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Allgemeine Zeitung, Nr. 91, 3. April 1900.

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Dienstag,
Zweites Morgenblatt Nr. 91 der Allgemeinen Zeitung.
3. April 1900.
[Spaltenumbruch]
Bayerischer Landtag.
Sitzung des Finanzausschusses.

Tagesordnung: Kultusetat.
Zunächst wird in die Diskussion über Kap. 26, "Thier-
ärztliche Hochschule in München
", eingetreten. Bei
den persönlichen Ausgaben werden neu verlangt
3240 M. für zwei weitere Assistenten, 1320 M. für einen
Kanzleifunktionär und 5580 M. für vier Diener.
Reserent Dr. Schädler beantragt Genehmigung und bittet
hinsichtlich der Frequenz der Hochschule und deren eigenen
Einnahmen um näheren Aufschluß. Kultusminister Dr. v. Land-
mann
bemerkt, daß die Frequenz in einer ständigen Steigung
begriffen sei, besonders seit Anfang der 90 er Jahre. Während
im Jahre 1879 die Zahl der Studirenden im Wintersemester
109 betragen habe, belaufe sie sich jetzt auf 336, die eigenen
Einnahmen betragen 21,120 M., Kollegiengelder wurden nur
von Nichtbayern, und zwar im Betrage von 30 M. pro
Semester, bezahlt. Die Position von 99,229 M. wird be-
willigt, ebenso die Summe von 60,635 M. für sächliche
Ausgaben
.

In § 15 lit. w des Finanzgesetzentwurfs werden
485,000 M. für Bauten bei der Thierärztlichen Hoch-
schule in München
angefordert, und zwar für einen
Klinikneubau für die kleineren Hausthiere in der
nordöstlichen Ecke des Areals der Thierärztlichen Hochschule
nahe am Schwabinger Bach und für einen Neubau der Lehr-
schmiede
. Nach längerer Debatte, an der sich die Abg.
Lerno, Wagner, Dr. Daller und Dr. Casselmann
betheiligen, wird der Betrag genehmigt. Ebenso der Betrag
von 60,272 M., der in § 15 lit. x des Finanzgesetzentwurfs
als Reserve für die im Entwurf aufgeführten, zum Kultus-
eiat gehörigen Banten postulirt wird.

Es folgen die "Hufbeschlagschulen." Referent be-
merkt, daß infolge Errichtung zweier neuer Hufbeschlagschulen
in Landshut und Nürnberg zwei Lehrer und zwei Vorschmiede
neu eingestellt seien. Die Positionen im Gesammtbetrag von
32,635 M. werden bewilligt. In § 15 lit. y des Finanz-
gesetzentwurfs
sind sodann 100,000 M. als Zuschuß zu
den Kosten eines Museums-Neubaues für die
historische Sammlung der Pfalz in Speyer
postulirt
. Referent spricht sich für die Genehmigung aus.
Ebenso Abg. Dr. Deinhard.

Als Beitrag an das Germanische Museum in
Nürnberg
sind 25,867 M. in den Etat eingesetzt (7867 M.
mehr gegenüber der XXIV. Finanzperiode). Der Kultns-
minister
begründet die Vorlage in eingehender Weise. Die
in Frage stehende Erhöhung der Dotation des Verwaltungs-
fonds solle zur Aufbesserung der Bezüge des ungenügend be-
soldeten Museumspersonals, namentlich durch Einführung
von Dienstalterszulagen,
dann zur Erhöhung ver-
schiedener Positionen des sachlichen Etats dienen, von denen
mehrere namentlich auch infolge der räumlichen Erweiterung
des Museums unzureichend seien. Seit der im Jahre 1894
durchgeführten Neuorganisation des Museums wurden die
Kosten der laufenden Verwaltung persönlicher und sachlicher
Art ausschließlich aus den Beiträgen des Reichs, des baye-
rischen Staats und der Stadt Nürnberg bestritten, so daß
alle übrigen Einnahmen des Museums, insbesondere au frei-
willigen Beiträgen, als Ankaufsfonds für die Sammlungen
und zum Ausbau der Gebände verfügbar seien. Für die
Folge stelle sich die Sache so: der Reichszuschuß betrage
70,000 M., der bayerische Staat solle 25,867 M. und
die Stadt Nürnberg 9133 M. bezahlen. Die Position
wird genehmigt. Ebenso der Betrag von 11,926 M. für die
Ruhmeshalle und Walhalla, und 60,000 M. für
"Pflege und Förderung der Kunst".

Es folgt Kap. 23, "Akademie der Tonkunst in
München und Musikschule in Würzburg". -- Refe-
rent
bemerkt, daß hier eine Mehrforderung von 7842 M.
vorhanden sei, veranlaßt durch eine Mehrforderung von 2820 M.
für die Direktorstelle und 3556 M. zur Beförderung von
vier Lehrern zu Inspektoren. Gegen diese Mehrforderungen
beständen mehrfache Bedenken, er sei sich überhaupt nicht recht
klar über das ganze Verhältniß der Akademie.

Der Kultusminister verweist auf die lange Geschichte
der Akademie. Sie sei eine höhere Fachschule für Musik,
keine eigentliche Hochschule, in Deutschland gebe es nur zwei
solche Akademien, hier und in Berlin. Die Musikschule in
Würzburg verfolge dieselben Zwecke, nur habe die hiesige
Akademie eine dramatische Abtheilung. Wenn die Professoren
dieser Akademie an die Eleven Privatunterricht ertheilten, so
geschehe das per nefas. Der Minister gibt sodann näheren
Aufschluß über die Organisation der Akademie. Er halte es
für einen Fortschritt, wenn dem Direktor durch Schaffung
von weiteren vier Inspektorenstellen ein Lehrerrath geschaffen
werde. Abg. v. Vollmar kann sich hiemit nicht einverstanden
erklären. Die Schafsung der ersten zwei Inspektoren nach
dem Abgang v. Bülows sei ein Verlegenheitsweg gewesen.
Zur Zeit fehle es an der Direktion. Den größten Theil ihrer
Einkünfte bezögen die Lehrer zur Zeit aus Privatunterricht.
Man solle dieselben den Professoren der Thierärztlichen Hoch-
schule gleichstellen.

Abg. Dr. Casselmann ist der Meinung, daß die Gleich-
stellung der Lehrer, denen die höchste künstlerische Ausbildung
der Schüler anvertraut sei, mit den Professoren der kgl. Aka-
demie der bildenden Künste anzustreben sei. Es solle eine
Vor- und Hochschule bestehen, dem Lehrer der ersteren solle
der Gehalt gegeben werden, den der Lehrer für Gesang und
Musiktheorie an der Universität Erlangen habe, den Letzteren
der Gehalt eines Akademieprofessors. Im übrigen äußert sich
Redner im Sinne einer durchgehenden Reorganisation
der Akademie
.

Die Abgg. Schubert und Dr. Heim sind der Ansicht,
daß eine gründliche Besserung der Verhältnisse erst zu er-
warten sei, wenn die Akademie einen an deren Direktor
bekomme
.

Der Kultusminister hält die vorgebrachten Bedenken
nicht für begründet, er nehme es übrigens nicht tragisch, wenn
die Position nicht bewilligt werde. Eine Reorganisation, die
lediglich den Zweck verfolge, daß die Lehrer den Gehalt von
Hochschulprofessoren bekämen, halte er nicht für nothwendig.
Nicht in Abrede wolle er stellen, daß eine etwas ener-
gischere Leitung am Platze wäre
. Im übrigen sei er
einer Reform nicht abgeneigt.

Die Abgg. v. Vollmar und Dr. Casselmann treten
dem Minister entgegen. Die von ihnen vorgeschlagene Re-
organisation sei nicht lediglich mit Rücksicht auf die Besser-
stellung der Lehrer, sondern mit Rücksicht auf die Interessen
der Anstalt angeregt worden.

[Spaltenumbruch]

Auf Antrag des Referenten werden die 3560 M. für
die vier Inspektoren abgesetzt, im übrigen die Positionen ge-
nehmigt. Ebenso die Ansätze für die Musikschule in Würz-
burg.

Hierauf vertagt sich der Ausschuß auf morgen Nach-
mittag 4 Uhr. (Fortsetzung des Kultusetats.)

* Gehaltsaufbesserung der Geistlichkeit.

Wie
Landtagsabgeordneter Kirchenrath Wirth von Selb im
"Korrespondenzblatt für die protestantische Landeskirche in
Bayern" mittheilt, wird von der Staatsregierung dem gegen-
wärtigen Landtag eine Vorlage über Gehaltsaufbesserung zu-
gehen.



Bayerische Chronik.

* Hof- und Personalnachrichten.

Bei Sr. kgl.
Hoheit dem Prinz-Regenten waren heute zur Tafel
geladen: Obermedizinalrath Dr. v. Augerer; Oberforstrath
v. Krembs; Universitätsprofessor Joseph Bauer; Forstrath
Franz Hörmann; Forstrath Franz Feder und Regierungs-
forstassessor Robert Arnold. -- Graf Fugger v. Kirch-
berg-Weißenhorn
ist hier angekommen und im Hotel
Continental abgestiegen. -- Hofintendant Erich Schmid traf
aus Vrannschweig hier ein und nahm im Hotel Rheinischer
Hof Wohnung. -- Gestorben ist in München Freifrau Sophie
v. Reitzenstein-Reuth. geb. Baner.

