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[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

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heit nach (wiewol er kein weschhafftiger Geist / wie er pag. 442. andere daselbst schilt / sein wil) ein sehr lange Predigt an / ob etwa Von des H. Luthert Streitschrifften.D. Luther (seliger) in seinen Streitschrifften / teruore contencionis, zu weit gangen / oder nicht. Nun ist gewiß vnd offenbar / das D. Lutherus von allen getrewen Anhaltern (keinen außgeschlossen) für ein außerwehlt Werckzeug Gottes erkent / gehalten / vnd geehret wird. Aber seines thewren ehrwirdigen Namens misbrauchen sie keines wegs / wie das Gegentheil / zum Deckel falscher Lehr / Sintemal hiedurch der woluerdiente Mann viel mehr geunehret / denn geehret würde. Dauon der Christliche Leser bey dem 31. Anhaltischen Argument / pag. 378. mehr bericht zu finden. Vnd pag. 9. desselben Buchs / wird mit D. Lutheri eigenen worten angezeigt / das er jederman warnet / man sol aus seinem Namen kein Erbsect machen. Denn / wie die wort inn der Kirchpostill bey dem Euangelio am dritten Sontag des Aduents lauten / so hat auch deshalben Johannes der Teuffer selbst seine Jünger von sich zu Christo gewiesen / auff das sie nicht nach seinem Todt ein Erbsect auffrichteten / vnd (wie heut zu tag das Gegentheil nur Lutherisch gerhümet sein vnd heissen wil) Johanniter würden / gleich den Papisten / die sich für Benedicter / Cartheuser / Barfüsser / Augustiner / Carmeliten / etc. ausgeben vnnd rhümen / welchs doch im grunde nichts anders / denn ein verfluchte Abgötterey / vnnd von dem Apostel des HERRN. 1. Corinth. 1. 3. zum höchsten verboten ist / Sondern auff das alle (wie Lutheri wort lauten) an CHRISTO hiengen / vnnd warhafftige Christen hiessen vnd würden.

So viel aber die Sach an jhr selbst betrifft / ist am tage / vnd kan mit Warheit von niemand geleugnet werden / das Lutherus für jrrig gehalten / wenn man den Naturn zuschreibe / das der Person zugehöret / vnnd herwider. Hiebey lass mans bleiben / vnd sey für bekant angenommen / das wer auch der jenige sey / so dawider handelt / der jrre gewisslich in die-

heit nach (wiewol er kein weschhafftiger Geist / wie er pag. 442. andere daselbst schilt / sein wil) ein sehr lange Predigt an / ob etwa Von des H. Luthert Streitschrifften.D. Luther (seliger) in seinen Streitschrifften / teruore contencionis, zu weit gangen / oder nicht. Nun ist gewiß vnd offenbar / das D. Lutherus von allen getrewen Anhaltern (keinen außgeschlossen) für ein außerwehlt Werckzeug Gottes erkent / gehalten / vnd geehret wird. Aber seines thewren ehrwirdigen Namens misbrauchen sie keines wegs / wie das Gegentheil / zum Deckel falscher Lehr / Sintemal hiedurch der woluerdiente Mann viel mehr geunehret / denn geehret würde. Dauon der Christliche Leser bey dem 31. Anhaltischen Argument / pag. 378. mehr bericht zu finden. Vnd pag. 9. desselben Buchs / wird mit D. Lutheri eigenen worten angezeigt / das er jederman warnet / man sol aus seinem Namen kein Erbsect machen. Denn / wie die wort inn der Kirchpostill bey dem Euangelio am dritten Sontag des Aduents lauten / so hat auch deshalben Johannes der Teuffer selbst seine Jünger von sich zu Christo gewiesen / auff das sie nicht nach seinem Todt ein Erbsect auffrichteten / vnd (wie heut zu tag das Gegentheil nur Lutherisch gerhümet sein vnd heissen wil) Johanniter würden / gleich den Papisten / die sich für Benedicter / Cartheuser / Barfüsser / Augustiner / Carmeliten / etc. ausgeben vnnd rhümen / welchs doch im grunde nichts anders / denn ein verfluchte Abgötterey / vnnd von dem Apostel des HERRN. 1. Corinth. 1. 3. zum höchsten verboten ist / Sondern auff das alle (wie Lutheri wort lauten) an CHRISTO hiengen / vnnd warhafftige Christen hiessen vnd würden.

So viel aber die Sach an jhr selbst betrifft / ist am tage / vnd kan mit Warheit von niemand geleugnet werden / das Lutherus für jrrig gehalten / wenn man den Naturn zuschreibe / das der Person zugehöret / vnnd herwider. Hiebey lass mans bleiben / vnd sey für bekant angenommen / das wer auch der jenige sey / so dawider handelt / der jrre gewisslich in die-

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                     auch deshalben Johannes der Teuffer selbst seine Jünger von sich zu Christo
                     gewiesen / auff das sie nicht nach seinem Todt ein Erbsect auffrichteten / vnd
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[78/0078] heit nach (wiewol er kein weschhafftiger Geist / wie er pag. 442. andere daselbst schilt / sein wil) ein sehr lange Predigt an / ob etwa D. Luther (seliger) in seinen Streitschrifften / teruore contencionis, zu weit gangen / oder nicht. Nun ist gewiß vnd offenbar / das D. Lutherus von allen getrewen Anhaltern (keinen außgeschlossen) für ein außerwehlt Werckzeug Gottes erkent / gehalten / vnd geehret wird. Aber seines thewren ehrwirdigen Namens misbrauchen sie keines wegs / wie das Gegentheil / zum Deckel falscher Lehr / Sintemal hiedurch der woluerdiente Mann viel mehr geunehret / denn geehret würde. Dauon der Christliche Leser bey dem 31. Anhaltischen Argument / pag. 378. mehr bericht zu finden. Vnd pag. 9. desselben Buchs / wird mit D. Lutheri eigenen worten angezeigt / das er jederman warnet / man sol aus seinem Namen kein Erbsect machen. Denn / wie die wort inn der Kirchpostill bey dem Euangelio am dritten Sontag des Aduents lauten / so hat auch deshalben Johannes der Teuffer selbst seine Jünger von sich zu Christo gewiesen / auff das sie nicht nach seinem Todt ein Erbsect auffrichteten / vnd (wie heut zu tag das Gegentheil nur Lutherisch gerhümet sein vnd heissen wil) Johanniter würden / gleich den Papisten / die sich für Benedicter / Cartheuser / Barfüsser / Augustiner / Carmeliten / etc. ausgeben vnnd rhümen / welchs doch im grunde nichts anders / denn ein verfluchte Abgötterey / vnnd von dem Apostel des HERRN. 1. Corinth. 1. 3. zum höchsten verboten ist / Sondern auff das alle (wie Lutheri wort lauten) an CHRISTO hiengen / vnnd warhafftige Christen hiessen vnd würden. Von des H. Luthert Streitschrifften. So viel aber die Sach an jhr selbst betrifft / ist am tage / vnd kan mit Warheit von niemand geleugnet werden / das Lutherus für jrrig gehalten / wenn man den Naturn zuschreibe / das der Person zugehöret / vnnd herwider. Hiebey lass mans bleiben / vnd sey für bekant angenommen / das wer auch der jenige sey / so dawider handelt / der jrre gewisslich in die-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/78>, abgerufen am 30.11.2024.