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Allgemeine Zeitung, Nr. 46, 15. Februar 1871.

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[Spaltenumbruch] digen, beschäftigen sich die gemäßigten Wahlprogramme, wie es scheint,
vorzugsweise mit der Frage der künftigen Regierungsform Frankreichs,
und begnügen sich im allgemeinen dem Wunsche nach Frieden Ausdruck zu
geben, beobachten aber in Betreff der Friedensbedingungen eine auswei-
chende Haltung. Man wird nicht umhin können hieraus Besorgniß hin-
sichtlich des Ausgangs der bevorstehenden Unterhandlungen zu schöpfen;
denn es geht daraus nicht allein hervor daß die Volksstimmung noch keines-
wegs dahin gelangt ist sich mit dem Umfang und der Nothwendigkeit der
von Seiten Frankreichs zu bringenden Opfer vertraut zu machen, sondern
man muß selbst bezweifeln ob auch nur die Führer der conservativen und
gemäßigten Parteien in dieser Beziehung zur richtigen Einsicht und zu
einem klaren und festen Entschlusse gekommen sind.

Die militärische Lage Frankreichs ist freilich so verzweifelt schlecht, daß
es durch eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten nur neuen Niederlagen
und einem fortschreitenden Ruin sich aussetzen würde; immerhin sind aber
noch reichlich zwei Drittel seines Gebiets außerhalb der feindlichen Gewalt,
und französische Streitkräfte, wenn auch noch ungenügender an Beschaffen-
heit als an Zahl, doch in ausreichendem Maße vorhanden um gut oder
übel die Fortsetzung des Kriegs zu ermöglichen, falls die nationalen Leiden-
schaften und die durch dieselben erzeugten Illusionen die Oberhand in der
Nationalversammlung gewinnen sollten. Es liegen außerdem An-
zeichen vor daß man in Frankreich immer noch nicht der Hoffnung gänzlich
entsagt hat durch eine Verlängerung des Widerstandes die für die franzö-
sische Sache sich vielfach kundgebenden Sympathien Europa's bis zu einem
gctiven Einschreiten zu Gunsten derselben durch eine oder einige der bisher
in unbeweglicher Neutralität verharrenden Großmächte zu steigern, ob-
wohl es schwer sein dürfte thatsächliche Anhaltspunkte, auf welche eine solche
Hoffnung sich stützen könnte, zu entdecken. Die englische Thronrede läßt
freilich den Wunsch durchblicken Frankreich möglichst milde Friedensbedin-
gungen gewährt zu sehen, enthält aber im übrigen auch nicht die leiseste
Andeutung als sei man in den leitenden Kreisen jenseit des Canals zu
einer Intervention in dem deutsch-französischen Kriege geneigt; und so be-
fremdend in mancher Hinsicht die sehr überraschend gekommene Zusammen-
setzung des neuen Wiener Ministeriums ist, so würde es doch eine mehr
als kühne Conjectur sein aus derselben den Schluß ziehen zu wollen daß
Oesterreich gegenwärtig, wo die Widerstandskraft Frankreichs aufs tiefste
geschwächt und die Einheit Deutschlands, was auch kommen möge, end-
gültig vollendet ist, aus seiner bisher so reservirten Haltung heraustreten
werde, wollte man selbst auf die erst vor kurzem zwischen Wien und Ver-
sailles ausgetauschten freundschaftlichen Erklärungen und auf die sich den-
selben anschließenden Kundgebungen der Delegationen gar kein Gewicht
legen. Mit der Neutralität dieser beiden Mächte gegenüber dem deutsch-
französischen Krieg ist die passive Haltung Europa's gesichert, da in St.
Petersburg selbstverständlich die Absicht für Frankreich einzutreten nicht
vorausgesetzt werden kann, und zu einer dießfälligen Initiative Italiens,
von allem andern abgesehen, schon die Machtmittel desselben nicht aus-
reichen. Der nicht zu bezweifelnde dringende Wunsch der neutralen Cabi-
nete dem Krieg endlich ein Ziel gesetzt zu sehen, kann aber nicht besser
unterstützt werden als wenn sie durch ihren Verkehr mit der französischen
Regierung dieselbe vor jeder Täuschung zu bewahren suchen, als könne
Frankreich durch ein längeres Ausharren doch noch endlich Verbündete ge-
winnen, und die mit der französischen Nation sympathisirenden Organe der
europäischen Presse sollten sich im Interesse ihres Schützlings das gleiche
gesagt sein lassen, und sich gewissenhaft hüten durch ihre Sprache Illusionen
zu nähren, die, falls sie für die in Bordeaux bevorstehenden Entscheidun-
gen maßgebend würden, das unglückliche Land nur einem wachsenden Ver-
derben zuführen könnten.