Zur Hochzeit im kgl. Hause.

Zu ihrer am
1. Mai stattfindenden Vermählung erhielt J. kgl. Hoh. Prin-
zessin Mathilde bereits zahlreiche Hochzeitsgeschenke.
Ein Meisterwerk heimischer Kunst ist das Hochzeitspräsent
des Großvaters der Braut, Sr. kgl. Hoheit des Prinz-
Regenten,
eine Korsage (nicht Halsschmnck wie berichtet)
von blendender Schönheit und wunderbarem Glanze. Der
kostbare Schmuck mit seiner reichen künstlerischen Ornamentik
hat die Form eines stumpfen Dreieckes von etwa 20 cm
Breite und 10 cm Höhe, besetzt mit zahlreichen Brillanten
und sieben großen auserlesenen Perlen. Frau Erzherzogin
Adelgunde, Herzogin von Modena machte ihrer Großnichte
ein aus einer Reihe großer Chatons bestehendes Brillanten-
kollier zum Geschenk, und Frau Erzherzogin Elisabeth
von Oesterreich
sandte ihrer Enkelin einen herrlichen Haar-
schmuck in der Form eines mit Brillanten, Smaragden und
Rubinen reich besetzten Schmetterlings. Infantin Beatrix,
die Mutter des Don Carlos, wählte für die Braut eine herr-
liche Diamantbroche, und Infant und Infantin Don Alfonso
ein kostbares Brillantbracelet. Prinzessin Ludwig Ferdi-
nand
übersandte der Braut ein entzückendes Diamanten-Pensee.
Wie bereits bekannt, schenkte die Großmutter des Bräutigams
Prinzessin Clemeutine von Sachsen-Coburg dem
jungen Paare eine hübsche Villa in ihrem künftigen Aufent-
haltsorte Innsbruck, während der Vater des Bräutigams
Prinz August von Sachsen-Coburg, diese fürstlich ein-
richten ließ. -- Leider müssen wir unsern Leserinnen die Mit-
theilung machen, daß der Trousseau der Prinzessin nicht zur
Ausstellung kommt, da ein großer Theil der Ausstattung erst
im Juli fertig wird.

d. Belästigung im Telephonverkehr.

Die an sich
ja sehr zu begrüßende Neuerung, daß es im telephonischen
Verkehr nicht mehr nothwendig ist, neben der Nummer auch
noch die anzurufende Firma zu nennen, bewährt sich leider
nicht vollständig
. Da nämlich die Nummern allein von
den Telephonistinnen häufig nicht richtig verstanden werden,
so muß man diese sehr oft wiederholen und wird obendrein
viel häufiger als früher falsch verbunden oder irrthümlich
angerufen. Die auf diese Weise entstehende Belästigung ist
an manchen Tagen so empfindlich, daß vielfach der frühere
Zustand wieder herbeigesehnt wird.

* Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur.

Donners-
tag, den 5. April, und Samstag, den 7. April, abends 81/4 Uhr,
finden im Rokokosaal des Cafe Wittelsbach zwei Vorträge über
Ethik und Wissenschaft von Hrn. Prof. Dr. Staudinger
aus Darmstadt statt. Aus dem hochinteressanten Inhalt heben
wir nur hervor: Der Begriff der Vollkommenheit, Definition von
Wahr und Unwahr, Gut und Böse, Verhältniß von Erkenntniß,
Gefühl und Wille. Zu diesen Vorträgen haben Abonnements-
karten für die Wintervorträge Gültigkeit.

* Frühjahrs-Ausstellung der Luitpold-Gruppe.

Am
1. April haben 29 neue Kunstwerke Aufstellung gefunden. Bei
dieser Gelegenheit wurde eine vollständige Umgestaltung der Aus-
stellung vorgenommen, so daß sie dem Besucher in gänzlich ver-
änderter Erscheinung gegenübertritt. Neueinsendungen sind zu
verzeichnen von: Baur, Beggrow-Hartmann, Büchtger, Bürgel,
Delcroix, Echtler, Esser, Gampert, Geffken, Holz, Kubin, Matiegzeck,
Rüger, Schleich, Raffael Schuster-Woldan, Strützel, Thor, Ludwig
Willroider. Die Ausstellung umfaßt nunmehr 110 Kunstwerke.

* Müncheuer Litterarische Gesellschaft.

An der Paul
Heyse-Feier
(Freitag, 6. April, präcis 7 Uhr, im Saal des
alten Rathhauses), die als literarische Feier im größeren Sinne
gedacht ist und zu der darum auch offizielle Persönlichkeiten Ein-
ladungen erhielten, können Richtmitglieder theilnehmen,
wenn sie durch Mitglieder eingeführt sind. Karten, die zum
Eintritt berechtigen, werden im Bureau der Gesellschaft (Jäger-
straße 3) jederzeit abgegeben. Man erscheint im Festkleid
(Herren Ueberrock oder Frack). Die Karten zur Betheiligung am
Festmahl (abends 9 Uhr) im Saal des Hotels zu den vier Jahres-
zeiten (5 M. das trockene Couvert) sind nur bis Mittwoch, 4. April,
abends 6 Uhr im Burean der Gesellschaft erhältlich; spätere An-
meldungen müssen unberücksichtigt bleiben.

* Verein zur Gründung eines Mädchengymuasiums
in München.

Mittwoch, den 4. April, abends 8 Uhr, findet im
Schlachtensaal des Cafe Luitpold der dritte Mitglieder-
Abend
statt, wobei Frau Dr. med. Adams-Lehmann
"Ueber Bildung" sprechen wird. Gäste sind willkommen.

* Das Kaim-Orchester ist für die drei kommenden Sommer
nach Bad Kissingen engagirt, wo die Dirigenten Dr. Dohrn,
v. Hausegger und Möller thätig sein werden. An Pfingften wird
die Kapelle bei dem Bayerischen Musikfest in Rürnberg mitwirken
und für Anfang Oktober ist sie nach Paris zu einem Beethoven-
Cyklus mit allen neun Symphonien unter Leitung Felix Wein-
gartners
eingeladen.



Zu der bereits gemeldeten
Nachricht, daß auf der Straße bei Neubeuern zwischen Ramsan
und Ziegelberg ein Italiener todt aufgefunden wurde,
verlautet, daß der Betreffende von einem 22jährigen Dienst-
knecht von Ramsan nach einem kurzen Wortwechsel erstochen
wurde. Der Thäter, der sich angeblich selbst der Polizei
stellen wollte, ist flüchtig.

Die Anfregung über den Fall
Zehnder
hat sich hier immer noch nicht gelegt. In seiner
Ueberführung nach Deggendorf in die Kreisirrenanstalt wird
vielfach ein Gewaltakt erblickt, durch den man sich von ge-
wisser Seite eines unbequemen Mannes habe eutledigen
[Spaltenumbruch] wollen. Auf Grund erholter genauester Informationen ist die
"Donau-Zeitung" in der Lage, diese Gerüchte auf das aller-
bestimmteste zu widerlegen. Hr. Dr. Zehnder, der ja that-
sächlich in maßloser Weise augefeindet worden ist, war schon
seit längerer Zeit ob der unausgesetzten Verdrießlichkeiten
förmlich rabiat, und seine Excentrizitäten haben zum Schluß
eine solche Höhe erreicht, daß sie nur als Ausfluß einer theil-
weisen geistigen Erkrankung betrachtet werden können Er
lebte zuletzt in dem Wahne, daß die Regierung Verbrecher
gedungen habe, um ihn zu vernichten; er machte der Regie-
rung selbst den Vorwurf verbrecherischer Thätigkeit und
richtete an verschiedene Behörden Eingaben, worin er damit
drohte, seine Gegner und die sich ihm Entgegenstellenden mit
der Pistole niederzuschießen. Es besteht indessen begründete
Hoffnung, daß sich der sonst so tüchtige Arzt alsbald be-
ruhigen und wieder vollkommen hergestellt werden wird, wenu
er den widrigen Verhälinissen dauernd entzogen bleibt, die
seine Aufregung herbeigeführt haben.

Der nationalliberale
Reichstagsabgeordnete Fitz, Ellenstadt, beantwortet seinen
vom Hauptvorstand des Bundes der Landwirthe versügte
Ausschließung aus dem Bund mit einer öffentlichen Erklä-
rung,
worin er unter ausführlicher Schilderung der Vor-
gänge den Beweis erbringt, daß die Maßnahme auf nur
rein persönliche Motive zurückzuführen ist. Er gibt hiebei
der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Veröffentlichung auf-
klärend wirken und Jeden überzeugen werde, daß die Or-
ganisation des Bundes weder dem Abgeordneten
noch den Wählern irgendwelche Selbständigkeit
gestattet
.

Der Nationalliberale Verein
feierte am Samstag Abend Bismarcks Geburtstag mit
einer Versammlung in den Luitpold-Sälen, wozu alle national
gesinnten Elemente geladen waren. Der weite Raum war
überfüllt und die Stimmung patriotisch gehoben. Der Vor-
sitzende, Landgerichtsrath Zehler, begrüßte die Erschienenen
mit einer Ausprache und schloß mit einem begeistert aufge-
nommenen Hoch auf den Kaiser und den Prinz-Regenten.
Die Festrede hielt Dr. Rehee, worauf verschiedene weitere
Ansprachen, Festgesänge und Orchesterpiecen folgten.

