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Allgemeine Zeitung, Nr. 164, 12. Juni 1860.

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Beilage zu Nr. 164 der Allg. Zeitung.
12 Junius 1860.


[Spaltenumbruch]
Uebersicht.
Leopold v. Orlich. (Nekrolog.) -- Die Gräfin Dora d'Istria über
die Frauen im Orient. (I.) -- Gedichte von Heinrich Puchta. -- Schwe-
den und Norwegen. (Stockholm: Frühlingswetter. Ueberschwemmungen.
Das Königspaar. Prinz Oscar in Upsala. Reichstagsverhandlungen.
Andersson. Subscription für Garibaldi.) -- China. (Die Antwort des
Pekinger Cabinets auf das französische Ultimatum.)
Neueste Posten. Frankfurt. (Aus der Bundestagssitzung vom
8 Jun.) -- Stuttgart. (Abreise der Kaiserin-Mutter von Rußland.) --
Wien. (Aus dem Reichsrath. Tagesbericht.) -- Triest. (Aus Messina.
Neueste Ueberlandpost.) -- Bern. (Die Besitzergreifung Savoyens.) --
Paris. (Inhalt der Tagesblätter.) -- Marseille. (Aus Palermo.) --
Rom. (Der neapolitanische Gesandte in Paris.) -- Turin. (Die Ab-
tretung Savoyens und Nizza's. -- Handels- und Börsennachrichten.
(Frankfurt. Breslau.)


Telegraphische Berichte.

Patrie. Eine Turiner Depesche mel-
det daß eine Confusion bezüglich der brittischen Ausschiffung entstan-
den, und die englische Occupation des Castells von Palermo nicht
bewerkstelligt worden ist.

Moniteur. Neapel, 10 Jun. Die
Räumung Palermo's ist beendigt. Die Truppen werden nach Gaeta
dirigirt. Die Neapolitaner in Sicilien concentriren sich in Messina,
Syracus und Agosta.

Wegen des Anschlusses von Savoyen
findet am Donnerstag eine kaiserliche Revue, nebst Tedeum und Illu-
mination statt. Die englische Occupation Castellamare's wird fort-
während widersprochen.

Weitere Depeschen s. Neueste Posten.


Leopold v. Orlich.

Die Times sagt in einem Nachruf: "Major Leopold v. Orlich, von
der preußischen Garde, ein Ritter mehrerer Orden, welcher am vorigen
Sonnabend (2 Jun.) Abends im Hause des Admirals Hamilton in Wimpole-
Street (London) eines plötzlichen Todes gestorben ist, war der Sohn jenes
Officiers dessen verzweifelte Vertheidigung Königsbergs gegen Marschall
Ney der Geschichte angehört. Er zeichnete sich nicht bloß im preußischen
Dienst aus, sondern nahm auch thätigen Antheil an den Operationen der
brittischen Armee in Indien, wohin er nach unsern Unfällen in Afghanistan
eine militärische Sendung des Königs von Preußen erhalten hatte." (Die
Times verfällt hier in einen kleinen Irrthum. Orlich hatte keine "Mission,"
sondern erhielt, wie er selbst in der Vorrede zu seinen Reisebriefen über Ost-
indien sagt, auf sein Ansuchen vom König die Erlaubniß an den Kriegser-
eignissen in Afghanistan theilzunehmen; als er aber im Jahr 1841 über
Aegypten, Bombay und Kuratschi in Firospur ankam, war der zweite afgha-
nische Krieg schon beendigt, und er benutzte nun die Gelegenheit um Land
und Leute kennen zu lernen, kehrte dann über Madras, Ceylon, Aden u. s. w.
zurück, und langte im Juni 1843 wieder in England an. Die Frucht dieser
Fahrt war sein bekanntes, in Briefen an Alex. v. Humboldt und Karl Ritter
verfaßtes Werk, von welchem voriges Jahr die dritte Auflage erschien. Auch
erschien es alsbald in englischer Uebersetzung.) Die brittische Herrschaft in Indien,
fährt die Times fort, zog seinen Geist und seine Sympathie lebhaft an, und er gab
nicht mir jene interessante Reisebeschreibung heraus, sondern war auch in seinen
letzten Lebensjahren mit einer sorgfältig und gewissenhaft bearbeiteten Ge-
schichte Brittisch-Indiens beschäftigt. Zwei Bände **) derselben sind bereits
in Deutschland heraus, und mit Beifall aufgenommen worden. Der Major
hinterläßt reiche Materialien zur Vollendung seines Werks, welche hoffentlich
in würdige Hände fallen werden. Unter der Unzahl von Flugschriften die
über die Ursachen der indischen Meuterei erschienen sind, zeichnete sich die Orlichs
durch gesunden Verstand und eine Enthaltsamkeit von Uebertreibung aus, die
damals wenige Engländer besitzen konnten. Seine andern bekannteren Schriften
[Spaltenumbruch] sind sein "Leben des großen Kurfürsten" und der "Schlesische Krieg," die unter
den kriegsgeschichtlichen Werken in Deutschland guten Ruf haben. Er
war ein Mann von höchster Rechtschaffenheit, und entschieden liberal in
Politik und Philosophie. Seine lange vertraute Bekanntschaft mit dem Prinz-
Regenten von Preußen kennzeichnete eine gegenseitige Achtung, die dem Prin-
zen wie dem Unterthan gleich sehr zur Ehre gereichte. Was er an Einfluß
besaß machte er für die Sache der constitutionellen Freiheit geltend, und bei
der jetzigen Ungewißheit der preußischen Dinge ist der Tod eines solchen
Mannes ein Verlust für sein Vaterland. Er war mit der einzigen Tochter
des Hrn. George Mathew, of Fowler's Hall in Kent, einer Schwester des
brittischen Legationssecretärs in Mexico, verheirathet. Hr. v. Orlich starb
fast gleichzeitig mit dem bekannten "alten Inder" W. Butterworth Bayley
(s. die vorgestrige Allg. Ztg.), dessen hohe Meinung von der frühern Compagnie-
regierung er beinahe getheilt zu haben scheint.



