Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 5. Rudolstadt, 31. Januar 1848.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Volk erwerben kann, von einem Jrrthume in dieser Beziehung über-
zeugte; doch wenn sich die Leser während der drei Jahre, seit welchen
ich in Paris lebte, nicht ganz geändert haben, so müssen Sie wahr-
scheinlich vorerst geduldig leeren Bänken predigen.* )Allein ich zweifle
keinen Augenblick, daß sich nach und nach die Zuhörer einfinden und
gern mit Jhnen verbinden werden, dem deutschen Auswanderer mit
Rath und That beizustehen.

Seit drei Monaten beschäftigt, die drei Provinzen Algeriens
zum Zwecke einer literarischen Arbeit zu bereisen, werde ich Jhrem Leser-
kreise zuweilen einige, wenngleich schlichte Bemerkungen senden können ec.

   
Vermischte Nachrichten.

Newyorker Blätter halten den gegenwärtigen Zustand temporärer
Anarchie
in Texas für einen Vorläufer allgemeiner Schilderhebung
gegen die Fremdherrschaft, für einen Durchbruch des demokratischen
Princips. -- Die Castro 'schen Ansiedelungen sind durch 10 -- 12-
monatliche Dürre des vergangenen Jahres fast ganz aufgerieben und die
Ansiedler haben sich zerstreut. Jn den mexikanischen Grenzansiedelungen
richten die in starken Haufen einfallenden Comanches große und grau-
same Verheerungen an. Major Lane wurde mit 60 Mann teranischer
Cavallerie gegen sie beordert und bestand mehrere Scharmützel mit ihnen.
Bedeutende Verstärkungen sind ihm nachgeschickt worden, um die Jndia-
ner auf ihre eigenen Jagdgründe zurückzutreiben. -- Südfrüchte
scheinen in Texas vorzüglich zu gedeihen. Die Herausgeber der " Gal-
veston Zeitung" erhielten neulich eine in Galveston gezogene Banane,
welche die auf Cuba gezogenen an Geschmack übertreffen soll. Es werden
demnach Südfrüchte in nicht gar ferner Zeit einen nicht unbedeutenden
Ausfuhrartikel von Texas bilden.

Einwanderung in Newyork. Es trafen daselbst ein:

in 1835.... 2094 Schiffe mit 35,303 Passagieren.
"1836....2291""60,541"
"1837....2071""57,975"
"1838....1790""25,581"
"1839....2159""48,152"
"1840....1953""62,797"
"1841....2118""57,337"
"1842....1960""74,949"
"1843....1832""46,302"
"1844....2208""61,002"
"1845....2044""82,960"
"1846....2293""115,230"
"1847....3147""166,110"

Von den in 1847 mehr als in 1846 eingetroffenen Schiffen
sind: 326 Amerikanische, 356 Britische, 25 Bremer, 21 Schwe-
dische, 8 Hamburger, 42 Französische, 22 Holländische, 18 Belgische,
7 Norwegische, 14 Dänische, 6 Preußische, 12 Spanische.

Eine amerikanische Zeitung enthielt kürzlich folgende Anzeige:
"Danksagungs = Assecuranz = Bureau. Aerzten, welchen es
zu viele Mühe macht sich selbst die Danksagungen für von ihnen an-
geblich geheilte Krankheiten aufzusetzen, können sich gegen uns für ein
Billiges in der Art abonniren, daß, ohne ihr Zuthun, monatlich eine
oder mehrere Danksagungen für jede beliebige, von ihnen geheilte Krank-
heit in unserer Zeitung eingerückt werden. Als Danksagende pflegen
wir bereits Verstorbene zu wählen, weil diese der Wahrheit der Sache
nicht widersprechen können."

[Spaltenumbruch]

Es kann nichts Gefahrvolleres geben, als die Benutzung der
amerikanischen Flußdampfschiffe. Keine Woche vergeht ohne
Unglück! Das neueste wird aus Maysville am Ohio berichtet,
wo der Dampfkessel des " Johnson " explodirte und von 160 Passa-
gieren 70 tödtete und 30 schwer verwundete. ( H. w. N. )

Nach einem in Rochester erscheinenden Blatte ist in Canada
der Ausbruch einer zweiten Revolution zu befürchten. Die Rück-
kehr Papineau's nach Untercanada hat von Neuem die Hoffnung
erweckt, daß es jetzt Zeit sei zu einem neuen und letzten Versuche, sich
der englischen Herrschaft zu entziehen. Viele der reichsten Einwohner
von Quebek und Montreal sollen in diese Umtriebe verflochten
sein, und die Regierung ein Revolutionsprogramm entdeckt haben, welches
im Geheimen die Runde mache. Bei der gegenwärtigen Stimmung
in den Ver. Staaten dürfte ein Empörungsversuch leicht ganz andere
Folgen haben, als die Jnsurrection im J. 1837. ( D. Z. )

Von dem bevollmächtigten Minister Englands an der Mos-
kitoküste, Hrn. Walker, ist in Königsberg ein Antwort = und
Dankschreiben an die dortige Ressource ( für die ihm übersandte Adresse
und den beigefügten Bernsteinschmuck für seine Frau ) eingelaufen. Er
spricht sich darin sehr günstig über die an jener Küste angesiedelten
Deutschen ( Ostpreußen ) aus und zeigt an, daß die dortige Regierung
geneigt sei, ihnen bestimmte Privilegien zu ertheilen, welche in der
Rechtspflege ( ! ) und den Gemeinde = Einrichtungen die Gebräuche ihres
Vaterlandes gestatten werden. Eigenen Magistrat, eigene Gerichtsbar-
keit und Landwehr ( ? ) sollen die Ostpreußischen Ansiedler bereits haben.

