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Der Arbeitgeber. Nr. 1036. Frankfurt a. M., 10. März 1877.

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[Spaltenumbruch] kauf von Erzeugnissen der Mitglieder besorgt, dieselben auf Aus-
stellungen vertritt und auf Gleichmäßigkeit der Preise bedacht ist.

* Lebensversicherungen. Bei den deutschen Gesell-
schaften
soll die Gesammtzahl der auf ihr Leben Versicherten
bereits über 74,000 betragen, das versicherte Kapital 2150 Mill. Mk.

Die Betheiligung der Beamten läßt indeß noch viel zu
wünschen übrig. Einige hohe Beamte in Hannover haben deshalb
einen " Preußischen Beamten=Verein " in Hannover ge-
gründet, um den Beamten die Versicherung zu erleichtern.

* Volksbildung. Jn einem Volksschullehrer=Verein zu
Laage in Mecklenburg entblödete sich kürzlich ein dortiger Leh-
rer nicht, als Referent aus dem Ritterschaftlichen, die Frage, was
die Volksschule gegen den Aberglauben thun könne, in fol-
gender Weise als These zu beantworten: "Es kann nicht be-
hauptet werden, daß die Zauberei nicht hilft. Die Frage ob es
überhaupt möglich, durch Hülfe des Teufels Wunderwerke zu ver-
richten, muß entschieden bejaht werden! Die heilige Schrift
lehrt es an verschiedenen Stellen und warnt zugleich ernstlich davor.
Die christliche Volksschule hat als im Dienste der Kirche stehend,
durch die Gnadenmittel des Wortes Gottes und des Gebets, diesem
Bollwerk des Satans kräftig entgegenzuwirken. Mit der Natur-
wissenschaft kommt man nicht aus, weil diese Sünden ihren Sitz
in Herzen, nicht im Verstande haben!" Führwahr, ein hübsches
Exemplar von " Volksschullehrer " und beklagenswerth die Ge-
gend, welche von solchen Lehrern gebildet und unterrichtet wird!

-- Jn Breslau ist die Bildung eines Vereins im Werke,
welcher auf die Ertheilung von Unterricht in den Grund-
begriffen
der Volkswirthschaft namentlich in den Volks-
schulen
hinwirken soll.

Schulwesen. Wie traurig es noch mit dem Schulwesen und
namentlich in Preußen bestellt ist, zeigt folgende Geschichte des
71jährigen Lehrers Sch. in J. bei Luckenwalde, welche die Pädag.
Ztg. erzählt. Sch. wurde kurz vor seinem 50jährigen Amtsjubi-
läum mit --115 2 / 3 Thlr. jährlich pensionirt. Jn der Gemeinde
J. hatte er 42 Jahre hintereinander gewirkt. Die Bitte, noch
kurze Zeit länger im Amte bleiben zu dürfen, um sein wohlver-
dientes Jubiläum feiern zu können, wurde ihm abgeschlagen, eben
so seine Petition, den zum Leben und zum Sterben nicht aus-
reichende Ruhegehalt um etwas zu erhöhen. Von dieser Pension,
die der Amtsnachfolger tragen muß, hat nun der alte Mann bis
heutigen Tages keinen Pfennig erhalten, und deshalb sein bischen
Habe veräußern müssen, er sucht jetzt in Berlin nach 50jähriger Lehrer-
thätigkeit vergeblich nach einem anderen Broderwerb ( ! ) . Die Mit-
theilung klingt so gräulich, daß man sie kaum glauben kann. Die
Pädag. Ztg. würde sich ein Verdienst erwerben, wenn sie den Fall
im Aug' behielte und sich nach dem Lehrer erkundigte.

-- Der Gesetzentwurf des französischen Unterrichts-
Ministers über die Unentgeltlichkeit des Unterrichts be-
stimmt, daß es jeder Gemeinde freigestellt ist, in ihren Schulen die
absolute Unentgeltlichkeit einzuführen, ferner, daß jede Gemeinde,
welche nach den bestehenden Vorschriften auf keine Unterstützung
Seitens des Departements oder des Staates Anspruch hat, die
Schulausgaben aus ihren eigenen Mitteln zu decken hat.