Wir können hiebei nicht die Befürchtung unterdrücken daß das von
deutscher Seite dem Elsaß und dem gleich diesem zur Annexion bestimmten
Theile Lothringens gemachte Zugeständniß sich an den Wahlen für die
französische Constituante zu betheiligen, die Stimmung der letzteren in
einer für das Zustandekommen des Friedens schädlichen Weise beeinflussen
dürfte. Man sagt wohl nicht zu viel mit der Behauptung: daß diese Ein-
räumung nach der bereits früher über diesen wichtigen Punkt zwischen den
beiderseitigen Unterhändlern gepflogenen Erörterungen in Deutschland
um so mehr überrascht hat, als angesichts der absolut nicht mehr haltbaren
Lage von Paris die französischen Machthaber auch hierin den Bedingungen
sich hätten unterwerfen müssen die ihnen von deutscher Seite auferlegt
wurden. Es kann sein daß man auf dieser mit der unerwarteten Nach-
giebigkeit die Absicht verbunden hat die ohnehin sehr schwierige Stellung
der Pariser Regierung gegenüber Hrn. Gambetta und der extremen Par-
teien nicht noch mehr zu erschweren, und daß man vielleicht auch geglaubt
hat eine Versagung der Wahlbetheiligung für Elsaß und Deutsch-Lothrin-
gen werde nicht bloß bei den Wahlen selbst der Agitation der Radicalen
Vorschub leisten, sondern auch von vornherein die Stimmung der National-
[Spaltenumbruch] versammlung erbittern, und dieselbe anspornen gegen diese gleichsam
anticipirte Besitznahme französischer Landestheile sich aufzulehnen. Wir
wollen wünschen daß die Folgezeit diesen Erwägungen und nicht den gewich-
tigen Gründen Recht geben möge, die, wie nicht zu verkennen ist, sich da-
gegen geltend machen lassen. Zunächst ist die Thatsache offenkundig daß
in Elsaß und Deutsch-Lothringen bereits viele und wichtige Einrichtungen
mit Hinblick auf deren definitive Einverleibung in Deutschland getroffen
sind, und daß daher der Eindruck dieses Verfahrens auf die Nationalver-
sammlung ziemlich die gleiche Wirkung üben dürfte als es die Versagung
der Wahlen gethan haben würde, zumal die Abgeordneten aus diesen Pro-
vinzen nicht ermangeln werden durch eine möglichst drastische Schilderung
der betreffenden Maßregeln die Gefühle ihrer Collegen in Wallung zu
bringen. Die Scenen welche das Erscheinen und die Haltung der Vertreter
der zur Abtretung bestimmten Landestheile hervorrufen muß und wird,
sind es vor allem welche uns mit ernster Besorgniß erfüllen. Es kann
wohl keinem Zweifel unterliegen daß dieselben sämmtlich gegen einen Frie-
den protestiren werden dessen Opfer ihre Heimathlande -- in ihrem Sinne
gesprochen -- zu werden bestimmt sind, und zu welchen Manifestationen
und Demonstrationen der aufregendsten Art dieß in einer französischen
Versammlung, die durch ihre Zusammensetzung nicht minder als durch
ihre ganz exceptionelle Lage derartigen Impulsen im höchsten Grade zu-
gänglich ist, führen muß, bedarf keiner nähern Auslassung. Wir wollen
hiebei noch das geringste Gewicht darauf legen daß, aller Voraussicht nach,
der Kriegspartei dadurch mehr als 30 Stimmen zugeführt werden, obwohl
dieß möglicherweise auch von wesentlichem Belang für die Entscheidung
sein kann.

Ob und welche Abrede in Betreff der Friedensbedingungen zwischen
dem Grafen Bismarck und Hrn. Jules Favre genommen worden, ist nicht
bekannt geworden, obwohl von Seiten officiöser Berliner Organe darüber
Andeutungen gefallen sind, welche fast schließen lassen sollten dieselben
seien zur Sprache gekommen und von der Pariser Regierung so weit ac-
ceptirt, daß diese sich anheischig gemacht habe ihre Annahme bei der Na-
tionalversammlung zu befürworten. Wir bekennen starke Zweifel daran
zu hegen daß diese Vermuthung richtig sei. Nicht nur spricht die Wahrschein-
lichkeit dagen daß die Pariser Macht haber derartige für ihre Stellung gegen-
über ihrem Lande höchst bedenkliche Verpflichtungen eingegangen sein soll-
ten, sondern die "Amtszeitung" sagt ausdrücklich: die Regierung habe nicht
das Recht die Friedensbedingungen zu erörtern, dasselbe stehe bloß einer
Nationalversammlung zu, und es sei weder ein Wort gesprochen noch eine
Zeile geschrieben worden, wodurch dieses Recht beeinträchtigt würde. Dieß
scheint jeder derartigen Verabredung ein kategorisches Dementi zu geben,
die in jedem Fall auch nur eine persönliche Verpflichtung, welche den Umstän-
den nach von sehr problematischem Gewicht sein dürfte, einschließen könnte.
