Allgemeine Zeitung, Nr. 133, 20. März 1908.Nr. 133. München, Freitag Allgemeine Zeitung 20. März 1908. Bayerische Chronik. besonderen Umstände halber" die Sitzung eine Stunde früher Zur Steuer der Wahrheit: Herr Dr. v. Orterer präsidierte * Bayerischer Detaillisten-Verband der Textilbranche. In O. Aschaffenburg, 18. März. Ein Rechtsprakti- * Neumarkt i. O., 16. März. Infolge eines Kaminbrandes * Gerolzhofen, 17. März. Der Bezirksarzt Dr. Ludwig Gerichtssaal. w. Zweibrücken, 19. März. 11.15 V. (Privattelegr.) Aus aller Welt. * Ein leichter Unfall des Lloyddampfers Kronprinz Wilhelm. Der Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd Kronprinz Wilhelm * Graf Leo Tolstoi ist, wie ein Privattelegramm Handels-Zeitung. (Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und Londoner Geldmarkt und Börse. 📯 Unser Londoner Korrespondent schreibt uns: Noch vor Ungeachtet dieser günstigen Aussichten (denn billige Geld- Es ist bezeichnend, daß man jetzt nach dem Amerikaner- Die Wiederaufnahme des Betriebes in einer Anzahl ameri- Dem Kaffirmarkte erwuchs Anfang der Berichtswoche Geldmarkt und Banken. Die Staaten der lateinischen Münzunion haben, wie aus * Mitteldeutsche Bodenkredit-Anstalt in Greiz. Die General- # Diskontoermäßigung der Bank von England. Das Industrie und Handel. x Eingaben der oberbayerischen Handelskammer. In letzter Im Hinblick auf die Beschlüsse der zur Beratung der No- # Felten u. Guilleaume Lahmeyerwerke A.-G. zu Mülheim a. Rh. 25 Mill. M 41/2 proz. Teilschuld- M. Vom Kohlenmarkt. (Privattelegramm.) * Amerikanischer Eisenmarkt. (Privattele- Howaldt-Werke in Kiel. Die Gesellschaft weist in ihrem # Der Jahresbericht des Bundes der Industriellen für Transportwesen. Verkehr auf den Bayerischen Staatseisenbahnen im Monat Februar 1998. [Tabelle] H. Von der Moskau-Kasaner Eisenbahn-Aktiengesellschaft. Man schreibt uns aus Moskau: Die Zeitungen berichten, daß bei x Insolvenz einer russischen Schiffahrtsgesellschaft. Die * Baltimore and Ohio-Bahn. Die Bruttoeinnahmen x Canada Pacific-Bahn. Die Einnahmen der Cana- [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
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Nr. 133. München, Freitag Allgemeine Zeitung 20. März 1908. Bayeriſche Chronik. beſonderen Umſtände halber“ die Sitzung eine Stunde früher Zur Steuer der Wahrheit: Herr Dr. v. Orterer präſidierte * Bayeriſcher Detailliſten-Verband der Textilbranche. In O. Aſchaffenburg, 18. März. Ein Rechtsprakti- * Neumarkt i. O., 16. März. Infolge eines Kaminbrandes * Gerolzhofen, 17. März. Der Bezirksarzt Dr. Ludwig Gerichtsſaal. w. Zweibrücken, 19. März. 11.15 V. (Privattelegr.) Aus aller Welt. * Ein leichter Unfall des Lloyddampfers Kronprinz Wilhelm. Der Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd Kronprinz Wilhelm * Graf Leo Tolſtoi iſt, wie ein Privattelegramm Handels-Zeitung. (Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und Londoner Geldmarkt und Börſe. 