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Allgemeine Zeitung, Nr. 79, 19. März 1848.

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[Spaltenumbruch] zum Theil schon errungen haben! Wir find nicht weniger werth als
sie; denn wir find nicht weniger treu und wohlgesinnt! Aus dieser
treuen und guten Gesinnung aller laßt uns zuerst unser Recht schö-
pfen
und festhalten; in dem klaren und allgemein anerkannten
Recht laßt uns die Einigkeit suchen, in der Einigkeit die wahre Ord-
nung
und Sicherheit. Ich wiederhole dieß, indem ich sage: Hoch
lebe unser guter Kaiser! Hoch lebe unser gutes Recht! es lebe die gute
Macht der Einigkeit, die beste und einzige, wodurch wahre Ordnung
und Sicherheit hergestellt und für immer befestigt werden kann! Weg
mit allen Feinden des Volks, des Rechts, der Eintracht und Ordnung!
Ein Hoch aber jedem der es treu meint mit dem Wohl des Vaterlandes!"
Dieß wird auf allen Plätzen und Straßenecken von den angesehensten
Männern der Stadt vorgelesen, während in den Wein-, Bier- und Kaf-
feehäusern Redner auf den Tischen, Stühlen und Billiards das Volk
anreden, belehren, ermuntern und beleben.


Seit meinem Briefe von die-
sem Morgen haben sich die Gemüther, wie es scheint, in eine ruhigere
Fassung zu setzen gesucht. Die Ernennung des Fürsten Karl Liechten-
stein an die Stelle des Fürsten Windischgrätz zum Commandirenden hat
hiezu beigetragen. Von allen Seiten werden die Bestrebungen die
Ruhe zu befestigen und in die Ordnung des gewöhnlichen Lebens wieder
einzulenken fortgesetzt; man hört von Dankadressen an den Kaiser für
das bereits dem Volk Gewährte und das noch zu Erhoffende. Jeder der
rechtlich denkt muß diesen Bestrebungen beipflichten und sie nach Kräften
zu unterstützen suchen. Die Nachricht von der Abreise Sr. Maj. des
Kaisers, die ich Ihnen diesen Morgen mittheilte, muß ich widerrufen.
So eben sah ich Se. Majestät mit dem Thronfolger durch die Straßen der
Stadt unter dem endlosen Jubel der dichtgeschaarten Volksmassen im
langsamen Schritte fahren. Diese Erscheinung des Monarchen deutet
genugsam an daß das alte Vertrauen von beiden Seiten wiederherge-
stellt sey. Man öffnet wieder die Läden und sieht viele ihren Geschäften
nachgehen.


Meine Berichte über die hier stattgefundenen
großen Ereignisse kann ich jetzt mit dem größten und freudigsten vorläu-
sig beschließen, mit der Publication welche diesen Nachmittag aus der k.
k. Staatsbuchdruckerei hervorging und die Constitution verkündigt.
Se. Maj. der Kaiser hatte diese Proclamation eigenhändig vollzogen, als er
von der Rundfahrt durch die Straßen der Stadt, die ich Ihnen bereits
gemeldet habe, tief gerührt von den Beweisen der Liebe und Anhänglich-
keit welche ihn empfingen und begleiteten, in die Burg zurückgekehrt war.
Von dem Eindrucke den diese Verkündigung, welche sogleich in allen
Straßen erfolgte, hervorrief, kann man sich keinen Begriff machen. Der
Jubel überstieg jede Vorstellung; alles umarmte sich im höchsten Freuden-
rausche, unter den lautesten Ausrufungen. Kurz darauf zogen die unga-
rischen Magnaten von dem Landtage in Preßburg in die Stadt, begleitet
von einer großen Anzahl ungarischer Studenten und an der Spitze des
Zugs Kossuth. Vom Prater herein kamen sie, empfangen und begleitet
von einer Abtheilung Nationalgarde, unter immerwährendem Eljen-
rufen. Aus allen Fenstern wehten Tücher, die Damen rissen die Blumen
und Bänder von ihrem Kopsputze und warfen sie auf die Vorüberziehen-
den. Das Ganze nicht zu beschreiben. Abends flammte die Stadt
von Tausenden von Lichtern. Die Nationalgarden, zu deren Reihen sich
Fürsten und Grafen drängen, durchschritt im unabsehbaren Zuge die
Straßen mit ihren wehenden Fahnen, von Fackeln umgeben, in ihrer
Mitte die edeln Magyarischen Gäste. Man begab sich vor den Gasthof
"zum Erzherzog Carl" wo Kossuth abgestiegen war und brachte ihm ein
Lebehoch. Er erschien am Fenster und sprach zu der Versammlung, von
unzähligen Lebehoch unterbrochen. Alle Einwohner Wiens entweder
in den Straßen oder an den Fenstern, rufend und Tücher oder Hüte
schwenkend, so ging es stundenlang fort. Später versammelte man
sich im Casino zu einem Festmahle Kossuth zu Ehren, bei welchem ihm
eine Serenade gebracht wurde. In allen Kaffeehäusern Glückwünsche,
Umarmungen, Zurufe, Freudenrausch! Und nachdem dieß alles durch-
lebt, sitze ich noch Nachts zum Schreibtisch nieder um es Ihnen in steber-
hafter Aufregung mitzutheilen. Morgen soll dem Kaiser ein solenner
Fackelzug gebracht werden, den er sich heute verbat weil er zu stark ange-
griffen ist. Uebermorgen wird die Beerdigung der Gefallenen stattfin-
den. Ein trüber aber dennoch erhebender Moment in diesem Glanze.
