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Der Arbeitgeber. Nr. 675. Frankfurt a. M., 8. April 1870.

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[Spaltenumbruch] zahlen wollte, so fordert es nun statt der 500,000 Thaler, die man
ihm im Bundesrath gönnt, 1,250,000 Thaler. Es will offenbar
im Grunde von Abschaffung derartiger verkehrlähmender Raubzölle
überhaupt nichts wissen, weil sie desselben ehrwürdigen mittelalter-
lichen Ursprungs und Charakters sind wie die [unleserliches Material - 16 Zeichen fehlen]mecklenburgische Ver-
fassung. Unseres Erachtens ist eine halbe Million schon [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]zuviel, um
so langem widerrechtlichem Genuß einer so gänzlich unsittlichen Ab-
gabe nachgeworfen zu werden.

-- Die Ostsee=Zeitung hatte vor einiger Zeit an das Schreiben
eines deutschen Papier=Fabrikanten, in welchem ausgeführt wurde,
daß die Papier=Fabrikation des Zollvereins nur dann ohne Sorge
der Aufhebung des Ausfuhrzolls auf Lumpen entgegensehen könne,
wenn gleichzeitig die Eingangszölle auf Alkalien und Chlorkalk auf-
gehoben würden, -- die Aufforderung an den Verfasser geknüpft,
er möge unter seinen Erwerbsgenossen eine Agitation dafür in
Gang zu bringen suchen, daß sie sich mit den Freihändlern gegen
den Fortbestand der Eingangszölle auf Chemikalien verbän-
den. Diese Aufforderung hat den erwünschten Erfolg gehabt. Bereits
ist dem Präsidenten des Bundeskanzleramts Minister Delbrück eine
von dem größten Theil der Papier=Fabrikanten Norddeutschlands
unterzeichnete, an den Bundesrath des Zollvereins gerichtete Petition
übersandt, in welcher der Bundesrath gebeten wird, nur "dann eine
Ermäßigung oder Aufhebung des Ausfuhrzolls auf Lumpen eintreten
zu lassen, wenn gleichzeitig die Einfuhrzölle auf Alkalien und Chlor-
kalk, und wo möglich auch auf Farbewaaren und Maschinen aufge-
hoben werden." Eine Anzahl Papierfabrikanten hat allerdings er-
klärt sich der Petition nicht anschließen zu können, indem Einige
die Aufhebung des Lumpen=Ausfuhrzolls davon abhängig gemacht
wissen wollen, daß dieselbe Maßregel von Seiten Oestreichs und
Rußlands erfolgt, Andere von der Aufhebung des Eingangszolls
auf Papier in den Vereinigten Staaten u. s. f. Die größeren
Fabriken jedoch so wie die Mehrzahl der kleineren sind der Petition
beigetreten.

   

* Zollermäßigungen. Seit dem 1. März sind in Folge des
Handelsvertrageszusatzes zwischen Oestreich und Großbritannien auch
für die Zollvereinsprodukte Zollermäßigungen eingetreten, und zwar
auf Baumwolle= und Wollewaaren. Die Ermäßigungen sind ziemlich
bedeutend.

* Banken. Dem über die Resultate des zweiten Geschäfts-
jahres 1869 veröffentlichten Bericht des Vorstandes der Würtem-
bergischen
Hypothekenbank zufolge waren dieselben sehr günstig und
hat die Anstalt in der kurzen Zeit ihres Bestehens bedeutende Fort-
schritte gemacht. Zu den Anfangs Januar 1869 bestandenen Hypo-
theken im Betrage von 2,549,470 fl. kamen im Laufe des Jahres
noch weitere 213 Darlehen im Betrage von 2,509,600 fl. dazu,
während 136,202 fl. zurückbezahlt wurden, so daß Ende 1869 das
Hypothekenconto 4,922,868 fl. betrug. Von dieser Summe waren
ausgeliehen: 1,658,600 fl. auf landwirthschaftliches Grundeigenthum
und Wohngebäude in größeren Städten, 401,000 fl. auf Wohnge-
bäude und Güter im Verein mit gewerblichen Etablissements, und
450,000 fl. auf industrielle Etablissements, deren Gesammtwerth
7,086,885 fl. ist, mithin repräsentiren die Pfandobjekte nach den ge-
richtlichen Schätzungen einen durchschnittlichen Werth von 282 pCt.
der Darlehenssumme. Die Brutto=Einnahmen betrugen an Provi-
sionen, Zinsen und Gewinn auf Effekten 256,049 fl., die Gesammt-
ausgaben incl. Verzinsung der Pfandbriefe, Gehalte, Bureaukosten ec.
194,348 fl., der Reingewinn pro 1869 beziffert sich somit auf
61,701 fl.