    ( Corresp. )

Auch in Blackwood's Magazin wird Australien als die
wichtigste aller englischen Kolonieen geschildert. "Das dortige Klima,
sagt diese Zeitschrift, ist für die Engländer weit geeigneter als das
Klima in Canada oder Westindien. Der englische Kolonist ist
alleiniger Gebieter des Continents von Neuholland; denn die Einge-
borenen sind wenig zahlreich, stehen auf der niedrigsten Culturstufe und
nehmen rasch ab. Der Engländer kann dort ein Landgebiet von 2000
Miles Länge und 1700 Breite durchstreifen ohne auf Unterthanen
eines fremden Herrschers zu treffen oder eine andere als seine Mutter-
sprache zu vernehmen. Die Luft ist mild, ungeachtet der Nähe des
Aequators. Der Boden ist zwar streckenweise unfruchtbar, eignet sich
aber vortrefflich zur Schaf = und Rindviehzucht. Die benachbarten Jnseln
bieten die bequemste Gelegenheit für den kaufmännischen Unternehmungs-
geist der Engländer, und die Kürze der Seefahrt nach Ostindien wie
nach China auf einem Meere, wo fast nie ein Sturm weht,
läßt voraussehen, daß dort die Haupthandelsniederlage der östlichen
Welt entstehen wird. Vandiemensland, welches ungefähr gleichen
Umfang mit Jrland, aber noch größere Fruchtbarkeit besitzt, soll an
pittoresker Schönheit mit der Schweiz zu vergleichen sein, und Neu-
seeland,
ein Land von 1500 Miles Längenausdehnung und jeder
Bodenbeschaffenheit, empfängt schon jetzt englische Bewohner und eng-
lische Gesetze."



Briefkasten.

Beiträge: "Correspondenz von Gotth. Meerfeldt. " Mit Bezugnahme auf unsere
an Sie gerichtete Bitte im vorigen Briefkasten legen wir diesen Artikel, bis unser Wunsch
erfüllt ist, einstweilen bei Seite.

Verkehr: "Anfrage von Dr. H. in M." Dankbar für Jhre wohlwollende Aufmerk-
samkeit erbitten wir uns den offerirten Brief pr. Post, um denselben benutzen zu können,
Die Nr. 13 der Trierer Zeitung ist uns leider nicht zur Hand. Der Bericht des Hrn. Dr.
Herff war uns von Berlin zugegangen. -- Hrn. G. S--t. in Bremen. Wo bleiben
denn die bestellten und längst erwarteten Karten? -- C. F. G. in L. fragt, ob der neue
Prospectus der Ost = Tennessee = Gesellschaft noch immer nicht ausgegeben werde, und in
welchem Zusammenhange die verschiedenen Offerten der Herren Strecker ec., Gerding
und Behr mit einander ständen? Wir werden Jhre werthe Zuschrift demnächst besonders
beantworten.

   
[Ende Spaltensatz]
* ) Allerdings war unser Leserkreis von vorn herein nicht so ausgedehnt,
wie wir uns denselben gleich beim Beginne des Unternehmens dachten; desto
schneller und erfreulicher erweitert er sich mit jedem neuen Semester, und von
dem großen Einflusse, welchen diese Blätter auf fernere Ausbildung und Ge-
staltung der Auswanderung üben, gewinnen wir fast täglich die sprechendsten
Beweise.   D. Red.

[Spaltenumbruch] Volk erwerben kann, von einem Jrrthume in dieser Beziehung über-
zeugte; doch wenn sich die Leser während der drei Jahre, seit welchen
ich in Paris lebte, nicht ganz geändert haben, so müssen Sie wahr-
scheinlich vorerst geduldig leeren Bänken predigen.* )Allein ich zweifle
keinen Augenblick, daß sich nach und nach die Zuhörer einfinden und
gern mit Jhnen verbinden werden, dem deutschen Auswanderer mit
Rath und That beizustehen.

Seit drei Monaten beschäftigt, die drei Provinzen Algeriens
zum Zwecke einer literarischen Arbeit zu bereisen, werde ich Jhrem Leser-
kreise zuweilen einige, wenngleich schlichte Bemerkungen senden können ec.

   
Vermischte Nachrichten.