📯 Unſer Londoner Korreſpondent ſchreibt uns: Noch vor Ungeachtet dieſer günſtigen Ausſichten (denn billige Geld- Es iſt bezeichnend, daß man jetzt nach dem Amerikaner- Die Wiederaufnahme des Betriebes in einer Anzahl ameri- Dem Kaffirmarkte erwuchs Anfang der Berichtswoche Geldmarkt und Banken. ≏ Die Staaten der lateiniſchen Münzunion haben, wie aus * Mitteldeutſche Bodenkredit-Anſtalt in Greiz. Die General- # Diskontoermäßigung der Bank von England. Das Induſtrie und Handel. × Eingaben der oberbayeriſchen Handelskammer. In letzter Im Hinblick auf die Beſchlüſſe der zur Beratung der No- # Felten u. Guilleaume Lahmeyerwerke A.-G. zu Mülheim a. Rh. 25 Mill. M 4½ proz. Teilſchuld- M. Vom Kohlenmarkt. (Privattelegramm.) * Amerikaniſcher Eiſenmarkt. (Privattele- ⊙ Howaldt-Werke in Kiel. Die Geſellſchaft weiſt in ihrem # Der Jahresbericht des Bundes der Induſtriellen für Transportweſen. Verkehr auf den Bayeriſchen Staatseiſenbahnen im Monat Februar 1998. [Tabelle] H. Von der Moskau-Kaſaner Eiſenbahn-Aktiengeſellſchaft. Man ſchreibt uns aus Moskau: Die Zeitungen berichten, daß bei × Inſolvenz einer ruſſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft. Die * Baltimore and Ohio-Bahn. Die Bruttoeinnahmen × Canada Pacific-Bahn. Die Einnahmen der Cana- [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
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<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005" n="Seite 5[5]"/> <fw place="top" type="header">Nr. 133. München, Freitag Allgemeine Zeitung 20. März 1908.</fw><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bayeriſche Chronik.</hi> </head> <div xml:id="a05b" prev="#a05a" type="jArticle" n="3"> <cit> <quote>beſonderen Umſtände halber“ die Sitzung eine Stunde früher<lb/> ſchloß, konnte man es dahin geſtellt ſein laſſen, ob er zu dieſen<lb/> „beſonderen Umſtänden“ auch das vor ihm ſich abſpielende luſtige<lb/> Intermezzo rechnete oder nicht.“</quote> </cit><lb/> <p>Zur Steuer der Wahrheit: Herr Dr. v. Orterer präſidierte<lb/> nicht, als die Sitzung ſchloß, und die Trockenheit der Bemerkung<lb/> des Herrn 2. Vizepräſidenten enthielt für Wiſſende Humor genug.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">* Bayeriſcher Detailliſten-Verband der Textilbranche.</hi> </head><lb/> <p>In<lb/> ſeiner letzten Generalverſammlung beſchloß der Verband ein-<lb/> ſtimmig ſeine <hi rendition="#g">Auflöſung.</hi> Seine ſämtlichen Mitglieder wer-<lb/> den als Einzelmitglieder dem Verbande deutſcher Detailgeſchäfte<lb/> der Textilbranche Bezirksverein <hi rendition="#aq">XI</hi>-Bayern zugeführt. Der Be-<lb/> zirksverein <hi rendition="#aq">XI</hi> wird die Tätigkeit des aufgelöſten Verbandes in<lb/> ihrem ganzen Umfange aufnehmen und fortführen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">O.</hi><hi rendition="#b">Aſchaffenburg,</hi> 18. März.</dateline><lb/> <p>Ein <hi rendition="#g">Rechtsprakti-<lb/> kantenverein</hi> hat ſich für den Landgerichtsbezirk<lb/> Aſchaffenburg mit dem Sitze in Aſchaffenburg nach dem<lb/> Vorbilde der anderen bayeriſchen Städte gebildet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Neumarkt i. O.,</hi> 16. März.