Ein anderer wahrhaft erschütternder Moment ohne Erhebung war der
als etwa 300 Menschen, größtentheils zerlumpte alte Weiber und Kinder,
von Wachen escortirt, durch die jubelnde Menge geführt wurden. Sie
[Spaltenumbruch] hatten die Gräuel in den Vorstädten und auf dem Lande verübt. Sie
sind Verbrecher, allein welche Noth mag sie zu diesem Verbrechen getrie-
ben haben? Möge die neue Verfassung, die so vielen Heil und Segen
bringen wird, vor allem auch die Ursache dieser Verbrechen heben können
und dem Elende in den untersten Schichten steuern! Beim Nachhause-
gehen schlug ich, um dem Gedränge zu entkommen, meinen Weg über
den Josephsplatz ein. Der Mond schien auf den Blumenkranz den sie
dem guten Kaiser aufgesetzt haben und in seinem Arme flatterte die Fahne
mit der Inschrift "Preßfreiheit." Einige Gruppen umstanden das Stand-
bild. Mit dem heutigen Tag tritt der österreichische Kaiserstaat die Erb-
schaft an die Joseph ihm zugedacht hatte, und wir hoffen daß ihm die
Zinsen durch die langen Jahre nicht verloren seyn werden. Ich will be-
müht seyn Ihnen nachträglich diese Berichte die ich, selbst unruhig, man-
nichfach ergriffen und theilnehmend, im Drange des Augenblicks Ihnen
schrieb, zu ergänzen und manches zu verbessern was vielleicht mit unter-
gelaufen ist. Man wird und kann dieß einer so eiligen Correspondenz nicht
übelnehmen.


Die Wiener Ereignisse,
von denen Sie schon Nachricht haben werden, haben auf unsre gesammte
Bevölkerung, die schon seit einigen Wochen in großer Aufregung sich
befand, den mächtigsten Einfluß geübt. Petitionen wurden, und zwar
von Seite der Bürgerschaft den zum Landtage versammelten Ständen,
von Seite der Universttät dem Gouverneur überreicht. Die Forderun-
gen gehen so weit als man sich zum Sturze des bureaukratischen und
ultramontanen Systems nur wünschen kann. Die Deputation der Bür-
ger wurde von den Ständen aufs ehrenvollste empfangen und eingela-
den an den Berathungen sogleich Antheil zu nehmen. Erzherzog Johann
befindet sich seit gestern wieder in unsrer Mitte, und sucht die aufgereg-
ten Massen durch die umfassendsten Versprechungen zu besänftigen. Aber
auch die übrigen Behörden, dem Sieg des Volksgeistes huldigend, be-
nehmen sich umsichtig. Keine Waffengewalt, nicht einmal Polizeihülfe
wird in Anwendung gebracht. Den Jesuiten wurden viele Fenster ein-
geworfen; von der weiteren Beschädigung stand der Volkshaufe auf das
Zureden eines besonnenen Führers ab. Die Preßfreiheit ist seit heute
auch bei uns eingeführt. Nachmittag um 3 Uhr findet im hiesigen stän-
dischen Redoutensaale eine Bürgerversammlung statt, zu der auch Erz-
herzog Johann, der Gouverneur und sämmtliche Chefs der politischen
Behörden eingeladen sind. Diese Versammlung dient zur Berathung
und Centralisation sämmtlicher Forderungen. Der Bürgergarde und
sämmtlichen Mitgliedern der Universität ist die Aufrechthaltung der Ord-
nung und Sicherheit anvertraut. Auf heute Abend wurde die Vorstel-
lung von Bauernfelds "Großjährig" ausdrücklich verlangt und von den
Behörden zugesagt. Arndts "Was ist des Deutschen Vaterland" wird ab-
gesungen. Viele Tausende find fortwährend in Bewegung. Mor-
gen mehr.

Schweiz.