Zu dem Unglücksfall
im Zentralbahnhof erfährt der "Fränk. Kurier": Oberexpeditor
Wirsching wurde nach beendetem Dienste von seinen Töch-
tern abgeholt. Sie überschritten, um in die nahegelegene
Wohnung zu gelangen, die Geleise. Als nun Wirsching den
Bamberger Schnellzug daherkommen sah und bemerkte, daß
die eine Tochter dem Ueberfahrenwerden nahe war, riß er sie
rasch weg und wurde dabei selbst von der Lokomotive erfaßt
und fofort getödtet. -- Das Oberbahnamt Nüruberg meldet
hiezu: Am Samstag, abends 9 Uhr, wurde der Oberexpeditor
Wirsching auf dem Heimwege vom Dienste in der fünften
Halle des Personenbahnhofs von dem einfahrenden Personenzug
214 überfahren und sofort getödtet. Nähere Umstände stehen
noch nicht fest; Untersuchung ist eingeleitet.

Das Prof. Paul Ritter'sche,
in der Wandlaibung des obersten Podestes der Rathhaus-
treppe befindliche große Gemälde: "Die Einbringung der
Reichskleinodien in Nürnberg
am 22. März 1424",
das, um es vor Verstümmelungen ähnlich jenen an den
Kaiserbildern im Rathhauskorridor jüngst verübten zu
schützen, in die Bildergalerie des Rathhauses verbracht werden
soll, befindet sich, dem "Fränk. Kurier" zufolge, nunmehr volle
17 Jahre an seiner jetzigen Stelle. Tauseude und aber
Tausende von Besuchern des Rathhauses haben sich seitdem
an dem Anblick dieses herrlichen Werkes erfreut. Das Bild,
das im März 1881 dem Künstler von der Stadtbehörde in
Auftrag gegeben wurde, kam am 22. März 1883, dem
Geburtstag des Kaisers Wilhelm I., in feierlicher Weise zur
Enthüllung. Während der zwei Jahre, in denen Paul Ritter
an seinem Bild arbeitete, hatte er vielfach in seinem Atelier
den Besuch von hervorragenden Persönlichkeiten und Kunst-
verständigen, die dem Fortgang der Arbeit des Künstlers mit
Interesse folgten. So hatte Ritter sich auch eines längeren
Besuchs des damals in Nürnberg weilenden Kronprinzen des
Deutschen Reichs, des späteren Kaisers Friedrich, zu erfreuen,
der in Begleitung des damaligen Direktors des Germanischen
Museums, Dr. v. Essenwein, auf das liebenswürdigste mit
dem Künstler verkehrte und dem seiner Vollendung entgegen-
gehenden Werk volles Lob augedeihen ließ.

Tel. Wie die "Pfälz.
Presse" meldet, erschlug heute der Schuster Merz in
Leistadt seine Frau
und durchschnitt sich dann mit
einem Schlächtermesser die Kehle.



Der Krieg in Südafrika.

Lord Roberts wollte dieser Tage nach Kapstadt
reisen, wo seine Gemahlin demnächst eintreffen wird, die Süd-
afrika besucht, um am Grab ihres einzigen Sohnes zu beten,
der in Ladysmith an den Folgen einer Wunde gestorben ist.
Der englische Höchstkommandirende dürfte die Absicht, sich
einen Urlaub nach Kapstadt zu bewilligen, inzwischen jedoch
aufgegebeu haben, denn die Lage hat sich einigermaßen zu
Ungunsten der Engläuder verändert und es wird ihm daher
nicht rathsam erscheinen, seinen Posten jetzt zu verlassen.
Roberts ist mit dem Gros seiner Truppen -- etwa 25,000
Mann -- seit drei Wochen in Bloemfontein, aber er befindet
sich dort in keineswegs günstiger Situation. Der Vorstoß
des Generals French auf Ladybrand ist mißlungen. Er
hat sich zurückziehen müssen und die von ihm zur Bewachung
der Heerstraße im Osten der Stadt in dem Kafferndorfe
Thaba Ntschu noch belassene Abtheilung ist, wie der Tele-
graph bereits gemeldet hat, von den Buren gefangen
genommen worden
. Wie groß die Auzahl der Gefangenen
ist, davon hört man nichts, da der Depeschenzensor des Feld-
marschalls die Telegramme, deren Bekanntmachung nicht zu
vermeiden ist, derartig zurechtstutzt, daß auch schlimme Vor-
gänge möglichst harmlos erscheinen. Die Thatsache der Ge-
fangennahme des Detachements konnte nicht verschwiegen
werden, sie wird aber als ein ganz zufälliges Mißgeschick
dargestellt, als die Folge eines Ueberfalles der Buren, die
sich -- wie roh! -- in einen "Hiuterhalt" versteckt hätten.
In Wirklichkeit dürfte die Sache sich so zugetragen haben,
daß jene in Thaba Ntschu stehende Abtheilung sich von einer
Burentruppe bedroht sah, sich zurückziehen wollte, verfolgt,
umkreist und abgefangen wurde. Dieser vor den Thoren
Bloemfouteins errungene wichtige Erfolg der Buren dürfte
deren Muth beleben und zu weiteren Erfolgen führen.
Ein solcher ist von den Buren zweifellos auch bei dem Orte
Karree erfochten worden, der nördlich der Oranje-Hauptstadt

Dienſtag,
Zweites Morgenblatt Nr. 91 der Allgemeinen Zeitung.
3. April 1900.
[Spaltenumbruch]
Bayeriſcher Landtag.
Sitzung des Finanzausſchuſſes.

Tagesordnung: Kultusetat.
Zunächſt wird in die Diskuſſion über Kap. 26, „Thier-
ärztliche Hochſchule in München
“, eingetreten. Bei
den perſönlichen Ausgaben werden neu verlangt
3240 M. für zwei weitere Aſſiſtenten, 1320 M. für einen
Kanzleifunktionär und 5580 M. für vier Diener.
Reſerent Dr. Schädler beantragt Genehmigung und bittet
hinſichtlich der Frequenz der Hochſchule und deren eigenen
Einnahmen um näheren Aufſchluß. Kultusminiſter Dr. v. Land-
mann
bemerkt, daß die Frequenz in einer ſtändigen Steigung
begriffen ſei, beſonders ſeit Anfang der 90 er Jahre. Während
im Jahre 1879 die Zahl der Studirenden im Winterſemeſter
109 betragen habe, belaufe ſie ſich jetzt auf 336, die eigenen
Einnahmen betragen 21,120 M., Kollegiengelder wurden nur
von Nichtbayern, und zwar im Betrage von 30 M. pro
Semeſter, bezahlt. Die Poſition von 99,229 M. wird be-
willigt, ebenſo die Summe von 60,635 M. für ſächliche
Ausgaben
.

In § 15 lit. w des Finanzgeſetzentwurfs werden
485,000 M. für Bauten bei der Thierärztlichen Hoch-
ſchule in München
angefordert, und zwar für einen
Klinikneubau für die kleineren Hausthiere in der
nordöſtlichen Ecke des Areals der Thierärztlichen Hochſchule
nahe am Schwabinger Bach und für einen Neubau der Lehr-
ſchmiede
. Nach längerer Debatte, an der ſich die Abg.
Lerno, Wagner, Dr. Daller und Dr. Caſſelmann
betheiligen, wird der Betrag genehmigt. Ebenſo der Betrag
von 60,272 M., der in § 15 lit. x des Finanzgeſetzentwurfs
als Reſerve für die im Entwurf aufgeführten, zum Kultus-
eiat gehörigen Banten poſtulirt wird.

Es folgen die „Hufbeſchlagſchulen.“ Referent be-
merkt, daß infolge Errichtung zweier neuer Hufbeſchlagſchulen
in Landshut und Nürnberg zwei Lehrer und zwei Vorſchmiede
neu eingeſtellt ſeien. Die Poſitionen im Geſammtbetrag von
32,635 M. werden bewilligt. In § 15 lit. y des Finanz-
geſetzentwurfs
ſind ſodann 100,000 M. als Zuſchuß zu
den Koſten eines Muſeums-Neubaues für die
hiſtoriſche Sammlung der Pfalz in Speyer
poſtulirt
. Referent ſpricht ſich für die Genehmigung aus.
Ebenſo Abg. Dr. Deinhard.

Als Beitrag an das Germaniſche Muſeum in
Nürnberg
ſind 25,867 M. in den Etat eingeſetzt (7867 M.
mehr gegenüber der XXIV. Finanzperiode). Der Kultns-
miniſter
begründet die Vorlage in eingehender Weiſe. Die
in Frage ſtehende Erhöhung der Dotation des Verwaltungs-
fonds ſolle zur Aufbeſſerung der Bezüge des ungenügend be-
ſoldeten Muſeumsperſonals, namentlich durch Einführung
von Dienſtalterszulagen,
dann zur Erhöhung ver-
ſchiedener Poſitionen des ſachlichen Etats dienen, von denen
mehrere namentlich auch infolge der räumlichen Erweiterung
des Muſeums unzureichend ſeien. Seit der im Jahre 1894
durchgeführten Neuorganiſation des Muſeums wurden die
Koſten der laufenden Verwaltung perſönlicher und ſachlicher
Art ausſchließlich aus den Beiträgen des Reichs, des baye-
riſchen Staats und der Stadt Nürnberg beſtritten, ſo daß
alle übrigen Einnahmen des Muſeums, insbeſondere au frei-
willigen Beiträgen, als Ankaufsfonds für die Sammlungen
und zum Ausbau der Gebände verfügbar ſeien. Für die
Folge ſtelle ſich die Sache ſo: der Reichszuſchuß betrage
70,000 M., der bayeriſche Staat ſolle 25,867 M. und
die Stadt Nürnberg 9133 M. bezahlen. Die Poſition
wird genehmigt. Ebenſo der Betrag von 11,926 M. für die
Ruhmeshalle und Walhalla, und 60,000 M. für
Pflege und Förderung der Kunſt“.