Die Dinge liegen demnach so daß man, selbst angesichts der bereits ziem-
lich sicheren Niederlage der Radicalen, d. i. der ausgesprochenen Kriegs-
partei, in den Wahlen, es sich nicht verhehlen darf auch mit einer Natio-
nalversammlung in der die Gemäßigten die Mehrheit haben, sei der Ab-
schluß des Friedens noch nicht gesichert, und daß man daher, ohne sich
übertriebenen Befürchtungen hinzugeben, doch auch die Möglichkeit des
Scheiterns der Friedensverhandlungen ins Auge fassen muß. Andrer-
seits ist dagegen die Zuversicht gerechtfertigt daß, sollte in der That der
beklagenswerthe Fall der Erneuerung der Feindseligkeiten eintreten, der
Krieg von deutscher Seite jetzt, nachdem durch den Fall von Paris die
Operationen im Felde von einer schweren Beeinträchtigung befreit und
zum mindesten 100,000 Mann, wenn nicht mehr, des Pariser Belage-
rungsheeres dafür verfügbar geworden sind, mit einem Nachdruck und
mit Erfolgen geführt werden wird welche in nicht ferner Frist den letzten
Widerstand des Feindes völlig zu Boden werfen und Frankreich den un-
ausweichlichen Zwang auferlegen werden sich dem Gebot des Siegers zu
unterwerfen.



Der Krieg.

Seit der Convention vom 28 Jan. hat
es in Paris nur zwei Dinge gegeben welche die öffentliche Meinung be-
schäftigten: die Nahrungsfrage und die Wahlen. Selbst Zeitungen die
es sonst unter ihrer Würde halten sich mit den kleinen Tagesinteressen von
Paris zu beschäftigen, machen bei der materiellen Frage der Wiederver-
proviantirung eine Ausnahme, und verzeichnen Tag für Tag die ankom-
menden Eisenbahnzüge nach Gewicht der Ladungen und Zahl der Güterwagen.
Das Ravitaillement ist ein bedeutender politischer Factor. Ehe man noch
in Paris daran dachte daß die Ediete Gambetta's ein Schisma der politi-
schen Regierung von Frankreich hervorrufen könnten, verurtheilte man sie,
weil die Nahrungsfrage durch sie gestört werden würde. Als man dann
vollends erfuhr daß auf die erste Nachricht von dem Protest der Delega-
tion in Versailles Befehl gegeben worden war einen großen Wagenzug,

[Spaltenumbruch] digen, beſchäftigen ſich die gemäßigten Wahlprogramme, wie es ſcheint,
vorzugsweiſe mit der Frage der künftigen Regierungsform Frankreichs,
und begnügen ſich im allgemeinen dem Wunſche nach Frieden Ausdruck zu
geben, beobachten aber in Betreff der Friedensbedingungen eine auswei-
chende Haltung. Man wird nicht umhin können hieraus Beſorgniß hin-
ſichtlich des Ausgangs der bevorſtehenden Unterhandlungen zu ſchöpfen;
denn es geht daraus nicht allein hervor daß die Volksſtimmung noch keines-
wegs dahin gelangt iſt ſich mit dem Umfang und der Nothwendigkeit der
von Seiten Frankreichs zu bringenden Opfer vertraut zu machen, ſondern
man muß ſelbſt bezweifeln ob auch nur die Führer der conſervativen und
gemäßigten Parteien in dieſer Beziehung zur richtigen Einſicht und zu
einem klaren und feſten Entſchluſſe gekommen ſind.