-- Gewerbebank in Biberach. Die Zahl der Mitglieder
beträgt 331. An Monatseinlagen sind eingegangen 11,746 fl. 55 kr.,
was mit den Einlagen seit Gründung des Vereins ( 1865 ) zusammen-
gerechnet 45,732 fl. 25 kr., und mit Zurechnung der gutgeschriebenen
Dividenden zusammen ein Vereinsvermögen von 48,596 fl. 21 kr.
ergibt. Nach Auszahlung an ausgetretene Mitglieder bleibt reines
Vermögen 45,096 fl. 13 kr. Der Umsatz mit der Handwerkerbank
in Stuttgart beträgt, Einnahmen und Ausgaben zusammengerechnet,
348,865 fl. 16 kr. Die an Vereinsmitglieder abgegebenen Vor-
schüsse betragen 36,231 fl. 30 kr., und verbleibt nach Abzug der
Rückzahlungen Ende 1869 noch ein Restguthaben der Bank von
14,927 fl. 48 kr. Der Reservefonds war auf 2112 fl. 30 kr.
angewachsen und wurde durch Beschluß der Plenarversammlung auf
3000 fl. erhöht. Der gesammte Kassenumschlag beträgt 1869:
1,096,473 fl. 57 kr. Die Dividende aus dem Rechnungsjahr 1868
[Spaltenumbruch] wurde auf 7 pCt. festgesetzt. -- Frankfurter Gewerbebank. Mit-
gliederzahl 979 + 21. Kassenumsatz im Monat Februar 1,692,000 fl.
-- Gewerbebank Böblingen. Gesammtumsatz 181,000 fl. Di-
vidende 7 pCt. Mitgliederzahl am 1. Januar 1870: 276. --
Handwerkerbank Nagold. Jahresumsatz 171,907 fl. Mitglieder
121. -- Handwerkerbank Altensteig. Mitglieder 111. Gesammt-
umsatz 102,461 fl. Dividende 4 pCt. -- Gewerbebank Ell-
wangen.
Mitgliederzahl 100. Umsatz 108,356 fl. -- Gewerbe-
bank Waldsee.
Mitglieder 78. Umsatz 123,156 fl. 34 kr.

-- Lebensversicherungs= und Ersparnißbank in Stutt-
gart.
Die effektive Jahreseinnahme an Prämien und Zinsen betrug
1869: 1,341,651 fl. Die Sterblichkeit blieb stets hinter der rech-
nungsmäßigen Erwartung zurück. Die Verwaltungskosten betrugen
5,62 pCt. der Jahreseinnahmen. Die Fonds der Bank betragen
5,181,860 fl., welche zum größten Theil in Hypotheken angelegt
sind. Der Gewinn von 1869 beträgt 328,080 fl., was einer Di-
vidende von 36,4 pCt. entspricht.

* Dividenden. Die preußische Hypotheken=, Kredit= und Bank-
anstalt, Kommanditgesellschaft Hermann Henke, bezahlt d. J.6 1 / 2 pCt.
Dividende. -- Frankfurter Rückversicherungsgesellschaft9 1 / 2 pCt.
-- Allgemeine deutsche Kreditanstalt in Leipzig ( Geschäftszeit 3 / 4 Jahr )
8 4 / 9 pCt. -- Frankfurter Vereinskasse 7,72 pCt. -- Oestrei-
chischer
Lloyd6 1 / 2 pCt. -- Chemische Fabrik Buckau 8 pCt. --
Societätsbrauerei Waldschlößchen 9 pCt. -- Berliner Patent-
papierfabrik 12 pCt.

* Jndustrielle Unternehmungen. Zur Uebernahme und zum
Fortbetriebe der Baumwollspinnerei Kulmbach ist die Gründung einer
neuen Aktiengesellschaft unter der Firma "Kulmbacher Spinnerei" mit
dem Sitze in Kulmbach und einem Grundkapitale von 400,000 fl.,
welches in Aktien a 5000 fl., auf den Namen lautend, begeben wird,
auf die Dauer von 90 Jahren genehmigt worden.