Die Gräfin Dora d'Istria über die Frauen im Orient.
Les femmes en Orient, par Madame la Comtesse Dora d'Istria, 2 vol.,
pag. VII. 1008. Zurich
1860.

I.

++ Ich zweifle ob es in Deutschland sehr viele Leser gibt die von der
erlauchten Verfasserin des vorgenannten Werkes auch nur den Namen ken-
nen. Und doch ist in der französischen Litteratur die Gräfin Dora d'Istria
durch ihre Schriften über "La vie monastique dans l'eglise orientale"
(zwei Bände, Paris 1855) und über "La Suisse" (4 Bände, Genf 1856)
eine der glänzendsten Erscheinungen der neuesten Zeit. Ueber die geniale
Begabung, über den hohen Charakter, über den unabhängigen Sinn und die im
ganzen gesunde Freiheitsliebe, so wie über den Reiz des Styls und über
das umfassende, wahrhaft männlich akademische Wissen dieser hochgestellten
Dame herrscht in französischen, belgischen und italienischen Journalen nur
eine Stimme. Von den vier Bänden "La Suisse" haben die Deutschen,
um hinter dem Enthuftasmus der benachbarten Völker nicht zurückzubleiben,
vor kurzem eine, wie man sagt, vermehrte und verbesserte Originalausgabe
in drei Bänden hergestellt, und neben den unzähligen Werken über die Schweiz
auch noch dieses Novum aus der Feder der Gräfin Dora d'Istria dem Lese-
publicum anempfohlen.

Die neueste Schrift über die Stellung des Weibes im Orient, in Brief-
form an eine vornehme Freundin in Paris gerichtet, wird den Ruhm der
edeln Gräfin nicht vermindern, wohl aber wird dieses Werk durch glänzende
Scenerien die neugierige Lesewelt blenden, und manchen Weisen des Occi-
dents durch den Schwung und die Originalität der Anschauung, nicht weniger
als durch die beinahe unbegreifliche Kenntniß der Litteratur aller civilisirten
Völker, demüthigen und beschämen. Nur ist hier das Wort "Orient" nicht
im gewöhnlichen Sinn für die Landschaften zwischen dem Hellespont und den
äußersten Gränzen Asiens zu verstehen. Es ist hier nur das östliche Europa
und das russische Asien gemeint. Denn in der Vorstellung der hochgebornen
Gräfin sind die Karpathen in Siebenbürgen die eigentliche Westgränze der
orientalischen Welt; und es ist demnach hier auch nur vom Länderstrich zwi-
schen dem schwarzen, dem ägäischen, mittelländischen, adriatischen und nördli-
chen Eismeer die Rede.

