Allgemeine Zeitung, Nr. 136, 22. März 1908.Nr. 136. München, Sonntag Allgemeine Zeitung 22. März 1908. Seite 5. [Spaltenumbruch]
menhang der ihnen offenbar völlig dunklen Beziehungen Die Industrie kündigt ihre Guthaben bei den Banken, Geldmarkt und Banken. * 4proz. Nürnberger Stadtanleihe von 1908. Die .. Süddeutsche Bodenkreditbank in München. In der heuti- Zu der beantragten Erhöhung des Aktienkapitals Die Wahl in den Aussichtsrat ergab die Wiederwahl * Preußische Central-Bodenkredit-Aktiengesellschaft. Im # Umtausch der 31/2proz. Reichsschatzanweisungen. Den Die 31/2proz. Schatzanweisungen, die zur Einlösung be- Industrie und Handel. Hotel-Aktien-Gesellschaft in München. Nach dem Rechen- Die Verwaltung konstatiert, daß das befriedigende Ergebnis In der Bilanz siguriert das Hotel Vier Jahreszeiten mit Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so dürfte für 1908 gleich- .. Terraingesellschaft Gräfelsing Aktiengesellschaft. In der x Ludwig Loewe u. Co., A.-G. in Berlin. Ueber den # Der Jahresabschluß des amerikanischen Stahltrusts. Der Stahltrust weist folgende Endabrechnung für das am Die Bruttoeinnahmen betrugen 757,015,000 Fondsbörsen. .. München, 21. März. (Börse.) Auf die nicht befriedi- Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.70, Han- Von Lokalpapieren sind besser: Bayerische Boden- * Frankfurt a. M., 21. März, 12 Uhr mittags. Anfangs- t. Frankfurt a. M., 21. März. (Privattelegramm.) * Wien, 21. März, 10 Uhr. Vorbörse. Kreditaktien 642.50, * Wien, 21. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurse. [Tabelle] y. London, 21. März. (Privattelegramm.) Die Börse y. London, 21. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] [Spaltenumbruch]
Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Der Ver- Die bessere Haltung der Börse dauerte bis zum Schluß des Privatdiskonto 4 7/8 Proz., tägliches Geld 41/2 Proz. bis * Berlin, 21. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] A. Zwirnerei und Nähfadenfabrik Augsburg. (Privat- w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Nach dem Letzte Nachrichten. Der Streit der Reichstagsjournalisten. n. Berlin, 21. März, 1.30 N. (Privattelegramm.) Die * Nürnberg, 21. März. Der Journalisten- und z. London, 21. März, 11.40 V. (Privattelegramm.) Der Berliner Korrespondent des Daily Telegraph * Rom, 21. März. Die Tribuna schreibt zu dem Zwi- u. Paris, 21. März, 10.05 V. (Privattelegramm.) v. A. St. Petersburg, 21. März, 8.56 V. (Privattelegr.) Nr. 136. München, Sonntag Allgemeine Zeitung 22. März 1908. Seite 5. [Spaltenumbruch]
menhang der ihnen offenbar völlig dunklen Beziehungen Die Induſtrie kündigt ihre Guthaben bei den Banken, Geldmarkt und Banken. * 4proz. Nürnberger Stadtanleihe von 1908. Die .. Süddeutſche Bodenkreditbank in München. In der heuti- Zu der beantragten Erhöhung des Aktienkapitals Die Wahl in den Auſſichtsrat ergab die Wiederwahl * Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſellſchaft. Im # Umtauſch der 3½proz. Reichsſchatzanweiſungen. Den Die 3½proz. Schatzanweiſungen, die zur Einlöſung be- Induſtrie und Handel. ≏ Hotel-Aktien-Geſellſchaft in München. Nach dem Rechen- Die Verwaltung konſtatiert, daß das befriedigende Ergebnis In der Bilanz ſiguriert das Hotel Vier Jahreszeiten mit Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo dürfte für 1908 gleich- .. Terraingeſellſchaft Gräfelſing Aktiengeſellſchaft. In der × Ludwig Loewe u. Co., A.-G. in Berlin. Ueber den # Der Jahresabſchluß des amerikaniſchen Stahltruſts. Der Stahltruſt weiſt folgende Endabrechnung für das am Die Bruttoeinnahmen betrugen 757,015,000 Fondsbörſen. .. München, 21. März. (Börſe.) Auf die nicht befriedi- Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.70, Han- Von Lokalpapieren ſind beſſer: Bayeriſche Boden- * Frankfurt a. M., 21. März, 12 Uhr mittags. Anfangs- t. Frankfurt a. M., 21. März. (Privattelegramm.) * Wien, 21. März, 10 Uhr. Vorbörſe. Kreditaktien 642.50, * Wien, 21. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurſe. [Tabelle] y. London, 21. März. (Privattelegramm.) Die Börſe y. London, 21. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] [Spaltenumbruch]
Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Der Ver- Die beſſere Haltung der Börſe dauerte bis zum Schluß des Privatdiskonto 4⅞ Proz., tägliches Geld 4½ Proz. bis * Berlin, 21. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] A. Zwirnerei und Nähfadenfabrik Augsburg. (Privat- w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Nach dem Letzte Nachrichten. Der Streit der Reichstagsjournaliſten. n. Berlin, 21. März, 1.30 N. (Privattelegramm.) Die * Nürnberg, 21. März. Der Journaliſten- und z. London, 21. März, 11.40 V. (Privattelegramm.) Der Berliner Korreſpondent des Daily Telegraph * Rom, 21. März. Die Tribuna ſchreibt zu dem Zwi- u. Paris, 21. März, 10.05 V. (Privattelegramm.) v. A. St. Petersburg, 21. März, 8.56 V. (Privattelegr.) <TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jComment" n="2"> <pb facs="#f0005" n="5"/> <fw place="top" type="header">Nr. 136. München, Sonntag Allgemeine Zeitung 22. März 1908. Seite 5.</fw><lb/> <cb/> <p>menhang der ihnen offenbar völlig dunklen Beziehungen<lb/> zwiſchen Induſtrie und Hochfinanz einzudringen, ſo hätten<lb/> ſie wahrſcheinlich weniger oft Gelegenheit, ſich zu blamieren.<lb/> Aber daran liegt ihnen ſcheinbar nicht viel, ſintemal die<lb/> Ignoranz ein treffliches Konſervierungsmittel für den<lb/> Körper iſt.</p><lb/> <p>Die Induſtrie kündigt ihre Guthaben bei den Banken,<lb/> um ihre Verbindlichkeiten durch die Ausgabe von <hi rendition="#g">Aktien</hi><lb/> oder <hi rendition="#g">Obligationen</hi> zu konſolidieren. Dazu iſt wieder<lb/> die Mitwirkung des Großkapitals erforderlich, das, wie die<lb/> Zunahme der Engagements in Effekten und Konſortial-<lb/> beteiligungen erkennen läßt, bei dieſen Emiſſionen durch-<lb/> ans nicht immer Seide ſpinnt. Es kommen hier gewiß ab<lb/> und zu Ausſchreitungen vor, die auf das Ueberwiegen rein<lb/> ſpekulativer Wünſche gegenüber ſachlichen Erforderniſſen<lb/> zurückzuführen ſind; aber in der Hauptſache iſt für die Ban-<lb/> ken bei der Uebernahme von induſtriellen Aktien und Obli-<lb/> gationen doch nur ihre Stellung zur Induſtrie ausſchlag-<lb/> gebend. Wie dieſe ohne die Unterſtützung des Großkapitals<lb/> auskommen ſollte: das zu unterſuchen, mag den National-<lb/> ökonomen des Bundes der Landwirte überlaſſen bleiben.