Allgemeine Zeitung, Nr. 142, 26. März 1908.München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142. [Spaltenumbruch]
ein Aufrechterhalten der hohen Preise zu er-möglichen! Transportwesen. * Lokalbahn-Aktiengesellschaft in München. Die Ein- * Die Zwischendecksfahrpreise des Norddeutschen Lloyd nach x Canada Pacific-Bahn. Die Einnahmen der Ca- Fondsbörsen. * Berlin, 25. März. Berliner Anfangskurse. [Tabelle] * Frankfurt a. M., 25. März, 12 Uhr mittags. Anfangs- t. Frankfurt a. M., 25. März. (Privattelegramm.) y. London, 25. März. (Privattelegramm.) Die y. London, 25. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] * Rio de Janeiro, 24. März. Wechsel auf London 15. Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 25. März. (Privattelegramm.) Unter Im weiteren Verlauf blieb das Geschäft zunächst äußerst Privatdiskont 41/4 Proz. Ultimo-Geld zog an auf 51/4 bis * Berlin, 25. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] Tendenz: Abgeschwächt. # Der Reichsbankausweis vom 23. März weist eine Ver- [Tabelle] w. Berlin, 25. März. (Privattelegramm.) Die Bi- Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Steingut- t. Frankfurt a. M., 25. März. (Privattelegramm.) # Mannheim, 25. März. (Privattelegramm.) Ein * Paris, 25. März. Die Aktiven der von Rochette ge- Verkehrsnachrichten. * Hamburg-Amerika-Linie. Nordamerika: Dampfer: Letzte Nachrichten. Der Fall Wahrmund im österreichischen Abgeordnetenhause. * Wien, 25. März. Im weiteren Verlaufe der gestrigen Ver- Der Minister erklärte, er glaube sich mit dieser Ansicht im Bezüglich der katholischen Studentenverbin- * Berlin, 25. März. Den Morgenblättern zufolge be- * Lübeck, 25. März. Die Bürgerschaft lehnte z. Straßburg, 25. März, 11.48 V. (Privattelegramm.) * Venedig, 25. März. Der König ist in Begleitung * Belgrad, 25. März. Kronprinz Georg hat an seinen * St. Petersburg, 25. März. Aus Medwed (Gouv. Nowgo- [irrelevantes Material] München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142. [Spaltenumbruch]
ein Aufrechterhalten der hohen Preiſe zu er-möglichen! Transportweſen. * Lokalbahn-Aktiengeſellſchaft in München. Die Ein- * Die Zwiſchendecksfahrpreiſe des Norddeutſchen Lloyd nach × Canada Pacific-Bahn. Die Einnahmen der Ca- Fondsbörſen. * Berlin, 25. März. Berliner Anfangskurſe. [Tabelle] * Frankfurt a. M., 25. März, 12 Uhr mittags. Anfangs- t. Frankfurt a. M., 25. März. (Privattelegramm.) y. London, 25. März. (Privattelegramm.) Die y. London, 25. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] * Rio de Janeiro, 24. März. Wechſel auf London 15. Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 25. März. (Privattelegramm.) Unter Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft zunächſt äußerſt Privatdiskont 4¼ Proz. Ultimo-Geld zog an auf 5¼ bis * Berlin, 25. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] Tendenz: Abgeſchwächt. # Der Reichsbankausweis vom 23. März weiſt eine Ver- [Tabelle] w. Berlin, 25. März. (Privattelegramm.) Die Bi- Nach dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Steingut- t. Frankfurt a. M., 25. März. (Privattelegramm.) □ Mannheim, 25. März. (Privattelegramm.) Ein * Paris, 25. März. Die Aktiven der von Rochette ge- Verkehrsnachrichten. * Hamburg-Amerika-Linie. Nordamerika: Dampfer: Letzte Nachrichten. Der Fall Wahrmund im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe. * Wien, 25. März. Im weiteren Verlaufe der geſtrigen Ver- Der Miniſter erklärte, er glaube ſich mit dieſer Anſicht im Bezüglich der katholiſchen Studentenverbin- * Berlin, 25. März. Den Morgenblättern zufolge be- * Lübeck, 25. März. Die Bürgerſchaft lehnte z. Straßburg, 25. März, 11.48 V. (Privattelegramm.) * Venedig, 25. März. Der König iſt in Begleitung * Belgrad, 25. März. Kronprinz Georg hat an ſeinen * St. Petersburg, 25. März. Aus Medwed (Gouv. Nowgo- [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/><fw place="top" type="header">München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142.</fw><lb/><cb/> ein <hi rendition="#g">Aufrechterhalten der hohen Preiſe</hi> zu er-<lb/> möglichen!</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Transportweſen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Lokalbahn-Aktiengeſellſchaft in München.