</dateline><lb/> <p>Infolge eines Kaminbrandes<lb/> wurde am Samstag Abend das Wohnhaus des Schneiderbauern<lb/> in Albertshofen bei Velburg eingeäſchert. Die Bäuerin, die ſich<lb/> in geſegneten Umſtänden befand, wollte noch etwas retten, wurde<lb/> aber von einſtürzendem Mauerwerk <hi rendition="#g">verſchüttet</hi> und erlitt<lb/> ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie am nächſten Morgen <hi rendition="#g">ſtarb.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Gerolzhofen,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>Der Bezirksarzt Dr. Ludwig<lb/><hi rendition="#g">Diem</hi> iſt geſtern abend 5½ Uhr an einem Nierenleiden ge-<lb/> ſtorben. Der Verlebte, der ſeit April 1903 als Bezirksarzt dahier<lb/> wirkte, war ein überall beliebter Arzt und äußerſt pflichttreuer<lb/> Beamter, ſo daß ſein Tod aufrichtig bedauert wird. Er erreichte<lb/> ein Alter von nur 45 Jahren.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gerichtsſaal.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Zweibrücken,</hi> 19. März. 11.15 V.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">(Privattelegr.)</hi><lb/> Das Schwurgericht verurteilte den Stadteinnehmer <hi rendition="#g">Detroy</hi><lb/> von Lambrecht wegen <hi rendition="#g">Unterſchlagung</hi> beträchtlicher<lb/> Summen zu einem Jahre Gefängnis.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus aller Welt.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Ein leichter Unfall des Lloyddampfers Kronprinz Wilhelm.</hi></head><lb/> <p>Der Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd Kronprinz Wilhelm<lb/> wurde geſtern früh bei der Abfahrt aus der Quarantäne des<lb/> Hafens von <hi rendition="#g">New-York</hi> infolge Nebels von dem britiſchen<lb/> Dampfer Crown of Caſtle <hi rendition="#g">angerannt.</hi> Der Steven des<lb/> britiſchen Dampfers drang etwa 12 Fuß tief ein. Die Beſchädi-<lb/> gung iſt <hi rendition="#g">über Waſſer.</hi> Schraube, Steven und Ruder ſcheinen<lb/> nicht beſchädigt zu ſein. Die vorläufige Reparatur wird in New-<lb/> York vorgenommen. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.<lb/> Kronprinz Wilhelm wird am 24. <hi rendition="#g">März</hi> die Reiſe nach Bremer-<lb/> haven antreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p><hi rendition="#b">* Graf Leo Tolſtoi</hi> iſt, wie ein <hi rendition="#g">Privattelegramm</hi><lb/> aus St. Petersburg meldet, an Influenza <hi rendition="#g">erkrankt.</hi></p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Handels-Zeitung.</hi> </head><lb/> <argument> <p>(Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und<lb/> Telegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.)</p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">München,</hi> 19. März.</dateline><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Londoner Geldmarkt und Börſe.