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Allgemeine Zeitung, Nr. 37, 6. Februar 1850.

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Beilage zu Nr. 37 der Allg. Zeitung.
6 Februar 1850.

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Uebersicht.

Palmerston und die Vorgänge in Griechenland. -- Deutsche Kunst.
(Schraudolph.) -- Stuttgart. (Die Wahlagitationen.) -- Hamburg.
(IV.) -- Wien. (Die Ministerwechselgerüchte und der Föderatismus.)
-- v. Müllers dritte wissenschaftliche Expedition nach Centralafrika.



Palmerston und die Vorgänge in Griechenland.

--ch. Daß der spiritus vini als spiritus familiarissimus auf dem
Felde der Politik wie Strategie oft eine kaum geringere Rolle als in dem
Reiche der Musen spielt, dafür dürfte die Vergangenheit wie Gegenwart,
freilich nur aus ihren geheimsten Memoiren heraus, sehr interessante ge-
schichtliche Belege zu liefern im Stande seyn. Die "persönliche" Politik
ist auch allen persönlichen Einflüssen unterworfen, und unter diesen mag
der Magen sich noch immer mit dem als mächtig stets anerkannten Kam-
merdiener um den Vorrang streiten. Ob Lord Palmerston dem sonst in
England sehr beliebten Portwein gleichfalls freundschaftlichst zugethan ist,
weiß ich nicht; aber sicher habe ich es nicht bloß dem griechischen Boden
zuzuschreiben daß mir sogleich, bei der neuesten Nachricht aus Athen über
die Blokade des Piräeus, jener Satz einsiel der für deutsche Gymnasiasten
an der Spitze ihrer hellenischen Kenntnisse zu stehen pflegt, weil er "Ja-
cobs" Lesebuch eröffnet, nämlich: "###" Das Ver-
fahren des englischen Ministers des Auswärtigen gegen das Cabinet von
Athen ist ein so politisch wahnsinniges, daß bei seiner Conception die Rede
von Oporto mit in die Combination zu bringen wahrhaftig keinen Aus-
fluß individueller Bosheit enthält; und aus mehr als einem den Sprüch-
wörtern des Volkes nicht gar zu entfremdeten deutschen Munde wird es
bei der Kunde von den Vorgängen in Hellas hinsichtlich Seiner Lordschaft
sicher heißen: "Ist er denn nun reineswegs des Teufels?!"

Daß mit der Beilegung der Ausweisungsangelegenheit in Konstanti-
nopel die orientalische Frage keine weitere Lösung erfahren, davon wird
sich ein jeder überzeugt halten der die eigentlichen Streitpunkte am Bos-
porus klar aufgefaßt hat. In der Beilage zu Nr. 285 der "Allg. Ztg."
vom vorigen Jahr habe ich es versucht meine an Ort und Stelle geschöpf-
ten Anschauungen über diesen Gegenstand zu entwickeln, und die seit jener
Zeit gethanen Schritte der verschiedenen Cabinette in der weitern Behand-
lung der ersten aller politischen Fragen dürsten vielleicht in etwas für ihre
Richtigkeit sprechen. Daß die Internirung, beziehungsweise die Ausliefe-
rung oder Exportation der ungarischen Flüchtlinge nur den Vorwand her-
geben mußte um in den Räumen des Divans England und Rußland einen
Gang miteinander machen zu lassen, wurde von vornherein auch in der
deutschen, namentlich aber in der österreichischen Presse keinen Augenblick
verkannt. Die Interessen beider Reiche in dem Innern von Asien wie im
mittelländischen Meere stehen zu feindlich einander gegenüber, als daß es
für Rußland gleichgültig seyn könnte Großbritannien in diesen Gegenden
einen Hebel wie die ungarische Emigration gegen sich in die Hand zu geben,
aus Elementen zusammengesetzt welche der Downingstreet schon seit Jahr-
zehnten in Spanien und Sicilien, in Sardinien und selbst in Griechenland
für ihre egoistischen Zwecke unter der prahlerischen Fahne der "Freiheit"
die größten Dienste geleistet haben.

