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Allgemeine Zeitung, Nr. 15, 16. Januar 1924.

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Allgemeine Zeitung Nr. 15 Mittwoch, den 16. Januar 1924.
Kursberichte der Allgemeinen Zeitung.

Die Kurse verstehen sich an den deutschen Börsca für Staatspapiere in Milliarden, für alle anderen Werte in Billionen % oder Mark.

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Bezugsrechte

Kraftwerke Haag. 3. Febr., 2:1. 1 Gm.


Porzellan- und Apparatefabrik Elektr.-
Union A.-G. in Hochstadt (Obfr.),
28. Jan.,
3:1. 75 Dollarcents.


Schnellpressenfabrik Heidelberg. 28 Jan.,
1:1. 31.50 Rentenmark.

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Augsburger Börse.

(Eigenbericht der
"Allg Ztg.") Die Stimmung an der heutigen
Börse war recht schwach und der Um-
satz gering. Größtenteils behauptete Kurse.
Die Veränderungen, die in einzelnen Werten
eintraten, übten keinen Einfluß auf die
Tätigkeit an der Börse. So büßten Bam-
berger 6 ein. Giengener schwächten um 1.
Kemptener um 2. Kolb und Schuele um 3 ab.

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v=vorlosbar, uv=unverlosbar b=bezahlt, eb=etwas bezahlt
eg=etwas bezahlt und Geld bp=bezahlt und Papier
bg=bezahlt und Geld, ep=etwas bezahlt und Papier
Alle nicht besonders verzeichneten Kurse sind Geldkurse



Kammgarn konnte seine Postion um 5 ver-
bessern.

Auf dem Maschinenmarkte ver-
kehrten M.A.N. mit 1 erhöhter Basis ziem-
lich fest. Riedinger Bronze schwächten
um 1. Epple um 0.2 ab, dagegen waren
Rumpler um 0.2 und Riedinger Ballon um
0.5 gebessert. Die Interessenkäufe in Lech
haben aufgehört. Das Papier war heute um
2.5 niedriger zu haben. Markthallen büßten
0.7 ein. Papierfabriken waren behauptet.
Gasaktien etwas abgeschwächt.

Wenig Kauflust bestand auch heute für
Brauwerte. Auch die Interessenkäufe in
Aktienbrauerei Augsburg hörten heute auf.
Das Papier war um 0.5 billiger bewertet.

Im Freiverkehr war das Geschäft
noch matter als im Hauptverkehr. So waren
größere Kuzeverluste teilweise zu ver-
zeichnen.

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Börsenberichte
Münchner Börse am 15. Januar.

Die heutige
Börse stand im Zeichen vollständiger Ge-
schäftsunlust
. Die Kursbewegung war
fast durchwegs nach unten gerichtet und nur
ganz vereinzelt vermochten einige Werte
Kursaufbesserungen zu erzielen. Die Um-
satztätigkeit war äußerst gering. Banken
ruhig und kaum verändert. Dagegen Noten-
bank 5 Bill. Prozent gebessert. Immobilien
gut behauptet und verschiedentlich lebhaft
gesucht. Versicherungen leicht nachgebend.
Brauwerte schwach und ohne besonderes
Geschäft: nur Brauhaus Amberg stärker
gesucht.

Maschinen vollständig ruhig. Maxhütte
minus 11 Bill. Von den übrigen Markt-
gebieten sind mit stärkeren Umsätzen zu er-
wähnen: Dachziegel Engoldsbach, Bruckner
und Pensberger Bürsten, Dachauer Papier,
Oberpfalzwerke, Müllerverlag und Südholz.
Von weiteren Einbußen erwähnen wir: All-
gäuer minus 4. Tirschenreuther 13. Zwiesler
und Conti je 4. Mariensteiner 9. Schuckert
81/4 Bill. Prozent. Größere Kursgewinne er-
zielten: Petuel 8. Oberkohle 5. Friedenheimer
4 Billionen.

Der Markt der variabeln Papiere lag still
und ohne besonderes Geschäft. Am Anlage-
markt dagegen herrschte lebhafte Umsatz-
tätigkeit, besonders in Deutscher Reichs-
anleihe, die gut gebessert und größeren
Posten aus dem Markt gingen. Zwangsanleihe
konnten sich verdreifachen. 3% Bayern
leicht nachgebend, 31/2 und 4%, sowie
Landeskultur- und Grundrenten gut ge-
bessert. Der Freiverkehr hatte ruhiges
Geschäft bei meist weichenden Kursen.