-- Die Maschinenfabrik von R. Hartmann in Chemnitz ist
für 3 Millionen Thaler an eine Aktiengesellschaft übergegangen. Die
Aktiengesellschaft wird die Firma: "Sächsische Maschinenfabrik zu
Chemnitz" tragen.

* Eisenbahnen. Der von der Braunschweigischen Regierung
mit der Darmstädter Bank abgeschlossene Vertrag wegen Verkaufs
der Braunschweiger Staatsbahn ist von der Landesversammlung
am 26. März genehmigt worden.

-- Die preußische Regierung hat die königl. Eisenbahndirek-
tionen angewiesen Schulkindern zum regelmäßigen Besuch entlegener
Schulen Abonnementsbillete zu gewähren. Diese Billets, welche min-
destens für einen Monat zu entnehmen sind, haben an allen Wochen-
tagen Giltigkeit und kosten die Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises.

* Schifffahrt. Jn Oestreich ist die Konzession zur Errichtung
einer neuen Donaudampfschifffahrts=Aktiengesellschaft, Donau=Lloyd,
ertheilt worden. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wien.

* Postanweisungen nach Nordamerika. Nach einer Verstän-
digung mit dem "Norddeutschen Lloyd" zu Bremen wird vom 1. April
dieses Jahres ab bei den Postanweisungen nach Nordamerika eine ver-
änderte Reduktion der amerikanischen in die Thalerwährung in An-
wendung kommen und zwar wird 1 Dollar zu 1 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf.
und 1 Cent zu 6 Pfennigen gerechnet werden.

* Telegraphenwesen. Jn Oestreich ist am 1. April ds. J.
ein neuer inländischer Einheitstarif eingeführt worden, welcher zwei
Zonen enthält und zwar die erste bis zu zehn Meilen Entfernung
mit 30 kr. für eine einfache Depesche, die zweite Zone dagegen von
zehn Meilen Entfernung bis an die Reichsgrenzen mit 60 kr. per
einfache Depesche. Bei beiden entfällt für jede weiteren zehn Worte
die Hälfte der Ursprungsgebühr mehr. Da die bisherigen Tarifsätze
drei Zonen, d. i. 40 kr. bis zu zehn, 80 kr. bis zu 45 Meilen und
1 fl. 20 kr. von 45 Meilen bis zu den Reichsgrenzen enthielten,
so müssen die projektirten zwei Zonensätze eine dem Verkehre gemachte
Konzession genannt werden.

Technik.

* Entdeckung eines neuen Holz=Farbstoffes. Die zufällige
Entdeckung eines Farbstoffes, der in Bezug auf Schönheit und Lustre
der Farben den Anilinfarben vollkommen gleichkommen, letztere aber
durch Dauerhaftigkeit und Billigkeit weit übertreffen soll, macht in

[Spaltenumbruch] zahlen wollte, so fordert es nun statt der 500,000 Thaler, die man
ihm im Bundesrath gönnt, 1,250,000 Thaler. Es will offenbar
im Grunde von Abschaffung derartiger verkehrlähmender Raubzölle
überhaupt nichts wissen, weil sie desselben ehrwürdigen mittelalter-
lichen Ursprungs und Charakters sind wie die [unleserliches Material – 16 Zeichen fehlen]mecklenburgische Ver-
fassung. Unseres Erachtens ist eine halbe Million schon [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]zuviel, um
so langem widerrechtlichem Genuß einer so gänzlich unsittlichen Ab-
gabe nachgeworfen zu werden.