Als Ergänzung und theilweise Berichtigung
einer gestrigen Zuschrift über die Neuenburgischen Zustände folgendes:
Am 12 d. Abends um halb 10 machte eine Schaar halbtrunkener Leute
der niedrigsten Volksclasse Lärm in den Straßen Neuenburgs; einigemal
ertönte der Ruf: "Es lebe der König!" Dieß wurde augenblicklich auf
der Hauptwache gemeldet, welche sogleich eine Patrouille ausschickte.
Als die Lärmer sahen daß man sie umzingeln wollte, suchten sie sich zu
vertheidigen. Einer vom Volke ließ vor einem Fenster einen Flinten-
schuß los. Da drang die Patrouille vor und gab Feuer. Ein Freibur-
ger und ein Mann, der zum Fenster hinaussah, wurden getroffen und
sanken sogleich todt nieder. Eine ältere Frau erhielt eine Kugel ins
Bein; ihr Sohn eilte herbei, und wollte seine Mutter ins Haus tragen,
die Soldaten verhinderten ihn daran. Er wollte einen Arzt holen, aber
man drohte ihn auf der Stelle niederzuschießen wenn er sich rühre. Doch
gelang es ihm endlich sie ins Spital zu bringen, wo sie unsägliche Schmer-
zen leidet und man für ihr Leben besorgt ist. Dieß scheint die nächste
Veranlassung gewesen zu seyn warum die provisorische Regierung den
Vorort um eidgenössisches Aufsehen gemahnt hat. Dann ist die Wahl
des Verfassungsraths auf den 17 März festgesetzt, eine Ursache mehr
für die Regierung auf ihrer Hut zu seyn. Nach zuverlässtgen Privat-
nachrichten find die HH. v. Pfuel und Favarger noch nicht in Neuenburg
angekommen; man ist aber auf ihre Ankunft vorbereitet. Hr. Huber-
Saladin von Genf ist von Paris in Bern eingetroffen, und hat mit dem
Hrn. Bundespräsidenten eine Unterredung gehabt. Die HH. Regie-
rungsrath Funk und Hauptmann Kerner find als eidgenössische Com-
missäre nach Uri gereist um, wie der Verfassungsfreund sagt, "einen
Schatz aus der eisernen Truhe Sonderbunds- und Verräther-Correspon-
denz zu heben." Auch in Neuenburg soll man für die Aufklärung der
letzten Ereignisse sehr wichtige Papiere, unter andern ein Theilungs-
project der Schweiz gefunden haben. Ein Neuenburger Bankier, wel-
cher in Folge der neuesten Ereignisse bedeutende Verluste erlitten, hat
in einem hiesigen Gasthaus seinem Leben durch einen Pistolenschuß ein
Ende gemacht.



[Spaltenumbruch] zum Theil ſchon errungen haben! Wir find nicht weniger werth als
ſie; denn wir find nicht weniger treu und wohlgeſinnt! Aus dieſer
treuen und guten Geſinnung aller laßt uns zuerſt unſer Recht ſchö-
pfen
und feſthalten; in dem klaren und allgemein anerkannten
Recht laßt uns die Einigkeit ſuchen, in der Einigkeit die wahre Ord-
nung
und Sicherheit. Ich wiederhole dieß, indem ich ſage: Hoch
lebe unſer guter Kaiſer! Hoch lebe unſer gutes Recht! es lebe die gute
Macht der Einigkeit, die beſte und einzige, wodurch wahre Ordnung
und Sicherheit hergeſtellt und für immer befeſtigt werden kann! Weg
mit allen Feinden des Volks, des Rechts, der Eintracht und Ordnung!
Ein Hoch aber jedem der es treu meint mit dem Wohl des Vaterlandes!“
Dieß wird auf allen Plätzen und Straßenecken von den angeſehenſten
Männern der Stadt vorgeleſen, während in den Wein-, Bier- und Kaf-
feehäuſern Redner auf den Tiſchen, Stühlen und Billiards das Volk
anreden, belehren, ermuntern und beleben.


Seit meinem Briefe von die-
ſem Morgen haben ſich die Gemüther, wie es ſcheint, in eine ruhigere
Faſſung zu ſetzen geſucht. Die Ernennung des Fürſten Karl Liechten-
ſtein an die Stelle des Fürſten Windiſchgrätz zum Commandirenden hat
hiezu beigetragen. Von allen Seiten werden die Beſtrebungen die
Ruhe zu befeſtigen und in die Ordnung des gewöhnlichen Lebens wieder
einzulenken fortgeſetzt; man hört von Dankadreſſen an den Kaiſer für
das bereits dem Volk Gewährte und das noch zu Erhoffende. Jeder der
rechtlich denkt muß dieſen Beſtrebungen beipflichten und ſie nach Kräften
zu unterſtützen ſuchen. Die Nachricht von der Abreiſe Sr. Maj. des
Kaiſers, die ich Ihnen dieſen Morgen mittheilte, muß ich widerrufen.
