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Allgemeine Zeitung, Nr. 87, 27. März 1848.

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[Spaltenumbruch] halben Umfang des J. des Debats oder Constitutionnel. L'ordre, dem
gemäßigten Republicanismus angehörig, ist hauptsächlich beflissen den
Ostracismus der Ultras bei den bevorstehenden Wahlen zu bekämpfen;
das andere Blatt liefert Berichte über die Versammlungen der verschie-
denen Clubs. Diese halten förmliche Sitzungen mit Prästdenten und
festgesetzter Tagesordnung, z. B. die republicanische Gentralgesellschaft
unter Blanqui über die Mittel der Finanzkrists zu begegnen, den Staats-
credit zu heben, Geld zu münzen u. s. f. Besonders interessante Rede-
stücke sind aber nicht zu finden. In dem Club der Provencalen hatte sich
auch Thiers eingefunden, um sich als Wahlcandidat zu melden, er wurde
aber nicht so gut aufgenommen als Berryer. "Seine Eigenschaften,"
heißt es, "wurden nicht bestritten, man schien geneigt ihn bloß unter
Quarantäne zu setzen, in der Hoffnung daß diese für seine Eigenliebe
peinliche Prüfung als Reinigungscur für den Staatsmann ausschlagen
werde."


Der Finanzminister hat gewiß den besten
Willen den so tief gesunkenen Credit soviel als möglich herzustellen,
allein er täuscht sich wenn er glaubt daß einzelne sinanzielle Maßregeln,
wie vortrefflich und gebieterisch sie auch seyn mögen, zu diesem Ziele füh-
ren. Das Vertrauen und die Sicherheit im Handel und in der Industrie
sind durch das Vertrauen auf die staatliche Ordnung der Dinge bedingt;
damit dieses zurückkehre ist es vor allem nöthig daß für die öffentlichen
Zustände eine gesetzliche Grundlage gewonnen, daß die provisorische Re-
publik welche eine provisorische Regierung ausgerufen, sanctionirt werde
durch den souveränen Willen der Nation. Die Nationalversammlung, wenn
sich gleich eine entschiedene Majorität für eine bestimmte republicanische
Form herausstellte, würde bei weitem mehr für den Credit wirken als die
sinnreichsten und zweckmäßigsten Auskunftsmittel zu denen Hr. Garnier-
Pages seit mehreren Wochen seine Zuflucht genommen. Um hiezu we-
nigstens einen Schritt zu thun, sollte die Regierung den Tag der Wah-
len für die Nationalversammlung unwiederruflich festsetzen. Wie be-
kannt war der 9 April dafür bestimmt; allein da am 5 erst die Wahlen
in der Nationalgarde stattfinden, kann man voraussehen daß die andern
Wahlen um wenigstens einen Monat hinausgeschoben werden. Und selbst
dann ist es noch nicht gewiß ob jene revolutionäre Partei welche die Die-
tatur anstrebt, schon vor die Nation treten will. Besorgnisse der Art
die in den mittlern Classen und selbst unter dem besonnenen Theil der
Arbeiter laut werden, wirken sehr nachtheilig. Ueber die anzuberau-
mende Zeit der Wahlen für die Nationalversammlung herrscht in der
Regierung durchaus nicht dieselbe Ansicht und die Daten 24 April, 9,
20 und 31 Mai sollen fast gleich viele Anhänger haben.

Niederland.

Das Ministerium ist im-
mer noch nicht fertig, und es sängt schon an sich einige Ungeduld zu zei-
gen; doch hält man sich überzeugt daß der König in keiner Weise mehr
in das alte System verfallen kann, und die Schwierigkeit besteht wohl
hauptsächlich darin daß die neuen Minister nur sub benesicio in ventarii
eintreten wollen. Hr. de Jonge, der als Minister des Innern auch die
allgemeine Polizei unter sich hat, hat sein Departement bereits verlas-
sen, wahrscheinlich weil er in den Fall kommen könnte Maßregeln zu
ergreifen deren Verantwortlichkeit er unter den jetzigen Umständen nicht
auf sich nehmen mag. -- Die Ereignisse in Berlin machen in Holland
ungeheures Aufsehen.

Rußland und Polen.

