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Der Arbeitgeber. Nr. 668. Frankfurt a. M., 18. Februar 1870.

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[Spaltenumbruch] reich ( Böhmen, Oberöstreich, Ungarn ) und Frankreich zu uns gebracht
hat, kann sich der inländische Weinbau nicht mehr halten, und es
sind auch im vorigen Jahre größere früher mit Wein bepflanzte
Grundflächen in Feld umgesetzt worden.

* Eisenbahnen. Das verflossene Jahr 1869 hat in[unleserliches Material] Eisen-
bahneröffnungen in Deutschland und der östreichisch=ungarischen Mo-
narchie alle seine Vorgänger übertroffen. Eröffnet wurden in dem-
selben in Deutschland198 1 / 2 Meilen in 9 verschiedenen Staaten:
Oestreich69 1 / 2 Meilen ( außerdem noch42 1 / 2 Meilen in den nicht
deutschen Ländern der Monarchie ) , Preußen48 5 / 6 M., Würtemberg
29 1 / 2 M., Hessen14 3 / 4 M., Baden13 3 / 4 M., Bayern6 3 / 4 M.,
Sachsen 5,9 M., Oldenburg 4,9 M., Schwarzburg=Sondershausen
4 1 / 2 M. Auf den norddeutschen Bund kommen demnach69 3 / 4 M.
und auf die südwest=deutschen Staaten59 1 / 4 Meilen.

-- Eisenbahnverbindung zwischen England u. Frank-
reich.
Der Akademie der Wissenschaften in London ist ein vollstän-
dig ausgearbeiteter Plan für Herstellung einer Eisenbahnverbindung
zwischen England und Frankreich vorgelegt worden. 156,342 Per-
sonen verkehrten voriges Jahr zwischen Dower und Calais.

-- Wie die Berliner "Börsenzeitung" schreibt beabsichtigt die
russische Regierung sämmtliche Staatseisenbahnen zu verkaufen.

-- Das französische Eisenbahnnetz umfaßt gegenwärtig
25,669 Kilometer == 3369,9 Meilen.

-- Eisenbahnen in Japan. Die japanesische Regierung
hat die Konzession zur Erbauung einer Eisenbahn von Jeddo nach
der Küste ertheilt.

* Handwerkerbanken. Ueber die Handwerkerbanken in Urach,
Tuttlingen, Wiesensteig und Bopfingen wird im "Schw. Merkur"
günstig berichtet. Dieselben haben im letzten Jahre alle an Umfang
zugenommen und gute Geschäfte gemacht. Urach machte11 1 / 3 pCt.,
zahlte davon 8 pCt. und legte3 1 / 3 pCt. in den Reservefond; Tutt-
lingen machte 8 pCt. und legte 1100 fl. in den Reservefond;
Wiesensteig hat 100 Mitglieder und einen Ueberschuß von 1919 fl.
51 kr.; Bopfingen zahlte 8 pCt. Dividende. Jn letzterem Ort be-
stehen neben der Gewerbebank noch 5 Privatsparkassen, bei denen die
Einlage 12--24 kr. per Woche beträgt.

* Dividenden. Die Lübecker Kommerzbank zahlte für das
abgelaufene Geschäftsjahr 7 pCt. Dividende.

-- Die Theisbahn hat 10 pCt. Dividende bezahlt.

-- Die Frankfurter Versicherungsgesellschaft "Providentia"
wird dieses Jahr wieder eine Dividende bezahlen. Es sind jetzt
gerade 10 Jahre, daß sie keine Dividende bezahlt hat.

* Der Baumwollenbau in Ostindien hat letztes Jahr be-
deutende Fortschritte gemacht. Es befanden sich in Kultur 3,253,060
Acres gegen 2,289,147 Acres im Vorjahr. Welcher Ausdehnung
die Produktion noch fähig ist, läßt sich ermessen, wenn man erwägt,
daß der Flächeninhalt des zum Baumwollenbau geeigneten Landes
fast9 1 / 2 Millionen Acres beträgt.

