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Der Arbeitgeber. Nr. 1035. Frankfurt a. M., 3. März 1877.

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[Spaltenumbruch] und Sterbefälle Bayerns i. J. 1874, geogr. dargestellt, des
Schrannen=Verkehrs und einen interessanten Bericht von Dr. G.
Mayr über den stat. Kongreß in Pest.

* Der Haushalt der Schweiz weist 42,972,300 Fr. Ein-
nahmen auf, an Ausgaben 1 ) Amortisationen und Verzinsungen
1,684,725 Fr.; 2 ) allgemeine Verwaltungskosten 728,750 Fr.;
3 ) politisches Departement 277,000 Fr.; 4 ) Jnneres 2,565,471 Fr.;
5 ) Justiz und Polizei 40,000 Fr.; 6 ) Militär 16,458,510 Fr.;
7 ) Finanz= und Zolldep. 5,398,100 Fr.; 8 ) Eisenbahn= und
Handelsdep. 194,000 Fr.; 9 ) Post und Telegraph 16,915,700 Fr.;
Zusammen 44,270,600 Fr.

* Sparkassen. Frankreich besitzt auffallend wenig Spar-
kassen: im Jahr 1874 nur 529, während z. B. Preußen allein
983 hatte. Es rührt dies daher, daß die französischen Sparkassen
sich über größere Bezirke mit Nebenkassen und Annahmestellen
erstrecken und daß die Anlage kleiner Summen in Staatspapieren
sehr erleichtert, und noch mehr Sitte ist, wie anderwärts.

-- Die lothringischen Sparkassen weisen eine seit
dem Kriege steigende Benutzung auf. Am 1. Jan. 1875 gab es
16,263 Einleger mit 2,334,186 Mk.; Ende 1875 betrug die
Zahl der Einleger 18,494; die Einlagen waren auf 3,445,846 Mk.
gestiegen.

* Stiftungen. Frankfurt a. M., dessen Bürger sich von
jeher durch gemeinnützigen Geist auszeichneten, hat im vorigen
Jahre wieder mehre Legate erhalten, u. A. von P. Hoch, welcher
900,000 Mk. zur Gründung eines Conservatoriums hinterließ.
Von Frau A. v. Reinach von 30,000 Mark mit der Bestimmung,
die jeweiligen Zins=Coupons je zu einem Drittel an den Senior
des lutherischen Prediger=Ministeriums, an den katholischen Stadt-
Pfarrer und an den Rabbiner der israelitischen Gemeinde zu dem
Zweck zu übergeben, diese Beträge zur Unterstützung verschämter
Armen aus der Frankfurter Bürgerschaft ihrer Confession zu ver-
wenden. Ferner eine Stiftung der Frau M. Bernus, dessen
Größe noch nicht bestimmt ist, zur Gründung einer F. A. Bernus-
Stiftung, welche ähnlich der Zacharias Königswarter'schen wirken
soll.

-- Der deutsche Kronprinz hat in dankbarer Anerkennung
der guten Erziehung seines Sohnes auf dem Kasseler Gymnasium
ein Stipendium von 1000 Mk. jährlich für einen Schüler
desselben gestiftet.

* Gesundheitspflege. Die Erkrankung einer jungen Dame
war kürzlich Anlaß zur Untersuchung rother Stickwolle, die man
mit Nitro=Naphtalin gefärbt fand, einem sehr gefährlichen Gifte.
Es ist vor allen Farben zu warnen, die besonders glänzend sind.

* Die Rinderpest ist nun leider auch in Köln, Westfalen,
Hannover und Dresden ausgebrochen.

* Zündhölzchen. Jn Frankreich hat man seit Einführung
des Monopols die interessante Beobachtung gemacht, daß die Zahl
der Feuersbrünste, wovon bekanntlich die meisten durch unvorsich-
tige Behandlung der Zündhölzchen entstehen, abgenommen hat.
Das Echo des assur. sagt, der höhere Preis veranlasse ein sorg-
fältigeres Aufbewahren: ferner empfiehlt sie ein Verbot aller Phos-
phor=Zündhölzchen.