So eben ſah ich Se. Majeſtät mit dem Thronfolger durch die Straßen der
Stadt unter dem endloſen Jubel der dichtgeſchaarten Volksmaſſen im
langſamen Schritte fahren. Dieſe Erſcheinung des Monarchen deutet
genugſam an daß das alte Vertrauen von beiden Seiten wiederherge-
ſtellt ſey. Man öffnet wieder die Läden und ſieht viele ihren Geſchäften
nachgehen.


Meine Berichte über die hier ſtattgefundenen
großen Ereigniſſe kann ich jetzt mit dem größten und freudigſten vorläu-
ſig beſchließen, mit der Publication welche dieſen Nachmittag aus der k.
k. Staatsbuchdruckerei hervorging und die Conſtitution verkündigt.
Se. Maj. der Kaiſer hatte dieſe Proclamation eigenhändig vollzogen, als er
von der Rundfahrt durch die Straßen der Stadt, die ich Ihnen bereits
gemeldet habe, tief gerührt von den Beweiſen der Liebe und Anhänglich-
keit welche ihn empfingen und begleiteten, in die Burg zurückgekehrt war.
Von dem Eindrucke den dieſe Verkündigung, welche ſogleich in allen
Straßen erfolgte, hervorrief, kann man ſich keinen Begriff machen. Der
Jubel überſtieg jede Vorſtellung; alles umarmte ſich im höchſten Freuden-
rauſche, unter den lauteſten Ausrufungen. Kurz darauf zogen die unga-
riſchen Magnaten von dem Landtage in Preßburg in die Stadt, begleitet
von einer großen Anzahl ungariſcher Studenten und an der Spitze des
Zugs Koſſuth. Vom Prater herein kamen ſie, empfangen und begleitet
von einer Abtheilung Nationalgarde, unter immerwährendem Eljen-
rufen. Aus allen Fenſtern wehten Tücher, die Damen riſſen die Blumen
und Bänder von ihrem Kopſputze und warfen ſie auf die Vorüberziehen-
den. Das Ganze nicht zu beſchreiben. Abends flammte die Stadt
von Tauſenden von Lichtern. Die Nationalgarden, zu deren Reihen ſich
Fürſten und Grafen drängen, durchſchritt im unabſehbaren Zuge die
Straßen mit ihren wehenden Fahnen, von Fackeln umgeben, in ihrer
Mitte die edeln Magyariſchen Gäſte. Man begab ſich vor den Gaſthof
„zum Erzherzog Carl“ wo Koſſuth abgeſtiegen war und brachte ihm ein
Lebehoch. Er erſchien am Fenſter und ſprach zu der Verſammlung, von
unzähligen Lebehoch unterbrochen. Alle Einwohner Wiens entweder
in den Straßen oder an den Fenſtern, rufend und Tücher oder Hüte
ſchwenkend, ſo ging es ſtundenlang fort. Später verſammelte man
ſich im Caſino zu einem Feſtmahle Koſſuth zu Ehren, bei welchem ihm
eine Serenade gebracht wurde. In allen Kaffeehäuſern Glückwünſche,
Umarmungen, Zurufe, Freudenrauſch! Und nachdem dieß alles durch-
lebt, ſitze ich noch Nachts zum Schreibtiſch nieder um es Ihnen in ſteber-
hafter Aufregung mitzutheilen. Morgen ſoll dem Kaiſer ein ſolenner
Fackelzug gebracht werden, den er ſich heute verbat weil er zu ſtark ange-
griffen iſt. Uebermorgen wird die Beerdigung der Gefallenen ſtattfin-
den. Ein trüber aber dennoch erhebender Moment in dieſem Glanze.
Ein anderer wahrhaft erſchütternder Moment ohne Erhebung war der
als etwa 300 Menſchen, größtentheils zerlumpte alte Weiber und Kinder,
von Wachen escortirt, durch die jubelnde Menge geführt wurden. Sie
[Spaltenumbruch] hatten die Gräuel in den Vorſtädten und auf dem Lande verübt. Sie
ſind Verbrecher, allein welche Noth mag ſie zu dieſem Verbrechen getrie-
ben haben? Möge die neue Verfaſſung, die ſo vielen Heil und Segen
bringen wird, vor allem auch die Urſache dieſer Verbrechen heben können
und dem Elende in den unterſten Schichten ſteuern! Beim Nachhauſe-
gehen ſchlug ich, um dem Gedränge zu entkommen, meinen Weg über
den Joſephsplatz ein. Der Mond ſchien auf den Blumenkranz den ſie
dem guten Kaiſer aufgeſetzt haben und in ſeinem Arme flatterte die Fahne
mit der Inſchrift „Preßfreiheit.“ Einige Gruppen umſtanden das Stand-
bild. Mit dem heutigen Tag tritt der öſterreichiſche Kaiſerſtaat die Erb-
ſchaft an die Joſeph ihm zugedacht hatte, und wir hoffen daß ihm die
Zinſen durch die langen Jahre nicht verloren ſeyn werden. Ich will be-
müht ſeyn Ihnen nachträglich dieſe Berichte die ich, ſelbſt unruhig, man-
nichfach ergriffen und theilnehmend, im Drange des Augenblicks Ihnen
ſchrieb, zu ergänzen und manches zu verbeſſern was vielleicht mit unter-
gelaufen iſt. Man wird und kann dieß einer ſo eiligen Correſpondenz nicht
übelnehmen.