Berliner Börse.

Der Mangel an Kauflust
gab auch dem heutigen Börsenverkehr das
Gepräge. Man erklärte diese Erscheinung
zum Teil aus dem Geldmangel des Privat-
publikums, das seine Barmittel für die
Zahlung von Steuern verwenden mußte und
dessen Bezüge bei der Umstellung auf Gold-
mark sich zum Teil verringert haben. Am
empfindlichsten litten natürlich die hoch im
Kurs stehenden Industrie-Papiere Montan-
Werte büßten bis zu 9 Billionen. Maschinen-
fabriken bis zu acht Billionen. Elektrizitäts-
aktien bis zu sechs Billionen Prozent ein.
Die übrigen Papiere gaben je nach ihrem
Kursstand etwa im gleichen Verhältnis nach.

Nur vereinzelt zeigte sich anfangs wieder
Standhaftigkeit. So blieben Sprit-Aktien gut
behauptet und auch Papier- und Zellstoff-
Werte konnten sich bessern. Von Bunk-
Aktien mussten Darmstädter und National-
bank ihre gestrigen Gewinne fast vollständig
wieder hergeben. Im Gegensatz zur sonstigen
Mattigkeit herrschte recht feste Stimmung für
österreichisch-ungarische Renten-Papiere, die
sich ansehnlich höher stellten. Auch deutsche
Staatsanleihe und namentlich preußische
Konsols erfuhren wesentliche Besserungen.
Im Verlauf belebte sich das Geschäft zwar
nicht, die Abwärtsbewegung der Kurse kam
aber zum Stillstand. Vereinzelt waren auch
Ansätze zu einer unbedeutenden Erholung
bemerkbar.

Die Devisenpreiso blieben zum größten
Teil unverändert. Einige Nebendevisen wur-
den wieder etwas billiger.

Berliner Produktenbörse.

Am Produkten-
markte hielt die feste Stimmung an, wozu
der schärfere Frost beigetragen haben mag.
Roggen wurde für die Reichsgetreidestelle
und einige Mühlen gekauft. Das Angebot
vom Inlande war mäßig. Für russische Ware
wurden zu hohe Preise gefordert. Weizen
wurde bei erhöhten Forderungen wenig um-
gesetzt. Von Gerste blieben gute Brau-
sorten verlangt. Hafer wurde bei mäßigen
Umsätzen fester gehalten. Das Mehlgeschäft
hat sich noch nicht belebt.

Amtliche Produktenpreise:
Weizen: Märkischer 162--165: Roggen Mär-
kischer 148--152. Pommerscher 147--148.
Schlesischer 147--148: Gerste: Sommergersts
Märkische 168--175: Hafer: Märkischer 118
bis 121. Pommerscher 112--116: Mais: La
Plata waggonfrei Hamburg 172--173: Weizen-
mehl 25.5--28. Roggenmehl 23.5--26. Weizen-
kleie 8--8.2 Roggenkleie 7.6--7.75. Raps 28.
Leinsaat 450--460. Viktoriaerbsen 39--40.
Kleine Speiseerbsen 20--27. Futtererbsen 16
bis 17. Peluschken 14--15. Ackerbohnen 13
bis 15. Wicken 16--18. Blaue Lupinen 15--16.
Gelbe Lupinen 16--18. Seradella 16--18.
Rapskuchen 11.5--11.7. Leinkuchen 25--26.
Trockenschnitzel 8.5--8.6. Zuckerschnitzel 16
bis 18. Torfmelasse 7.75--8.
Wiener Börse.

Der Verkehr beschränkte
sich in der Kulisse auf einige tschechische
Werte, die höher einsetzten. Sonst waren
durchwegs Kursrückgänge zu verzeichnen,
die durch Abgaben veursacht wurden. Doch
hielten sich die Kurseinbußen in mäßigen
Grenzen. Später nahm die Geschäftsstille
überhand und die Kurse der meisten Papiere
bröckelten weiter ab. Das Angebot trat
jedoch nirgends drängend in Erscheinung
und die auf den Markt gebrachte Ware fand
bei etwas tieferen Kursen leichte Aufnahme.
Der Schluss erfolgte ruhig, teilweise auf
Deckungen leicht befestigt.



