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Allgemeine Zeitung, Nr. 83, 26. März 1900.

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Nr. 83. München, Montag Allgemeine Zeitung 26. März 1900.
[Spaltenumbruch] Leben theilt die "A. Abdztg." mit, daß Rechtskonzipient
Dr. Bach von hier nebst zehn weiteren Angeklagten, darunter
mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des
Landgerichts München I zur Verhandlung kommen wird.
Die Auklage gegen Dr. Bach lautet auf zwei Verbrechen der
Anstiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die
Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur-
gericht zur Verhandlung kommen.



Amtliche Nachrichten.

* Der Adelsmatrikel wurden einverleibt: der bayerische
Staatsangehörige, vortragender Rath im Reichsschatzamt, Geheimer
Oberregierungsrath Wilhelm Nitter v. Henle in Berlin für seine
Person als Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone bei
der Ritterklasse, ferner der Präsident des kgl. Oberlandesgerichts
Nürnberg, Philipp Otto Ritter v. Endres, für seine Person
als Nitter des Verdienstordens der Bayerischen Krone bei der
Nitterklasse.

* Erblicher Adel.

Dem kgl. Postrath Karl Berchem in
München wurde der erbliche Adel verliehen.

* Erblicher Ritterstand.

Der kgl. Oberforstrath Joseph
Schultze in Augsburg wurde in den erblichen Ritterstand des
Königreichs erhoben.

* Orden.

Dem kgl. italienischen Legationssekretär Grafen
Joseph Ancilotto wurde der Verdienstorden vom hl. Michael
3. Klasse verliehen.

* Justizdienst.

Der Oberamtsrichter Gottfried Lutz in
Fürth wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter dauernder
Dienstunfähigkeit unter huldvollster Anerkennung seiner lang-
jährigen treuen Dienstleistung in den erbetenen Ruhestand für
immer versetzt; der Amtsrichter Joseph Bill in Kemnath zum
Oberamtsrichter am Amtsgericht Fürth befördert, für diesen der
Sekretär am Amtsgericht München I, Georg Kartini, ernannt
und dessen Stelle dem geprüften Nechtspraktikanten Karl Albrecht
in München in provisorischer Eigenschaft verliehen; auf die sich
erledigende Stelle eines Handelsrichters bei der Kammer für
Handelssachen am Landgericht Hof wurde der Handelsrichter
Fabrikant Kommerzienrath Hermann Jahreis in Hof wieder
ernannt. Der geprüfte Rechtspraktikant Amtsanwalt Johannes
Würtz in Landau i. Pf. wurde zum Amtsrichter außer dem Status
am Amtsgericht Blieskastel ernannt.

* Notariat.

Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe
Hans Hock in München wurde zum Notar ernannt und ihm das
Notariat Marktheidenfeld II verliehen; der Rücktritt des Notars
Justizraths August Otto in München vom Amt wurde genehmigt
und ihm in huldvollster Anerkennung seiner langjährigen aus-
gezeichneten Dienstleistungen der Titel und der Rang eines
kgl. Geh. Hofraths gebührenfrei verliehen; das sich hienach er-
ledigende Notariat München VI dem Notar Otto v. Rücker in
Hof und das sich hiedurch eröffnende Notariat Hof II dem Notar
Karl Baur in Werneck auf ihr Ansuchen verliehen und der
gepr. Rechtspraktikant Notariatsgehülfe Andreas Wernhard in
München zum Notar in Werneck ernannt.

* Veterinärdienst.

Der kgl. Vezirksthierarzt Karl Goß-
mann
von Neustadt a. S. wurde, seinem Ansuchen entsprechend,
wegen Krankheit in den bleibenden Ruhestand versetzt und ihm
bei diesem Anlasse die Anerkennung seiner langjährigen Dienst-
leistungen ausgesprochen, der Bezirksthierarzt Emil Weißgärber
in Nabburg als pragmatischer Bezirksthierarzt ernannt.

* Postdienst.

Der Postkassier Johann Baptist Huber in
Augsburg wurde, seinem Ansuchen entsprechend, wegen Krankheit
und dadurch bewirkter Dienstesunfähigkeit unter Anerkennung
seiner langjährigen und treuen Dienstleistungen in den dauernden
Ruhestand versetzt. Der Postoffizial Max Dilger in München
wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter Dienstesunfähig-
keit auf die Dauer eines Jahres in den Ruhestand versetzt.



Letzte Nachrichten.

Amtlich wird ge-
meldet: Vom Personenzug 410 auf der Strecke Hagen-
Elberfeld
sind bei Ausfahrt aus dem Bahnhof Milspe
infolge vorzeitiger Umstellung einer Weiche fünf Wagen ent-
gleist. Ein Reisender wurde leicht verletzt. Der Personen-
verkehr wird durch Umleitung der Züge und durch Umsteigen
der Reisenden aufrechterhalten.

Tel. Der Befehl, das Bataillon
der Fremdenlegion, das in Oran auf einem Paketboot bereits
nach Madagascar eingeschifft war, zurückzuhalten, ruft große
Aufregung hervor, da dadurch die Gerüchte über Verwicklungen
mit Marokko bestätigt werden.

Tel. Oberstleutnant Picquart
und Neinach haben das "Echo de Paris" wegen eines
Artikels, worin sie wiederholt als Verräther hingestellt werden,
gerichtlich belangt. Der Prozeß ist auf den 23. Mai an-
beraumt worden. Labori wird namens der Kläger be-
deutenden Schadenersatz fordern.

Tel. Der Gehülfe
des Staatssekretärs für Finnland, Generalleutnant Procope,
ist auf seine Bitte unter Beförderung zum General der
Infanterie seines Postens enthoben worden.

Tel. Der Gesetzentwurf, durch
welchen der Oberbefehl über das Heer dem Kron-
prinzen
übertragen wird, ist in der Kammer in dritter
Lesung
nach lebhafter Erörterung angenommen worden.
-- Der Minister des öffentlichen Unterrichts, Eftarias, hat
seine Entlassung gegeben.



Handel und Volkswirthschaft.
* Pfälzische Bank.

In der Aufsichtsrathssitzung
vom 24. er. kam der Geschäftsbericht pro 1899 zur Vor-
lage. Derselbe spricht sich im allgemeinen über die
Entwicklung des Geschäfts und die erzielten Resultate
zufriedenstellend aus. -- Die Umsätze zeigen bei
6938 Mill. M. ein Mehr von 915 Millionen gegen das
Vorjahr. Bei einem durchschnittlich dividendenberechtigten
Aktienkapital von 38,600,000 M. beträgt der Reingewinn
4,746,177 M. gegen 4,171,074 M. im Jahr 1898 bei 31,824,800
Mark Aktienkapital. Der Aufsichtsrath beantragte den
nach Abzug der statuten- und vertragsmäßigen Tantiemen
verbleibenden Gewinn zu verwenden wie folgt: 3,088,000
Mark zur Zahlung einer 8 proz. Dividende (wie im
Vorjahre), 169,996 M. zu Abschreibungen auf Haus-,
Mobiliar- und Lagerhauskonto, 250,000 M. zur Dotirung
der Spezialreserve, 175,000 M. zur Ueberweisung an den
Delkrederefonds, 90,000 M. Zuweisung der Beamtenpensions-
kasse und zu Gratifikationen an die Beamten, 7000 M.
zu gemeinnützigen Beiträgen und 152,784 M. zu Vortrag
auf neue Rechnung. Die Generalversammlung findet am
20. April statt.

* Bayerische Landwirthschaftsbank e. G. m. b. H.