Die Wiener Ereigniſſe,
von denen Sie ſchon Nachricht haben werden, haben auf unſre geſammte
Bevölkerung, die ſchon ſeit einigen Wochen in großer Aufregung ſich
befand, den mächtigſten Einfluß geübt. Petitionen wurden, und zwar
von Seite der Bürgerſchaft den zum Landtage verſammelten Ständen,
von Seite der Univerſttät dem Gouverneur überreicht. Die Forderun-
gen gehen ſo weit als man ſich zum Sturze des bureaukratiſchen und
ultramontanen Syſtems nur wünſchen kann. Die Deputation der Bür-
ger wurde von den Ständen aufs ehrenvollſte empfangen und eingela-
den an den Berathungen ſogleich Antheil zu nehmen. Erzherzog Johann
befindet ſich ſeit geſtern wieder in unſrer Mitte, und ſucht die aufgereg-
ten Maſſen durch die umfaſſendſten Verſprechungen zu beſänftigen. Aber
auch die übrigen Behörden, dem Sieg des Volksgeiſtes huldigend, be-
nehmen ſich umſichtig. Keine Waffengewalt, nicht einmal Polizeihülfe
wird in Anwendung gebracht. Den Jeſuiten wurden viele Fenſter ein-
geworfen; von der weiteren Beſchädigung ſtand der Volkshaufe auf das
Zureden eines beſonnenen Führers ab. Die Preßfreiheit iſt ſeit heute
auch bei uns eingeführt. Nachmittag um 3 Uhr findet im hieſigen ſtän-
diſchen Redoutenſaale eine Bürgerverſammlung ſtatt, zu der auch Erz-
herzog Johann, der Gouverneur und ſämmtliche Chefs der politiſchen
Behörden eingeladen ſind. Dieſe Verſammlung dient zur Berathung
und Centraliſation ſämmtlicher Forderungen. Der Bürgergarde und
ſämmtlichen Mitgliedern der Univerſität iſt die Aufrechthaltung der Ord-
nung und Sicherheit anvertraut. Auf heute Abend wurde die Vorſtel-
lung von Bauernfelds „Großjährig“ ausdrücklich verlangt und von den
Behörden zugeſagt. Arndts „Was iſt des Deutſchen Vaterland“ wird ab-
geſungen. Viele Tauſende find fortwährend in Bewegung. Mor-
gen mehr.

Schweiz.

Als Ergänzung und theilweiſe Berichtigung
einer geſtrigen Zuſchrift über die Neuenburgiſchen Zuſtände folgendes:
Am 12 d. Abends um halb 10 machte eine Schaar halbtrunkener Leute
der niedrigſten Volksclaſſe Lärm in den Straßen Neuenburgs; einigemal
ertönte der Ruf: „Es lebe der König!“ Dieß wurde augenblicklich auf
der Hauptwache gemeldet, welche ſogleich eine Patrouille ausſchickte.