* Kohlenausfuhr Englands. Während des abgelaufenen
Jahres wurden aus Großbritannien und Jrland 9,775,470 Tonnen
Kohlen ausgeführt, oder 223,957 Tonnen weniger als im Vorjahr.

Gewerbe.

* Bergbau. Jm Jahr 1868 wurden im Bereich der Handels-
kammer Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg 25,669,889 Ctr.
Steinkohlen aus 28 Schächten mit 57 Wasserhaltungs= und sonstigen
Betriebsdampfmaschinen, welche 2707 Pferdekräfte repräsentiren zu
Tage gefördert. Der Werth dieser Förderung ist auf 2,848,645 Thlr.
zu veranschlagen und fanden durch dieselbe 6387 Bergleute mit
9739 Familienangehörigen ihren Unterhalt.

* Baumwollspinnerei in Amerika. Jn Folge der Schutz-
zölle hat sich die Baumwollspinnerei in Amerika rasch ausgedehnt.
Jm Jahr 1860 verarbeiteten die amerikanischen Spinner 20 pCt.
der ganzen Ernte; im Jahr 1868 dagegen schon 40 pCt., und heute
noch mehr. Dies und die Knappheit des Artikels, wodurch er in
die Hände der Spekulation gerieth, sind die Ursachen der Kalamität
unserer europäischen Spinner.

* Wollproduktion. Die Anzahl Schafe in den Ländern, welche
auf dem Wollmarkt erscheinen ( mit Ausnahme der Argentinischen
[Spaltenumbruch] Republik ) wird auf nahezu 300 Millionen geschätzt. Die englischen
Kolonien haben allein circa 100 Millionen und wächst diese Zahl
noch stetig an. England hatte 1869 nahezu 92 Millionen, Preu-
ßen 1866 über 22 Millionen, Frankreich 30 Millionen, Spanien
22 Millionen ec.

* Waschen der Wolle. Jm Verein zur Beförderung des Ge-
werbefleißes in Berlin sprach Herr Dr. H. Grothe über ein neues
Vließwaschverfahren. Der Vortragende erläuterte zunächst die Ursachen
der Krisis in den Wollenverhältnissen der letzten Jahre, die haupt-
sächlich darin zu suchen seien, daß durch die Lapinenfütterung eine
große Menge Schweiß, bis zu 36 pCt., in die Wolle gelangt. Da-
durch wurden die Spinner abgeschreckt, die deutsche Wolle zu kaufen,
und ein großer Jmport von ausländischer Wolle veranlaßt. Das
nächste Mittel der Konkurrenz zu begegnen, besteht nun darin, die
Wolle so zu waschen, daß das Vließ, nachdem es im zusammen-
hängenden Zustand vom Schafe heruntergeschoren, auch in diesem Zu-
stand zusammenbleibt, wodurch der Wollhändler in Stand gesetzt ist,
auf leichte Weise die Sortirung zu bewerkstelligen.

* Strickmaschinen. Die seit 1868 in Dresden in Angriff
genommene Produktion von Strickmaschinen nach Lamb's System be-
schäftigt 18 Arbeiter.

* Anfertigung leinener Taschentücher. Jm Jahr 1868 wur-
den im Bezirk der Handelskammer Laubau 1,100,000 Dutzend
leinene Taschentücher angefertigt.

* Kasseler Ausstellung. Durch eine Verfügung des preußischen
Handelsministers ist den Direktionen der preuß. Staatsbahnen und
den unter Staatsverwaltung stehenden Bahnen aufgegeben worden,
Gegenstände, welche auf der Kasseler Ausstellung unverkauft bleiben,
frachtfrei nach dem Aufgabeort zu befördern, jedoch muß der Rück-
transport innerhalb vier Wochen nach Schluß der Ausstellung er-
folgen. Auch sind die königl. Eisenbahnkommissariate beauftragt worden,
bei den Privatbahnen ihres Geschäftsbereichs auf Gewährung gleicher
Erleichterungen hinzuwirken.