Das Weib bei den Rumänen in Siebenbürgen, in der Moldau und
Walachei, bei den Bulgaren, Serben, Bosniern, Tschernagorzen und Albane-
sen, dann bei den Hellenen, den freien wie den dienstbaren, und bei den Türken
in Europa wird im ersten Band der Reihe nach in Scene gesetzt. Den gan-
zen zweiten Band hat das Loos des Weibes im Reiche der Russen von der
taurischen Halbinsel bis nach Lappland, und von Polen bis zur Mandschurei
an der Ostgränze Sibiriens, ausgefüllt.

Von den "hundert" Völkerschaften des großen "gräco-slavischen" Impe-
riums der Moskowiter wird mit mehr oder weniger Reichhaltigkeit jeder ein-
zelne Volksstamm in seinen socialen Eigenthümlichkeiten berührt, was ein
ethnographisches Wissen, ein Anordnungstalent, einen Ernst und eine Arbeits-
kraft voraussetzt, die man selbst an einem noch so begabten Weibe nicht suchen
sollte.

Ein Buch von 580 Seiten bloß über das Schicksal des schönen Ge-
schlechts bei den Moskowitern zu schreiben, ohne den Leser zu ermüden oder
zu langweilen, ist eine Aufgabe die außer der Gräfin Dora d'Istria in
Europa nicht leicht jemand lösen wird. Es wäre nur Gerechtigkeit, und keine
Schmeichelei, wenn man die erlauchte Verfasserin dieses osteuropäischen
Frauenspiegels die "Stael" von Illyricum nennen wollte.

Daß vor allem die Toilette und die Kosmetik der Frauen und Jung-
frauen aller benannten Völker bis in die kleinste Kleinigkeit aufgezählt und
erläutert wird, daß die Gebräuche beim Freien und bei der Hochzeitfeier

*) Diese und die folgende Depesche aus dem gestrigen Hauptblatt hier wiederholt.
**) Der Titel des Werks ist: "Indien und seine Regierung. Nach den vorzüg-
lichsten Quellen und nach Handschriften. Leipzig." Den ersten Band desselben
haben wir in Nr. 186 des vorigen Jahrgangs der Allg. Zeitung angezeigt;
den zweiten Band kennen wir noch nicht. Indiens neuere Geschichte ist darin
jedenfalls besser behandelt als die alte und ältere. In früheren Jahren ver-
dankte die Allg. Ztg. Hrn. v. Orlich manchen werthvollen Aufsatz, z. B. über
Dr. W. Hoffmeisters "Briese aus Indien."
Dienſtag
Beilage zu Nr. 164 der Allg. Zeitung.
12 Junius 1860.


[Spaltenumbruch]
Ueberſicht.
Leopold v. Orlich. (Nekrolog.) — Die Gräfin Dora d’Iſtria über
die Frauen im Orient. (I.) — Gedichte von Heinrich Puchta. — Schwe-
den und Norwegen. (Stockholm: Frühlingswetter. Ueberſchwemmungen.
Das Königspaar. Prinz Oscar in Upſala. Reichstagsverhandlungen.
Andersſon. Subſcription für Garibaldi.) — China. (Die Antwort des
Pekinger Cabinets auf das franzöſiſche Ultimatum.)
Neueſte Poſten. Frankfurt. (Aus der Bundestagsſitzung vom
8 Jun.) — Stuttgart. (Abreiſe der Kaiſerin-Mutter von Rußland.) —
Wien. (Aus dem Reichsrath. Tagesbericht.) — Trieſt. (Aus Meſſina.
Neueſte Ueberlandpoſt.) — Bern. (Die Beſitzergreifung Savoyens.) —
Paris. (Inhalt der Tagesblätter.) — Marſeille. (Aus Palermo.) —
Rom. (Der neapolitaniſche Geſandte in Paris.) — Turin. (Die Ab-
tretung Savoyens und Nizza’s. — Handels- und Börſennachrichten.
(Frankfurt. Breslau.)


Telegraphiſche Berichte.