</hi> </head><lb/> <p>&#x1F4EF; Unſer <hi rendition="#g">Londoner</hi> Korreſpondent ſchreibt uns: Noch vor<lb/> einer Woche waren die meiſten Geldexperten der Anſicht, daß die<lb/> jetzige <hi rendition="#g">Bankrate</hi> von 3½ Prozent bis in den nächſten Monat<lb/> beſtehen bleiben werde, die Veröffentlichung des letzten Aus-<lb/> weiſes des hieſigen Zentralinſtituts, deſſen Reſerven nunmehr<lb/> 30½ Millionen Pfd. St. erreichen, und der Fall der Marktraten<lb/> im allgemeinen macht es jedoch klar, daß die Ermäßigung des<lb/> offiziellen Satzes auf 3 Prozent viel früher, wahrſcheinlich ſchon<lb/> am kommenden Donnerstag, ſtatthaben wird. Eine Verminde-<lb/> rung der Reſerven, die im Hinblick auf die kommenden Quartals-<lb/> zahlungen unausbleiblich iſt, wird daran nichts ändern, ebenſo-<lb/> wenig der ſich zu Oſtern einſtellende Bedarf für größere Mengen<lb/> von Kurantmünze; es handelt ſich hier nur um zeitweilige in-<lb/> terne Verſchiebungen, die an der Geldlage ſelbſt nichts ändern.<lb/> Schließlich ſind auch die nächſtmonatigen Goldverſchiffungen nach<lb/> Paris zur Deckung der fälligen Sterlingswechſel bereits dis-<lb/> kontiert, und ſie werden ſich durch die wöchentlichen Goldeingänge<lb/> vom Auslande, die durchſchnittlich eine halbe Million Pfd. St.<lb/> umfaſſen und größtenteils von der Bank von England erworben<lb/> werden, ausgleichen laſſen. Tägliche Darlehen notieren bereits<lb/> erheblich unter dem offiziellen Satze, ebenſo werden 3—6monatige<lb/> Primawechſel unter 3 Prozent diskontiert — beides Anzeichen<lb/> einmal, daß die einſchlägigen Kreiſe mit einer baldigen Reduk-<lb/> tion der Bankrate rechnen, dann, daß Geldüberfluß beſteht, der<lb/> durch demnächſtige Konſolankäufe der Regierung und ander-<lb/> weitige Freigabe von Regierungsgeldern vermehrt werden<lb/> dürfte.</p><lb/> <p>Ungeachtet dieſer günſtigen Ausſichten (denn billige Geld-<lb/> ſätze führen ja ſonſt immer zu vermehrten Transaktionen an der<lb/><hi rendition="#g">Börſe,</hi> wenn auch nur in Anlagewerten), will in die Lon-<lb/> doner Stock Exchange kein Leben kommen. Führende engliſche<lb/> Börſianer machen die heutige liberale Parteiregierung dafür ver-<lb/> antwortlich, und ſie haben im allgemeinen nicht unrecht. Die<lb/> Lizenzvorlage hat beiſpielsweiſe den Kurswert engliſcher Braue-<lb/> reiaktien in wenigen Tagen um 30 Millionen Pfd. St. gedrückt,<lb/> ähnlich verhängnisvoll dürfte es den Aktien engliſcher Kohlen-<lb/> zechen, Eiſenhütten, Schiffsbauwerften und Bahnen gehen durch<lb/> die Einbringung einer anderen Bill, die die geſetzliche Einführung<lb/> einer achtſtündigen Arbeitszeit in den Kohlengruben bezweckt<lb/> und eine namhafte Verteuerung dieſes wichtigen Feuerungs-<lb/> materials herbeifführen muß — ganz abgeſehen davon, daß ſie<lb/> den hieſigen Sozialiſten in die Hände arbeitet.</p><lb/> <p>Es iſt bezeichnend, daß man jetzt nach dem <hi rendition="#g">Amerikaner-<lb/> markt,</hi> nach einer Verbeſſerung der gedrückten Stimmung Aus-<lb/> ſchau hält. Ja, ſelbſt <hi rendition="#g">Kupfer</hi> und <hi rendition="#g">Diamantaktien</hi> ſollen<lb/> das Signal zu einer allgemeinen Erholung geben, alſo alles<lb/> Werte, die der Börſe bisher wenig Stütze waren und auch jetzt<lb/> nicht geeignet ſcheinen, eine Wiederkehr des Vertrauens des<lb/> Publikums zu rechtfertigen.