Als die Lärmer ſahen daß man ſie umzingeln wollte, ſuchten ſie ſich zu
vertheidigen. Einer vom Volke ließ vor einem Fenſter einen Flinten-
ſchuß los. Da drang die Patrouille vor und gab Feuer. Ein Freibur-
ger und ein Mann, der zum Fenſter hinausſah, wurden getroffen und
ſanken ſogleich todt nieder. Eine ältere Frau erhielt eine Kugel ins
Bein; ihr Sohn eilte herbei, und wollte ſeine Mutter ins Haus tragen,
die Soldaten verhinderten ihn daran. Er wollte einen Arzt holen, aber
man drohte ihn auf der Stelle niederzuſchießen wenn er ſich rühre. Doch
gelang es ihm endlich ſie ins Spital zu bringen, wo ſie unſägliche Schmer-
zen leidet und man für ihr Leben beſorgt iſt. Dieß ſcheint die nächſte
Veranlaſſung geweſen zu ſeyn warum die proviſoriſche Regierung den
Vorort um eidgenöſſiſches Aufſehen gemahnt hat. Dann iſt die Wahl
des Verfaſſungsraths auf den 17 März feſtgeſetzt, eine Urſache mehr
für die Regierung auf ihrer Hut zu ſeyn. Nach zuverläſſtgen Privat-
nachrichten find die HH. v. Pfuel und Favarger noch nicht in Neuenburg
angekommen; man iſt aber auf ihre Ankunft vorbereitet. Hr. Huber-
Saladin von Genf iſt von Paris in Bern eingetroffen, und hat mit dem
Hrn. Bundespräſidenten eine Unterredung gehabt. Die HH. Regie-
rungsrath Funk und Hauptmann Kerner find als eidgenöſſiſche Com-
miſſäre nach Uri gereist um, wie der Verfaſſungsfreund ſagt, „einen
Schatz aus der eiſernen Truhe Sonderbunds- und Verräther-Correſpon-
denz zu heben.“ Auch in Neuenburg ſoll man für die Aufklärung der
letzten Ereigniſſe ſehr wichtige Papiere, unter andern ein Theilungs-
project der Schweiz gefunden haben. Ein Neuenburger Bankier, wel-
cher in Folge der neueſten Ereigniſſe bedeutende Verluſte erlitten, hat
in einem hieſigen Gaſthaus ſeinem Leben durch einen Piſtolenſchuß ein
Ende gemacht.



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[0020] zum Theil ſchon errungen haben! Wir find nicht weniger werth als ſie; denn wir find nicht weniger treu und wohlgeſinnt! Aus dieſer treuen und guten Geſinnung aller laßt uns zuerſt unſer Recht ſchö- pfen und feſthalten; in dem klaren und allgemein anerkannten Recht laßt uns die Einigkeit ſuchen, in der Einigkeit die wahre Ord- nung und Sicherheit. Ich wiederhole dieß, indem ich ſage: Hoch lebe unſer guter Kaiſer! Hoch lebe unſer gutes Recht! es lebe die gute Macht der Einigkeit, die beſte und einzige, wodurch wahre Ordnung und Sicherheit hergeſtellt und für immer befeſtigt werden kann! Weg mit allen Feinden des Volks, des Rechts, der Eintracht und Ordnung! Ein Hoch aber jedem der es treu meint mit dem Wohl des Vaterlandes!“ Dieß wird auf allen Plätzen und Straßenecken von den angeſehenſten Männern der Stadt vorgeleſen, während in den Wein-, Bier- und Kaf- feehäuſern Redner auf den Tiſchen, Stühlen und Billiards das Volk anreden, belehren, ermuntern und beleben. ♃ Wien, 15 März Nachmittags. Seit meinem Briefe von die- ſem Morgen haben ſich die Gemüther, wie es ſcheint, in eine ruhigere Faſſung zu ſetzen geſucht. Die Ernennung des Fürſten Karl Liechten- ſtein an die Stelle des Fürſten Windiſchgrätz zum Commandirenden hat hiezu beigetragen. Von allen Seiten werden die Beſtrebungen die Ruhe zu befeſtigen und in die Ordnung des gewöhnlichen Lebens wieder einzulenken fortgeſetzt; man hört von Dankadreſſen an den Kaiſer für das bereits dem Volk Gewährte und das noch zu Erhoffende. Jeder der rechtlich denkt muß dieſen Beſtrebungen beipflichten und ſie nach Kräften zu unterſtützen ſuchen. Die Nachricht von der Abreiſe Sr. Maj. des Kaiſers, die ich Ihnen dieſen Morgen mittheilte, muß ich widerrufen. So eben ſah ich Se. Majeſtät mit dem Thronfolger durch die Straßen der Stadt unter dem endloſen Jubel der dichtgeſchaarten Volksmaſſen im langſamen Schritte fahren. Dieſe Erſcheinung des Monarchen deutet genugſam an daß das alte Vertrauen von beiden Seiten wiederherge- ſtellt ſey. Man öffnet wieder die Läden und ſieht viele ihren Geſchäften nachgehen. ♃ Wien, 15 März. Meine Berichte über die hier