Die Pariser Ereignisse sind hier
erst seit zehn Tagen officiell bekannt geworden, und schon gewinnt alles
bei uns eine sehr kriegerische Stellung. Alle auf Urlaub, be-
schränkt oder nicht, sich befindenden Krieger haben sich unfehlbar zum 1/13
[Spaltenumbruch] April bei ihren Corps zum activen Dienst zu melden. Soeben nur
ist die im September angeordnete Recrutirung, die zur Completirung
des Heeres in jedem Jahre eine der zwei Hälften des großen Reichs
trifft, dießmal aber wegen der überall grassirenden, jetzt allmälich auf-
hörenden Cholera ungewöhnlich lange verzögert ward, völlig vollzogen
worden. Die Recruten mit den jetzt wieder einberufenen Reserven
möchten, ohne sehr zu irren, der activen Armee eine Verstärkung von
300,000 Streitern, wo nicht darüber zubringen. Sobald sich diese in
ihren Corps formirt und der Armee angeschlossen haben, wird sehr
wahrscheinlich und unverzüglich noch vor Ablauf des April ein Theil
der letztern mobil gemacht werden, und sich im südlichen Polen an der
Gränze Schlesiens und Böhmens concentriren. Daß auch die Garden
dieser Bestimmung zu folgen haben werden, ist nicht zu bezweifeln,
da der Monarch ihnen persönlich vor einigen Tagen auf der Wacht-
parade zum nächst zu erwartenden Feldzuge gratulirte. (D. A. Z.)

Handels: und Börsennachrichten.

3proc. 231/4 P., 5proc. 141/4 P., unverz. Schuld
5 P. (n. d. B. resp. 23, 13 7/8 , 43/4 G.). St. Ferdinandsbank 110 G., 112
P. Wechselcurse: London 46.171/2 P.; Paris 5 G., 4.95 P.


Consols 813/4. Span. 5proc. 121/2, 3proc. 221/2,
portug. 4proc. 141/2.


3proc. 50, n. 3proc. Anleh. 70.50, 4proc. 60, Bank-
actien 1675, belg. 5proc. 67, Anleh. v. 1842 67, neap. 5proc. 581/2, piem.
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Lyon 302.50, Straßburg 342.50, Nordb. 340, Rouen-Havre 222.50, Mars.-
Avignon 275, Straßburg-Basel 87.50, Orl.-Vierzon 247.50. Bordeaur 410,
Tours-Nantes 335. -- Auf der Börse findet das Gerücht Glauben daß der
Staat den gegenwärtigen niedern Stand der Actien benutzen werde um
sämmtliche Eisenbahnen und Canäle an sich zu kaufen und den Compagnien
für jede Actie zu 500 Fr. 25 Fr. der 5proc. Rente anzubieten, mit der Ver-
bindlichkeit die noch zu leistenden Zahlungen binnen zwei Jahren in vierund-
zwanzig Theilen zu vervollständigen. Da hätte der Staat einmal von der Revolution
einen ersten unbestreitbaren Vortheil. Den Cassen Gouin, Ganneron und Baudon
ist, wie es scheint, nicht mehr aufzuhelfen. Bei Ganneron soll die Liquida-
tion leicht seyn, nicht so bei Gouin. Dieses Haus hat zu große Summen
auf Immobilien angelegt, z. B. sechs Millionen einem gewesenen Pair Hrn.
v. B ... (Boissy?), eine fast gleich große Summe auf eine bewegliche Sicher-
heit, einen Industriellen, einen nahen Verwandten eines der Geschäftsführer
des Hauses.


21/2proc. 393/4, 3proc. 451/2, 4proc. 59, Met.
5proc. 63, Ard. 71/2. Curs auf London 11.85 k. G. Curs auf Hamburg
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burg 1 M. 721/2 P. Wien in 20ern 1 M. 98 P. Triest 1 M. 98 P
Frankfurt a. M. 1 M. 993/4 G. Nürnberg 1 M. 99 5/8 P. Berlin 1 M.
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Marseille 1 M. 118 P. Mailand 1 M. 601/4 P. Genua 1 M. 511/2 P.
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Loose 132 P., 250fl.-Loose 91 P., preuß. 50Thlr.-Prämiensch. 85 P., Staats-
schuldsch. 821/2 P., bayer. Oblig. 31/2proc. 75, württ. Oblig. 31/2proc. 73,
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1180, Nordb. 92, Gloggnitz 81, Venedig-Mailand 60, Livorno 543/4, Pesth
64, Siena 52, Apenninenbahn 931/2.