Der vom Vorstand für das Jahr 1899 erstattete Bericht
verweist auf die der Entwicklung der Geschäfte ungünstigen
allgemeinen Geldverhältnisse und betont die verminderte
Nachfrage nach tilgbaren Pfandbriefdarlehen. Der hiemit
verbundene Kursverlust führte die Kreditsuchenden in
nicht wenigen Fällen dazu, untilgbare Baardarlehen zu
[Spaltenumbruch] bevorzugen. (Für solche sind indessen wesentlich höhere
Zinsbedingungen zu bewilligen oder Provisionen u. s. w.
zu bezahlen. Anm. d. Red.) Wenn nun auch der Ge-
schäftsverkehr der Genossenschaft sich im Vergleich zum
Vorjahre vermindert hat, so vollzog sich doch eine
verhältnißmäßig ganz befriedigende Fortentwicklung des
Geschäfts. Von den 3056 Hypothekendarlehensanträgen
mit einem verlangten Darlehensbetrag von 21.15
Millionen Mark, sowie von den aus dem Vorjahre
übernommenen Anträgen wurden 1202 Posten mit
7.15 Mill. M. genehmigt (1618 Gesuche mit 11.47 Mill.
Mark mußten abgelehnt werden), die nachgesuchten
16 Kommunaldarlehen mit 0.19 Mill. M. wurden sämmt-
lich genehmigt. Aus den tabellarischen Nachweisen über
die Vertheilung der Darlehen nach ihrer Größe ist er-
sichtlich, daß der Schwerpunkt des von der Genossen-
schaft betriebenen Geschäftes auf den mittleren Be-
trieben von 10--100 ha ruht; wir finden hier eine Dar-
lehenssumme von 16.13 Mill. M., auf die kleineren
Betriebe 1--10 ha treffen 7.91 Mill. M. Darlehen, auf
Betriebe unter 1 ha wurden im Gesammtbetrage von 0.13
Millionen Mark gegeben und auf Großbetriebe über
100 ha 0.34 Mill. M. -- Aus dem Jahre 1898 gingen
3238 Genossen mit 5696 Geschäftsantheilen in das
Jahr 1899 über; das Jahr 1900 beginnt mit 4195 Mit-
gliedern mit 7369 Antheilen. Hievon sind indessen nur
571 Mitglieder mit 841 Antheilen, ohne ein Dar-
lehen
bei der Genossenschaft betheiligt, so daß die
weitaus größte Auzahl der Personen zugleich als
Schuldner und Gläubiger
bei der Genossenschaft
fungiren. -- Die Bank war an acht Zwangsversteigerungen
betheiligt, mußte drei Anwesen einsteigern, und konnte eines
davon, wenn auch mit Verlust, weiter veräußern. Der Bericht
bemerkt, daß die Zwangsversteigerungen nachweisbar dem
unwirthschaftlichen Gebahren der Besitzer zur Last fallen.
Bei einem Eingangszoll an Zinsen und Annuitäten von
rund 900,000 M. waren bei Jahresschluß rückständig rund
50,000 M. Das abgelaufene Jahr wird im ganzen ge-
nommen, soweit die natürlichen Produktionsbedingungen
der Landwirthschaft in Betracht kommen, als günstig be-
zeichnet; zu beklagen waren indessen die durch das Hoch-
wasser in einzelnen Gegenden entstandenen Verluste, die
Zunahme der Schädigungen durch die Maul- und Klauen-
seuche und der schließliche Rückgang der Getreidepreise.
(Die Behauptung, daß trotz guter Qualität das Getreide,
insbesondere Gerste, nahezu unverkäuflich geworden
sei, dürfte doch viel zu weit gehen. Anm. d. Red.). In
Bezug auf die angeführten ungünstigen Momente mußte
die Bank auf die in größerer Anzahl eingekommenen
Gesuche um Stundung der Annuitäten Nachsicht gewähren.
Der Pfandbrief-Umlauf (31/2 proz. Titres) steigerte
sich von 15.93 Mill. M. auf 22.08 Mill. M. -- Das
Gewinn- und Verlustkonto setzt sich wie folgt zu-
sammen: Vortrag 45 M. (85 M.), Staatszuschuß
zu den Spesen 40,000 M. (40,000 Mark), Hypotheken-
Darlehenszinsen 818,962 M. (496,125 M. i. V.), Kommunal-
darlehenszinsen 31,038 M. (17,638 M. i. V.), Konto-
korrentzins 2337 M. (859 M. i. V.), Effektenerträgniß
3044 M. (10,795 M. i. V.). (Von den Effekten-Zinsen
mit 14,587 M. wurde der Kursverlust mit 11,543 M.
in Abzug gebracht, wodurch vorgenanntes Erträgniß ent-
standen ist.) Wechselkonto 40,885 M. (28,672 M. i. Vorj.)
Dagegen wurden bezahlt: Zinsen auf den Staats-
vorschuß von 4 Mill. M. im Betrag von 90,000 M.
(64,458 M. i. V.), Pfandbriefzinsen 679,999 M. (391,996
Mark i. V.), Unkosten 95,694 M. (95,544 M. i. V.), so
daß ein Reingewinn von 70,620 M. (42,178 M. i. V.)
verblieb. Nach Beschluß der Generalversammlung findet
derselbe folgende Verwendung: Reserve 7057 M. (4209 M.
i. V.), nichtgarantirte Tantieme 1940 M. (631 M. i. V.),
4 proz. Verzinsung der Geschäftsantheile 27,274 M.
(16,592 M. i. V.), Abschreibung auf Mobiliar 1453 M.
(700 M. i. V.), Dotirung des Pensionsfonds 3000 M.
(i. V. 0), Schaffung eines Grundstock-Reservefonds 6000 M.
(0 i. V.) und zum Spezialreservefonds 23,000 M. (i. V.
20,000 M.). Es verbleiben dann noch 894 M. zu einem
Vortrag.

* Kapitalserhöhungen.

In Ergänzung unsrer tele-
graphischen Meldungen schreibt man uns aus Mannheim:
In der am Samstag stattgehabten außerordentlichen General-
versammlung der Brauereigesellschaft Eichbaum vorm.
Hofmann in Mannheim
wurde die zwecks Ausführung
neuer Banten beantragte Erhöhung des Aktienkapitals um
400,000 M. auf 3 Mill. M. genehmigt. Die neuen Aktien
sind vom 1. Oktober 1899 gleich den alten dividendenberechtigt
und sollen zum größten Theil den alten Aktionären zum
Kurse von 145 Proz. angeboten werden. Ferner wurde in
der Generalversammlung die Absicht ausgesprochen, die Ein-
führung der bisher an der Mannheimer Börse notirten Aktien
auch in Frankfurt zu beantragen. -- In der Generalversamm-
lung der Credit- und Depositenbank Zweibrücken,
in der die Dividende pro 1899 auf 8 Proz. (wie im Vorjahr)
festgesetzt wurde, nahmen die Aktionäre den vom Aufsichts-
rath gestellten Antrag an, mit Rücksicht auf die Erweiterung
des Geschäftskreises das Aktienkapital von 3 Mill. M. auf
5 Mill. M. zu erhöhen. Von den neuen 2 Mill. M. sollen
vorläufig nur für 1 Mill. M. Aktien ausgegeben werden.

* Pfälzische Chamotte- und Thonwerke, A.-G.

In der außerordentlichen Generalversammlung vom 24. März
der Pfälzischen Chamotte- und Thonwerke Eisenberg wurde der
Erwerb der Chamottefabrik von Schiffer u. Kircher,
Grünstadt, genehmigt
und die Erhöhung des
Aktienkapitals
auf 1.4 Mill. M. beschlossen.

* Berein chemischer Fabriken in Mannheim.

Nach dem soeben veröffentlichten Rechenschaftsbericht über das
Geschäftsjahr 1899 beträgt der Brutto-Betriebsüberschuß
1,530,017 M. (i. V. 1,363,351 M.), wovon für Sconti, Provi-
sionen etc. 139,165 M. (112,815 M.), an Generalunkosten
132,061 M. (131,445 M.), an Zinsen auf Partialschuldscheine
14,062 M. (15,187 M.), für verschiedene Buchabschreibungen
2763 M. (1104 M.) und für Ernenerung an Apparaten,
sowie Einrichtungen 16,878 M. abgehen, so daß 1,225,085 M.
und nach Absetzung der statutenmäßigen 5 proz. Amortisation
auf Immobilien und Apparate im Betrag von 172,302 M.
(181,383 M.) ein Reingewinn von 1,052,783 M. (1,021,414
Mark) verbleibt. Hieraus finden statutengemäß folgende
Ueberweisungen und Ausführungen statt: 5 Proz. Dividende
auf das werbende Kapital von 4,000,000 M. im Betrag von
200,000 M., weitere 5 Proz. Amortisation auf Immobilien
und Apparate und 100,554 M. (82,354 M.) als Tantieme
an den Aufsichtsrath und Vorstand. Der Rest von 579,926
Mark wird durch den Vortrag aus 1898 um 100,000 M.
[Spaltenumbruch] auf 679,926 M erhöht, die zur Verfügung der Generalver-
sammlung bleiben. Es wird seitens des Vorstands beantragt,
28.000 M. (26,000 M.) für Gratisikationen an Beamte und
Arbeiter und 6926 M. (7938 M.) für Wohlfahrtseinrichtungen
zur Verfügung des Vorstands zu stellen, sowie 15,000 M.
(15,000 M.) zur Disposition des Aussichtsraths dem Unter-
stützungskonto zuzuweisen. Von den verbleibenden 630,000 M.
sollen 50,000 M (100,000 M.) zu Versuchen bereitgestellt,
100,000 M. (47,000 M.) zu Extraabschreibungen auf veraltete
Fabrikeinrichtungen und 20,000 M zur Verlegung und Ueber-
nahme der durch Wolgelegen (Baden) (wo die Gesellschaft
eine Fabrik besitzt) führenden Staatsstraße verwendet werden.
Von dem Rest von 460,000 M soll eine weitere Dividende von
7 1/2 Proz mit 300,000 M ausgekehrt werden, so daß für
das Geschäftsjahr 1899 eine Divideude von 12 1/2 Proz. (i. V.
11 Proz.) zur Vertheilung gelangt. 160,000 M werden auf
neue Nechnung vorgetragen. Aus dem günstigen Abschluß ist
zu entnehmen, daß das Unternehmen aus dem flotten Ge-
schäftsgang und die dadurch hervorgerufene Vermehrung des
Absatzes bedeutenden Vortheil gezogen hat. Doch wird in
Soda ein Preisrückgang von 80,000 M. gegen das Vorjahr
bezeichnet. Im neuen Geschäftsjahr wird für die Mehrzahl
der Betriebe auf lohnende Beschäftigung gehofft, doch seien
Löhne und Kohlen derart im Preise steigend, daß sie nicht
ohne Einfluß auf das Ergebniß des begonnenen Jahres sein
werden. Auf die neuen Schwefelsänre-Fabrikationsbetriebe
werden große Hoffnungen gesetzt. Von den durch die letzte
Generalversammlung für Neubauten bewilligten 566,395 M.
sind noch 398,206 M. übrig geblieben, die zur Vollendung
der Bauten verwendet werden. Im abgelaufenen Jahre sind
25 Partialschuldscheine eingelöst worden, und eine gleiche An-
zahl soll am 30. Juni d. J. ausgeloost werden, so daß die
verbleibende Schuld alsdann noch 275,000 M. beträgt. Nach
der Bilanz pro 1899 vergleichen sich die beweglichen Mittel
der Gesellschaft mit dem Jahre 1898 wie folgt: Inventarien
2,539,414 M. (2,621,164 M.), Kasse, Wechsel und Effekten
629,609 M. (376,279 M.), Debitoren (abzüglich Kreditoren)
576,216 M. (371,911 M.), insgesammt 3,745,240 M.
(3,369,354 M.).