Newyorker Blätter halten den gegenwärtigen Zustand temporärer
Anarchie
in Texas für einen Vorläufer allgemeiner Schilderhebung
gegen die Fremdherrschaft, für einen Durchbruch des demokratischen
Princips. -- Die Castro 'schen Ansiedelungen sind durch 10 -- 12-
monatliche Dürre des vergangenen Jahres fast ganz aufgerieben und die
Ansiedler haben sich zerstreut. Jn den mexikanischen Grenzansiedelungen
richten die in starken Haufen einfallenden Comanches große und grau-
same Verheerungen an. Major Lane wurde mit 60 Mann teranischer
Cavallerie gegen sie beordert und bestand mehrere Scharmützel mit ihnen.
Bedeutende Verstärkungen sind ihm nachgeschickt worden, um die Jndia-
ner auf ihre eigenen Jagdgründe zurückzutreiben. -- Südfrüchte
scheinen in Texas vorzüglich zu gedeihen. Die Herausgeber der „ Gal-
veston Zeitung“ erhielten neulich eine in Galveston gezogene Banane,
welche die auf Cuba gezogenen an Geschmack übertreffen soll. Es werden
demnach Südfrüchte in nicht gar ferner Zeit einen nicht unbedeutenden
Ausfuhrartikel von Texas bilden.

Einwanderung in Newyork. Es trafen daselbst ein:

in 1835.... 2094 Schiffe mit 35,303 Passagieren.
1836....229160,541
1837....207157,975
1838....179025,581
1839....215948,152
1840....195362,797
1841....211857,337
1842....196074,949
1843....183246,302
1844....220861,002
1845....204482,960
1846....2293115,230
1847....3147166,110

Von den in 1847 mehr als in 1846 eingetroffenen Schiffen
sind: 326 Amerikanische, 356 Britische, 25 Bremer, 21 Schwe-
dische, 8 Hamburger, 42 Französische, 22 Holländische, 18 Belgische,
7 Norwegische, 14 Dänische, 6 Preußische, 12 Spanische.

Eine amerikanische Zeitung enthielt kürzlich folgende Anzeige:
„Danksagungs = Assecuranz = Bureau. Aerzten, welchen es
zu viele Mühe macht sich selbst die Danksagungen für von ihnen an-
geblich geheilte Krankheiten aufzusetzen, können sich gegen uns für ein
Billiges in der Art abonniren, daß, ohne ihr Zuthun, monatlich eine
oder mehrere Danksagungen für jede beliebige, von ihnen geheilte Krank-
heit in unserer Zeitung eingerückt werden. Als Danksagende pflegen
wir bereits Verstorbene zu wählen, weil diese der Wahrheit der Sache
nicht widersprechen können.“

[Spaltenumbruch]

Es kann nichts Gefahrvolleres geben, als die Benutzung der
amerikanischen Flußdampfschiffe. Keine Woche vergeht ohne
Unglück! Das neueste wird aus Maysville am Ohio berichtet,
wo der Dampfkessel des „ Johnson “ explodirte und von 160 Passa-
gieren 70 tödtete und 30 schwer verwundete. ( H. w. N. )

Nach einem in Rochester erscheinenden Blatte ist in Canada
der Ausbruch einer zweiten Revolution zu befürchten. Die Rück-
kehr Papineau's nach Untercanada hat von Neuem die Hoffnung
erweckt, daß es jetzt Zeit sei zu einem neuen und letzten Versuche, sich
der englischen Herrschaft zu entziehen. Viele der reichsten Einwohner
von Quebek und Montreal sollen in diese Umtriebe verflochten
sein, und die Regierung ein Revolutionsprogramm entdeckt haben, welches
im Geheimen die Runde mache. Bei der gegenwärtigen Stimmung
in den Ver. Staaten dürfte ein Empörungsversuch leicht ganz andere
Folgen haben, als die Jnsurrection im J. 1837. ( D. Z. )

Von dem bevollmächtigten Minister Englands an der Mos-
kitoküste, Hrn. Walker, ist in Königsberg ein Antwort = und
Dankschreiben an die dortige Ressource ( für die ihm übersandte Adresse
und den beigefügten Bernsteinschmuck für seine Frau ) eingelaufen. Er
spricht sich darin sehr günstig über die an jener Küste angesiedelten
Deutschen ( Ostpreußen ) aus und zeigt an, daß die dortige Regierung
geneigt sei, ihnen bestimmte Privilegien zu ertheilen, welche in der
Rechtspflege ( ! ) und den Gemeinde = Einrichtungen die Gebräuche ihres
Vaterlandes gestatten werden. Eigenen Magistrat, eigene Gerichtsbar-
keit und Landwehr ( ? ) sollen die Ostpreußischen Ansiedler bereits haben.