Es folgt Kap. 23, „Akademie der Tonkunſt in
München und Muſikſchule in Würzburg“. — Refe-
rent
bemerkt, daß hier eine Mehrforderung von 7842 M.
vorhanden ſei, veranlaßt durch eine Mehrforderung von 2820 M.
für die Direktorſtelle und 3556 M. zur Beförderung von
vier Lehrern zu Inſpektoren. Gegen dieſe Mehrforderungen
beſtänden mehrfache Bedenken, er ſei ſich überhaupt nicht recht
klar über das ganze Verhältniß der Akademie.

Der Kultusminiſter verweist auf die lange Geſchichte
der Akademie. Sie ſei eine höhere Fachſchule für Muſik,
keine eigentliche Hochſchule, in Deutſchland gebe es nur zwei
ſolche Akademien, hier und in Berlin. Die Muſikſchule in
Würzburg verfolge dieſelben Zwecke, nur habe die hieſige
Akademie eine dramatiſche Abtheilung. Wenn die Profeſſoren
dieſer Akademie an die Eleven Privatunterricht ertheilten, ſo
geſchehe das per nefas. Der Miniſter gibt ſodann näheren
Aufſchluß über die Organiſation der Akademie. Er halte es
für einen Fortſchritt, wenn dem Direktor durch Schaffung
von weiteren vier Inſpektorenſtellen ein Lehrerrath geſchaffen
werde. Abg. v. Vollmar kann ſich hiemit nicht einverſtanden
erklären. Die Schafſung der erſten zwei Inſpektoren nach
dem Abgang v. Bülows ſei ein Verlegenheitsweg geweſen.
Zur Zeit fehle es an der Direktion. Den größten Theil ihrer
Einkünfte bezögen die Lehrer zur Zeit aus Privatunterricht.
Man ſolle dieſelben den Profeſſoren der Thierärztlichen Hoch-
ſchule gleichſtellen.

Abg. Dr. Caſſelmann iſt der Meinung, daß die Gleich-
ſtellung der Lehrer, denen die höchſte künſtleriſche Ausbildung
der Schüler anvertraut ſei, mit den Profeſſoren der kgl. Aka-
demie der bildenden Künſte anzuſtreben ſei. Es ſolle eine
Vor- und Hochſchule beſtehen, dem Lehrer der erſteren ſolle
der Gehalt gegeben werden, den der Lehrer für Geſang und
Muſiktheorie an der Univerſität Erlangen habe, den Letzteren
der Gehalt eines Akademieprofeſſors. Im übrigen äußert ſich
Redner im Sinne einer durchgehenden Reorganiſation
der Akademie
.

Die Abgg. Schubert und Dr. Heim ſind der Anſicht,
daß eine gründliche Beſſerung der Verhältniſſe erſt zu er-
warten ſei, wenn die Akademie einen an deren Direktor
bekomme
.

Der Kultusminiſter hält die vorgebrachten Bedenken
nicht für begründet, er nehme es übrigens nicht tragiſch, wenn
die Poſition nicht bewilligt werde. Eine Reorganiſation, die
lediglich den Zweck verfolge, daß die Lehrer den Gehalt von
Hochſchulprofeſſoren bekämen, halte er nicht für nothwendig.
Nicht in Abrede wolle er ſtellen, daß eine etwas ener-
giſchere Leitung am Platze wäre
. Im übrigen ſei er
einer Reform nicht abgeneigt.

Die Abgg. v. Vollmar und Dr. Caſſelmann treten
dem Miniſter entgegen. Die von ihnen vorgeſchlagene Re-
organiſation ſei nicht lediglich mit Rückſicht auf die Beſſer-
ſtellung der Lehrer, ſondern mit Rückſicht auf die Intereſſen
der Anſtalt angeregt worden.

[Spaltenumbruch]

Auf Antrag des Referenten werden die 3560 M. für
die vier Inſpektoren abgeſetzt, im übrigen die Poſitionen ge-
nehmigt. Ebenſo die Anſätze für die Muſikſchule in Würz-
burg.

Hierauf vertagt ſich der Ausſchuß auf morgen Nach-
mittag 4 Uhr. (Fortſetzung des Kultusetats.)

* Gehaltsaufbeſſerung der Geiſtlichkeit.

Wie
Landtagsabgeordneter Kirchenrath Wirth von Selb im
„Korreſpondenzblatt für die proteſtantiſche Landeskirche in
Bayern“ mittheilt, wird von der Staatsregierung dem gegen-
wärtigen Landtag eine Vorlage über Gehaltsaufbeſſerung zu-
gehen.



Bayeriſche Chronik.

* Hof- und Perſonalnachrichten.

Bei Sr. kgl.
Hoheit dem Prinz-Regenten waren heute zur Tafel
geladen: Obermedizinalrath Dr. v. Augerer; Oberforſtrath
v. Krembs; Univerſitätsprofeſſor Joſeph Bauer; Forſtrath
Franz Hörmann; Forſtrath Franz Feder und Regierungs-
forſtaſſeſſor Robert Arnold. — Graf Fugger v. Kirch-
berg-Weißenhorn
iſt hier angekommen und im Hotel
Continental abgeſtiegen. — Hofintendant Erich Schmid traf
aus Vrannſchweig hier ein und nahm im Hotel Rheiniſcher
Hof Wohnung. — Geſtorben iſt in München Freifrau Sophie
v. Reitzenſtein-Reuth. geb. Baner.

Zur Hochzeit im kgl. Hauſe.

Zu ihrer am
1. Mai ſtattfindenden Vermählung erhielt J. kgl. Hoh. Prin-
zeſſin Mathilde bereits zahlreiche Hochzeitsgeſchenke.
Ein Meiſterwerk heimiſcher Kunſt iſt das Hochzeitspräſent
des Großvaters der Braut, Sr. kgl. Hoheit des Prinz-
Regenten,
eine Korſage (nicht Halsſchmnck wie berichtet)
von blendender Schönheit und wunderbarem Glanze. Der
koſtbare Schmuck mit ſeiner reichen künſtleriſchen Ornamentik
hat die Form eines ſtumpfen Dreieckes von etwa 20 cm
Breite und 10 cm Höhe, beſetzt mit zahlreichen Brillanten
und ſieben großen auserleſenen Perlen. Frau Erzherzogin
Adelgunde, Herzogin von Modena machte ihrer Großnichte
ein aus einer Reihe großer Chatons beſtehendes Brillanten-
kollier zum Geſchenk, und Frau Erzherzogin Eliſabeth
von Oeſterreich
ſandte ihrer Enkelin einen herrlichen Haar-
ſchmuck in der Form eines mit Brillanten, Smaragden und
Rubinen reich beſetzten Schmetterlings. Infantin Beatrix,
die Mutter des Don Carlos, wählte für die Braut eine herr-
liche Diamantbroche, und Infant und Infantin Don Alfonſo
ein koſtbares Brillantbracelet. Prinzeſſin Ludwig Ferdi-
nand
überſandte der Braut ein entzückendes Diamanten-Penſee.
Wie bereits bekannt, ſchenkte die Großmutter des Bräutigams
Prinzeſſin Clemeutine von Sachſen-Coburg dem
jungen Paare eine hübſche Villa in ihrem künftigen Aufent-
haltsorte Innsbruck, während der Vater des Bräutigams
Prinz Auguſt von Sachſen-Coburg, dieſe fürſtlich ein-
richten ließ. — Leider müſſen wir unſern Leſerinnen die Mit-
theilung machen, daß der Trouſſeau der Prinzeſſin nicht zur
Ausſtellung kommt, da ein großer Theil der Ausſtattung erſt
im Juli fertig wird.

d. Beläſtigung im Telephonverkehr.

Die an ſich
ja ſehr zu begrüßende Neuerung, daß es im telephoniſchen
Verkehr nicht mehr nothwendig iſt, neben der Nummer auch
noch die anzurufende Firma zu nennen, bewährt ſich leider
nicht vollſtändig
. Da nämlich die Nummern allein von
den Telephoniſtinnen häufig nicht richtig verſtanden werden,
ſo muß man dieſe ſehr oft wiederholen und wird obendrein
viel häufiger als früher falſch verbunden oder irrthümlich
angerufen. Die auf dieſe Weiſe entſtehende Beläſtigung iſt
an manchen Tagen ſo empfindlich, daß vielfach der frühere
Zuſtand wieder herbeigeſehnt wird.

* Deutſche Geſellſchaft für ethiſche Kultur.

Donners-
tag, den 5. April, und Samſtag, den 7. April, abends 8¼ Uhr,
finden im Rokokoſaal des Café Wittelsbach zwei Vorträge über
Ethik und Wiſſenſchaft von Hrn. Prof. Dr. Staudinger
aus Darmſtadt ſtatt. Aus dem hochintereſſanten Inhalt heben
wir nur hervor: Der Begriff der Vollkommenheit, Definition von
Wahr und Unwahr, Gut und Böſe, Verhältniß von Erkenntniß,
Gefühl und Wille. Zu dieſen Vorträgen haben Abonnements-
karten für die Wintervorträge Gültigkeit.