<lb/> Einſtweilen müſſen ſie ſich aber wohl mit der Tatſache ab-<lb/> finden, daß die Mehrzahl der induſtriellen Unternehmungen<lb/> Aktiengeſellſchaften ſind und daß der gegebene Markt für<lb/> Aktien die „leider“ immer noch exiſtierende Börſe iſt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Geldmarkt und Banken.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">4proz. Nürnberger Stadtanleihe von 1908.</hi></head> <p>Die<lb/><hi rendition="#g">Zeichnung</hi> auf die 5 <hi rendition="#g">Millionen Mark 4 proz.<lb/> Rürnberger Stadtanleihe</hi> findet, laut <hi rendition="#g">In-<lb/> ſerat,</hi> am Donnerstag, den 26. <hi rendition="#g">März,</hi> in <hi rendition="#g">München</hi><lb/> bei der Bayeriſchen Handelsbank und der Bayeriſchen<lb/> Filiale der Deutſchen Bank zum Preiſe von 98 <hi rendition="#g">Prozent</hi><lb/> ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>.. <hi rendition="#b">Süddeutſche Bodenkreditbank in München.</hi></head> <p>In der heuti-<lb/> gen Generalverſammlung, die unter dem Vorſitze des Hrn. Reichs-<lb/> rats Ritter v. <hi rendition="#g">Finck</hi> ſtattfand, waren 32 Aktionäre mit 6133<lb/> Stimmen erſchienen. Im Anſchluß an den Rechenſchaftsbericht<lb/> führte der Vorſitzende aus, daß das abgelaufene Jahr einen durch-<lb/> aus befriedigenden Verlauf genommen habe und der erzielte Ge-<lb/> winn den des Vorjahres erheblich überſchritt. Es ſei nicht nur<lb/> möglich, den Aktionären wiederum eine <hi rendition="#g">Dividende</hi> von<lb/> 8 Proz. zuzubilligen, ſondern auch der Spezialreſerve für das Pfand-<lb/> briefgeſchäft den Betrag von 500,000 M zu überweiſen und 264,366<lb/> Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Der Jahresbericht und die<lb/> Vorſchläge des Aufſichtsrates und der Direktion fanden ohne jede<lb/> Debatte einſtimmige Genehmigung. Die Auszahlung der Divi-<lb/> dende erfolgt ſofort. Den Organen der Geſellſchaft wurde Ent-<lb/> laſtung erteilt.</p><lb/> <p>Zu der beantragten <hi rendition="#g">Erhöhung des Aktienkapitals</hi><lb/> bemerkte der Vorſitzende, daß die Notwendigkeit einer ſolchen<lb/> Maßregel einen neuen Beweis für die Ausdehnung des Ge-<lb/> ſchäfts und für eine günſtige Entwicklung des Inſtituts bilde.<lb/> Wie bekannt, iſt es der Bank geſtattet, für den 15fachen Betrag<lb/> des eingezahlten Aktienkapitals und der Reſerven Pfandbriefe zu<lb/> emittieren. Da nun gegenwärtig der Pfandbriefumlauf 439 Mill.<lb/> beträgt und unter Zugrundelegung der erwähnten Normen eine<lb/> Pfandbriefausgabe von höchſtens 460 Mill. geſtattet ſei, iſt die<lb/> Grenze nahezu erreicht. Es ſei daher durch die Erhöhung des<lb/> Aktienkapitals Vorſorge für weitere Emiſſionen zu treffen. Nach<lb/> Beſchluß der Generalverſammlung wird das Aktienkapital von<lb/> 24 Mill. um 3 Mill., ſomit auf 27 Mill. erhöht und den Aktio-<lb/> nären das Bezugsrecht in der Weiſe eingeräumt, daß auf 16 alte<lb/> Aktien zu je 600 M eine neue Aktie zu 1200 M entfällt. Dem<lb/> Auffichtsrate wird es überlaſſen, die näheren Beſtimmungen über<lb/> die Emiſſion zu treffen; der Emiſſionskurs darf jedoch nicht unter<lb/> 140 Proz. betragen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Wahl</hi> in den <hi rendition="#g">Auſſichtsrat</hi> ergab die Wiederwahl<lb/> der Herren Geh. Kriegsrat <hi rendition="#g">Schrettinger,</hi> Geh. Kommerzien-<lb/> rat <hi rendition="#g">Andrae</hi> und Juſtizrat <hi rendition="#g">Forſter.</hi> Kommerzienrat <hi rendition="#g">Schül-<lb/> ler,</hi> der mit dem Uebergang ſeiner Firma an die Bayeriſche<lb/> Handelsbank in den Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft eingetreten<lb/> war, erſuchte, von einer Wiederwahl Abſtand zu nehmen. Nachdem<lb/> die Generalverſammlung auf Antrag die Zahl der Aufſichtsräte<lb/> auf 13 ſtalt bisher 14 feſtgeſetzt hatte, unterblieb die Vornahme<lb/> einer Ergänzungswahl.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſellſchaft.</hi></head> <p>Im<lb/><hi rendition="#g">Inſeratenteil</hi> der heutigen Nummer finden unſere<lb/> Leſer einen Hinweis auf die am 4. März d. J. erfolgte<lb/><hi rendition="#g">Ausloſung</hi> mehrerer Serien von 3½- und 4proz. Cen-<lb/> tral-Pfandbriefen und Kommunalobligationen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head># <hi rendition="#b">Umtauſch der 3½proz. Reichsſchatzanweiſungen.</hi></head> <p>Den<lb/> Inhabern der am 1. April und am 1. Juli d. J. fälligen<lb/> 3½proz. Reichsſchatzanweiſungen vom Jahre 1904 Serie <hi rendition="#aq">I</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">II</hi> wird heute durch eine <hi rendition="#g">Bekanntmachung</hi> des<lb/><hi rendition="#g">Reichsbankdirektoriums</hi> im Auftrage des Reichs-<lb/> kanzlers <hi rendition="#g">ſtattder baren Rückzahlung</hi> der <hi rendition="#g">koſten-<lb/> freie Umtauſch in neue Schatzanweiſungen</hi><lb/> angeboten, <hi rendition="#g">verzinslich mit 4 vom Hundert.</hi> Sie<lb/> ſind wiederum nach vier Jahren fällig und bis dahin ſowohl<lb/> ſeitens des Reichskanzlers als auch des Inhabers unkünd-<lb/> bar. Diejenigen Beſitzer der jetzt zur Rückzahlung ge-<lb/> langenden Schatzauweiſungen, welche den Umtauſch in neue<lb/> Stücke wünſchen, haben ſie unter Abtrennung und Zurück-<lb/> behaltung der am 1. April oder 1. Juli d. J. fälligen Zins-<lb/> ſcheine in der Zeit vom 24. bis 28. März d. J. der <hi rendition="#g">Reichs-<lb/> bank</hi> einzureichen. Alles Nähere iſt aus dem <hi rendition="#g">Inſe-<lb/> ratenteil</hi> dieſer Nummer erſichtlich.