-- Die Ostsee=Zeitung hatte vor einiger Zeit an das Schreiben
eines deutschen Papier=Fabrikanten, in welchem ausgeführt wurde,
daß die Papier=Fabrikation des Zollvereins nur dann ohne Sorge
der Aufhebung des Ausfuhrzolls auf Lumpen entgegensehen könne,
wenn gleichzeitig die Eingangszölle auf Alkalien und Chlorkalk auf-
gehoben würden, -- die Aufforderung an den Verfasser geknüpft,
er möge unter seinen Erwerbsgenossen eine Agitation dafür in
Gang zu bringen suchen, daß sie sich mit den Freihändlern gegen
den Fortbestand der Eingangszölle auf Chemikalien verbän-
den. Diese Aufforderung hat den erwünschten Erfolg gehabt. Bereits
ist dem Präsidenten des Bundeskanzleramts Minister Delbrück eine
von dem größten Theil der Papier=Fabrikanten Norddeutschlands
unterzeichnete, an den Bundesrath des Zollvereins gerichtete Petition
übersandt, in welcher der Bundesrath gebeten wird, nur „dann eine
Ermäßigung oder Aufhebung des Ausfuhrzolls auf Lumpen eintreten
zu lassen, wenn gleichzeitig die Einfuhrzölle auf Alkalien und Chlor-
kalk, und wo möglich auch auf Farbewaaren und Maschinen aufge-
hoben werden.“ Eine Anzahl Papierfabrikanten hat allerdings er-
klärt sich der Petition nicht anschließen zu können, indem Einige
die Aufhebung des Lumpen=Ausfuhrzolls davon abhängig gemacht
wissen wollen, daß dieselbe Maßregel von Seiten Oestreichs und
Rußlands erfolgt, Andere von der Aufhebung des Eingangszolls
auf Papier in den Vereinigten Staaten u. s. f. Die größeren
Fabriken jedoch so wie die Mehrzahl der kleineren sind der Petition
beigetreten.

   

* Zollermäßigungen. Seit dem 1. März sind in Folge des
Handelsvertrageszusatzes zwischen Oestreich und Großbritannien auch
für die Zollvereinsprodukte Zollermäßigungen eingetreten, und zwar
auf Baumwolle= und Wollewaaren. Die Ermäßigungen sind ziemlich
bedeutend.

* Banken. Dem über die Resultate des zweiten Geschäfts-
jahres 1869 veröffentlichten Bericht des Vorstandes der Würtem-
bergischen
Hypothekenbank zufolge waren dieselben sehr günstig und
hat die Anstalt in der kurzen Zeit ihres Bestehens bedeutende Fort-
schritte gemacht. Zu den Anfangs Januar 1869 bestandenen Hypo-
theken im Betrage von 2,549,470 fl. kamen im Laufe des Jahres
noch weitere 213 Darlehen im Betrage von 2,509,600 fl. dazu,
während 136,202 fl. zurückbezahlt wurden, so daß Ende 1869 das
Hypothekenconto 4,922,868 fl. betrug. Von dieser Summe waren
ausgeliehen: 1,658,600 fl. auf landwirthschaftliches Grundeigenthum
und Wohngebäude in größeren Städten, 401,000 fl. auf Wohnge-
bäude und Güter im Verein mit gewerblichen Etablissements, und
450,000 fl. auf industrielle Etablissements, deren Gesammtwerth
7,086,885 fl. ist, mithin repräsentiren die Pfandobjekte nach den ge-
richtlichen Schätzungen einen durchschnittlichen Werth von 282 pCt.
der Darlehenssumme. Die Brutto=Einnahmen betrugen an Provi-
sionen, Zinsen und Gewinn auf Effekten 256,049 fl., die Gesammt-
ausgaben incl. Verzinsung der Pfandbriefe, Gehalte, Bureaukosten ec.
194,348 fl., der Reingewinn pro 1869 beziffert sich somit auf
61,701 fl.