-- Ein sehr eingehendes Promemoria ist von dem Direktorium
des Aachener Polytechnikums an das Ministerium gelangt; es
fordert die Ausbreitung der Real=Gymnasien und ihre gründ-
liche Vorbereitung
für die polytechnische Hochschule.

* Hochschulen. Besuch im Winter 1876/77: Summa

Juristen. Mediziner. Theologen.1876.1876/77.
Berlin...100328113936662490
Bern...9314933----
Bonn...------785311
Breslau...43817710611071219
Erlangen...45121149422474
Freiburg...6412841290329
Gießen...807022343312
Göttingen..324121711049991
Graz....------878--
Greifswald..9022230475498
Halle...122114181888854
Heidelberg..1968513--473
Jnnsbruck..20154186570628
Jena....------503--

[Spaltenumbruch]

    Summa

Juristen. Medeciner. Theologen.1876.1876/77.
Kiel....1475--223--
Königsberg..------611--
Leipzig...105336132727302906
Marburg..6510449445382
München..352340751158--
Münster...----184415--
Prag...------1885--
Rostock...372924141--
Straßburg..--178--700--
Tübingen..175943011025848
Wien...------3810--
Würzburg..934931509901030

Die Berliner Bau=Akademie wird in diesem Winter von
1085 Studenten besucht, dieselbe hat 77 Lehrer.

An sämmtlichen 8 Universitäten Rußlands: Dorpat, Warschau,
Kiew, Odessa, Charkow, Moskau und St.=Petersburg betrug die
Zahl der Studirenden am 1. Jänner 1866 4112, im ersten
Semester des Jahres 1875/76 aber 5791, was einem Zuwachse
um 41 pCt. gleichkommt. Das Maximum der Frequenz während
des Decenniums von 1866 bis 1875 wurde im Jahr 1871
ereicht und zwar mit 6734 Studenten. ( Fortsetzung siehe Beilage ) .





MEYERS
Konversations-Lexikon.

Dritte Auflage
mit

376 Bildertafeln und Karten.
Begonnen 1874 -- Vollständig
1878.

Heftausgabe:
240
wöchentliche Lieferungen a 50 Pfennige.

Bandausgabe:
30Brochirte Halbbände.....aM.4,00
15 Leinwandbände.......a-9,50
15 Halbfranzbände.......a-10,00

   

Bibliographisches Institut
    in Leipzig ( vormals Hildburghausen ) .

   Erschienen sind 10 Bände ( enth. A--Luzy ) .



Einladung zum Abonnement für 1877.

In unserem Verlage erscheint und kann durch jede solide Buch-
handlung wie auch durch die Post bezogen werden der 11. Jahrgang,
oder 1877 Nr. 1 und folgende der Zeitschrift

Kunst und Gewerbe, Wochenschrift zur
Förderung deutscher
Kunst-Industrie, herausgegeben vom bayrischen Gewerbe-Museum
nebst dessen "Mittheilungen," redigirt von Dr. Otto v. Schorn.
Preis für den ganzen Jahrgang, bestehend aus 48 Nummern und 48
Kunstbeilagen nebst 24 Nummern "Mittheilungen" aus dem bayrischen
Gewerbemuseum 15 Mk. R.-W.

Diese Zeitschrift errang sich während ihres 10jährigen Bestehens
durch ihren gediegenen Inhalt mehrere staatliche Empfehlungen,
Ausstellungsauszeichnungen
und die allgemeine Aner-
kennung
der gesammten Presse, sie kann desshalb allen Gewerbe-
Museen, Gewerbe-
und Industrie-Vereinen, Kunst-,
Industrie-
und Gewerbe-Schulen, sowie allen Freunden der
Kunstindustrie bestens empfohlen werden.

