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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 6. Rudolstadt, 6. Februar 1848.

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Von den Würtenbergern, die sich durch den Pfarrer Roth zum
Auswandern nach Siebenbürgen verleiten ließen, sind viele, dar-
unter manche früher vermögend Gewesene im tiefsten Elende heim-
gekehrt, da sie die drückendsten Verhältnisse zu Hause dem unerträg-
lichen
Zustande in jenem Lande noch vorziehen. Unter Allen soll der
größte Unwille über den Pfarrer Roth herrschen. Statt der Güter,
deren Ankauf ihnen angeboten war, erhielten sie nur Pachtungen der
Art, daß der Gutsherr den ganzen Ertrag an sich genommen und ihnen
willkürlichen Lohn gezahlt hatte. Jhre Wohnungen seien stallartige Löcher,
vom Kirchenbesuche keine Rede gewesen. Sogar wenn Einer von ihnen
dem Andern aus einem Predigtbuche vorgelesen, sei die Edelfrau ge-
kommen und habe es untersagt. Dazu Schmuz und Dieberei zu Haus
und auf dem Felde. Nach dieser Beschreibung scheint es übrigens,
diese Leute seien gar nicht bei Sachsen, sondern bei Magyaren gewesen.
Weitere Heimkehrende, die nun den Gemeinden zur Last fallen werden,
sind angesagt. Nicht wenige dieser Gemeinden hatten Anleihen auf-
genommen, um auf diese Weise ihrer Armen sich zu entledigen. ( D. A. Z. )

Unter den an Zahl von Jahr zu Jahr wachsenden Auswanderern
Schleswig = Holsteins befinden sich auffallend viele Volksschul-
lehrer.
Der Grund davon ist die ungenügende Einnahme für die
Beschwerden ihrer dienstlichen Stellung, sowie das Disciplinarverfahren,
welches ausnahmsweise allein gegen sie durch die Verordnung vom 4.
1845 angeordnet ist. ( A. Z. )

Von den im Jahre 1847 ausgewanderten Jrländern sind 3900
Personen schon unterwegs, 1282 am Bord während der Quarantaine,
in der Quarantaine = Anstalt 2452, im Marinehospital etwa 1000,
zusammen 9634 am Schiffsfieber gestorben.

Der englische Staatssecretär der Kolonieen hat eine Prämie von
1 Sovereign für jeden von der afrikanischen Küste freiwillig nach
Westindien eingeschifften und dort lebend gelandeten Neger zu
ertheilen angeordnet.

Vom Cap der guten Hoffnung reichen die Nachrichten bis
zum 17. November und melden von einem Treffen am Keiflusse zwischen
den Truppen des Obersten Somerset und ca. 1000 Kaffern unter
Anführung eines Sohnes des gefürchteten Häuptlings Pato. Veran-
lassung hierzu war Folgendes: Fünf englische Officiere, welche die
Unbesonnenheit begangen, zum Vergnügen einen Ausflug nach einer
[Spaltenumbruch] ihrer Schönheit wegen berühmten Gebirgsgegend zu machen, mußten die-
selbe mit ihrem Leben büßen. Nachdem man sie mehrere Tage ver-
mißt, wurde eine Expedition in das Gebirge veranstaltet, und hier stieß
man in der engen Thalschlucht, welche den Eingang in die Bergland-
schaft bildet, auf die Leichname der Unglücklichen, sämmtlich aufs Schau-
derhafteste und Unmenschlichste mißhandelt und verstümmelt. Von der
Gegenwehr der Officiere zeugten einige niedergeschossene Kaffern. Diese
Unthat zu rächen, griff Somerset die Feinde erbittert an. Obschon
dieselben der europäischen Kriegskunst weichen mußten, boten sie doch
trotzig die Stirn und hatten in der Wahl ihrer Stellung viel
Geschick bewiesen, so daß man, im Widerspruch mit den neulichen gün-
stigeren Berichten, fürchtet, es werde noch manchen blutigen Strauß mit
ihnen geben. Mit großem Verlangen sieht man daher der Ankunft
Sir Harry Smith's, des Siegers von Arrival, entgegen, welche
in Capstadt mit einer Jllumination gefeiert werden soll. Jnzwischen
fahren die englischen Journale fort, dem nordamerikanischen Feldzuge
gegen die Merikaner die unsittlichsten Motive unterzulegen, obschon die
Frage nahe liegt, ob die Kaffern, Neuseeländer nicht dasselbe Recht zu
existiren haben als die Merikaner? der Art und Weise, wie die Briten
Ostindien sich nach und nach botmäßig gemacht, ga nicht zu gedenken!