Patrie. Eine Turiner Depeſche mel-
det daß eine Confuſion bezüglich der brittiſchen Ausſchiffung entſtan-
den, und die engliſche Occupation des Caſtells von Palermo nicht
bewerkſtelligt worden iſt.

Moniteur. Neapel, 10 Jun. Die
Räumung Palermo’s iſt beendigt. Die Truppen werden nach Gaëta
dirigirt. Die Neapolitaner in Sicilien concentriren ſich in Meſſina,
Syracus und Agoſta.

Wegen des Anſchluſſes von Savoyen
findet am Donnerſtag eine kaiſerliche Revue, nebſt Tedeum und Illu-
mination ſtatt. Die engliſche Occupation Caſtellamare’s wird fort-
während widerſprochen.

Weitere Depeſchen ſ. Neueſte Poſten.


Leopold v. Orlich.

Die Times ſagt in einem Nachruf: „Major Leopold v. Orlich, von
der preußiſchen Garde, ein Ritter mehrerer Orden, welcher am vorigen
Sonnabend (2 Jun.) Abends im Hauſe des Admirals Hamilton in Wimpole-
Street (London) eines plötzlichen Todes geſtorben iſt, war der Sohn jenes
Officiers deſſen verzweifelte Vertheidigung Königsbergs gegen Marſchall
Ney der Geſchichte angehört. Er zeichnete ſich nicht bloß im preußiſchen
Dienſt aus, ſondern nahm auch thätigen Antheil an den Operationen der
brittiſchen Armee in Indien, wohin er nach unſern Unfällen in Afghaniſtan
eine militäriſche Sendung des Königs von Preußen erhalten hatte.“ (Die
Times verfällt hier in einen kleinen Irrthum. Orlich hatte keine „Miſſion,“
ſondern erhielt, wie er ſelbſt in der Vorrede zu ſeinen Reiſebriefen über Oſt-
indien ſagt, auf ſein Anſuchen vom König die Erlaubniß an den Kriegser-
eigniſſen in Afghaniſtan theilzunehmen; als er aber im Jahr 1841 über
Aegypten, Bombay und Kuratſchi in Firospur ankam, war der zweite afgha-
niſche Krieg ſchon beendigt, und er benutzte nun die Gelegenheit um Land
und Leute kennen zu lernen, kehrte dann über Madras, Ceylon, Aden u. ſ. w.
zurück, und langte im Juni 1843 wieder in England an. Die Frucht dieſer
Fahrt war ſein bekanntes, in Briefen an Alex. v. Humboldt und Karl Ritter
verfaßtes Werk, von welchem voriges Jahr die dritte Auflage erſchien. Auch
erſchien es alsbald in engliſcher Ueberſetzung.) Die brittiſche Herrſchaft in Indien,
fährt die Times fort, zog ſeinen Geiſt und ſeine Sympathie lebhaft an, und er gab
nicht mir jene intereſſante Reiſebeſchreibung heraus, ſondern war auch in ſeinen
letzten Lebensjahren mit einer ſorgfältig und gewiſſenhaft bearbeiteten Ge-
ſchichte Brittiſch-Indiens beſchäftigt. Zwei Bände **) derſelben ſind bereits
in Deutſchland heraus, und mit Beifall aufgenommen worden. Der Major
hinterläßt reiche Materialien zur Vollendung ſeines Werks, welche hoffentlich
in würdige Hände fallen werden. Unter der Unzahl von Flugſchriften die
über die Urſachen der indiſchen Meuterei erſchienen ſind, zeichnete ſich die Orlichs
durch geſunden Verſtand und eine Enthaltſamkeit von Uebertreibung aus, die
damals wenige Engländer beſitzen konnten. Seine andern bekannteren Schriften
[Spaltenumbruch] ſind ſein „Leben des großen Kurfürſten“ und der „Schleſiſche Krieg,“ die unter
den kriegsgeſchichtlichen Werken in Deutſchland guten Ruf haben. Er
war ein Mann von höchſter Rechtſchaffenheit, und entſchieden liberal in
Politik und Philoſophie. Seine lange vertraute Bekanntſchaft mit dem Prinz-
Regenten von Preußen kennzeichnete eine gegenſeitige Achtung, die dem Prin-
zen wie dem Unterthan gleich ſehr zur Ehre gereichte. Was er an Einfluß
beſaß machte er für die Sache der conſtitutionellen Freiheit geltend, und bei
der jetzigen Ungewißheit der preußiſchen Dinge iſt der Tod eines ſolchen
Mannes ein Verluſt für ſein Vaterland. Er war mit der einzigen Tochter
des Hrn. George Mathew, of Fowler’s Hall in Kent, einer Schweſter des
brittiſchen Legationsſecretärs in Mexico, verheirathet. Hr. v. Orlich ſtarb
faſt gleichzeitig mit dem bekannten „alten Inder“ W. Butterworth Bayley
(ſ. die vorgeſtrige Allg. Ztg.), deſſen hohe Meinung von der frühern Compagnie-
regierung er beinahe getheilt zu haben ſcheint.