Die militäriſche Lage Frankreichs iſt freilich ſo verzweifelt ſchlecht, daß
es durch eine Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten nur neuen Niederlagen
und einem fortſchreitenden Ruin ſich ausſetzen würde; immerhin ſind aber
noch reichlich zwei Drittel ſeines Gebiets außerhalb der feindlichen Gewalt,
und franzöſiſche Streitkräfte, wenn auch noch ungenügender an Beſchaffen-
heit als an Zahl, doch in ausreichendem Maße vorhanden um gut oder
übel die Fortſetzung des Kriegs zu ermöglichen, falls die nationalen Leiden-
ſchaften und die durch dieſelben erzeugten Illuſionen die Oberhand in der
Nationalverſammlung gewinnen ſollten. Es liegen außerdem An-
zeichen vor daß man in Frankreich immer noch nicht der Hoffnung gänzlich
entſagt hat durch eine Verlängerung des Widerſtandes die für die franzö-
ſiſche Sache ſich vielfach kundgebenden Sympathien Europa’s bis zu einem
gctiven Einſchreiten zu Gunſten derſelben durch eine oder einige der bisher
in unbeweglicher Neutralität verharrenden Großmächte zu ſteigern, ob-
wohl es ſchwer ſein dürfte thatſächliche Anhaltspunkte, auf welche eine ſolche
Hoffnung ſich ſtützen könnte, zu entdecken. Die engliſche Thronrede läßt
freilich den Wunſch durchblicken Frankreich möglichſt milde Friedensbedin-
gungen gewährt zu ſehen, enthält aber im übrigen auch nicht die leiſeſte
Andeutung als ſei man in den leitenden Kreiſen jenſeit des Canals zu
einer Intervention in dem deutſch-franzöſiſchen Kriege geneigt; und ſo be-
fremdend in mancher Hinſicht die ſehr überraſchend gekommene Zuſammen-
ſetzung des neuen Wiener Miniſteriums iſt, ſo würde es doch eine mehr
als kühne Conjectur ſein aus derſelben den Schluß ziehen zu wollen daß
Oeſterreich gegenwärtig, wo die Widerſtandskraft Frankreichs aufs tiefſte
geſchwächt und die Einheit Deutſchlands, was auch kommen möge, end-
gültig vollendet iſt, aus ſeiner bisher ſo reſervirten Haltung heraustreten
werde, wollte man ſelbſt auf die erſt vor kurzem zwiſchen Wien und Ver-
ſailles ausgetauſchten freundſchaftlichen Erklärungen und auf die ſich den-
ſelben anſchließenden Kundgebungen der Delegationen gar kein Gewicht
legen. Mit der Neutralität dieſer beiden Mächte gegenüber dem deutſch-
franzöſiſchen Krieg iſt die paſſive Haltung Europa’s geſichert, da in St.
Petersburg ſelbſtverſtändlich die Abſicht für Frankreich einzutreten nicht
vorausgeſetzt werden kann, und zu einer dießfälligen Initiative Italiens,
von allem andern abgeſehen, ſchon die Machtmittel desſelben nicht aus-
reichen. Der nicht zu bezweifelnde dringende Wunſch der neutralen Cabi-
nete dem Krieg endlich ein Ziel geſetzt zu ſehen, kann aber nicht beſſer
unterſtützt werden als wenn ſie durch ihren Verkehr mit der franzöſiſchen
Regierung dieſelbe vor jeder Täuſchung zu bewahren ſuchen, als könne
Frankreich durch ein längeres Ausharren doch noch endlich Verbündete ge-
winnen, und die mit der franzöſiſchen Nation ſympathiſirenden Organe der
europäiſchen Preſſe ſollten ſich im Intereſſe ihres Schützlings das gleiche
geſagt ſein laſſen, und ſich gewiſſenhaft hüten durch ihre Sprache Illuſionen
zu nähren, die, falls ſie für die in Bordeaux bevorſtehenden Entſcheidun-
gen maßgebend würden, das unglückliche Land nur einem wachſenden Ver-
derben zuführen könnten.

Wir können hiebei nicht die Befürchtung unterdrücken daß das von
deutſcher Seite dem Elſaß und dem gleich dieſem zur Annexion beſtimmten
Theile Lothringens gemachte Zugeſtändniß ſich an den Wahlen für die
franzöſiſche Conſtituante zu betheiligen, die Stimmung der letzteren in
einer für das Zuſtandekommen des Friedens ſchädlichen Weiſe beeinfluſſen
dürfte. Man ſagt wohl nicht zu viel mit der Behauptung: daß dieſe Ein-
räumung nach der bereits früher über dieſen wichtigen Punkt zwiſchen den
beiderſeitigen Unterhändlern gepflogenen Erörterungen in Deutſchland
um ſo mehr überraſcht hat, als angeſichts der abſolut nicht mehr haltbaren
Lage von Paris die franzöſiſchen Machthaber auch hierin den Bedingungen
ſich hätten unterwerfen müſſen die ihnen von deutſcher Seite auferlegt
wurden. Es kann ſein daß man auf dieſer mit der unerwarteten Nach-
giebigkeit die Abſicht verbunden hat die ohnehin ſehr ſchwierige Stellung
der Pariſer Regierung gegenüber Hrn. Gambetta und der extremen Par-
teien nicht noch mehr zu erſchweren, und daß man vielleicht auch geglaubt
hat eine Verſagung der Wahlbetheiligung für Elſaß und Deutſch-Lothrin-