</p><lb/> <p>Die Wiederaufnahme des Betriebes in einer Anzahl ameri-<lb/> kaniſcher Kupferminen iſt ebenfalls kein Moment, das eine Hauſſe<lb/> in <hi rendition="#g">Kupferſhares</hi> rechtfertigt. Das Metall hat noch immer<lb/> einen recht ungünſtigen Preisſtand und für eine baldige Vermeh-<lb/> rung des Verbrauches liegen angeſichts der internationalen wirt-<lb/> ſchaftlichen Reaktion keine Anzeichen vor. Recht gefährlich ſcheint<lb/> mir daher auch das Vorhaben, ſich an der bevorſtehenden neuen<lb/><cb/> Kapitalsausgabe der Spaßky Mine zu beteiligen, die, wie es<lb/> heißt, in Rußland für ihr Erzeugnis mit 80 Pfd. St. willige Ab-<lb/> nehmer findet. Die in Sibirien liegende Grube iſt ausnahms-<lb/> weiſe ſchwierigen klimatiſchen Verhältniſſen unterworfen und<lb/> kann in jedem Jahre nur wenige Monate, zuweilen nur Wochen,<lb/> im Betriebe erhalten werden. Die Verwaltung will neue<lb/> Mittel für die Verbeſſerung der Transportgelegenheiten be-<lb/> ſchaffen, kann jedoch kaum die Ausbeute in nennenswertem<lb/> Maße ſteigern. Sie ſchwankt heute in günſtigen Zeiten zwiſchen<lb/> 200 bis 300 Tonnen monatlich, und danach können die Ueber-<lb/> ſchüſſe immerhin nur relativ klein ſein und zu einer Deckung der<lb/> Zinſen für die benötigten neuen Kapitalien nicht ausreichen.</p><lb/> <p>Dem <hi rendition="#g">Kaffirmarkte</hi> erwuchs Anfang der Berichtswoche<lb/> eine unangenehme Ueberraſchung durch die Bekanntgabe des Be-<lb/> richtes der Transvaaler Minenkommiſſion und das Fehlſchlagen<lb/> der Chartered-Emiſſion, die nicht einmal zur Hälfte gezeichnet<lb/> worden ſein ſoll und die Verwaltung bewog, den Aktionären<lb/> neue Bedingungen zu offerieren. Die neue Zeichnungsliſte wird<lb/> am 30. März geſchloſſen werden, und die einzige Stütze, die<lb/> Kaffirs bis dahin haben, iſt in den günſtigen Ausbeuteziffern<lb/> für den Monat Februar gegeben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Geldmarkt und Banken.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"><lb/> <p>≏ <hi rendition="#b">Die Staaten der lateiniſchen Münzunion</hi> haben, wie aus<lb/> Bern gemeldet wird, die <hi rendition="#g">Vermehrung</hi> der <hi rendition="#g">Silberſcheide-<lb/> münzen</hi> beſchloſſen. Jeder Staat darf 17 oder 18 Francs<lb/> Silber pro Kopf der Bevölkerung prägen. Dieſer Beſchluß iſt<lb/> von <hi rendition="#g">einſchneidender</hi> Bedeutung. Zur lateiniſchen Münz-<lb/> union gehören Frankreich, Italien, Schweiz, Belgien, Griechen-<lb/> land. Es war nun von der franzöſiſchen Regierung vorgeſchlagen<lb/> worden, den Beſtand der kleineren Münzen zu 1 und 2 Francs<lb/> von bisherigen 7 Francs pro Kopf auf 16 Francs zu erhöhen, und<lb/> zwar durch Umprägung von Fünffrankenſtücken, von denen in<lb/> Frankreich, Belgien und Italien mehr als 2¼ Milliarden im Um-<lb/> lauf ſind. Der erwähnte Beſchluß geht alſo noch über den Vor-<lb/> ſchlag Frankreichs hinaus, und das iſt deshalb von Wichtigkeit,<lb/> weil es ſich dabei um eine <hi rendition="#g">ſtarke Verminderung ſil-<lb/> bernen Währungsgeldes</hi> zur Herſtellung bloßer Scheide-<lb/> münzen handelt. Das Fünffrankenſtück iſt in den Ländern der<lb/> lateiniſchen Münzunion <hi rendition="#g">geſetzliches Währungsgeld</hi><lb/> neben den Goldmünzen. Es iſt nun ſehr intereſſant, daß die<lb/> Länder der <hi rendition="#g">Doppelwährung</hi> durch eine Verringerung des<lb/> offiziellen Silbergeldes auf dem Wege zur reinen Goldwährung<lb/> fortſchreiten, während in <hi rendition="#g">Deutſchland</hi> umgekehrt Beſchlüſſe<lb/> gefaßt werden, die ſchließlich zu einer Depravierung der Gold-<lb/> währung führen müſſen. Auch hier alſo das Beſtreben der<lb/> Rückwärtsentwicklung!