* Die deutschen Stärkefabrikanten haben dieser Tage in Berlin
ihre vierte Jahresversammlung gehalten, bei welcher Gelegenheit meist
technische Fragen verhandelt wurden.

Technik.

* Technischer Verein in Frankfurt a. M. Derselbe hatte
am Jahresschluß 160 Mitglieder. Es war beabsichtigt den Verein
an die große polytechnische Gesellschaft anzuschließen, da indeß der
technische Verein nicht auf einen selbständigen Vorstand verzichten
wollte, so unterblieb der Anschluß.

* Der Verein von Dampfmaschinen=Besitzern im Elsaß.
Dieser Verein, welcher sich die doppelte Aufgabe gestellt hat, inner-
halb seines Kreises die Sicherheit des Dampfmaschinenbetriebes zu
fördern, und eine den Fortschritten und Erfahrungen, der Wissenschaft
und Technik entsprechende ökonomische Ausnutzung desselben herbeizu-
führen, zählte im Ganzen 96 Firmen als Mitglieder, von denen
51 Frankreich, 38 dem Großherzogthum Baden und 7 der Schweiz
angehören. Am Schluß des ersten Verwaltungsjahres waren es
241, am Schluß des zweiten bereits 405 Dampfentwickler, auf die
sich die in der angedeuteten Richtung entfaltete Thätigkeit des Vereins
erstreckte. Die zur Erreichung des gesteckten Zieles angewandten
Maßregeln bestehen in der Ueberwachung des Betriebes der Dampf-
kessel und Bewegungsmaschinen durch den von der Gesellschaft be-
stellten Jngenieur und die demselben beigegebenen Jnspektoren, in der
Mitwirkung des Jngenieurs bei der Anlage neuer resp. der Verän-
derung bereits im Gebrauch gestandener Maschinen und Dampferzeuger,
und in den zum Zwecke der Beförderung eines rationellen und haus-
hälterischen Betriebes von den genannten Vereinsbeamten eingeleiteten
und durchzuführenden umfassenden Versuchen, betreffend die Feststel-
lung der Heizkraft verschiedener den Werken zugeführter Brennma-
terialien und der Leistungsfähigkeit der verschiedenen Dampfkessel und
Dampfmaschinensysteme.

* Papierfabrikation. Jm Berliner polytechnischen Verein kam
die Frage zur Verhandlung: Kann man Papier aus Lohe bereiten
und auf welche Weise lassen sich kurzfaserige Stoffe wie Sägespähne

[Spaltenumbruch] reich ( Böhmen, Oberöstreich, Ungarn ) und Frankreich zu uns gebracht
hat, kann sich der inländische Weinbau nicht mehr halten, und es
sind auch im vorigen Jahre größere früher mit Wein bepflanzte
Grundflächen in Feld umgesetzt worden.

* Eisenbahnen. Das verflossene Jahr 1869 hat in[unleserliches Material] Eisen-
bahneröffnungen in Deutschland und der östreichisch=ungarischen Mo-
narchie alle seine Vorgänger übertroffen. Eröffnet wurden in dem-
selben in Deutschland198 1 / 2 Meilen in 9 verschiedenen Staaten:
Oestreich69 1 / 2 Meilen ( außerdem noch42 1 / 2 Meilen in den nicht
deutschen Ländern der Monarchie ) , Preußen48 5 / 6 M., Würtemberg
29 1 / 2 M., Hessen14 3 / 4 M., Baden13 3 / 4 M., Bayern6 3 / 4 M.,
Sachsen 5,9 M., Oldenburg 4,9 M., Schwarzburg=Sondershausen
4 1 / 2 M. Auf den norddeutschen Bund kommen demnach69 3 / 4 M.
und auf die südwest=deutschen Staaten59 1 / 4 Meilen.