Die Gräfin Dora d’Iſtria über die Frauen im Orient.
Les femmes en Orient, par Madame la Comtesse Dora d’Istria, 2 vol.,
pag. VII. 1008. Zurich
1860.

I.

‡ Ich zweifle ob es in Deutſchland ſehr viele Leſer gibt die von der
erlauchten Verfaſſerin des vorgenannten Werkes auch nur den Namen ken-
nen. Und doch iſt in der franzöſiſchen Litteratur die Gräfin Dora d’Iſtria
durch ihre Schriften über „La vie monastique dans l’église orientale“
(zwei Bände, Paris 1855) und über „La Suisse“ (4 Bände, Genf 1856)
eine der glänzendſten Erſcheinungen der neueſten Zeit. Ueber die geniale
Begabung, über den hohen Charakter, über den unabhängigen Sinn und die im
ganzen geſunde Freiheitsliebe, ſo wie über den Reiz des Styls und über
das umfaſſende, wahrhaft männlich akademiſche Wiſſen dieſer hochgeſtellten
Dame herrſcht in franzöſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Journalen nur
eine Stimme. Von den vier Bänden „La Suisse“ haben die Deutſchen,
um hinter dem Enthuftasmus der benachbarten Völker nicht zurückzubleiben,
vor kurzem eine, wie man ſagt, vermehrte und verbeſſerte Originalausgabe
in drei Bänden hergeſtellt, und neben den unzähligen Werken über die Schweiz
auch noch dieſes Novum aus der Feder der Gräfin Dora d’Iſtria dem Leſe-
publicum anempfohlen.

Die neueſte Schrift über die Stellung des Weibes im Orient, in Brief-
form an eine vornehme Freundin in Paris gerichtet, wird den Ruhm der
edeln Gräfin nicht vermindern, wohl aber wird dieſes Werk durch glänzende
Scenerien die neugierige Leſewelt blenden, und manchen Weiſen des Occi-
dents durch den Schwung und die Originalität der Anſchauung, nicht weniger
als durch die beinahe unbegreifliche Kenntniß der Litteratur aller civiliſirten
Völker, demüthigen und beſchämen. Nur iſt hier das Wort „Orient“ nicht
im gewöhnlichen Sinn für die Landſchaften zwiſchen dem Helleſpont und den
äußerſten Gränzen Aſiens zu verſtehen. Es iſt hier nur das öſtliche Europa
und das ruſſiſche Aſien gemeint. Denn in der Vorſtellung der hochgebornen
Gräfin ſind die Karpathen in Siebenbürgen die eigentliche Weſtgränze der
orientaliſchen Welt; und es iſt demnach hier auch nur vom Länderſtrich zwi-
ſchen dem ſchwarzen, dem ägäiſchen, mittelländiſchen, adriatiſchen und nördli-
chen Eismeer die Rede.

Das Weib bei den Rumänen in Siebenbürgen, in der Moldau und
Walachei, bei den Bulgaren, Serben, Bosniern, Tſchernagorzen und Albane-
ſen, dann bei den Hellenen, den freien wie den dienſtbaren, und bei den Türken
in Europa wird im erſten Band der Reihe nach in Scene geſetzt. Den gan-
zen zweiten Band hat das Loos des Weibes im Reiche der Ruſſen von der
tauriſchen Halbinſel bis nach Lappland, und von Polen bis zur Mandſchurei
an der Oſtgränze Sibiriens, ausgefüllt.