Das Cabinet von St. Petersburg darf nun und nimmermehr Eng-
land seinen jetzt schon so übergroßen Einfluß im mittelländischen Meere
durch die seit einem Jahrhundert erstrebte Besitzergreifung von Aegypten
auch auf Jahrhunderte hin sicherstellen lassen, und Großbritannien kann
es dagegen nicht zugeben daß Rußland eine offene Durchfuhr seiner Flotte
durch das Dardanellenthor von der Pforte erlangt, weil ihm dadurch
neben Oesterreich, Frankreich und Spanien noch ein neuer Gegner in
einem Binnensee erwachsen würde, über den zu herrschen England vermöge
seiner geographischen Lage nicht die geringsten Ansprüche nachzuweisen
vermag. Die Frage um den Besitz von Konstantinopel ist eigentlich nicht
der innerste Nerv der Sache; Rußland kann das alte Byzanz nicht erobern
wenn es durch diesen Schritt nicht sogleich einen geographischen Dualis-
mus in sein eigenes ungeheures Reich werfen will, der in kürzester Zeit
nicht verfehlen würde sich auch politisch zu manifestiren, und zugleich
Frankreich, Spanien wie Oesterreich, die bei der Erhaltung der Türkei alle
drei lebhaft interessirt sind, sich auf der Stelle zu entfremden, oder gar auf
die englische Seite hinüberzudrängen beabsichtigt. Beschränkt es sich da-
gegen darauf sich ein Durchfahrtsrecht von der Pforte zu erwerben, so wer-
den jene drei ebengenannten Staaten in ihm gern einen Verbündeten gegen
die englische Uebermacht innerhalb der herculischen Säulen aufnehmen.
[Spaltenumbruch] Der oben erwähnte Aufsatz stellte, zu einer Zeit als man jeden Augenblick
den Losbruch eines Krieges zwischen England, Frankreich und der Türkei
einerseits, und Rußland und Oesterreich andererseits erwartete, die An-
sicht auf: daß trotz des Anscheins weder Frankreich ein Interesse haben
könnte hier mit England Hand in Hand zu gehen, noch Oesterreich von
den etwaigen Planen des Czaren auf die Türkei Vortheil für seine Ver-
hältnisse an der untern Donau erwarten dürfe; wir haben seit jener Zeit
die französische Flotte sich von der englischen lossagen sehen, und wenn
noch jetzt Fürst Schwarzenberg mit Nesselrode zusammensteht, so läßt sich
vermuthen daß man österreichischerseits über die russischen Absichten hin-
sichtlich der zweiten Siebenhügelstadt beruhigt ist.

Gehen wir nun nach dieser kurzen Recapitulation der Verhältnisse
an die Darlegung des neuesten Stadiums in dem jenseits des Caps Ma-
tapan zwischen England und Rußland geführten Kampfe über, so muß
uns die Ausgleichung der Flüchtlingsfrage, wie sie kürzlich die Zeitungen
meldeten, als eine neue diplomatische Niederlage Palmerstons erscheinen;
nicht so sehr deßwegen weil Rußlands und Oesterreichs Anforderungen
ziemlich Genüge geschehen ist, als vielmehr weil sich der Divan in seiner
Nachgiebigkeit gegen die nordischen Mächte nunmehr von England los-
sagte
(?). Die bekannte Schlauheit der türkischen Diplomatie hat es keinen
Augenblick verkannt, daß Englands Freundschaft der Pforte ebenso nach-
theilig seyn würde, wie die russische Feindschaft, und deßwegen wohl im
geheimen den Feind sich wieder zum Freunde zu machen gesucht, während
sie bestrebt war sich aus den Armen des Freundes loszuwinden. Die glän-
zende Aufnahme von Fuad Effendi an der Newa dürfte vielleicht einige
Anhaltspunkte für die Annahme eines geheimen Verständnisses zwischen
Rußland und der Türkei, weit über die Flüchtlingsfrage hinaus, an die
Hand geben, zumal wenn man das gleichzeitige durch keinen äußeren
Grund motivirte Umsegeln der Dardanellenschlösser von Seiten der eng-
lischen Flotte damit in Rechnung bringt. Die Türkei steht jetzt auf russi-
scher Seite gegen England, und seine Plane auf Aegypten, diesen gewon-
nenen Vortheil seines Gegners im Osten von Europa will nun das Cabi-
net von St. James durch die völlige Unschädlichmachung, beziehungsweise
Besetzung Griechenlands paralysiren. Die Gefahr ist allerdings da daß
die griechische Flotte sich der russisch-türkischen anschließen könnte, und
zugleich muß England auch einen Punkt auf dem Festlande besitzen wenn
es mit seinen Schiffen nachdrücklich operiren wird.

