Neu-ankommender Currier. Nr. 2777a, Wien, 1698.allein besorgenden Ubel desto besser vorzubiegen/ indeme die Ein anders auß Wienn/ vom obigen Dito. Am Sonntag Vormittag haben sich Ihro Kayserl. nebst Cardinal
allein besorgenden Ubel desto besser vorzubiegen/ indeme die Ein anders auß Wienn/ vom obigen Dito. Am Sonntag Vormittag haben sich Ihro Kayserl. nebst Cardinal
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> allein besorgenden Ubel desto besser vorzubiegen/ indeme die<lb/> Frantzösis. Faction durch selbiges Königreich wieder je länger<lb/> je mehr anwachse/ vnd die Kokozaner spargiren/ vnd sich<lb/> flattiren thäten/ es wurde der Printz von Conty/ gewaffne-<lb/> ter bey dem bevorstehenden Reichs-Tag zu Warschau/ wel-<lb/> chen viele noch zu Pferdt im Feld gehalten haben wolten/<lb/> sich einfinden/ vnd sie ihme mit Volck vnd aller Macht an<lb/> die Hand gehen würden. Der Cardinal Primas habe/ auff<lb/> deß Päbstlichen Nuntij Zuschreiben geantwortet/ daß er zu<lb/> Warschau erscheinen vnd sich submittiren wolle/ wann sol-<lb/> ches nur treulich gemeynet/ hoffet man alles gutes. Der<lb/> König habe verschiedene Bistümber/ denen wohl meritirten<lb/><hi rendition="#aq">Gratis</hi> conferirt/ vnd mache zu Dantzig vnd der Orthen wi-<lb/> der alle Feinde gute Anstalten. In Littauen seye die Ver-<lb/> folgung noch so groß/ daß sich die Einwohner hauffen-weiß<lb/> in das Moscowitische salvirten. Zu Marienburg hätte sich<lb/> der Particular-Convent zwar glücklich geendiget/ vnd die Rit-<lb/> terschafft sich verbunden/ den König mit allen Kräfften zu<lb/> manuteniren/ sie möchten doch die Teutsche Militz vnd Hoff-<lb/> statt gern auß dem Land sehen. Der König in Schweden<lb/> habe Ihro Königl. Mayest. in Pohlen versichert/ selbigen<lb/> nicht allein als König in Pohlen/ sondern auch als Churfür-<lb/> sten zu Sachsen mit aller Macht zu conserviren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Ein anders auß Wienn/ vom obigen Dito.</head><lb/> <p>Am Sonntag Vormittag haben sich Ihro Kayserl. nebst<lb/> Ihro Königl. Mayestät mit allerseits Ertzhertzogl. Durchl.<lb/> vielen hohen Ministren/ Hoff-Cavallier/ vnd Damessen auß<lb/> der Kayserl. Burg in die Kirchen St. Hieronymi zu denen<lb/> Wohl-Ehrwürdigen <hi rendition="#aq">PP</hi>. Franciscanern erhoben/ vnd daselbst<lb/> das Fest deß guten Hirtens/ in Beywohnung eines Musicali-<lb/> schen Hoch-Ambts (welches der allhiesige Bischoff/ Ihro<lb/> Hochfürstliche Gnaden Herr Ernst von Trautson gehalten)<lb/> höchst-aufferbaulich beygewohnt. Ihro Eminentz der Herr<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Cardinal</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
allein besorgenden Ubel desto besser vorzubiegen/ indeme die
Frantzösis. Faction durch selbiges Königreich wieder je länger
je mehr anwachse/ vnd die Kokozaner spargiren/ vnd sich
flattiren thäten/ es wurde der Printz von Conty/ gewaffne-
ter bey dem bevorstehenden Reichs-Tag zu Warschau/ wel-
chen viele noch zu Pferdt im Feld gehalten haben wolten/
sich einfinden/ vnd sie ihme mit Volck vnd aller Macht an
die Hand gehen würden. Der Cardinal Primas habe/ auff
deß Päbstlichen Nuntij Zuschreiben geantwortet/ daß er zu
Warschau erscheinen vnd sich submittiren wolle/ wann sol-
ches nur treulich gemeynet/ hoffet man alles gutes. Der
König habe verschiedene Bistümber/ denen wohl meritirten
Gratis conferirt/ vnd mache zu Dantzig vnd der Orthen wi-
der alle Feinde gute Anstalten. In Littauen seye die Ver-
folgung noch so groß/ daß sich die Einwohner hauffen-weiß
in das Moscowitische salvirten. Zu Marienburg hätte sich
der Particular-Convent zwar glücklich geendiget/ vnd die Rit-
terschafft sich verbunden/ den König mit allen Kräfften zu
manuteniren/ sie möchten doch die Teutsche Militz vnd Hoff-
statt gern auß dem Land sehen. Der König in Schweden
habe Ihro Königl. Mayest. in Pohlen versichert/ selbigen
nicht allein als König in Pohlen/ sondern auch als Churfür-
sten zu Sachsen mit aller Macht zu conserviren.
Ein anders auß Wienn/ vom obigen Dito.
Am Sonntag Vormittag haben sich Ihro Kayserl. nebst
Ihro Königl. Mayestät mit allerseits Ertzhertzogl. Durchl.
vielen hohen Ministren/ Hoff-Cavallier/ vnd Damessen auß
der Kayserl. Burg in die Kirchen St. Hieronymi zu denen
Wohl-Ehrwürdigen PP. Franciscanern erhoben/ vnd daselbst
das Fest deß guten Hirtens/ in Beywohnung eines Musicali-
schen Hoch-Ambts (welches der allhiesige Bischoff/ Ihro
Hochfürstliche Gnaden Herr Ernst von Trautson gehalten)
höchst-aufferbaulich beygewohnt. Ihro Eminentz der Herr
Cardinal
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Zitationshilfe: | Neu-ankommender Currier. Nr. 2777a, Wien, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2777a_1698/2>, abgerufen am 23.06.2024. |