* Frühjahrs-Ausſtellung der Luitpold-Gruppe.

Am
1. April haben 29 neue Kunſtwerke Aufſtellung gefunden. Bei
dieſer Gelegenheit wurde eine vollſtändige Umgeſtaltung der Aus-
ſtellung vorgenommen, ſo daß ſie dem Beſucher in gänzlich ver-
änderter Erſcheinung gegenübertritt. Neueinſendungen ſind zu
verzeichnen von: Baur, Beggrow-Hartmann, Büchtger, Bürgel,
Delcroix, Echtler, Eſſer, Gampert, Geffken, Holz, Kubin, Matiegzeck,
Rüger, Schleich, Raffael Schuſter-Woldan, Strützel, Thor, Ludwig
Willroider. Die Ausſtellung umfaßt nunmehr 110 Kunſtwerke.

* Müncheuer Litterariſche Geſellſchaft.

An der Paul
Heyſe-Feier
(Freitag, 6. April, präcis 7 Uhr, im Saal des
alten Rathhauſes), die als literariſche Feier im größeren Sinne
gedacht iſt und zu der darum auch offizielle Perſönlichkeiten Ein-
ladungen erhielten, können Richtmitglieder theilnehmen,
wenn ſie durch Mitglieder eingeführt ſind. Karten, die zum
Eintritt berechtigen, werden im Bureau der Geſellſchaft (Jäger-
ſtraße 3) jederzeit abgegeben. Man erſcheint im Feſtkleid
(Herren Ueberrock oder Frack). Die Karten zur Betheiligung am
Feſtmahl (abends 9 Uhr) im Saal des Hotels zu den vier Jahres-
zeiten (5 M. das trockene Couvert) ſind nur bis Mittwoch, 4. April,
abends 6 Uhr im Burean der Geſellſchaft erhältlich; ſpätere An-
meldungen müſſen unberückſichtigt bleiben.

* Verein zur Gründung eines Mädchengymuaſiums
in München.

Mittwoch, den 4. April, abends 8 Uhr, findet im
Schlachtenſaal des Café Luitpold der dritte Mitglieder-
Abend
ſtatt, wobei Frau Dr. med. Adams-Lehmann
„Ueber Bildung“ ſprechen wird. Gäſte ſind willkommen.

* Das Kaim-Orcheſter iſt für die drei kommenden Sommer
nach Bad Kiſſingen engagirt, wo die Dirigenten Dr. Dohrn,
v. Hausegger und Möller thätig ſein werden. An Pfingften wird
die Kapelle bei dem Bayeriſchen Muſikfeſt in Rürnberg mitwirken
und für Anfang Oktober iſt ſie nach Paris zu einem Beethoven-
Cyklus mit allen neun Symphonien unter Leitung Felix Wein-
gartners
eingeladen.



Zu der bereits gemeldeten
Nachricht, daß auf der Straße bei Neubeuern zwiſchen Ramſan
und Ziegelberg ein Italiener todt aufgefunden wurde,
verlautet, daß der Betreffende von einem 22jährigen Dienſt-
knecht von Ramſan nach einem kurzen Wortwechſel erſtochen
wurde. Der Thäter, der ſich angeblich ſelbſt der Polizei
ſtellen wollte, iſt flüchtig.

Die Anfregung über den Fall
Zehnder
hat ſich hier immer noch nicht gelegt. In ſeiner
Ueberführung nach Deggendorf in die Kreisirrenanſtalt wird
vielfach ein Gewaltakt erblickt, durch den man ſich von ge-
wiſſer Seite eines unbequemen Mannes habe eutledigen
[Spaltenumbruch] wollen. Auf Grund erholter genaueſter Informationen iſt die
„Donau-Zeitung“ in der Lage, dieſe Gerüchte auf das aller-
beſtimmteſte zu widerlegen. Hr. Dr. Zehnder, der ja that-
ſächlich in maßloſer Weiſe augefeindet worden iſt, war ſchon
ſeit längerer Zeit ob der unausgeſetzten Verdrießlichkeiten
förmlich rabiat, und ſeine Excentrizitäten haben zum Schluß
eine ſolche Höhe erreicht, daß ſie nur als Ausfluß einer theil-
weiſen geiſtigen Erkrankung betrachtet werden können Er
lebte zuletzt in dem Wahne, daß die Regierung Verbrecher
gedungen habe, um ihn zu vernichten; er machte der Regie-
rung ſelbſt den Vorwurf verbrecheriſcher Thätigkeit und
richtete an verſchiedene Behörden Eingaben, worin er damit
drohte, ſeine Gegner und die ſich ihm Entgegenſtellenden mit
der Piſtole niederzuſchießen. Es beſteht indeſſen begründete
Hoffnung, daß ſich der ſonſt ſo tüchtige Arzt alsbald be-
ruhigen und wieder vollkommen hergeſtellt werden wird, wenu
er den widrigen Verhäliniſſen dauernd entzogen bleibt, die
ſeine Aufregung herbeigeführt haben.

Der nationalliberale
Reichstagsabgeordnete Fitz, Ellenſtadt, beantwortet ſeinen
vom Hauptvorſtand des Bundes der Landwirthe verſügte
Ausſchließung aus dem Bund mit einer öffentlichen Erklä-
rung,
worin er unter ausführlicher Schilderung der Vor-
gänge den Beweis erbringt, daß die Maßnahme auf nur
rein perſönliche Motive zurückzuführen iſt. Er gibt hiebei
der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Veröffentlichung auf-
klärend wirken und Jeden überzeugen werde, daß die Or-
ganiſation des Bundes weder dem Abgeordneten
noch den Wählern irgendwelche Selbſtändigkeit
geſtattet
.

Der Nationalliberale Verein
feierte am Samſtag Abend Bismarcks Geburtstag mit
einer Verſammlung in den Luitpold-Sälen, wozu alle national
geſinnten Elemente geladen waren. Der weite Raum war
überfüllt und die Stimmung patriotiſch gehoben. Der Vor-
ſitzende, Landgerichtsrath Zehler, begrüßte die Erſchienenen
mit einer Auſprache und ſchloß mit einem begeiſtert aufge-
nommenen Hoch auf den Kaiſer und den Prinz-Regenten.
Die Feſtrede hielt Dr. Rehée, worauf verſchiedene weitere
Anſprachen, Feſtgeſänge und Orcheſterpiecen folgten.

Zu dem Unglücksfall
im Zentralbahnhof erfährt der „Fränk. Kurier“: Oberexpeditor
Wirſching wurde nach beendetem Dienſte von ſeinen Töch-
tern abgeholt. Sie überſchritten, um in die nahegelegene
Wohnung zu gelangen, die Geleiſe. Als nun Wirſching den
Bamberger Schnellzug daherkommen ſah und bemerkte, daß
die eine Tochter dem Ueberfahrenwerden nahe war, riß er ſie
raſch weg und wurde dabei ſelbſt von der Lokomotive erfaßt
und fofort getödtet. — Das Oberbahnamt Nüruberg meldet
hiezu: Am Samſtag, abends 9 Uhr, wurde der Oberexpeditor
Wirſching auf dem Heimwege vom Dienſte in der fünften
Halle des Perſonenbahnhofs von dem einfahrenden Perſonenzug
214 überfahren und ſofort getödtet. Nähere Umſtände ſtehen
noch nicht feſt; Unterſuchung iſt eingeleitet.

Das Prof. Paul Ritter’ſche,
in der Wandlaibung des oberſten Podeſtes der Rathhaus-
treppe befindliche große Gemälde: „Die Einbringung der
Reichskleinodien in Nürnberg
am 22. März 1424“,
das, um es vor Verſtümmelungen ähnlich jenen an den
Kaiſerbildern im Rathhauskorridor jüngſt verübten zu
ſchützen, in die Bildergalerie des Rathhauſes verbracht werden
ſoll, befindet ſich, dem „Fränk. Kurier“ zufolge, nunmehr volle
17 Jahre an ſeiner jetzigen Stelle. Tauſeude und aber
Tauſende von Beſuchern des Rathhauſes haben ſich ſeitdem
an dem Anblick dieſes herrlichen Werkes erfreut. Das Bild,
das im März 1881 dem Künſtler von der Stadtbehörde in
Auftrag gegeben wurde, kam am 22. März 1883, dem
Geburtstag des Kaiſers Wilhelm I., in feierlicher Weiſe zur
Enthüllung. Während der zwei Jahre, in denen Paul Ritter
an ſeinem Bild arbeitete, hatte er vielfach in ſeinem Atelier
den Beſuch von hervorragenden Perſönlichkeiten und Kunſt-
verſtändigen, die dem Fortgang der Arbeit des Künſtlers mit
Intereſſe folgten. So hatte Ritter ſich auch eines längeren
Beſuchs des damals in Nürnberg weilenden Kronprinzen des
Deutſchen Reichs, des ſpäteren Kaiſers Friedrich, zu erfreuen,
der in Begleitung des damaligen Direktors des Germaniſchen
Muſeums, Dr. v. Eſſenwein, auf das liebenswürdigſte mit
dem Künſtler verkehrte und dem ſeiner Vollendung entgegen-
gehenden Werk volles Lob augedeihen ließ.

