Altonaischer Mercurius. Nr. 63, Altona, 1698.itzo er mehr zum Frieden als Continuation des Krieges inclini- Madriter itzo er mehr zum Frieden als Continuation des Krieges inclini- Madriter <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> itzo er mehr zum Frieden als Continuation des Krieges inclini-<lb/> re. Den 26. wird der Hof des Römischen Königs Gebuhrts-<lb/> Tag/ worinnen er in das 21. Jahr getreten/ celebriren. Der<lb/> grosse Czaar hat sich nach Preßburg zu Wasser begeben/ daselbst<lb/> was Merckwürdig ist/ zu besehen/ von wannen er den 25. rever-<lb/> tiret/ auch sich beurlaubet/ und stehet man inprocinctu/ den 26.<lb/> nach Venedig und Rom zu gehen/ von wannen er in etlichen<lb/> Wochen wieder zurücke erwartet wird. Montag oder Dien-<lb/> stag wird dessen Gesandtschafft bey Ih. Käyserl. Maj. Audien-<lb/> ce haben. In Siebenbürgen liegen die Reuter noch in ihren<lb/> Quartieren. Bey Agram in Croaten sässet sich eine grausame<lb/> Bestia in Gestalt eines Wolffes sehen/ welche denen Menschen<lb/> sehr zusetzet/ und deren bereits viele zerrissen hat/ dem unver-<lb/> nünfftigen Viehe aber thut es keinen Schaden. Es darf kein<lb/> Hirte bey dem Viehe sich blicken lassen/ daß sie nicht auf ihm loß<lb/> gehet/ und wo 2. zusammen seyn/ muß der eine davon Haar<lb/> lassen. Es haben sich unterschiedliche Edelleute zusammen ge-<lb/> than/ solche Bestia zu tödten/ alleine ehe sie sichs versehen/ ist sie<lb/> im Augenblick an einem andern Ort/ dahero vermuhtet man/<lb/> daß es eine Hexe oder Hexenmeister seyn müsse/ und sitzen schon<lb/> solcher Hexen 30. gefangen/ und bringen viele Bauren ihre<lb/> eigene Weiber in die Stadt gefangen ein/ mit Vorgaben/ daß<lb/> sie selbige selbst verbrennen/ wenn es die Obrigkeit nicht thun<lb/> wolte.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Madriter<lb/> Briefe geben vom 18. Julii/ daß es sich täglich mit des Königs<lb/> jüngst überfallenen Schwachheit bessere/ und der König öffters<lb/> ausfahre. Man will versichern/ daß der König in einem<lb/> Schreiben an dem Frantzösis. Ambassadeur den König von<lb/> Franckreich wegen Sendung der 8. Kriegs-Schiffe/ welche<lb/> nun in der Bay von Cadix sich befinden/ unter Ordre des Her-<lb/> tzogen von Alburquerque/ General der Spanischen Küsten/<lb/> bedancket habe; Und von Barcellona hat man Nachricht/ daß<lb/> die Französis. Galleyen/ so in dem Gesichte bemeldter Stadt<lb/> gelegen/ gleichfals nach Cadix gegangen wären. Bemeldter<lb/> Ambassadeur hat durchgehends die Gemühter dieser Nation<lb/> gewonnen. Der Käyserl. Ambassadeur/ Herr Graf Harrach/<lb/> hat von Ih. Käyserl. Majest. ein Schreiben an Ih. Königliche<lb/> Majest. überliefert/ worinnen der Käyser ersuchet/ die Staa-<lb/> ten der besondern Reichen zu versammlen/ die Succession zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
itzo er mehr zum Frieden als Continuation des Krieges inclini-
re. Den 26. wird der Hof des Römischen Königs Gebuhrts-
Tag/ worinnen er in das 21. Jahr getreten/ celebriren. Der
grosse Czaar hat sich nach Preßburg zu Wasser begeben/ daselbst
was Merckwürdig ist/ zu besehen/ von wannen er den 25. rever-
tiret/ auch sich beurlaubet/ und stehet man inprocinctu/ den 26.
nach Venedig und Rom zu gehen/ von wannen er in etlichen
Wochen wieder zurücke erwartet wird. Montag oder Dien-
stag wird dessen Gesandtschafft bey Ih. Käyserl. Maj. Audien-
ce haben. In Siebenbürgen liegen die Reuter noch in ihren
Quartieren. Bey Agram in Croaten sässet sich eine grausame
Bestia in Gestalt eines Wolffes sehen/ welche denen Menschen
sehr zusetzet/ und deren bereits viele zerrissen hat/ dem unver-
nünfftigen Viehe aber thut es keinen Schaden. Es darf kein
Hirte bey dem Viehe sich blicken lassen/ daß sie nicht auf ihm loß
gehet/ und wo 2. zusammen seyn/ muß der eine davon Haar
lassen. Es haben sich unterschiedliche Edelleute zusammen ge-
than/ solche Bestia zu tödten/ alleine ehe sie sichs versehen/ ist sie
im Augenblick an einem andern Ort/ dahero vermuhtet man/
daß es eine Hexe oder Hexenmeister seyn müsse/ und sitzen schon
solcher Hexen 30. gefangen/ und bringen viele Bauren ihre
eigene Weiber in die Stadt gefangen ein/ mit Vorgaben/ daß
sie selbige selbst verbrennen/ wenn es die Obrigkeit nicht thun
wolte.
Madriter
Briefe geben vom 18. Julii/ daß es sich täglich mit des Königs
jüngst überfallenen Schwachheit bessere/ und der König öffters
ausfahre. Man will versichern/ daß der König in einem
Schreiben an dem Frantzösis. Ambassadeur den König von
Franckreich wegen Sendung der 8. Kriegs-Schiffe/ welche
nun in der Bay von Cadix sich befinden/ unter Ordre des Her-
tzogen von Alburquerque/ General der Spanischen Küsten/
bedancket habe; Und von Barcellona hat man Nachricht/ daß
die Französis. Galleyen/ so in dem Gesichte bemeldter Stadt
gelegen/ gleichfals nach Cadix gegangen wären. Bemeldter
Ambassadeur hat durchgehends die Gemühter dieser Nation
gewonnen. Der Käyserl. Ambassadeur/ Herr Graf Harrach/
hat von Ih. Käyserl. Majest. ein Schreiben an Ih. Königliche
Majest. überliefert/ worinnen der Käyser ersuchet/ die Staa-
ten der besondern Reichen zu versammlen/ die Succession zu
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(2019-09-10T18:51:12Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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