* Gebr. Hemmer, Maschinenfabrik Akt.-Ges.
in Neidenfels (Pfalz).

Man schreibt uns: Von der
behufs Abtragung von Bankschulden und Vermehrung der
Betriebsmittel aufgenommenen Hypothekaranleihe im Veirag
von 500,000 M. werden 450,000 M. am 27 d. M. zu
101 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Die durch die Mann-
heimer Bank vermittelte Anleihe soll innerhalb längstens
26 Jahren zurückgezahlt werden und ist vom Jahre 1905 ab
verloosbar.

* Preußische Central-Bodenkredit-Aktiengesell-
schaft.

Der Verwaltungsrath beschloß, die Vertheilung einer
Dividende von 9 Proz. für 1899 vorzuschlagen, wie im
Vorjahre.

* Mühlheimer Bank.

Die Generalversammlung ge-
nehmigte die Anträge der Verwaltung, insbesondere auch die
Vertheilung von 7 Proz. Dividende (i V. 6 Proz.), sowie
die Erhöhung des Grundkapitals um 2 Mill. M. auf 4.50
Millionen M. Von diesen neuen Aktien sind 1,250,000 M.
von der Deutschen Genossenschaftsbank von Sörgel, Parrisius
u. Co fest übernommen worden. Dieselben, dividendenberechtigt
ab 1. Januar d. J., sollen sofort zu 105. Proz. bezogen
werden. Restliche 750,000 M. bleiben zwecks späterer Be-
gebung bis Ende 1901 zur Verfügung des Aufsichtsraths.

* Dresdner Bankverein.

In der Generalversamm-
lung des Dresdner Bankvereins, in welcher 4330 Aktien durch
23 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Ver-
waltung genehmigt, eine sofort zahlbare Dividende von
8 Proz. festgesetzt und insbesondere die Erhöhung des
Grundkapitals
um 6 Mill. M., von 12 auf 18 Mill. M.,
einstimmig beschlossen. Es werden von den neuen Aktien
3 Mill. M. mit ganzer und 3 Mill. M. mit halber Divi-
dendenberechtigung für das Jahr 1900 ausgestattet; vom
1. Januar 1901 ab sind diese Aktien unter sich und den alten
Aktien gleichberechtigt. Von den 3 Mill. M. Aktien mit An-
spruch auf volle Dividende werden die Vorbesitzer der von
dem Dresduer Bankverein erworbenen Firma Heiur. Wilh.
Bassenge u. Co., Dresden, einen größeren Theil über-
nehmen, während den Rest dieser Aktien, sowie die 3 Mill. M.
mit halber Dividendenberechtigung per 1900 ein Konsortium
unter Führung der Deutschen Genossenschaftsbank
von Soergel, Parrisius u. Co., Berlin,
zum Kurs
von 112.50 Proz. übernommen hat mit der Verpflichtung,
diese 3 Mill. M. Aktien mit Auspruch auf halbe Dividende
per 1900 durch den Dresdner Bankverein den alten Aktionären
desselben im Verhältniß ihres Aktienbesitzes, also auf vier
alte eine neue, zum Kurs von 112.50 Proz. für Rechnung
des Konsortiums auzubieten, was alsbald nach Eintragung
der durchgeführten Kapitalerhöhung erfolgen dürfte, Herr
Erich Harlan, Dresden, wurde neu in den Aufsichtsrath
gewählt. -- In der Aufsichtsrathssitzung wurde Hr. Bankier
Oskar Harlan in Dresden zum Mitglied des Vorstandes,
und zwar als stellvertretender Direktor, ferner Hr. Nudolf
Stetefeldt, Chemnitz, bisher Bevollmächtigter der Zweig-
anstalt Chemnitz, zum Prokuristen ernannt.

* Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengesellschaft
Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anstalt,
Reinickendorf-Düsseldorf.

In der am Sonnabend ab-
gehaltenen Aufsichtsrathssitzung wurde seitens der Direktion
die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr
1899 vorgelegt, welche einschließlich des Vortrags von 9215
Mark aus dem Jahre 1898 einen Gewinn von 630,611 M.
(gegen 331,218 M. in 1898) ergibt. Dieser Gewinn wird
seitens der Verwaltung mit 237,771 M. (gegen 102,975 M.
in 1898) zu Abschreibungen, mit 5000 M. zur Ueberweisung
an den Arbeiterunterstützungsfonds, mit 48,282 M. zu Tantieme-
zahlungen an Direktion und Aufsichtsrath, mit 301,500 M.
zur Ausschüttung einer Dividende von 18 Proz. auf das
1,675,000 M. betragende Aktienkapital und mit 38,057 M. als
Vortrag auf neue Rechnung der Generalversammlung zur
Verwendung vorgeschlagen. Es wurde gleichzeitig beschlossen,
der auf den 21. April einzuberufenden Generalversammlung
die Erhöhung des Aktienkapitals um 425,000 M. zu
empfehlen, wobei ein Kurs von ca. 200 Proz. in Aussicht
genommen ist; es würde somit auf vier alte Altien eine neue
Aktie zum Bezug entfallen. Die Gesellschaft war im ver-
flossenen Jahre in recht günstiger Entwicklung und bleibt
letztere auch im neuen Jahre weiter steigend. An im Jahre
1900 zu erledigeuden Aufträgen sind bis jetzt rot. 5,450,000
Mark (gegen rot. 3,350,000 M. bis 31. März 1899) vor-
notirt und ist schon hiedurch ein erfreulicher Ausblick auch
auf das Resultat des laufenden Geschäftsjahres begründet.
Der Gesammtumsatz im Vorjahre betrug 5,513,775 M.



Nr. 83. München, Montag Allgemeine Zeitung 26. März 1900.
[Spaltenumbruch] Leben theilt die „A. Abdztg.“ mit, daß Rechtskonzipient
Dr. Bach von hier nebſt zehn weiteren Angeklagten, darunter
mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des
Landgerichts München I zur Verhandlung kommen wird.
Die Auklage gegen Dr. Bach lautet auf zwei Verbrechen der
Anſtiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die
Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur-
gericht zur Verhandlung kommen.



Amtliche Nachrichten.

* Der Adelsmatrikel wurden einverleibt: der bayeriſche
Staatsangehörige, vortragender Rath im Reichsſchatzamt, Geheimer
Oberregierungsrath Wilhelm Nitter v. Henle in Berlin für ſeine
Perſon als Ritter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei
der Ritterklaſſe, ferner der Präſident des kgl. Oberlandesgerichts
Nürnberg, Philipp Otto Ritter v. Endres, für ſeine Perſon
als Nitter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei der
Nitterklaſſe.

* Erblicher Adel.

Dem kgl. Poſtrath Karl Berchem in
München wurde der erbliche Adel verliehen.

* Erblicher Ritterſtand.

Der kgl. Oberforſtrath Joſeph
Schultze in Augsburg wurde in den erblichen Ritterſtand des
Königreichs erhoben.

* Orden.

Dem kgl. italieniſchen Legationsſekretär Grafen
Joſeph Ancilotto wurde der Verdienſtorden vom hl. Michael
3. Klaſſe verliehen.

* Juſtizdienſt.

Der Oberamtsrichter Gottfried Lutz in
Fürth wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter dauernder
Dienſtunfähigkeit unter huldvollſter Anerkennung ſeiner lang-
jährigen treuen Dienſtleiſtung in den erbetenen Ruheſtand für
immer verſetzt; der Amtsrichter Joſeph Bill in Kemnath zum
Oberamtsrichter am Amtsgericht Fürth befördert, für dieſen der
Sekretär am Amtsgericht München I, Georg Kartini, ernannt
und deſſen Stelle dem geprüften Nechtspraktikanten Karl Albrecht
in München in proviſoriſcher Eigenſchaft verliehen; auf die ſich
erledigende Stelle eines Handelsrichters bei der Kammer für
Handelsſachen am Landgericht Hof wurde der Handelsrichter
Fabrikant Kommerzienrath Hermann Jahreis in Hof wieder
ernannt. Der geprüfte Rechtspraktikant Amtsanwalt Johannes
Würtz in Landau i. Pf. wurde zum Amtsrichter außer dem Status
am Amtsgericht Blieskaſtel ernannt.

* Notariat.

Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe
Hans Hock in München wurde zum Notar ernannt und ihm das
Notariat Marktheidenfeld II verliehen; der Rücktritt des Notars
Juſtizraths Auguſt Otto in München vom Amt wurde genehmigt
und ihm in huldvollſter Anerkennung ſeiner langjährigen aus-
gezeichneten Dienſtleiſtungen der Titel und der Rang eines
kgl. Geh. Hofraths gebührenfrei verliehen; das ſich hienach er-
ledigende Notariat München VI dem Notar Otto v. Rücker in
Hof und das ſich hiedurch eröffnende Notariat Hof II dem Notar
Karl Baur in Werneck auf ihr Anſuchen verliehen und der
gepr. Rechtspraktikant Notariatsgehülfe Andreas Wernhard in
München zum Notar in Werneck ernannt.

* Veterinärdienſt.