* Bücherschau. Statistique-internat. des Caisses
d'epargne
zusammengestellt vom Statistischen Amt Jtaliens für
den internationalen statistischen Congreß zu Pest, eine höchst werth-
volle Statistik aller bekannten Sparkassen, die interessante Auf-
schlüsse über den Sparsinn und das Sparvermögen der Völker
gibt. -- Die Lehre von der Beleuchtung und Schatti-
rung
von Prof. Delabar ( Verl. der Herder'schen Buchh. Freiburg
i. Br. ) . -- Prof. Reuleaux und die deutsche Jndustrie,
eine Skizze auf Grundlage amerikanischer, sowie deutscher Beobach-
tungen und Erfahrungen von Jng. H. Heine ( Verl. der Kotzle-
ben 'schen Buchh. in Berlin ) .

Neue Erfindungen.

Daul's Pflanzen= und Blumenhalter ist ein neulich pa-
tentirter Gegenstand, auf welchen insbesonders Blumenliebhaber
aufmerksam gemacht zu werden verdienen, und der auch für den
Hausgarten und noch anderswie eine practische nützliche Verwendung
[Spaltenumbruch] finden kann. Er ersetzt Bindfaden, Baumwolle, Flachs, Bast,
Stroh, Schnüre, Weidenzweige ec., um Topfblumen, die in Fami-
lienzimmern, in den sogenannten Fenstergärten, oder in Treibhäu-
sern gezogen werden, sowie Blumen, die im Freien wachsen sollen,
wo dies erforderlich ist, an Stecken oder Drath= und Holzge-
ländern anzubinden, wobei fie nicht blos eine Zierde sind, sondern
die Pflanze so halten, daß deren Wachsthum in nichts gehindert
wird. Derselbe besteht aus weichem Kautschuck. Die Bänder sind
schnell um die Pflanzen und deren Halt gelegt und ineinander ein-
gehakt. Sie verleihen denselben einen elastischen Halt, der nie dem
Wachsthum schadet, sehen überall hübsch aus und ihre Handhabung
erspart Mühe, Arbeit und Zeit.

* Condensatoren. für Dampf=Pumpen. Die Halle 'sche
Maschinen=Fabrik, vormals Riedel und Kemnitz, liefert als
Specialität Condersatoren für D., welche den Ausblase=Dampf der
Pump=Maschine vollständig niederschlagen und hinter dem Dampf-
kolben eine Luftleere von 2 / 3 bis 3 / 4 Atmosph. erzeugen. Dieselben
sind ganz selbstthätig und an jeder Pumpe leicht anzubringen.
Die Ersparniß soll ziemlich beträchtlich sein, 20% mindestens. --
Ebenso werden Condersatoren für Luftpumpen geliefert.

* Flaumfedern=Tuch. Jn Lyon wird jetzt der Flaum aller
Arten Geflügel zum Anfertigen einer neuen Art von Tuch benützt
und zwar liefern 700 bis 750 Gramm Flaumfedern einen Qua-
dratmeter Tuch, das leichter ist als Wolle und ebenso warm hält.
Dieses Federtuch ist wasserdicht, läßt sich walken und färben. Be-
kanntlich stammt die Erfindung aus München, wo ein Arzt, um
einen passenden Stoff zu Unterjacken für den kränklichen König
Max II. zu finden, auf den Gedanken verfiel, Flaum zu ver-
wenden.

Getreide=Schälmaschine. August Rudolf in Eibenstein
hat eine neue Schälmaschine konstruirt, die nach Mittheilung der
"Mühle" gut arbeitet. Die geschälten Früchte zeigen ein sehr
schönes Aussehen; die Oberhaut sei vollständig entfernt und die
Frucht selbst spiegelblank.