-- Gewerbebank in Biberach. Die Zahl der Mitglieder
beträgt 331. An Monatseinlagen sind eingegangen 11,746 fl. 55 kr.,
was mit den Einlagen seit Gründung des Vereins ( 1865 ) zusammen-
gerechnet 45,732 fl. 25 kr., und mit Zurechnung der gutgeschriebenen
Dividenden zusammen ein Vereinsvermögen von 48,596 fl. 21 kr.
ergibt. Nach Auszahlung an ausgetretene Mitglieder bleibt reines
Vermögen 45,096 fl. 13 kr. Der Umsatz mit der Handwerkerbank
in Stuttgart beträgt, Einnahmen und Ausgaben zusammengerechnet,
348,865 fl. 16 kr. Die an Vereinsmitglieder abgegebenen Vor-
schüsse betragen 36,231 fl. 30 kr., und verbleibt nach Abzug der
Rückzahlungen Ende 1869 noch ein Restguthaben der Bank von
14,927 fl. 48 kr. Der Reservefonds war auf 2112 fl. 30 kr.
angewachsen und wurde durch Beschluß der Plenarversammlung auf
3000 fl. erhöht. Der gesammte Kassenumschlag beträgt 1869:
1,096,473 fl. 57 kr. Die Dividende aus dem Rechnungsjahr 1868
[Spaltenumbruch] wurde auf 7 pCt. festgesetzt. -- Frankfurter Gewerbebank. Mit-
gliederzahl 979 + 21. Kassenumsatz im Monat Februar 1,692,000 fl.
-- Gewerbebank Böblingen. Gesammtumsatz 181,000 fl. Di-
vidende 7 pCt. Mitgliederzahl am 1. Januar 1870: 276. --
Handwerkerbank Nagold. Jahresumsatz 171,907 fl. Mitglieder
121. -- Handwerkerbank Altensteig. Mitglieder 111. Gesammt-
umsatz 102,461 fl. Dividende 4 pCt. -- Gewerbebank Ell-
wangen.
Mitgliederzahl 100. Umsatz 108,356 fl. -- Gewerbe-
bank Waldsee.
Mitglieder 78. Umsatz 123,156 fl. 34 kr.

-- Lebensversicherungs= und Ersparnißbank in Stutt-
gart.
Die effektive Jahreseinnahme an Prämien und Zinsen betrug
1869: 1,341,651 fl. Die Sterblichkeit blieb stets hinter der rech-
nungsmäßigen Erwartung zurück. Die Verwaltungskosten betrugen
5,62 pCt. der Jahreseinnahmen. Die Fonds der Bank betragen
5,181,860 fl., welche zum größten Theil in Hypotheken angelegt
sind. Der Gewinn von 1869 beträgt 328,080 fl., was einer Di-
vidende von 36,4 pCt. entspricht.

* Dividenden. Die preußische Hypotheken=, Kredit= und Bank-
anstalt, Kommanditgesellschaft Hermann Henke, bezahlt d. J.6 1 / 2 pCt.
Dividende. -- Frankfurter Rückversicherungsgesellschaft9 1 / 2 pCt.
-- Allgemeine deutsche Kreditanstalt in Leipzig ( Geschäftszeit 3 / 4 Jahr )
8 4 / 9 pCt. -- Frankfurter Vereinskasse 7,72 pCt. -- Oestrei-
chischer
Lloyd6 1 / 2 pCt. -- Chemische Fabrik Buckau 8 pCt. --
Societätsbrauerei Waldschlößchen 9 pCt. -- Berliner Patent-
papierfabrik 12 pCt.

* Jndustrielle Unternehmungen. Zur Uebernahme und zum
Fortbetriebe der Baumwollspinnerei Kulmbach ist die Gründung einer
neuen Aktiengesellschaft unter der Firma „Kulmbacher Spinnerei“ mit
dem Sitze in Kulmbach und einem Grundkapitale von 400,000 fl.,
welches in Aktien à 5000 fl., auf den Namen lautend, begeben wird,
auf die Dauer von 90 Jahren genehmigt worden.

-- Die Maschinenfabrik von R. Hartmann in Chemnitz ist
für 3 Millionen Thaler an eine Aktiengesellschaft übergegangen. Die
Aktiengesellschaft wird die Firma: „Sächsische Maschinenfabrik zu
Chemnitz“ tragen.

* Eisenbahnen. Der von der Braunschweigischen Regierung
mit der Darmstädter Bank abgeschlossene Vertrag wegen Verkaufs
der Braunschweiger Staatsbahn ist von der Landesversammlung
am 26. März genehmigt worden.

-- Die preußische Regierung hat die königl. Eisenbahndirek-
tionen angewiesen Schulkindern zum regelmäßigen Besuch entlegener
Schulen Abonnementsbillete zu gewähren. Diese Billets, welche min-
destens für einen Monat zu entnehmen sind, haben an allen Wochen-
tagen Giltigkeit und kosten die Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises.

* Schifffahrt. Jn Oestreich ist die Konzession zur Errichtung
einer neuen Donaudampfschifffahrts=Aktiengesellschaft, Donau=Lloyd,
ertheilt worden. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wien.