Aber, und darin liegt eben das tolle und wahnsinnige der Palmer-
ston'schen Politik, die Vorgänge in Griechenland werden England seiner
letzten Bundesgenossen auf dem europäischen Festlande, der Idealpolitiker
berauben, so daß es fortan das ganze einige Europa sich gegenübersieht.
Der ungarischen Frage ließ sich noch immer eine liberal-humanistische
Maske geben, unter der die egoistischen Plane nicht allgemein entdeckt
wurden; die Behandlung Griechenlands erinnert jedoch so sehr an das
einstige Verfahren gegen Dänemark und Portugal, der bekannte Handels-
neid, die Kaperlust, die Ländergier blicken daraus so unverkennbar hervor
daß nicht bloß der Rest der Philhellenen und der deutschen Liberalen, son-
dern alle bisherigen Bewunderer des englischen Staatsgebäudes in die
Reihen derer übertreten werden die schon seit Jahren die Nothwendigkeit
eines solidarischen Kampfes von Europa gegen das Inselreich predigen.
Es mag immerhin richtig seyn daß das brittische Cabinet einen Schritt
thun mußte um die russische Anleihe des Hauses Baring, die sicher später
gegen England gebraucht seyn würde, zu vereiteln, daß vom englischen
Standpunkte aus eine Erweiterung des jonischen Inselstaates als Zwi-
schenstation nach Ostindien eine Nothwendigkeit ist; allein so ungeschickt
sich dieser politischen Aufgabe entledigen heißt denn doch der gewandten
russischen Diplomatie selber die Brücken bauen. Seit wann ist denn der
Satz im Völkerrechte geltend daß eine Regierung von der andern mit ge-
waffneter Hand ohne vorhergegangene Mahnung binnen vierundzwanzig
Stunden eine Prästation schuldiger Gelder verlangen kann; seit wann
verfährt man mit Staaten, deren Garantie die europäischen Großmächte
übernommen haben, schlimmer als mit dem gewöhnlichsten Privatmann?
Englands Geldforderungen an Griechenland mögen immerhin gültig seyn,
und sich gegenwärtig auch kein Baron Eynard mehr sinden der für letzte-
res intercedirte; aber wo hat man denn in der neuesten Zeit nur gelesen
daß das reiche Großbritannien jenes Geldes so bedürftig wäre, um plötz-
lich so nachdrücklich auf Bezahlung zu dringen, abgesehen davon daß wenn
zwischen Hellas und England einmal liquidirt werden soll, das brittische
Museum auch die unbezahlbaren Kunstschätze zurückgeben muß, welche 1819
Lord Elgin aus dem Parthenon -- gestohlen hat! Man wird uns viel-
leicht von gewisser Seite entgegnen, die Blokade des Piräeus geschehe deß-
wegen weil die griechische Regierung die neulich erfundene Verschwörung

Mittwoch.
Beilage zu Nr. 37 der Allg. Zeitung.
6 Februar 1850.

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Ueberſicht.

Palmerſton und die Vorgänge in Griechenland. — Deutſche Kunſt.
(Schraudolph.) — Stuttgart. (Die Wahlagitationen.) — Hamburg.
(IV.) — Wien. (Die Miniſterwechſelgerüchte und der Föderatismus.)
— v. Müllers dritte wiſſenſchaftliche Expedition nach Centralafrika.



Palmerſton und die Vorgänge in Griechenland.

ch. Daß der spiritus vini als spiritus familiarissimus auf dem
Felde der Politik wie Strategie oft eine kaum geringere Rolle als in dem
Reiche der Muſen ſpielt, dafür dürfte die Vergangenheit wie Gegenwart,
freilich nur aus ihren geheimſten Memoiren heraus, ſehr intereſſante ge-
ſchichtliche Belege zu liefern im Stande ſeyn. Die „perſönliche“ Politik
iſt auch allen perſönlichen Einflüſſen unterworfen, und unter dieſen mag
der Magen ſich noch immer mit dem als mächtig ſtets anerkannten Kam-
merdiener um den Vorrang ſtreiten. Ob Lord Palmerſton dem ſonſt in
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weiß ich nicht; aber ſicher habe ich es nicht bloß dem griechiſchen Boden
zuzuſchreiben daß mir ſogleich, bei der neueſten Nachricht aus Athen über
die Blokade des Piräeus, jener Satz einſiel der für deutſche Gymnaſiaſten
an der Spitze ihrer helleniſchen Kenntniſſe zu ſtehen pflegt, weil er „Ja-
cobs“ Leſebuch eröffnet, nämlich: „###“ Das Ver-
fahren des engliſchen Miniſters des Auswärtigen gegen das Cabinet von
Athen iſt ein ſo politiſch wahnſinniges, daß bei ſeiner Conception die Rede
von Oporto mit in die Combination zu bringen wahrhaftig keinen Aus-
fluß individueller Bosheit enthält; und aus mehr als einem den Sprüch-
wörtern des Volkes nicht gar zu entfremdeten deutſchen Munde wird es
bei der Kunde von den Vorgängen in Hellas hinſichtlich Seiner Lordſchaft
ſicher heißen: „Iſt er denn nun reineswegs des Teufels?!“