* Wandputz=Maschine. Jn Amerika wendet man jetzt zum
Abwaschen von Wandflächen rotirende Bürsten an, die durch Rie-
men bewegt werden.

Erfindungs=Patente, Marken= und Muster = Schutz, sowie die Verwerthung
neuer Erfindungen besorgt das Patent= u. Maschinen=Geschäft von Wirth & Co.
in Frankfurt a. M. Dasselbe gibt Auskunft über alle neuen Erfindungen und
liefert Beschreibung und Zeichnung derselben.



Patentliste.
Sachsen.
November 1876.
Dampfschieber für Dampfpumpwerke. Cope & Maxwell in Hamilton.
Einrichtung um Gasröhren vom Drucke zu befreien. Hengst in Chemnitz.
Heißluftsparmotor. Hock & Co. in Wien.
Petrolcumheerd. Puchinger & Roittner in Salzburg.
Behandlung vegetabilischer Fasern um ihnen seidenartigen Glanz zu geben.
Magner in London.
Bremsvorrichtung für Eisenbahn= und Straßenfuhrwerke. Becker in Wien.
Ventilationseinrichtung für Personenwagen. Helbig in Dresden.
Rotirende Garntrockenmaschine. Weisbach in Chemnitz.
Cigarrenspitze. Lahmann in Hamburg.
Verbesserungen an Wirkstühlen. Sächsische Stickmaschinenfabrik in
Kappel.
Spurcontroleur für Eisenbahnen. Hochgraßl in Usun Kopri.
Kohlen= und Aschensieb. Peckham in New=York.
Chemisches Reinigungsmittel für Leuchtgas. Hengst in Chemnitz.
Verschluß bei Personenwagen. Alberti in Radeburg.
Gelenkdorn zum Verstemmen der Siederohre. Winord in Wien.
Strickmaschine. Bach & Grosser in Markersdorf.
Herstellung abgetonter Negative. Braun & Co. in Paris.
Heizapparat für Eisenbahnwagen. Schweiz. Jnd. Gesellschaft in
Neuhausen.
Belederungsapparat für Billardqueues. Schubert in Berlin.
Maschine zum Schneiden von Gemüse, Brod ec. Westphal in Hamburg.
Sparkochheerd. Frankenstein & Simmer in Linden.
Cataractclosethahn. Gurnik in Berlin.
Elastische Eisenbahnwagenräder. Meatyard in Geneva Lake.
Expansionssteuerung. Prött in Brackwede.
Verbesserter Petroleumrundbrenner. Hirschhorn in Berlin.
Verbesserter Petroleumrundbrenner. Schuster & Bär in Berlin.
Wasserstandsrohr. Gericke in Aachen.
Maschine zum Einfassen von Hüten. Stern in Berlin.

[Spaltenumbruch] und Sterbefälle Bayerns i. J. 1874, geogr. dargestellt, des
Schrannen=Verkehrs und einen interessanten Bericht von Dr. G.
Mayr über den stat. Kongreß in Pest.

* Der Haushalt der Schweiz weist 42,972,300 Fr. Ein-
nahmen auf, an Ausgaben 1 ) Amortisationen und Verzinsungen
1,684,725 Fr.; 2 ) allgemeine Verwaltungskosten 728,750 Fr.;
3 ) politisches Departement 277,000 Fr.; 4 ) Jnneres 2,565,471 Fr.;
5 ) Justiz und Polizei 40,000 Fr.; 6 ) Militär 16,458,510 Fr.;
7 ) Finanz= und Zolldep. 5,398,100 Fr.; 8 ) Eisenbahn= und
Handelsdep. 194,000 Fr.; 9 ) Post und Telegraph 16,915,700 Fr.;
Zusammen 44,270,600 Fr.