* Postanweisungen nach Nordamerika. Nach einer Verstän-
digung mit dem „Norddeutschen Lloyd“ zu Bremen wird vom 1. April
dieses Jahres ab bei den Postanweisungen nach Nordamerika eine ver-
änderte Reduktion der amerikanischen in die Thalerwährung in An-
wendung kommen und zwar wird 1 Dollar zu 1 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf.
und 1 Cent zu 6 Pfennigen gerechnet werden.

* Telegraphenwesen. Jn Oestreich ist am 1. April ds. J.
ein neuer inländischer Einheitstarif eingeführt worden, welcher zwei
Zonen enthält und zwar die erste bis zu zehn Meilen Entfernung
mit 30 kr. für eine einfache Depesche, die zweite Zone dagegen von
zehn Meilen Entfernung bis an die Reichsgrenzen mit 60 kr. per
einfache Depesche. Bei beiden entfällt für jede weiteren zehn Worte
die Hälfte der Ursprungsgebühr mehr. Da die bisherigen Tarifsätze
drei Zonen, d. i. 40 kr. bis zu zehn, 80 kr. bis zu 45 Meilen und
1 fl. 20 kr. von 45 Meilen bis zu den Reichsgrenzen enthielten,
so müssen die projektirten zwei Zonensätze eine dem Verkehre gemachte
Konzession genannt werden.

Technik.

* Entdeckung eines neuen Holz=Farbstoffes. Die zufällige
Entdeckung eines Farbstoffes, der in Bezug auf Schönheit und Lustre
der Farben den Anilinfarben vollkommen gleichkommen, letztere aber
durch Dauerhaftigkeit und Billigkeit weit übertreffen soll, macht in