</hi></head> <p>Die <hi rendition="#g">Ein-<lb/> nahmen</hi> der Geſellſchaft auf den <hi rendition="#g">eigenen deutſchen<lb/> Linien</hi> betrugen im <hi rendition="#g">Februar</hi> 1908 136,265 M (135,504 M),<lb/> wobei zu berückſichtigen iſt, daß in 1907 noch 17,407 M von der<lb/> inzwiſchen verſtaatlichten Linie Murnau-Garmiſch-Partenkirchen<lb/> dazu kamen. In der Zeit vom 1. Januar bis 29. Februar 1908<lb/> ſtellten ſich die Einnahmen auf 291,677 M gegen 275,071 M ohne<lb/> Murnau-Garmiſch-Partenkirchen. Die Linien der <hi rendition="#g">Lauſitzer<lb/> Eiſenbahngeſellſchaft</hi> brachten 54,932 Mark gegen<lb/> 59,217 M.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Die Zwiſchendecksfahrpreiſe des Norddeutſchen Lloyd</hi> nach<lb/><hi rendition="#g">Nordamerika</hi> von Bremen ſtellen ſich bis auf weiteres wie<lb/> folgt: Nach <hi rendition="#g">New-York</hi> mit Schnelldampfer 160 M, Poſt-<lb/> dampfer 130 M; nach <hi rendition="#g">Baltimore</hi> 130 M; nach <hi rendition="#g">Galveſton</hi><lb/> 130 M; von New-York nach Bremen mit Schnelldampfer 151 M,<lb/> mit Poſtdampfer 113 M; von Baltimore 113 M; von Galveſton<lb/> 113 Mark.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>× <hi rendition="#b">Canada Pacific-Bahn.</hi></head> <p>Die <hi rendition="#g">Einnahmen</hi> der <hi rendition="#g">Ca-<lb/> nadian Pacific-Eiſenbahn</hi> in der vergangenen Woche<lb/> betrugen 1,247,000 Doll., das bedeutet gegenüber dem gleichen<lb/> Zeitraum des Vorjahres eine Abnahme von 142,000 Doll.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fondsbörſen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 25. März.</dateline><lb/> <p> <hi rendition="#g">Berliner Anfangskurſe.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 25. März, 12 Uhr mittags.</dateline> <p><hi rendition="#g">Anfangs-<lb/> kurſe.</hi> Oeſterr. Kredit 202.50, Staatsbahn 144.90, Lombarden<lb/> 25.50, Ungar. Goldrente 93.70, Deutſche Bank 240.00, Diskonto-<lb/> Kommandit 177.40, Dresdner Bank 138.70, Gotthardbahn —.<lb/> Tendenz: Feſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">t.</hi><hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 25. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Die Börſe war im allgemeinen <hi rendition="#g">feſt,</hi> die Kurſe teilweiſe höher.<lb/><hi rendition="#g">Privatdiskont</hi> 4 <supplied><formula notation="TeX">\frac{3}{14}</formula></supplied> Prozent.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 25. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Die<lb/> Börſe war allgemein <hi rendition="#g">feſt.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 25. März, 11 Uhr.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Rio de Janeiro,</hi> 24. März.</dateline> <p>Wechſel auf London 15<formula notation="TeX">\frac{5}{16}</formula>.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Handelsnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 25. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Unter<lb/> der Einwirkung der günſtigen Dispoſition der Weſtbörſen, ins-<lb/> beſondere des ſehr feſten Schluſſes der New-Yorker Börſe, eröff-<lb/> nete auch der hieſige Markt in feſter Haltung. Die Rede des<lb/> Reichskanzlers über die auswärtige Politik wurde vielfach be-<lb/> ſprochen, blieb jedoch auf die Kursgeſtaltung ohne nennenswerten<lb/> Einfluß. Der <hi rendition="#g">Bankenmarkt</hi> zeigte ein vorwiegend feſte<lb/> Haltung trotz der heftigen Auslaſſungen eines agrariſchen<lb/> Blattes. Höher ſtellten ſich beſonders Handelsanteile, Kommerz-<lb/> und Diskontobank und Nationalbank. Am Markte der Trans-<lb/> portwerte lagen beſonders amerikaniſche Bahnen im Einklang<lb/> mit New-York feſt. Canada und Baltimore gewannen nahezu<lb/> 1 Proz. Warſchau-Wiener und Prinz Heinrich neigten zur Ab-<lb/> ſchwächung. Von <hi rendition="#g">Rentenwerten</hi> avancierten Japaner um<lb/> über <formula notation="TeX">\frac{1}{1}</formula> Proz. infolge der ſehr guten Dispoſition, die ſie in<lb/> London zeigten. Schwach lagen dagegen Ruſſen, Am <hi rendition="#g">Mon-<lb/> tanmarkte</hi> blieb das Geſchäft äußerſt luſtlos. Die Erhöhung<lb/> der Produktionseinſchränkung durch den Siegerländer Roheiſen-<lb/> verein blieb ohne nachteilige Wirkung. Höher ſtellten ſich in<lb/> erſter Linie Gelſenkirchener, Phönix, Bochumer und Laura.<lb/><hi rendition="#g">Schiffahrtsaktien</hi> bewegten ſich gleichfalls in ſteigender<lb/> Richtung.