Tel. Wie die „Pfälz.
Preſſe“ meldet, erſchlug heute der Schuſter Merz in
Leiſtadt ſeine Frau
und durchſchnitt ſich dann mit
einem Schlächtermeſſer die Kehle.



Der Krieg in Südafrika.

⊙ Lord Roberts wollte dieſer Tage nach Kapſtadt
reiſen, wo ſeine Gemahlin demnächſt eintreffen wird, die Süd-
afrika beſucht, um am Grab ihres einzigen Sohnes zu beten,
der in Ladyſmith an den Folgen einer Wunde geſtorben iſt.
Der engliſche Höchſtkommandirende dürfte die Abſicht, ſich
einen Urlaub nach Kapſtadt zu bewilligen, inzwiſchen jedoch
aufgegebeu haben, denn die Lage hat ſich einigermaßen zu
Ungunſten der Engläuder verändert und es wird ihm daher
nicht rathſam erſcheinen, ſeinen Poſten jetzt zu verlaſſen.
Roberts iſt mit dem Gros ſeiner Truppen — etwa 25,000
Mann — ſeit drei Wochen in Bloemfontein, aber er befindet
ſich dort in keineswegs günſtiger Situation. Der Vorſtoß
des Generals French auf Ladybrand iſt mißlungen. Er
hat ſich zurückziehen müſſen und die von ihm zur Bewachung
der Heerſtraße im Oſten der Stadt in dem Kafferndorfe
Thaba Ntſchu noch belaſſene Abtheilung iſt, wie der Tele-
graph bereits gemeldet hat, von den Buren gefangen
genommen worden
. Wie groß die Auzahl der Gefangenen
iſt, davon hört man nichts, da der Depeſchenzenſor des Feld-
marſchalls die Telegramme, deren Bekanntmachung nicht zu
vermeiden iſt, derartig zurechtſtutzt, daß auch ſchlimme Vor-
gänge möglichſt harmlos erſcheinen. Die Thatſache der Ge-
fangennahme des Detachements konnte nicht verſchwiegen
werden, ſie wird aber als ein ganz zufälliges Mißgeſchick
dargeſtellt, als die Folge eines Ueberfalles der Buren, die
ſich — wie roh! — in einen „Hiuterhalt“ verſteckt hätten.
In Wirklichkeit dürfte die Sache ſich ſo zugetragen haben,
daß jene in Thaba Ntſchu ſtehende Abtheilung ſich von einer
Burentruppe bedroht ſah, ſich zurückziehen wollte, verfolgt,
umkreist und abgefangen wurde. Dieſer vor den Thoren
Bloemfouteins errungene wichtige Erfolg der Buren dürfte
deren Muth beleben und zu weiteren Erfolgen führen.
Ein ſolcher iſt von den Buren zweifellos auch bei dem Orte
Karree erfochten worden, der nördlich der Oranje-Hauptſtadt