</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">* Mitteldeutſche Bodenkredit-Anſtalt in Greiz.</hi> </head><lb/> <p>Die General-<lb/> verſammlung vom 18. März beſchloß den Anträgen der Verwal-<lb/> tung entſprechend, daß auf das Aktienkapital von 7,500,000 Mark<lb/> für das Jahr 1907 eine alsbald zahlbare Dividende von 5 Prozent<lb/> gewährt und der Reſtgewinn von 122,920 Mark auf neue Rech-<lb/> nung vorgetragen werden ſoll. Zwei turnusmäßig ausſcheidende<lb/> Mitglieder des Aufſichtsrates wurden wiedergewählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head># <hi rendition="#b">Diskontoermäßigung der Bank von England.</hi></head><lb/> <p>Das<lb/> engliſche Noteninſtitut hat heute ſeinen <hi rendition="#g">Diskont</hi> wieder<lb/> um ein halbes Prozent auf 3 <hi rendition="#g">Prozent ermäßigt,</hi><lb/> nachdem erſt vor 14 Tagen der Satz auf 3½ Prozent herab-<lb/> gemindert worden wär. Seit dem September 1905 iſt der<lb/> amtliche Wechſelzinsfuß in England nicht mehr auf 3 Pro-<lb/> zent zurückgegangen, und damals galt dieſer Satz auch nur<lb/> 3 Wochen. Der heutige Beſchluß entſpricht der Kräftigung<lb/> des internationalen Geldmarktes, die einerſeits auf wie-<lb/> derholte Goldankünfte in London, andrerſeits auf eine zu-<lb/> nehmende Erleichterung des amerikaniſchen Geldmarktes<lb/> zurückzuführen iſt.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Induſtrie und Handel.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">× Eingaben der oberbayeriſchen Handelskammer.</hi> </head><lb/> <p>In letzter<lb/> Zeit iſt bekanntlich die Prägung eines 25 <hi rendition="#g">Pfennigſtückes<lb/> aus Nickel</hi> in Anregung gebracht worden. In einem Bericht<lb/> zum kgl. Staatsminiſterium des königlichen Hauſes und des<lb/> Aeußern ſprach ſich die <hi rendition="#g">Handels- und Gewerbekammer<lb/> für Oberbayern</hi> ſoeben <hi rendition="#g">gegen</hi> die Schaffung dieſes Geld-<lb/> ſtückes aus. Dieſe ihre Stellungnahme begründete die Kammer<lb/> damit, daß tatſächlich kein Mangel an Scheidemünze beſtehe;<lb/> außer den 5 und 10 Pfennigſtücken helfe das ſilberne ½ Mark-<lb/> Stück den Verkehr zu befriedigen. Wenn aber wirklich ein<lb/> Mangel an Umlaufsmitteln vorhanden wäre, dann wäre, ſo<lb/> führte die Kammer weiter aus, die Prägung eines 25 Pfennig-<lb/> Stückes deshalb abzuweiſen, weil dieſem Mangel durch Nach-<lb/> prägung der beſtehenden Sorten von Scheidemünzen leicht abge-<lb/> holfen werden könnte, weil das 25 Pfennig-Stück zwecklos das<lb/> Dezimalſyſtem durchbrechen würde, weil damit tatſächlich nur<lb/> eine Teuerung hervorgerufen werden könnte — was jetzt<lb/> 20 Pfennig koſtet, würde beim Vorhandenſein eines 25 Pfennig-<lb/> Stückes vielleicht bald 25 Pfennig koſten — und weil, wenn<lb/> nötig, ein leicht kenntliches 20 Pfennig-Stück zu ſchaffen wäre.