</p><lb/> <p>Die 3½proz. Schatzanweiſungen, die zur Einlöſung be-<lb/> ziehungsweiſe zum Umtauſch kommen, notieren heute 99.90<lb/> und 99.75. Sie ſind ſeinerzeit zum Austauſch gegen die im<lb/> Jahre 1904 fällig gewordenen 4proz. Schatzanweiſungen,<lb/> die im Jahre 1900 nach Amerika begeben wurden, emit-<lb/> tiert worden. Wer die Scheine vor vier Jahren zu 99.50<lb/> neu erwarb, für den iſt natürlich die Wahl zwiſchen Um-<lb/> tauſch und Einlöſung nicht ſchwer. Bei der letzteren ver-<lb/> dient er am Stück ein halbes Prozent, während ihm die er-<lb/> höhte Verzinſung einen Nutzen von 2 Prozent bringt. Die<lb/> im Jahre 1912 ablaufenden 4proz. Schatzanweiſungen<lb/> notieren 99.90. Ein beſonderer Vorteil aus einer Ein-<lb/> löſung der 3½proz. Papiere zu 100 Prozent und dem Er-<lb/> werb dieſer 4proz. Scheine ergibt ſich alſo nicht; im ganzen<lb/> bleibt demnach der Umtauſch der <hi rendition="#g">vorteilhaftere</hi><lb/> Modus.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Induſtrie und Handel.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>≏ <hi rendition="#b">Hotel-Aktien-Geſellſchaft in München.</hi></head> <p>Nach dem Rechen-<lb/> ſchaftsbericht für 1907 betrug die Bruttoeinnahme im <hi rendition="#g">Hotel<lb/> Vier Jahreszeiten</hi> 1.11 Mill. (1.10 Mill.), einſchließlich<lb/> 0.31 Mill. (0.30 Mill.) für Zimmergelder und Miete, im <hi rendition="#g">Hotel<lb/> Ruſſiſcher Hof</hi> 360,528 M (322,946 M) einſchl. 132,415 M<lb/> (116,032 M) für Zimmergelder und Miete. Zuſammen 1.47<lb/> Millionen (1.43 Mill.). Einſchließlich 25,173 M (19,347 M)<lb/> Vortrag ergibt das Gewinn- und Verluſtkonto einen Saldo von<lb/> 270,391 M (185,925 M). Es ſollen daraus 61,577 M (50,027 M)<lb/> zu Abſchreibungen verwendet, 6800 M (6200 M) Tantiemen an<lb/> den Aufſichtsrat gezahlt, 5925 M (wie i. V.) für Gebührenäqui-<lb/><cb/> valent zurückgeſtellt, 75,000 M (45,000 M) auf Inventar außer-<lb/> ordentlich abgeſchrieben, 20,000 M (10,000 M) dem Reſervefonds<lb/> zugeführt, 5 <hi rendition="#g">Proz. Dividende</hi> (4 Proz. i. V.) gleich 54,500<lb/> Mark (43,600 M) verteilt und 46,589 M (25,173 M) auf neue<lb/> Rechnung vorgetragen werden.</p><lb/> <p>Die Verwaltung konſtatiert, daß das befriedigende Ergebnis<lb/> nicht nur dem regeren Geſchäftsverkehr, ſondern auch weſentlichen<lb/> Einſparungen und der günſtigen Entwicklung der elektriſchen An-<lb/> lagen in beiden Hotels zu danken ſei.</p><lb/> <p>In der <hi rendition="#g">Bilanz</hi> ſiguriert das Hotel Vier Jahreszeiten mit<lb/> Zubehör zu 3.27 Mill. (3.31 Mill.), der Hausbeſitz an der Wurzer-<lb/> ſtraße mit 205,991 M (wie i. V.), das Hotel Ruſſiſcher Hof mit<lb/> 1.67 Mill. (1.68 Mill.). Die Weinvorräte ſind mit 227,473 M<lb/> (224,955 M) bewertet. Debitoren ſchuldeten 7933 M (9653 M),<lb/> an Barbeſtänden ſind 42,368 M (24,336 M) ausgewieſen. Kredi-<lb/> toren hatten 380,059 M (455,393 M) zu fordern. Die <hi rendition="#g">Hypo-<lb/> thekenſchuld</hi> beträgt 3.56 Mill. Bei 1.09 Mill. Aktien-<lb/> kapital enthielten die Reſerven 125,000 M.</p><lb/> <p>Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo dürfte für 1908 gleich-<lb/> falls ein <hi rendition="#g">befriedigen der</hi> Geſchäftsgang in Ausſicht ge-<lb/> ſtellt werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>.. <hi rendition="#b">Terraingeſellſchaft Gräfelſing Aktiengeſellſchaft.</hi></head> <p>In der<lb/> heutigen Generalverſammlung waren 2 Aktionäre mit 503 Stim-<lb/> men erſchienen. Die Rechnungsvorlagen fanden ohne Debatte<lb/> Annahme, und es gelangt demgemäß der <hi rendition="#g">Verluſt</hi> von 205,806<lb/> Mark zum Vortrage auf neue Rechnung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>× <hi rendition="#b">Ludwig Loewe u. Co., A.-G. in Berlin.</hi></head> <p>Ueber den<lb/> Jahresabſchluß der Geſellſchaft haben wir bereits kurz be-<lb/> richtet. Die Direktion führt in ihrem Rechenſchaftsbericht<lb/> aus, daß die gute Geſchäftslage nur bis zum Herbſt v. J.<lb/> angehalten habe. Während des letzten Drittels des Be-<lb/> richtsjahres war ein <hi rendition="#g">merklicher Rückgang</hi> der An-<lb/> fragen und Aufträge und naturgemäß auch der Preiſe zu<lb/> verzeichnen. Ueber die <hi rendition="#g">Ausſichten</hi> des Jahres 1908<lb/> laſſe ſich naturgemäß noch nicht viel ſagen, indes ſei zu kon-<lb/> ſtatieren, daß ſich <hi rendition="#g">ſeit Februar die Nachfrage<lb/> nach Maſchinen ſichtlich gehoben</hi> hat, wogegen<lb/> die gegen das Vorjahr geſunkenen Verkaufspreiſe noch nicht<lb/> wieder erhöht werden konnten. Bezüglich der <hi rendition="#g">Deutſchen<lb/> Niles-Werkzeug</hi> ma <hi rendition="#g">ſchinenfabrik,</hi> an der die<lb/> Ludw. Loewe u. Co. A.-G. intereſſiert iſt, wird mitgeteilt,<lb/> daß ſie gut beſchäftigt war, aber gegenwärtig ebenfalls<lb/> unter der ſchwachen Geſchäftslage leidet. Die <hi rendition="#g">Typo-<lb/> graph-Geſellſchaft</hi> hat ſich auch in 1907 fortſchrei-<lb/> tend entwickelt. Die Typograph-Setz- und Zeilengieß-<lb/> maſchine erfreut ſich immer ſteigender Verwendung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head># <hi rendition="#b">Der Jahresabſchluß des amerikaniſchen Stahltruſts.</hi></head><lb/> <p>Der Stahltruſt weiſt folgende Endabrechnung für das am<lb/> 31. Dezember beendete Geſchäftsjahr 1907 auf:</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Bruttoeinnahmen</hi> betrugen 757,015,000<lb/> Dollars, die <hi rendition="#g">Nettoeinnahmen</hi> 160,965,000 Dollars.<lb/> Die <hi rendition="#g">Zunahme</hi> der erſteren beträgt gegenüber dem Vor-<lb/> jahre 60,258,000 Doll., die der letzteren 4,340,000 Doll. Der<lb/><hi rendition="#b">Geſamtüberſchuß</hi> ſtellt ſich auf 69,180,000 Doll., das bedeutet<lb/> eine <hi rendition="#g">Zunahme</hi> von 6,437,000 Doll., der Nettoüberſchuß<lb/> auf 15,180,000 Doll., gleich einer <hi rendition="#g">Zunahme</hi> von 2,436,000<lb/> Dollars. Für Neubauten wurden 54 Mill. Doll. verwendet,<lb/> was einer Zunahme von 4 Mill. Doll. gegen 1906 entſpricht.