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Der Arbeitgeber. Nr. 701. Frankfurt a. M., 8. Oktober 1870.

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Eine Eismaschine von 400 Pfd. Eis stündlicher
Leistungsfähigkeit..........

6000 Thlr.
Eine Lokomobile mit Pumpe und Transmission. 1000 "
Betriebskapital7000 Thlr.
Einnahme:
Bei sechsmonatlichem Tagesbetriebe liefert die Ma-
schine ca. 8640 Ctr. Eis a 20 Sgr....

5760 Thlr.
Ausgaben:
An Zinsen und Amortisation des Betriebskapitals
von 7000 Thlr. -- 10 pCt.......

700 Thlr.
Drei Arbeiter pro Tag 20 Sgr. 180 Tage..360 "
Kohlen= und Salmiakgeistverbrauch.....300 "
1360 Thlr.
wie oben Einnahme5760 Thlr.
" " Ausgaben1360 "
Reinertrag4400 Thlr.

Bei Tag= und Nachtbetrieb ist der Reinertrag doppelt so groß,
und betragen die Kosten von 100 Pfd. Roheis3 1 / 2 Sgr.

Es geht aus diesen Kalkulationen deutlich hervor, daß die Roh-
eisfabrikation nicht allein für Konsumenten zu empfehlen ist, sondern
sogar den Eishändlern, da die billige Erzeugung ein ganz rentables
Geschäft möglich macht.

Die Vorzüge des künstlichen Eises vor dem Natureise bestehen
in der Dauerhaftigkeit und Wirksamkeit desselben bei der Verwendung,
indem es eine viel intensivere Kälte besitzt, und daher die umgebenden
Theile tiefer abkühlt. Legt man ein Stück Natureis und ein Stück
künstliches Eis in einen Raum von gleicher Temperatur, so wird
sich das künstliche Eis viel länger konserviren. Die aus dem Eis-
bilder genommenen Platten frieren selbst bei ganz warmer Witte-
rung, wenn sie aufeinander gelegt werden zusammen, und bilden,
wenn dies fortgesetzt wird, einen großen massiven Block. Jn den
Keller gebracht, hat dies künstliche Eis in Folge seiner intensiven
Kälte eine viel größere Wirkung. Dies künstliche Eis läßt man wenig-
stens doch in den meisten Fällen aus reinem Brunnenwasser gefrieren,
weshalb dasselbe ohne mechanische oder chemische Zusätze bleibt, und
daher ohne Bedenken zum Zwecke der Erfrischung oder in Krankheits-
fällen als Heilmittel genossen werden kann, in welchem letzteren Falle
jedes beliebige Medikament auf Anordnung der Aerzte bei der Er-
zeugung zugesetzt werden kann. Das Natureis dagegen wird oft
aus dem schmutzigsten Wasser gewonnen.

Der Gebrauch des künstlichen Eises für technische
Gewerbe und besonders Bierbrauereien.

Es ist die Eismaschine für Bierbrauereien die wichtigste Erfin-
dung der Neuzeit, denn es kann nie Mangel an Eis eintreten, und
daher fortwährend gebraut werden; da ferner durch das künstliche
Eis eine tiefere Temperatur in den Kellern erzielt werden kann als
durch das Natureis, so kann die Qualität des Bieres immer eine
gleich gute sein. Den rationellen Bierbrauern bieten sich durch den
ununterbrochenen Brauereibetrieb folgende wichtige Vortheile:

1. Verminderung des Betriebskapitales.
2. Verminderung der Kellerräume und Faßtage.
3. Vollständige Beseitigung des Risikos bei der Lagerbierbrauerei
in Bezug auf das Verderben der Biervorräthe, welche außer-
dem bedeutende Zinsen verzehren.
4. Erzeugung eines immer gleich guten Bieres und die Gewiß-
heit die Biere den Konsumenten dann verabreichen zu können,
wenn sie im höchsten Stadium der Vollkommenheit stehen.
5. Ersparung an Hopfen und Malz, da nur ein reichlicher Zusatz
davon die Biere längere Zeit vor dem Verderben schützt.
6. Gewinnung einer stets frischen Hefe.
[Spaltenumbruch]

Unter Berücksichtigung dessen sollte die Eismaschine von keinem
Bierbrauer unbeachtet gelassen werden, zumal eine kleine mechanische
Kraft und Kühlwasser in fast allen Brauereien vorhanden sind, und
das Eis so billig herzustellen ist; wird doch oft so viel Geld
an große Kellerräume gewendet, warum nicht auch einmal einige
Tausend Thaler für eine so wichtige Maschine, die den Bierbrauer
von aller Sorge entbindet ob Eis kommt oder nicht.

