Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neu-ankommender Currier. Nr. 2759b, Wien, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

vanges/ Extraordinari-Ambassadeur deß Hertzogen von Lot-
thringen/ ist/ nachdeme er bey dem König/ und gantzen Hoff/
seine Abschieds-Audientz gehabt/ von hier wieder ab- und zu-
ruck nacher Wienn gereist.

Auß Brüssel/ vom 28. Dito.

Die Freude ist bey allhiesigen Hoff/ wegen wieder Gene-
sung deß Chur-Printzen/ so zu München sehr gefährlich kranck
gewesen/ sehr groß. Das publicirte Placat/ umb die Mün-
tzen wieder auff den alten Fuß zu setzen/ macht unter dem ge-
meinen Volck grossen Allarm/ wegen deren Stücken/ welche
man ungangbar und ungültig erklärt/ und mit welchen man
die auß hiesiger Stadt gezogene Völcker bezahlet hat. Der
Graff von Roeult/ so das Gouvernement von Mons/ und Ober-
Ambtmann-Charge von Hennegau bekommen hat/ befindet sich
von einem starcken Fieber kranck. Weilen die Brieffe von
Nancy melden/ daß man allda an denen Aussen-Wercken von
der neuen und alten Stadt anfange zu schleiffen; Als fallet der
jüngste Ruff/ daß in Lothringen alles in dem Stand/ wie es
gegenwärtig gewesen/ verbleiben solte/ hinweg. Die
Gräffin von Roye/ umb wieder in Franckreich kommen zu
mögen/ hätte nun resolvirt/ die Römisch-Catholische Religion
anzunehmen.

Auß Lüttig/ von 31. Dito.

Man höret von denen Frontiren anjetzo gar wenig/ ausser/
daß gesagt wird/ daß die Frantzosen die Vestung Lützenburg
dermahlen außgeraumet haben. Zu Dinant gehet es/ wegen
dasiger Demolition, immer langsamb von statten: worzu das
schlimme Wetter nicht wenig contribuirt. Man sagt/ daß
die Allijrten die Alliantz auff 6. Jahr erneuern/ und unterhal-
ten wollen.


vanges/ Extraordinari-Ambassadeur deß Hertzogen von Lot-
thringen/ ist/ nachdeme er bey dem König/ und gantzen Hoff/
seine Abschieds-Audientz gehabt/ von hier wieder ab- und zu-
ruck nacher Wienn gereist.

Auß Brüssel/ vom 28. Dito.

Die Freude ist bey allhiesigen Hoff/ wegen wieder Gene-
sung deß Chur-Printzen/ so zu München sehr gefährlich kranck
gewesen/ sehr groß. Das publicirte Placat/ umb die Mün-
tzen wieder auff den alten Fuß zu setzen/ macht unter dem ge-
meinen Volck grossen Allarm/ wegen deren Stücken/ welche
man ungangbar und ungültig erklärt/ und mit welchen man
die auß hiesiger Stadt gezogene Völcker bezahlet hat. Der
Graff von Roeult/ so das Gouvernement von Mons/ und Ober-
Ambtmann-Charge von Hennegau bekommen hat/ befindet sich
von einem starcken Fieber kranck. Weilen die Brieffe von
Nancy melden/ daß man allda an denen Aussen-Wercken von
der neuen und alten Stadt anfange zu schleiffen; Als fallet der
jüngste Ruff/ daß in Lothringen alles in dem Stand/ wie es
gegenwärtig gewesen/ verbleiben solte/ hinweg. Die
Gräffin von Roye/ umb wieder in Franckreich kommen zu
mögen/ hätte nun resolvirt/ die Römisch-Catholische Religion
anzunehmen.

Auß Lüttig/ von 31. Dito.