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[0005] zahlen wollte, so fordert es nun statt der 500,000 Thaler, die man ihm im Bundesrath gönnt, 1,250,000 Thaler. Es will offenbar im Grunde von Abschaffung derartiger verkehrlähmender Raubzölle überhaupt nichts wissen, weil sie desselben ehrwürdigen mittelalter- lichen Ursprungs und Charakters sind wie die ________________mecklenburgische Ver- fassung. Unseres Erachtens ist eine halbe Million schon ______zuviel, um so langem widerrechtlichem Genuß einer so gänzlich unsittlichen Ab- gabe nachgeworfen zu werden. -- Die Ostsee=Zeitung hatte vor einiger Zeit an das Schreiben eines deutschen Papier=Fabrikanten, in welchem ausgeführt wurde, daß die Papier=Fabrikation des Zollvereins nur dann ohne Sorge der Aufhebung des Ausfuhrzolls auf Lumpen entgegensehen könne, wenn gleichzeitig die Eingangszölle auf Alkalien und Chlorkalk auf- gehoben würden, -- die Aufforderung an den Verfasser geknüpft, er möge unter seinen Erwerbsgenossen eine Agitation dafür in Gang zu bringen suchen, daß sie sich mit den Freihändlern gegen den Fortbestand der Eingangszölle auf Chemikalien verbän- den. Diese Aufforderung hat den erwünschten Erfolg gehabt. Bereits ist dem Präsidenten des Bundeskanzleramts Minister Delbrück eine von dem größten Theil der Papier=Fabrikanten Norddeutschlands unterzeichnete, an den Bundesrath des Zollvereins gerichtete Petition übersandt, in welcher der Bundesrath gebeten wird, nur „dann eine Ermäßigung oder Aufhebung des Ausfuhrzolls auf Lumpen eintreten zu lassen, wenn gleichzeitig die Einfuhrzölle auf Alkalien und Chlor- kalk, und wo möglich auch auf Farbewaaren und Maschinen aufge- hoben werden.“ Eine Anzahl Papierfabrikanten hat allerdings er- klärt sich der Petition nicht anschließen zu können, indem Einige die Aufhebung des Lumpen=Ausfuhrzolls davon abhängig gemacht wissen wollen, daß dieselbe Maßregel von Seiten Oestreichs und Rußlands erfolgt, Andere von der Aufhebung des Eingangszolls auf Papier in den Vereinigten Staaten u. s. f. Die größeren Fabriken jedoch so wie die Mehrzahl der kleineren sind der Petition beigetreten. ( Bremer Hdlsbl. ) * Zollermäßigungen. Seit dem 1. März sind in Folge des Handelsvertrageszusatzes zwischen Oestreich und Großbritannien auch für die Zollvereinsprodukte Zollermäßigungen eingetreten, und zwar auf Baumwolle= und Wollewaaren. Die Ermäßigungen sind ziemlich bedeutend. * Banken. Dem über die Resultate des zweiten Geschäfts- jahres 1869 veröffentlichten Bericht des Vorstandes der Würtem- bergischen Hypothekenbank zufolge waren dieselben sehr günstig und hat die Anstalt in der kurzen Zeit ihres Bestehens bedeutende Fort- schritte gemacht. Zu den Anfangs Januar 1869 bestandenen Hypo- theken im Betrage von 2,549,470 fl. kamen im Laufe des Jahres noch weitere 213 Darlehen im Betrage von 2,509,600 fl. dazu, während 136,202 fl. zurückbezahlt wurden, so daß Ende 1869 das Hypothekenconto 4,922,868 fl. betrug. Von dieser Summe waren ausgeliehen: 1,658,600 fl. auf landwirthschaftliches Grundeigenthum und Wohngebäude in größeren Städten, 401,000 fl. auf Wohnge- bäude und Güter im Verein mit gewerblichen Etablissements, und 450,000 fl. auf industrielle Etablissements, deren Gesammtwerth 7,086,885 fl. ist, mithin repräsentiren die Pfandobjekte nach den ge- richtlichen Schätzungen einen durchschnittlichen Werth von 282 pCt. der Darlehenssumme. Die Brutto=Einnahmen betrugen an Provi- sionen, Zinsen und Gewinn auf Effekten 256,049 fl., die Gesammt- ausgaben incl. Verzinsung der Pfandbriefe, Gehalte, Bureaukosten ec. 194,348 fl., der Reingewinn pro 1869 beziffert sich somit auf 61,701 fl. -- Gewerbebank in Biberach. Die Zahl der Mitglieder beträgt 331. An Monatseinlagen sind eingegangen 11,746 fl. 55 kr., was mit den Einlagen seit Gründung des Vereins ( 1865 ) zusammen- gerechnet 45,732 fl. 25 kr., und mit Zurechnung der gutgeschriebenen Dividenden zusammen ein Vereinsvermögen von 48,596 fl. 21 kr. ergibt. Nach Auszahlung an ausgetretene Mitglieder bleibt reines Vermögen 45,096 fl. 13 kr. Der Umsatz mit der Handwerkerbank in Stuttgart beträgt, Einnahmen und Ausgaben zusammengerechnet, 348,865 fl. 16 kr. Die an Vereinsmitglieder abgegebenen Vor- schüsse betragen 36,231 fl. 30 kr., und verbleibt nach Abzug der Rückzahlungen Ende 1869 noch ein Restguthaben der Bank von 14,927 fl. 48 kr. Der Reservefonds war auf 2112 fl. 30 kr. angewachsen und wurde durch Beschluß der Plenarversammlung auf 3000 fl. erhöht. Der