-- Eisenbahnverbindung zwischen England u. Frank-
reich.
Der Akademie der Wissenschaften in London ist ein vollstän-
dig ausgearbeiteter Plan für Herstellung einer Eisenbahnverbindung
zwischen England und Frankreich vorgelegt worden. 156,342 Per-
sonen verkehrten voriges Jahr zwischen Dower und Calais.

-- Wie die Berliner „Börsenzeitung“ schreibt beabsichtigt die
russische Regierung sämmtliche Staatseisenbahnen zu verkaufen.

-- Das französische Eisenbahnnetz umfaßt gegenwärtig
25,669 Kilometer == 3369,9 Meilen.

-- Eisenbahnen in Japan. Die japanesische Regierung
hat die Konzession zur Erbauung einer Eisenbahn von Jeddo nach
der Küste ertheilt.

* Handwerkerbanken. Ueber die Handwerkerbanken in Urach,
Tuttlingen, Wiesensteig und Bopfingen wird im „Schw. Merkur“
günstig berichtet. Dieselben haben im letzten Jahre alle an Umfang
zugenommen und gute Geschäfte gemacht. Urach machte11 1 / 3 pCt.,
zahlte davon 8 pCt. und legte3 1 / 3 pCt. in den Reservefond; Tutt-
lingen machte 8 pCt. und legte 1100 fl. in den Reservefond;
Wiesensteig hat 100 Mitglieder und einen Ueberschuß von 1919 fl.
51 kr.; Bopfingen zahlte 8 pCt. Dividende. Jn letzterem Ort be-
stehen neben der Gewerbebank noch 5 Privatsparkassen, bei denen die
Einlage 12--24 kr. per Woche beträgt.

* Dividenden. Die Lübecker Kommerzbank zahlte für das
abgelaufene Geschäftsjahr 7 pCt. Dividende.

-- Die Theisbahn hat 10 pCt. Dividende bezahlt.

-- Die Frankfurter Versicherungsgesellschaft „Providentia“
wird dieses Jahr wieder eine Dividende bezahlen. Es sind jetzt
gerade 10 Jahre, daß sie keine Dividende bezahlt hat.

* Der Baumwollenbau in Ostindien hat letztes Jahr be-
deutende Fortschritte gemacht. Es befanden sich in Kultur 3,253,060
Acres gegen 2,289,147 Acres im Vorjahr. Welcher Ausdehnung
die Produktion noch fähig ist, läßt sich ermessen, wenn man erwägt,
daß der Flächeninhalt des zum Baumwollenbau geeigneten Landes
fast9 1 / 2 Millionen Acres beträgt.

* Kohlenausfuhr Englands. Während des abgelaufenen
Jahres wurden aus Großbritannien und Jrland 9,775,470 Tonnen
Kohlen ausgeführt, oder 223,957 Tonnen weniger als im Vorjahr.

Gewerbe.

* Bergbau. Jm Jahr 1868 wurden im Bereich der Handels-
kammer Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg 25,669,889 Ctr.
Steinkohlen aus 28 Schächten mit 57 Wasserhaltungs= und sonstigen
Betriebsdampfmaschinen, welche 2707 Pferdekräfte repräsentiren zu
Tage gefördert. Der Werth dieser Förderung ist auf 2,848,645 Thlr.
zu veranschlagen und fanden durch dieselbe 6387 Bergleute mit
9739 Familienangehörigen ihren Unterhalt.

* Baumwollspinnerei in Amerika. Jn Folge der Schutz-
zölle hat sich die Baumwollspinnerei in Amerika rasch ausgedehnt.
Jm Jahr 1860 verarbeiteten die amerikanischen Spinner 20 pCt.
der ganzen Ernte; im Jahr 1868 dagegen schon 40 pCt., und heute
noch mehr. Dies und die Knappheit des Artikels, wodurch er in
die Hände der Spekulation gerieth, sind die Ursachen der Kalamität
unserer europäischen Spinner.