</p><lb/> <cb/> <p>Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft zunächſt äußerſt<lb/> luſtlos. Erſt gegen Schluß des ofiziellen Verkehrs trat allge-<lb/> mein eine leichte Abſchwächung ein infolge der Verteuerung der<lb/> Geldſätze. Namentlich das Anziehen des Satzes für Ultimo-Geld<lb/> wirkte verſtimmend. Der Ausweis der Reichsbank blieb faſt un-<lb/> beachtet. Am Bankenmarkte ſtellten ſich Deutſche Bank, Diskonto-<lb/> Kommandit-Anteile und Dresdner Bank über ¼ Proz. niedriger.<lb/> Von Transportwerten notierten Baltimore, Kanada und Meri-<lb/> dionalbahnen ſchwächer. Ruſſen gaben ſpäter über ¼ Proz.<lb/> nach, auch Reichsanleihe notierte niedriger. Am Montanmarkte<lb/> lagen beſonders ſchwach Bochumer, die übrigen Werte notierten<lb/> um Bruchteile niedriger. Schiffahrtsaktien waren gleichfalls<lb/> nachgebend.</p><lb/> <p>Privatdiskont 4¼ Proz. Ultimo-Geld zog an auf 5¼ bis<lb/> 5⅞ Proz. Tägliches Geld 4 Proz. Die Seehandlung war nicht<lb/> am Markte. Lange Diskonten gefragt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 25. März, 2 Uhr 10 Min.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Schlußkurſe.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Tendenz: Abgeſchwächt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p># <hi rendition="#b">Der Reichsbankausweis vom 23. März</hi> weiſt eine Ver-<lb/> mehrung des <hi rendition="#g">Metallbeſtandes</hi> auf von 23.47 Mill. M<lb/> (gegen 12.94 Mill. Mark). Der <hi rendition="#g">Notenumlauf</hi> erhöhte ſich<lb/> um 11.01 Mill. M gegen 41.39 Mill. M im Vorjahr, ſo daß ſich<lb/> eine <hi rendition="#g">Verbeſſerung</hi> des Status um 21.73 Mill. M gegen<lb/> eine Abnahme von 21.60 Mill. im Vorjahr ergibt. Die <hi rendition="#g">ſteuer-<lb/> freie Notenreſerve</hi> ſtieg von 166.55 Mill. M auf 188.28<lb/> Millionen Mark gegen 145.18 Mill. M. im Vorjahr.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 25. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Die Bi-<lb/> lanz der <hi rendition="#g">Spinnerei und Weberei Hüttenheim-<lb/> Benfeld</hi> ergibt einen Bruttogewinn von 638,344 M. Nach<lb/> Abſchreibungen von 90,895 M verbleibt ein <hi rendition="#g">Reingewinn</hi><lb/> von 513,019 M. Hiervon werden 100,000 M für Extraabſchrei-<lb/> bungen verwendet. Es gelangt eine <hi rendition="#g">Dividende</hi> von 9 Proz.<lb/> (6 Proz.) zur Verteilung. 40,000 M werden auf die Genuß-<lb/> ſcheine ausgeſchüttet und auf neue Rechnung werden 74,939 M<lb/> (68,569 M) vorgetragen.</p><lb/> <p>Nach dem Geſchäftsbericht der <hi rendition="#g">Deutſchen Steingut-<lb/> fabrik A.-G. Hubbe</hi> in Neuhaldensleben wurde ein Brutto-<lb/> überſchuß erzielt von 35,084 M. Für Abſchreibungen werden<lb/> 50,130 M verwendet. Mithin ergibt ſich ein <hi rendition="#g">Verluſt</hi> von<lb/> 15,046 M, durch den die <hi rendition="#g">Unterbilanz</hi> ſich auf 56,772 M<lb/> erhöht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">t.</hi><hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 25. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Der Aufſichtsrat der <hi rendition="#g">Badenia, Fabrik für landwirt-<lb/> ſchaftliche Maſchinen in Weinheim</hi> ſchlägt eine<lb/><hi rendition="#g">Dividende</hi> von 12 Prozent (wie i. V.) vor.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">□ Mannheim,</hi> 25. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Ein<lb/> Konſortium Mannheimer Banken übernahm 7,000,000 M <hi rendition="#g">neue<lb/> 4 prozentige Mannheimer Stadtanleihe</hi> zu 97.06<lb/> und legt ſie am 1. April zu 97.90 auf.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 25. März.</dateline> <p>Die Aktiven der von <hi rendition="#g">Rochette</hi> ge-<lb/> gründeten <hi rendition="#g">Unternehmungen</hi> werden von den Blättern auf<lb/> 14 Millionen Francs, die Paſſiven dagegen auf mindeſtens<lb/> 100 Millionen Francs geſchätzt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Verkehrsnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Hamburg-Amerika-Linie.</hi></head> <p><hi rendition="#g">Nordamerika:</hi> Dampfer:<lb/> Albano: Nach Philadelphia, 22. März Cuxhaven paſſiert. Ar-<lb/> menia: Von Philadelphia kommend, 21. März Scilly paſſiert.<lb/> Bethania: 21. März von Baltimore nach Hamburg. Graf Wal-<lb/> derſee: 21. März von New-York direkt nach Hamburg. Hoerde:<lb/> Nach Newport News und New-Orleans, 22. März nachmittags<lb/> Lizard paſſiert. Mecklenburg (Charterdampfer): 21. März von<lb/> New-Orleans nach Hamburg. Pretoria: Nach New-York,<lb/> 22. März in Boulogne ſur Mer angekommen. — <hi rendition="#g">Weſtindien,<lb/> Mexiko. Südamerika:</hi> Albingia: Von Mexiko und<lb/> Havanna kommend, 22. März von Havre. Allemannia: 22. März<lb/> in Vera Cruz. Antonina: 19. März von Parnahyba und<lb/> 22. März von Maraham. Cheruskia: 21. März in Havanna.