    ( Corresp. )

Auch in Blackwood's Magazin wird Australien als die
wichtigste aller englischen Kolonieen geschildert. „Das dortige Klima,
sagt diese Zeitschrift, ist für die Engländer weit geeigneter als das
Klima in Canada oder Westindien. Der englische Kolonist ist
alleiniger Gebieter des Continents von Neuholland; denn die Einge-
borenen sind wenig zahlreich, stehen auf der niedrigsten Culturstufe und
nehmen rasch ab. Der Engländer kann dort ein Landgebiet von 2000
Miles Länge und 1700 Breite durchstreifen ohne auf Unterthanen
eines fremden Herrschers zu treffen oder eine andere als seine Mutter-
sprache zu vernehmen. Die Luft ist mild, ungeachtet der Nähe des
Aequators. Der Boden ist zwar streckenweise unfruchtbar, eignet sich
aber vortrefflich zur Schaf = und Rindviehzucht. Die benachbarten Jnseln
bieten die bequemste Gelegenheit für den kaufmännischen Unternehmungs-
geist der Engländer, und die Kürze der Seefahrt nach Ostindien wie
nach China auf einem Meere, wo fast nie ein Sturm weht,
läßt voraussehen, daß dort die Haupthandelsniederlage der östlichen
Welt entstehen wird. Vandiemensland, welches ungefähr gleichen
Umfang mit Jrland, aber noch größere Fruchtbarkeit besitzt, soll an
pittoresker Schönheit mit der Schweiz zu vergleichen sein, und Neu-
seeland,
ein Land von 1500 Miles Längenausdehnung und jeder
Bodenbeschaffenheit, empfängt schon jetzt englische Bewohner und eng-
lische Gesetze.“



Briefkasten.

Beiträge: „Correspondenz von Gotth. Meerfeldt. “ Mit Bezugnahme auf unsere
an Sie gerichtete Bitte im vorigen Briefkasten legen wir diesen Artikel, bis unser Wunsch
erfüllt ist, einstweilen bei Seite.

Verkehr: „Anfrage von Dr. H. in M.“ Dankbar für Jhre wohlwollende Aufmerk-
samkeit erbitten wir uns den offerirten Brief pr. Post, um denselben benutzen zu können,
Die Nr. 13 der Trierer Zeitung ist uns leider nicht zur Hand. Der Bericht des Hrn. Dr.
Herff war uns von Berlin zugegangen. -- Hrn. G. S--t. in Bremen. Wo bleiben
denn die bestellten und längst erwarteten Karten? -- C. F. G. in L. fragt, ob der neue
Prospectus der Ost = Tennessee = Gesellschaft noch immer nicht ausgegeben werde, und in
welchem Zusammenhange die verschiedenen Offerten der Herren Strecker ec., Gerding
und Behr mit einander ständen? Wir werden Jhre werthe Zuschrift demnächst besonders
beantworten.