* Sparkassen. Frankreich besitzt auffallend wenig Spar-
kassen: im Jahr 1874 nur 529, während z. B. Preußen allein
983 hatte. Es rührt dies daher, daß die französischen Sparkassen
sich über größere Bezirke mit Nebenkassen und Annahmestellen
erstrecken und daß die Anlage kleiner Summen in Staatspapieren
sehr erleichtert, und noch mehr Sitte ist, wie anderwärts.

-- Die lothringischen Sparkassen weisen eine seit
dem Kriege steigende Benutzung auf. Am 1. Jan. 1875 gab es
16,263 Einleger mit 2,334,186 Mk.; Ende 1875 betrug die
Zahl der Einleger 18,494; die Einlagen waren auf 3,445,846 Mk.
gestiegen.

* Stiftungen. Frankfurt a. M., dessen Bürger sich von
jeher durch gemeinnützigen Geist auszeichneten, hat im vorigen
Jahre wieder mehre Legate erhalten, u. A. von P. Hoch, welcher
900,000 Mk. zur Gründung eines Conservatoriums hinterließ.
Von Frau A. v. Reinach von 30,000 Mark mit der Bestimmung,
die jeweiligen Zins=Coupons je zu einem Drittel an den Senior
des lutherischen Prediger=Ministeriums, an den katholischen Stadt-
Pfarrer und an den Rabbiner der israelitischen Gemeinde zu dem
Zweck zu übergeben, diese Beträge zur Unterstützung verschämter
Armen aus der Frankfurter Bürgerschaft ihrer Confession zu ver-
wenden. Ferner eine Stiftung der Frau M. Bernus, dessen
Größe noch nicht bestimmt ist, zur Gründung einer F. A. Bernus-
Stiftung, welche ähnlich der Zacharias Königswarter'schen wirken
soll.

-- Der deutsche Kronprinz hat in dankbarer Anerkennung
der guten Erziehung seines Sohnes auf dem Kasseler Gymnasium
ein Stipendium von 1000 Mk. jährlich für einen Schüler
desselben gestiftet.

* Gesundheitspflege. Die Erkrankung einer jungen Dame
war kürzlich Anlaß zur Untersuchung rother Stickwolle, die man
mit Nitro=Naphtalin gefärbt fand, einem sehr gefährlichen Gifte.
Es ist vor allen Farben zu warnen, die besonders glänzend sind.

* Die Rinderpest ist nun leider auch in Köln, Westfalen,
Hannover und Dresden ausgebrochen.

* Zündhölzchen. Jn Frankreich hat man seit Einführung
des Monopols die interessante Beobachtung gemacht, daß die Zahl
der Feuersbrünste, wovon bekanntlich die meisten durch unvorsich-
tige Behandlung der Zündhölzchen entstehen, abgenommen hat.
Das Echo des assur. sagt, der höhere Preis veranlasse ein sorg-
fältigeres Aufbewahren: ferner empfiehlt sie ein Verbot aller Phos-
phor=Zündhölzchen.

* Bücherschau. Statistique-internat. des Caisses
d'epargne
zusammengestellt vom Statistischen Amt Jtaliens für
den internationalen statistischen Congreß zu Pest, eine höchst werth-
volle Statistik aller bekannten Sparkassen, die interessante Auf-
schlüsse über den Sparsinn und das Sparvermögen der Völker
gibt. -- Die Lehre von der Beleuchtung und Schatti-
rung
von Prof. Delabar ( Verl. der Herder'schen Buchh. Freiburg
i. Br. ) . -- Prof. Reuleaux und die deutsche Jndustrie,
eine Skizze auf Grundlage amerikanischer, sowie deutscher Beobach-
tungen und Erfahrungen von Jng. H. Heine ( Verl. der Kotzle-
ben 'schen Buchh. in Berlin ) .

Neue Erfindungen.