<lb/> Die aus dem Erwerb der Tenneſſee Coal and Iron Com-<lb/> pany zugefloſſenen Einnahmen während der Monate No-<lb/> vember und Dezember 1907 ſind in der vorſtehenden Ab-<lb/> rechnung einbegriffen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fondsbörſen.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>.. <hi rendition="#b">München,</hi> 21. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Börſe.</hi>) Auf die nicht befriedi-<lb/> genden Berichte vom amerikaniſchen Eiſenmarkte und der Düſſel-<lb/> dorfer Börſe eröffneten Montanwerte um Bruchteile niedriger.<lb/> Bankwerte und Renten blieben gut behauptet, wie denn die<lb/> allgemeine Tendenz als ziemlich feſt bezeichnet werden darf.</p><lb/> <p>Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.70, Han-<lb/> delsgeſellſchaft 159, Deutſche Bank 239, Dresdner 138.10, Reichs-<lb/> anleihe 82.40, Ruſſen 82.20, Laura 209, Bochumer 198.50, Gelſen-<lb/> kirchen 183.70, Harpener 194.50.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Lokalpapieren</hi> ſind <hi rendition="#g">beſſer:</hi> Bayeriſche Boden-<lb/> Credit-Anſtalt (1 Prozent), Hypotheken- und Wechſelbank (0.50),<lb/> Löwenbräu (1 Proz.), Bürgerbräu München (1 Proz.), Zwiesler<lb/> (0.50) und <hi rendition="#g">Offſtein</hi>-Aktien (2.80); <hi rendition="#g">niedriger:</hi> Bayeriſche<lb/> Terraingeſellſchaft (1 Proz.), Ludwigsbahn (0.75) und Maxbahn-<lb/> Aktien (0.50).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 21. März, 12 Uhr mittags.</dateline> <p><hi rendition="#g">Anfangs-<lb/> kurſe.</hi> Oeſterr. Kredit 201.20, Staatsbahn 143.60, Lombarden<lb/> 25.40, Ungar. Goldrente 93.90, Deutſche Bank 238.80, Diskonto-<lb/> Kommandit 176.80, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn —.<lb/> Tendenz: Ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">t.</hi><hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 21. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Die Börſe war gut behauptet und ſehr ſtill. <hi rendition="#g">Privatdiskont</hi><lb/> 4½ Proz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 21. März, 10 Uhr.</dateline> <p><hi rendition="#g">Vorbörſe.</hi> Kreditaktien 642.50,<lb/> Marknoten per Ultimo 117.65, Ungariſche Kredit —, Staats-<lb/> bahn 671.75, Lombarden 143.25. Tendenz: Feſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 21. März, 1 Uhr 30 Min. nachm.</dateline> <p> <hi rendition="#g">Schlußkurſe.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 21. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Die Börſe<lb/> war ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 21. März, 11 Uhr.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <cb/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Letzte Handelsnachrichten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 21. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Der Ver-<lb/> kehr geſtaltete ſich äußerſt <hi rendition="#g">luſtlos,</hi> da weder von den Weſt-<lb/> börſen, noch aus der Provinz Anregung geboten wurde. Die<lb/> Spekulation verhielt ſich daher äußerſt reſerviert, ſo daß weder<lb/> nennenswerte Kauf- noch Verkaufaufträge zu effektuieren waren.<lb/> Die Folge war daher, daß über die Hälfte der Werte keine erſte<lb/> Notiz erzielten. Die Tendenz war <hi rendition="#g">feſt.</hi> Auch ſpäter blieb das<lb/> Geſchäft äußerſt ſchleppend. Etwas Anregung bot die bedeutende<lb/> Steigerung der Canada Shares, ſowie die Auslaſſungen des<lb/> Miniſters Bethmann-Hollweg und des Reichstagspräſidenten auf<lb/> dem geſtrigen Handelstag. Die Kursveränderungen blieben aber<lb/> nach wie vor äußerſt geringfügig. Am <hi rendition="#g">Bankenmarkt</hi> ſtockte<lb/> das Geſchäft faſt vollſtändig. Um Bruchteile gebeſſert waren<lb/> Diskonto-Kommanditanteile, Dresdner Bank und Ruſſenbank.<lb/> Amerikaniſche Bahnen bekunden durchweg eine feſte Haltung<lb/> im Einklang mit New-York und auf den Jahresbericht des Stahl-<lb/> truſtes, der hier auch dem Montanmarkt einen Rückhalt gab. Die<lb/> übrigen Werte lagen luſtlos. Am <hi rendition="#g">Rentenmarkte</hi> konnten<lb/> 3proz. Reichsanleihe um 10 Pfg. anziehen. Ruſſiſche Werte be-<lb/> kundeten eine feſte Haltung. Der Montanmarkt lag gänzlich<lb/> vernachläſſigt. Dortmunder und Gelſenkirchener neigten zur Ab-<lb/> ſchwächung, während Phönixaktien leicht gebeſſert waren. Dyna-<lb/> mit Truſt etwas nachgebend. Schiffahrtsaktien waren ohne Notiz.</p><lb/> <p>Die beſſere Haltung der Börſe dauerte bis zum Schluß des<lb/> offiziellen Verkehrs an, ohne daß jedoch das Geſchäft lebhafter<lb/> wurde. 3proz. Reichsanleihe und 3proz. Konſols gewannen je<lb/> 5 Pfg. Die 4proz. Altonaer Stadtanleihe von 1901 wurde heute<lb/> zum erſtenmal notiert. Der Kurs ſtellte ſich auf 97.90 b. G.</p><lb/> <p>Privatdiskonto 4⅞ Proz., tägliches Geld 4½ Proz. bis<lb/> 4 Proz., Ultimogeld 5¾ Proz. bis 5½ Proz. Die Seehandlung<lb/> gab Geld bis 27. März zu 4 Proz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 21. März, 2 Uhr 10 Min.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/><hi rendition="#b">Schlußkurſe.</hi></p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head><hi rendition="#aq">A.</hi><hi rendition="#b">Zwirnerei</hi> und <hi rendition="#b">Nähfadenfabrik Augsburg.</hi></head> <p>(<hi rendition="#g">Privat-<lb/> telegramm.</hi>) Die Generalverſammlung der Geſellſchaft ge-<lb/> nehmigte die Auszahlung der vorgeſchlagenen <hi rendition="#g">Dividende</hi> von<lb/> 9 Prozent.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 21. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Nach dem<lb/> Geſchäftsbericht der <hi rendition="#g">Levante-Linie in Hamburg</hi> er-<lb/> brachte das verfloſſene Geſchäftsjahr einen <hi rendition="#g">Betriebsverluſt</hi><lb/> von ½ Mill. 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März,</dateline> <p>1.30 <hi rendition="#aq">N.</hi> (<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Die<lb/><hi rendition="#g">Kommiſſion der Journaliſten</hi> hat heute vormittag ge-<lb/> tagt und beſchloſſen, heute <hi rendition="#g">nicht zu berichten.