<lb/> Dacia: Nach Mittelbraſilien, 21. März in Antwerpen. König<lb/> Friedrich Auguſt: Von dem La Plata kommend, 22. März von<lb/> Vigo. Kronprinzeſſin Cecilie: Nach Havanna und Mexiko,<lb/> 21. März von Coruna. La Plata: Nach Nordbraſilien, 22. März<lb/> von Liſſabon. Rhaetia: 22. März von Rio de Janeiro nach<lb/> Santos. Rugia: Von Mittelbraſilien kommend, 22. März auf<lb/> der Elbe. Schaumburg: Nach Weſtindien, 22. März Queſſant<lb/> Creach paſſiert. Sparta: Von dem La Plata kommend, 21. März<lb/> Queſſant Creach paſſiert. Syria: 21. März in Tampico. Thu-<lb/> ringia: Nach der Weſtküſte Amerikas, 22. März Deal paſſiert.<lb/> Troja: Von Süd- und Mittelbraſilien kommend, 22. März in<lb/> Teneriffe.</p><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Fall Wahrmund im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe.</hi> </head><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 25. März.</dateline> <p>Im weiteren Verlaufe der geſtrigen Ver-<lb/> handlungen des <hi rendition="#g">Budgetausſchuſſes</hi> des <hi rendition="#g">Abgeord-<lb/> netenhauſes</hi> begründete Abg. <hi rendition="#g">Koroſcz</hi> die <hi rendition="#g">Notwen-<lb/> digkeit</hi> der Errichtung einer <hi rendition="#g">ſüdſlaviſchen Univerſi-<lb/> tät</hi> und beantragte eine entſprechende Reſolution. Unterrichts-<lb/> miniſter Dr. Marchet erklärte, er wolle ſich zunächſt mit dem Fall<lb/><hi rendition="#g">Wahrmund</hi> befaſſen. Er ſtellte feſt, daß Wahrmund Profeſſor<lb/> des Kirchenrechts an der <hi rendition="#g">juriſtiſchen</hi> und nicht an der theo-<lb/> logiſchen Fakultät der Univerſität Innsbruck ſei und betonte,<lb/> die Freiheit der Lehre und wiſſenſchaftlichen Forſchung ſolle für<lb/> die Kirchenrechtslehre gelten wie für die Rechtslehrer und jeden<lb/> wiſſenſchaftlichen Forſcher. Der <hi rendition="#g">Miniſter</hi> berief ſich auf ſeine<lb/> im Abgeordnetenhauſe abgegebene Erklärung über die <hi rendition="#g">ſtaats-<lb/> grundgeſetzliche Garantie</hi> der <hi rendition="#g">Freiheit der<lb/> wiſſenſchaftlichen Forſchung,</hi> die ſeine unverrückbare<lb/> Richtſchnur bilden werde, und erklärte, aus dieſem Geſichtspunkte<lb/> ergebe ſich auch die Antwort auf die Frage, ob ein Hochſchul-<lb/> profeſſor von ſeiner Lehrkanzel enthoben werden müſſe, weil er<lb/> von dem ihm zuſtehenden Rechte der freien wiſſenſchaft-<lb/> lichen Forſchung Gebrauch machte. Dieſe Antwort ſei <hi rendition="#g">ver-<lb/> neinend.</hi></p><lb/> <p>Der Miniſter erklärte, er glaube ſich mit dieſer Anſicht im<lb/> Einklange mit der überwiegenden Mehrheit des Ausſchuſſes,<lb/> ſowie mit dem Berichterſtatter zu befinden, der ebenfalls erklärt<lb/> habe, daß von einer Maßregelung Wahrmunds keine Rede ſein<lb/> könne und dürfe. Was die Broſchüre Wahrmunds anbelange, ſo<lb/> habe der Miniſter ein Verſtändnis für die Behauptungen des<lb/> Berichterſtatters und anderer gewichtiger Perſonen, welche durch<lb/> einzelne Stellen in den Vorträgen und in der Broſchüre Wahr-<lb/> munds in ihrem religiöſen Gefühle ſich ſchwer verletzt fühlten.<lb/> Da aber die <hi rendition="#g">Angelegenheit bei Gericht</hi> anhängig ge-<lb/> macht worden ſei, ſo ſei ihm, dem Miniſter, wenn nicht ein un-<lb/> verbrüchlicher Grundſatz des Rechtslebens ſchwer verletzt werden<lb/> ſolle, die Möglichkeit genommen, ein Urteil über die Aeußerungen<lb/> Wahrmunds abzugeben, um ſo mehr, als der Tatbeſtand nur auf<lb/> behördlichem Wege feſtgeſtellt werden könne. Ohne auch nur im<lb/> geringſten zu dem Fall Wahrmund überhaupt Stellung zu<lb/> nehmen, ſtehe er, der Miniſter, nicht an, den allgemeinen Stand-<lb/> punkt dahin zu präziſieren, daß die Freiheit der wiſſenſchaftlichen<lb/> Forſchung ſich auf jedem Gebiete, alſo auch auf religiöſem Ge-<lb/> biete, ungehindert betätigen und entfalten könne und müſſe. Sie<lb/> müſſe aber auch freigehalten werden von all dem, durch was ſie<lb/> ſich mit den tief im Gefühlsleben vieler Menſchen wurzelnden<lb/> religiöſen Ueberzeugungen ohne Not in Widerſpruch ſetze.</p><lb/> <p>Bezüglich der <hi rendition="#g">katholiſchen Studentenverbin-<lb/> dungen</hi> betonte der Miniſter die Bedeutung der akademiſchen<lb/> Freiheit als einer der wichtigſten Grundlagen des Hochſchul-<lb/> weſens und bedauert, daß die akademiſche Jugend ſich bisweilen<lb/> zu Ausſchreitungen hinreißen laſſe. Die Regierung ſtehe auf<lb/> dem Standpunkt, daß allen Univerſitätshörern, gleichviel welcher<lb/> Nationalität oder Konfeſſion ſie ſeien, dieſelben Rechte zukämen.