Von den „hundert“ Völkerſchaften des großen „gräco-ſlaviſchen“ Impe-
riums der Moskowiter wird mit mehr oder weniger Reichhaltigkeit jeder ein-
zelne Volksſtamm in ſeinen ſocialen Eigenthümlichkeiten berührt, was ein
ethnographiſches Wiſſen, ein Anordnungstalent, einen Ernſt und eine Arbeits-
kraft vorausſetzt, die man ſelbſt an einem noch ſo begabten Weibe nicht ſuchen
ſollte.

Ein Buch von 580 Seiten bloß über das Schickſal des ſchönen Ge-
ſchlechts bei den Moskowitern zu ſchreiben, ohne den Leſer zu ermüden oder
zu langweilen, iſt eine Aufgabe die außer der Gräfin Dora d’Iſtria in
Europa nicht leicht jemand löſen wird. Es wäre nur Gerechtigkeit, und keine
Schmeichelei, wenn man die erlauchte Verfaſſerin dieſes oſteuropäiſchen
Frauenſpiegels die „Staël“ von Illyricum nennen wollte.

Daß vor allem die Toilette und die Kosmetik der Frauen und Jung-
frauen aller benannten Völker bis in die kleinſte Kleinigkeit aufgezählt und
erläutert wird, daß die Gebräuche beim Freien und bei der Hochzeitfeier