Berichtigung.
In einem Theil der Exemplare der heutigen Beilage ist Zeile 3 des
Preßburger Briefs zu lesen: "abgeneigt" statt abgereist.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Gustav Kolb. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung in Gtuttgar:
[irrelevantes Material]


[Spaltenumbruch] halben Umfang des J. des Débats oder Conſtitutionnel. L’ordre, dem
gemäßigten Republicanismus angehörig, iſt hauptſächlich befliſſen den
Oſtracismus der Ultras bei den bevorſtehenden Wahlen zu bekämpfen;
das andere Blatt liefert Berichte über die Verſammlungen der verſchie-
denen Clubs. Dieſe halten förmliche Sitzungen mit Präſtdenten und
feſtgeſetzter Tagesordnung, z. B. die republicaniſche Gentralgeſellſchaft
unter Blanqui über die Mittel der Finanzkriſts zu begegnen, den Staats-
credit zu heben, Geld zu münzen u. ſ. f. Beſonders intereſſante Rede-
ſtücke ſind aber nicht zu finden. In dem Club der Provencalen hatte ſich
auch Thiers eingefunden, um ſich als Wahlcandidat zu melden, er wurde
aber nicht ſo gut aufgenommen als Berryer. „Seine Eigenſchaften,“
heißt es, „wurden nicht beſtritten, man ſchien geneigt ihn bloß unter
Quarantäne zu ſetzen, in der Hoffnung daß dieſe für ſeine Eigenliebe
peinliche Prüfung als Reinigungscur für den Staatsmann ausſchlagen
werde.“


Der Finanzminiſter hat gewiß den beſten
Willen den ſo tief geſunkenen Credit ſoviel als möglich herzuſtellen,
allein er täuſcht ſich wenn er glaubt daß einzelne ſinanzielle Maßregeln,
wie vortrefflich und gebieteriſch ſie auch ſeyn mögen, zu dieſem Ziele füh-
ren. Das Vertrauen und die Sicherheit im Handel und in der Induſtrie
ſind durch das Vertrauen auf die ſtaatliche Ordnung der Dinge bedingt;
damit dieſes zurückkehre iſt es vor allem nöthig daß für die öffentlichen
Zuſtände eine geſetzliche Grundlage gewonnen, daß die proviſoriſche Re-
publik welche eine proviſoriſche Regierung ausgerufen, ſanctionirt werde
durch den ſouveränen Willen der Nation. Die Nationalverſammlung, wenn
ſich gleich eine entſchiedene Majorität für eine beſtimmte republicaniſche
Form herausſtellte, würde bei weitem mehr für den Credit wirken als die
ſinnreichſten und zweckmäßigſten Auskunftsmittel zu denen Hr. Garnier-
Pagès ſeit mehreren Wochen ſeine Zuflucht genommen. Um hiezu we-
nigſtens einen Schritt zu thun, ſollte die Regierung den Tag der Wah-
len für die Nationalverſammlung unwiederruflich feſtſetzen. Wie be-
kannt war der 9 April dafür beſtimmt; allein da am 5 erſt die Wahlen
in der Nationalgarde ſtattfinden, kann man vorausſehen daß die andern
Wahlen um wenigſtens einen Monat hinausgeſchoben werden. Und ſelbſt
dann iſt es noch nicht gewiß ob jene revolutionäre Partei welche die Die-
tatur anſtrebt, ſchon vor die Nation treten will. Beſorgniſſe der Art
die in den mittlern Claſſen und ſelbſt unter dem beſonnenen Theil der
Arbeiter laut werden, wirken ſehr nachtheilig. Ueber die anzuberau-
mende Zeit der Wahlen für die Nationalverſammlung herrſcht in der
Regierung durchaus nicht dieſelbe Anſicht und die Daten 24 April, 9,
20 und 31 Mai ſollen faſt gleich viele Anhänger haben.

Niederland.