Produktenberichte

Baumwolle 38.10
Dollarcents das Kilo.

Allgemeine Zeitung Nr. 15 Mittwoch, den 16. Januar 1924.
Kursberichte der Allgemeinen Zeitung.

Die Kurse verstehen sich an den deutschen Börsca für Staatspapiere in Milliarden, für alle anderen Werte in Billionen % oder Mark.

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Kraftwerke Haag. 3. Febr., 2:1. 1 Gm.


Porzellan- und Apparatefabrik Elektr.-
Union A.-G. in Hochstadt (Obfr.),
28. Jan.,
3:1. 75 Dollarcents.


Schnellpressenfabrik Heidelberg. 28 Jan.,
1:1. 31.50 Rentenmark.

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Augsburger Börse.

(Eigenbericht der
„Allg Ztg.“) Die Stimmung an der heutigen
Börse war recht schwach und der Um-
satz gering. Größtenteils behauptete Kurse.
Die Veränderungen, die in einzelnen Werten
eintraten, übten keinen Einfluß auf die
Tätigkeit an der Börse. So büßten Bam-
berger 6 ein. Giengener schwächten um 1.
Kemptener um 2. Kolb und Schuele um 3 ab.

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eg=etwas bezahlt und Geld bp=bezahlt und Papier
bg=bezahlt und Geld, ep=etwas bezahlt und Papier
Alle nicht besonders verzeichneten Kurse sind Geldkurse



Kammgarn konnte seine Postion um 5 ver-
bessern.

Auf dem Maschinenmarkte ver-
kehrten M.A.N. mit 1 erhöhter Basis ziem-
lich fest. Riedinger Bronze schwächten
um 1. Epple um 0.2 ab, dagegen waren
Rumpler um 0.2 und Riedinger Ballon um
0.5 gebessert. Die Interessenkäufe in Lech
haben aufgehört. Das Papier war heute um
2.5 niedriger zu haben. Markthallen büßten
0.7 ein. Papierfabriken waren behauptet.
Gasaktien etwas abgeschwächt.

Wenig Kauflust bestand auch heute für
Brauwerte. Auch die Interessenkäufe in
Aktienbrauerei Augsburg hörten heute auf.
Das Papier war um 0.5 billiger bewertet.

Im Freiverkehr war das Geschäft
noch matter als im Hauptverkehr. So waren
größere Kuzeverluste teilweise zu ver-
zeichnen.

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Börsenberichte
Münchner Börse am 15. Januar.

Die heutige
Börse stand im Zeichen vollständiger Ge-
schäftsunlust
. Die Kursbewegung war
fast durchwegs nach unten gerichtet und nur
ganz vereinzelt vermochten einige Werte
Kursaufbesserungen zu erzielen. Die Um-
satztätigkeit war äußerst gering. Banken
ruhig und kaum verändert. Dagegen Noten-
bank 5 Bill. Prozent gebessert. Immobilien
gut behauptet und verschiedentlich lebhaft
gesucht. Versicherungen leicht nachgebend.
Brauwerte schwach und ohne besonderes
Geschäft: nur Brauhaus Amberg stärker
gesucht.

Maschinen vollständig ruhig. Maxhütte
minus 11 Bill. Von den übrigen Markt-
gebieten sind mit stärkeren Umsätzen zu er-
wähnen: Dachziegel Engoldsbach, Bruckner
und Pensberger Bürsten, Dachauer Papier,
Oberpfalzwerke, Müllerverlag und Südholz.
Von weiteren Einbußen erwähnen wir: All-
gäuer minus 4. Tirschenreuther 13. Zwiesler
und Conti je 4. Mariensteiner 9. Schuckert
8¼ Bill. Prozent. Größere Kursgewinne er-
zielten: Petuel 8. Oberkohle 5. Friedenheimer
4 Billionen.

Der Markt der variabeln Papiere lag still
und ohne besonderes Geschäft. Am Anlage-
markt dagegen herrschte lebhafte Umsatz-
tätigkeit, besonders in Deutscher Reichs-
anleihe, die gut gebessert und größeren
Posten aus dem Markt gingen. Zwangsanleihe
konnten sich verdreifachen. 3% Bayern
leicht nachgebend, 3½ und 4%, sowie
Landeskultur- und Grundrenten gut ge-
bessert. Der Freiverkehr hatte ruhiges
Geschäft bei meist weichenden Kursen.