*) Dieſe und die folgende Depeſche aus dem geſtrigen Hauptblatt hier wiederholt.
**) Der Titel des Werks iſt: „Indien und ſeine Regierung. Nach den vorzüg-
lichſten Quellen und nach Handſchriften. Leipzig.“ Den erſten Band desſelben
haben wir in Nr. 186 des vorigen Jahrgangs der Allg. Zeitung angezeigt;
den zweiten Band kennen wir noch nicht. Indiens neuere Geſchichte iſt darin
jedenfalls beſſer behandelt als die alte und ältere. In früheren Jahren ver-
dankte die Allg. Ztg. Hrn. v. Orlich manchen werthvollen Aufſatz, z. B. über
Dr. W. Hoffmeiſters „Brieſe aus Indien.“
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[0009] Dienſtag Beilage zu Nr. 164 der Allg. Zeitung. 12 Junius 1860. Ueberſicht. Leopold v. Orlich. (Nekrolog.) — Die Gräfin Dora d’Iſtria über die Frauen im Orient. (I.) — Gedichte von Heinrich Puchta. — Schwe- den und Norwegen. (Stockholm: Frühlingswetter. Ueberſchwemmungen. Das Königspaar. Prinz Oscar in Upſala. Reichstagsverhandlungen. Andersſon. Subſcription für Garibaldi.) — China. (Die Antwort des Pekinger Cabinets auf das franzöſiſche Ultimatum.) Neueſte Poſten. Frankfurt. (Aus der Bundestagsſitzung vom 8 Jun.) — Stuttgart. (Abreiſe der Kaiſerin-Mutter von Rußland.) — Wien. (Aus dem Reichsrath. Tagesbericht.) — Trieſt. (Aus Meſſina. Neueſte Ueberlandpoſt.) — Bern. (Die Beſitzergreifung Savoyens.) — Paris. (Inhalt der Tagesblätter.) — Marſeille. (Aus Palermo.) — Rom. (Der neapolitaniſche Geſandte in Paris.) — Turin. (Die Ab- tretung Savoyens und Nizza’s. — Handels- und Börſennachrichten. (Frankfurt. Breslau.) Telegraphiſche Berichte. ⸫ Paris, 10 Jun. *) Patrie. Eine Turiner Depeſche mel- det daß eine Confuſion bezüglich der brittiſchen Ausſchiffung entſtan- den, und die engliſche Occupation des Caſtells von Palermo nicht bewerkſtelligt worden iſt. ⸫ Paris, 11 Jun. Moniteur. Neapel, 10 Jun. Die Räumung Palermo’s iſt beendigt. Die Truppen werden nach Gaëta dirigirt. Die Neapolitaner in Sicilien concentriren ſich in Meſſina, Syracus und Agoſta. ⸫ Paris, 11 Jun. Wegen des Anſchluſſes von Savoyen findet am Donnerſtag eine kaiſerliche Revue, nebſt Tedeum und Illu- mination ſtatt. Die engliſche Occupation Caſtellamare’s wird fort- während widerſprochen. Weitere Depeſchen ſ. Neueſte Poſten. Leopold v. Orlich. Die Times ſagt in einem Nachruf: „Major Leopold v. Orlich, von der preußiſchen Garde, ein Ritter mehrerer Orden, welcher am vorigen Sonnabend (2 Jun.) Abends im Hauſe des Admirals Hamilton in Wimpole- Street (London) eines plötzlichen Todes geſtorben iſt, war der Sohn jenes Officiers deſſen verzweifelte Vertheidigung Königsbergs gegen Marſchall Ney der Geſchichte angehört. Er zeichnete ſich nicht bloß im preußiſchen Dienſt aus, ſondern nahm auch thätigen Antheil an den Operationen der brittiſchen Armee in Indien, wohin er nach unſern Unfällen in Afghaniſtan eine militäriſche Sendung des Königs von Preußen erhalten hatte.“ (Die Times verfällt hier in einen kleinen Irrthum. 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Die brittiſche Herrſchaft in Indien, fährt die Times fort, zog ſeinen Geiſt und ſeine Sympathie lebhaft an, und er gab nicht mir jene intereſſante Reiſebeſchreibung heraus, ſondern war auch in ſeinen letzten Lebensjahren mit einer ſorgfältig und gewiſſenhaft bearbeiteten Ge- ſchichte Brittiſch-Indiens beſchäftigt. Zwei Bände **) derſelben ſind bereits in Deutſchland heraus, und mit Beifall aufgenommen worden. Der Major hinterläßt reiche Materialien zur Vollendung ſeines Werks, welche hoffentlich in würdige Hände fallen werden. Unter der Unzahl von Flugſchriften die über die Urſachen der indiſchen Meuterei erſchienen ſind, zeichnete ſich die Orlichs durch geſunden Verſtand und eine Enthaltſamkeit von Uebertreibung aus, die damals wenige Engländer beſitzen konnten. Seine andern bekannteren Schriften ſind ſein „Leben des großen Kurfürſten“ und der „Schleſiſche Krieg,“ die unter den kriegsgeſchichtlichen Werken in Deutſchland guten Ruf haben. Er war ein Mann von höchſter Rechtſchaffenheit, und entſchieden liberal in Politik und Philoſophie. Seine lange vertraute Bekanntſchaft mit dem Prinz- Regenten von Preußen kennzeichnete eine gegenſeitige Achtung, die dem Prin- zen wie dem Unterthan gleich ſehr zur Ehre gereichte. Was er an Einfluß beſaß machte er für die Sache der conſtitutionellen Freiheit geltend, und bei der jetzigen Ungewißheit der preußiſchen Dinge iſt der Tod eines ſolchen Mannes ein Verluſt für ſein Vaterland. Er war mit der einzigen Tochter des Hrn. George Mathew, of Fowler’s Hall in Kent, einer Schweſter des brittiſchen Legationsſecretärs in Mexico, verheirathet. Hr. v. Orlich ſtarb faſt gleichzeitig mit dem