</hi> Es wurde<lb/> nach Verleſung von Sympathiekundgebungen des Münchener<lb/> Journaliſten- und Schriftſtellervereins, des Hamburger Journa-<lb/> liſtenvereins, des Vereins Wiener Korreſpondenten in Wien eine<lb/> Kommiſſion von drei Herren gewählt, die ſich mit dem Präſidium<lb/> in Verbindung ſetzen ſollen behufs geeigneter Erledigung des<lb/> Streitfalles. — Der Reichstagspräſident <hi rendition="#g">Graf Stolberg</hi> hat<lb/> noch immer nicht eine Erklärung abgegeben, die als eine aus-<lb/> reichende Genugtuung für die Preſſe gelten kann.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Nürnberg,</hi> 21. März.</dateline><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Journaliſten- und<lb/> Schriftſtellervere in Nürnberg</hi> hat in einer Zuſchrift<lb/> an die Journaliſten der Reichstagstribüne ſeiner Entrüſtung über<lb/> die ihnen aus der Mitte des Reichstags zugefügte ſchwere Be-<lb/> leidigung Ausdruck gegeben und ſeinen Beifall zu ihrem Proteſt<lb/> bekundet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">z.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 21. März,</dateline> <p>11.40 <hi rendition="#aq">V.</hi> (<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Der Streik der Tribünenjournaliſten des Deutſchen Reichstags<lb/> erregt hier das größte Aufſehen und wird von den hieſigen Zei-<lb/> tungen ſehr ſympathiſch beurteilt. Aus den Depeſchen der<lb/> heutigen Morgenzeitungen geht hervor, daß ſämtliche engliſche<lb/> Korreſpondenten in Berlin ſich den deutſchen Kollegen ange-<lb/> ſchloſſen haben. Die engliſchen Korreſpondenten gehören, wie<lb/> ſie in ihren Telegrammen hervorheben, zu den ſtändigen Be-<lb/> ſuchern dieſer Tribüne. Infolgedeſſen ſind ſie ebenſo wie die<lb/> deutſchen Journaliſten von des Zentrumsabgeordneten Gröber<lb/> „Sauherdenton“ getroffen worden.</p><lb/> <p>Der Berliner Korreſpondent des <hi rendition="#g">Daily Telegraph</hi><lb/> weiſt auf die Situation hin, die am Montag entſtehen wird, wenn<lb/> der Konflikt in der Zwiſchenzeit nicht beigelegt worden iſt. <hi rendition="#g">Fürſt<lb/> Bülow</hi> will am Montag ſeine Rede über die auswärtige<lb/> Politik und die internationale Lage halten. Dieſe Rede wird<lb/> kein Echo finden, wenn die Preſſe es unterläßt, die Worte des<lb/> Reichskanzlers in die Welt hinaus zu tragen. Der Berliner<lb/> Korreſpondent der Morning Poſt gibt der Meinung Ausdruck,<lb/> daß die Bedeutung der Preſſe an vielen Stellen in Deutſchland<lb/> nicht richtig aufgefaßt werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Rom,</hi> 21. März.</dateline> <p>Die Tribuna ſchreibt zu dem Zwi-<lb/> ſchenfall im Deutſchen Reichstag: Dieſer Vorfall, der in jedem<lb/> anderen politiſch höher ſtehenden Lande undenkbar wäre,<lb/> iſt nur die <hi rendition="#g">natürliche Folge</hi> der Stellung, welche <hi rendition="#g">die<lb/> Preſſe in Deutſchland</hi> noch genießt. Selbſt im<lb/> Reichstage duldet man die Preſſe höchſtens als Eindring-<lb/> ling, verſteht aber ihre Mitwirkung an der politiſchen<lb/> Arbeit nicht zu ſchätzen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">u.</hi><hi rendition="#b">Paris,</hi> 21. März,</dateline> <p>10.05 <hi rendition="#aq">V.</hi> (<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Geſtern abend führte <hi rendition="#g">Farman</hi> einen neuen Flug von etwa<lb/> 2400 Meter Länge aus. Er flog über das Fort bei Iſſy und<lb/> kehrte auf den Uebungsplatz zurück. Das Manöverfeld iſt etwa<lb/> einen Kilometer lang und drei Kilometer breit. Längere Flüge<lb/> können nur im Winkel gemacht werden, da bei der großen Ge-<lb/> ſchwindigkeit von 60 Kilometer per Stunde der Platz in wenigen<lb/> Minuten durchmeſſen iſt. Der Flieger braucht außerdem 100<lb/> Meter zum Anlauf. Rings um den Platz befinden ſich hohe<lb/> Häuſer, die bei einem Verſagen der Motore gefährlich werden<lb/> könnten. Bewundernswert iſt die große Sicherheit der Flüge.<lb/> Der Apparat ſchwebt ohne Pendeln durch die Luft.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">v. A.</hi><hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 21. März,</dateline> <p>8.56 <hi rendition="#aq">V.</hi> (<hi rendition="#g">Privattelegr.</hi>)<lb/><hi rendition="#g">Anatole Stöſſel,</hi> wie jetzt der ehemalige Generalleutnant<lb/> heißt, iſt in Haft genommen worden und in der <hi rendition="#g">Peter Pauls-<lb/> Feſtung</hi> interniert, und zwar neben dem Zimmer <hi rendition="#g">Nebo-<lb/> gatows</hi> in der Nähe der beiden internierten Kommandeure der<lb/> übergebenen Panzerſchiffe, den Admiralen <hi rendition="#g">Liſchin</hi> und <hi rendition="#g">Gri-<lb/> gorew.</hi> Stöſſel iſt ein total gebrochener Mann.</p> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 136. München, Sonntag Allgemeine Zeitung 22. März 1908. Seite 5.
menhang der ihnen offenbar völlig dunklen Beziehungen
zwiſchen Induſtrie und Hochfinanz einzudringen, ſo hätten
ſie wahrſcheinlich weniger oft Gelegenheit, ſich zu blamieren.
Aber daran liegt ihnen ſcheinbar nicht viel, ſintemal die
Ignoranz ein treffliches Konſervierungsmittel für den
Körper iſt.
Die Induſtrie kündigt ihre Guthaben bei den Banken,
um ihre Verbindlichkeiten durch die Ausgabe von Aktien
oder Obligationen zu konſolidieren. Dazu iſt wieder
die Mitwirkung des Großkapitals erforderlich, das, wie die
Zunahme der Engagements in Effekten und Konſortial-
beteiligungen erkennen läßt, bei dieſen Emiſſionen durch-
ans nicht immer Seide ſpinnt. Es kommen hier gewiß ab
und zu Ausſchreitungen vor, die auf das Ueberwiegen rein
ſpekulativer Wünſche gegenüber ſachlichen Erforderniſſen
zurückzuführen ſind; aber in der Hauptſache iſt für die Ban-
ken bei der Uebernahme von induſtriellen Aktien und Obli-
gationen doch nur ihre Stellung zur Induſtrie ausſchlag-
gebend. Wie dieſe ohne die Unterſtützung des Großkapitals
auskommen ſollte: das zu unterſuchen, mag den National-
ökonomen des Bundes der Landwirte überlaſſen bleiben.