Berliner Börse.

Der Mangel an Kauflust
gab auch dem heutigen Börsenverkehr das
Gepräge. Man erklärte diese Erscheinung
zum Teil aus dem Geldmangel des Privat-
publikums, das seine Barmittel für die
Zahlung von Steuern verwenden mußte und
dessen Bezüge bei der Umstellung auf Gold-
mark sich zum Teil verringert haben. Am
empfindlichsten litten natürlich die hoch im
Kurs stehenden Industrie-Papiere Montan-
Werte büßten bis zu 9 Billionen. Maschinen-
fabriken bis zu acht Billionen. Elektrizitäts-
aktien bis zu sechs Billionen Prozent ein.
Die übrigen Papiere gaben je nach ihrem
Kursstand etwa im gleichen Verhältnis nach.

Nur vereinzelt zeigte sich anfangs wieder
Standhaftigkeit. So blieben Sprit-Aktien gut
behauptet und auch Papier- und Zellstoff-
Werte konnten sich bessern. Von Bunk-
Aktien mussten Darmstädter und National-
bank ihre gestrigen Gewinne fast vollständig
wieder hergeben. Im Gegensatz zur sonstigen
Mattigkeit herrschte recht feste Stimmung für
österreichisch-ungarische Renten-Papiere, die
sich ansehnlich höher stellten. Auch deutsche
Staatsanleihe und namentlich preußische
Konsols erfuhren wesentliche Besserungen.
Im Verlauf belebte sich das Geschäft zwar
nicht, die Abwärtsbewegung der Kurse kam
aber zum Stillstand. Vereinzelt waren auch
Ansätze zu einer unbedeutenden Erholung
bemerkbar.

Die Devisenpreiso blieben zum größten
Teil unverändert. Einige Nebendevisen wur-
den wieder etwas billiger.

Berliner Produktenbörse.

Am Produkten-
markte hielt die feste Stimmung an, wozu
der schärfere Frost beigetragen haben mag.
Roggen wurde für die Reichsgetreidestelle
und einige Mühlen gekauft. Das Angebot
vom Inlande war mäßig. Für russische Ware
wurden zu hohe Preise gefordert. Weizen
wurde bei erhöhten Forderungen wenig um-
gesetzt. Von Gerste blieben gute Brau-
sorten verlangt. Hafer wurde bei mäßigen
Umsätzen fester gehalten. Das Mehlgeschäft
hat sich noch nicht belebt.

Amtliche Produktenpreise:
Weizen: Märkischer 162—165: Roggen Mär-
kischer 148—152. Pommerscher 147—148.
Schlesischer 147—148: Gerste: Sommergersts
Märkische 168—175: Hafer: Märkischer 118
bis 121. Pommerscher 112—116: Mais: La
Plata waggonfrei Hamburg 172—173: Weizen-
mehl 25.5—28. Roggenmehl 23.5—26. Weizen-
kleie 8—8.2 Roggenkleie 7.6—7.75. Raps 28.
Leinsaat 450—460. Viktoriaerbsen 39—40.
Kleine Speiseerbsen 20—27. Futtererbsen 16
bis 17. Peluschken 14—15. Ackerbohnen 13
bis 15. Wicken 16—18. Blaue Lupinen 15—16.
Gelbe Lupinen 16—18. Seradella 16—18.
Rapskuchen 11.5—11.7. Leinkuchen 25—26.
Trockenschnitzel 8.5—8.6. Zuckerschnitzel 16
bis 18. Torfmelasse 7.75—8.
Wiener Börse.

Der Verkehr beschränkte
sich in der Kulisse auf einige tschechische
Werte, die höher einsetzten. Sonst waren
durchwegs Kursrückgänge zu verzeichnen,
die durch Abgaben veursacht wurden. Doch
hielten sich die Kurseinbußen in mäßigen
Grenzen. Später nahm die Geschäftsstille
überhand und die Kurse der meisten Papiere
bröckelten weiter ab. Das Angebot trat
jedoch nirgends drängend in Erscheinung
und die auf den Markt gebrachte Ware fand
bei etwas tieferen Kursen leichte Aufnahme.
Der Schluss erfolgte ruhig, teilweise auf
Deckungen leicht befestigt.