* Wollproduktion. Die Anzahl Schafe in den Ländern, welche
auf dem Wollmarkt erscheinen ( mit Ausnahme der Argentinischen
[Spaltenumbruch] Republik ) wird auf nahezu 300 Millionen geschätzt. Die englischen
Kolonien haben allein circa 100 Millionen und wächst diese Zahl
noch stetig an. England hatte 1869 nahezu 92 Millionen, Preu-
ßen 1866 über 22 Millionen, Frankreich 30 Millionen, Spanien
22 Millionen ec.

* Waschen der Wolle. Jm Verein zur Beförderung des Ge-
werbefleißes in Berlin sprach Herr Dr. H. Grothe über ein neues
Vließwaschverfahren. Der Vortragende erläuterte zunächst die Ursachen
der Krisis in den Wollenverhältnissen der letzten Jahre, die haupt-
sächlich darin zu suchen seien, daß durch die Lapinenfütterung eine
große Menge Schweiß, bis zu 36 pCt., in die Wolle gelangt. Da-
durch wurden die Spinner abgeschreckt, die deutsche Wolle zu kaufen,
und ein großer Jmport von ausländischer Wolle veranlaßt. Das
nächste Mittel der Konkurrenz zu begegnen, besteht nun darin, die
Wolle so zu waschen, daß das Vließ, nachdem es im zusammen-
hängenden Zustand vom Schafe heruntergeschoren, auch in diesem Zu-
stand zusammenbleibt, wodurch der Wollhändler in Stand gesetzt ist,
auf leichte Weise die Sortirung zu bewerkstelligen.

* Strickmaschinen. Die seit 1868 in Dresden in Angriff
genommene Produktion von Strickmaschinen nach Lamb's System be-
schäftigt 18 Arbeiter.

* Anfertigung leinener Taschentücher. Jm Jahr 1868 wur-
den im Bezirk der Handelskammer Laubau 1,100,000 Dutzend
leinene Taschentücher angefertigt.

* Kasseler Ausstellung. Durch eine Verfügung des preußischen
Handelsministers ist den Direktionen der preuß. Staatsbahnen und
den unter Staatsverwaltung stehenden Bahnen aufgegeben worden,
Gegenstände, welche auf der Kasseler Ausstellung unverkauft bleiben,
frachtfrei nach dem Aufgabeort zu befördern, jedoch muß der Rück-
transport innerhalb vier Wochen nach Schluß der Ausstellung er-
folgen. Auch sind die königl. Eisenbahnkommissariate beauftragt worden,
bei den Privatbahnen ihres Geschäftsbereichs auf Gewährung gleicher
Erleichterungen hinzuwirken.

* Die deutschen Stärkefabrikanten haben dieser Tage in Berlin
ihre vierte Jahresversammlung gehalten, bei welcher Gelegenheit meist
technische Fragen verhandelt wurden.

Technik.

* Technischer Verein in Frankfurt a. M. Derselbe hatte
am Jahresschluß 160 Mitglieder. Es war beabsichtigt den Verein
an die große polytechnische Gesellschaft anzuschließen, da indeß der
technische Verein nicht auf einen selbständigen Vorstand verzichten
wollte, so unterblieb der Anschluß.