Einſtweilen müſſen ſie ſich aber wohl mit der Tatſache ab-
finden, daß die Mehrzahl der induſtriellen Unternehmungen
Aktiengeſellſchaften ſind und daß der gegebene Markt für
Aktien die „leider“ immer noch exiſtierende Börſe iſt.
Geldmarkt und Banken.
* 4proz. Nürnberger Stadtanleihe von 1908. Die
Zeichnung auf die 5 Millionen Mark 4 proz.
Rürnberger Stadtanleihe findet, laut In-
ſerat, am Donnerstag, den 26. März, in München
bei der Bayeriſchen Handelsbank und der Bayeriſchen
Filiale der Deutſchen Bank zum Preiſe von 98 Prozent
ſtatt.
.. Süddeutſche Bodenkreditbank in München. In der heuti-
gen Generalverſammlung, die unter dem Vorſitze des Hrn. Reichs-
rats Ritter v. Finck ſtattfand, waren 32 Aktionäre mit 6133
Stimmen erſchienen. Im Anſchluß an den Rechenſchaftsbericht
führte der Vorſitzende aus, daß das abgelaufene Jahr einen durch-
aus befriedigenden Verlauf genommen habe und der erzielte Ge-
winn den des Vorjahres erheblich überſchritt. Es ſei nicht nur
möglich, den Aktionären wiederum eine Dividende von
8 Proz. zuzubilligen, ſondern auch der Spezialreſerve für das Pfand-
briefgeſchäft den Betrag von 500,000 M zu überweiſen und 264,366
Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Der Jahresbericht und die
Vorſchläge des Aufſichtsrates und der Direktion fanden ohne jede
Debatte einſtimmige Genehmigung. Die Auszahlung der Divi-
dende erfolgt ſofort. Den Organen der Geſellſchaft wurde Ent-
laſtung erteilt.
Zu der beantragten Erhöhung des Aktienkapitals
bemerkte der Vorſitzende, daß die Notwendigkeit einer ſolchen
Maßregel einen neuen Beweis für die Ausdehnung des Ge-
ſchäfts und für eine günſtige Entwicklung des Inſtituts bilde.
Wie bekannt, iſt es der Bank geſtattet, für den 15fachen Betrag
des eingezahlten Aktienkapitals und der Reſerven Pfandbriefe zu
emittieren. Da nun gegenwärtig der Pfandbriefumlauf 439 Mill.
beträgt und unter Zugrundelegung der erwähnten Normen eine
Pfandbriefausgabe von höchſtens 460 Mill. geſtattet ſei, iſt die
Grenze nahezu erreicht. Es ſei daher durch die Erhöhung des
Aktienkapitals Vorſorge für weitere Emiſſionen zu treffen. Nach
Beſchluß der Generalverſammlung wird das Aktienkapital von
24 Mill. um 3 Mill., ſomit auf 27 Mill. erhöht und den Aktio-
nären das Bezugsrecht in der Weiſe eingeräumt, daß auf 16 alte
Aktien zu je 600 M eine neue Aktie zu 1200 M entfällt. Dem
Auffichtsrate wird es überlaſſen, die näheren Beſtimmungen über
die Emiſſion zu treffen; der Emiſſionskurs darf jedoch nicht unter
140 Proz. betragen.
Die Wahl in den Auſſichtsrat ergab die Wiederwahl
der Herren Geh. Kriegsrat Schrettinger, Geh. Kommerzien-
rat Andrae und Juſtizrat Forſter. Kommerzienrat Schül-
ler, der mit dem Uebergang ſeiner Firma an die Bayeriſche
Handelsbank in den Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft eingetreten
war, erſuchte, von einer Wiederwahl Abſtand zu nehmen. Nachdem
die Generalverſammlung auf Antrag die Zahl der Aufſichtsräte
auf 13 ſtalt bisher 14 feſtgeſetzt hatte, unterblieb die Vornahme
einer Ergänzungswahl.
* Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſellſchaft. Im
Inſeratenteil der heutigen Nummer finden unſere
Leſer einen Hinweis auf die am 4. März d. J. erfolgte
Ausloſung mehrerer Serien von 3½- und 4proz. Cen-
tral-Pfandbriefen und Kommunalobligationen.
# Umtauſch der 3½proz. Reichsſchatzanweiſungen. Den
Inhabern der am 1. April und am 1. Juli d. J. fälligen
3½proz. Reichsſchatzanweiſungen vom Jahre 1904 Serie I
und II wird heute durch eine Bekanntmachung des
Reichsbankdirektoriums im Auftrage des Reichs-
kanzlers ſtattder baren Rückzahlung der koſten-
freie Umtauſch in neue Schatzanweiſungen
angeboten, verzinslich mit 4 vom Hundert. Sie
ſind wiederum nach vier Jahren fällig und bis dahin ſowohl
ſeitens des Reichskanzlers als auch des Inhabers unkünd-
bar. Diejenigen Beſitzer der jetzt zur Rückzahlung ge-
langenden Schatzauweiſungen, welche den Umtauſch in neue
Stücke wünſchen, haben ſie unter Abtrennung und Zurück-
behaltung der am 1. April oder 1. Juli d. J. fälligen Zins-
ſcheine in der Zeit vom 24. bis 28. März d. J. der Reichs-
bank einzureichen. Alles Nähere iſt aus dem Inſe-
ratenteil dieſer Nummer erſichtlich.
Die 3½proz. Schatzanweiſungen, die zur Einlöſung be-
ziehungsweiſe zum Umtauſch kommen, notieren heute 99.90
und 99.75. Sie ſind ſeinerzeit zum Austauſch gegen die im
Jahre 1904 fällig gewordenen 4proz. Schatzanweiſungen,
die im Jahre 1900 nach Amerika begeben wurden, emit-
tiert worden. Wer die Scheine vor vier Jahren zu 99.50
neu erwarb, für den iſt natürlich die Wahl zwiſchen Um-
tauſch und Einlöſung nicht ſchwer. Bei der letzteren ver-
dient er am Stück ein halbes Prozent, während ihm die er-
höhte Verzinſung einen Nutzen von 2 Prozent bringt. Die
im Jahre 1912 ablaufenden 4proz. Schatzanweiſungen
notieren 99.90. Ein beſonderer Vorteil aus einer Ein-
löſung der 3½proz. Papiere zu 100 Prozent und dem Er-
werb dieſer 4proz. Scheine ergibt ſich alſo nicht; im ganzen
bleibt demnach der Umtauſch der vorteilhaftere
Modus.
Induſtrie und Handel.
≏ Hotel-Aktien-Geſellſchaft in München. Nach dem Rechen-
ſchaftsbericht für 1907 betrug die Bruttoeinnahme im Hotel
Vier Jahreszeiten 1.11 Mill. (1.10 Mill.), einſchließlich
0.31 Mill. (0.30 Mill.) für Zimmergelder und Miete, im Hotel
Ruſſiſcher Hof 360,528 M (322,946 M) einſchl. 132,415 M
(116,032 M) für Zimmergelder und Miete. Zuſammen 1.47
Millionen (1.43 Mill.). Einſchließlich 25,173 M (19,347 M)
Vortrag ergibt das Gewinn- und Verluſtkonto einen Saldo von
270,391 M (185,925 M). Es ſollen daraus 61,577 M (50,027 M)
zu Abſchreibungen verwendet, 6800 M (6200 M) Tantiemen an
den Aufſichtsrat gezahlt, 5925 M (wie i. V.) für Gebührenäqui-
valent zurückgeſtellt, 75,000 M (45,000 M) auf Inventar außer-
ordentlich abgeſchrieben, 20,000 M (10,000 M) dem Reſervefonds
zugeführt, 5 Proz. Dividende (4 Proz. i. V.) gleich 54,500
Mark (43,600 M) verteilt und 46,589 M (25,173 M) auf neue
Rechnung vorgetragen werden.