Briefkasten.

Beiträge: Anonyme "Entgegnung" aus Bremen auf einige Artikel der Ausw. Z.
Wir bitten den Hrn. Einsender, sich uns zu nennen, dann werden wir diese Entgegnung
mit Vergnügen aufnehmen; durch möglichst vielseitige Beleuchtung kömmt man der Wahr-
heit am nächsten. -- Abermals "ein Brief aus Ost=Tennessee. von dem fleißigen Pastor
Behr, " durch Güte des Hrn. W. in Leipzig; mit Ausschluß des schon Bekannten, werden
wir auch diese Mittheilungen gern benutzen. -- "Correspondenz aus Havre, von F. St."
Jhre gef. Offerte ist uns sehr willkommen! -- "Briefe aus Bloff in Columbia." durch Dr.
H. in M., enthalten viele werthvolle Notizen über Farmer = Einrichtung und Farmerleben.
und sollen daher baldmöglichst in der Ausw. Z. erscheinen. Dem Hrn. Einsender aber sind wir
nicht nur hierfür, sondern auch seiner einflußreichen Protection und Fürsprache willen dank-
bar verbunden. -- "Brief aus Cincinnati," mitgetheilt v. d. Red. der Schnellpost in U.,
als nicht erheblich genug ad acta. -- " Mittheilungen von Otto Tank. " Wir ergreifen
mit Freuden die von Jhnen dargebotene treue Hand, hoffen, daß unsere sichtbar unter höherer
Leitung gemachte Bekanntschaft der beiderseitigen großen Aufgabe dauernd förderlich sein
möge, und nehmen Jhr freundliches Erbieten, uns zuverlässige überseeische Correspondenten
zu gewinnen, vorzugsweise dankbar an. -- "Verzeichniß der Hamburger Seeschiffe." Wir
vermissen dabei die gewünschte Classisication und werden dieselbe vor dem Abdruck erst
noch einholen. Die beiläufigen Notizen des geehrten Hrn. Einsenders werden gewiß nicht
ganz fruchtlos sein.

Verkehr: Dr. V. in C. an der Weichsel fragt an, ob noch kein Auswanderer nach
Californien sich gemeldet oder Rheder sich erboten haben, Schiffe dahin zu erpediren.
ev. zu welchem Preise pr. Kopf? Es sind uns nur einzelne Männer bekannt, die vorm
Jahre nach Californien zu gehen beabsichtigten, aber aus Mangel an Gelegenheit nicht den
gewöhnlichen Weg dahin einschlagen konnten; wir geben daher die Frage des Hrn. V. weiter,
und bitten namentlich Hrn. Cpt. Schmölder um bezügliche Mittheilungen. Die Red.



Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung Nro 6.


Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 Xr. pr. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden franko erbeten.


[Beginn Spaltensatz]
[ 1 ]
Post - Dampf - Schiffsahrt
[Abbildung] zwischen New - York & Bremen.

Die amerikanischen Postdampfschiffe Washington, Cpt. Johnston,
und Hermann, Capt. Crabtrec, werden für das Jahr 1848 eine
regelmäßige monatliche Verbindung zwischen Newyork u. Bremen unterhalten,
und zwar so, daß ein Dampfschiff abgehen wird am 20. eines jeden Monats
von Newyork nach Bremen, am 15. eines jeden Monats von Bremen und
am 20. von Southampton nach Newyork.

Die nächsten Fahrten werden sein:

[Beginn Spaltensatz]

der Washington

am 20. Jan. von Newyork,

am 15. Februar von Bremen und

am 20. Februar von Southampton.

[Spaltenumbruch]

der Hermann

am 20. Februar von Newyork,

am 15. März von Bremen und

am 20. März von Southampton.