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[0005] Dienſtag, Zweites Morgenblatt Nr. 91 der Allgemeinen Zeitung. 3. April 1900. Bayeriſcher Landtag. Sitzung des Finanzausſchuſſes. n. München, 2. April. Tagesordnung: Kultusetat. Zunächſt wird in die Diskuſſion über Kap. 26, „Thier- ärztliche Hochſchule in München“, eingetreten. Bei den perſönlichen Ausgaben werden neu verlangt 3240 M. für zwei weitere Aſſiſtenten, 1320 M. für einen Kanzleifunktionär und 5580 M. für vier Diener. Reſerent Dr. Schädler beantragt Genehmigung und bittet hinſichtlich der Frequenz der Hochſchule und deren eigenen Einnahmen um näheren Aufſchluß. Kultusminiſter Dr. v. Land- mann bemerkt, daß die Frequenz in einer ſtändigen Steigung begriffen ſei, beſonders ſeit Anfang der 90 er Jahre. Während im Jahre 1879 die Zahl der Studirenden im Winterſemeſter 109 betragen habe, belaufe ſie ſich jetzt auf 336, die eigenen Einnahmen betragen 21,120 M., Kollegiengelder wurden nur von Nichtbayern, und zwar im Betrage von 30 M. pro Semeſter, bezahlt. Die Poſition von 99,229 M. wird be- willigt, ebenſo die Summe von 60,635 M. für ſächliche Ausgaben. In § 15 lit. w des Finanzgeſetzentwurfs werden 485,000 M. für Bauten bei der Thierärztlichen Hoch- ſchule in München angefordert, und zwar für einen Klinikneubau für die kleineren Hausthiere in der nordöſtlichen Ecke des Areals der Thierärztlichen Hochſchule nahe am Schwabinger Bach und für einen Neubau der Lehr- ſchmiede. Nach längerer Debatte, an der ſich die Abg. Lerno, Wagner, Dr. Daller und Dr. Caſſelmann betheiligen, wird der Betrag genehmigt. Ebenſo der Betrag von 60,272 M., der in § 15 lit. x des Finanzgeſetzentwurfs als Reſerve für die im Entwurf aufgeführten, zum Kultus- eiat gehörigen Banten poſtulirt wird. Es folgen die „Hufbeſchlagſchulen.“ Referent be- merkt, daß infolge Errichtung zweier neuer Hufbeſchlagſchulen in Landshut und Nürnberg zwei Lehrer und zwei Vorſchmiede neu eingeſtellt ſeien. Die Poſitionen im Geſammtbetrag von 32,635 M. werden bewilligt. In § 15 lit. y des Finanz- geſetzentwurfs ſind ſodann 100,000 M. als Zuſchuß zu den Koſten eines Muſeums-Neubaues für die hiſtoriſche Sammlung der Pfalz in Speyer poſtulirt. Referent ſpricht ſich für die Genehmigung aus. Ebenſo Abg. Dr. Deinhard. Als Beitrag an das Germaniſche Muſeum in Nürnberg ſind 25,867 M. in den Etat eingeſetzt (7867 M. mehr gegenüber der XXIV. Finanzperiode). Der Kultns- miniſter begründet die Vorlage in eingehender Weiſe. Die in Frage ſtehende Erhöhung der Dotation des Verwaltungs- fonds ſolle zur Aufbeſſerung der Bezüge des ungenügend be- ſoldeten Muſeumsperſonals, namentlich durch Einführung von Dienſtalterszulagen, dann zur Erhöhung ver- ſchiedener Poſitionen des ſachlichen Etats dienen, von denen mehrere namentlich auch infolge der räumlichen Erweiterung des Muſeums unzureichend ſeien. Seit der im Jahre 1894 durchgeführten Neuorganiſation des Muſeums wurden die Koſten der laufenden Verwaltung perſönlicher und ſachlicher Art ausſchließlich aus den Beiträgen des Reichs, des baye- riſchen Staats und der Stadt Nürnberg beſtritten, ſo daß alle übrigen Einnahmen des Muſeums, insbeſondere au frei- willigen Beiträgen, als Ankaufsfonds für die Sammlungen und zum Ausbau der Gebände verfügbar ſeien. Für die Folge ſtelle ſich die Sache ſo: der Reichszuſchuß betrage 70,000 M., der bayeriſche Staat ſolle 25,867 M. und die Stadt Nürnberg 9133 M. bezahlen. Die Poſition wird genehmigt. Ebenſo der Betrag von 11,926 M. für die Ruhmeshalle und Walhalla, und 60,000 M. für „Pflege und Förderung der Kunſt“. Es folgt Kap. 23, „Akademie der Tonkunſt in München und Muſikſchule in Würzburg“. — Refe- rent bemerkt, daß hier eine Mehrforderung von 7842 M. vorhanden ſei, veranlaßt durch eine Mehrforderung von 2820 M. für die Direktorſtelle und 3556 M. zur Beförderung von vier Lehrern zu Inſpektoren. Gegen dieſe Mehrforderungen beſtänden mehrfache Bedenken, er ſei ſich überhaupt nicht recht klar über das ganze Verhältniß der Akademie. Der Kultusminiſter verweist auf die lange Geſchichte der Akademie. Sie ſei eine höhere Fachſchule für Muſik, keine eigentliche Hochſchule, in Deutſchland gebe es nur zwei ſolche Akademien, hier und in Berlin. Die Muſikſchule in Würzburg verfolge dieſelben Zwecke, nur habe die hieſige Akademie eine dramatiſche Abtheilung. Wenn die Profeſſoren dieſer Akademie an die Eleven Privatunterricht ertheilten, ſo geſchehe das per nefas. Der Miniſter gibt ſodann näheren Aufſchluß über die Organiſation der Akademie. Er halte es für einen Fortſchritt, wenn dem Direktor durch Schaffung von weiteren vier Inſpektorenſtellen ein Lehrerrath geſchaffen werde. Abg. v. Vollmar kann ſich hiemit nicht einverſtanden erklären. Die Schafſung der erſten zwei Inſpektoren nach dem Abgang v. Bülows ſei ein Verlegenheitsweg geweſen. Zur Zeit fehle es an der Direktion. Den größten Theil ihrer Einkünfte bezögen die Lehrer zur Zeit aus Privatunterricht. Man ſolle dieſelben den Profeſſoren der Thierärztlichen Hoch- ſchule gleichſtellen. Abg. Dr. Caſſelmann iſt der Meinung, daß die Gleich- ſtellung der Lehrer, denen die höchſte künſtleriſche Ausbildung der Schüler anvertraut ſei, mit den Profeſſoren der kgl. Aka- demie der bildenden Künſte anzuſtreben ſei. Es ſolle eine Vor- und Hochſchule beſtehen, dem Lehrer der erſteren ſolle der Gehalt gegeben werden, den der Lehrer für Geſang und Muſiktheorie an der Univerſität Erlangen habe, den Letzteren der Gehalt eines Akademieprofeſſors. Im übrigen äußert ſich Redner im Sinne einer durchgehenden Reorganiſation der Akademie. Die Abgg. Schubert und Dr. Heim ſind der Anſicht, daß eine gründliche Beſſerung der Verhältniſſe erſt zu er- warten ſei, wenn die Akademie einen an deren Direktor bekomme. Der Kultusminiſter hält die vorgebrachten Bedenken nicht für begründet, er nehme es übrigens nicht tragiſch, wenn die Poſition nicht bewilligt werde. Eine Reorganiſation, die lediglich den Zweck verfolge, daß die Lehrer den Gehalt von Hochſchulprofeſſoren bekämen, halte er nicht für nothwendig. Nicht in Abrede wolle er ſtellen, daß eine etwas ener- giſchere Leitung am Platze wäre. Im übrigen ſei er einer Reform nicht abgeneigt. Die Abgg. v. Vollmar und Dr. Caſſelmann treten dem Miniſter entgegen. Die von ihnen vorgeſchlagene Re- organiſation ſei nicht lediglich mit Rückſicht auf die Beſſer- ſtellung der Lehrer, ſondern mit Rückſicht auf die Intereſſen der Anſtalt angeregt worden. Auf Antrag des Referenten werden die 3560 M. für die vier Inſpektoren abgeſetzt, im übrigen die Poſitionen ge- nehmigt. Ebenſo die Anſätze für die Muſikſchule in Würz- burg. Hierauf vertagt ſich der Ausſchuß auf morgen Nach- mittag 4 Uhr. (Fortſetzung des Kultusetats.) * Gehaltsaufbeſſerung der Geiſtlichkeit. Wie Landtagsabgeordneter Kirchenrath Wirth von Selb im „Korreſpondenzblatt für die proteſtantiſche Landeskirche in Bayern“ mittheilt, wird von der Staatsregierung dem gegen- wärtigen Landtag eine Vorlage über Gehaltsaufbeſſerung zu- gehen. Bayeriſche Chronik. München, 2. April. * Hof- und Perſonalnachrichten. Bei Sr. kgl. Hoheit dem Prinz-Regenten waren heute zur Tafel geladen: Obermedizinalrath Dr. v. Augerer; Oberforſtrath v. Krembs; Univerſitätsprofeſſor Joſeph Bauer; Forſtrath Franz Hörmann; Forſtrath Franz Feder und Regierungs- forſtaſſeſſor Robert Arnold. — Graf Fugger v. Kirch- berg-Weißenhorn iſt hier angekommen und im Hotel Continental abgeſtiegen. — Hofintendant Erich Schmid traf aus Vrannſchweig hier ein und nahm im Hotel Rheiniſcher Hof Wohnung. — Geſtorben iſt in München Freifrau Sophie v. Reitzenſtein-Reuth. geb. Baner. ⛢ Zur Hochzeit im kgl. Hauſe. Zu ihrer am 1. Mai ſtattfindenden Vermählung erhielt J. kgl. Hoh. Prin- zeſſin Mathilde bereits zahlreiche Hochzeitsgeſchenke. Ein Meiſterwerk heimiſcher Kunſt iſt das Hochzeitspräſent des Großvaters der Braut, Sr. kgl. Hoheit des Prinz- Regenten, eine Korſage (nicht Halsſchmnck wie berichtet) von blendender Schönheit und wunderbarem Glanze. Der koſtbare Schmuck mit ſeiner reichen künſtleriſchen Ornamentik hat die Form eines ſtumpfen Dreieckes von etwa 20 cm Breite und 10 cm Höhe, beſetzt mit zahlreichen Brillanten und ſieben großen auserleſenen Perlen. Frau Erzherzogin Adelgunde, Herzogin von Modena machte ihrer Großnichte ein aus einer Reihe großer Chatons beſtehendes Brillanten- kollier zum Geſchenk, und Frau Erzherzogin Eliſabeth von Oeſterreich ſandte ihrer Enkelin einen herrlichen Haar- ſchmuck in der Form eines mit Brillanten, Smaragden und Rubinen reich beſetzten Schmetterlings. Infantin Beatrix, die Mutter des Don Carlos, wählte für die Braut eine herr- liche Diamantbroche, und Infant und Infantin Don Alfonſo ein koſtbares Brillantbracelet. Prinzeſſin Ludwig Ferdi- nand überſandte der Braut ein entzückendes Diamanten-Penſee. Wie bereits bekannt, ſchenkte die Großmutter des Bräutigams Prinzeſſin Clemeutine von Sachſen-Coburg dem jungen Paare eine hübſche Villa in ihrem künftigen Aufent- haltsorte Innsbruck, während der Vater des Bräutigams Prinz Auguſt von Sachſen-Coburg, dieſe fürſtlich ein- richten ließ. — Leider müſſen wir unſern Leſerinnen die Mit- theilung machen, daß der Trouſſeau der Prinzeſſin nicht zur Ausſtellung kommt, da ein großer Theil der Ausſtattung erſt im Juli fertig wird. d. Beläſtigung im Telephonverkehr. Die an ſich ja ſehr zu begrüßende Neuerung, daß es im telephoniſchen Verkehr nicht mehr nothwendig iſt, neben der Nummer auch noch die anzurufende Firma zu nennen, bewährt ſich leider nicht vollſtändig. Da nämlich die Nummern allein von den Telephoniſtinnen häufig nicht richtig verſtanden werden, ſo muß man dieſe ſehr oft wiederholen und wird obendrein viel häufiger als früher falſch verbunden oder irrthümlich angerufen. Die auf dieſe Weiſe entſtehende Beläſtigung iſt an manchen Tagen ſo empfindlich, daß vielfach der frühere Zuſtand wieder herbeigeſehnt wird. * Deutſche Geſellſchaft für