Der kgl. Vezirksthierarzt Karl Goß-
mann
von Neuſtadt a. S. wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend,
wegen Krankheit in den bleibenden Ruheſtand verſetzt und ihm
bei dieſem Anlaſſe die Anerkennung ſeiner langjährigen Dienſt-
leiſtungen ausgeſprochen, der Bezirksthierarzt Emil Weißgärber
in Nabburg als pragmatiſcher Bezirksthierarzt ernannt.

* Poſtdienſt.

Der Poſtkaſſier Johann Baptiſt Huber in
Augsburg wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend, wegen Krankheit
und dadurch bewirkter Dienſtesunfähigkeit unter Anerkennung
ſeiner langjährigen und treuen Dienſtleiſtungen in den dauernden
Ruheſtand verſetzt. Der Poſtoffizial Max Dilger in München
wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter Dienſtesunfähig-
keit auf die Dauer eines Jahres in den Ruheſtand verſetzt.



Letzte Nachrichten.

Amtlich wird ge-
meldet: Vom Perſonenzug 410 auf der Strecke Hagen-
Elberfeld
ſind bei Ausfahrt aus dem Bahnhof Milspe
infolge vorzeitiger Umſtellung einer Weiche fünf Wagen ent-
gleist. Ein Reiſender wurde leicht verletzt. Der Perſonen-
verkehr wird durch Umleitung der Züge und durch Umſteigen
der Reiſenden aufrechterhalten.

Tel. Der Befehl, das Bataillon
der Fremdenlegion, das in Oran auf einem Paketboot bereits
nach Madagascar eingeſchifft war, zurückzuhalten, ruft große
Aufregung hervor, da dadurch die Gerüchte über Verwicklungen
mit Marokko beſtätigt werden.

Tel. Oberſtleutnant Picquart
und Neinach haben das „Echo de Paris“ wegen eines
Artikels, worin ſie wiederholt als Verräther hingeſtellt werden,
gerichtlich belangt. Der Prozeß iſt auf den 23. Mai an-
beraumt worden. Labori wird namens der Kläger be-
deutenden Schadenerſatz fordern.

Tel. Der Gehülfe
des Staatsſekretärs für Finnland, Generalleutnant Procope,
iſt auf ſeine Bitte unter Beförderung zum General der
Infanterie ſeines Poſtens enthoben worden.

Tel. Der Geſetzentwurf, durch
welchen der Oberbefehl über das Heer dem Kron-
prinzen
übertragen wird, iſt in der Kammer in dritter
Leſung
nach lebhafter Erörterung angenommen worden.
— Der Miniſter des öffentlichen Unterrichts, Eftarias, hat
ſeine Entlaſſung gegeben.



Handel und Volkswirthſchaft.
* Pfälziſche Bank.

In der Aufſichtsrathsſitzung
vom 24. er. kam der Geſchäftsbericht pro 1899 zur Vor-
lage. Derſelbe ſpricht ſich im allgemeinen über die
Entwicklung des Geſchäfts und die erzielten Reſultate
zufriedenſtellend aus. — Die Umſätze zeigen bei
6938 Mill. M. ein Mehr von 915 Millionen gegen das
Vorjahr. Bei einem durchſchnittlich dividendenberechtigten
Aktienkapital von 38,600,000 M. beträgt der Reingewinn
4,746,177 M. gegen 4,171,074 M. im Jahr 1898 bei 31,824,800
Mark Aktienkapital. Der Aufſichtsrath beantragte den
nach Abzug der ſtatuten- und vertragsmäßigen Tantiemen
verbleibenden Gewinn zu verwenden wie folgt: 3,088,000
Mark zur Zahlung einer 8 proz. Dividende (wie im
Vorjahre), 169,996 M. zu Abſchreibungen auf Haus-,
Mobiliar- und Lagerhauskonto, 250,000 M. zur Dotirung
der Spezialreſerve, 175,000 M. zur Ueberweiſung an den
Delkrederefonds, 90,000 M. Zuweiſung der Beamtenpenſions-
kaſſe und zu Gratifikationen an die Beamten, 7000 M.
zu gemeinnützigen Beiträgen und 152,784 M. zu Vortrag
auf neue Rechnung. Die Generalverſammlung findet am
20. April ſtatt.

* Bayeriſche Landwirthſchaftsbank e. G. m. b. H.

Der vom Vorſtand für das Jahr 1899 erſtattete Bericht
verweist auf die der Entwicklung der Geſchäfte ungünſtigen
allgemeinen Geldverhältniſſe und betont die verminderte
Nachfrage nach tilgbaren Pfandbriefdarlehen. Der hiemit
verbundene Kursverluſt führte die Kreditſuchenden in
nicht wenigen Fällen dazu, untilgbare Baardarlehen zu
[Spaltenumbruch] bevorzugen. (Für ſolche ſind indeſſen weſentlich höhere
Zinsbedingungen zu bewilligen oder Proviſionen u. ſ. w.
zu bezahlen. Anm. d. Red.) Wenn nun auch der Ge-
ſchäftsverkehr der Genoſſenſchaft ſich im Vergleich zum
Vorjahre vermindert hat, ſo vollzog ſich doch eine
verhältnißmäßig ganz befriedigende Fortentwicklung des
Geſchäfts. Von den 3056 Hypothekendarlehensanträgen
mit einem verlangten Darlehensbetrag von 21.15
Millionen Mark, ſowie von den aus dem Vorjahre
übernommenen Anträgen wurden 1202 Poſten mit
7.15 Mill. M. genehmigt (1618 Geſuche mit 11.47 Mill.
Mark mußten abgelehnt werden), die nachgeſuchten
16 Kommunaldarlehen mit 0.19 Mill. M. wurden ſämmt-
lich genehmigt. Aus den tabellariſchen Nachweiſen über
die Vertheilung der Darlehen nach ihrer Größe iſt er-
ſichtlich, daß der Schwerpunkt des von der Genoſſen-
ſchaft betriebenen Geſchäftes auf den mittleren Be-
trieben von 10—100 ha ruht; wir finden hier eine Dar-
lehensſumme von 16.13 Mill. M., auf die kleineren
Betriebe 1—10 ha treffen 7.91 Mill. M. Darlehen, auf
Betriebe unter 1 ha wurden im Geſammtbetrage von 0.13
Millionen Mark gegeben und auf Großbetriebe über
100 ha 0.34 Mill. M. — Aus dem Jahre 1898 gingen
3238 Genoſſen mit 5696 Geſchäftsantheilen in das
Jahr 1899 über; das Jahr 1900 beginnt mit 4195 Mit-
gliedern mit 7369 Antheilen. Hievon ſind indeſſen nur
571 Mitglieder mit 841 Antheilen, ohne ein Dar-
lehen
bei der Genoſſenſchaft betheiligt, ſo daß die
weitaus größte Auzahl der Perſonen zugleich als
Schuldner und Gläubiger
bei der Genoſſenſchaft
fungiren. — Die Bank war an acht Zwangsverſteigerungen
betheiligt, mußte drei Anweſen einſteigern, und konnte eines
davon, wenn auch mit Verluſt, weiter veräußern. Der Bericht
bemerkt, daß die Zwangsverſteigerungen nachweisbar dem
unwirthſchaftlichen Gebahren der Beſitzer zur Laſt fallen.
Bei einem Eingangszoll an Zinſen und Annuitäten von
rund 900,000 M. waren bei Jahresſchluß rückſtändig rund
50,000 M. Das abgelaufene Jahr wird im ganzen ge-
nommen, ſoweit die natürlichen Produktionsbedingungen
der Landwirthſchaft in Betracht kommen, als günſtig be-
zeichnet; zu beklagen waren indeſſen die durch das Hoch-
waſſer in einzelnen Gegenden entſtandenen Verluſte, die
Zunahme der Schädigungen durch die Maul- und Klauen-
ſeuche und der ſchließliche Rückgang der Getreidepreiſe.
(Die Behauptung, daß trotz guter Qualität das Getreide,
insbeſondere Gerſte, nahezu unverkäuflich geworden
ſei, dürfte doch viel zu weit gehen. Anm. d. Red.). In
Bezug auf die angeführten ungünſtigen Momente mußte
die Bank auf die in größerer Anzahl eingekommenen
Geſuche um Stundung der Annuitäten Nachſicht gewähren.
Der Pfandbrief-Umlauf (3½ proz. Titres) ſteigerte
ſich von 15.93 Mill. M. auf 22.08 Mill. M. — Das
Gewinn- und Verluſtkonto ſetzt ſich wie folgt zu-
ſammen: Vortrag 45 M. (85 M.), Staatszuſchuß
zu den Speſen 40,000 M. (40,000 Mark), Hypotheken-
Darlehenszinſen 818,962 M. (496,125 M. i. V.), Kommunal-
darlehenszinſen 31,038 M. (17,638 M. i. V.), Konto-
korrentzins 2337 M. (859 M. i. V.), Effektenerträgniß
3044 M. (10,795 M. i. V.). (Von den Effekten-Zinſen
mit 14,587 M. wurde der Kursverluſt mit 11,543 M.
in Abzug gebracht, wodurch vorgenanntes Erträgniß ent-
ſtanden iſt.) Wechſelkonto 40,885 M. (28,672 M. i. Vorj.)
Dagegen wurden bezahlt: Zinſen auf den Staats-
vorſchuß von 4 Mill. M. im Betrag von 90,000 M.
(64,458 M. i. V.), Pfandbriefzinſen 679,999 M. (391,996
Mark i. V.), Unkoſten 95,694 M. (95,544 M. i. V.), ſo
daß ein Reingewinn von 70,620 M. (42,178 M. i. V.)
verblieb. Nach Beſchluß der Generalverſammlung findet
derſelbe folgende Verwendung: Reſerve 7057 M. (4209 M.
i. V.), nichtgarantirte Tantieme 1940 M. (631 M. i. V.),
4 proz. Verzinſung der Geſchäftsantheile 27,274 M.
(16,592 M. i. V.), Abſchreibung auf Mobiliar 1453 M.
(700 M. i. V.), Dotirung des Penſionsfonds 3000 M.
(i. V. 0), Schaffung eines Grundſtock-Reſervefonds 6000 M.
(0 i. V.) und zum Spezialreſervefonds 23,000 M. (i. V.
20,000 M.). Es verbleiben dann noch 894 M. zu einem
Vortrag.