[Ende Spaltensatz]

Passage=Preis: v. Newyork n. Bremen 120 Doll.; v. Bremen n. New-
York 195 Rl. Ld'or a 5 Rl.; v. Bremen n. Southampton 30 Rl. Ld'or a 5 Rl.
Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei

[Spaltenumbruch]
[ 2 ]
Schiffsgelegenheiten.

Nach den Vereinigten Staaten Nordamerika's werden von
dem Unterzeichneten auch in diesem Jahre große dreimastige, besonders für
die Passagierfahrt erbaute und mit hohen, geräumigen Zwischendecken
und eleganten Cajüten versehene Schiffe erster Classe und mit den
besten Lebensmitteln ausgerüstet, expedirt und zwar bei offner Schifffahrt:

    nach Newyork und Baltimore am 1. und 15. jeden Monats,
   nach Philadelphia alle Monate,
   nach Neworleans und Galveston im Frühjahr und Herbst
   am 1. und 15. des Monats.

Das gedruckte Verzeichniß derselben liegt bei meinen Herren Agenten,
welche, sowie ich selbst, bereit sind, jede nähere Auskunft und die gedruck-
ten Ueberfahrtsbedingungen zu ertheilen.

Die zur Auswanderung entschlossenen Personen ersuche ich, sich frühzeitig
zur Abschließung von Ueberfahrtscontracten mittelst Zahlung des Handgeldes
an meine Herren Agenten oder direct an mich zu wenden und der billigsten
und besten Beförderung versichert zu sein.


   
[Ende Spaltensatz]
[Spaltenumbruch]

Von den Würtenbergern, die sich durch den Pfarrer Roth zum
Auswandern nach Siebenbürgen verleiten ließen, sind viele, dar-
unter manche früher vermögend Gewesene im tiefsten Elende heim-
gekehrt, da sie die drückendsten Verhältnisse zu Hause dem unerträg-
lichen
Zustande in jenem Lande noch vorziehen. Unter Allen soll der
größte Unwille über den Pfarrer Roth herrschen. Statt der Güter,
deren Ankauf ihnen angeboten war, erhielten sie nur Pachtungen der
Art, daß der Gutsherr den ganzen Ertrag an sich genommen und ihnen
willkürlichen Lohn gezahlt hatte. Jhre Wohnungen seien stallartige Löcher,
vom Kirchenbesuche keine Rede gewesen. Sogar wenn Einer von ihnen
dem Andern aus einem Predigtbuche vorgelesen, sei die Edelfrau ge-
kommen und habe es untersagt. Dazu Schmuz und Dieberei zu Haus
und auf dem Felde. Nach dieser Beschreibung scheint es übrigens,
diese Leute seien gar nicht bei Sachsen, sondern bei Magyaren gewesen.
Weitere Heimkehrende, die nun den Gemeinden zur Last fallen werden,
sind angesagt. Nicht wenige dieser Gemeinden hatten Anleihen auf-
genommen, um auf diese Weise ihrer Armen sich zu entledigen. ( D. A. Z. )

Unter den an Zahl von Jahr zu Jahr wachsenden Auswanderern
Schleswig = Holsteins befinden sich auffallend viele Volksschul-
lehrer.
Der Grund davon ist die ungenügende Einnahme für die
Beschwerden ihrer dienstlichen Stellung, sowie das Disciplinarverfahren,
welches ausnahmsweise allein gegen sie durch die Verordnung vom 4.
1845 angeordnet ist. ( A. Z. )

Von den im Jahre 1847 ausgewanderten Jrländern sind 3900
Personen schon unterwegs, 1282 am Bord während der Quarantaine,
in der Quarantaine = Anstalt 2452, im Marinehospital etwa 1000,
zusammen 9634 am Schiffsfieber gestorben.

Der englische Staatssecretär der Kolonieen hat eine Prämie von
1 Sovereign für jeden von der afrikanischen Küste freiwillig nach
Westindien eingeschifften und dort lebend gelandeten Neger zu
ertheilen angeordnet.