<lb/> Betreffs der Gründung neuer Univerſitäten werde er ſich äußern,<lb/> wenn alle Anträge zu dieſem Gegenſtand vorliegen würden.<lb/> Die nächſte Plenarſitzung des Abgeordnetenhauſes findet am<lb/> 2. April ſtatt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 25. März.</dateline> <p>Den Morgenblättern zufolge be-<lb/> ſchloß die <hi rendition="#g">Berliner Stadtverordnetenver-<lb/> ſammlung</hi> einſtimmig, den Magiſtrat zu erſuchen, um<lb/><hi rendition="#g">Einführung der fakultativen Feuerbe-<lb/> ſtattung</hi> bei der Regierung und dem Parlament zu<lb/> petitionieren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">Lübeck,</hi> 25. März.</dateline> <p>Die <hi rendition="#g">Bürgerſchaft lehnte</hi><lb/> die von den Sozialdemokraten beantragte <hi rendition="#g">Einführung<lb/> des allgemeinen, gleichen, geheimen und<lb/> direkten Wahlrechts ab.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">z.</hi><hi rendition="#b">Straßburg,</hi> 25. März, 11.48 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Dem Landesausſchuß iſt ein von 20 Abgeordneten unterſchriebe-<lb/> ner Antrag zugegangen, die Regierung zu erſuchen, beim Bundes-<lb/> rat darauf hinzuweiſen, daß durch den von den Mehrheitsparteien<lb/> des Reichstages unter Zuſtimmung der Regierung gefaßten Kom-<lb/> miſſionsbeſchluß betreffend den § 7 des <hi rendition="#g">Vereinsgeſetzes</hi> die<lb/><hi rendition="#g">Elſaß- Lothringer</hi> franzöſiſcher Zunge <hi rendition="#g">ſchwer benach-<lb/> teiligt</hi> würden. Nur in einem Wahlbezirk verfügten dieſe<lb/> über eine Mehrheit von 60 Prozent, ſo daß in allen anderen Be-<lb/> zirken der Gebrauch der franzöſiſchen Sprache nicht geſtattet ſei.<lb/> Die Regierung wird erſucht, das Ihrige zur Abwehr dieſer harten<lb/> Maßregel beizutragen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">Venedig,</hi> 25. März.</dateline> <p>Der <hi rendition="#g">König</hi> iſt in Begleitung<lb/> des Miniſters des Aeußern <hi rendition="#g">Tittoni</hi> heute morgen 7½<lb/> Uhr hier eingetroffen und am Bahnhofe von den Behörden<lb/> empfangen worden. Eine große Volksmenge begrüßte den<lb/> König begeiſtert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 25. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Kronprinz Georg</hi> hat an ſeinen<lb/> bisherigen <hi rendition="#g">Rechtslehrer, Profeſſor Kumanudi,</hi> der<lb/> kürzlich als der geiſtige Urheber des bekannten Kronprinzen-<lb/> briefes in der Apanagenangelegenheit ſeiner Stelle enthoben<lb/> wurde, ein Schreiben gerichtet, worin er über die Enthebung<lb/> ſein Bedauern ausdrückt und ihm für ſeine bisherige Tätigkeit<lb/> dankt. Da die Maßregelung durch die Regierung im Einver-<lb/> nehmen des Königs erfolgte, trägt der Brief den Charakter<lb/><hi rendition="#g">offener Auflehnung gegen Regierung und<lb/> König.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 25. März.</dateline> <p>Aus Medwed (Gouv. Nowgo-<lb/> rod) treffen fortgeſetzt Meldungen über <hi rendition="#g">Zuchtloſigkeit des<lb/> dort ſtehenden Bataillons</hi> ein, das aus diſziplinierten<lb/> Soldaten des <hi rendition="#g">Prebajenski-Regiments</hi> gebildet iſt.<lb/> Deſertionen ſind an der Tagesordnung. Die Verhaftungen von<lb/> Terroriſten, die längs der finnländiſchen Bahn Attentate vor-<lb/> bereiteten, dauern an. <hi rendition="#g">In Wiborg</hi> ſind in der letzten Woche<lb/> allein 21 Perſonen aus dieſem Grunde feſtgenommen worden.<lb/> Eine große Zahl weiterer Verhaftungen wird aus der finniſchen<lb/> Grenzſtation Belooſtrow gemeldet.</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142.
ein Aufrechterhalten der hohen Preiſe zu er-
möglichen!
Transportweſen.
* Lokalbahn-Aktiengeſellſchaft in München. Die Ein-
nahmen der Geſellſchaft auf den eigenen deutſchen
Linien betrugen im Februar 1908 136,265 M (135,504 M),
wobei zu berückſichtigen iſt, daß in 1907 noch 17,407 M von der
inzwiſchen verſtaatlichten Linie Murnau-Garmiſch-Partenkirchen
dazu kamen. In der Zeit vom 1. Januar bis 29. Februar 1908
ſtellten ſich die Einnahmen auf 291,677 M gegen 275,071 M ohne
Murnau-Garmiſch-Partenkirchen. Die Linien der Lauſitzer
Eiſenbahngeſellſchaft brachten 54,932 Mark gegen
59,217 M.