Eben so wichtig wie für die Bierbrauer sind diese Eismaschinen
für die Paraffinfabrikanten, um das Paraffin auch im Sommer aus
dem Oele scheiden zu können, anstatt mit dem Oele, welches in Fässern
aufgespeichert werden muß, bis zum Winter zu warten.

Die Fabrik von Oskar Kropff u. Comp. in Nordhausen,
seit vielen Jahren rühmlichst bekannt, fertigte diese Maschinen zuerst
in Deutschland, und lieferte solche in einer größeren Zahl nach Deutsch-
land sowohl als nach dem Ausland. Genannte Herren sind stets
bereit genauere Auskunft den Reflektirenden zu geben.

* Kartoffelausgraber. Jn Pittsburg wird ein Kartoffelaus-
graber angefertigt, welcher sich nach Mittheilungen amerikanischer
Zeitungen bewähren soll. Derselbe ist ähnlich einem Pflug konstruirt
und besteht der Hauptsache nach aus einer Stahlschaufel, welche die
Kartoffel ausgräbt, und einem hinter der Stahlschaufel angebrachten
rotirenden Sieb, das die Erde von den Kartoffeln trennt. Zur Be-
dienung genügen zwei Pferde und ein Mann. Die Maschine wirft
so viel Kartoffel aus -- wenn sie gut gerathen sind -- als 20 Mann
auflesen können.

* Lohkuchenpresse von Ackermann in Darmstadt. Unter
andern Abnehmern ließ sich auch Herr Lederfabrikant Brandt in
Sömmerda eine solche Lohkuchenpresse erbauen, und gibt nach längerem
Gebrauch sein Urtheil dahin ab, daß die Presse zu seiner vollen Zu-
friedenheit arbeitet, denn es werden mittelst derselben per Stunde
500 Stück Torfe fertig; diese Torfe sind außerordentlich fest und
hart, sie übertreffen bei weitem diejenigen, welche durch Füße getreten
worden sind.



Erfindungs=Patente für alle Länder vermitteln Wirth & Co.
in Frankfurt a. M.

Vermischtes.

* Maffey. Der kürzlich verstorbene Reichsrath von Maffey
hat die Arbeiterkasse seiner Fabrik Hirschau mit 150,000 fl. testa-
mentarisch bedacht; ferner hat er der Stadt München, und zwar
deren Armenfond 50,000 fl., deren Krankenhaus 25,000 fl., deren
Spital 25,000 fl. und deren Waisenhaus 20,000 fl., zusammen
120,000 fl. vermacht.

* Einjährige. Bei der deutschen Armee befinden sich zwischen
40 und 50,000 sogenannte Einjährige, Leute die den gelehrten oder
gebildeten Ständen angehören, und von denen ein großer Theil das
Offiziersexamen gemacht hat.



* Neu eingegangene Schriften. Ueberlandwirthschaft-
lichen Fortbildungsunterricht.
Von Oekonomierath Dr. Krä-
mer
in Darmstadt. Separatabdruck aus der "Neuen landwirthschaftlichen
Zeitung", herausgegeben von Dr. J. J. Fühling.

-- Jahresbericht für 1869, über die auf Selbsthilfe gegrün-
deten deutschen Erwerbs= und Wirthschaftsgenossenschaften von H. Schulze-
Delitzsch.
Leipzig. Verlag von Julius Klinkhardt. 1870.



Jm Jnteresse der aus Frankreich Ausgewiesenen ersuchen
wir alle Redaktionen, namentlich auch die der kleinen Blätter, um wieder-
holte Mittheilung, daß auf unserer Expedition fast alle auf sie be-
züglichen Gesuche um Arbeit frei zu erfahren sind.