* Kapitalserhöhungen.

In Ergänzung unſrer tele-
graphiſchen Meldungen ſchreibt man uns aus Mannheim:
In der am Samſtag ſtattgehabten außerordentlichen General-
verſammlung der Brauereigeſellſchaft Eichbaum vorm.
Hofmann in Mannheim
wurde die zwecks Ausführung
neuer Banten beantragte Erhöhung des Aktienkapitals um
400,000 M. auf 3 Mill. M. genehmigt. Die neuen Aktien
ſind vom 1. Oktober 1899 gleich den alten dividendenberechtigt
und ſollen zum größten Theil den alten Aktionären zum
Kurſe von 145 Proz. angeboten werden. Ferner wurde in
der Generalverſammlung die Abſicht ausgeſprochen, die Ein-
führung der bisher an der Mannheimer Börſe notirten Aktien
auch in Frankfurt zu beantragen. — In der Generalverſamm-
lung der Credit- und Depoſitenbank Zweibrücken,
in der die Dividende pro 1899 auf 8 Proz. (wie im Vorjahr)
feſtgeſetzt wurde, nahmen die Aktionäre den vom Aufſichts-
rath geſtellten Antrag an, mit Rückſicht auf die Erweiterung
des Geſchäftskreiſes das Aktienkapital von 3 Mill. M. auf
5 Mill. M. zu erhöhen. Von den neuen 2 Mill. M. ſollen
vorläufig nur für 1 Mill. M. Aktien ausgegeben werden.

* Pfälziſche Chamotte- und Thonwerke, A.-G.

In der außerordentlichen Generalverſammlung vom 24. März
der Pfälziſchen Chamotte- und Thonwerke Eiſenberg wurde der
Erwerb der Chamottefabrik von Schiffer u. Kircher,
Grünſtadt, genehmigt
und die Erhöhung des
Aktienkapitals
auf 1.4 Mill. M. beſchloſſen.

* Berein chemiſcher Fabriken in Mannheim.

Nach dem ſoeben veröffentlichten Rechenſchaftsbericht über das
Geſchäftsjahr 1899 beträgt der Brutto-Betriebsüberſchuß
1,530,017 M. (i. V. 1,363,351 M.), wovon für Sconti, Provi-
ſionen ꝛc. 139,165 M. (112,815 M.), an Generalunkoſten
132,061 M. (131,445 M.), an Zinſen auf Partialſchuldſcheine
14,062 M. (15,187 M.), für verſchiedene Buchabſchreibungen
2763 M. (1104 M.) und für Ernenerung an Apparaten,
ſowie Einrichtungen 16,878 M. abgehen, ſo daß 1,225,085 M.
und nach Abſetzung der ſtatutenmäßigen 5 proz. Amortiſation
auf Immobilien und Apparate im Betrag von 172,302 M.
(181,383 M.) ein Reingewinn von 1,052,783 M. (1,021,414
Mark) verbleibt. Hieraus finden ſtatutengemäß folgende
Ueberweiſungen und Ausführungen ſtatt: 5 Proz. Dividende
auf das werbende Kapital von 4,000,000 M. im Betrag von
200,000 M., weitere 5 Proz. Amortiſation auf Immobilien
und Apparate und 100,554 M. (82,354 M.) als Tantieme
an den Aufſichtsrath und Vorſtand. Der Reſt von 579,926
Mark wird durch den Vortrag aus 1898 um 100,000 M.
[Spaltenumbruch] auf 679,926 M erhöht, die zur Verfügung der Generalver-
ſammlung bleiben. Es wird ſeitens des Vorſtands beantragt,
28.000 M. (26,000 M.) für Gratiſikationen an Beamte und
Arbeiter und 6926 M. (7938 M.) für Wohlfahrtseinrichtungen
zur Verfügung des Vorſtands zu ſtellen, ſowie 15,000 M.
(15,000 M.) zur Dispoſition des Auſſichtsraths dem Unter-
ſtützungskonto zuzuweiſen. Von den verbleibenden 630,000 M.
ſollen 50,000 M (100,000 M.) zu Verſuchen bereitgeſtellt,
100,000 M. (47,000 M.) zu Extraabſchreibungen auf veraltete
Fabrikeinrichtungen und 20,000 M zur Verlegung und Ueber-
nahme der durch Wolgelegen (Baden) (wo die Geſellſchaft
eine Fabrik beſitzt) führenden Staatsſtraße verwendet werden.
Von dem Reſt von 460,000 M ſoll eine weitere Dividende von
7 ½ Proz mit 300,000 M ausgekehrt werden, ſo daß für
das Geſchäftsjahr 1899 eine Divideude von 12 ½ Proz. (i. V.
11 Proz.) zur Vertheilung gelangt. 160,000 M werden auf
neue Nechnung vorgetragen. Aus dem günſtigen Abſchluß iſt
zu entnehmen, daß das Unternehmen aus dem flotten Ge-
ſchäftsgang und die dadurch hervorgerufene Vermehrung des
Abſatzes bedeutenden Vortheil gezogen hat. Doch wird in
Soda ein Preisrückgang von 80,000 M. gegen das Vorjahr
bezeichnet. Im neuen Geſchäftsjahr wird für die Mehrzahl
der Betriebe auf lohnende Beſchäftigung gehofft, doch ſeien
Löhne und Kohlen derart im Preiſe ſteigend, daß ſie nicht
ohne Einfluß auf das Ergebniß des begonnenen Jahres ſein
werden. Auf die neuen Schwefelſänre-Fabrikationsbetriebe
werden große Hoffnungen geſetzt. Von den durch die letzte
Generalverſammlung für Neubauten bewilligten 566,395 M.
ſind noch 398,206 M. übrig geblieben, die zur Vollendung
der Bauten verwendet werden. Im abgelaufenen Jahre ſind
25 Partialſchuldſcheine eingelöst worden, und eine gleiche An-
zahl ſoll am 30. Juni d. J. ausgeloost werden, ſo daß die
verbleibende Schuld alsdann noch 275,000 M. beträgt. Nach
der Bilanz pro 1899 vergleichen ſich die beweglichen Mittel
der Geſellſchaft mit dem Jahre 1898 wie folgt: Inventarien
2,539,414 M. (2,621,164 M.), Kaſſe, Wechſel und Effekten
629,609 M. (376,279 M.), Debitoren (abzüglich Kreditoren)
576,216 M. (371,911 M.), insgeſammt 3,745,240 M.
(3,369,354 M.).

* Gebr. Hemmer, Maſchinenfabrik Akt.-Geſ.
in Neidenfels (Pfalz).

Man ſchreibt uns: Von der
behufs Abtragung von Bankſchulden und Vermehrung der
Betriebsmittel aufgenommenen Hypothekaranleihe im Veirag
von 500,000 M. werden 450,000 M. am 27 d. M. zu
101 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Die durch die Mann-
heimer Bank vermittelte Anleihe ſoll innerhalb längſtens
26 Jahren zurückgezahlt werden und iſt vom Jahre 1905 ab
verloosbar.

* Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſell-
ſchaft.

Der Verwaltungsrath beſchloß, die Vertheilung einer
Dividende von 9 Proz. für 1899 vorzuſchlagen, wie im
Vorjahre.

* Mühlheimer Bank.

Die Generalverſammlung ge-
nehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſondere auch die
Vertheilung von 7 Proz. Dividende (i V. 6 Proz.), ſowie
die Erhöhung des Grundkapitals um 2 Mill. M. auf 4.50
Millionen M. Von dieſen neuen Aktien ſind 1,250,000 M.
von der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Sörgel, Parriſius
u. Co feſt übernommen worden. Dieſelben, dividendenberechtigt
ab 1. Januar d. J., ſollen ſofort zu 105. Proz. bezogen
werden. Reſtliche 750,000 M. bleiben zwecks ſpäterer Be-
gebung bis Ende 1901 zur Verfügung des Aufſichtsraths.

* Dresdner Bankverein.