Vom Cap der guten Hoffnung reichen die Nachrichten bis
zum 17. November und melden von einem Treffen am Keiflusse zwischen
den Truppen des Obersten Somerset und ca. 1000 Kaffern unter
Anführung eines Sohnes des gefürchteten Häuptlings Pato. Veran-
lassung hierzu war Folgendes: Fünf englische Officiere, welche die
Unbesonnenheit begangen, zum Vergnügen einen Ausflug nach einer
[Spaltenumbruch] ihrer Schönheit wegen berühmten Gebirgsgegend zu machen, mußten die-
selbe mit ihrem Leben büßen. Nachdem man sie mehrere Tage ver-
mißt, wurde eine Expedition in das Gebirge veranstaltet, und hier stieß
man in der engen Thalschlucht, welche den Eingang in die Bergland-
schaft bildet, auf die Leichname der Unglücklichen, sämmtlich aufs Schau-
derhafteste und Unmenschlichste mißhandelt und verstümmelt. Von der
Gegenwehr der Officiere zeugten einige niedergeschossene Kaffern. Diese
Unthat zu rächen, griff Somerset die Feinde erbittert an. Obschon
dieselben der europäischen Kriegskunst weichen mußten, boten sie doch
trotzig die Stirn und hatten in der Wahl ihrer Stellung viel
Geschick bewiesen, so daß man, im Widerspruch mit den neulichen gün-
stigeren Berichten, fürchtet, es werde noch manchen blutigen Strauß mit
ihnen geben. Mit großem Verlangen sieht man daher der Ankunft
Sir Harry Smith's, des Siegers von Arrival, entgegen, welche
in Capstadt mit einer Jllumination gefeiert werden soll. Jnzwischen
fahren die englischen Journale fort, dem nordamerikanischen Feldzuge
gegen die Merikaner die unsittlichsten Motive unterzulegen, obschon die
Frage nahe liegt, ob die Kaffern, Neuseeländer nicht dasselbe Recht zu
existiren haben als die Merikaner? der Art und Weise, wie die Briten
Ostindien sich nach und nach botmäßig gemacht, ga nicht zu gedenken!



Briefkasten.

Beiträge: Anonyme „Entgegnung“ aus Bremen auf einige Artikel der Ausw. Z.
Wir bitten den Hrn. Einsender, sich uns zu nennen, dann werden wir diese Entgegnung
mit Vergnügen aufnehmen; durch möglichst vielseitige Beleuchtung kömmt man der Wahr-
heit am nächsten. -- Abermals „ein Brief aus Ost=Tennessee. von dem fleißigen Pastor
Behr, “ durch Güte des Hrn. W. in Leipzig; mit Ausschluß des schon Bekannten, werden
wir auch diese Mittheilungen gern benutzen. -- „Correspondenz aus Havre, von F. St.“
Jhre gef. Offerte ist uns sehr willkommen! -- „Briefe aus Bloff in Columbia.“ durch Dr.
H. in M., enthalten viele werthvolle Notizen über Farmer = Einrichtung und Farmerleben.
und sollen daher baldmöglichst in der Ausw. Z. erscheinen. Dem Hrn. Einsender aber sind wir
nicht nur hierfür, sondern auch seiner einflußreichen Protection und Fürsprache willen dank-
bar verbunden. -- „Brief aus Cincinnati,“ mitgetheilt v. d. Red. der Schnellpost in U.,
als nicht erheblich genug ad acta. -- „ Mittheilungen von Otto Tank. “ Wir ergreifen
mit Freuden die von Jhnen dargebotene treue Hand, hoffen, daß unsere sichtbar unter höherer
Leitung gemachte Bekanntschaft der beiderseitigen großen Aufgabe dauernd förderlich sein
möge, und nehmen Jhr freundliches Erbieten, uns zuverlässige überseeische Correspondenten
zu gewinnen, vorzugsweise dankbar an. -- „Verzeichniß der Hamburger Seeschiffe.“ Wir
vermissen dabei die gewünschte Classisication und werden dieselbe vor dem Abdruck erst
noch einholen. Die beiläufigen Notizen des geehrten Hrn. Einsenders werden gewiß nicht
ganz fruchtlos sein.