gen werde nicht bloß bei den Wahlen ſelbſt der Agitation der Radicalen
Vorſchub leiſten, ſondern auch von vornherein die Stimmung der National-
[Spaltenumbruch] verſammlung erbittern, und dieſelbe anſpornen gegen dieſe gleichſam
anticipirte Beſitznahme franzöſiſcher Landestheile ſich aufzulehnen. Wir
wollen wünſchen daß die Folgezeit dieſen Erwägungen und nicht den gewich-
tigen Gründen Recht geben möge, die, wie nicht zu verkennen iſt, ſich da-
gegen geltend machen laſſen. Zunächſt iſt die Thatſache offenkundig daß
in Elſaß und Deutſch-Lothringen bereits viele und wichtige Einrichtungen
mit Hinblick auf deren definitive Einverleibung in Deutſchland getroffen
ſind, und daß daher der Eindruck dieſes Verfahrens auf die Nationalver-
ſammlung ziemlich die gleiche Wirkung üben dürfte als es die Verſagung
der Wahlen gethan haben würde, zumal die Abgeordneten aus dieſen Pro-
vinzen nicht ermangeln werden durch eine möglichſt draſtiſche Schilderung
der betreffenden Maßregeln die Gefühle ihrer Collegen in Wallung zu
bringen. Die Scenen welche das Erſcheinen und die Haltung der Vertreter
der zur Abtretung beſtimmten Landestheile hervorrufen muß und wird,
ſind es vor allem welche uns mit ernſter Beſorgniß erfüllen. Es kann
wohl keinem Zweifel unterliegen daß dieſelben ſämmtlich gegen einen Frie-
den proteſtiren werden deſſen Opfer ihre Heimathlande — in ihrem Sinne
geſprochen — zu werden beſtimmt ſind, und zu welchen Manifeſtationen
und Demonſtrationen der aufregendſten Art dieß in einer franzöſiſchen
Verſammlung, die durch ihre Zuſammenſetzung nicht minder als durch
ihre ganz exceptionelle Lage derartigen Impulſen im höchſten Grade zu-
gänglich iſt, führen muß, bedarf keiner nähern Auslaſſung. Wir wollen
hiebei noch das geringſte Gewicht darauf legen daß, aller Vorausſicht nach,
der Kriegspartei dadurch mehr als 30 Stimmen zugeführt werden, obwohl
dieß möglicherweiſe auch von weſentlichem Belang für die Entſcheidung
ſein kann.

Ob und welche Abrede in Betreff der Friedensbedingungen zwiſchen
dem Grafen Bismarck und Hrn. Jules Favre genommen worden, iſt nicht
bekannt geworden, obwohl von Seiten officiöſer Berliner Organe darüber
Andeutungen gefallen ſind, welche faſt ſchließen laſſen ſollten dieſelben
ſeien zur Sprache gekommen und von der Pariſer Regierung ſo weit ac-
ceptirt, daß dieſe ſich anheiſchig gemacht habe ihre Annahme bei der Na-
tionalverſammlung zu befürworten. Wir bekennen ſtarke Zweifel daran
zu hegen daß dieſe Vermuthung richtig ſei. Nicht nur ſpricht die Wahrſchein-
lichkeit dagen daß die Pariſer Macht haber derartige für ihre Stellung gegen-
über ihrem Lande höchſt bedenkliche Verpflichtungen eingegangen ſein ſoll-
ten, ſondern die „Amtszeitung“ ſagt ausdrücklich: die Regierung habe nicht
das Recht die Friedensbedingungen zu erörtern, dasſelbe ſtehe bloß einer
Nationalverſammlung zu, und es ſei weder ein Wort geſprochen noch eine
Zeile geſchrieben worden, wodurch dieſes Recht beeinträchtigt würde. Dieß
ſcheint jeder derartigen Verabredung ein kategoriſches Dementi zu geben,
die in jedem Fall auch nur eine perſönliche Verpflichtung, welche den Umſtän-
den nach von ſehr problematiſchem Gewicht ſein dürfte, einſchließen könnte.
Die Dinge liegen demnach ſo daß man, ſelbſt angeſichts der bereits ziem-
lich ſicheren Niederlage der Radicalen, d. i. der ausgeſprochenen Kriegs-
partei, in den Wahlen, es ſich nicht verhehlen darf auch mit einer Natio-
nalverſammlung in der die Gemäßigten die Mehrheit haben, ſei der Ab-
ſchluß des Friedens noch nicht geſichert, und daß man daher, ohne ſich
übertriebenen Befürchtungen hinzugeben, doch auch die Möglichkeit des
Scheiterns der Friedensverhandlungen ins Auge faſſen muß. Andrer-
ſeits iſt dagegen die Zuverſicht gerechtfertigt daß, ſollte in der That der
beklagenswerthe Fall der Erneuerung der Feindſeligkeiten eintreten, der
Krieg von deutſcher Seite jetzt, nachdem durch den Fall von Paris die
Operationen im Felde von einer ſchweren Beeinträchtigung befreit und
zum mindeſten 100,000 Mann, wenn nicht mehr, des Pariſer Belage-
rungsheeres dafür verfügbar geworden ſind, mit einem Nachdruck und
mit Erfolgen geführt werden wird welche in nicht ferner Friſt den letzten
Widerſtand des Feindes völlig zu Boden werfen und Frankreich den un-
ausweichlichen Zwang auferlegen werden ſich dem Gebot des Siegers zu
unterwerfen.