In der Generalverſamm-
lung des Dresdner Bankvereins, in welcher 4330 Aktien durch
23 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Ver-
waltung genehmigt, eine ſofort zahlbare Dividende von
8 Proz. feſtgeſetzt und insbeſondere die Erhöhung des
Grundkapitals
um 6 Mill. M., von 12 auf 18 Mill. M.,
einſtimmig beſchloſſen. Es werden von den neuen Aktien
3 Mill. M. mit ganzer und 3 Mill. M. mit halber Divi-
dendenberechtigung für das Jahr 1900 ausgeſtattet; vom
1. Januar 1901 ab ſind dieſe Aktien unter ſich und den alten
Aktien gleichberechtigt. Von den 3 Mill. M. Aktien mit An-
ſpruch auf volle Dividende werden die Vorbeſitzer der von
dem Dresduer Bankverein erworbenen Firma Heiur. Wilh.
Baſſenge u. Co., Dresden, einen größeren Theil über-
nehmen, während den Reſt dieſer Aktien, ſowie die 3 Mill. M.
mit halber Dividendenberechtigung per 1900 ein Konſortium
unter Führung der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank
von Soergel, Parriſius u. Co., Berlin,
zum Kurs
von 112.50 Proz. übernommen hat mit der Verpflichtung,
dieſe 3 Mill. M. Aktien mit Auſpruch auf halbe Dividende
per 1900 durch den Dresdner Bankverein den alten Aktionären
desſelben im Verhältniß ihres Aktienbeſitzes, alſo auf vier
alte eine neue, zum Kurs von 112.50 Proz. für Rechnung
des Konſortiums auzubieten, was alsbald nach Eintragung
der durchgeführten Kapitalerhöhung erfolgen dürfte, Herr
Erich Harlan, Dresden, wurde neu in den Aufſichtsrath
gewählt. — In der Aufſichtsrathsſitzung wurde Hr. Bankier
Oskar Harlan in Dresden zum Mitglied des Vorſtandes,
und zwar als ſtellvertretender Direktor, ferner Hr. Nudolf
Stetefeldt, Chemnitz, bisher Bevollmächtigter der Zweig-
anſtalt Chemnitz, zum Prokuriſten ernannt.

* Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengeſellſchaft
Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anſtalt,
Reinickendorf-Düſſeldorf.

In der am Sonnabend ab-
gehaltenen Aufſichtsrathsſitzung wurde ſeitens der Direktion
die Bilanz und Gewinn- und Verluſtrechnung für das Jahr
1899 vorgelegt, welche einſchließlich des Vortrags von 9215
Mark aus dem Jahre 1898 einen Gewinn von 630,611 M.
(gegen 331,218 M. in 1898) ergibt. Dieſer Gewinn wird
ſeitens der Verwaltung mit 237,771 M. (gegen 102,975 M.
in 1898) zu Abſchreibungen, mit 5000 M. zur Ueberweiſung
an den Arbeiterunterſtützungsfonds, mit 48,282 M. zu Tantieme-
zahlungen an Direktion und Aufſichtsrath, mit 301,500 M.
zur Ausſchüttung einer Dividende von 18 Proz. auf das
1,675,000 M. betragende Aktienkapital und mit 38,057 M. als
Vortrag auf neue Rechnung der Generalverſammlung zur
Verwendung vorgeſchlagen. Es wurde gleichzeitig beſchloſſen,
der auf den 21. April einzuberufenden Generalverſammlung
die Erhöhung des Aktienkapitals um 425,000 M. zu
empfehlen, wobei ein Kurs von ca. 200 Proz. in Ausſicht
genommen iſt; es würde ſomit auf vier alte Altien eine neue
Aktie zum Bezug entfallen. Die Geſellſchaft war im ver-
floſſenen Jahre in recht günſtiger Entwicklung und bleibt
letztere auch im neuen Jahre weiter ſteigend. An im Jahre
1900 zu erledigeuden Aufträgen ſind bis jetzt rot. 5,450,000
Mark (gegen rot. 3,350,000 M. bis 31. März 1899) vor-
notirt und iſt ſchon hiedurch ein erfreulicher Ausblick auch
auf das Reſultat des laufenden Geſchäftsjahres begründet.
Der Geſammtumſatz im Vorjahre betrug 5,513,775 M.