   
[Ende Spaltensatz]
* ) Allerdings war unser Leserkreis von vorn herein nicht so ausgedehnt,
wie wir uns denselben gleich beim Beginne des Unternehmens dachten; desto
schneller und erfreulicher erweitert er sich mit jedem neuen Semester, und von
dem großen Einflusse, welchen diese Blätter auf fernere Ausbildung und Ge-
staltung der Auswanderung üben, gewinnen wir fast täglich die sprechendsten
Beweise.   D. Red.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jPoliticalNews">
          <p><pb facs="#f0006"/><cb n="77"/>
Volk erwerben kann, von einem Jrrthume in dieser Beziehung über-<lb/>
zeugte; doch wenn sich die Leser während der drei Jahre, seit welchen<lb/>
ich in Paris lebte, nicht ganz geändert haben, so müssen Sie wahr-<lb/>
scheinlich vorerst geduldig leeren Bänken predigen.<note place="foot" n="* )">Allerdings war unser Leserkreis von vorn herein nicht so ausgedehnt,<lb/>
wie wir uns denselben gleich beim Beginne des Unternehmens dachten; desto<lb/>
schneller und erfreulicher erweitert er sich mit jedem neuen Semester, und von<lb/>
dem großen Einflusse, welchen diese Blätter auf fernere Ausbildung und Ge-<lb/>
staltung der Auswanderung üben, gewinnen wir fast täglich die sprechendsten<lb/>
Beweise.<space dim="horizontal"/>D. <hi rendition="#g">Red</hi>.</note>Allein ich zweifle<lb/>
keinen Augenblick, daß sich nach und nach die Zuhörer einfinden und<lb/>
gern mit Jhnen verbinden werden, dem deutschen Auswanderer mit<lb/>
Rath und That beizustehen.   </p><lb/>
          <p>Seit drei Monaten beschäftigt, die drei Provinzen <hi rendition="#g">Algeriens</hi><lb/>
zum Zwecke einer literarischen Arbeit zu bereisen, werde ich Jhrem Leser-<lb/>
kreise zuweilen einige, wenngleich schlichte Bemerkungen senden können <abbr>ec.</abbr>   </p><lb/>
          <space dim="horizontal"/>
          <byline>
            <docAuthor>P. E. Obermayer.</docAuthor>
          </byline>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="jAnnouncements">
        <div type="jAnnouncements">
          <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Vermischte Nachrichten</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Newyorker Blätter halten den gegenwärtigen Zustand <hi rendition="#g">temporärer<lb/>
Anarchie</hi> in Texas für einen Vorläufer allgemeiner Schilderhebung<lb/>
gegen die Fremdherrschaft, für einen Durchbruch des demokratischen<lb/>
Princips. -- Die <hi rendition="#g">Castro</hi> 'schen Ansiedelungen sind durch 10 -- 12-<lb/>
monatliche Dürre des vergangenen Jahres fast ganz aufgerieben und die<lb/>
Ansiedler haben sich zerstreut. Jn den mexikanischen Grenzansiedelungen<lb/>
richten die in starken Haufen einfallenden <hi rendition="#g">Comanches</hi> große und grau-<lb/>
same Verheerungen an. Major <hi rendition="#g">Lane</hi> wurde mit 60 Mann teranischer<lb/>
Cavallerie gegen sie beordert und bestand mehrere Scharmützel mit ihnen.<lb/>
Bedeutende Verstärkungen sind ihm nachgeschickt worden, um die Jndia-<lb/>
ner auf ihre eigenen Jagdgründe zurückzutreiben. -- <hi rendition="#g">Südfrüchte</hi><lb/>
scheinen in Texas vorzüglich zu gedeihen. Die Herausgeber der &#x201E; Gal-<lb/>
veston Zeitung&#x201C; erhielten neulich eine in Galveston gezogene <hi rendition="#g">Banane,</hi><lb/>
welche die auf <hi rendition="#g">Cuba</hi> gezogenen an Geschmack übertreffen soll. Es werden<lb/>
demnach Südfrüchte in nicht gar ferner Zeit einen nicht unbedeutenden<lb/>
Ausfuhrartikel von Texas bilden. </p><lb/>
            <p>Einwanderung in Newyork. Es trafen daselbst ein: </p><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">in   </cell>
                <cell rows="1" cols="1">  1835....   </cell>
                <cell rows="1" cols="1">  2094   </cell>
                <cell rows="1" cols="1">  Schiffe   </cell>
                <cell rows="1" cols="1">  mit   </cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">  35,303   </cell>
                <cell rows="1" cols="1">  Passagieren.   </cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1836....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2291</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">60,541</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1837....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2071</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">57,975</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1838....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1790</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">25,581</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1839....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2159</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">48,152</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1840....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1953</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">62,797</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1841....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2118</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">57,337</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1842....