Daß mit der Beilegung der Ausweiſungsangelegenheit in Konſtanti-
nopel die orientaliſche Frage keine weitere Löſung erfahren, davon wird
ſich ein jeder überzeugt halten der die eigentlichen Streitpunkte am Bos-
porus klar aufgefaßt hat. In der Beilage zu Nr. 285 der „Allg. Ztg.“
vom vorigen Jahr habe ich es verſucht meine an Ort und Stelle geſchöpf-
ten Anſchauungen über dieſen Gegenſtand zu entwickeln, und die ſeit jener
Zeit gethanen Schritte der verſchiedenen Cabinette in der weitern Behand-
lung der erſten aller politiſchen Fragen dürſten vielleicht in etwas für ihre
Richtigkeit ſprechen. Daß die Internirung, beziehungsweiſe die Ausliefe-
rung oder Exportation der ungariſchen Flüchtlinge nur den Vorwand her-
geben mußte um in den Räumen des Divans England und Rußland einen
Gang miteinander machen zu laſſen, wurde von vornherein auch in der
deutſchen, namentlich aber in der öſterreichiſchen Preſſe keinen Augenblick
verkannt. Die Intereſſen beider Reiche in dem Innern von Aſien wie im
mittelländiſchen Meere ſtehen zu feindlich einander gegenüber, als daß es
für Rußland gleichgültig ſeyn könnte Großbritannien in dieſen Gegenden
einen Hebel wie die ungariſche Emigration gegen ſich in die Hand zu geben,
aus Elementen zuſammengeſetzt welche der Downingſtreet ſchon ſeit Jahr-
zehnten in Spanien und Sicilien, in Sardinien und ſelbſt in Griechenland
für ihre egoiſtiſchen Zwecke unter der prahleriſchen Fahne der „Freiheit“
die größten Dienſte geleiſtet haben.

Das Cabinet von St. Petersburg darf nun und nimmermehr Eng-
land ſeinen jetzt ſchon ſo übergroßen Einfluß im mittelländiſchen Meere
durch die ſeit einem Jahrhundert erſtrebte Beſitzergreifung von Aegypten
auch auf Jahrhunderte hin ſicherſtellen laſſen, und Großbritannien kann
es dagegen nicht zugeben daß Rußland eine offene Durchfuhr ſeiner Flotte
durch das Dardanellenthor von der Pforte erlangt, weil ihm dadurch
neben Oeſterreich, Frankreich und Spanien noch ein neuer Gegner in
einem Binnenſee erwachſen würde, über den zu herrſchen England vermöge
ſeiner geographiſchen Lage nicht die geringſten Anſprüche nachzuweiſen
vermag. Die Frage um den Beſitz von Konſtantinopel iſt eigentlich nicht
der innerſte Nerv der Sache; Rußland kann das alte Byzanz nicht erobern
wenn es durch dieſen Schritt nicht ſogleich einen geographiſchen Dualis-
mus in ſein eigenes ungeheures Reich werfen will, der in kürzeſter Zeit
nicht verfehlen würde ſich auch politiſch zu manifeſtiren, und zugleich
Frankreich, Spanien wie Oeſterreich, die bei der Erhaltung der Türkei alle
drei lebhaft intereſſirt ſind, ſich auf der Stelle zu entfremden, oder gar auf
die engliſche Seite hinüberzudrängen beabſichtigt. Beſchränkt es ſich da-
gegen darauf ſich ein Durchfahrtsrecht von der Pforte zu erwerben, ſo wer-
den jene drei ebengenannten Staaten in ihm gern einen Verbündeten gegen
die engliſche Uebermacht innerhalb der herculiſchen Säulen aufnehmen.
[Spaltenumbruch] Der oben erwähnte Aufſatz ſtellte, zu einer Zeit als man jeden Augenblick
den Losbruch eines Krieges zwiſchen England, Frankreich und der Türkei
einerſeits, und Rußland und Oeſterreich andererſeits erwartete, die An-
ſicht auf: daß trotz des Anſcheins weder Frankreich ein Intereſſe haben
könnte hier mit England Hand in Hand zu gehen, noch Oeſterreich von
den etwaigen Planen des Czaren auf die Türkei Vortheil für ſeine Ver-
hältniſſe an der untern Donau erwarten dürfe; wir haben ſeit jener Zeit
die franzöſiſche Flotte ſich von der engliſchen losſagen ſehen, und wenn
noch jetzt Fürſt Schwarzenberg mit Neſſelrode zuſammenſteht, ſo läßt ſich
vermuthen daß man öſterreichiſcherſeits über die ruſſiſchen Abſichten hin-
ſichtlich der zweiten Siebenhügelſtadt beruhigt iſt.