⍙ Daul's Pflanzen= und Blumenhalter ist ein neulich pa-
tentirter Gegenstand, auf welchen insbesonders Blumenliebhaber
aufmerksam gemacht zu werden verdienen, und der auch für den
Hausgarten und noch anderswie eine practische nützliche Verwendung
[Spaltenumbruch] finden kann. Er ersetzt Bindfaden, Baumwolle, Flachs, Bast,
Stroh, Schnüre, Weidenzweige ec., um Topfblumen, die in Fami-
lienzimmern, in den sogenannten Fenstergärten, oder in Treibhäu-
sern gezogen werden, sowie Blumen, die im Freien wachsen sollen,
wo dies erforderlich ist, an Stecken oder Drath= und Holzge-
ländern anzubinden, wobei fie nicht blos eine Zierde sind, sondern
die Pflanze so halten, daß deren Wachsthum in nichts gehindert
wird. Derselbe besteht aus weichem Kautschuck. Die Bänder sind
schnell um die Pflanzen und deren Halt gelegt und ineinander ein-
gehakt. Sie verleihen denselben einen elastischen Halt, der nie dem
Wachsthum schadet, sehen überall hübsch aus und ihre Handhabung
erspart Mühe, Arbeit und Zeit.

* Condensatoren. für Dampf=Pumpen. Die Halle 'sche
Maschinen=Fabrik, vormals Riedel und Kemnitz, liefert als
Specialität Condersatoren für D., welche den Ausblase=Dampf der
Pump=Maschine vollständig niederschlagen und hinter dem Dampf-
kolben eine Luftleere von 2 / 3 bis 3 / 4 Atmosph. erzeugen. Dieselben
sind ganz selbstthätig und an jeder Pumpe leicht anzubringen.
Die Ersparniß soll ziemlich beträchtlich sein, 20% mindestens. --
Ebenso werden Condersatoren für Luftpumpen geliefert.

* Flaumfedern=Tuch. Jn Lyon wird jetzt der Flaum aller
Arten Geflügel zum Anfertigen einer neuen Art von Tuch benützt
und zwar liefern 700 bis 750 Gramm Flaumfedern einen Qua-
dratmeter Tuch, das leichter ist als Wolle und ebenso warm hält.
Dieses Federtuch ist wasserdicht, läßt sich walken und färben. Be-
kanntlich stammt die Erfindung aus München, wo ein Arzt, um
einen passenden Stoff zu Unterjacken für den kränklichen König
Max II. zu finden, auf den Gedanken verfiel, Flaum zu ver-
wenden.

Getreide=Schälmaschine. August Rudolf in Eibenstein
hat eine neue Schälmaschine konstruirt, die nach Mittheilung der
„Mühle« gut arbeitet. Die geschälten Früchte zeigen ein sehr
schönes Aussehen; die Oberhaut sei vollständig entfernt und die
Frucht selbst spiegelblank.

* Wandputz=Maschine. Jn Amerika wendet man jetzt zum
Abwaschen von Wandflächen rotirende Bürsten an, die durch Rie-
men bewegt werden.

Erfindungs=Patente, Marken= und Muster = Schutz, sowie die Verwerthung
neuer Erfindungen besorgt das Patent= u. Maschinen=Geschäft von Wirth & Co.
in Frankfurt a. M. Dasselbe gibt Auskunft über alle neuen Erfindungen und
liefert Beschreibung und Zeichnung derselben.