Probenummern liefern wir auf Verlangen gratis. 27

    Nürnberg.    


Allgemeine Chemiker=Zeitung.
Central=Organ für Chemiker, Techniker, Jngenieure, Apo-
theker, Maschinenbauer, Fabrikanten chemisch techn. Apparate.
Correspondenzblatt chemischer, technischer und
Gewerbe = Vereine.

Chemisches Central - Annoncenblatt.
Herausgegeben von
Dr. G. Krause in Köthen.
Preis: 8 Mark jährlich.

[Spaltenumbruch] kauf von Erzeugnissen der Mitglieder besorgt, dieselben auf Aus-
stellungen vertritt und auf Gleichmäßigkeit der Preise bedacht ist.

* Lebensversicherungen. Bei den deutschen Gesell-
schaften
soll die Gesammtzahl der auf ihr Leben Versicherten
bereits über 74,000 betragen, das versicherte Kapital 2150 Mill. Mk.

Die Betheiligung der Beamten läßt indeß noch viel zu
wünschen übrig. Einige hohe Beamte in Hannover haben deshalb
einen „ Preußischen Beamten=Verein “ in Hannover ge-
gründet, um den Beamten die Versicherung zu erleichtern.

* Volksbildung. Jn einem Volksschullehrer=Verein zu
Laage in Mecklenburg entblödete sich kürzlich ein dortiger Leh-
rer nicht, als Referent aus dem Ritterschaftlichen, die Frage, was
die Volksschule gegen den Aberglauben thun könne, in fol-
gender Weise als These zu beantworten: „Es kann nicht be-
hauptet werden, daß die Zauberei nicht hilft. Die Frage ob es
überhaupt möglich, durch Hülfe des Teufels Wunderwerke zu ver-
richten, muß entschieden bejaht werden! Die heilige Schrift
lehrt es an verschiedenen Stellen und warnt zugleich ernstlich davor.
Die christliche Volksschule hat als im Dienste der Kirche stehend,
durch die Gnadenmittel des Wortes Gottes und des Gebets, diesem
Bollwerk des Satans kräftig entgegenzuwirken. Mit der Natur-
wissenschaft kommt man nicht aus, weil diese Sünden ihren Sitz
in Herzen, nicht im Verstande haben!“ Führwahr, ein hübsches
Exemplar von „ Volksschullehrer “ und beklagenswerth die Ge-
gend, welche von solchen Lehrern gebildet und unterrichtet wird!

-- Jn Breslau ist die Bildung eines Vereins im Werke,
welcher auf die Ertheilung von Unterricht in den Grund-
begriffen
der Volkswirthschaft namentlich in den Volks-
schulen
hinwirken soll.

Schulwesen. Wie traurig es noch mit dem Schulwesen und
namentlich in Preußen bestellt ist, zeigt folgende Geschichte des
71jährigen Lehrers Sch. in J. bei Luckenwalde, welche die Pädag.
Ztg. erzählt. Sch. wurde kurz vor seinem 50jährigen Amtsjubi-
läum mit --115 2 / 3 Thlr. jährlich pensionirt. Jn der Gemeinde
J. hatte er 42 Jahre hintereinander gewirkt. Die Bitte, noch
kurze Zeit länger im Amte bleiben zu dürfen, um sein wohlver-
dientes Jubiläum feiern zu können, wurde ihm abgeschlagen, eben
so seine Petition, den zum Leben und zum Sterben nicht aus-
reichende Ruhegehalt um etwas zu erhöhen. Von dieser Pension,
die der Amtsnachfolger tragen muß, hat nun der alte Mann bis
heutigen Tages keinen Pfennig erhalten, und deshalb sein bischen
Habe veräußern müssen, er sucht jetzt in Berlin nach 50jähriger Lehrer-
thätigkeit vergeblich nach einem anderen Broderwerb ( ! ) . Die Mit-
theilung klingt so gräulich, daß man sie kaum glauben kann. Die
Pädag. Ztg. würde sich ein Verdienst erwerben, wenn sie den Fall
im Aug' behielte und sich nach dem Lehrer erkundigte.