bekannten „alten Inder“ W. Butterworth Bayley (ſ. die vorgeſtrige Allg. Ztg.), deſſen hohe Meinung von der frühern Compagnie- regierung er beinahe getheilt zu haben ſcheint. Die Gräfin Dora d’Iſtria über die Frauen im Orient. Les femmes en Orient, par Madame la Comtesse Dora d’Istria, 2 vol., pag. VII. 1008. Zurich 1860. I. ‡ Ich zweifle ob es in Deutſchland ſehr viele Leſer gibt die von der erlauchten Verfaſſerin des vorgenannten Werkes auch nur den Namen ken- nen. Und doch iſt in der franzöſiſchen Litteratur die Gräfin Dora d’Iſtria durch ihre Schriften über „La vie monastique dans l’église orientale“ (zwei Bände, Paris 1855) und über „La Suisse“ (4 Bände, Genf 1856) eine der glänzendſten Erſcheinungen der neueſten Zeit. Ueber die geniale Begabung, über den hohen Charakter, über den unabhängigen Sinn und die im ganzen geſunde Freiheitsliebe, ſo wie über den Reiz des Styls und über das umfaſſende, wahrhaft männlich akademiſche Wiſſen dieſer hochgeſtellten Dame herrſcht in franzöſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Journalen nur eine Stimme. Von den vier Bänden „La Suisse“ haben die Deutſchen, um hinter dem Enthuftasmus der benachbarten Völker nicht zurückzubleiben, vor kurzem eine, wie man ſagt, vermehrte und verbeſſerte Originalausgabe in drei Bänden hergeſtellt, und neben den unzähligen Werken über die Schweiz auch noch dieſes Novum aus der Feder der Gräfin Dora d’Iſtria dem Leſe- publicum anempfohlen. Die neueſte Schrift über die Stellung des Weibes im Orient, in Brief- form an eine vornehme Freundin in Paris gerichtet, wird den Ruhm der edeln Gräfin nicht vermindern, wohl aber wird dieſes Werk durch glänzende Scenerien die neugierige Leſewelt blenden, und manchen Weiſen des Occi- dents durch den Schwung und die Originalität der Anſchauung, nicht weniger als durch die beinahe unbegreifliche Kenntniß der Litteratur aller civiliſirten Völker, demüthigen und beſchämen. Nur iſt hier das Wort „Orient“ nicht im gewöhnlichen Sinn für die Landſchaften zwiſchen dem Helleſpont und den äußerſten Gränzen Aſiens zu verſtehen. Es iſt hier nur das öſtliche Europa und das ruſſiſche Aſien gemeint. Denn in der Vorſtellung der hochgebornen Gräfin ſind die Karpathen in Siebenbürgen die eigentliche Weſtgränze der orientaliſchen Welt; und es iſt demnach hier auch nur vom Länderſtrich zwi- ſchen dem ſchwarzen, dem ägäiſchen, mittelländiſchen, adriatiſchen und nördli- chen Eismeer die Rede. Das Weib bei den Rumänen in Siebenbürgen, in der Moldau und Walachei, bei den Bulgaren, Serben, Bosniern, Tſchernagorzen und Albane- ſen, dann bei den Hellenen, den freien wie den dienſtbaren, und bei den Türken in Europa wird im erſten Band der Reihe nach in Scene geſetzt. Den gan- zen zweiten Band hat das Loos des Weibes im Reiche der Ruſſen von der tauriſchen Halbinſel bis nach Lappland, und von Polen bis zur Mandſchurei an der Oſtgränze Sibiriens, ausgefüllt. Von den „hundert“ Völkerſchaften des großen „gräco-ſlaviſchen“ Impe- riums der Moskowiter wird mit mehr oder weniger Reichhaltigkeit jeder ein- zelne Volksſtamm in ſeinen ſocialen Eigenthümlichkeiten berührt, was ein ethnographiſches Wiſſen, ein Anordnungstalent, einen Ernſt und eine Arbeits- kraft vorausſetzt, die man ſelbſt an einem noch ſo begabten Weibe nicht ſuchen ſollte. Ein Buch von 580 Seiten bloß über das Schickſal des ſchönen Ge- ſchlechts bei den Moskowitern zu ſchreiben, ohne den Leſer zu ermüden oder zu langweilen, iſt eine Aufgabe die außer der Gräfin Dora d’Iſtria in Europa nicht leicht jemand löſen wird. Es wäre nur Gerechtigkeit, und keine Schmeichelei, wenn man die erlauchte Verfaſſerin dieſes oſteuropäiſchen Frauenſpiegels die „Staël“ von Illyricum nennen wollte. Daß vor allem die Toilette und die Kosmetik der Frauen und Jung- frauen aller benannten Völker bis in die kleinſte Kleinigkeit aufgezählt und erläutert wird, daß die Gebräuche beim Freien und bei der Hochzeitfeier *) Dieſe und die folgende Depeſche aus dem geſtrigen Hauptblatt hier wiederholt. **) Der Titel des Werks iſt: „Indien und ſeine Regierung. Nach den vorzüg- lichſten Quellen und nach Handſchriften. Leipzig.“ Den erſten Band desſelben haben wir in Nr. 186 des vorigen Jahrgangs der Allg. Zeitung angezeigt; den zweiten Band kennen wir noch nicht. Indiens neuere Geſchichte iſt darin jedenfalls beſſer behandelt als die alte und ältere. In früheren Jahren ver- dankte die Allg. Ztg. Hrn. v. Orlich manchen werthvollen Aufſatz, z. B. über Dr. W. Hoffmeiſters „Brieſe aus Indien.“

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 164, 12. Juni 1860, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine164_1860/9>, abgerufen am 17.06.2024.