Wassermesser für Dampfkessel
( Patent Fischer & Stiehl ) 160

mit rotirender Messtrommel, ohne jede Dichtung, von absolut genauer Messung, auch
für heisses und kesselstein-haltiges Speisewasser dauernd anwendbar liefern

    Fischer & Stiehl in Essen ( Rheinpreussen ) .

Kohlen-
Ersparniss!
Erhöhte Dampf-
produktion!



[Spaltenumbruch]
Eine Eismaschine von 400 Pfd. Eis stündlicher
Leistungsfähigkeit..........

6000 Thlr.
Eine Lokomobile mit Pumpe und Transmission. 1000 „
Betriebskapital7000 Thlr.
Einnahme:
Bei sechsmonatlichem Tagesbetriebe liefert die Ma-
schine ca. 8640 Ctr. Eis à 20 Sgr....

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„ „ Ausgaben1360 „
Reinertrag4400 Thlr.

Bei Tag= und Nachtbetrieb ist der Reinertrag doppelt so groß,
und betragen die Kosten von 100 Pfd. Roheis3 1 / 2 Sgr.

Es geht aus diesen Kalkulationen deutlich hervor, daß die Roh-
eisfabrikation nicht allein für Konsumenten zu empfehlen ist, sondern
sogar den Eishändlern, da die billige Erzeugung ein ganz rentables
Geschäft möglich macht.

Die Vorzüge des künstlichen Eises vor dem Natureise bestehen
in der Dauerhaftigkeit und Wirksamkeit desselben bei der Verwendung,
indem es eine viel intensivere Kälte besitzt, und daher die umgebenden
Theile tiefer abkühlt. Legt man ein Stück Natureis und ein Stück
künstliches Eis in einen Raum von gleicher Temperatur, so wird
sich das künstliche Eis viel länger konserviren. Die aus dem Eis-
bilder genommenen Platten frieren selbst bei ganz warmer Witte-
rung, wenn sie aufeinander gelegt werden zusammen, und bilden,
wenn dies fortgesetzt wird, einen großen massiven Block. Jn den
Keller gebracht, hat dies künstliche Eis in Folge seiner intensiven
Kälte eine viel größere Wirkung. Dies künstliche Eis läßt man wenig-
stens doch in den meisten Fällen aus reinem Brunnenwasser gefrieren,
weshalb dasselbe ohne mechanische oder chemische Zusätze bleibt, und
daher ohne Bedenken zum Zwecke der Erfrischung oder in Krankheits-
fällen als Heilmittel genossen werden kann, in welchem letzteren Falle
jedes beliebige Medikament auf Anordnung der Aerzte bei der Er-
zeugung zugesetzt werden kann. Das Natureis dagegen wird oft
aus dem schmutzigsten Wasser gewonnen.

Der Gebrauch des künstlichen Eises für technische
Gewerbe und besonders Bierbrauereien.

Es ist die Eismaschine für Bierbrauereien die wichtigste Erfin-
dung der Neuzeit, denn es kann nie Mangel an Eis eintreten, und
daher fortwährend gebraut werden; da ferner durch das künstliche
Eis eine tiefere Temperatur in den Kellern erzielt werden kann als
durch das Natureis, so kann die Qualität des Bieres immer eine
gleich gute sein. Den rationellen Bierbrauern bieten sich durch den
ununterbrochenen Brauereibetrieb folgende wichtige Vortheile:

1. Verminderung des Betriebskapitales.
2. Verminderung der Kellerräume und Faßtage.
3. Vollständige Beseitigung des Risikos bei der Lagerbierbrauerei
in Bezug auf das Verderben der Biervorräthe, welche außer-
dem bedeutende Zinsen verzehren.
4. Erzeugung eines immer gleich guten Bieres und die Gewiß-
heit die Biere den Konsumenten dann verabreichen zu können,
wenn sie im höchsten Stadium der Vollkommenheit stehen.
5. Ersparung an Hopfen und Malz, da nur ein reichlicher Zusatz
davon die Biere längere Zeit vor dem Verderben schützt.
6. Gewinnung einer stets frischen Hefe.
[Spaltenumbruch]

Unter Berücksichtigung dessen sollte die Eismaschine von keinem
Bierbrauer unbeachtet gelassen werden, zumal eine kleine mechanische
Kraft und Kühlwasser in fast allen Brauereien vorhanden sind, und
das Eis so billig herzustellen ist; wird doch oft so viel Geld
an große Kellerräume gewendet, warum nicht auch einmal einige
Tausend Thaler für eine so wichtige Maschine, die den Bierbrauer
von aller Sorge entbindet ob Eis kommt oder nicht.