-- Der Gesetzentwurf des französischen Unterrichts-
Ministers über die Unentgeltlichkeit des Unterrichts be-
stimmt, daß es jeder Gemeinde freigestellt ist, in ihren Schulen die
absolute Unentgeltlichkeit einzuführen, ferner, daß jede Gemeinde,
welche nach den bestehenden Vorschriften auf keine Unterstützung
Seitens des Departements oder des Staates Anspruch hat, die
Schulausgaben aus ihren eigenen Mitteln zu decken hat.

-- Ein sehr eingehendes Promemoria ist von dem Direktorium
des Aachener Polytechnikums an das Ministerium gelangt; es
fordert die Ausbreitung der Real=Gymnasien und ihre gründ-
liche Vorbereitung
für die polytechnische Hochschule.

* Hochschulen. Besuch im Winter 1876/77: Summa

Juristen. Mediziner. Theologen.1876.1876/77.
Berlin...100328113936662490
Bern...9314933----
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Graz....------878--
Greifswald..9022230475498
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Heidelberg..1968513--473
Jnnsbruck..20154186570628
Jena....------503--

[Spaltenumbruch]

    Summa

Juristen. Medeciner. Theologen.1876.1876/77.
Kiel....1475--223--
Königsberg..------611--
Leipzig...105336132727302906
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Straßburg..--178--700--
Tübingen..175943011025848
Wien...------3810--
Würzburg..934931509901030

Die Berliner Bau=Akademie wird in diesem Winter von
1085 Studenten besucht, dieselbe hat 77 Lehrer.

An sämmtlichen 8 Universitäten Rußlands: Dorpat, Warschau,
Kiew, Odessa, Charkow, Moskau und St.=Petersburg betrug die
Zahl der Studirenden am 1. Jänner 1866 4112, im ersten
Semester des Jahres 1875/76 aber 5791, was einem Zuwachse
um 41 pCt. gleichkommt. Das Maximum der Frequenz während
des Decenniums von 1866 bis 1875 wurde im Jahr 1871
ereicht und zwar mit 6734 Studenten. ( Fortsetzung siehe Beilage ) .





MEYERS
Konversations-Lexikon.

Dritte Auflage
mit

376 Bildertafeln und Karten.
Begonnen 1874 -- Vollständig
1878.

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240
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30Brochirte Halbbände.....àM.4,00
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Kunst und Gewerbe, Wochenschrift zur
Förderung deutscher
Kunst-Industrie, herausgegeben vom bayrischen Gewerbe-Museum
nebst dessen „Mittheilungen,“ redigirt von Dr. Otto v. Schorn.
Preis für den ganzen Jahrgang, bestehend aus 48 Nummern und 48
Kunstbeilagen nebst 24 Nummern „Mittheilungen“ aus dem bayrischen
Gewerbemuseum 15 Mk. R.-W.

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durch ihren gediegenen Inhalt mehrere staatliche Empfehlungen,
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und die allgemeine Aner-
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Industrie-
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Gewerbe = Vereine.

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Herausgegeben von
Dr. G. Krause in Köthen.
Preis: 8 Mark jährlich.