* Die Zwiſchendecksfahrpreiſe des Norddeutſchen Lloyd nach
Nordamerika von Bremen ſtellen ſich bis auf weiteres wie
folgt: Nach New-York mit Schnelldampfer 160 M, Poſt-
dampfer 130 M; nach Baltimore 130 M; nach Galveſton
130 M; von New-York nach Bremen mit Schnelldampfer 151 M,
mit Poſtdampfer 113 M; von Baltimore 113 M; von Galveſton
113 Mark.
× Canada Pacific-Bahn. Die Einnahmen der Ca-
nadian Pacific-Eiſenbahn in der vergangenen Woche
betrugen 1,247,000 Doll., das bedeutet gegenüber dem gleichen
Zeitraum des Vorjahres eine Abnahme von 142,000 Doll.
Fondsbörſen.
* Berlin, 25. März.
Berliner Anfangskurſe.
* Frankfurt a. M., 25. März, 12 Uhr mittags. Anfangs-
kurſe. Oeſterr. Kredit 202.50, Staatsbahn 144.90, Lombarden
25.50, Ungar. Goldrente 93.70, Deutſche Bank 240.00, Diskonto-
Kommandit 177.40, Dresdner Bank 138.70, Gotthardbahn —.
Tendenz: Feſt.
t. Frankfurt a. M., 25. März. (Privattelegramm.)
Die Börſe war im allgemeinen feſt, die Kurſe teilweiſe höher.
Privatdiskont 4 [FORMEL] Prozent.
y. London, 25. März. (Privattelegramm.) Die
Börſe war allgemein feſt.
y. London, 25. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.)
* Rio de Janeiro, 24. März. Wechſel auf London 15[FORMEL].
Letzte Handelsnachrichten.
w. Berlin, 25. März. (Privattelegramm.) Unter
der Einwirkung der günſtigen Dispoſition der Weſtbörſen, ins-
beſondere des ſehr feſten Schluſſes der New-Yorker Börſe, eröff-
nete auch der hieſige Markt in feſter Haltung. Die Rede des
Reichskanzlers über die auswärtige Politik wurde vielfach be-
ſprochen, blieb jedoch auf die Kursgeſtaltung ohne nennenswerten
Einfluß. Der Bankenmarkt zeigte ein vorwiegend feſte
Haltung trotz der heftigen Auslaſſungen eines agrariſchen
Blattes. Höher ſtellten ſich beſonders Handelsanteile, Kommerz-
und Diskontobank und Nationalbank. Am Markte der Trans-
portwerte lagen beſonders amerikaniſche Bahnen im Einklang
mit New-York feſt. Canada und Baltimore gewannen nahezu
1 Proz. Warſchau-Wiener und Prinz Heinrich neigten zur Ab-
ſchwächung. Von Rentenwerten avancierten Japaner um
über [FORMEL] Proz. infolge der ſehr guten Dispoſition, die ſie in
London zeigten. Schwach lagen dagegen Ruſſen, Am Mon-
tanmarkte blieb das Geſchäft äußerſt luſtlos. Die Erhöhung
der Produktionseinſchränkung durch den Siegerländer Roheiſen-
verein blieb ohne nachteilige Wirkung. Höher ſtellten ſich in
erſter Linie Gelſenkirchener, Phönix, Bochumer und Laura.
Schiffahrtsaktien bewegten ſich gleichfalls in ſteigender
Richtung.
Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft zunächſt äußerſt
luſtlos. Erſt gegen Schluß des ofiziellen Verkehrs trat allge-
mein eine leichte Abſchwächung ein infolge der Verteuerung der
Geldſätze. Namentlich das Anziehen des Satzes für Ultimo-Geld
wirkte verſtimmend. Der Ausweis der Reichsbank blieb faſt un-
beachtet. Am Bankenmarkte ſtellten ſich Deutſche Bank, Diskonto-
Kommandit-Anteile und Dresdner Bank über ¼ Proz. niedriger.
Von Transportwerten notierten Baltimore, Kanada und Meri-
dionalbahnen ſchwächer. Ruſſen gaben ſpäter über ¼ Proz.
nach, auch Reichsanleihe notierte niedriger. Am Montanmarkte
lagen beſonders ſchwach Bochumer, die übrigen Werte notierten
um Bruchteile niedriger. Schiffahrtsaktien waren gleichfalls
nachgebend.
Privatdiskont 4¼ Proz. Ultimo-Geld zog an auf 5¼ bis
5⅞ Proz. Tägliches Geld 4 Proz. Die Seehandlung war nicht
am Markte. Lange Diskonten gefragt.
* Berlin, 25. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.)
Schlußkurſe.
Tendenz: Abgeſchwächt.
# Der Reichsbankausweis vom 23. März weiſt eine Ver-
mehrung des Metallbeſtandes auf von 23.47 Mill. M
(gegen 12.94 Mill. Mark). Der Notenumlauf erhöhte ſich
um 11.01 Mill. M gegen 41.39 Mill. M im Vorjahr, ſo daß ſich
eine Verbeſſerung des Status um 21.73 Mill. M gegen
eine Abnahme von 21.60 Mill. im Vorjahr ergibt. Die ſteuer-
freie Notenreſerve ſtieg von 166.55 Mill. M auf 188.28
Millionen Mark gegen 145.18 Mill. M. im Vorjahr.
w. Berlin, 25. März. (Privattelegramm.) Die Bi-
lanz der Spinnerei und Weberei Hüttenheim-
Benfeld ergibt einen Bruttogewinn von 638,344 M. Nach
Abſchreibungen von 90,895 M verbleibt ein Reingewinn
von 513,019 M. Hiervon werden 100,000 M für Extraabſchrei-
bungen verwendet. Es gelangt eine Dividende von 9 Proz.