* Der Verein von Dampfmaschinen=Besitzern im Elsaß.
Dieser Verein, welcher sich die doppelte Aufgabe gestellt hat, inner-
halb seines Kreises die Sicherheit des Dampfmaschinenbetriebes zu
fördern, und eine den Fortschritten und Erfahrungen, der Wissenschaft
und Technik entsprechende ökonomische Ausnutzung desselben herbeizu-
führen, zählte im Ganzen 96 Firmen als Mitglieder, von denen
51 Frankreich, 38 dem Großherzogthum Baden und 7 der Schweiz
angehören. Am Schluß des ersten Verwaltungsjahres waren es
241, am Schluß des zweiten bereits 405 Dampfentwickler, auf die
sich die in der angedeuteten Richtung entfaltete Thätigkeit des Vereins
erstreckte. Die zur Erreichung des gesteckten Zieles angewandten
Maßregeln bestehen in der Ueberwachung des Betriebes der Dampf-
kessel und Bewegungsmaschinen durch den von der Gesellschaft be-
stellten Jngenieur und die demselben beigegebenen Jnspektoren, in der
Mitwirkung des Jngenieurs bei der Anlage neuer resp. der Verän-
derung bereits im Gebrauch gestandener Maschinen und Dampferzeuger,
und in den zum Zwecke der Beförderung eines rationellen und haus-
hälterischen Betriebes von den genannten Vereinsbeamten eingeleiteten
und durchzuführenden umfassenden Versuchen, betreffend die Feststel-
lung der Heizkraft verschiedener den Werken zugeführter Brennma-
terialien und der Leistungsfähigkeit der verschiedenen Dampfkessel und
Dampfmaschinensysteme.

* Papierfabrikation. Jm Berliner polytechnischen Verein kam
die Frage zur Verhandlung: Kann man Papier aus Lohe bereiten
und auf welche Weise lassen sich kurzfaserige Stoffe wie Sägespähne