Gehen wir nun nach dieſer kurzen Recapitulation der Verhältniſſe
an die Darlegung des neueſten Stadiums in dem jenſeits des Caps Ma-
tapan zwiſchen England und Rußland geführten Kampfe über, ſo muß
uns die Ausgleichung der Flüchtlingsfrage, wie ſie kürzlich die Zeitungen
meldeten, als eine neue diplomatiſche Niederlage Palmerſtons erſcheinen;
nicht ſo ſehr deßwegen weil Rußlands und Oeſterreichs Anforderungen
ziemlich Genüge geſchehen iſt, als vielmehr weil ſich der Divan in ſeiner
Nachgiebigkeit gegen die nordiſchen Mächte nunmehr von England los-
ſagte
(?). Die bekannte Schlauheit der türkiſchen Diplomatie hat es keinen
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theilig ſeyn würde, wie die ruſſiſche Feindſchaft, und deßwegen wohl im
geheimen den Feind ſich wieder zum Freunde zu machen geſucht, während
ſie beſtrebt war ſich aus den Armen des Freundes loszuwinden. Die glän-
zende Aufnahme von Fuad Effendi an der Newa dürfte vielleicht einige
Anhaltspunkte für die Annahme eines geheimen Verſtändniſſes zwiſchen
Rußland und der Türkei, weit über die Flüchtlingsfrage hinaus, an die
Hand geben, zumal wenn man das gleichzeitige durch keinen äußeren
Grund motivirte Umſegeln der Dardanellenſchlöſſer von Seiten der eng-
liſchen Flotte damit in Rechnung bringt. Die Türkei ſteht jetzt auf ruſſi-
ſcher Seite gegen England, und ſeine Plane auf Aegypten, dieſen gewon-
nenen Vortheil ſeines Gegners im Oſten von Europa will nun das Cabi-
net von St. James durch die völlige Unſchädlichmachung, beziehungsweiſe
Beſetzung Griechenlands paralyſiren. Die Gefahr iſt allerdings da daß
die griechiſche Flotte ſich der ruſſiſch-türkiſchen anſchließen könnte, und
zugleich muß England auch einen Punkt auf dem Feſtlande beſitzen wenn
es mit ſeinen Schiffen nachdrücklich operiren wird.