Patentliste.
Sachsen.
November 1876.
Dampfschieber für Dampfpumpwerke. Cope & Maxwell in Hamilton.
Einrichtung um Gasröhren vom Drucke zu befreien. Hengst in Chemnitz.
Heißluftsparmotor. Hock & Co. in Wien.
Petrolcumheerd. Puchinger & Roittner in Salzburg.
Behandlung vegetabilischer Fasern um ihnen seidenartigen Glanz zu geben.
Magner in London.
Bremsvorrichtung für Eisenbahn= und Straßenfuhrwerke. Becker in Wien.
Ventilationseinrichtung für Personenwagen. Helbig in Dresden.
Rotirende Garntrockenmaschine. Weisbach in Chemnitz.
Cigarrenspitze. Lahmann in Hamburg.
Verbesserungen an Wirkstühlen. Sächsische Stickmaschinenfabrik in
Kappel.
Spurcontroleur für Eisenbahnen. Hochgraßl in Usun Kopri.
Kohlen= und Aschensieb. Peckham in New=York.
Chemisches Reinigungsmittel für Leuchtgas. Hengst in Chemnitz.
Verschluß bei Personenwagen. Alberti in Radeburg.
Gelenkdorn zum Verstemmen der Siederohre. Winord in Wien.
Strickmaschine. Bach & Grosser in Markersdorf.
Herstellung abgetonter Negative. Braun & Co. in Paris.
Heizapparat für Eisenbahnwagen. Schweiz. Jnd. Gesellschaft in
Neuhausen.
Belederungsapparat für Billardqueues. Schubert in Berlin.
Maschine zum Schneiden von Gemüse, Brod ec. Westphal in Hamburg.
Sparkochheerd. Frankenstein & Simmer in Linden.
Cataractclosethahn. Gurnik in Berlin.
Elastische Eisenbahnwagenräder. Meatyard in Geneva Lake.
Expansionssteuerung. Prött in Brackwede.
Verbesserter Petroleumrundbrenner. Hirschhorn in Berlin.
Verbesserter Petroleumrundbrenner. Schuster & Bär in Berlin.
Wasserstandsrohr. Gericke in Aachen.
Maschine zum Einfassen von Hüten. Stern in Berlin.
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[0004] und Sterbefälle Bayerns i. J. 1874, geogr. dargestellt, des Schrannen=Verkehrs und einen interessanten Bericht von Dr. G. Mayr über den stat. Kongreß in Pest. * Der Haushalt der Schweiz weist 42,972,300 Fr. Ein- nahmen auf, an Ausgaben 1 ) Amortisationen und Verzinsungen 1,684,725 Fr.; 2 ) allgemeine Verwaltungskosten 728,750 Fr.; 3 ) politisches Departement 277,000 Fr.; 4 ) Jnneres 2,565,471 Fr.; 5 ) Justiz und Polizei 40,000 Fr.; 6 ) Militär 16,458,510 Fr.; 7 ) Finanz= und Zolldep. 5,398,100 Fr.; 8 ) Eisenbahn= und Handelsdep. 194,000 Fr.; 9 ) Post und Telegraph 16,915,700 Fr.; Zusammen 44,270,600 Fr. * Sparkassen. Frankreich besitzt auffallend wenig Spar- kassen: im Jahr 1874 nur 529, während z. B. Preußen allein 983 hatte. Es rührt dies daher, daß die französischen Sparkassen sich über größere Bezirke mit Nebenkassen und Annahmestellen erstrecken und daß die Anlage kleiner Summen in Staatspapieren sehr erleichtert, und noch mehr Sitte ist, wie anderwärts. -- Die lothringischen Sparkassen weisen eine seit dem Kriege steigende Benutzung auf. Am 1. Jan. 1875 gab es 16,263 Einleger mit 2,334,186 Mk.; Ende 1875 betrug die Zahl der Einleger 18,494; die Einlagen waren auf 3,445,846 Mk. gestiegen. * Stiftungen. Frankfurt a. M., dessen Bürger sich von jeher durch gemeinnützigen Geist auszeichneten, hat im vorigen Jahre wieder mehre Legate erhalten, u. A. von P. Hoch, welcher 900,000 Mk. zur Gründung eines Conservatoriums hinterließ. Von Frau A. v. Reinach von 30,000 Mark mit der Bestimmung, die jeweiligen Zins=Coupons je zu einem Drittel an den