Verkehr: Dr. V. in C. an der Weichsel fragt an, ob noch kein Auswanderer nach
Californien sich gemeldet oder Rheder sich erboten haben, Schiffe dahin zu erpediren.
ev. zu welchem Preise pr. Kopf? Es sind uns nur einzelne Männer bekannt, die vorm
Jahre nach Californien zu gehen beabsichtigten, aber aus Mangel an Gelegenheit nicht den
gewöhnlichen Weg dahin einschlagen konnten; wir geben daher die Frage des Hrn. V. weiter,
und bitten namentlich Hrn. Cpt. Schmölder um bezügliche Mittheilungen. Die Red.



Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung Nro 6.


Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 Xr. pr. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden franko erbeten.


[Beginn Spaltensatz]
[ 1 ]
Post - Dampf - Schiffſahrt
[Abbildung] zwischen New - York & Bremen.

Die amerikanischen Postdampfschiffe Washington, Cpt. Johnston,
und Hermann, Capt. Crabtrec, werden für das Jahr 1848 eine
regelmäßige monatliche Verbindung zwischen Newyork u. Bremen unterhalten,
und zwar so, daß ein Dampfschiff abgehen wird am 20. eines jeden Monats
von Newyork nach Bremen, am 15. eines jeden Monats von Bremen und
am 20. von Southampton nach Newyork.

Die nächsten Fahrten werden sein:

[Beginn Spaltensatz]

der Washington

am 20. Jan. von Newyork,

am 15. Februar von Bremen und

am 20. Februar von Southampton.

[Spaltenumbruch]

der Hermann

am 20. Februar von Newyork,

am 15. März von Bremen und

am 20. März von Southampton.

[Ende Spaltensatz]

Passage=Preis: v. Newyork n. Bremen 120 Doll.; v. Bremen n. New-
York 195 Rl. Ld'or à 5 Rl.; v. Bremen n. Southampton 30 Rl. Ld'or à 5 Rl.
Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei

[Spaltenumbruch]
[ 2 ]
Schiffsgelegenheiten.

Nach den Vereinigten Staaten Nordamerika's werden von
dem Unterzeichneten auch in diesem Jahre große dreimastige, besonders für
die Passagierfahrt erbaute und mit hohen, geräumigen Zwischendecken
und eleganten Cajüten versehene Schiffe erster Classe und mit den
besten Lebensmitteln ausgerüstet, expedirt und zwar bei offner Schifffahrt:

    nach Newyork und Baltimore am 1. und 15. jeden Monats,
   nach Philadelphia alle Monate,
   nach Neworleans und Galveston im Frühjahr und Herbst
   am 1. und 15. des Monats.

Das gedruckte Verzeichniß derselben liegt bei meinen Herren Agenten,
welche, sowie ich selbst, bereit sind, jede nähere Auskunft und die gedruck-
ten Ueberfahrtsbedingungen zu ertheilen.

Die zur Auswanderung entschlossenen Personen ersuche ich, sich frühzeitig
zur Abschließung von Ueberfahrtscontracten mittelst Zahlung des Handgeldes
an meine Herren Agenten oder direct an mich zu wenden und der billigsten
und besten Beförderung versichert zu sein.