Eben so wichtig wie für die Bierbrauer sind diese Eismaschinen
für die Paraffinfabrikanten, um das Paraffin auch im Sommer aus
dem Oele scheiden zu können, anstatt mit dem Oele, welches in Fässern
aufgespeichert werden muß, bis zum Winter zu warten.

Die Fabrik von Oskar Kropff u. Comp. in Nordhausen,
seit vielen Jahren rühmlichst bekannt, fertigte diese Maschinen zuerst
in Deutschland, und lieferte solche in einer größeren Zahl nach Deutsch-
land sowohl als nach dem Ausland. Genannte Herren sind stets
bereit genauere Auskunft den Reflektirenden zu geben.

* Kartoffelausgraber. Jn Pittsburg wird ein Kartoffelaus-
graber angefertigt, welcher sich nach Mittheilungen amerikanischer
Zeitungen bewähren soll. Derselbe ist ähnlich einem Pflug konstruirt
und besteht der Hauptsache nach aus einer Stahlschaufel, welche die
Kartoffel ausgräbt, und einem hinter der Stahlschaufel angebrachten
rotirenden Sieb, das die Erde von den Kartoffeln trennt. Zur Be-
dienung genügen zwei Pferde und ein Mann. Die Maschine wirft
so viel Kartoffel aus -- wenn sie gut gerathen sind -- als 20 Mann
auflesen können.

* Lohkuchenpresse von Ackermann in Darmstadt. Unter
andern Abnehmern ließ sich auch Herr Lederfabrikant Brandt in
Sömmerda eine solche Lohkuchenpresse erbauen, und gibt nach längerem
Gebrauch sein Urtheil dahin ab, daß die Presse zu seiner vollen Zu-
friedenheit arbeitet, denn es werden mittelst derselben per Stunde
500 Stück Torfe fertig; diese Torfe sind außerordentlich fest und
hart, sie übertreffen bei weitem diejenigen, welche durch Füße getreten
worden sind.



Erfindungs=Patente für alle Länder vermitteln Wirth & Co.
in Frankfurt a. M.

Vermischtes.

* Maffey. Der kürzlich verstorbene Reichsrath von Maffey
hat die Arbeiterkasse seiner Fabrik Hirschau mit 150,000 fl. testa-
mentarisch bedacht; ferner hat er der Stadt München, und zwar
deren Armenfond 50,000 fl., deren Krankenhaus 25,000 fl., deren
Spital 25,000 fl. und deren Waisenhaus 20,000 fl., zusammen
120,000 fl. vermacht.

* Einjährige. Bei der deutschen Armee befinden sich zwischen
40 und 50,000 sogenannte Einjährige, Leute die den gelehrten oder
gebildeten Ständen angehören, und von denen ein großer Theil das
Offiziersexamen gemacht hat.



* Neu eingegangene Schriften. Ueberlandwirthschaft-
lichen Fortbildungsunterricht.
Von Oekonomierath Dr. Krä-
mer
in Darmstadt. Separatabdruck aus der „Neuen landwirthschaftlichen
Zeitung“, herausgegeben von Dr. J. J. Fühling.

-- Jahresbericht für 1869, über die auf Selbsthilfe gegrün-
deten deutschen Erwerbs= und Wirthschaftsgenossenschaften von H. Schulze-
Delitzsch.
Leipzig. Verlag von Julius Klinkhardt. 1870.



Jm Jnteresse der aus Frankreich Ausgewiesenen ersuchen
wir alle Redaktionen, namentlich auch die der kleinen Blätter, um wieder-
holte Mittheilung, daß auf unserer Expedition fast alle auf sie be-
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Wassermesser für Dampfkessel
( Patent Fischer & Stiehl ) 160

mit rotirender Messtrommel, ohne jede Dichtung, von absolut genauer Messung, auch
für heisses und kesselstein-haltiges Speisewasser dauernd anwendbar liefern

    Fischer & Stiehl in Essen ( Rheinpreussen ) .