Die Verwaltung konſtatiert, daß das befriedigende Ergebnis
nicht nur dem regeren Geſchäftsverkehr, ſondern auch weſentlichen
Einſparungen und der günſtigen Entwicklung der elektriſchen An-
lagen in beiden Hotels zu danken ſei.
In der Bilanz ſiguriert das Hotel Vier Jahreszeiten mit
Zubehör zu 3.27 Mill. (3.31 Mill.), der Hausbeſitz an der Wurzer-
ſtraße mit 205,991 M (wie i. V.), das Hotel Ruſſiſcher Hof mit
1.67 Mill. (1.68 Mill.). Die Weinvorräte ſind mit 227,473 M
(224,955 M) bewertet. Debitoren ſchuldeten 7933 M (9653 M),
an Barbeſtänden ſind 42,368 M (24,336 M) ausgewieſen. Kredi-
toren hatten 380,059 M (455,393 M) zu fordern. Die Hypo-
thekenſchuld beträgt 3.56 Mill. Bei 1.09 Mill. Aktien-
kapital enthielten die Reſerven 125,000 M.
Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo dürfte für 1908 gleich-
falls ein befriedigen der Geſchäftsgang in Ausſicht ge-
ſtellt werden.
.. Terraingeſellſchaft Gräfelſing Aktiengeſellſchaft. In der
heutigen Generalverſammlung waren 2 Aktionäre mit 503 Stim-
men erſchienen. Die Rechnungsvorlagen fanden ohne Debatte
Annahme, und es gelangt demgemäß der Verluſt von 205,806
Mark zum Vortrage auf neue Rechnung.
× Ludwig Loewe u. Co., A.-G. in Berlin. Ueber den
Jahresabſchluß der Geſellſchaft haben wir bereits kurz be-
richtet. Die Direktion führt in ihrem Rechenſchaftsbericht
aus, daß die gute Geſchäftslage nur bis zum Herbſt v. J.
angehalten habe. Während des letzten Drittels des Be-
richtsjahres war ein merklicher Rückgang der An-
fragen und Aufträge und naturgemäß auch der Preiſe zu
verzeichnen. Ueber die Ausſichten des Jahres 1908
laſſe ſich naturgemäß noch nicht viel ſagen, indes ſei zu kon-
ſtatieren, daß ſich ſeit Februar die Nachfrage
nach Maſchinen ſichtlich gehoben hat, wogegen
die gegen das Vorjahr geſunkenen Verkaufspreiſe noch nicht
wieder erhöht werden konnten. Bezüglich der Deutſchen
Niles-Werkzeug ma ſchinenfabrik, an der die
Ludw. Loewe u. Co. A.-G. intereſſiert iſt, wird mitgeteilt,
daß ſie gut beſchäftigt war, aber gegenwärtig ebenfalls
unter der ſchwachen Geſchäftslage leidet. Die Typo-
graph-Geſellſchaft hat ſich auch in 1907 fortſchrei-
tend entwickelt. Die Typograph-Setz- und Zeilengieß-
maſchine erfreut ſich immer ſteigender Verwendung.
# Der Jahresabſchluß des amerikaniſchen Stahltruſts.
Der Stahltruſt weiſt folgende Endabrechnung für das am
31. Dezember beendete Geſchäftsjahr 1907 auf:
Die Bruttoeinnahmen betrugen 757,015,000
Dollars, die Nettoeinnahmen 160,965,000 Dollars.
Die Zunahme der erſteren beträgt gegenüber dem Vor-
jahre 60,258,000 Doll., die der letzteren 4,340,000 Doll. Der
Geſamtüberſchuß ſtellt ſich auf 69,180,000 Doll., das bedeutet
eine Zunahme von 6,437,000 Doll., der Nettoüberſchuß
auf 15,180,000 Doll., gleich einer Zunahme von 2,436,000
Dollars. Für Neubauten wurden 54 Mill. Doll. verwendet,
was einer Zunahme von 4 Mill. Doll. gegen 1906 entſpricht.
Die aus dem Erwerb der Tenneſſee Coal and Iron Com-
pany zugefloſſenen Einnahmen während der Monate No-
vember und Dezember 1907 ſind in der vorſtehenden Ab-
rechnung einbegriffen.
Fondsbörſen.
.. München, 21. März. (Börſe.) Auf die nicht befriedi-
genden Berichte vom amerikaniſchen Eiſenmarkte und der Düſſel-
dorfer Börſe eröffneten Montanwerte um Bruchteile niedriger.
Bankwerte und Renten blieben gut behauptet, wie denn die
allgemeine Tendenz als ziemlich feſt bezeichnet werden darf.
Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.70, Han-
delsgeſellſchaft 159, Deutſche Bank 239, Dresdner 138.10, Reichs-
anleihe 82.40, Ruſſen 82.20, Laura 209, Bochumer 198.50, Gelſen-
kirchen 183.70, Harpener 194.50.
Von Lokalpapieren ſind beſſer: Bayeriſche Boden-
Credit-Anſtalt (1 Prozent), Hypotheken- und Wechſelbank (0.50),
Löwenbräu (1 Proz.), Bürgerbräu München (1 Proz.), Zwiesler
(0.50) und Offſtein-Aktien (2.80); niedriger: Bayeriſche
Terraingeſellſchaft (1 Proz.), Ludwigsbahn (0.75) und Maxbahn-
Aktien (0.50).
* Frankfurt a. M., 21. März, 12 Uhr mittags. Anfangs-
kurſe. Oeſterr. Kredit 201.20, Staatsbahn 143.60, Lombarden
25.40, Ungar. Goldrente 93.90, Deutſche Bank 238.80, Diskonto-
Kommandit 176.80, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn —.
Tendenz: Ruhig.
t. Frankfurt a. M., 21. März. (Privattelegramm.)
Die Börſe war gut behauptet und ſehr ſtill. Privatdiskont
4½ Proz.
* Wien, 21. März, 10 Uhr. Vorbörſe. Kreditaktien 642.50,
Marknoten per Ultimo 117.65, Ungariſche Kredit —, Staats-
bahn 671.75, Lombarden 143.25. Tendenz: Feſt.
* Wien, 21. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurſe.
y. London, 21. März. (Privattelegramm.) Die Börſe
war ruhig.
y. London, 21. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.)
Letzte Handelsnachrichten.
w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Der Ver-
kehr geſtaltete ſich äußerſt luſtlos, da weder von den Weſt-
börſen, noch aus der Provinz Anregung geboten wurde. Die
Spekulation verhielt ſich daher äußerſt reſerviert, ſo daß weder
nennenswerte Kauf- noch Verkaufaufträge zu effektuieren waren.