Das Miniſterium iſt im-
mer noch nicht fertig, und es ſängt ſchon an ſich einige Ungeduld zu zei-
gen; doch hält man ſich überzeugt daß der König in keiner Weiſe mehr
in das alte Syſtem verfallen kann, und die Schwierigkeit beſteht wohl
hauptſächlich darin daß die neuen Miniſter nur sub benesicio in ventarii
eintreten wollen. Hr. de Jonge, der als Miniſter des Innern auch die
allgemeine Polizei unter ſich hat, hat ſein Departement bereits verlaſ-
ſen, wahrſcheinlich weil er in den Fall kommen könnte Maßregeln zu
ergreifen deren Verantwortlichkeit er unter den jetzigen Umſtänden nicht
auf ſich nehmen mag. — Die Ereigniſſe in Berlin machen in Holland
ungeheures Aufſehen.

Rußland und Polen.

Die Pariſer Ereigniſſe ſind hier
erſt ſeit zehn Tagen officiell bekannt geworden, und ſchon gewinnt alles
bei uns eine ſehr kriegeriſche Stellung. Alle auf Urlaub, be-
ſchränkt oder nicht, ſich befindenden Krieger haben ſich unfehlbar zum 1/13
[Spaltenumbruch] April bei ihren Corps zum activen Dienſt zu melden. Soeben nur
iſt die im September angeordnete Recrutirung, die zur Completirung
des Heeres in jedem Jahre eine der zwei Hälften des großen Reichs
trifft, dießmal aber wegen der überall graſſirenden, jetzt allmälich auf-
hörenden Cholera ungewöhnlich lange verzögert ward, völlig vollzogen
worden. Die Recruten mit den jetzt wieder einberufenen Reſerven
möchten, ohne ſehr zu irren, der activen Armee eine Verſtärkung von
300,000 Streitern, wo nicht darüber zubringen. Sobald ſich dieſe in
ihren Corps formirt und der Armee angeſchloſſen haben, wird ſehr
wahrſcheinlich und unverzüglich noch vor Ablauf des April ein Theil
der letztern mobil gemacht werden, und ſich im ſüdlichen Polen an der
Gränze Schleſiens und Böhmens concentriren. Daß auch die Garden
dieſer Beſtimmung zu folgen haben werden, iſt nicht zu bezweifeln,
da der Monarch ihnen perſönlich vor einigen Tagen auf der Wacht-
parade zum nächſt zu erwartenden Feldzuge gratulirte. (D. A. Z.)

Handels: und Börſennachrichten.

3proc. 23¼ P., 5proc. 14¼ P., unverz. Schuld
5 P. (n. d. B. reſp. 23, 13⅞, 4¾ G.). St. Ferdinandsbank 110 G., 112
P. Wechſelcurſe: London 46.17½ P.; Paris 5 G., 4.95 P.


Conſols 81¾. Span. 5proc. 12½, 3proc. 22½,
portug. 4proc. 14½.


3proc. 50, n. 3proc. Anleh. 70.50, 4proc. 60, Bank-
actien 1675, belg. 5proc. 67, Anleh. v. 1842 67, neap. 5proc. 58½, piem.
830, Verſ. E.-B rechte 125, linke 117.50, Paris-Orleans 695, Rouen 425,
Lyon 302.50, Straßburg 342.50, Nordb. 340, Rouen-Havre 222.50, Marſ.-
Avignon 275, Straßburg-Baſel 87.50, Orl.-Vierzon 247.50. Bordeaur 410,
Tours-Nantes 335. — Auf der Börſe findet das Gerücht Glauben daß der
Staat den gegenwärtigen niedern Stand der Actien benutzen werde um
ſämmtliche Eiſenbahnen und Canäle an ſich zu kaufen und den Compagnien
für jede Actie zu 500 Fr. 25 Fr. der 5proc. Rente anzubieten, mit der Ver-
bindlichkeit die noch zu leiſtenden Zahlungen binnen zwei Jahren in vierund-
zwanzig Theilen zu vervollſtändigen. Da hätte der Staat einmal von der Revolution
einen erſten unbeſtreitbaren Vortheil. Den Caſſen Gouin, Ganneron und Baudon
iſt, wie es ſcheint, nicht mehr aufzuhelfen. Bei Ganneron ſoll die Liquida-
tion leicht ſeyn, nicht ſo bei Gouin. Dieſes Haus hat zu große Summen
auf Immobilien angelegt, z. B. ſechs Millionen einem geweſenen Pair Hrn.
v. B ... (Boiſſy?), eine faſt gleich große Summe auf eine bewegliche Sicher-
heit, einen Induſtriellen, einen nahen Verwandten eines der Geſchäftsführer
des Hauſes.