Aber, und darin liegt eben das tolle und wahnſinnige der Palmer-
ſton’ſchen Politik, die Vorgänge in Griechenland werden England ſeiner
letzten Bundesgenoſſen auf dem europäiſchen Feſtlande, der Idealpolitiker
berauben, ſo daß es fortan das ganze einige Europa ſich gegenüberſieht.
Der ungariſchen Frage ließ ſich noch immer eine liberal-humaniſtiſche
Maske geben, unter der die egoiſtiſchen Plane nicht allgemein entdeckt
wurden; die Behandlung Griechenlands erinnert jedoch ſo ſehr an das
einſtige Verfahren gegen Dänemark und Portugal, der bekannte Handels-
neid, die Kaperluſt, die Ländergier blicken daraus ſo unverkennbar hervor
daß nicht bloß der Reſt der Philhellenen und der deutſchen Liberalen, ſon-
dern alle bisherigen Bewunderer des engliſchen Staatsgebäudes in die
Reihen derer übertreten werden die ſchon ſeit Jahren die Nothwendigkeit
eines ſolidariſchen Kampfes von Europa gegen das Inſelreich predigen.
Es mag immerhin richtig ſeyn daß das brittiſche Cabinet einen Schritt
thun mußte um die ruſſiſche Anleihe des Hauſes Baring, die ſicher ſpäter
gegen England gebraucht ſeyn würde, zu vereiteln, daß vom engliſchen
Standpunkte aus eine Erweiterung des joniſchen Inſelſtaates als Zwi-
ſchenſtation nach Oſtindien eine Nothwendigkeit iſt; allein ſo ungeſchickt
ſich dieſer politiſchen Aufgabe entledigen heißt denn doch der gewandten
ruſſiſchen Diplomatie ſelber die Brücken bauen. Seit wann iſt denn der
Satz im Völkerrechte geltend daß eine Regierung von der andern mit ge-
waffneter Hand ohne vorhergegangene Mahnung binnen vierundzwanzig
Stunden eine Präſtation ſchuldiger Gelder verlangen kann; ſeit wann
verfährt man mit Staaten, deren Garantie die europäiſchen Großmächte
übernommen haben, ſchlimmer als mit dem gewöhnlichſten Privatmann?
Englands Geldforderungen an Griechenland mögen immerhin gültig ſeyn,
und ſich gegenwärtig auch kein Baron Eynard mehr ſinden der für letzte-
res intercedirte; aber wo hat man denn in der neueſten Zeit nur geleſen
daß das reiche Großbritannien jenes Geldes ſo bedürftig wäre, um plötz-
lich ſo nachdrücklich auf Bezahlung zu dringen, abgeſehen davon daß wenn
zwiſchen Hellas und England einmal liquidirt werden ſoll, das brittiſche
Muſeum auch die unbezahlbaren Kunſtſchätze zurückgeben muß, welche 1819
Lord Elgin aus dem Parthenon — geſtohlen hat! Man wird uns viel-
leicht von gewiſſer Seite entgegnen, die Blokade des Piräeus geſchehe deß-
wegen weil die griechiſche Regierung die neulich erfundene Verſchwörung