Die Folge war daher, daß über die Hälfte der Werte keine erſte
Notiz erzielten. Die Tendenz war feſt. Auch ſpäter blieb das
Geſchäft äußerſt ſchleppend. Etwas Anregung bot die bedeutende
Steigerung der Canada Shares, ſowie die Auslaſſungen des
Miniſters Bethmann-Hollweg und des Reichstagspräſidenten auf
dem geſtrigen Handelstag. Die Kursveränderungen blieben aber
nach wie vor äußerſt geringfügig. Am Bankenmarkt ſtockte
das Geſchäft faſt vollſtändig. Um Bruchteile gebeſſert waren
Diskonto-Kommanditanteile, Dresdner Bank und Ruſſenbank.
Amerikaniſche Bahnen bekunden durchweg eine feſte Haltung
im Einklang mit New-York und auf den Jahresbericht des Stahl-
truſtes, der hier auch dem Montanmarkt einen Rückhalt gab. Die
übrigen Werte lagen luſtlos. Am Rentenmarkte konnten
3proz. Reichsanleihe um 10 Pfg. anziehen. Ruſſiſche Werte be-
kundeten eine feſte Haltung. Der Montanmarkt lag gänzlich
vernachläſſigt. Dortmunder und Gelſenkirchener neigten zur Ab-
ſchwächung, während Phönixaktien leicht gebeſſert waren. Dyna-
mit Truſt etwas nachgebend. Schiffahrtsaktien waren ohne Notiz.
Die beſſere Haltung der Börſe dauerte bis zum Schluß des
offiziellen Verkehrs an, ohne daß jedoch das Geſchäft lebhafter
wurde. 3proz. Reichsanleihe und 3proz. Konſols gewannen je
5 Pfg. Die 4proz. Altonaer Stadtanleihe von 1901 wurde heute
zum erſtenmal notiert. Der Kurs ſtellte ſich auf 97.90 b. G.
Privatdiskonto 4⅞ Proz., tägliches Geld 4½ Proz. bis
4 Proz., Ultimogeld 5¾ Proz. bis 5½ Proz. Die Seehandlung
gab Geld bis 27. März zu 4 Proz.
* Berlin, 21. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.)
Schlußkurſe.
A. Zwirnerei und Nähfadenfabrik Augsburg. (Privat-
telegramm.) Die Generalverſammlung der Geſellſchaft ge-
nehmigte die Auszahlung der vorgeſchlagenen Dividende von
9 Prozent.
w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Nach dem
Geſchäftsbericht der Levante-Linie in Hamburg er-
brachte das verfloſſene Geſchäftsjahr einen Betriebsverluſt
von ½ Mill. M, der ſich durch die erforderlichen Abſchreibungen
auf rund 1 Mill. Merhöht.
Letzte Nachrichten.
Der Streit der Reichstagsjournaliſten.
n. Berlin, 21. März, 1.30 N. (Privattelegramm.) Die
Kommiſſion der Journaliſten hat heute vormittag ge-
tagt und beſchloſſen, heute nicht zu berichten. Es wurde
nach Verleſung von Sympathiekundgebungen des Münchener
Journaliſten- und Schriftſtellervereins, des Hamburger Journa-
liſtenvereins, des Vereins Wiener Korreſpondenten in Wien eine
Kommiſſion von drei Herren gewählt, die ſich mit dem Präſidium
in Verbindung ſetzen ſollen behufs geeigneter Erledigung des
Streitfalles. — Der Reichstagspräſident Graf Stolberg hat
noch immer nicht eine Erklärung abgegeben, die als eine aus-
reichende Genugtuung für die Preſſe gelten kann.
* Nürnberg, 21. März.
Der Journaliſten- und
Schriftſtellervere in Nürnberg hat in einer Zuſchrift
an die Journaliſten der Reichstagstribüne ſeiner Entrüſtung über
die ihnen aus der Mitte des Reichstags zugefügte ſchwere Be-
leidigung Ausdruck gegeben und ſeinen Beifall zu ihrem Proteſt
bekundet.
z. London, 21. März, 11.40 V. (Privattelegramm.)
Der Streik der Tribünenjournaliſten des Deutſchen Reichstags
erregt hier das größte Aufſehen und wird von den hieſigen Zei-
tungen ſehr ſympathiſch beurteilt. Aus den Depeſchen der
heutigen Morgenzeitungen geht hervor, daß ſämtliche engliſche
Korreſpondenten in Berlin ſich den deutſchen Kollegen ange-
ſchloſſen haben. Die engliſchen Korreſpondenten gehören, wie
ſie in ihren Telegrammen hervorheben, zu den ſtändigen Be-
ſuchern dieſer Tribüne. Infolgedeſſen ſind ſie ebenſo wie die
deutſchen Journaliſten von des Zentrumsabgeordneten Gröber
„Sauherdenton“ getroffen worden.
Der Berliner Korreſpondent des Daily Telegraph
weiſt auf die Situation hin, die am Montag entſtehen wird, wenn
der Konflikt in der Zwiſchenzeit nicht beigelegt worden iſt. Fürſt
Bülow will am Montag ſeine Rede über die auswärtige
Politik und die internationale Lage halten. Dieſe Rede wird
kein Echo finden, wenn die Preſſe es unterläßt, die Worte des
Reichskanzlers in die Welt hinaus zu tragen. Der Berliner
Korreſpondent der Morning Poſt gibt der Meinung Ausdruck,
daß die Bedeutung der Preſſe an vielen Stellen in Deutſchland
nicht richtig aufgefaßt werde.
* Rom, 21. März. Die Tribuna ſchreibt zu dem Zwi-
ſchenfall im Deutſchen Reichstag: Dieſer Vorfall, der in jedem
anderen politiſch höher ſtehenden Lande undenkbar wäre,
iſt nur die natürliche Folge der Stellung, welche die
Preſſe in Deutſchland noch genießt. Selbſt im
Reichstage duldet man die Preſſe höchſtens als Eindring-
ling, verſteht aber ihre Mitwirkung an der politiſchen
Arbeit nicht zu ſchätzen.
u. Paris, 21. März, 10.05 V. (Privattelegramm.)
Geſtern abend führte Farman einen neuen Flug von etwa
2400 Meter Länge aus. Er flog über das Fort bei Iſſy und
kehrte auf den Uebungsplatz zurück. Das Manöverfeld iſt etwa
einen Kilometer lang und drei Kilometer breit. Längere Flüge
können nur im Winkel gemacht werden, da bei der großen Ge-
ſchwindigkeit von 60 Kilometer per Stunde der Platz in wenigen
Minuten durchmeſſen iſt. Der Flieger braucht außerdem 100
Meter zum Anlauf. Rings um den Platz befinden ſich hohe
Häuſer, die bei einem Verſagen der Motore gefährlich werden
könnten. Bewundernswert iſt die große Sicherheit der Flüge.
Der Apparat ſchwebt ohne Pendeln durch die Luft.
v. A. St. Petersburg, 21. März, 8.56 V. (Privattelegr.)
Anatole Stöſſel, wie jetzt der ehemalige Generalleutnant
heißt, iſt in Haft genommen worden und in der Peter Pauls-
Feſtung interniert, und zwar neben dem Zimmer Nebo-
gatows in der Nähe der beiden internierten Kommandeure der
übergebenen Panzerſchiffe, den Admiralen Liſchin und Gri-
gorew. Stöſſel iſt ein total gebrochener Mann.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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