Senior des lutherischen Prediger=Ministeriums, an den katholischen Stadt- Pfarrer und an den Rabbiner der israelitischen Gemeinde zu dem Zweck zu übergeben, diese Beträge zur Unterstützung verschämter Armen aus der Frankfurter Bürgerschaft ihrer Confession zu ver- wenden. Ferner eine Stiftung der Frau M. Bernus, dessen Größe noch nicht bestimmt ist, zur Gründung einer F. A. Bernus- Stiftung, welche ähnlich der Zacharias Königswarter'schen wirken soll. -- Der deutsche Kronprinz hat in dankbarer Anerkennung der guten Erziehung seines Sohnes auf dem Kasseler Gymnasium ein Stipendium von 1000 Mk. jährlich für einen Schüler desselben gestiftet. * Gesundheitspflege. Die Erkrankung einer jungen Dame war kürzlich Anlaß zur Untersuchung rother Stickwolle, die man mit Nitro=Naphtalin gefärbt fand, einem sehr gefährlichen Gifte. Es ist vor allen Farben zu warnen, die besonders glänzend sind. * Die Rinderpest ist nun leider auch in Köln, Westfalen, Hannover und Dresden ausgebrochen. * Zündhölzchen. Jn Frankreich hat man seit Einführung des Monopols die interessante Beobachtung gemacht, daß die Zahl der Feuersbrünste, wovon bekanntlich die meisten durch unvorsich- tige Behandlung der Zündhölzchen entstehen, abgenommen hat. Das Echo des assur. sagt, der höhere Preis veranlasse ein sorg- fältigeres Aufbewahren: ferner empfiehlt sie ein Verbot aller Phos- phor=Zündhölzchen. * Bücherschau. Statistique-internat. des Caisses d'epargne zusammengestellt vom Statistischen Amt Jtaliens für den internationalen statistischen Congreß zu Pest, eine höchst werth- volle Statistik aller bekannten Sparkassen, die interessante Auf- schlüsse über den Sparsinn und das Sparvermögen der Völker gibt. -- Die Lehre von der Beleuchtung und Schatti- rung von Prof. Delabar ( Verl. der Herder'schen Buchh. Freiburg i. Br. ) . -- Prof. Reuleaux und die deutsche Jndustrie, eine Skizze auf Grundlage amerikanischer, sowie deutscher Beobach- tungen und Erfahrungen von Jng. H. Heine ( Verl. der Kotzle- ben 'schen Buchh. in Berlin ) . Neue Erfindungen. ⍙ Daul's Pflanzen= und Blumenhalter ist ein neulich pa- tentirter Gegenstand, auf welchen insbesonders Blumenliebhaber aufmerksam gemacht zu werden verdienen, und der auch für den Hausgarten und noch anderswie eine practische nützliche Verwendung finden kann. Er ersetzt Bindfaden, Baumwolle, Flachs, Bast, Stroh, Schnüre, Weidenzweige ec., um Topfblumen, die in Fami- lienzimmern, in den sogenannten Fenstergärten, oder in Treibhäu- sern gezogen werden, sowie Blumen, die im Freien wachsen sollen, wo dies erforderlich ist, an Stecken oder Drath= und Holzge- ländern anzubinden, wobei fie nicht blos eine Zierde sind, sondern die Pflanze so halten, daß deren Wachsthum in nichts gehindert wird. Derselbe besteht aus weichem Kautschuck. Die Bänder sind schnell um die Pflanzen und deren Halt gelegt und ineinander ein- gehakt. Sie verleihen denselben einen elastischen Halt, der nie dem Wachsthum schadet, sehen überall hübsch aus und ihre Handhabung erspart Mühe, Arbeit und Zeit. * Condensatoren. für Dampf=Pumpen. Die Halle 'sche Maschinen=Fabrik, vormals Riedel und Kemnitz, liefert als Specialität Condersatoren für D., welche den Ausblase=Dampf der Pump=Maschine vollständig niederschlagen