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[0005] kauf von Erzeugnissen der Mitglieder besorgt, dieselben auf Aus- stellungen vertritt und auf Gleichmäßigkeit der Preise bedacht ist. * Lebensversicherungen. Bei den deutschen Gesell- schaften soll die Gesammtzahl der auf ihr Leben Versicherten bereits über 74,000 betragen, das versicherte Kapital 2150 Mill. Mk. Die Betheiligung der Beamten läßt indeß noch viel zu wünschen übrig. Einige hohe Beamte in Hannover haben deshalb einen „ Preußischen Beamten=Verein “ in Hannover ge- gründet, um den Beamten die Versicherung zu erleichtern. * Volksbildung. Jn einem Volksschullehrer=Verein zu Laage in Mecklenburg entblödete sich kürzlich ein dortiger Leh- rer nicht, als Referent aus dem Ritterschaftlichen, die Frage, was die Volksschule gegen den Aberglauben thun könne, in fol- gender Weise als These zu beantworten: „Es kann nicht be- hauptet werden, daß die Zauberei nicht hilft. Die Frage ob es überhaupt möglich, durch Hülfe des Teufels Wunderwerke zu ver- richten, muß entschieden bejaht werden! Die heilige Schrift lehrt es an verschiedenen Stellen und warnt zugleich ernstlich davor. Die christliche Volksschule hat als im Dienste der Kirche stehend, durch die Gnadenmittel des Wortes Gottes und des Gebets, diesem Bollwerk des Satans kräftig entgegenzuwirken. Mit der Natur- wissenschaft kommt man nicht aus, weil diese Sünden ihren Sitz in Herzen, nicht im Verstande haben!“ Führwahr, ein hübsches Exemplar von „ Volksschullehrer “ und beklagenswerth die Ge- gend, welche von solchen Lehrern gebildet und unterrichtet wird! -- Jn Breslau ist die Bildung eines Vereins im Werke, welcher auf die Ertheilung von Unterricht in den Grund- begriffen der Volkswirthschaft namentlich in den Volks- schulen hinwirken soll. Schulwesen. Wie traurig es noch mit dem Schulwesen und namentlich in Preußen bestellt ist, zeigt folgende Geschichte des 71jährigen Lehrers Sch. in J. bei Luckenwalde, welche die Pädag. Ztg. erzählt. Sch. wurde kurz vor seinem 50jährigen Amtsjubi- läum mit --115 2 / 3 Thlr. jährlich pensionirt. Jn der Gemeinde J. hatte er 42 Jahre hintereinander gewirkt. Die Bitte, noch kurze Zeit länger im Amte bleiben zu dürfen, um sein wohlver- dientes Jubiläum feiern zu können, wurde ihm abgeschlagen, eben so seine Petition, den zum Leben und zum Sterben nicht aus- reichende Ruhegehalt um etwas zu erhöhen. Von dieser Pension, die der Amtsnachfolger tragen muß, hat nun der alte Mann bis heutigen Tages keinen Pfennig erhalten, und deshalb sein bischen Habe veräußern müssen, er sucht jetzt in Berlin nach 50jähriger Lehrer- thätigkeit vergeblich nach einem anderen Broderwerb ( ! ) . Die Mit- theilung klingt so gräulich, daß man sie kaum glauben kann. Die Pädag. Ztg. würde sich ein Verdienst erwerben, wenn sie den Fall im Aug' behielte und sich nach dem Lehrer erkundigte. -- Der Gesetzentwurf des französischen Unterrichts- Ministers über die Unentgeltlichkeit des Unterrichts be- stimmt, daß es jeder Gemeinde freigestellt ist, in ihren Schulen die absolute Unentgeltlichkeit einzuführen, ferner, daß jede Gemeinde, welche nach den bestehenden Vorschriften auf keine Unterstützung Seitens des Departements oder des Staates Anspruch hat, die Schulausgaben aus ihren eigenen Mitteln zu decken hat. -- Ein sehr eingehendes Promemoria ist von dem Direktorium des Aachener Polytechnikums an das Ministerium gelangt; es fordert die Ausbreitung der Real=Gymnasien und ihre gründ- liche Vorbereitung für die polytechnische Hochschule. * Hochschulen. Besuch im Winter 1876/77: Summa Juristen. Mediziner. Theologen. 