   
[Ende Spaltensatz]
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[0007] Von den Würtenbergern, die sich durch den Pfarrer Roth zum Auswandern nach Siebenbürgen verleiten ließen, sind viele, dar- unter manche früher vermögend Gewesene im tiefsten Elende heim- gekehrt, da sie die drückendsten Verhältnisse zu Hause dem unerträg- lichen Zustande in jenem Lande noch vorziehen. Unter Allen soll der größte Unwille über den Pfarrer Roth herrschen. Statt der Güter, deren Ankauf ihnen angeboten war, erhielten sie nur Pachtungen der Art, daß der Gutsherr den ganzen Ertrag an sich genommen und ihnen willkürlichen Lohn gezahlt hatte. Jhre Wohnungen seien stallartige Löcher, vom Kirchenbesuche keine Rede gewesen. Sogar wenn Einer von ihnen dem Andern aus einem Predigtbuche vorgelesen, sei die Edelfrau ge- kommen und habe es untersagt. Dazu Schmuz und Dieberei zu Haus und auf dem Felde. Nach dieser Beschreibung scheint es übrigens, diese Leute seien gar nicht bei Sachsen, sondern bei Magyaren gewesen. Weitere Heimkehrende, die nun den Gemeinden zur Last fallen werden, sind angesagt. Nicht wenige dieser Gemeinden hatten Anleihen auf- genommen, um auf diese Weise ihrer Armen sich zu entledigen. ( D. A. Z. ) Unter den an Zahl von Jahr zu Jahr wachsenden Auswanderern Schleswig = Holsteins befinden sich auffallend viele Volksschul- lehrer. Der Grund davon ist die ungenügende Einnahme für die Beschwerden ihrer dienstlichen Stellung, sowie das Disciplinarverfahren, welches ausnahmsweise allein gegen sie durch die Verordnung vom 4. 1845 angeordnet ist. ( A. Z. ) Von den im Jahre 1847 ausgewanderten Jrländern sind 3900 Personen schon unterwegs, 1282 am Bord während der Quarantaine, in der Quarantaine = Anstalt 2452, im Marinehospital etwa 1000, zusammen 9634 am Schiffsfieber gestorben. Der englische Staatssecretär der Kolonieen hat eine Prämie von 1 Sovereign für jeden von der afrikanischen Küste freiwillig nach Westindien eingeschifften und dort lebend gelandeten Neger zu ertheilen angeordnet. Vom Cap der guten Hoffnung reichen die Nachrichten bis zum 17. November und melden von einem Treffen am Keiflusse zwischen den Truppen des Obersten Somerset und ca. 1000 Kaffern unter Anführung eines Sohnes des gefürchteten Häuptlings Pato. Veran- lassung hierzu war Folgendes: Fünf englische Officiere, welche die Unbesonnenheit begangen, zum Vergnügen einen Ausflug nach einer ihrer Schönheit wegen berühmten Gebirgsgegend zu machen, mußten die- selbe mit ihrem Leben büßen. Nachdem man sie mehrere Tage ver- mißt, wurde eine Expedition in das Gebirge veranstaltet, und hier stieß man in der engen Thalschlucht, welche den Eingang in die Bergland- schaft bildet, auf die Leichname der Unglücklichen, sämmtlich aufs Schau- derhafteste und Unmenschlichste mißhandelt und verstümmelt. Von der Gegenwehr der Officiere zeugten einige niedergeschossene Kaffern. Diese Unthat zu rächen, griff Somerset die Feinde erbittert an. Obschon dieselben der europäischen Kriegskunst weichen mußten, boten sie doch trotzig die Stirn und hatten in der Wahl ihrer Stellung viel Geschick bewiesen, so daß man, im Widerspruch mit den neulichen gün- stigeren Berichten, fürchtet, es werde noch manchen blutigen Strauß mit ihnen geben. Mit großem Verlangen sieht man daher der Ankunft Sir Harry Smith's, des Siegers von Arrival, entgegen, welche in Capstadt mit einer Jllumination gefeiert werden soll. Jnzwischen fahren die englischen Journale fort, dem nordamerikanischen Feldzuge gegen die Merikaner die unsittlichsten Motive unterzulegen, obschon die Frage nahe liegt, ob die Kaffern, Neuseeländer nicht dasselbe Recht zu existiren haben als die Merikaner? der Art und Weise, wie die Briten Ostindien sich nach und nach botmäßig gemacht, ga nicht zu gedenken! Briefkasten. Beiträge: Anonyme „Entgegnung“ aus Bremen auf einige Artikel der Ausw. Z. Wir bitten den Hrn. Einsender, sich uns zu nennen, dann werden wir diese Entgegnung mit Vergnügen aufnehmen; durch möglichst vielseitige Beleuchtung kömmt man der Wahr- heit am nächsten. -- Abermals „ein Brief aus Ost=Tennessee. von dem fleißigen Pastor Behr, “ durch Güte des Hrn. W. in Leipzig; mit Ausschluß des schon Bekannten, werden wir auch diese Mittheilungen gern benutzen. -- „Correspondenz aus Havre, von F. St.