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[0005] reich ( Böhmen, Oberöstreich, Ungarn ) und Frankreich zu uns gebracht hat, kann sich der inländische Weinbau nicht mehr halten, und es sind auch im vorigen Jahre größere früher mit Wein bepflanzte Grundflächen in Feld umgesetzt worden. * Eisenbahnen. Das verflossene Jahr 1869 hat in_ Eisen- bahneröffnungen in Deutschland und der östreichisch=ungarischen Mo- narchie alle seine Vorgänger übertroffen. Eröffnet wurden in dem- selben in Deutschland198 1 / 2 Meilen in 9 verschiedenen Staaten: Oestreich69 1 / 2 Meilen ( außerdem noch42 1 / 2 Meilen in den nicht deutschen Ländern der Monarchie ) , Preußen48 5 / 6 M., Würtemberg 29 1 / 2 M., Hessen14 3 / 4 M., Baden13 3 / 4 M., Bayern6 3 / 4 M., Sachsen 5,9 M., Oldenburg 4,9 M., Schwarzburg=Sondershausen 4 1 / 2 M. Auf den norddeutschen Bund kommen demnach69 3 / 4 M. und auf die südwest=deutschen Staaten59 1 / 4 Meilen. -- Eisenbahnverbindung zwischen England u. Frank- reich. Der Akademie der Wissenschaften in London ist ein vollstän- dig ausgearbeiteter Plan für Herstellung einer Eisenbahnverbindung zwischen England und Frankreich vorgelegt worden. 156,342 Per- sonen verkehrten voriges Jahr zwischen Dower und Calais. -- Wie die Berliner „Börsenzeitung“ schreibt beabsichtigt die russische Regierung sämmtliche Staatseisenbahnen zu verkaufen. -- Das französische Eisenbahnnetz umfaßt gegenwärtig 25,669 Kilometer == 3369,9 Meilen. -- Eisenbahnen in Japan. Die japanesische Regierung hat die Konzession zur Erbauung einer Eisenbahn von Jeddo nach der Küste ertheilt. * Handwerkerbanken. Ueber die Handwerkerbanken in Urach, Tuttlingen, Wiesensteig und Bopfingen wird im „Schw. Merkur“ günstig berichtet. Dieselben haben im letzten Jahre alle an Umfang zugenommen und gute Geschäfte gemacht. Urach machte11 1 / 3 pCt., zahlte davon 8 pCt. und legte3 1 / 3 pCt. in den Reservefond; Tutt- lingen machte 8 pCt. und legte 1100 fl. in den Reservefond; Wiesensteig hat 100 Mitglieder und einen Ueberschuß von 1919 fl. 51 kr.; Bopfingen zahlte 8 pCt. Dividende. Jn letzterem Ort be- stehen neben der Gewerbebank noch 5 Privatsparkassen, bei denen die Einlage 12--24 kr. per Woche beträgt. * Dividenden. Die Lübecker Kommerzbank zahlte für das abgelaufene Geschäftsjahr 7 pCt. Dividende. -- Die Theisbahn hat 10 pCt. Dividende bezahlt. -- Die Frankfurter Versicherungsgesellschaft „Providentia“ wird dieses Jahr wieder eine Dividende bezahlen. Es sind jetzt gerade 10 Jahre, daß sie keine Dividende bezahlt hat. * Der Baumwollenbau in Ostindien hat letztes Jahr be- deutende Fortschritte gemacht. Es befanden sich in Kultur 3,253,060 Acres gegen 2,289,147 Acres im Vorjahr. Welcher Ausdehnung die Produktion noch fähig ist, läßt sich ermessen, wenn man erwägt, daß der Flächeninhalt des zum Baumwollenbau geeigneten Landes fast9 1 / 2 Millionen Acres beträgt. * Kohlenausfuhr Englands. Während des abgelaufenen Jahres wurden aus Großbritannien und Jrland 9,775,470 Tonnen Kohlen ausgeführt, oder 223,957 Tonnen weniger als im Vorjahr. Gewerbe. * Bergbau. Jm Jahr 1868 wurden im Bereich der Handels- kammer Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg 25,669,889 Ctr. Steinkohlen aus 28 Schächten mit 57 Wasserhaltungs= und sonstigen Betriebsdampfmaschinen, welche 2707 Pferdekräfte repräsentiren zu Tage gefördert. Der Werth dieser Förderung ist auf 2,848,645 Thlr. zu veranschlagen und fanden durch dieselbe 6387 Bergleute mit 9739 Familienangehörigen ihren Unterhalt. * Baumwollspinnerei in Amerika. Jn Folge der Schutz- zölle hat sich die Baumwollspinnerei in Amerika rasch ausgedehnt. Jm Jahr 1860 verarbeiteten die amerikanischen Spinner 20 pCt. der ganzen Ernte; im Jahr 1868 dagegen schon 40 pCt., und heute noch mehr. Dies und die Knappheit des Artikels, wodurch er in die Hände der Spekulation gerieth, sind die Ursachen der Kalamität unserer europäischen Spinner. * Wollproduktion. Die Anzahl Schafe in den Ländern, welche auf dem Wollmarkt erscheinen ( mit Ausnahme der Argentinischen Republik ) wird auf nahezu 300 Millionen geschätzt. Die englischen Kolonien haben allein