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1960</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">74,949</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1843....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1832</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">46,302</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1844....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2208</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">61,002</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1845....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2044</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">82,960</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1846....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">2293</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">115,230</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">1847....</cell>
                <cell rows="1" cols="1">3147</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
                <cell rendition="#right" rows="1" cols="1">166,110</cell>
                <cell rows="1" cols="1">&#x201E;</cell>
              </row>
            </table><lb/>
            <p>Von den in 1847 mehr als in 1846 eingetroffenen Schiffen<lb/>
sind: 326 Amerikanische, 356 Britische, 25 Bremer, 21 Schwe-<lb/>
dische, 8 Hamburger, 42 Französische, 22 Holländische, 18 Belgische,<lb/>
7 Norwegische, 14 Dänische, 6 Preußische, 12 Spanische.   </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Eine amerikanische Zeitung enthielt kürzlich folgende Anzeige:<lb/>
&#x201E;Danksagungs = Assecuranz = Bureau. Aerzten, welchen es<lb/>
zu viele Mühe macht sich selbst die Danksagungen für von ihnen an-<lb/>
geblich geheilte Krankheiten aufzusetzen, können sich gegen uns für ein<lb/>
Billiges in der Art abonniren, daß, ohne ihr Zuthun, monatlich eine<lb/>
oder mehrere Danksagungen für jede beliebige, von ihnen geheilte Krank-<lb/>
heit in unserer Zeitung eingerückt werden. Als Danksagende pflegen<lb/>
wir bereits Verstorbene zu wählen, weil diese der Wahrheit der Sache<lb/>
nicht widersprechen können.&#x201C;</p><lb/>
          </div><lb/>
          <cb n="78"/>
          <div type="jAn">
            <p>Es kann nichts Gefahrvolleres geben, als die Benutzung der<lb/>
amerikanischen Flußdampfschiffe. Keine Woche vergeht ohne<lb/>
Unglück! Das neueste wird aus <hi rendition="#g">Maysville</hi> am <hi rendition="#g">Ohio</hi> berichtet,<lb/>
wo der Dampfkessel des &#x201E; <hi rendition="#g">Johnson</hi> &#x201C; explodirte und von 160 Passa-<lb/>
gieren 70 tödtete und 30 schwer verwundete. ( H. w. N. ) </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Nach einem in <hi rendition="#g">Rochester</hi> erscheinenden Blatte ist in <hi rendition="#g">Canada</hi><lb/>
der Ausbruch einer zweiten Revolution zu befürchten. Die Rück-<lb/>
kehr <hi rendition="#g">Papineau's</hi> nach Untercanada hat von Neuem die Hoffnung<lb/>
erweckt, daß es jetzt Zeit sei zu einem neuen und letzten Versuche, sich<lb/>
der englischen Herrschaft zu entziehen. Viele der reichsten Einwohner<lb/>
von <hi rendition="#g">Quebek</hi> und <hi rendition="#g">Montreal</hi> sollen in diese Umtriebe verflochten<lb/>
sein, und die Regierung ein Revolutionsprogramm entdeckt haben, welches<lb/>
im Geheimen die Runde mache. Bei der gegenwärtigen Stimmung<lb/>
in den Ver. Staaten dürfte ein Empörungsversuch leicht ganz andere<lb/>
Folgen haben, als die Jnsurrection im J. 1837. ( D. Z. ) </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Von dem bevollmächtigten Minister Englands an der Mos-<lb/>
kitoküste, Hrn. <hi rendition="#g">Walker,</hi> ist in <hi rendition="#g">Königsberg</hi> ein Antwort = und<lb/>
Dankschreiben an die dortige Ressource ( für die ihm übersandte Adresse<lb/>
und den beigefügten Bernsteinschmuck für seine Frau ) eingelaufen. Er<lb/>
spricht sich darin sehr günstig über die an jener Küste angesiedelten<lb/>
Deutschen ( Ostpreußen ) aus und zeigt an, daß die dortige Regierung<lb/>
geneigt sei, ihnen bestimmte Privilegien zu ertheilen, welche in der<lb/>
Rechtspflege ( ! ) und den Gemeinde = Einrichtungen die Gebräuche ihres<lb/>
Vaterlandes gestatten werden. Eigenen Magistrat, eigene Gerichtsbar-<lb/>
keit und Landwehr ( ? ) sollen die Ostpreußischen Ansiedler bereits haben. </p><lb/>
            <p><space dim="horizontal"/> ( Corresp. ) </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Auch in <hi rendition="#g">Blackwood's</hi> Magazin wird Australien als die<lb/>
wichtigste aller englischen Kolonieen geschildert. &#x201E;Das dortige Klima,<lb/>
sagt diese Zeitschrift, ist für die Engländer weit geeigneter als das<lb/>
Klima in <hi rendition="#g">Canada</hi> oder <hi rendition="#g">Westindien.</hi> Der englische Kolonist ist<lb/>
alleiniger Gebieter des Continents von Neuholland; denn die Einge-<lb/>
borenen sind wenig zahlreich, stehen auf der niedrigsten Culturstufe und<lb/>
nehmen rasch ab. Der Engländer kann dort ein Landgebiet von 2000<lb/>
Miles Länge und 1700 Breite durchstreifen ohne auf Unterthanen<lb/>
