch zog sich der Weg empor. Obgleich vom schönsten Mondenschein be- günstigt, fürchtete ich doch nicht wenig, entweder von den nackten Be- wohnern der Waldhütten oder von den fürchterlich bellenden Hunden derselben überfallen zu werden. Auch die durch so ungewohnte Stö- rung der nächtlichen Stille aufgescheuchten, zahlreichen Affen jagten mir mit ihrem Geschrei und ihrer Voltigirkunst manchen Schrecken ein. Wie froh war ich daher, als ich vor dem mir bezeichneten Gasthof glücklich anlangte, und meine müden Glieder und geängstigte Phantasie zur Ruhe kommen lassen konnte. Bei Hrn. C.... fand ich folgen- den Morgens sehr freundliche Aufnahme; er räumte mir ein schönes Zimmer ein. Die Kost ist ausgezeichnet, ähnlich der Hamburger. Das Spanische, welches hier allgemein gesprochen und auch bei der Buch- führung zu Grunde gelegt wird, zu erlernen fällt mir sehr schwer. Unser Gesinde besteht aus einem schwarzen Hausknecht und einer ditto Köchin. Doch gibt es auch viele Halbschwarze, sogenannte Mulatten, hier, die sich aber schon zu den Weißen rechnen, gegen ihre schwar- zen Halbbrüder sehr feindselig sind und mehr zu den Creolen, den ganz Weißen, halten. Das Haus, welches ich bewohne, ist von herrlichen Baumgruppen umgeben und der daran stoßende Garten mit seinen duftenden Orangenwipfeln von Papageien, Kolibris und präch- tigen Schmetterlingen belebt. Hier herrscht ein ewiger Frühling und man schwelgt in den Reizen der Tropenwelt bei nur sehr mäßiger Hitze. Gesetze und Verordnungen. Das Staats = Ministerium des Königreichs Bayern hat am 13. Mai folgende Bekanntmachung erlassen: „ Die bekannte von der Regierung der Verein. Staaten von Nord- amerika wegen der Beförderung von Einwanderern getroffene Verfügung hat allenthalben große Verlegenheiten und Mißstände her- vorgerufen; namentlich sind aber dadurch diejenigen deutschen Aus- wanderer in große Gefahr und Verluste gerathen, welche im Vertrauen auf ihre bereits abgeschlossenen Ueberfahrts = Contracte sich nach den Einschiffungshäfen begeben haben, woselbst aber ihre Ein- schiffung aus Rücksicht auf die erwähnte Verordnung entweder ver- zögert oder von den Schiffs = Rhedern gänzlich verweigert, oder nur gegen gesteigerte Ueberfahrtspreise zugelassen wurde. Dagegen haben andere Transportanten ein sehr anerkennenswerthes Zeug- niß eines redlichen und ehrenhaften Benehmens in dieser Angelegenheit dadurch abgelegt, daß sie sogleich erklärten, alle von ihnen eingegangenen Verpflichtungen ohne irgend eine Steigerung der Ueberfahrtspreise oder dergl. vollständig erfüllen zu wollen. Der Noth- stand der deutschen Auswanderer mußte augenblicklich die Aufmerksam- keit der Kön. bayerischen Regierung auf sich lenken und sie konnte auch über das hiebei einzuhaltende Verfahren nicht einen Augenblick in Zweifel sein, da die in Frage stehende Verfügung der Verein. Staaten = Regierung wohl den Schiffs = Rhedern und Eigenthümern größere Beschränkung als bisher auferlegt, nicht aber die Erfüllung ihrer Contracte unmöglich macht. Sie ist daher entschlossen, die Rechte ihrer Angehörigen auf das Entschiedenste zu wahren und auf eine genaue Erfüllung aller bereits rechtsgültig eingegangenen Contracte -- jedoch mit der nöthigen Rücksicht auf die Möglichkeit der Erfüllung in Bezug auf die Zeit derselben -- zu dringen. Zu diesem Ende ist dieselbe, vorbehaltlich der weiteren Verfolgung auf dem Rechts- wege entschlossen, allen denjenigen Transportanten sofort die Agentur=Befugniß für den ganzen