Der Krieg.

Seit der Convention vom 28 Jan. hat
es in Paris nur zwei Dinge gegeben welche die öffentliche Meinung be-
ſchäftigten: die Nahrungsfrage und die Wahlen. Selbſt Zeitungen die
es ſonſt unter ihrer Würde halten ſich mit den kleinen Tagesintereſſen von
Paris zu beſchäftigen, machen bei der materiellen Frage der Wiederver-
proviantirung eine Ausnahme, und verzeichnen Tag für Tag die ankom-
menden Eiſenbahnzüge nach Gewicht der Ladungen und Zahl der Güterwagen.
Das Ravitaillement iſt ein bedeutender politiſcher Factor. Ehe man noch
in Paris daran dachte daß die Ediete Gambetta’s ein Schisma der politi-
ſchen Regierung von Frankreich hervorrufen könnten, verurtheilte man ſie,
weil die Nahrungsfrage durch ſie geſtört werden würde. Als man dann
vollends erfuhr daß auf die erſte Nachricht von dem Proteſt der Delega-
tion in Verſailles Befehl gegeben worden war einen großen Wagenzug,

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[762/0002] digen, beſchäftigen ſich die gemäßigten Wahlprogramme, wie es ſcheint, vorzugsweiſe mit der Frage der künftigen Regierungsform Frankreichs, und begnügen ſich im allgemeinen dem Wunſche nach Frieden Ausdruck zu geben, beobachten aber in Betreff der Friedensbedingungen eine auswei- chende Haltung. Man wird nicht umhin können hieraus Beſorgniß hin- ſichtlich des Ausgangs der bevorſtehenden Unterhandlungen zu ſchöpfen; denn es geht daraus nicht allein hervor daß die Volksſtimmung noch keines- wegs dahin gelangt iſt ſich mit dem Umfang und der Nothwendigkeit der von Seiten Frankreichs zu bringenden Opfer vertraut zu machen, ſondern man muß ſelbſt bezweifeln ob auch nur die Führer der conſervativen und gemäßigten Parteien in dieſer Beziehung zur richtigen Einſicht und zu einem klaren und feſten Entſchluſſe gekommen ſind. Die militäriſche Lage Frankreichs iſt freilich ſo verzweifelt ſchlecht, daß es durch eine Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten nur neuen Niederlagen und einem fortſchreitenden Ruin ſich ausſetzen würde; immerhin ſind aber noch reichlich zwei Drittel ſeines Gebiets außerhalb der feindlichen Gewalt, und franzöſiſche Streitkräfte, wenn auch noch ungenügender an Beſchaffen- heit als an Zahl, doch in ausreichendem Maße vorhanden um gut oder übel die Fortſetzung des Kriegs zu ermöglichen, falls die nationalen Leiden- ſchaften und die durch dieſelben erzeugten Illuſionen die Oberhand in der Nationalverſammlung gewinnen ſollten. Es liegen außerdem An- zeichen vor daß man in Frankreich immer noch nicht der Hoffnung gänzlich entſagt hat durch eine Verlängerung des Widerſtandes die für die franzö- ſiſche Sache ſich vielfach kundgebenden Sympathien Europa’s bis zu einem gctiven Einſchreiten zu Gunſten derſelben durch eine oder einige der bisher in unbeweglicher Neutralität verharrenden Großmächte zu ſteigern, ob- wohl es ſchwer ſein dürfte thatſächliche Anhaltspunkte, auf welche eine ſolche Hoffnung ſich ſtützen könnte, zu entdecken. Die engliſche Thronrede läßt freilich den Wunſch durchblicken Frankreich möglichſt milde Friedensbedin- gungen gewährt zu ſehen, enthält aber im übrigen auch nicht die leiſeſte Andeutung als ſei man in den leitenden Kreiſen jenſeit des Canals zu einer Intervention in dem deutſch-franzöſiſchen Kriege geneigt; und ſo be- fremdend in mancher Hinſicht die ſehr überraſchend gekommene Zuſammen- ſetzung des neuen Wiener Miniſteriums iſt, ſo würde es doch eine mehr als kühne Conjectur ſein aus derſelben den Schluß ziehen zu wollen daß Oeſterreich gegenwärtig, wo die Widerſtandskraft Frankreichs aufs tiefſte geſchwächt und die Einheit Deutſchlands, was auch kommen möge, end- gültig vollendet iſt, aus ſeiner bisher ſo reſervirten Haltung heraustreten werde, wollte man ſelbſt auf die erſt vor kurzem zwiſchen Wien und Ver- ſailles ausgetauſchten freundſchaftlichen Erklärungen und auf die ſich den- ſelben