(6 Proz.) zur Verteilung. 40,000 M werden auf die Genuß-
ſcheine ausgeſchüttet und auf neue Rechnung werden 74,939 M
(68,569 M) vorgetragen.
Nach dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Steingut-
fabrik A.-G. Hubbe in Neuhaldensleben wurde ein Brutto-
überſchuß erzielt von 35,084 M. Für Abſchreibungen werden
50,130 M verwendet. Mithin ergibt ſich ein Verluſt von
15,046 M, durch den die Unterbilanz ſich auf 56,772 M
erhöht.
t. Frankfurt a. M., 25. März. (Privattelegramm.)
Der Aufſichtsrat der Badenia, Fabrik für landwirt-
ſchaftliche Maſchinen in Weinheim ſchlägt eine
Dividende von 12 Prozent (wie i. V.) vor.
□ Mannheim, 25. März. (Privattelegramm.) Ein
Konſortium Mannheimer Banken übernahm 7,000,000 M neue
4 prozentige Mannheimer Stadtanleihe zu 97.06
und legt ſie am 1. April zu 97.90 auf.
* Paris, 25. März. Die Aktiven der von Rochette ge-
gründeten Unternehmungen werden von den Blättern auf
14 Millionen Francs, die Paſſiven dagegen auf mindeſtens
100 Millionen Francs geſchätzt.
Verkehrsnachrichten.
* Hamburg-Amerika-Linie. Nordamerika: Dampfer:
Albano: Nach Philadelphia, 22. März Cuxhaven paſſiert. Ar-
menia: Von Philadelphia kommend, 21. März Scilly paſſiert.
Bethania: 21. März von Baltimore nach Hamburg. Graf Wal-
derſee: 21. März von New-York direkt nach Hamburg. Hoerde:
Nach Newport News und New-Orleans, 22. März nachmittags
Lizard paſſiert. Mecklenburg (Charterdampfer): 21. März von
New-Orleans nach Hamburg. Pretoria: Nach New-York,
22. März in Boulogne ſur Mer angekommen. — Weſtindien,
Mexiko. Südamerika: Albingia: Von Mexiko und
Havanna kommend, 22. März von Havre. Allemannia: 22. März
in Vera Cruz. Antonina: 19. März von Parnahyba und
22. März von Maraham. Cheruskia: 21. März in Havanna.
Dacia: Nach Mittelbraſilien, 21. März in Antwerpen. König
Friedrich Auguſt: Von dem La Plata kommend, 22. März von
Vigo. Kronprinzeſſin Cecilie: Nach Havanna und Mexiko,
21. März von Coruna. La Plata: Nach Nordbraſilien, 22. März
von Liſſabon. Rhaetia: 22. März von Rio de Janeiro nach
Santos. Rugia: Von Mittelbraſilien kommend, 22. März auf
der Elbe. Schaumburg: Nach Weſtindien, 22. März Queſſant
Creach paſſiert. Sparta: Von dem La Plata kommend, 21. März
Queſſant Creach paſſiert. Syria: 21. März in Tampico. Thu-
ringia: Nach der Weſtküſte Amerikas, 22. März Deal paſſiert.
Troja: Von Süd- und Mittelbraſilien kommend, 22. März in
Teneriffe.
Letzte Nachrichten.
Der Fall Wahrmund im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe.
* Wien, 25. März. Im weiteren Verlaufe der geſtrigen Ver-
handlungen des Budgetausſchuſſes des Abgeord-
netenhauſes begründete Abg. Koroſcz die Notwen-
digkeit der Errichtung einer ſüdſlaviſchen Univerſi-
tät und beantragte eine entſprechende Reſolution. Unterrichts-
miniſter Dr. Marchet erklärte, er wolle ſich zunächſt mit dem Fall
Wahrmund befaſſen. Er ſtellte feſt, daß Wahrmund Profeſſor
des Kirchenrechts an der juriſtiſchen und nicht an der theo-
logiſchen Fakultät der Univerſität Innsbruck ſei und betonte,
die Freiheit der Lehre und wiſſenſchaftlichen Forſchung ſolle für
die Kirchenrechtslehre gelten wie für die Rechtslehrer und jeden
wiſſenſchaftlichen Forſcher. Der Miniſter berief ſich auf ſeine
im Abgeordnetenhauſe abgegebene Erklärung über die ſtaats-
grundgeſetzliche Garantie der Freiheit der
wiſſenſchaftlichen Forſchung, die ſeine unverrückbare
Richtſchnur bilden werde, und erklärte, aus dieſem Geſichtspunkte
ergebe ſich auch die Antwort auf die Frage, ob ein Hochſchul-
profeſſor von ſeiner Lehrkanzel enthoben werden müſſe, weil er
von dem ihm zuſtehenden Rechte der freien wiſſenſchaft-
lichen Forſchung Gebrauch machte. Dieſe Antwort ſei ver-
neinend.