Man höret von denen Frontiren anjetzo gar wenig/ ausser/
daß gesagt wird/ daß die Frantzosen die Vestung Lützenburg
dermahlen außgeraumet haben. Zu Dinant gehet es/ wegen
dasiger Demolition, immer langsamb von statten: worzu das
schlimme Wetter nicht wenig contribuirt. Man sagt/ daß
die Allijrten die Alliantz auff 6. Jahr erneuern/ und unterhal-
ten wollen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
vanges/ Extraordinari-Ambassadeur deß Hertzogen von Lot-<lb/>
thringen/ ist/ nachdeme er bey dem König/ und gantzen Hoff/<lb/>
seine Abschieds-Audientz gehabt/ von hier wieder ab- und zu-<lb/>
ruck nacher Wienn gereist.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß Brüssel/ vom 28. Dito.</head><lb/>
        <p>Die Freude ist bey allhiesigen Hoff/ wegen wieder Gene-<lb/>
sung deß Chur-Printzen/ so zu München sehr gefährlich kranck<lb/>
gewesen/ sehr groß. Das <hi rendition="#aq">publici</hi>rte Placat/ umb die Mün-<lb/>
tzen wieder auff den alten Fuß zu setzen/ macht unter dem ge-<lb/>
meinen Volck grossen Allarm/ wegen deren Stücken/ welche<lb/>
man ungangbar und ungültig erklärt/ und mit welchen man<lb/>
die auß hiesiger Stadt gezogene Völcker bezahlet hat. Der<lb/>
Graff von Roeult/ so das Gouvernement von Mons/ und Ober-<lb/>
Ambtmann-Charge von Hennegau bekommen hat/ befindet sich<lb/>
von einem starcken Fieber kranck. Weilen die Brieffe von<lb/>
Nancy melden/ daß man allda an denen Aussen-Wercken von<lb/>
der neuen und alten Stadt anfange zu schleiffen; Als fallet der<lb/>
jüngste Ruff/ daß in Lothringen alles in dem Stand/ wie es<lb/>
gegenwärtig gewesen/ verbleiben solte/ hinweg. Die<lb/>
Gräffin von Roye/ umb wieder in Franckreich kommen zu<lb/>
mögen/ hätte nun resolvirt/ die Römisch-Catholische Religion<lb/>
anzunehmen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß Lüttig/ von 31. Dito.</head><lb/>
        <p>Man höret von denen Frontiren anjetzo gar wenig/ ausser/<lb/>
daß gesagt wird/ daß die Frantzosen die Vestung Lützenburg<lb/>
dermahlen außgeraumet haben. Zu Dinant gehet es/ wegen<lb/>
dasiger <hi rendition="#aq">Demolition,</hi> immer langsamb von statten: worzu das<lb/>
schlimme Wetter nicht wenig contribuirt. Man sagt/ daß<lb/>
die Allijrten die Alliantz auff 6. Jahr erneuern/ und unterhal-<lb/>
ten wollen.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] vanges/ Extraordinari-Ambassadeur deß Hertzogen von Lot- thringen/ ist/ nachdeme er bey dem König/ und gantzen Hoff/ seine Abschieds-Audientz gehabt/ von hier wieder ab- und zu- ruck nacher Wienn gereist. Auß Brüssel/ vom 28. Dito. Die Freude ist bey allhiesigen Hoff/ wegen wieder Gene- sung deß Chur-Printzen/ so zu München sehr gefährlich kranck gewesen/ sehr groß. Das publicirte Placat/ umb die Mün- tzen wieder auff den alten Fuß zu setzen/ macht unter dem ge- meinen Volck grossen Allarm/ wegen deren Stücken/ welche man ungangbar und ungültig erklärt/ und mit welchen man die auß hiesiger Stadt gezogene Völcker bezahlet hat. Der Graff von Roeult/ so das Gouvernement von Mons/ und Ober- Ambtmann-Charge von Hennegau bekommen hat/ befindet sich von einem starcken Fieber kranck. Weilen die Brieffe von Nancy melden/ daß man allda an denen Aussen-Wercken von der neuen und alten Stadt anfange zu schleiffen; Als fallet der jüngste Ruff/ daß in Lothringen alles in dem Stand/ wie es gegenwärtig gewesen/ verbleiben solte/ hinweg. Die Gräffin von Roye/ umb wieder in Franckreich kommen zu mögen/ hätte nun resolvirt/ die Römisch-Catholische Religion anzunehmen. Auß Lüttig/ von 31. Dito. Man höret von denen Frontiren anjetzo gar wenig/ ausser/ daß gesagt wird/ daß die Frantzosen die Vestung Lützenburg dermahlen außgeraumet haben. Zu Dinant gehet es/ wegen dasiger Demolition, immer langsamb von statten: worzu das schlimme Wetter nicht wenig contribuirt. Man sagt/ daß die Allijrten die Alliantz auff 6. Jahr erneuern/ und unterhal- ten wollen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:57:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-06T16:57:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2759b_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2759b_1698/4
Zitationshilfe: Neu-ankommender Currier. Nr. 2759b, Wien, 1698, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2759b_1698/4>, abgerufen am 23.11.2024.