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[0009] Mittwoch. Beilage zu Nr. 37 der Allg. Zeitung. 6 Februar 1850. Ueberſicht. Palmerſton und die Vorgänge in Griechenland. — Deutſche Kunſt. (Schraudolph.) — Stuttgart. (Die Wahlagitationen.) — Hamburg. (IV.) — Wien. (Die Miniſterwechſelgerüchte und der Föderatismus.) — v. Müllers dritte wiſſenſchaftliche Expedition nach Centralafrika. Palmerſton und die Vorgänge in Griechenland. —ch. Daß der spiritus vini als spiritus familiarissimus auf dem Felde der Politik wie Strategie oft eine kaum geringere Rolle als in dem Reiche der Muſen ſpielt, dafür dürfte die Vergangenheit wie Gegenwart, freilich nur aus ihren geheimſten Memoiren heraus, ſehr intereſſante ge- ſchichtliche Belege zu liefern im Stande ſeyn. Die „perſönliche“ Politik iſt auch allen perſönlichen Einflüſſen unterworfen, und unter dieſen mag der Magen ſich noch immer mit dem als mächtig ſtets anerkannten Kam- merdiener um den Vorrang ſtreiten. Ob Lord Palmerſton dem ſonſt in England ſehr beliebten Portwein gleichfalls freundſchaftlichſt zugethan iſt, weiß ich nicht; aber ſicher habe ich es nicht bloß dem griechiſchen Boden zuzuſchreiben daß mir ſogleich, bei der neueſten Nachricht aus Athen über die Blokade des Piräeus, jener Satz einſiel der für deutſche Gymnaſiaſten an der Spitze ihrer helleniſchen Kenntniſſe zu ſtehen pflegt, weil er „Ja- cobs“ Leſebuch eröffnet, nämlich: „###“ Das Ver- fahren des engliſchen Miniſters des Auswärtigen gegen das Cabinet von Athen iſt ein ſo politiſch wahnſinniges, daß bei ſeiner Conception die Rede von Oporto mit in die Combination zu bringen wahrhaftig keinen Aus- fluß individueller Bosheit enthält; und aus mehr als einem den Sprüch- wörtern des Volkes nicht gar zu entfremdeten deutſchen Munde wird es bei der Kunde von den Vorgängen in Hellas hinſichtlich Seiner Lordſchaft ſicher heißen: „Iſt er denn nun reineswegs des Teufels?!“ Daß mit der Beilegung der Ausweiſungsangelegenheit in Konſtanti- nopel die orientaliſche Frage keine weitere Löſung erfahren, davon wird ſich ein jeder überzeugt halten der die eigentlichen Streitpunkte am Bos- porus klar aufgefaßt hat. In der Beilage zu Nr. 285 der „Allg. Ztg.“ vom vorigen Jahr habe ich es verſucht meine an Ort und Stelle geſchöpf- ten Anſchauungen über dieſen Gegenſtand zu entwickeln, und die ſeit jener Zeit gethanen Schritte der verſchiedenen Cabinette in der weitern Behand- lung der erſten aller politiſchen Fragen dürſten vielleicht in etwas für ihre Richtigkeit ſprechen. Daß die Internirung, beziehungsweiſe die Ausliefe- rung oder Exportation der ungariſchen Flüchtlinge nur den Vorwand her- geben mußte um in den Räumen des Divans England und Rußland einen Gang miteinander machen zu laſſen, wurde von vornherein auch in der deutſchen, namentlich aber in der öſterreichiſchen Preſſe keinen Augenblick verkannt. Die Intereſſen beider Reiche in dem Innern von Aſien wie im mittelländiſchen Meere ſtehen zu feindlich einander gegenüber, als daß es für Rußland gleichgültig ſeyn könnte Großbritannien in dieſen Gegenden einen Hebel wie die ungariſche Emigration gegen ſich in die Hand zu geben, aus Elementen zuſammengeſetzt welche der Downingſtreet ſchon ſeit Jahr- zehnten in Spanien und Sicilien, in Sardinien und ſelbſt in Griechenland für ihre egoiſtiſchen Zwecke unter der prahleriſchen Fahne der „Freiheit“ die größten Dienſte geleiſtet haben. Das Cabinet von St. Petersburg darf nun und nimmermehr Eng- land ſeinen jetzt ſchon ſo übergroßen Einfluß im mittelländiſchen Meere durch die ſeit einem Jahrhundert erſtrebte Beſitzergreifung von Aegypten auch auf Jahrhunderte hin ſicherſtellen laſſen, und Großbritannien kann es dagegen nicht zugeben daß Rußland eine offene Durchfuhr ſeiner Flotte durch das Dardanellenthor von der Pforte erlangt, weil ihm dadurch neben Oeſterreich, Frankreich und Spanien noch ein neuer Gegner in einem Binnenſee erwachſen würde, über den zu herrſchen England vermöge ſeiner geographiſchen Lage nicht die geringſten Anſprüche nachzuweiſen vermag. Die Frage um den Beſitz von Konſtantinopel iſt eigentlich nicht der innerſte Nerv der Sache; Rußland kann das alte Byzanz nicht erobern wenn es durch dieſen Schritt nicht ſogleich einen geographiſchen Dualis- mus in ſein eigenes ungeheures Reich werfen will, der in kürzeſter Zeit nicht verfehlen würde ſich auch politiſch zu manifeſtiren, und zugleich Frankreich, Spanien wie Oeſterreich, die bei der Erhaltung der Türkei alle drei lebhaft intereſſirt ſind, ſich auf der Stelle zu entfremden, oder gar auf die engliſche Seite hinüberzudrängen beabſichtigt. Beſchränkt es ſich da- gegen darauf ſich ein Durchfahrtsrecht von der Pforte zu erwerben, ſo wer- den jene drei