Der Miniſter erklärte, er glaube ſich mit dieſer Anſicht im
Einklange mit der überwiegenden Mehrheit des Ausſchuſſes,
ſowie mit dem Berichterſtatter zu befinden, der ebenfalls erklärt
habe, daß von einer Maßregelung Wahrmunds keine Rede ſein
könne und dürfe. Was die Broſchüre Wahrmunds anbelange, ſo
habe der Miniſter ein Verſtändnis für die Behauptungen des
Berichterſtatters und anderer gewichtiger Perſonen, welche durch
einzelne Stellen in den Vorträgen und in der Broſchüre Wahr-
munds in ihrem religiöſen Gefühle ſich ſchwer verletzt fühlten.
Da aber die Angelegenheit bei Gericht anhängig ge-
macht worden ſei, ſo ſei ihm, dem Miniſter, wenn nicht ein un-
verbrüchlicher Grundſatz des Rechtslebens ſchwer verletzt werden
ſolle, die Möglichkeit genommen, ein Urteil über die Aeußerungen
Wahrmunds abzugeben, um ſo mehr, als der Tatbeſtand nur auf
behördlichem Wege feſtgeſtellt werden könne. Ohne auch nur im
geringſten zu dem Fall Wahrmund überhaupt Stellung zu
nehmen, ſtehe er, der Miniſter, nicht an, den allgemeinen Stand-
punkt dahin zu präziſieren, daß die Freiheit der wiſſenſchaftlichen
Forſchung ſich auf jedem Gebiete, alſo auch auf religiöſem Ge-
biete, ungehindert betätigen und entfalten könne und müſſe. Sie
müſſe aber auch freigehalten werden von all dem, durch was ſie
ſich mit den tief im Gefühlsleben vieler Menſchen wurzelnden
religiöſen Ueberzeugungen ohne Not in Widerſpruch ſetze.
Bezüglich der katholiſchen Studentenverbin-
dungen betonte der Miniſter die Bedeutung der akademiſchen
Freiheit als einer der wichtigſten Grundlagen des Hochſchul-
weſens und bedauert, daß die akademiſche Jugend ſich bisweilen
zu Ausſchreitungen hinreißen laſſe. Die Regierung ſtehe auf
dem Standpunkt, daß allen Univerſitätshörern, gleichviel welcher
Nationalität oder Konfeſſion ſie ſeien, dieſelben Rechte zukämen.
Betreffs der Gründung neuer Univerſitäten werde er ſich äußern,
wenn alle Anträge zu dieſem Gegenſtand vorliegen würden.
Die nächſte Plenarſitzung des Abgeordnetenhauſes findet am
2. April ſtatt.
* Berlin, 25. März. Den Morgenblättern zufolge be-
ſchloß die Berliner Stadtverordnetenver-
ſammlung einſtimmig, den Magiſtrat zu erſuchen, um
Einführung der fakultativen Feuerbe-
ſtattung bei der Regierung und dem Parlament zu
petitionieren.
* Lübeck, 25. März. Die Bürgerſchaft lehnte
die von den Sozialdemokraten beantragte Einführung
des allgemeinen, gleichen, geheimen und
direkten Wahlrechts ab.
z. Straßburg, 25. März, 11.48 V. (Privattelegramm.)
Dem Landesausſchuß iſt ein von 20 Abgeordneten unterſchriebe-
ner Antrag zugegangen, die Regierung zu erſuchen, beim Bundes-
rat darauf hinzuweiſen, daß durch den von den Mehrheitsparteien
des Reichstages unter Zuſtimmung der Regierung gefaßten Kom-
miſſionsbeſchluß betreffend den § 7 des Vereinsgeſetzes die
Elſaß- Lothringer franzöſiſcher Zunge ſchwer benach-
teiligt würden. Nur in einem Wahlbezirk verfügten dieſe
über eine Mehrheit von 60 Prozent, ſo daß in allen anderen Be-
zirken der Gebrauch der franzöſiſchen Sprache nicht geſtattet ſei.
Die Regierung wird erſucht, das Ihrige zur Abwehr dieſer harten
Maßregel beizutragen.
* Venedig, 25. März. Der König iſt in Begleitung
des Miniſters des Aeußern Tittoni heute morgen 7½
Uhr hier eingetroffen und am Bahnhofe von den Behörden
empfangen worden. Eine große Volksmenge begrüßte den
König begeiſtert.
* Belgrad, 25. März. Kronprinz Georg hat an ſeinen
bisherigen Rechtslehrer, Profeſſor Kumanudi, der
kürzlich als der geiſtige Urheber des bekannten Kronprinzen-
briefes in der Apanagenangelegenheit ſeiner Stelle enthoben
wurde, ein Schreiben gerichtet, worin er über die Enthebung
ſein Bedauern ausdrückt und ihm für ſeine bisherige Tätigkeit
dankt. Da die Maßregelung durch die Regierung im Einver-
nehmen des Königs erfolgte, trägt der Brief den Charakter
offener Auflehnung gegen Regierung und
König.
* St. Petersburg, 25. März. Aus Medwed (Gouv. Nowgo-
rod) treffen fortgeſetzt Meldungen über Zuchtloſigkeit des
dort ſtehenden Bataillons ein, das aus diſziplinierten
Soldaten des Prebajenski-Regiments gebildet iſt.
Deſertionen ſind an der Tagesordnung. Die Verhaftungen von
Terroriſten, die längs der finnländiſchen Bahn Attentate vor-
bereiteten, dauern an. In Wiborg ſind in der letzten Woche
allein 21 Perſonen aus dieſem Grunde feſtgenommen worden.
Eine große Zahl weiterer Verhaftungen wird aus der finniſchen
Grenzſtation Belooſtrow gemeldet.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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