eines fremden Herrschers zu treffen oder eine andere als seine Mutter-<lb/>
sprache zu vernehmen. Die Luft ist mild, ungeachtet der Nähe des<lb/>
Aequators. Der Boden ist zwar streckenweise unfruchtbar, eignet sich<lb/>
aber vortrefflich zur Schaf = und Rindviehzucht. Die benachbarten Jnseln<lb/>
bieten die bequemste Gelegenheit für den kaufmännischen Unternehmungs-<lb/>
geist der Engländer, und die Kürze der Seefahrt nach Ostindien wie<lb/>
nach China auf einem Meere, <hi rendition="#g">wo fast nie ein Sturm weht,</hi><lb/>
läßt voraussehen, daß dort die Haupthandelsniederlage der östlichen<lb/>
Welt entstehen wird. <hi rendition="#g">Vandiemensland,</hi> welches ungefähr gleichen<lb/>
Umfang mit Jrland, aber noch größere Fruchtbarkeit besitzt, soll an<lb/>
pittoresker Schönheit mit der Schweiz zu vergleichen sein, und <hi rendition="#g">Neu-<lb/>
seeland,</hi> ein Land von 1500 Miles Längenausdehnung und jeder<lb/>
Bodenbeschaffenheit, empfängt schon jetzt englische Bewohner und eng-<lb/>
lische Gesetze.&#x201C;</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="1">
          <head> <hi rendition="#g">Briefkasten.</hi> </head><lb/>
          <p>Beiträge: &#x201E;Correspondenz von <hi rendition="#g">Gotth. Meerfeldt.</hi> &#x201C; Mit Bezugnahme auf unsere<lb/>
an Sie gerichtete Bitte im vorigen Briefkasten legen wir diesen Artikel, bis unser Wunsch<lb/>
erfüllt ist, einstweilen bei Seite.   </p><lb/>
          <p>Verkehr: &#x201E;Anfrage von <hi rendition="#aq">Dr</hi>. H. in M.&#x201C; Dankbar für Jhre wohlwollende Aufmerk-<lb/>
samkeit erbitten wir uns den offerirten Brief <hi rendition="#aq">pr</hi>. Post, um denselben benutzen zu können,<lb/>
Die Nr. 13 der Trierer Zeitung ist uns leider nicht zur Hand. Der Bericht des Hrn. <hi rendition="#aq">Dr.</hi><lb/><hi rendition="#g">Herff</hi> war uns von <hi rendition="#g">Berlin</hi> zugegangen. -- Hrn. G. S--t. in <hi rendition="#g">Bremen.</hi> Wo bleiben<lb/>
denn die bestellten und längst erwarteten Karten? -- C. F. G. in L. fragt, ob der <hi rendition="#g">neue</hi><lb/>
Prospectus der Ost = Tennessee = Gesellschaft noch immer nicht ausgegeben werde, und in<lb/>
welchem Zusammenhange die verschiedenen Offerten der Herren <hi rendition="#g">Strecker</hi> <abbr>ec.</abbr>, <hi rendition="#g">Gerding</hi><lb/>
und <hi rendition="#g">Behr</hi> mit einander ständen? Wir werden Jhre werthe Zuschrift demnächst besonders<lb/>
beantworten.</p>
          <space dim="horizontal"/>
          <byline>
            <docAuthor>Die Red.</docAuthor>
          </byline>
        </div>
      </div><lb/>
      <cb type="end"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0006] Volk erwerben kann, von einem Jrrthume in dieser Beziehung über- zeugte; doch wenn sich die Leser während der drei Jahre, seit welchen ich in Paris lebte, nicht ganz geändert haben, so müssen Sie wahr- scheinlich vorerst geduldig leeren Bänken predigen. * )Allein ich zweifle keinen Augenblick, daß sich nach und nach die Zuhörer einfinden und gern mit Jhnen verbinden werden, dem deutschen Auswanderer mit Rath und That beizustehen. Seit drei Monaten beschäftigt, die drei Provinzen Algeriens zum Zwecke einer literarischen Arbeit zu bereisen, werde ich Jhrem Leser- kreise zuweilen einige, wenngleich schlichte Bemerkungen senden können ec. P. E. Obermayer. Vermischte Nachrichten. Newyorker Blätter halten den gegenwärtigen Zustand temporärer Anarchie in Texas für einen Vorläufer allgemeiner Schilderhebung gegen die Fremdherrschaft, für einen Durchbruch des demokratischen Princips. -- Die Castro 'schen Ansiedelungen sind durch 10 -- 12- monatliche Dürre des vergangenen Jahres fast ganz aufgerieben und die Ansiedler haben sich zerstreut. Jn den mexikanischen Grenzansiedelungen richten die in starken Haufen einfallenden Comanches große und grau- same Verheerungen an. Major Lane wurde mit 60 Mann teranischer Cavallerie gegen sie beordert und bestand mehrere Scharmützel mit ihnen. Bedeutende Verstärkungen sind ihm nachgeschickt worden, um die Jndia- ner auf ihre eigenen Jagdgründe zurückzutreiben. -- Südfrüchte scheinen in Texas vorzüglich zu gedeihen. Die Herausgeber der „ Gal- veston Zeitung“ erhielten neulich eine in Galveston gezogene Banane, welche die auf Cuba gezogenen an Geschmack übertreffen soll. Es werden demnach Südfrüchte in nicht gar ferner Zeit einen nicht unbedeutenden Ausfuhrartikel von Texas bilden. Einwanderung in Newyork. Es trafen daselbst ein: in 1835.... 2094 Schiffe mit 35,303 Passagieren. „ 1836.... 2291 „ „ 60,541 „ „ 1837.... 2071 „ „ 57,975 „ „ 1838.... 1790 „ „ 25,581 „ „ 1839.... 2159 „ „ 48,152 „ „ 1840.... 1953 „ „ 62,797 „ „ 1841.... 2118 „ „ 57,337 „ „ 1842.... 1960 „ „ 74,949 „ „ 1843.... 1832 „ „ 46,302 „ „ 1844.... 2208 „ „ 61,002 „ „ 1845.... 2044 „ „ 82,960 „ „ 1846.... 2293 „ „ 115,230 „ „ 1847.... 