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[7/0007] Nr. 83. München, Montag Allgemeine Zeitung 26. März 1900. Leben theilt die „A. Abdztg.“ mit, daß Rechtskonzipient Dr. Bach von hier nebſt zehn weiteren Angeklagten, darunter mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des Landgerichts München I zur Verhandlung kommen wird. Die Auklage gegen Dr. Bach lautet auf zwei Verbrechen der Anſtiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur- gericht zur Verhandlung kommen. Amtliche Nachrichten. * Der Adelsmatrikel wurden einverleibt: der bayeriſche Staatsangehörige, vortragender Rath im Reichsſchatzamt, Geheimer Oberregierungsrath Wilhelm Nitter v. Henle in Berlin für ſeine Perſon als Ritter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei der Ritterklaſſe, ferner der Präſident des kgl. Oberlandesgerichts Nürnberg, Philipp Otto Ritter v. Endres, für ſeine Perſon als Nitter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei der Nitterklaſſe. * Erblicher Adel. Dem kgl. Poſtrath Karl Berchem in München wurde der erbliche Adel verliehen. * Erblicher Ritterſtand. Der kgl. Oberforſtrath Joſeph Schultze in Augsburg wurde in den erblichen Ritterſtand des Königreichs erhoben. * Orden. Dem kgl. italieniſchen Legationsſekretär Grafen Joſeph Ancilotto wurde der Verdienſtorden vom hl. Michael 3. Klaſſe verliehen. * Juſtizdienſt. Der Oberamtsrichter Gottfried Lutz in Fürth wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter dauernder Dienſtunfähigkeit unter huldvollſter Anerkennung ſeiner lang- jährigen treuen Dienſtleiſtung in den erbetenen Ruheſtand für immer verſetzt; der Amtsrichter Joſeph Bill in Kemnath zum Oberamtsrichter am Amtsgericht Fürth befördert, für dieſen der Sekretär am Amtsgericht München I, Georg Kartini, ernannt und deſſen Stelle dem geprüften Nechtspraktikanten Karl Albrecht in München in proviſoriſcher Eigenſchaft verliehen; auf die ſich erledigende Stelle eines Handelsrichters bei der Kammer für Handelsſachen am Landgericht Hof wurde der Handelsrichter Fabrikant Kommerzienrath Hermann Jahreis in Hof wieder ernannt. Der geprüfte Rechtspraktikant Amtsanwalt Johannes Würtz in Landau i. Pf. wurde zum Amtsrichter außer dem Status am Amtsgericht Blieskaſtel ernannt. * Notariat. Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe Hans Hock in München wurde zum Notar ernannt und ihm das Notariat Marktheidenfeld II verliehen; der Rücktritt des Notars Juſtizraths Auguſt Otto in München vom Amt wurde genehmigt und ihm in huldvollſter Anerkennung ſeiner langjährigen aus- gezeichneten Dienſtleiſtungen der Titel und der Rang eines kgl. Geh. Hofraths gebührenfrei verliehen; das ſich hienach er- ledigende Notariat München VI dem Notar Otto v. Rücker in Hof und das ſich hiedurch eröffnende Notariat Hof II dem Notar Karl Baur in Werneck auf ihr Anſuchen verliehen und der gepr. Rechtspraktikant Notariatsgehülfe Andreas Wernhard in München zum Notar in Werneck ernannt. * Veterinärdienſt. Der kgl. Vezirksthierarzt Karl Goß- mann von Neuſtadt a. S. wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend, wegen Krankheit in den bleibenden Ruheſtand verſetzt und ihm bei dieſem Anlaſſe die Anerkennung ſeiner langjährigen Dienſt- leiſtungen ausgeſprochen, der Bezirksthierarzt Emil Weißgärber in Nabburg als pragmatiſcher Bezirksthierarzt ernannt. * Poſtdienſt. Der Poſtkaſſier Johann Baptiſt Huber in Augsburg wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend, wegen Krankheit und dadurch bewirkter Dienſtesunfähigkeit unter Anerkennung ſeiner langjährigen und treuen Dienſtleiſtungen in den dauernden Ruheſtand verſetzt. Der Poſtoffizial Max Dilger in München wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter Dienſtesunfähig- keit auf die Dauer eines Jahres in den Ruheſtand verſetzt. Letzte Nachrichten. * Milspe (Weſtfalen), 25. März. Amtlich wird ge- meldet: Vom Perſonenzug 410 auf der Strecke Hagen- Elberfeld ſind bei Ausfahrt aus dem Bahnhof Milspe infolge vorzeitiger Umſtellung einer Weiche fünf Wagen ent- gleist. Ein Reiſender wurde leicht verletzt. Der Perſonen- verkehr wird durch Umleitung der Züge und durch Umſteigen der Reiſenden aufrechterhalten. d. Paris, 26. März. Tel. Der Befehl, das Bataillon der Fremdenlegion, das in Oran auf einem Paketboot bereits nach Madagascar eingeſchifft war, zurückzuhalten, ruft große Aufregung hervor, da dadurch die Gerüchte über Verwicklungen mit Marokko beſtätigt werden. d. Paris, 26. März. Tel. Oberſtleutnant Picquart und Neinach haben das „Echo de Paris“ wegen eines Artikels, worin ſie wiederholt als Verräther hingeſtellt werden, gerichtlich belangt. Der Prozeß iſt auf den 23. Mai an- beraumt worden. Labori wird namens der Kläger be- deutenden Schadenerſatz fordern. * St. Petersburg, 25. März. Tel. Der Gehülfe des Staatsſekretärs für Finnland, Generalleutnant Procope, iſt auf ſeine Bitte unter Beförderung zum General der Infanterie ſeines Poſtens enthoben worden. * Athen, 24. März. Tel. Der Geſetzentwurf, durch welchen der Oberbefehl über das Heer dem Kron- prinzen übertragen wird, iſt in der Kammer in dritter Leſung nach lebhafter Erörterung angenommen worden. — Der Miniſter des öffentlichen Unterrichts, Eftarias, hat ſeine Entlaſſung gegeben. Handel und Volkswirthſchaft. * Pfälziſche Bank. In der Aufſichtsrathsſitzung vom 24. er. kam der Geſchäftsbericht pro 1899 zur Vor- lage. Derſelbe ſpricht ſich im allgemeinen über die Entwicklung des Geſchäfts und die erzielten Reſultate zufriedenſtellend aus. — Die Umſätze zeigen bei 6938 Mill. M. ein Mehr von 915 Millionen gegen das Vorjahr. Bei einem durchſchnittlich dividendenberechtigten Aktienkapital von 38,600,000 M. beträgt der Reingewinn 4,746,177 M. gegen 4,171,074 M. im Jahr 1898 bei 31,824,800 Mark Aktienkapital. Der Aufſichtsrath beantragte den nach Abzug der ſtatuten- und vertragsmäßigen Tantiemen verbleibenden Gewinn zu verwenden wie folgt: 3,088,000 Mark zur Zahlung einer 8 proz. Dividende (wie im Vorjahre), 169,996 M. zu Abſchreibungen auf Haus-, Mobiliar- und Lagerhauskonto, 250,000 M. zur Dotirung der Spezialreſerve, 175,000 M. zur Ueberweiſung an den Delkrederefonds, 90,000 M. Zuweiſung der Beamtenpenſions- kaſſe und zu Gratifikationen an die Beamten, 7000 M. zu gemeinnützigen Beiträgen und 152,784 M. zu Vortrag auf neue Rechnung. Die Generalverſammlung findet am 20. April ſtatt. * Bayeriſche Landwirthſchaftsbank e. G. m. b. H. Der vom Vorſtand für das Jahr 1899 erſtattete Bericht verweist auf die der Entwicklung der Geſchäfte ungünſtigen allgemeinen Geldverhältniſſe und betont die verminderte Nachfrage nach tilgbaren Pfandbriefdarlehen. Der hiemit verbundene Kursverluſt führte die Kreditſuchenden in nicht wenigen Fällen dazu, untilgbare Baardarlehen zu bevorzugen. (Für ſolche ſind indeſſen weſentlich höhere Zinsbedingungen zu bewilligen oder Proviſionen u. ſ. w. zu bezahlen. Anm. d. Red.) Wenn nun auch der Ge- ſchäftsverkehr der Genoſſenſchaft ſich im Vergleich zum Vorjahre vermindert hat, ſo vollzog ſich doch eine verhältnißmäßig ganz befriedigende Fortentwicklung des Geſchäfts. Von den 3056 Hypothekendarlehensanträgen mit einem verlangten Darlehensbetrag von 21.15 Millionen Mark, ſowie von den aus dem Vorjahre übernommenen Anträgen wurden 1202 Poſten mit 7.15 Mill. M. genehmigt (1618 Geſuche mit 11.47 Mill. Mark mußten abgelehnt werden), die nachgeſuchten 16 Kommunaldarlehen mit 0.19 Mill. M. wurden ſämmt- lich genehmigt. Aus den tabellariſchen Nachweiſen über die Vertheilung der Darlehen nach ihrer Größe iſt er- ſichtlich, daß der Schwerpunkt des von der Genoſſen- ſchaft betriebenen Geſchäftes auf den mittleren Be- trieben von 10—100 ha ruht; wir finden hier eine Dar- lehensſumme von 16.13 Mill. M., auf die kleineren Betriebe 1—10 ha treffen 7.91 Mill. M. Darlehen, auf Betriebe unter 1 ha wurden im Geſammtbetrage von 0.13 Millionen Mark gegeben und auf Großbetriebe über 100 ha 0.34 Mill. M. — Aus dem Jahre 1898 gingen 3238 Genoſſen mit 5696 Geſchäftsantheilen in das Jahr 1899 über; das Jahr 1900 beginnt mit 4195 Mit- gliedern mit 7369 Antheilen. Hievon ſind indeſſen nur 571 Mitglieder mit 841 Antheilen, ohne ein Dar- lehen bei der Genoſſenſchaft betheiligt, ſo daß die weitaus größte Auzahl der Perſonen zugleich als Schuldner und Gläubiger bei der Genoſſenſchaft fungiren. — Die Bank war an acht Zwangsverſteigerungen betheiligt, mußte drei Anweſen einſteigern, und konnte eines davon, wenn auch mit Verluſt, weiter veräußern. Der Bericht bemerkt, daß die Zwangsverſteigerungen nachweisbar dem unwirthſchaftlichen Gebahren der Beſitzer zur Laſt fallen. Bei einem Eingangszoll an Zinſen und Annuitäten von rund 900,000 M. waren bei Jahresſchluß rückſtändig rund 50,000 M. Das abgelaufene Jahr wird im ganzen ge- nommen, ſoweit die natürlichen Produktionsbedingungen der Landwirthſchaft in Betracht kommen, als günſtig be- zeichnet; zu beklagen waren indeſſen die durch das Hoch- waſſer in einzelnen Gegenden entſtandenen Verluſte, die Zunahme der Schädigungen durch die Maul- und Klauen- ſeuche und der ſchließliche Rückgang der Getreidepreiſe. (Die Behauptung, daß trotz guter Qualität das Getreide, insbeſondere Gerſte, nahezu unverkäuflich geworden ſei, dürfte doch viel zu weit gehen. Anm. d. Red.). In Bezug auf die angeführten ungünſtigen Momente mußte die Bank auf die in größerer Anzahl eingekommenen Geſuche um Stundung der Annuitäten Nachſicht gewähren. Der Pfandbrief-Umlauf (3½ proz. Titres) ſteigerte ſich von 15.93 Mill. M. auf 22.08 Mill. M. — Das Gewinn- und Verluſtkonto ſetzt ſich wie folgt zu- ſammen: Vortrag 45 M. (85 M.), Staatszuſchuß zu den Speſen 40,000 M. (40,000 Mark), Hypotheken- Darlehenszinſen 818,962 M. (496,125 M. i. V.), Kommunal- darlehenszinſen 31,038 M. (17,638 M. i. V.), Konto- korrentzins 2337 M. (859 M. i. V.), Effektenerträgniß 3044 M. (10,795 M. i. V.). (Von den Effekten-Zinſen mit 14,587 M. wurde der Kursverluſt mit 11,543 M. in Abzug gebracht, wodurch vorgenanntes Erträgniß ent- ſtanden iſt.) Wechſelkonto 40,885 M. (28,672 M. i. Vorj.) Dagegen wurden bezahlt: Zinſen auf den Staats- vorſchuß von 4 Mill. M. im Betrag von 90,000 