ſtattgefundenen großen Ereigniſſe kann ich jetzt mit dem größten und freudigſten vorläu- ſig beſchließen, mit der Publication welche dieſen Nachmittag aus der k. k. Staatsbuchdruckerei hervorging und die Conſtitution verkündigt. Se. Maj. der Kaiſer hatte dieſe Proclamation eigenhändig vollzogen, als er von der Rundfahrt durch die Straßen der Stadt, die ich Ihnen bereits gemeldet habe, tief gerührt von den Beweiſen der Liebe und Anhänglich- keit welche ihn empfingen und begleiteten, in die Burg zurückgekehrt war. Von dem Eindrucke den dieſe Verkündigung, welche ſogleich in allen Straßen erfolgte, hervorrief, kann man ſich keinen Begriff machen. Der Jubel überſtieg jede Vorſtellung; alles umarmte ſich im höchſten Freuden- rauſche, unter den lauteſten Ausrufungen. Kurz darauf zogen die unga- riſchen Magnaten von dem Landtage in Preßburg in die Stadt, begleitet von einer großen Anzahl ungariſcher Studenten und an der Spitze des Zugs Koſſuth. Vom Prater herein kamen ſie, empfangen und begleitet von einer Abtheilung Nationalgarde, unter immerwährendem Eljen- rufen. Aus allen Fenſtern wehten Tücher, die Damen riſſen die Blumen und Bänder von ihrem Kopſputze und warfen ſie auf die Vorüberziehen- den. Das Ganze nicht zu beſchreiben. Abends flammte die Stadt von Tauſenden von Lichtern. Die Nationalgarden, zu deren Reihen ſich Fürſten und Grafen drängen, durchſchritt im unabſehbaren Zuge die Straßen mit ihren wehenden Fahnen, von Fackeln umgeben, in ihrer Mitte die edeln Magyariſchen Gäſte. Man begab ſich vor den Gaſthof „zum Erzherzog Carl“ wo Koſſuth abgeſtiegen war und brachte ihm ein Lebehoch. Er erſchien am Fenſter und ſprach zu der Verſammlung, von unzähligen Lebehoch unterbrochen. Alle Einwohner Wiens entweder in den Straßen oder an den Fenſtern, rufend und Tücher oder Hüte ſchwenkend, ſo ging es ſtundenlang fort. Später verſammelte man ſich im Caſino zu einem Feſtmahle Koſſuth zu Ehren, bei welchem ihm eine Serenade gebracht wurde. In allen Kaffeehäuſern Glückwünſche, Umarmungen, Zurufe, Freudenrauſch! Und nachdem dieß alles durch- lebt, ſitze ich noch Nachts zum Schreibtiſch nieder um es Ihnen in ſteber- hafter Aufregung mitzutheilen. Morgen ſoll dem Kaiſer ein ſolenner Fackelzug gebracht werden, den er ſich heute verbat weil er zu ſtark ange- griffen iſt. Uebermorgen wird die Beerdigung der Gefallenen ſtattfin- den. Ein trüber aber dennoch erhebender Moment in dieſem Glanze. Ein anderer wahrhaft erſchütternder Moment ohne Erhebung war der als etwa 300 Menſchen, größtentheils zerlumpte alte Weiber und Kinder, von Wachen escortirt, durch die jubelnde Menge geführt wurden. Sie hatten die Gräuel in den Vorſtädten und auf dem Lande verübt. Sie ſind Verbrecher, allein welche Noth mag ſie zu dieſem Verbrechen getrie- ben haben? Möge die neue Verfaſſung, die ſo vielen Heil und Segen bringen wird, vor allem auch die Urſache dieſer Verbrechen heben können und dem Elende in den unterſten Schichten ſteuern! Beim Nachhauſe- gehen ſchlug ich, um dem Gedränge zu entkommen, meinen Weg über den Joſephsplatz ein. Der Mond ſchien auf den Blumenkranz den ſie dem guten Kaiſer aufgeſetzt haben und in ſeinem Arme flatterte die Fahne mit der Inſchrift „Preßfreiheit.“ Einige Gruppen umſtanden das Stand- bild. Mit dem heutigen Tag tritt der öſterreichiſche Kaiſerſtaat die Erb- ſchaft an die Joſeph ihm zugedacht hatte, und wir hoffen daß ihm die Zinſen durch die langen Jahre nicht verloren ſeyn werden. Ich will be- müht ſeyn Ihnen nachträglich dieſe Berichte die ich, ſelbſt unruhig, man- nichfach ergriffen und theilnehmend, im Drange des Augenblicks Ihnen ſchrieb, zu ergänzen und manches zu verbeſſern was vielleicht mit unter- gelaufen iſt. Man wird und kann dieß einer ſo eiligen Correſpondenz nicht übelnehmen. # Grätz, 15 März, Mittags 1 Uhr. Die Wiener Ereigniſſe, von denen Sie ſchon Nachricht haben werden, haben auf unſre geſammte Bevölkerung, die ſchon ſeit einigen Wochen in großer Aufregung ſich befand, den mächtigſten Einfluß