3147 „ „ 166,110 „ Von den in 1847 mehr als in 1846 eingetroffenen Schiffen sind: 326 Amerikanische, 356 Britische, 25 Bremer, 21 Schwe- dische, 8 Hamburger, 42 Französische, 22 Holländische, 18 Belgische, 7 Norwegische, 14 Dänische, 6 Preußische, 12 Spanische. Eine amerikanische Zeitung enthielt kürzlich folgende Anzeige: „Danksagungs = Assecuranz = Bureau. Aerzten, welchen es zu viele Mühe macht sich selbst die Danksagungen für von ihnen an- geblich geheilte Krankheiten aufzusetzen, können sich gegen uns für ein Billiges in der Art abonniren, daß, ohne ihr Zuthun, monatlich eine oder mehrere Danksagungen für jede beliebige, von ihnen geheilte Krank- heit in unserer Zeitung eingerückt werden. Als Danksagende pflegen wir bereits Verstorbene zu wählen, weil diese der Wahrheit der Sache nicht widersprechen können.“ Es kann nichts Gefahrvolleres geben, als die Benutzung der amerikanischen Flußdampfschiffe. Keine Woche vergeht ohne Unglück! Das neueste wird aus Maysville am Ohio berichtet, wo der Dampfkessel des „ Johnson “ explodirte und von 160 Passa- gieren 70 tödtete und 30 schwer verwundete. ( H. w. N. ) Nach einem in Rochester erscheinenden Blatte ist in Canada der Ausbruch einer zweiten Revolution zu befürchten. Die Rück- kehr Papineau's nach Untercanada hat von Neuem die Hoffnung erweckt, daß es jetzt Zeit sei zu einem neuen und letzten Versuche, sich der englischen Herrschaft zu entziehen. Viele der reichsten Einwohner von Quebek und Montreal sollen in diese Umtriebe verflochten sein, und die Regierung ein Revolutionsprogramm entdeckt haben, welches im Geheimen die Runde mache. Bei der gegenwärtigen Stimmung in den Ver. Staaten dürfte ein Empörungsversuch leicht ganz andere Folgen haben, als die Jnsurrection im J. 1837. ( D. Z. ) Von dem bevollmächtigten Minister Englands an der Mos- kitoküste, Hrn. Walker, ist in Königsberg ein Antwort = und Dankschreiben an die dortige Ressource ( für die ihm übersandte Adresse und den beigefügten Bernsteinschmuck für seine Frau ) eingelaufen. Er spricht sich darin sehr günstig über die an jener Küste angesiedelten Deutschen ( Ostpreußen ) aus und zeigt an, daß die dortige Regierung geneigt sei, ihnen bestimmte Privilegien zu ertheilen, welche in der Rechtspflege ( ! ) und den Gemeinde = Einrichtungen die Gebräuche ihres Vaterlandes gestatten werden. Eigenen Magistrat, eigene Gerichtsbar- keit und Landwehr ( ? ) sollen die Ostpreußischen Ansiedler bereits haben. ( Corresp. ) Auch in Blackwood's Magazin wird Australien als die wichtigste aller englischen Kolonieen geschildert. „Das dortige Klima, sagt diese Zeitschrift, ist für die Engländer weit geeigneter als das Klima in Canada oder Westindien. Der englische Kolonist ist alleiniger Gebieter des Continents von Neuholland; denn die Einge- borenen sind wenig zahlreich, stehen auf der niedrigsten Culturstufe und nehmen rasch ab. Der Engländer kann dort ein Landgebiet von 2000 Miles Länge und 1700 Breite durchstreifen ohne auf Unterthanen eines fremden Herrschers zu treffen oder eine andere als seine Mutter- sprache zu vernehmen. Die Luft ist mild, ungeachtet der Nähe des Aequators. Der Boden ist zwar streckenweise unfruchtbar, eignet sich aber vortrefflich zur Schaf = und Rindviehzucht. Die benachbarten Jnseln bieten die bequemste Gelegenheit für den kaufmännischen Unternehmungs- geist der Engländer, und die Kürze der Seefahrt nach Ostindien wie nach China auf einem Meere, wo fast nie ein Sturm weht, läßt voraussehen, daß dort die Haupthandelsniederlage der östlichen Welt entstehen wird. Vandiemensland, welches ungefähr gleichen Umfang mit Jrland, aber noch größere Fruchtbarkeit besitzt, soll an pittoresker Schönheit mit der Schweiz zu vergleichen sein, und Neu- seeland, ein Land von 1500 Miles Längenausdehnung und jeder Bodenbeschaffenheit, empfängt schon jetzt englische Bewohner und eng- lische Gesetze.“ Briefkasten. Beiträge: „Correspondenz von Gotth. Meerfeldt. “ Mit Bezugnahme auf unsere an Sie gerichtete Bitte im vorigen Briefkasten legen wir diesen Artikel, bis unser Wunsch erfüllt ist, einstweilen bei Seite. Verkehr: „Anfrage von Dr. H. in M.“ Dankbar für Jhre wohlwollende Aufmerk- samkeit erbitten wir uns den offerirten Brief pr. Post, um denselben benutzen zu können, Die Nr. 13 der Trierer Zeitung ist uns leider nicht zur Hand. Der Bericht des Hrn. Dr. Herff war uns von Berlin zugegangen. -- Hrn. G. S--t. in Bremen. Wo bleiben denn die bestellten und längst erwarteten Karten? -- C. F. G. in L. fragt, ob der neue Prospectus der Ost = Tennessee = Gesellschaft noch immer nicht ausgegeben werde, und in welchem Zusammenhange die verschiedenen Offerten der Herren Strecker ec., Gerding und Behr mit einander ständen? Wir werden Jhre werthe Zuschrift demnächst besonders beantworten. Die Red. * ) Allerdings war unser Leserkreis von vorn herein nicht so ausgedehnt, wie wir uns denselben gleich beim Beginne des Unternehmens dachten; desto schneller und erfreulicher erweitert er sich mit jedem neuen Semester, und von dem großen Einflusse, welchen diese Blätter auf fernere Ausbildung und Ge- staltung der Auswanderung üben, gewinnen wir fast täglich die sprechendsten Beweise. D. Red.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer05_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer05_1848/6
Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 5. Rudolstadt, 31. Januar 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer05_1848/6>, abgerufen am 29.03.2024.