“ Jhre gef. Offerte ist uns sehr willkommen! -- „Briefe aus Bloff in Columbia.“ durch Dr. H. in M., enthalten viele werthvolle Notizen über Farmer = Einrichtung und Farmerleben. und sollen daher baldmöglichst in der Ausw. Z. erscheinen. Dem Hrn. Einsender aber sind wir nicht nur hierfür, sondern auch seiner einflußreichen Protection und Fürsprache willen dank- bar verbunden. -- „Brief aus Cincinnati,“ mitgetheilt v. d. Red. der Schnellpost in U., als nicht erheblich genug ad acta. -- „ Mittheilungen von Otto Tank. “ Wir ergreifen mit Freuden die von Jhnen dargebotene treue Hand, hoffen, daß unsere sichtbar unter höherer Leitung gemachte Bekanntschaft der beiderseitigen großen Aufgabe dauernd förderlich sein möge, und nehmen Jhr freundliches Erbieten, uns zuverlässige überseeische Correspondenten zu gewinnen, vorzugsweise dankbar an. -- „Verzeichniß der Hamburger Seeschiffe.“ Wir vermissen dabei die gewünschte Classisication und werden dieselbe vor dem Abdruck erst noch einholen. Die beiläufigen Notizen des geehrten Hrn. Einsenders werden gewiß nicht ganz fruchtlos sein. Verkehr: Dr. V. in C. an der Weichsel fragt an, ob noch kein Auswanderer nach Californien sich gemeldet oder Rheder sich erboten haben, Schiffe dahin zu erpediren. ev. zu welchem Preise pr. Kopf? Es sind uns nur einzelne Männer bekannt, die vorm Jahre nach Californien zu gehen beabsichtigten, aber aus Mangel an Gelegenheit nicht den gewöhnlichen Weg dahin einschlagen konnten; wir geben daher die Frage des Hrn. V. weiter, und bitten namentlich Hrn. Cpt. Schmölder um bezügliche Mittheilungen. Die Red. Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung Nro 6. Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 Xr. pr. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden franko erbeten. [ 1 ] Post - Dampf - Schiffſahrt [Abbildung] zwischen New - York & Bremen. Die amerikanischen Postdampfschiffe Washington, Cpt. Johnston, und Hermann, Capt. Crabtrec, werden für das Jahr 1848 eine regelmäßige monatliche Verbindung zwischen Newyork u. Bremen unterhalten, und zwar so, daß ein Dampfschiff abgehen wird am 20. eines jeden Monats von Newyork nach Bremen, am 15. eines jeden Monats von Bremen und am 20. von Southampton nach Newyork. Die nächsten Fahrten werden sein: der Washington am 20. Jan. von Newyork, am 15. Februar von Bremen und am 20. Februar von Southampton. der Hermann am 20. Februar von Newyork, am 15. März von Bremen und am 20. März von Southampton. Passage=Preis: v. Newyork n. Bremen 120 Doll.; v. Bremen n. New- York 195 Rl. Ld'or à 5 Rl.; v. Bremen n. Southampton 30 Rl. Ld'or à 5 Rl. Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei C. A. Heineken & Comp. in Bremen. Day, Croskey & Ross in Southampton. Wm. Iselin in Havre. [ 2 ] Schiffsgelegenheiten. Nach den Vereinigten Staaten Nordamerika's werden von dem Unterzeichneten auch in diesem Jahre große dreimastige, besonders für die Passagierfahrt erbaute und mit hohen, geräumigen Zwischendecken und eleganten Cajüten versehene Schiffe erster Classe und mit den besten Lebensmitteln ausgerüstet, expedirt und zwar bei offner Schifffahrt: nach Newyork und Baltimore am 1. und 15. jeden Monats, nach Philadelphia alle Monate, nach Neworleans und Galveston im Frühjahr und Herbst am 1. und 15. des Monats. Das gedruckte Verzeichniß derselben liegt bei meinen Herren Agenten, welche, sowie ich selbst, bereit sind, jede nähere Auskunft und die gedruck- ten Ueberfahrtsbedingungen zu ertheilen. Die zur Auswanderung entschlossenen Personen ersuche ich, sich frühzeitig zur Abschließung von Ueberfahrtscontracten mittelst Zahlung des Handgeldes an meine Herren Agenten oder direct an mich zu wenden und der billigsten und besten Beförderung versichert zu sein. Bremen, Jannar 1848. J. H. Buschmann, obrigkeitlich angestellter und beeidigter Schiffsmäkler.

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 6. Rudolstadt, 6. Februar 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer06_1848/7>, abgerufen am 23.11.2024.