2½proc. 39¾, 3proc. 45½, 4proc. 59, Met.
5proc. 63, Ard. 7½. Curs auf London 11.85 k. G. Curs auf Hamburg
34⅙ nom.


(5 fl. Augsburger Corrent = 8 fl. ſüddeutſche
Vereinswährung i. e. 24½ fl. Fuß.) Amſterdam 1 Monat 83⅜ G. Ham-
burg 1 M. 72½ P. Wien in 20ern 1 M. 98 P. Trieſt 1 M. 98 P
Frankfurt a. M. 1 M. 99¾ G. Nürnberg 1 M. 99⅝ P. Berlin 1 M.
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Marſeille 1 M. 118 P. Mailand 1 M. 60¼ P. Genua 1 M. 51½ P.
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25½, darmſtädt. 3½ proc. Oblig. 72¼, 4proc. 85½, 50fl.-Looſe 57¾, 25fl.-
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5proc. Metall. 80¼, 4proc. 70 P., 3proc. 51 P.,
2½proc. 39½, 1834er 500fl.-Looſe 134, 1839er 250fl.-Looſe 90, Bankactien
1180, Nordb. 92, Gloggnitz 81, Venedig-Mailand 60, Livorno 54¾, Peſth
64, Siena 52, Apenninenbahn 93½.

Berichtigung.
In einem Theil der Exemplare der heutigen Beilage iſt Zeile 3 des
Preßburger Briefs zu leſen: „abgeneigt“ ſtatt abgereist.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Guſtav Kolb. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Gtuttgar:
[irrelevantes Material]