anſchließenden Kundgebungen der Delegationen gar kein Gewicht legen. Mit der Neutralität dieſer beiden Mächte gegenüber dem deutſch- franzöſiſchen Krieg iſt die paſſive Haltung Europa’s geſichert, da in St. Petersburg ſelbſtverſtändlich die Abſicht für Frankreich einzutreten nicht vorausgeſetzt werden kann, und zu einer dießfälligen Initiative Italiens, von allem andern abgeſehen, ſchon die Machtmittel desſelben nicht aus- reichen. Der nicht zu bezweifelnde dringende Wunſch der neutralen Cabi- nete dem Krieg endlich ein Ziel geſetzt zu ſehen, kann aber nicht beſſer unterſtützt werden als wenn ſie durch ihren Verkehr mit der franzöſiſchen Regierung dieſelbe vor jeder Täuſchung zu bewahren ſuchen, als könne Frankreich durch ein längeres Ausharren doch noch endlich Verbündete ge- winnen, und die mit der franzöſiſchen Nation ſympathiſirenden Organe der europäiſchen Preſſe ſollten ſich im Intereſſe ihres Schützlings das gleiche geſagt ſein laſſen, und ſich gewiſſenhaft hüten durch ihre Sprache Illuſionen zu nähren, die, falls ſie für die in Bordeaux bevorſtehenden Entſcheidun- gen maßgebend würden, das unglückliche Land nur einem wachſenden Ver- derben zuführen könnten. Wir können hiebei nicht die Befürchtung unterdrücken daß das von deutſcher Seite dem Elſaß und dem gleich dieſem zur Annexion beſtimmten Theile Lothringens gemachte Zugeſtändniß ſich an den Wahlen für die franzöſiſche Conſtituante zu betheiligen, die Stimmung der letzteren in einer für das Zuſtandekommen des Friedens ſchädlichen Weiſe beeinfluſſen dürfte. Man ſagt wohl nicht zu viel mit der Behauptung: daß dieſe Ein- räumung nach der bereits früher über dieſen wichtigen Punkt zwiſchen den beiderſeitigen Unterhändlern gepflogenen Erörterungen in Deutſchland um ſo mehr überraſcht hat, als angeſichts der abſolut nicht mehr haltbaren Lage von Paris die franzöſiſchen Machthaber auch hierin den Bedingungen ſich hätten unterwerfen müſſen die ihnen von deutſcher Seite auferlegt wurden. Es kann ſein daß man auf dieſer mit der unerwarteten Nach- giebigkeit die Abſicht verbunden hat die ohnehin ſehr ſchwierige Stellung der Pariſer Regierung gegenüber Hrn. Gambetta und der extremen Par- teien nicht noch mehr zu erſchweren, und daß man vielleicht auch geglaubt hat eine Verſagung der Wahlbetheiligung für Elſaß und Deutſch-Lothrin- gen werde nicht bloß bei den Wahlen ſelbſt der Agitation der Radicalen Vorſchub leiſten, ſondern auch von vornherein die Stimmung der National- verſammlung erbittern, und dieſelbe anſpornen gegen dieſe gleichſam anticipirte Beſitznahme franzöſiſcher Landestheile ſich aufzulehnen. Wir wollen wünſchen daß die Folgezeit dieſen Erwägungen und nicht den gewich- tigen Gründen Recht geben möge, die, wie nicht zu verkennen iſt, ſich da- gegen geltend machen laſſen. Zunächſt iſt die Thatſache offenkundig daß in Elſaß und Deutſch-Lothringen bereits viele und wichtige Einrichtungen mit Hinblick auf deren definitive Einverleibung in Deutſchland getroffen ſind, und daß daher der Eindruck dieſes Verfahrens auf die Nationalver- ſammlung ziemlich die gleiche Wirkung üben dürfte als es die Verſagung der Wahlen gethan haben würde, zumal die Abgeordneten aus dieſen Pro- vinzen nicht ermangeln werden durch eine möglichſt draſtiſche Schilderung der betreffenden Maßregeln die Gefühle ihrer Collegen in Wallung zu bringen. Die Scenen welche das Erſcheinen und die Haltung der Vertreter der zur Abtretung beſtimmten Landestheile hervorrufen muß und wird, ſind es vor allem welche uns mit ernſter Beſorgniß erfüllen. Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen daß dieſelben ſämmtlich gegen einen Frie- den proteſtiren werden deſſen Opfer ihre Heimathlande — in ihrem Sinne geſprochen — zu werden beſtimmt ſind, und zu welchen Manifeſtationen und Demonſtrationen der aufregendſten Art dieß in einer franzöſiſchen Verſammlung, die durch ihre Zuſammenſetzung nicht minder als durch ihre ganz exceptionelle Lage derartigen Impulſen im höchſten Grade zu- gänglich iſt, führen muß, bedarf keiner nähern Auslaſſung. Wir wollen hiebei noch das geringſte Gewicht darauf legen daß, aller Vorausſicht nach, der Kriegspartei dadurch mehr als 30 Stimmen zugeführt werden, obwohl dieß möglicherweiſe auch von weſentlichem Belang für die Entſcheidung ſein kann. Ob und welche Abrede in Betreff der Friedensbedingungen zwiſchen dem Grafen Bismarck und Hrn. Jules Favre genommen worden, iſt nicht bekannt geworden, obwohl von Seiten officiöſer Berliner Organe darüber Andeutungen gefallen ſind, welche faſt ſchließen laſſen ſollten dieſelben ſeien zur Sprache gekommen und von der Pariſer Regierung ſo weit ac- ceptirt, daß dieſe ſich anheiſchig gemacht habe ihre Annahme bei der Na- tionalverſammlung zu befürworten. Wir bekennen ſtarke Zweifel daran zu hegen daß dieſe Vermuthung richtig ſei. Nicht nur ſpricht die Wahrſchein- lichkeit dagen daß die Pariſer Macht haber derartige für ihre Stellung gegen- über ihrem Lande höchſt bedenkliche Verpflichtungen eingegangen ſein ſoll- ten, ſondern die „Amtszeitung“ ſagt ausdrücklich: die Regierung habe nicht das Recht die Friedensbedingungen zu erörtern, dasſelbe ſtehe bloß einer Nationalverſammlung zu, und es ſei weder ein Wort geſprochen noch eine Zeile geſchrieben worden, wodurch dieſes Recht beeinträchtigt würde. Dieß ſcheint jeder derartigen Verabredung ein kategoriſches Dementi zu geben, die in jedem Fall auch nur eine perſönliche Verpflichtung, welche den Umſtän- den nach von ſehr problematiſchem Gewicht ſein dürfte, einſchließen könnte. Die Dinge liegen demnach ſo daß man, ſelbſt angeſichts der bereits ziem- lich ſicheren Niederlage der Radicalen, d. i. der ausgeſprochenen Kriegs- partei, in den Wahlen, es ſich nicht verhehlen darf auch mit einer Natio- nalverſammlung in der die Gemäßigten die Mehrheit haben, ſei der Ab- ſchluß des Friedens noch nicht geſichert, und daß man daher, ohne ſich übertriebenen Befürchtungen hinzugeben, doch auch die Möglichkeit des Scheiterns der Friedensverhandlungen ins Auge faſſen muß. Andrer- ſeits iſt dagegen die Zuverſicht gerechtfertigt daß, ſollte in der That der beklagenswerthe Fall der Erneuerung der Feindſeligkeiten eintreten, der Krieg von deutſcher Seite jetzt, nachdem durch den Fall von Paris die Operationen im Felde von einer ſchweren Beeinträchtigung befreit und zum mindeſten 100,000 Mann, wenn nicht mehr, des Pariſer Belage- rungsheeres dafür verfügbar geworden ſind, mit einem Nachdruck und mit Erfolgen geführt werden wird welche in nicht ferner Friſt den letzten Widerſtand des Feindes völlig zu Boden werfen und Frankreich den un- ausweichlichen Zwang auferlegen werden ſich dem Gebot des Siegers zu unterwerfen. Der Krieg. H. Verſailles, 8 Febr. Seit der Convention vom 28 Jan. hat es in Paris nur zwei Dinge gegeben welche die öffentliche Meinung be- ſchäftigten: die Nahrungsfrage und die Wahlen. Selbſt Zeitungen die es ſonſt unter ihrer Würde halten ſich mit den kleinen Tagesintereſſen von Paris zu beſchäftigen, machen bei der materiellen Frage der Wiederver- proviantirung eine Ausnahme, und verzeichnen Tag für Tag die ankom- menden Eiſenbahnzüge nach Gewicht der Ladungen und Zahl der Güterwagen. Das Ravitaillement iſt ein bedeutender politiſcher Factor. Ehe man noch in Paris daran dachte daß die Ediete Gambetta’s ein Schisma der politi- ſchen Regierung von Frankreich hervorrufen könnten, verurtheilte man ſie, weil die Nahrungsfrage durch ſie geſtört werden würde. Als man dann vollends erfuhr daß auf die erſte Nachricht von dem Proteſt der Delega- tion in Verſailles Befehl gegeben worden war einen großen Wagenzug,

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 46, 15. Februar 1871, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine46_1871/2>, abgerufen am 06.06.2024.