gesammte Kassenumschlag beträgt 1869: 1,096,473 fl. 57 kr. Die Dividende aus dem Rechnungsjahr 1868 wurde auf 7 pCt. festgesetzt. -- Frankfurter Gewerbebank. Mit- gliederzahl 979 + 21. Kassenumsatz im Monat Februar 1,692,000 fl. -- Gewerbebank Böblingen. Gesammtumsatz 181,000 fl. Di- vidende 7 pCt. Mitgliederzahl am 1. Januar 1870: 276. -- Handwerkerbank Nagold. Jahresumsatz 171,907 fl. Mitglieder 121. -- Handwerkerbank Altensteig. Mitglieder 111. Gesammt- umsatz 102,461 fl. Dividende 4 pCt. -- Gewerbebank Ell- wangen. Mitgliederzahl 100. Umsatz 108,356 fl. -- Gewerbe- bank Waldsee. Mitglieder 78. Umsatz 123,156 fl. 34 kr. -- Lebensversicherungs= und Ersparnißbank in Stutt- gart. Die effektive Jahreseinnahme an Prämien und Zinsen betrug 1869: 1,341,651 fl. Die Sterblichkeit blieb stets hinter der rech- nungsmäßigen Erwartung zurück. Die Verwaltungskosten betrugen 5,62 pCt. der Jahreseinnahmen. Die Fonds der Bank betragen 5,181,860 fl., welche zum größten Theil in Hypotheken angelegt sind. Der Gewinn von 1869 beträgt 328,080 fl., was einer Di- vidende von 36,4 pCt. entspricht. * Dividenden. Die preußische Hypotheken=, Kredit= und Bank- anstalt, Kommanditgesellschaft Hermann Henke, bezahlt d. J.6 1 / 2 pCt. Dividende. -- Frankfurter Rückversicherungsgesellschaft9 1 / 2 pCt. -- Allgemeine deutsche Kreditanstalt in Leipzig ( Geschäftszeit 3 / 4 Jahr ) 8 4 / 9 pCt. -- Frankfurter Vereinskasse 7,72 pCt. -- Oestrei- chischer Lloyd6 1 / 2 pCt. -- Chemische Fabrik Buckau 8 pCt. -- Societätsbrauerei Waldschlößchen 9 pCt. -- Berliner Patent- papierfabrik 12 pCt. * Jndustrielle Unternehmungen. Zur Uebernahme und zum Fortbetriebe der Baumwollspinnerei Kulmbach ist die Gründung einer neuen Aktiengesellschaft unter der Firma „Kulmbacher Spinnerei“ mit dem Sitze in Kulmbach und einem Grundkapitale von 400,000 fl., welches in Aktien à 5000 fl., auf den Namen lautend, begeben wird, auf die Dauer von 90 Jahren genehmigt worden. -- Die Maschinenfabrik von R. Hartmann in Chemnitz ist für 3 Millionen Thaler an eine Aktiengesellschaft übergegangen. Die Aktiengesellschaft wird die Firma: „Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz“ tragen. * Eisenbahnen. Der von der Braunschweigischen Regierung mit der Darmstädter Bank abgeschlossene Vertrag wegen Verkaufs der Braunschweiger Staatsbahn ist von der Landesversammlung am 26. März genehmigt worden. -- Die preußische Regierung hat die königl. Eisenbahndirek- tionen angewiesen Schulkindern zum regelmäßigen Besuch entlegener Schulen Abonnementsbillete zu gewähren. Diese Billets, welche min- destens für einen Monat zu entnehmen sind, haben an allen Wochen- tagen Giltigkeit und kosten die Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises. * Schifffahrt. Jn Oestreich ist die Konzession zur Errichtung einer neuen Donaudampfschifffahrts=Aktiengesellschaft, Donau=Lloyd, ertheilt worden. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wien. * Postanweisungen nach Nordamerika. Nach einer Verstän- digung mit dem „Norddeutschen Lloyd“ zu Bremen wird vom 1. April dieses Jahres ab bei den Postanweisungen nach Nordamerika eine ver- änderte Reduktion der amerikanischen in die Thalerwährung in An- wendung kommen und zwar wird 1 Dollar zu 1 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf. und 1 Cent zu 6 Pfennigen gerechnet werden. * Telegraphenwesen. Jn Oestreich ist am 1. April ds. J. ein neuer inländischer Einheitstarif eingeführt worden, welcher zwei Zonen enthält und zwar die erste bis zu zehn Meilen Entfernung mit 30 kr. für eine einfache Depesche, die zweite Zone dagegen von zehn Meilen Entfernung bis an die Reichsgrenzen mit 60 kr. per einfache Depesche. Bei beiden entfällt für jede weiteren zehn Worte die Hälfte der Ursprungsgebühr mehr. Da die bisherigen Tarifsätze drei Zonen, d. i. 40 kr. bis zu zehn, 80 kr. bis zu 45 Meilen und 1 fl. 20 kr. von 45 Meilen bis zu den Reichsgrenzen enthielten, so müssen die projektirten zwei Zonensätze eine dem Verkehre gemachte Konzession genannt werden. Technik. * Entdeckung eines neuen Holz=Farbstoffes. Die zufällige Entdeckung eines Farbstoffes, der in Bezug auf Schönheit und Lustre der Farben den Anilinfarben vollkommen gleichkommen, letztere aber durch Dauerhaftigkeit und Billigkeit weit übertreffen soll, macht in

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 675. Frankfurt a. M., 8. April 1870, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber0675_1870/5>, abgerufen am 27.04.2024.