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[1384/0008] halben Umfang des J. des Débats oder Conſtitutionnel. L’ordre, dem gemäßigten Republicanismus angehörig, iſt hauptſächlich befliſſen den Oſtracismus der Ultras bei den bevorſtehenden Wahlen zu bekämpfen; das andere Blatt liefert Berichte über die Verſammlungen der verſchie- denen Clubs. Dieſe halten förmliche Sitzungen mit Präſtdenten und feſtgeſetzter Tagesordnung, z. B. die republicaniſche Gentralgeſellſchaft unter Blanqui über die Mittel der Finanzkriſts zu begegnen, den Staats- credit zu heben, Geld zu münzen u. ſ. f. Beſonders intereſſante Rede- ſtücke ſind aber nicht zu finden. In dem Club der Provencalen hatte ſich auch Thiers eingefunden, um ſich als Wahlcandidat zu melden, er wurde aber nicht ſo gut aufgenommen als Berryer. „Seine Eigenſchaften,“ heißt es, „wurden nicht beſtritten, man ſchien geneigt ihn bloß unter Quarantäne zu ſetzen, in der Hoffnung daß dieſe für ſeine Eigenliebe peinliche Prüfung als Reinigungscur für den Staatsmann ausſchlagen werde.“ * Paris, 22 März. Der Finanzminiſter hat gewiß den beſten Willen den ſo tief geſunkenen Credit ſoviel als möglich herzuſtellen, allein er täuſcht ſich wenn er glaubt daß einzelne ſinanzielle Maßregeln, wie vortrefflich und gebieteriſch ſie auch ſeyn mögen, zu dieſem Ziele füh- ren. Das Vertrauen und die Sicherheit im Handel und in der Induſtrie ſind durch das Vertrauen auf die ſtaatliche Ordnung der Dinge bedingt; damit dieſes zurückkehre iſt es vor allem nöthig daß für die öffentlichen Zuſtände eine geſetzliche Grundlage gewonnen, daß die proviſoriſche Re- publik welche eine proviſoriſche Regierung ausgerufen, ſanctionirt werde durch den ſouveränen Willen der Nation. Die Nationalverſammlung, wenn ſich gleich eine entſchiedene Majorität für eine beſtimmte republicaniſche Form herausſtellte, würde bei weitem mehr für den Credit wirken als die ſinnreichſten und zweckmäßigſten Auskunftsmittel zu denen Hr. Garnier- Pagès ſeit mehreren Wochen ſeine Zuflucht genommen. Um hiezu we- nigſtens einen Schritt zu thun, ſollte die Regierung den Tag der Wah- len für die Nationalverſammlung unwiederruflich feſtſetzen. Wie be- kannt war der 9 April dafür beſtimmt; allein da am 5 erſt die Wahlen in der Nationalgarde ſtattfinden, kann man vorausſehen daß die andern Wahlen um wenigſtens einen Monat hinausgeſchoben werden. Und ſelbſt dann iſt es noch nicht gewiß ob jene revolutionäre Partei welche die Die- tatur anſtrebt, ſchon vor die Nation treten will. Beſorgniſſe der Art die in den mittlern Claſſen und ſelbſt unter dem beſonnenen Theil der Arbeiter laut werden, wirken ſehr nachtheilig. Ueber die anzuberau- mende Zeit der Wahlen für die Nationalverſammlung herrſcht in der Regierung durchaus nicht dieſelbe Anſicht und die Daten 24 April, 9, 20 und 31 Mai ſollen faſt gleich viele Anhänger haben. Niederland. ** Vom Niederrhein, 23 März. Das Miniſterium iſt im- mer noch nicht fertig, und es ſängt ſchon an ſich einige Ungeduld zu zei- gen; doch hält man ſich überzeugt daß der König in keiner Weiſe mehr in das alte Syſtem verfallen kann, und die Schwierigkeit beſteht wohl hauptſächlich darin daß die neuen Miniſter nur sub benesicio in ventarii eintreten wollen. Hr. de Jonge, der als Miniſter des Innern auch die allgemeine Polizei unter ſich hat, hat ſein Departement bereits verlaſ- ſen, wahrſcheinlich weil er in den Fall kommen könnte Maßregeln zu ergreifen deren Verantwortlichkeit er unter den jetzigen Umſtänden nicht auf ſich nehmen mag. — Die Ereigniſſe in Berlin machen in Holland ungeheures Aufſehen. Rußland und Polen. St. Petersburg, 15 März. Die Pariſer Ereigniſſe ſind hier erſt ſeit zehn Tagen officiell bekannt geworden, und ſchon gewinnt alles bei uns eine ſehr kriegeriſche Stellung. Alle auf Urlaub, be- ſchränkt oder nicht, ſich befindenden Krieger haben ſich unfehlbar zum 1/13 April bei ihren Corps zum activen Dienſt zu melden. Soeben nur iſt die im September angeordnete Recrutirung, die zur Completirung des Heeres in jedem Jahre eine der zwei Hälften des großen Reichs trifft, dießmal aber wegen der überall graſſirenden, jetzt allmälich auf- hörenden Cholera ungewöhnlich lange verzögert ward, völlig vollzogen worden. Die Recruten mit den jetzt wieder einberufenen Reſerven möchten, ohne ſehr zu irren, der activen Armee eine Verſtärkung von 300,000 Streitern, wo nicht darüber zubringen. Sobald ſich dieſe in ihren Corps formirt und der Armee angeſchloſſen haben, wird ſehr wahrſcheinlich und unverzüglich noch vor Ablauf des April ein Theil der letztern mobil gemacht werden, und ſich im ſüdlichen Polen an der Gränze Schleſiens und Böhmens concentriren. Daß auch die Garden dieſer Beſtimmung zu folgen haben werden, iſt nicht zu bezweifeln, da der Monarch ihnen perſönlich vor einigen Tagen auf der Wacht- parade zum nächſt zu erwartenden Feldzuge gratulirte. (D. A. Z.) Handels: und Börſennachrichten. Madrid, 17 März. 3proc. 23¼ P., 5proc. 14¼ P., unverz. Schuld 5 P. (n. d. B. reſp. 23, 13⅞, 4¾ G.). St. Ferdinandsbank 110 G., 112 P. Wechſelcurſe: London 46.17½ P.; Paris 5 G., 4.95 P. London, 22 März. Conſols 81¾. Span. 5proc. 12½, 3proc. 22½, portug. 4proc. 14½. Paris, 23 März. 3proc. 50, n. 3proc. Anleh. 70.50, 4proc. 60, Bank- actien 1675, belg. 5proc. 67, Anleh. v. 1842 67, neap. 5proc. 58½, piem. 830, Verſ. E.-B rechte 125, linke 117.50, Paris-Orleans 695, Rouen 425, Lyon 302.50, Straßburg 342.50, Nordb. 340, Rouen-Havre 222.50, Marſ.- Avignon 275, Straßburg-Baſel 87.50, Orl.-Vierzon 247.50. 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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 87, 27. März 1848, S. 1384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine87_1848/8>, abgerufen am 24.11.2024.