und hinter dem Dampf- kolben eine Luftleere von 2 / 3 bis 3 / 4 Atmosph. erzeugen. Dieselben sind ganz selbstthätig und an jeder Pumpe leicht anzubringen. Die Ersparniß soll ziemlich beträchtlich sein, 20% mindestens. -- Ebenso werden Condersatoren für Luftpumpen geliefert. * Flaumfedern=Tuch. Jn Lyon wird jetzt der Flaum aller Arten Geflügel zum Anfertigen einer neuen Art von Tuch benützt und zwar liefern 700 bis 750 Gramm Flaumfedern einen Qua- dratmeter Tuch, das leichter ist als Wolle und ebenso warm hält. Dieses Federtuch ist wasserdicht, läßt sich walken und färben. Be- kanntlich stammt die Erfindung aus München, wo ein Arzt, um einen passenden Stoff zu Unterjacken für den kränklichen König Max II. zu finden, auf den Gedanken verfiel, Flaum zu ver- wenden. Getreide=Schälmaschine. August Rudolf in Eibenstein hat eine neue Schälmaschine konstruirt, die nach Mittheilung der „Mühle« gut arbeitet. Die geschälten Früchte zeigen ein sehr schönes Aussehen; die Oberhaut sei vollständig entfernt und die Frucht selbst spiegelblank. * Wandputz=Maschine. Jn Amerika wendet man jetzt zum Abwaschen von Wandflächen rotirende Bürsten an, die durch Rie- men bewegt werden. Erfindungs=Patente, Marken= und Muster = Schutz, sowie die Verwerthung neuer Erfindungen besorgt das Patent= u. Maschinen=Geschäft von Wirth & Co. in Frankfurt a. M. Dasselbe gibt Auskunft über alle neuen Erfindungen und liefert Beschreibung und Zeichnung derselben. Patentliste. Sachsen. November 1876. Dampfschieber für Dampfpumpwerke. Cope & Maxwell in Hamilton. Einrichtung um Gasröhren vom Drucke zu befreien. Hengst in Chemnitz. Heißluftsparmotor. Hock & Co. in Wien. Petrolcumheerd. Puchinger & Roittner in Salzburg. Behandlung vegetabilischer Fasern um ihnen seidenartigen Glanz zu geben. Magner in London. Bremsvorrichtung für Eisenbahn= und Straßenfuhrwerke. Becker in Wien. Ventilationseinrichtung für Personenwagen. Helbig in Dresden. Rotirende Garntrockenmaschine. Weisbach in Chemnitz. Cigarrenspitze. Lahmann in Hamburg. Verbesserungen an Wirkstühlen. Sächsische Stickmaschinenfabrik in Kappel. Spurcontroleur für Eisenbahnen. Hochgraßl in Usun Kopri. Kohlen= und Aschensieb. Peckham in New=York. Chemisches Reinigungsmittel für Leuchtgas. Hengst in Chemnitz. Verschluß bei Personenwagen. Alberti in Radeburg. Gelenkdorn zum Verstemmen der Siederohre. Winord in Wien. Strickmaschine. Bach & Grosser in Markersdorf. Herstellung abgetonter Negative. Braun & Co. in Paris. Heizapparat für Eisenbahnwagen. Schweiz. Jnd. Gesellschaft in Neuhausen. Belederungsapparat für Billardqueues. Schubert in Berlin. Maschine zum Schneiden von Gemüse, Brod ec. Westphal in Hamburg. Sparkochheerd. Frankenstein & Simmer in Linden. Cataractclosethahn. Gurnik in Berlin. Elastische Eisenbahnwagenräder. Meatyard in Geneva Lake. Expansionssteuerung. Prött in Brackwede. Verbesserter Petroleumrundbrenner. Hirschhorn in Berlin. Verbesserter Petroleumrundbrenner. Schuster & Bär in Berlin. Wasserstandsrohr. Gericke in Aachen. Maschine zum Einfassen von Hüten. Stern in Berlin.

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 1035. Frankfurt a. M., 3. März 1877, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber1035_1877/4>, abgerufen am 24.11.2024.