circa 100 Millionen und wächst diese Zahl noch stetig an. England hatte 1869 nahezu 92 Millionen, Preu- ßen 1866 über 22 Millionen, Frankreich 30 Millionen, Spanien 22 Millionen ec. * Waschen der Wolle. Jm Verein zur Beförderung des Ge- werbefleißes in Berlin sprach Herr Dr. H. Grothe über ein neues Vließwaschverfahren. Der Vortragende erläuterte zunächst die Ursachen der Krisis in den Wollenverhältnissen der letzten Jahre, die haupt- sächlich darin zu suchen seien, daß durch die Lapinenfütterung eine große Menge Schweiß, bis zu 36 pCt., in die Wolle gelangt. Da- durch wurden die Spinner abgeschreckt, die deutsche Wolle zu kaufen, und ein großer Jmport von ausländischer Wolle veranlaßt. Das nächste Mittel der Konkurrenz zu begegnen, besteht nun darin, die Wolle so zu waschen, daß das Vließ, nachdem es im zusammen- hängenden Zustand vom Schafe heruntergeschoren, auch in diesem Zu- stand zusammenbleibt, wodurch der Wollhändler in Stand gesetzt ist, auf leichte Weise die Sortirung zu bewerkstelligen. * Strickmaschinen. Die seit 1868 in Dresden in Angriff genommene Produktion von Strickmaschinen nach Lamb's System be- schäftigt 18 Arbeiter. * Anfertigung leinener Taschentücher. Jm Jahr 1868 wur- den im Bezirk der Handelskammer Laubau 1,100,000 Dutzend leinene Taschentücher angefertigt. * Kasseler Ausstellung. Durch eine Verfügung des preußischen Handelsministers ist den Direktionen der preuß. Staatsbahnen und den unter Staatsverwaltung stehenden Bahnen aufgegeben worden, Gegenstände, welche auf der Kasseler Ausstellung unverkauft bleiben, frachtfrei nach dem Aufgabeort zu befördern, jedoch muß der Rück- transport innerhalb vier Wochen nach Schluß der Ausstellung er- folgen. Auch sind die königl. Eisenbahnkommissariate beauftragt worden, bei den Privatbahnen ihres Geschäftsbereichs auf Gewährung gleicher Erleichterungen hinzuwirken. * Die deutschen Stärkefabrikanten haben dieser Tage in Berlin ihre vierte Jahresversammlung gehalten, bei welcher Gelegenheit meist technische Fragen verhandelt wurden. Technik. * Technischer Verein in Frankfurt a. M. Derselbe hatte am Jahresschluß 160 Mitglieder. Es war beabsichtigt den Verein an die große polytechnische Gesellschaft anzuschließen, da indeß der technische Verein nicht auf einen selbständigen Vorstand verzichten wollte, so unterblieb der Anschluß. * Der Verein von Dampfmaschinen=Besitzern im Elsaß. Dieser Verein, welcher sich die doppelte Aufgabe gestellt hat, inner- halb seines Kreises die Sicherheit des Dampfmaschinenbetriebes zu fördern, und eine den Fortschritten und Erfahrungen, der Wissenschaft und Technik entsprechende ökonomische Ausnutzung desselben herbeizu- führen, zählte im Ganzen 96 Firmen als Mitglieder, von denen 51 Frankreich, 38 dem Großherzogthum Baden und 7 der Schweiz angehören. Am Schluß des ersten Verwaltungsjahres waren es 241, am Schluß des zweiten bereits 405 Dampfentwickler, auf die sich die in der angedeuteten Richtung entfaltete Thätigkeit des Vereins erstreckte. Die zur Erreichung des gesteckten Zieles angewandten Maßregeln bestehen in der Ueberwachung des Betriebes der Dampf- kessel und Bewegungsmaschinen durch den von der Gesellschaft be- stellten Jngenieur und die demselben beigegebenen Jnspektoren, in der Mitwirkung des Jngenieurs bei der Anlage neuer resp. der Verän- derung bereits im Gebrauch gestandener Maschinen und Dampferzeuger, und in den zum Zwecke der Beförderung eines rationellen und haus- hälterischen Betriebes von den genannten Vereinsbeamten eingeleiteten und durchzuführenden umfassenden Versuchen, betreffend die Feststel- lung der Heizkraft verschiedener den Werken zugeführter Brennma- terialien und der Leistungsfähigkeit der verschiedenen Dampfkessel und Dampfmaschinensysteme. * Papierfabrikation. Jm Berliner polytechnischen Verein kam die Frage zur Verhandlung: Kann man Papier aus Lohe bereiten und auf welche Weise lassen sich kurzfaserige Stoffe wie Sägespähne

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 668. Frankfurt a. M., 18. Februar 1870, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber0668_1870/5>, abgerufen am 23.11.2024.