Kohlen-
Ersparniss!
Erhöhte Dampf-
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[0006] Eine Eismaschine von 400 Pfd. Eis stündlicher Leistungsfähigkeit.......... 6000 Thlr. Eine Lokomobile mit Pumpe und Transmission. 1000 „ Betriebskapital 7000 Thlr. Einnahme: Bei sechsmonatlichem Tagesbetriebe liefert die Ma- schine ca. 8640 Ctr. Eis à 20 Sgr.... 5760 Thlr. Ausgaben: An Zinsen und Amortisation des Betriebskapitals von 7000 Thlr. -- 10 pCt....... 700 Thlr. Drei Arbeiter pro Tag 20 Sgr. 180 Tage.. 360 „ Kohlen= und Salmiakgeistverbrauch..... 300 „ 1360 Thlr. wie oben Einnahme 5760 Thlr. „ „ Ausgaben 1360 „ Reinertrag 4400 Thlr. Bei Tag= und Nachtbetrieb ist der Reinertrag doppelt so groß, und betragen die Kosten von 100 Pfd. Roheis3 1 / 2 Sgr. Es geht aus diesen Kalkulationen deutlich hervor, daß die Roh- eisfabrikation nicht allein für Konsumenten zu empfehlen ist, sondern sogar den Eishändlern, da die billige Erzeugung ein ganz rentables Geschäft möglich macht. Die Vorzüge des künstlichen Eises vor dem Natureise bestehen in der Dauerhaftigkeit und Wirksamkeit desselben bei der Verwendung, indem es eine viel intensivere Kälte besitzt, und daher die umgebenden Theile tiefer abkühlt. Legt man ein Stück Natureis und ein Stück künstliches Eis in einen Raum von gleicher Temperatur, so wird sich das künstliche Eis viel länger konserviren. Die aus dem Eis- bilder genommenen Platten frieren selbst bei ganz warmer Witte- rung, wenn sie aufeinander gelegt werden zusammen, und bilden, wenn dies fortgesetzt wird, einen großen massiven Block. Jn den Keller gebracht, hat dies künstliche Eis in Folge seiner intensiven Kälte eine viel größere Wirkung. Dies künstliche Eis läßt man wenig- stens doch in den meisten Fällen aus reinem Brunnenwasser gefrieren, weshalb dasselbe ohne mechanische oder chemische Zusätze bleibt, und daher ohne Bedenken zum Zwecke der Erfrischung oder in Krankheits- fällen als Heilmittel genossen werden kann, in welchem letzteren Falle jedes beliebige Medikament auf Anordnung der Aerzte bei der Er- zeugung zugesetzt werden kann. Das Natureis dagegen wird oft aus dem schmutzigsten Wasser gewonnen. Der Gebrauch des künstlichen Eises für technische Gewerbe und besonders Bierbrauereien. Es ist die Eismaschine für Bierbrauereien die wichtigste Erfin- dung der Neuzeit, denn es kann nie Mangel an Eis eintreten, und daher fortwährend gebraut werden; da ferner durch das künstliche Eis eine tiefere Temperatur in den Kellern erzielt werden kann als durch das Natureis, so kann die Qualität des Bieres immer eine gleich gute sein. Den rationellen Bierbrauern bieten sich durch den ununterbrochenen Brauereibetrieb folgende wichtige Vortheile: 1. Verminderung des Betriebskapitales. 2. Verminderung der Kellerräume und Faßtage. 3. Vollständige Beseitigung des Risikos bei der Lagerbierbrauerei in Bezug auf das Verderben der Biervorräthe, welche außer- dem bedeutende Zinsen verzehren. 4. Erzeugung eines immer gleich guten Bieres und die Gewiß- heit die Biere den Konsumenten dann verabreichen zu können, wenn sie im höchsten Stadium der Vollkommenheit stehen. 5. Ersparung an Hopfen und Malz, da nur ein reichlicher Zusatz davon die Biere längere Zeit vor dem Verderben schützt. 