geübt. Petitionen wurden, und zwar von Seite der Bürgerſchaft den zum Landtage verſammelten Ständen, von Seite der Univerſttät dem Gouverneur überreicht. Die Forderun- gen gehen ſo weit als man ſich zum Sturze des bureaukratiſchen und ultramontanen Syſtems nur wünſchen kann. Die Deputation der Bür- ger wurde von den Ständen aufs ehrenvollſte empfangen und eingela- den an den Berathungen ſogleich Antheil zu nehmen. Erzherzog Johann befindet ſich ſeit geſtern wieder in unſrer Mitte, und ſucht die aufgereg- ten Maſſen durch die umfaſſendſten Verſprechungen zu beſänftigen. Aber auch die übrigen Behörden, dem Sieg des Volksgeiſtes huldigend, be- nehmen ſich umſichtig. Keine Waffengewalt, nicht einmal Polizeihülfe wird in Anwendung gebracht. Den Jeſuiten wurden viele Fenſter ein- geworfen; von der weiteren Beſchädigung ſtand der Volkshaufe auf das Zureden eines beſonnenen Führers ab. Die Preßfreiheit iſt ſeit heute auch bei uns eingeführt. Nachmittag um 3 Uhr findet im hieſigen ſtän- diſchen Redoutenſaale eine Bürgerverſammlung ſtatt, zu der auch Erz- herzog Johann, der Gouverneur und ſämmtliche Chefs der politiſchen Behörden eingeladen ſind. Dieſe Verſammlung dient zur Berathung und Centraliſation ſämmtlicher Forderungen. Der Bürgergarde und ſämmtlichen Mitgliedern der Univerſität iſt die Aufrechthaltung der Ord- nung und Sicherheit anvertraut. Auf heute Abend wurde die Vorſtel- lung von Bauernfelds „Großjährig“ ausdrücklich verlangt und von den Behörden zugeſagt. Arndts „Was iſt des Deutſchen Vaterland“ wird ab- geſungen. Viele Tauſende find fortwährend in Bewegung. Mor- gen mehr. Schweiz. ∆ Bern, 15 März. Als Ergänzung und theilweiſe Berichtigung einer geſtrigen Zuſchrift über die Neuenburgiſchen Zuſtände folgendes: Am 12 d. Abends um halb 10 machte eine Schaar halbtrunkener Leute der niedrigſten Volksclaſſe Lärm in den Straßen Neuenburgs; einigemal ertönte der Ruf: „Es lebe der König!“ Dieß wurde augenblicklich auf der Hauptwache gemeldet, welche ſogleich eine Patrouille ausſchickte. Als die Lärmer ſahen daß man ſie umzingeln wollte, ſuchten ſie ſich zu vertheidigen. Einer vom Volke ließ vor einem Fenſter einen Flinten- ſchuß los. Da drang die Patrouille vor und gab Feuer. Ein Freibur- ger und ein Mann, der zum Fenſter hinausſah, wurden getroffen und ſanken ſogleich todt nieder. Eine ältere Frau erhielt eine Kugel ins Bein; ihr Sohn eilte herbei, und wollte ſeine Mutter ins Haus tragen, die Soldaten verhinderten ihn daran. Er wollte einen Arzt holen, aber man drohte ihn auf der Stelle niederzuſchießen wenn er ſich rühre. Doch gelang es ihm endlich ſie ins Spital zu bringen, wo ſie unſägliche Schmer- zen leidet und man für ihr Leben beſorgt iſt. Dieß ſcheint die nächſte Veranlaſſung geweſen zu ſeyn warum die proviſoriſche Regierung den Vorort um eidgenöſſiſches Aufſehen gemahnt hat. Dann iſt die Wahl des Verfaſſungsraths auf den 17 März feſtgeſetzt, eine Urſache mehr für die Regierung auf ihrer Hut zu ſeyn. Nach zuverläſſtgen Privat- nachrichten find die HH. v. Pfuel und Favarger noch nicht in Neuenburg angekommen; man iſt aber auf ihre Ankunft vorbereitet. Hr. Huber- Saladin von Genf iſt von Paris in Bern eingetroffen, und hat mit dem Hrn. Bundespräſidenten eine Unterredung gehabt. Die HH. Regie- rungsrath Funk und Hauptmann Kerner find als eidgenöſſiſche Com- miſſäre nach Uri gereist um, wie der Verfaſſungsfreund ſagt, „einen Schatz aus der eiſernen Truhe Sonderbunds- und Verräther-Correſpon- denz zu heben.“ Auch in Neuenburg ſoll man für die Aufklärung der letzten Ereigniſſe ſehr wichtige Papiere, unter andern ein Theilungs- project der Schweiz gefunden haben. Ein Neuenburger Bankier, wel- cher in Folge der neueſten Ereigniſſe bedeutende Verluſte erlitten, hat in einem hieſigen Gaſthaus ſeinem Leben durch einen Piſtolenſchuß ein Ende gemacht.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 79, 19. März 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine79_1848/20>, abgerufen am 24.11.2024.