Produktenberichte

Baumwolle 38.10
Dollarcents das Kilo.

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[6/0006] Allgemeine Zeitung Nr. 15 Mittwoch, den 16. Januar 1924. Kursberichte der Allgemeinen Zeitung. Die Kurse verstehen sich an den deutschen Börsca für Staatspapiere in Milliarden, für alle anderen Werte in Billionen % oder Mark. Bezugsrechte Kraftwerke Haag. 3. Febr., 2:1. 1 Gm. Porzellan- und Apparatefabrik Elektr.- Union A.-G. in Hochstadt (Obfr.), 28. Jan., 3:1. 75 Dollarcents. Schnellpressenfabrik Heidelberg. 28 Jan., 1:1. 31.50 Rentenmark. Augsburger Börse. (Eigenbericht der „Allg Ztg.“) Die Stimmung an der heutigen Börse war recht schwach und der Um- satz gering. Größtenteils behauptete Kurse. Die Veränderungen, die in einzelnen Werten eintraten, übten keinen Einfluß auf die Tätigkeit an der Börse. So büßten Bam- berger 6 ein. Giengener schwächten um 1. Kemptener um 2. Kolb und Schuele um 3 ab. Abkürzungen rz=rückzahlbar, al=auslosbar kb=kündbar, uk=unkündbar v=vorlosbar, uv=unverlosbar b=bezahlt, eb=etwas bezahlt eg=etwas bezahlt und Geld bp=bezahlt und Papier bg=bezahlt und Geld, ep=etwas bezahlt und Papier Alle nicht besonders verzeichneten Kurse sind Geldkurse Kammgarn konnte seine Postion um 5 ver- bessern. Auf dem Maschinenmarkte ver- kehrten M.A.N. mit 1 erhöhter Basis ziem- lich fest. Riedinger Bronze schwächten um 1. Epple um 0.2 ab, dagegen waren Rumpler um 0.2 und Riedinger Ballon um 0.5 gebessert. Die Interessenkäufe in Lech haben aufgehört. Das Papier war heute um 2.5 niedriger zu haben. Markthallen büßten 0.7 ein. Papierfabriken waren behauptet. Gasaktien etwas abgeschwächt. Wenig Kauflust bestand auch heute für Brauwerte. Auch die Interessenkäufe in Aktienbrauerei Augsburg hörten heute auf. Das Papier war um 0.5 billiger bewertet. Im Freiverkehr war das Geschäft noch matter als im Hauptverkehr. So waren größere Kuzeverluste teilweise zu ver- zeichnen. Börsenberichte Münchner Börse am 15. Januar. Die heutige Börse stand im Zeichen vollständiger Ge- schäftsunlust. Die Kursbewegung war fast durchwegs nach unten gerichtet und nur ganz vereinzelt vermochten einige Werte Kursaufbesserungen zu erzielen. Die Um- satztätigkeit war äußerst gering. Banken ruhig und kaum verändert. Dagegen Noten- bank 5 Bill. Prozent gebessert. Immobilien gut behauptet und verschiedentlich lebhaft gesucht. Versicherungen leicht nachgebend. Brauwerte schwach und ohne besonderes Geschäft: nur Brauhaus Amberg stärker gesucht. Maschinen vollständig ruhig. Maxhütte minus 11 Bill. Von den übrigen Markt- gebieten sind mit stärkeren Umsätzen zu er- wähnen: Dachziegel Engoldsbach, Bruckner und Pensberger Bürsten, Dachauer Papier, Oberpfalzwerke, Müllerverlag und Südholz. Von weiteren Einbußen erwähnen wir: All- gäuer minus 4. Tirschenreuther 13. Zwiesler und Conti je 4. Mariensteiner 9. Schuckert 8¼ Bill. Prozent. Größere Kursgewinne er- zielten: Petuel 8. Oberkohle 5. Friedenheimer 4 Billionen. Der Markt der variabeln Papiere lag still und ohne besonderes Geschäft. Am Anlage- markt dagegen herrschte lebhafte Umsatz- tätigkeit, besonders in Deutscher Reichs- anleihe, die gut gebessert und größeren Posten aus dem Markt gingen. Zwangsanleihe konnten sich verdreifachen. 