Umfang des Königreichs zu entziehen, welche denjenigen Auswanderern, mit welchen sie rechtsgültige Ueberfahrtsverträge abgeschlossen haben, aus Anlaß der mehrerwähnten nordamerikanischen Verordnung entweder die Anerkennung dieser Contracte verweigern, oder von ihnen höhere Ueberfahrtspreise verlangen, oder überhaupt aus dem erwähnten An- lasse die Erfüllung einzelner contractmäßiger Verpflichtungen unter- lassen sollten. Dagegen soll, wie schon erwähnt, allerdings die ge- eignete Rücksicht darauf genommen werden, daß vielleicht in manchen Fällen die Einhaltung der contractmäßigen Ueberfahrtszeit aus Mangel an disponiblen Transportmitteln unmöglich wird, in welchen Fällen jedoch dem Transportanten die Entschädigung der Auswande- rer für den ihnen hierdurch zugehenden positiven Scha- den obliegt.“ Der Zustand von Texas. ( Wes. Ztg. ) Der Anschluß dieses Landes an die Ver. Staaten hat dem Lande selbst nicht so große Vortheile gebracht, als man wohl erwartete: man hoffte, die Prosperität werde sich schnell entwickeln, sieht sich aber in dieser Hoffnung getäuscht. Der Werth der Ländereien, der beste Maßstab für das Aufblühen einer Gegend, ist fast oder ganz so niedrig geblieben, wie er vor dem Anschlusse war. Der Anbau von Texas fordert eine Bevölkerung wie die der amerikanischen Sclavenstaaten; aber die Einwanderung aus diesen ist sehr gering. Die Pflanzer scheuen sich vor einem Lande, in welchem es in Folge der schlechten Commu- nicationsmittel so schwer fällt, die Producte an einen Markt wie Houston, geschweige wie Galveston zu bringen. Es ist kürzlich sehr zeitgemäß eine Gesellschaft zusammengetreten, welche die Verbindung zwischen Galveston und dem Trinity und dem Brazos flusse sowohl zu Wasser als zu Lande zu verbessern suchen wird. Galveston selbst hat seit zwei Jahren mehr an Größe als an Wohlstand zugenommen. Die starken Einfuhren vom Norden haben seit dem Anschlusse sich sehr vermindert, und mit ihnen der Verdienst des Kaufmanns und Hand- werkers. Den deutschen Ansiedlern im Jnnern geht es jetzt leidlich, wenig- stens denen, welche am Milk and Commins-Creek wohnen. Auch in Castro und der Mainzer Kolonie soll jetzt mehr Zufriedenheit herrschen, obwohl den Leuten noch manches fehlen mag, um sich heimisch zu fühlen. Die Bewohner von Friedrichsburg ( 70 Meilen ober- halb Braunfels ) und weiter hinauf am Llano und San Saba haben ohne Zweifel von den Jndianern viel zu leiden, welche nicht eher auf- hören zu stehlen und zu rauben, als bis sie entweder verdrängt oder ausgerottet sind. Hr. v. Meusebach war kürzlich, begleitet von etwa 50 Ansiedlern und einigen Jngenieurs, dahin aufgebrochen, um Plätze zu neuen Niederlassungen zu suchen und das Land zu vermessen. Nach Briefen aus Braunfels vom 9. März war man um ihn und seine Gefährten sehr besorgt, indem der Häuptling der Comantschis, mit welchem M. einen Streit hatte, ihm plötzlich nach dem San Saba nachgeeilt sein soll. Die Regierung ist durch den Krieg mit Mexiko verhindert, die Grenzler durch Militär vor den Jndianern genügend sicher zu stellen. Friedrichsburg liegt noch im Grant; jeder dorthin ziehende Ansiedler erhält nur 10 Acker und ein Stadtloos; dessenungeachtet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer36_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer36_1847/5
Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 36. Rudolstadt, 7. Juni 1847, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer36_1847/5>, abgerufen am 28.11.2024.