M. (64,458 M. i. V.), Pfandbriefzinſen 679,999 M. (391,996 Mark i. V.), Unkoſten 95,694 M. (95,544 M. i. V.), ſo daß ein Reingewinn von 70,620 M. (42,178 M. i. V.) verblieb. Nach Beſchluß der Generalverſammlung findet derſelbe folgende Verwendung: Reſerve 7057 M. (4209 M. i. V.), nichtgarantirte Tantieme 1940 M. (631 M. i. V.), 4 proz. Verzinſung der Geſchäftsantheile 27,274 M. (16,592 M. i. V.), Abſchreibung auf Mobiliar 1453 M. (700 M. i. V.), Dotirung des Penſionsfonds 3000 M. (i. V. 0), Schaffung eines Grundſtock-Reſervefonds 6000 M. (0 i. V.) und zum Spezialreſervefonds 23,000 M. (i. V. 20,000 M.). Es verbleiben dann noch 894 M. zu einem Vortrag. * Kapitalserhöhungen. In Ergänzung unſrer tele- graphiſchen Meldungen ſchreibt man uns aus Mannheim: In der am Samſtag ſtattgehabten außerordentlichen General- verſammlung der Brauereigeſellſchaft Eichbaum vorm. Hofmann in Mannheim wurde die zwecks Ausführung neuer Banten beantragte Erhöhung des Aktienkapitals um 400,000 M. auf 3 Mill. M. genehmigt. Die neuen Aktien ſind vom 1. Oktober 1899 gleich den alten dividendenberechtigt und ſollen zum größten Theil den alten Aktionären zum Kurſe von 145 Proz. angeboten werden. Ferner wurde in der Generalverſammlung die Abſicht ausgeſprochen, die Ein- führung der bisher an der Mannheimer Börſe notirten Aktien auch in Frankfurt zu beantragen. — In der Generalverſamm- lung der Credit- und Depoſitenbank Zweibrücken, in der die Dividende pro 1899 auf 8 Proz. (wie im Vorjahr) feſtgeſetzt wurde, nahmen die Aktionäre den vom Aufſichts- rath geſtellten Antrag an, mit Rückſicht auf die Erweiterung des Geſchäftskreiſes das Aktienkapital von 3 Mill. M. auf 5 Mill. M. zu erhöhen. Von den neuen 2 Mill. M. ſollen vorläufig nur für 1 Mill. M. Aktien ausgegeben werden. * Pfälziſche Chamotte- und Thonwerke, A.-G. In der außerordentlichen Generalverſammlung vom 24. März der Pfälziſchen Chamotte- und Thonwerke Eiſenberg wurde der Erwerb der Chamottefabrik von Schiffer u. Kircher, Grünſtadt, genehmigt und die Erhöhung des Aktienkapitals auf 1.4 Mill. M. beſchloſſen. * Berein chemiſcher Fabriken in Mannheim. Nach dem ſoeben veröffentlichten Rechenſchaftsbericht über das Geſchäftsjahr 1899 beträgt der Brutto-Betriebsüberſchuß 1,530,017 M. (i. V. 1,363,351 M.), wovon für Sconti, Provi- ſionen ꝛc. 139,165 M. (112,815 M.), an Generalunkoſten 132,061 M. (131,445 M.), an Zinſen auf Partialſchuldſcheine 14,062 M. (15,187 M.), für verſchiedene Buchabſchreibungen 2763 M. (1104 M.) und für Ernenerung an Apparaten, ſowie Einrichtungen 16,878 M. abgehen, ſo daß 1,225,085 M. und nach Abſetzung der ſtatutenmäßigen 5 proz. Amortiſation auf Immobilien und Apparate im Betrag von 172,302 M. (181,383 M.) ein Reingewinn von 1,052,783 M. (1,021,414 Mark) verbleibt. Hieraus finden ſtatutengemäß folgende Ueberweiſungen und Ausführungen ſtatt: 5 Proz. Dividende auf das werbende Kapital von 4,000,000 M. im Betrag von 200,000 M., weitere 5 Proz. Amortiſation auf Immobilien und Apparate und 100,554 M. (82,354 M.) als Tantieme an den Aufſichtsrath und Vorſtand. Der Reſt von 579,926 Mark wird durch den Vortrag aus 1898 um 100,000 M. auf 679,926 M erhöht, die zur Verfügung der Generalver- ſammlung bleiben. Es wird ſeitens des Vorſtands beantragt, 28.000 M. (26,000 M.) für Gratiſikationen an Beamte und Arbeiter und 6926 M. (7938 M.) für Wohlfahrtseinrichtungen zur Verfügung des Vorſtands zu ſtellen, ſowie 15,000 M. (15,000 M.) zur Dispoſition des Auſſichtsraths dem Unter- ſtützungskonto zuzuweiſen. Von den verbleibenden 630,000 M. ſollen 50,000 M (100,000 M.) zu Verſuchen bereitgeſtellt, 100,000 M. (47,000 M.) zu Extraabſchreibungen auf veraltete Fabrikeinrichtungen und 20,000 M zur Verlegung und Ueber- nahme der durch Wolgelegen (Baden) (wo die Geſellſchaft eine Fabrik beſitzt) führenden Staatsſtraße verwendet werden. Von dem Reſt von 460,000 M ſoll eine weitere Dividende von 7 ½ Proz mit 300,000 M ausgekehrt werden, ſo daß für das Geſchäftsjahr 1899 eine Divideude von 12 ½ Proz. (i. V. 11 Proz.) zur Vertheilung gelangt. 160,000 M werden auf neue Nechnung vorgetragen. Aus dem günſtigen Abſchluß iſt zu entnehmen, daß das Unternehmen aus dem flotten Ge- ſchäftsgang und die dadurch hervorgerufene Vermehrung des Abſatzes bedeutenden Vortheil gezogen hat. Doch wird in Soda ein Preisrückgang von 80,000 M. gegen das Vorjahr bezeichnet. Im neuen Geſchäftsjahr wird für die Mehrzahl der Betriebe auf lohnende Beſchäftigung gehofft, doch ſeien Löhne und Kohlen derart im Preiſe ſteigend, daß ſie nicht ohne Einfluß auf das Ergebniß des begonnenen Jahres ſein werden. Auf die neuen Schwefelſänre-Fabrikationsbetriebe werden große Hoffnungen geſetzt. Von den durch die letzte Generalverſammlung für Neubauten bewilligten 566,395 M. ſind noch 398,206 M. übrig geblieben, die zur Vollendung der Bauten verwendet werden. Im abgelaufenen Jahre ſind 25 Partialſchuldſcheine eingelöst worden, und eine gleiche An- zahl ſoll am 30. Juni d. J. ausgeloost werden, ſo daß die verbleibende Schuld alsdann noch 275,000 M. beträgt. Nach der Bilanz pro 1899 vergleichen ſich die beweglichen Mittel der Geſellſchaft mit dem Jahre 1898 wie folgt: Inventarien 2,539,414 M. (2,621,164 M.), Kaſſe, Wechſel und Effekten 629,609 M. (376,279 M.), Debitoren (abzüglich Kreditoren) 576,216 M. (371,911 M.), insgeſammt 3,745,240 M. (3,369,354 M.). * Gebr. Hemmer, Maſchinenfabrik Akt.-Geſ. in Neidenfels (Pfalz). Man ſchreibt uns: Von der behufs Abtragung von Bankſchulden und Vermehrung der Betriebsmittel aufgenommenen Hypothekaranleihe im Veirag von 500,000 M. werden 450,000 M. am 27 d. M. zu 101 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Die durch die Mann- heimer Bank vermittelte Anleihe ſoll innerhalb längſtens 26 Jahren zurückgezahlt werden und iſt vom Jahre 1905 ab verloosbar. * Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſell- ſchaft. Der Verwaltungsrath beſchloß, die Vertheilung einer Dividende von 9 Proz. für 1899 vorzuſchlagen, wie im Vorjahre. * Mühlheimer Bank. Die Generalverſammlung ge- nehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſondere auch die Vertheilung von 7 Proz. Dividende (i V. 6 Proz.), ſowie die Erhöhung des Grundkapitals um 2 Mill. M. auf 4.50 Millionen M. Von dieſen neuen Aktien ſind 1,250,000 M. von der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Sörgel, Parriſius u. Co feſt übernommen worden. Dieſelben, dividendenberechtigt ab 1. Januar d. J., ſollen ſofort zu 105. Proz. bezogen werden. Reſtliche 750,000 M. bleiben zwecks ſpäterer Be- gebung bis Ende 1901 zur Verfügung des Aufſichtsraths. * Dresdner Bankverein. In der Generalverſamm- lung des Dresdner Bankvereins, in welcher 4330 Aktien durch 23 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Ver- waltung genehmigt, eine ſofort zahlbare Dividende von 8 Proz. feſtgeſetzt und insbeſondere die Erhöhung des Grundkapitals um 6 Mill. M., von 12 auf 18 Mill. M., einſtimmig beſchloſſen. Es werden von den neuen Aktien 3 Mill. M. mit ganzer und 3 Mill. M. mit halber Divi- dendenberechtigung für das Jahr 1900 ausgeſtattet; vom 1. Januar 1901 ab ſind dieſe Aktien unter ſich und den alten Aktien gleichberechtigt. Von den 3 Mill. M. Aktien mit An- ſpruch auf volle Dividende werden die Vorbeſitzer der von dem Dresduer Bankverein erworbenen Firma Heiur. Wilh. Baſſenge u. Co., Dresden, einen größeren Theil über- nehmen, während den Reſt dieſer Aktien, ſowie die 3 Mill. M. mit halber Dividendenberechtigung per 1900 ein Konſortium unter Führung der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Soergel, Parriſius u. Co., Berlin, zum Kurs von 112.50 Proz. übernommen hat mit der Verpflichtung, dieſe 3 Mill. M. Aktien mit Auſpruch auf halbe Dividende per 1900 durch den Dresdner Bankverein den alten Aktionären desſelben im Verhältniß ihres Aktienbeſitzes, alſo auf vier alte eine neue, zum Kurs von 112.50 Proz. für Rechnung des Konſortiums auzubieten, was alsbald nach Eintragung der durchgeführten Kapitalerhöhung erfolgen dürfte, Herr Erich Harlan, Dresden, wurde neu in den Aufſichtsrath gewählt. — In der Aufſichtsrathsſitzung wurde Hr. Bankier Oskar Harlan in Dresden zum Mitglied des Vorſtandes, und zwar als ſtellvertretender Direktor, ferner Hr. Nudolf Stetefeldt, Chemnitz, bisher Bevollmächtigter der Zweig- anſtalt Chemnitz, zum Prokuriſten ernannt. * Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengeſellſchaft Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anſtalt, Reinickendorf-Düſſeldorf. In der am Sonnabend ab- gehaltenen Aufſichtsrathsſitzung wurde ſeitens der Direktion die Bilanz und Gewinn- und Verluſtrechnung für das Jahr 1899 vorgelegt, welche einſchließlich des Vortrags von 9215 Mark aus dem Jahre 1898 einen Gewinn von 630,611 M. (gegen 331,218 M. in 1898) ergibt. Dieſer Gewinn wird ſeitens der Verwaltung mit 237,771 M. (gegen 102,975 M. in 1898) zu Abſchreibungen, mit 5000 M. zur Ueberweiſung an den Arbeiterunterſtützungsfonds, mit 48,282 M. zu Tantieme- zahlungen an Direktion und Aufſichtsrath, mit 301,500 M. zur Ausſchüttung einer Dividende von 18 Proz. auf das 1,675,000 M. betragende Aktienkapital und mit 38,057 M. als Vortrag auf neue Rechnung der Generalverſammlung zur Verwendung vorgeſchlagen. Es wurde gleichzeitig beſchloſſen, der auf den 21. April einzuberufenden Generalverſammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um 425,000 M. zu empfehlen, wobei ein Kurs von ca. 200 Proz. in Ausſicht genommen iſt; es würde ſomit auf vier alte Altien eine neue Aktie zum Bezug entfallen. Die Geſellſchaft war im ver- floſſenen Jahre in recht günſtiger Entwicklung und bleibt letztere auch im neuen Jahre weiter ſteigend. An im Jahre 1900 zu erledigeuden Aufträgen ſind bis jetzt rot. 5,450,000 Mark (gegen rot. 3,350,000 M. bis 31. März 1899) vor- notirt und iſt ſchon hiedurch ein erfreulicher Ausblick auch auf das Reſultat des laufenden Geſchäftsjahres begründet. Der Geſammtumſatz im Vorjahre betrug 5,513,775 M.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 83, 26. März 1900, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine83_1900/7>, abgerufen am 08.07.2024.