3% Bayern leicht nachgebend, 3½ und 4%, sowie Landeskultur- und Grundrenten gut ge- bessert. Der Freiverkehr hatte ruhiges Geschäft bei meist weichenden Kursen. Berliner Börse. Der Mangel an Kauflust gab auch dem heutigen Börsenverkehr das Gepräge. Man erklärte diese Erscheinung zum Teil aus dem Geldmangel des Privat- publikums, das seine Barmittel für die Zahlung von Steuern verwenden mußte und dessen Bezüge bei der Umstellung auf Gold- mark sich zum Teil verringert haben. Am empfindlichsten litten natürlich die hoch im Kurs stehenden Industrie-Papiere Montan- Werte büßten bis zu 9 Billionen. Maschinen- fabriken bis zu acht Billionen. Elektrizitäts- aktien bis zu sechs Billionen Prozent ein. Die übrigen Papiere gaben je nach ihrem Kursstand etwa im gleichen Verhältnis nach. Nur vereinzelt zeigte sich anfangs wieder Standhaftigkeit. So blieben Sprit-Aktien gut behauptet und auch Papier- und Zellstoff- Werte konnten sich bessern. Von Bunk- Aktien mussten Darmstädter und National- bank ihre gestrigen Gewinne fast vollständig wieder hergeben. Im Gegensatz zur sonstigen Mattigkeit herrschte recht feste Stimmung für österreichisch-ungarische Renten-Papiere, die sich ansehnlich höher stellten. Auch deutsche Staatsanleihe und namentlich preußische Konsols erfuhren wesentliche Besserungen. Im Verlauf belebte sich das Geschäft zwar nicht, die Abwärtsbewegung der Kurse kam aber zum Stillstand. Vereinzelt waren auch Ansätze zu einer unbedeutenden Erholung bemerkbar. Die Devisenpreiso blieben zum größten Teil unverändert. Einige Nebendevisen wur- den wieder etwas billiger. Berliner Produktenbörse. Am Produkten- markte hielt die feste Stimmung an, wozu der schärfere Frost beigetragen haben mag. Roggen wurde für die Reichsgetreidestelle und einige Mühlen gekauft. Das Angebot vom Inlande war mäßig. Für russische Ware wurden zu hohe Preise gefordert. Weizen wurde bei erhöhten Forderungen wenig um- gesetzt. Von Gerste blieben gute Brau- sorten verlangt. Hafer wurde bei mäßigen Umsätzen fester gehalten. Das Mehlgeschäft hat sich noch nicht belebt. Amtliche Produktenpreise: Weizen: Märkischer 162—165: Roggen Mär- kischer 148—152. Pommerscher 147—148. Schlesischer 147—148: Gerste: Sommergersts Märkische 168—175: Hafer: Märkischer 118 bis 121. Pommerscher 112—116: Mais: La Plata waggonfrei Hamburg 172—173: Weizen- mehl 25.5—28. Roggenmehl 23.5—26. Weizen- kleie 8—8.2 Roggenkleie 7.6—7.75. Raps 28. Leinsaat 450—460. Viktoriaerbsen 39—40. Kleine Speiseerbsen 20—27. Futtererbsen 16 bis 17. Peluschken 14—15. Ackerbohnen 13 bis 15. Wicken 16—18. Blaue Lupinen 15—16. Gelbe Lupinen 16—18. Seradella 16—18. Rapskuchen 11.5—11.7. Leinkuchen 25—26. Trockenschnitzel 8.5—8.6. Zuckerschnitzel 16 bis 18. Torfmelasse 7.75—8. Wiener Börse. Der Verkehr beschränkte sich in der Kulisse auf einige tschechische Werte, die höher einsetzten. Sonst waren durchwegs Kursrückgänge zu verzeichnen, die durch Abgaben veursacht wurden. Doch hielten sich die Kurseinbußen in mäßigen Grenzen. Später nahm die Geschäftsstille überhand und die Kurse der meisten Papiere bröckelten weiter ab. Das Angebot trat jedoch nirgends drängend in Erscheinung und die auf den Markt gebrachte Ware fand bei etwas tieferen Kursen leichte Aufnahme. Der Schluss erfolgte ruhig, teilweise auf Deckungen leicht befestigt. Produktenberichte * Bremen, 15. Jan. Baumwolle 38.10 Dollarcents das Kilo.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-12-19T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 15, 16. Januar 1924, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine15_1924/6>, abgerufen am 04.12.2024.