6. Gewinnung einer stets frischen Hefe. Unter Berücksichtigung dessen sollte die Eismaschine von keinem Bierbrauer unbeachtet gelassen werden, zumal eine kleine mechanische Kraft und Kühlwasser in fast allen Brauereien vorhanden sind, und das Eis so billig herzustellen ist; wird doch oft so viel Geld an große Kellerräume gewendet, warum nicht auch einmal einige Tausend Thaler für eine so wichtige Maschine, die den Bierbrauer von aller Sorge entbindet ob Eis kommt oder nicht. Eben so wichtig wie für die Bierbrauer sind diese Eismaschinen für die Paraffinfabrikanten, um das Paraffin auch im Sommer aus dem Oele scheiden zu können, anstatt mit dem Oele, welches in Fässern aufgespeichert werden muß, bis zum Winter zu warten. Die Fabrik von Oskar Kropff u. Comp. in Nordhausen, seit vielen Jahren rühmlichst bekannt, fertigte diese Maschinen zuerst in Deutschland, und lieferte solche in einer größeren Zahl nach Deutsch- land sowohl als nach dem Ausland. Genannte Herren sind stets bereit genauere Auskunft den Reflektirenden zu geben. * Kartoffelausgraber. Jn Pittsburg wird ein Kartoffelaus- graber angefertigt, welcher sich nach Mittheilungen amerikanischer Zeitungen bewähren soll. Derselbe ist ähnlich einem Pflug konstruirt und besteht der Hauptsache nach aus einer Stahlschaufel, welche die Kartoffel ausgräbt, und einem hinter der Stahlschaufel angebrachten rotirenden Sieb, das die Erde von den Kartoffeln trennt. Zur Be- dienung genügen zwei Pferde und ein Mann. Die Maschine wirft so viel Kartoffel aus -- wenn sie gut gerathen sind -- als 20 Mann auflesen können. * Lohkuchenpresse von Ackermann in Darmstadt. Unter andern Abnehmern ließ sich auch Herr Lederfabrikant Brandt in Sömmerda eine solche Lohkuchenpresse erbauen, und gibt nach längerem Gebrauch sein Urtheil dahin ab, daß die Presse zu seiner vollen Zu- friedenheit arbeitet, denn es werden mittelst derselben per Stunde 500 Stück Torfe fertig; diese Torfe sind außerordentlich fest und hart, sie übertreffen bei weitem diejenigen, welche durch Füße getreten worden sind. Erfindungs=Patente für alle Länder vermitteln Wirth & Co. in Frankfurt a. M. Vermischtes. * Maffey. Der kürzlich verstorbene Reichsrath von Maffey hat die Arbeiterkasse seiner Fabrik Hirschau mit 150,000 fl. testa- mentarisch bedacht; ferner hat er der Stadt München, und zwar deren Armenfond 50,000 fl., deren Krankenhaus 25,000 fl., deren Spital 25,000 fl. und deren Waisenhaus 20,000 fl., zusammen 120,000 fl. vermacht. * Einjährige. Bei der deutschen Armee befinden sich zwischen 40 und 50,000 sogenannte Einjährige, Leute die den gelehrten oder gebildeten Ständen angehören, und von denen ein großer Theil das Offiziersexamen gemacht hat. * Neu eingegangene Schriften. Ueberlandwirthschaft- lichen Fortbildungsunterricht. Von Oekonomierath Dr. Krä- mer in Darmstadt. Separatabdruck aus der „Neuen landwirthschaftlichen Zeitung“, herausgegeben von Dr. J. J. Fühling. -- Jahresbericht für 1869, über die auf Selbsthilfe gegrün- deten deutschen Erwerbs= und Wirthschaftsgenossenschaften von H. Schulze- Delitzsch. Leipzig. Verlag von Julius Klinkhardt. 1870. Jm Jnteresse der aus Frankreich Ausgewiesenen ersuchen wir alle Redaktionen, namentlich auch die der kleinen Blätter, um wieder- holte Mittheilung, daß auf unserer Expedition fast alle auf sie be- züglichen Gesuche um Arbeit frei zu erfahren sind. Wassermesser für Dampfkessel ( Patent Fischer & Stiehl ) 160 mit rotirender Messtrommel, ohne jede Dichtung, von absolut genauer Messung, auch für heisses und kesselstein-haltiges Speisewasser dauernd anwendbar liefern Fischer & Stiehl in Essen ( Rheinpreussen ) . Kohlen- Ersparniss! Erhöhte Dampf- produktion!

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 701. Frankfurt a. M., 8. Oktober 1870, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber0701_1870/6>, abgerufen am 28.11.2024.