1876. 1876/77. Berlin... 1003 281 139 3666 2490 Bern... 93 149 33 -- -- Bonn... -- -- -- 785 311 Breslau... 438 177 106 1107 1219 Erlangen... 45 121 149 422 474 Freiburg... 64 128 41 290 329 Gießen... 80 70 22 343 312 Göttingen.. 324 121 71 1049 991 Graz.... -- -- -- 878 -- Greifswald.. 90 222 30 475 498 Halle... 122 114 181 888 854 Heidelberg.. 196 85 13 -- 473 Jnnsbruck.. 201 54 186 570 628 Jena.... -- -- -- 503 -- Summa Juristen. Medeciner. Theologen. 1876. 1876/77. Kiel.... 14 75 -- 223 -- Königsberg.. -- -- -- 611 -- Leipzig... 1053 361 327 2730 2906 Marburg.. 65 104 49 445 382 München.. 352 340 75 1158 -- Münster... -- -- 184 415 -- Prag... -- -- -- 1885 -- Rostock... 37 29 24 141 -- Straßburg.. -- 178 -- 700 -- Tübingen.. 175 94 301 1025 848 Wien... -- -- -- 3810 -- Würzburg.. 93 493 150 990 1030 Die Berliner Bau=Akademie wird in diesem Winter von 1085 Studenten besucht, dieselbe hat 77 Lehrer. An sämmtlichen 8 Universitäten Rußlands: Dorpat, Warschau, Kiew, Odessa, Charkow, Moskau und St.=Petersburg betrug die Zahl der Studirenden am 1. Jänner 1866 4112, im ersten Semester des Jahres 1875/76 aber 5791, was einem Zuwachse um 41 pCt. gleichkommt. Das Maximum der Frequenz während des Decenniums von 1866 bis 1875 wurde im Jahr 1871 ereicht und zwar mit 6734 Studenten. ( Fortsetzung siehe Beilage ) . MEYERS Konversations-Lexikon. Dritte Auflage mit 376 Bildertafeln und Karten. Begonnen 1874 -- Vollständig 1878. Heftausgabe: 240wöchentliche Lieferungen à 50 Pfennige. Bandausgabe: 30Brochirte Halbbände..... à M. 4,00 15 Leinwandbände....... à - 9,50 15 Halbfranzbände....... à - 10,00 Bibliographisches Institut in Leipzig ( vormals Hildburghausen ) . Erschienen sind 10 Bände ( enth. A--Luzy ) . Einladung zum Abonnement für 1877. In unserem Verlage erscheint und kann durch jede solide Buch- handlung wie auch durch die Post bezogen werden der 11. Jahrgang, oder 1877 Nr. 1 und folgende der Zeitschrift Kunst und Gewerbe, Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie, herausgegeben vom bayrischen Gewerbe-Museum nebst dessen „Mittheilungen,“ redigirt von Dr. Otto v. Schorn. Preis für den ganzen Jahrgang, bestehend aus 48 Nummern und 48 Kunstbeilagen nebst 24 Nummern „Mittheilungen“ aus dem bayrischen Gewerbemuseum 15 Mk. R.-W. Diese Zeitschrift errang sich während ihres 10jährigen Bestehens durch ihren gediegenen Inhalt mehrere staatliche Empfehlungen, Ausstellungsauszeichnungen und die allgemeine Aner- kennung der gesammten Presse, sie kann desshalb allen Gewerbe- Museen, Gewerbe- und Industrie-Vereinen, Kunst-, Industrie- und Gewerbe-Schulen, sowie allen Freunden der Kunstindustrie bestens empfohlen werden. Probenummern liefern wir auf Verlangen gratis. 27 Nürnberg. Friedr. Korn'sche Buchhandlung. Allgemeine Chemiker=Zeitung. Central=Organ für Chemiker, Techniker, Jngenieure, Apo- theker, Maschinenbauer, Fabrikanten chemisch techn. Apparate. Correspondenzblatt chemischer, technischer und Gewerbe = Vereine. Chemisches Central - Annoncenblatt. Herausgegeben von Dr. G. Krause in Köthen. Preis: 8 Mark jährlich.

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 1036. Frankfurt a. M., 10. März 1877, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber1036_1877/5>, abgerufen am 26.04.2024.