ethiſche Kultur. Donners- tag, den 5. April, und Samſtag, den 7. April, abends 8¼ Uhr, finden im Rokokoſaal des Café Wittelsbach zwei Vorträge über Ethik und Wiſſenſchaft von Hrn. Prof. Dr. Staudinger aus Darmſtadt ſtatt. Aus dem hochintereſſanten Inhalt heben wir nur hervor: Der Begriff der Vollkommenheit, Definition von Wahr und Unwahr, Gut und Böſe, Verhältniß von Erkenntniß, Gefühl und Wille. Zu dieſen Vorträgen haben Abonnements- karten für die Wintervorträge Gültigkeit. * Frühjahrs-Ausſtellung der Luitpold-Gruppe. Am 1. April haben 29 neue Kunſtwerke Aufſtellung gefunden. Bei dieſer Gelegenheit wurde eine vollſtändige Umgeſtaltung der Aus- ſtellung vorgenommen, ſo daß ſie dem Beſucher in gänzlich ver- änderter Erſcheinung gegenübertritt. Neueinſendungen ſind zu verzeichnen von: Baur, Beggrow-Hartmann, Büchtger, Bürgel, Delcroix, Echtler, Eſſer, Gampert, Geffken, Holz, Kubin, Matiegzeck, Rüger, Schleich, Raffael Schuſter-Woldan, Strützel, Thor, Ludwig Willroider. Die Ausſtellung umfaßt nunmehr 110 Kunſtwerke. * Müncheuer Litterariſche Geſellſchaft. An der Paul Heyſe-Feier (Freitag, 6. April, präcis 7 Uhr, im Saal des alten Rathhauſes), die als literariſche Feier im größeren Sinne gedacht iſt und zu der darum auch offizielle Perſönlichkeiten Ein- ladungen erhielten, können Richtmitglieder theilnehmen, wenn ſie durch Mitglieder eingeführt ſind. Karten, die zum Eintritt berechtigen, werden im Bureau der Geſellſchaft (Jäger- ſtraße 3[FORMEL]) jederzeit abgegeben. Man erſcheint im Feſtkleid (Herren Ueberrock oder Frack). Die Karten zur Betheiligung am Feſtmahl (abends 9 Uhr) im Saal des Hotels zu den vier Jahres- zeiten (5 M. das trockene Couvert) ſind nur bis Mittwoch, 4. April, abends 6 Uhr im Burean der Geſellſchaft erhältlich; ſpätere An- meldungen müſſen unberückſichtigt bleiben. * Verein zur Gründung eines Mädchengymuaſiums in München. Mittwoch, den 4. April, abends 8 Uhr, findet im Schlachtenſaal des Café Luitpold der dritte Mitglieder- Abend ſtatt, wobei Frau Dr. med. Adams-Lehmann „Ueber Bildung“ ſprechen wird. Gäſte ſind willkommen. * Das Kaim-Orcheſter iſt für die drei kommenden Sommer nach Bad Kiſſingen engagirt, wo die Dirigenten Dr. Dohrn, v. Hausegger und Möller thätig ſein werden. An Pfingften wird die Kapelle bei dem Bayeriſchen Muſikfeſt in Rürnberg mitwirken und für Anfang Oktober iſt ſie nach Paris zu einem Beethoven- Cyklus mit allen neun Symphonien unter Leitung Felix Wein- gartners eingeladen. C. H. Roſenheim, 2. April. Zu der bereits gemeldeten Nachricht, daß auf der Straße bei Neubeuern zwiſchen Ramſan und Ziegelberg ein Italiener todt aufgefunden wurde, verlautet, daß der Betreffende von einem 22jährigen Dienſt- knecht von Ramſan nach einem kurzen Wortwechſel erſtochen wurde. Der Thäter, der ſich angeblich ſelbſt der Polizei ſtellen wollte, iſt flüchtig. * Paſſau, 31. März. Die Anfregung über den Fall Zehnder hat ſich hier immer noch nicht gelegt. In ſeiner Ueberführung nach Deggendorf in die Kreisirrenanſtalt wird vielfach ein Gewaltakt erblickt, durch den man ſich von ge- wiſſer Seite eines unbequemen Mannes habe eutledigen wollen. Auf Grund erholter genaueſter Informationen iſt die „Donau-Zeitung“ in der Lage, dieſe Gerüchte auf das aller- beſtimmteſte zu widerlegen. Hr. Dr. Zehnder, der ja that- ſächlich in maßloſer Weiſe augefeindet worden iſt, war ſchon ſeit längerer Zeit ob der unausgeſetzten Verdrießlichkeiten förmlich rabiat, und ſeine Excentrizitäten haben zum Schluß eine ſolche Höhe erreicht, daß ſie nur als Ausfluß einer theil- weiſen geiſtigen Erkrankung betrachtet werden können Er lebte zuletzt in dem Wahne, daß die Regierung Verbrecher gedungen habe, um ihn zu vernichten; er machte der Regie- rung ſelbſt den Vorwurf verbrecheriſcher Thätigkeit und richtete an verſchiedene Behörden Eingaben, worin er damit drohte, ſeine Gegner und die ſich ihm Entgegenſtellenden mit der Piſtole niederzuſchießen. Es beſteht indeſſen begründete Hoffnung, daß ſich der ſonſt ſo tüchtige Arzt alsbald be- ruhigen und wieder vollkommen hergeſtellt werden wird, wenu er den widrigen Verhäliniſſen dauernd entzogen bleibt, die ſeine Aufregung herbeigeführt haben. a. Aus der Pfalz, 31. März. Der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Fitz, Ellenſtadt, beantwortet ſeinen vom Hauptvorſtand des Bundes der Landwirthe verſügte Ausſchließung aus dem Bund mit einer öffentlichen Erklä- rung, worin er unter ausführlicher Schilderung der Vor- gänge den Beweis erbringt, daß die Maßnahme auf nur rein perſönliche Motive zurückzuführen iſt. Er gibt hiebei der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Veröffentlichung auf- klärend wirken und Jeden überzeugen werde, daß die Or- ganiſation des Bundes weder dem Abgeordneten noch den Wählern irgendwelche Selbſtändigkeit geſtattet. d. Nüruberg, 2. April. Der Nationalliberale Verein feierte am Samſtag Abend Bismarcks Geburtstag mit einer Verſammlung in den Luitpold-Sälen, wozu alle national geſinnten Elemente geladen waren. Der weite Raum war überfüllt und die Stimmung patriotiſch gehoben. Der Vor- ſitzende, Landgerichtsrath Zehler, begrüßte die Erſchienenen mit einer Auſprache und ſchloß mit einem begeiſtert aufge- nommenen Hoch auf den Kaiſer und den Prinz-Regenten. Die Feſtrede hielt Dr. Rehée, worauf verſchiedene weitere Anſprachen, Feſtgeſänge und Orcheſterpiecen folgten. C. H. Nürnberg, 2. April. Zu dem Unglücksfall im Zentralbahnhof erfährt der „Fränk. Kurier“: Oberexpeditor Wirſching wurde nach beendetem Dienſte von ſeinen Töch- tern abgeholt. Sie überſchritten, um in die nahegelegene Wohnung zu gelangen, die Geleiſe. Als nun Wirſching den Bamberger Schnellzug daherkommen ſah und bemerkte, daß die eine Tochter dem Ueberfahrenwerden nahe war, riß er ſie raſch weg und wurde dabei ſelbſt von der Lokomotive erfaßt und fofort getödtet. — Das Oberbahnamt Nüruberg meldet hiezu: Am Samſtag, abends 9 Uhr, wurde der Oberexpeditor Wirſching auf dem Heimwege vom Dienſte in der fünften Halle des Perſonenbahnhofs von dem einfahrenden Perſonenzug 214 überfahren und ſofort getödtet. Nähere Umſtände ſtehen noch nicht feſt; Unterſuchung iſt eingeleitet. * Nürnberg, 31. März. Das Prof. Paul Ritter’ſche, in der Wandlaibung des oberſten Podeſtes der Rathhaus- treppe befindliche große Gemälde: „Die Einbringung der Reichskleinodien in Nürnberg am 22. März 1424“, das, um es vor Verſtümmelungen ähnlich jenen an den Kaiſerbildern im Rathhauskorridor jüngſt verübten zu ſchützen, in die Bildergalerie des Rathhauſes verbracht werden ſoll, befindet ſich, dem „Fränk. Kurier“ zufolge, nunmehr volle 17 Jahre an ſeiner jetzigen Stelle. Tauſeude und aber Tauſende von Beſuchern des Rathhauſes haben ſich ſeitdem an dem Anblick dieſes herrlichen Werkes erfreut. Das Bild, das im März 1881 dem Künſtler von der Stadtbehörde in Auftrag gegeben wurde, kam am 22. März 1883, dem Geburtstag des Kaiſers Wilhelm I., in feierlicher Weiſe zur Enthüllung. Während der zwei Jahre, in denen Paul Ritter an ſeinem Bild arbeitete, hatte er vielfach in ſeinem Atelier den Beſuch von hervorragenden Perſönlichkeiten und Kunſt- verſtändigen, die dem Fortgang der Arbeit des Künſtlers mit Intereſſe folgten. So hatte Ritter ſich auch eines längeren Beſuchs des damals in Nürnberg weilenden Kronprinzen des Deutſchen Reichs, des ſpäteren Kaiſers Friedrich, zu erfreuen, der in Begleitung des damaligen Direktors des Germaniſchen Muſeums, Dr. v. Eſſenwein, auf das liebenswürdigſte mit dem Künſtler verkehrte und dem ſeiner Vollendung entgegen- gehenden Werk volles Lob augedeihen ließ. * Kaiſerslautern, 2. April. Tel. Wie die „Pfälz. Preſſe“ meldet, erſchlug heute der Schuſter Merz in Leiſtadt ſeine Frau und durchſchnitt ſich dann mit einem Schlächtermeſſer die Kehle. Der Krieg in Südafrika. ⊙ Lord Roberts wollte dieſer Tage nach Kapſtadt reiſen, wo ſeine Gemahlin demnächſt eintreffen wird, die Süd- afrika beſucht, um am Grab ihres einzigen Sohnes zu beten, der in Ladyſmith an den Folgen einer Wunde geſtorben iſt. Der engliſche Höchſtkommandirende dürfte die Abſicht, ſich einen Urlaub nach Kapſtadt zu bewilligen, inzwiſchen jedoch aufgegebeu haben, denn die Lage hat ſich einigermaßen zu Ungunſten der Engläuder verändert und es wird ihm daher nicht rathſam erſcheinen, ſeinen Poſten jetzt zu verlaſſen. Roberts iſt mit dem Gros ſeiner Truppen — etwa 25,000 Mann — ſeit drei Wochen in Bloemfontein, aber er befindet ſich dort in keineswegs günſtiger Situation. Der Vorſtoß des Generals French auf Ladybrand iſt mißlungen. Er hat ſich zurückziehen müſſen und die von ihm zur Bewachung der Heerſtraße im Oſten der Stadt in dem Kafferndorfe Thaba Ntſchu noch belaſſene Abtheilung iſt, wie der Tele- graph bereits gemeldet hat, von den Buren gefangen genommen worden. Wie groß die Auzahl der Gefangenen iſt, davon hört man nichts, da der Depeſchenzenſor des Feld- marſchalls die Telegramme, deren Bekanntmachung nicht zu vermeiden iſt, derartig zurechtſtutzt, daß auch ſchlimme Vor- gänge möglichſt harmlos erſcheinen. Die Thatſache der Ge- fangennahme des Detachements konnte nicht verſchwiegen werden, ſie wird aber als ein ganz zufälliges Mißgeſchick dargeſtellt, als die Folge eines Ueberfalles der Buren, die ſich — wie roh! — in einen „Hiuterhalt“ verſteckt hätten. In Wirklichkeit dürfte die Sache ſich ſo zugetragen haben, daß jene in Thaba Ntſchu ſtehende Abtheilung ſich von einer Burentruppe bedroht ſah, ſich zurückziehen wollte, verfolgt, umkreist und abgefangen wurde. Dieſer vor den Thoren Bloemfouteins errungene wichtige Erfolg der Buren dürfte deren Muth beleben und zu weiteren Erfolgen führen. Ein ſolcher iſt von den Buren zweifellos auch bei dem Orte Karree erfochten worden, der nördlich der Oranje-Hauptſtadt

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 91, 3. April 1900, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine91_1900/5>, abgerufen am 21.11.2024.