ebengenannten Staaten in ihm gern einen Verbündeten gegen die engliſche Uebermacht innerhalb der herculiſchen Säulen aufnehmen. Der oben erwähnte Aufſatz ſtellte, zu einer Zeit als man jeden Augenblick den Losbruch eines Krieges zwiſchen England, Frankreich und der Türkei einerſeits, und Rußland und Oeſterreich andererſeits erwartete, die An- ſicht auf: daß trotz des Anſcheins weder Frankreich ein Intereſſe haben könnte hier mit England Hand in Hand zu gehen, noch Oeſterreich von den etwaigen Planen des Czaren auf die Türkei Vortheil für ſeine Ver- hältniſſe an der untern Donau erwarten dürfe; wir haben ſeit jener Zeit die franzöſiſche Flotte ſich von der engliſchen losſagen ſehen, und wenn noch jetzt Fürſt Schwarzenberg mit Neſſelrode zuſammenſteht, ſo läßt ſich vermuthen daß man öſterreichiſcherſeits über die ruſſiſchen Abſichten hin- ſichtlich der zweiten Siebenhügelſtadt beruhigt iſt. Gehen wir nun nach dieſer kurzen Recapitulation der Verhältniſſe an die Darlegung des neueſten Stadiums in dem jenſeits des Caps Ma- tapan zwiſchen England und Rußland geführten Kampfe über, ſo muß uns die Ausgleichung der Flüchtlingsfrage, wie ſie kürzlich die Zeitungen meldeten, als eine neue diplomatiſche Niederlage Palmerſtons erſcheinen; nicht ſo ſehr deßwegen weil Rußlands und Oeſterreichs Anforderungen ziemlich Genüge geſchehen iſt, als vielmehr weil ſich der Divan in ſeiner Nachgiebigkeit gegen die nordiſchen Mächte nunmehr von England los- ſagte(?). Die bekannte Schlauheit der türkiſchen Diplomatie hat es keinen Augenblick verkannt, daß Englands Freundſchaft der Pforte ebenſo nach- theilig ſeyn würde, wie die ruſſiſche Feindſchaft, und deßwegen wohl im geheimen den Feind ſich wieder zum Freunde zu machen geſucht, während ſie beſtrebt war ſich aus den Armen des Freundes loszuwinden. Die glän- zende Aufnahme von Fuad Effendi an der Newa dürfte vielleicht einige Anhaltspunkte für die Annahme eines geheimen Verſtändniſſes zwiſchen Rußland und der Türkei, weit über die Flüchtlingsfrage hinaus, an die Hand geben, zumal wenn man das gleichzeitige durch keinen äußeren Grund motivirte Umſegeln der Dardanellenſchlöſſer von Seiten der eng- liſchen Flotte damit in Rechnung bringt. Die Türkei ſteht jetzt auf ruſſi- ſcher Seite gegen England, und ſeine Plane auf Aegypten, dieſen gewon- nenen Vortheil ſeines Gegners im Oſten von Europa will nun das Cabi- net von St. James durch die völlige Unſchädlichmachung, beziehungsweiſe Beſetzung Griechenlands paralyſiren. Die Gefahr iſt allerdings da daß die griechiſche Flotte ſich der ruſſiſch-türkiſchen anſchließen könnte, und zugleich muß England auch einen Punkt auf dem Feſtlande beſitzen wenn es mit ſeinen Schiffen nachdrücklich operiren wird. Aber, und darin liegt eben das tolle und wahnſinnige der Palmer- ſton’ſchen Politik, die Vorgänge in Griechenland werden England ſeiner letzten Bundesgenoſſen auf dem europäiſchen Feſtlande, der Idealpolitiker berauben, ſo daß es fortan das ganze einige Europa ſich gegenüberſieht. Der ungariſchen Frage ließ ſich noch immer eine liberal-humaniſtiſche Maske geben, unter der die egoiſtiſchen Plane nicht allgemein entdeckt wurden; die Behandlung Griechenlands erinnert jedoch ſo ſehr an das einſtige Verfahren gegen Dänemark und Portugal, der bekannte Handels- neid, die Kaperluſt, die Ländergier blicken daraus ſo unverkennbar hervor daß nicht bloß der Reſt der Philhellenen und der deutſchen Liberalen, ſon- dern alle bisherigen Bewunderer des engliſchen Staatsgebäudes in die Reihen derer übertreten werden die ſchon ſeit Jahren die Nothwendigkeit eines ſolidariſchen Kampfes von Europa gegen das Inſelreich predigen. Es mag immerhin richtig ſeyn daß das brittiſche Cabinet einen Schritt thun mußte um die ruſſiſche Anleihe des Hauſes Baring, die ſicher ſpäter gegen England gebraucht ſeyn würde, zu vereiteln, daß vom engliſchen Standpunkte aus eine Erweiterung des joniſchen Inſelſtaates als Zwi- ſchenſtation nach Oſtindien eine Nothwendigkeit iſt; allein ſo ungeſchickt ſich dieſer politiſchen Aufgabe entledigen heißt denn doch der gewandten ruſſiſchen Diplomatie ſelber die Brücken bauen. Seit wann iſt denn der Satz im Völkerrechte geltend daß eine Regierung von der andern mit ge- waffneter Hand ohne vorhergegangene Mahnung binnen vierundzwanzig Stunden eine Präſtation ſchuldiger Gelder verlangen kann; ſeit wann verfährt man mit Staaten, deren Garantie die europäiſchen Großmächte übernommen haben, ſchlimmer als mit dem gewöhnlichſten Privatmann? 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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 37, 6. Februar 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine37_1850/9>, abgerufen am 01.06.2024.