</p><lb/> <p>Im Hinblick auf die Beſchlüſſe der zur Beratung der <hi rendition="#g">No-<lb/> velle zum Börſengeſetz</hi> niedergeſetzten Reichstagskom-<lb/> miſſion hat die <hi rendition="#g">Handels- und Gewerbekammer für<lb/> Oberbayern</hi> unterm 16. d. M. an den Deutſchen Handelstag,<lb/> als die berufene Vertretung des geſamten deutſchen Handels und<lb/> der geſamten deutſchen Induſtrie, die Bitte geſtellt, der Regierung<lb/> und dem Reichstag gegenüber neuerlich mit <hi rendition="#g">allem Nachdruck</hi><lb/> darauf hinzuweiſen, daß die <hi rendition="#g">Beſeitigung des Börſen-<lb/> regiſters</hi> die <hi rendition="#g">unerläßliche Vorausſetzung</hi> der Re-<lb/> form des Börſengeſetzes iſt und daß ohne die Beſeitigung des<lb/> Börſenregiſters die Geſundung der deutſchen Börſenverhältniſſe,<lb/> deren Daniederliegen nur den <hi rendition="#g">ausländiſchen</hi> Börſen zu-<lb/> gute kommt, ohne die ungeſunde Spekulation einzuſchränken, aus-<lb/> geſchloſſen iſt. Die Kammer wies in ihrer Eingabe auch darauf<lb/> hin, daß die Erhaltung einer ſtarken deutſchen Börſe nicht bloß<lb/> die Forderung einer Partei oder einer beſtimmten wirtſchaftlichen<lb/> Richtung, ſondern eine nationale Notwendigkeit iſt, und gab zu-<lb/> gleich der Anſchauung Ausdruck, es dürfe von dem <hi rendition="#g">Patriotis-<lb/> mus ſämtlicher Parteien</hi> erwartet werden, daß ſie in<lb/> dieſer Hinſicht in einſichtsvoller Weiſe den ohnehin recht beſchei-<lb/> denen Reformvorſchlägen der Regierung keine Schwierigkeiten<lb/> in den Weg legen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"># Felten u. Guilleaume Lahmeyerwerke A.-G. zu<lb/> Mülheim a. Rh.</hi> </head><lb/> <p>25 Mill. M 4½ <hi rendition="#g">proz. Teilſchuld-<lb/> verſchreibungen</hi> der Geſellſchaft ſind zum Handel<lb/> und zur Notiz an der <hi rendition="#g">Berliner Börſe zugelaſſen</hi><lb/> worden. Die Zulaſſung in Frankfurt a. M. und Köln wird<lb/><cb/> beantragt. Von dieſer Anleihe werden nom. 15 <hi rendition="#g">Millio-<lb/> nen Mark</hi> am 24. <hi rendition="#g">März</hi> 1908 zur Zeichnung aufgelegt,<lb/> in <hi rendition="#g">München</hi> bei der <hi rendition="#g">Bayeriſchen Bank für Han-<lb/> del und Induſtrie</hi> und bei der <hi rendition="#g">Filiale der<lb/> Dresdner Bank.</hi> Der <hi rendition="#g">Zeichnungspreis</hi> beträgt<lb/> 98½ Proz. zuzüglich 4½ Prozent Stückzinſen vom 1. April<lb/> 1908 bis zum Abnahmetage. Alles weitere ergibt eine Be-<lb/> kanntmachung im <hi rendition="#g">Anzeigenteil.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#aq">M.</hi> <hi rendition="#b">Vom Kohlenmarkt.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">(Privattelegramm.)</hi><lb/> Der Kölniſchen Zeitung zufolge wird, bei <hi rendition="#g">lebhaftem</hi><lb/> Kohlenverſand, bereits damit begonnen, die überſchießen-<lb/> den Mengen in Magazine zu verſtauen, was um ſo bezeich-<lb/> nender erſcheint, als bis vor kurzer Zeit die Lager in den<lb/> Ruhrhäfen faſt gar keine Beſtände aufzuweiſen hatten.<lb/> Auch in <hi rendition="#g">Süddeutſchland</hi> iſt man lebhaft damit be-<lb/> ſchäftigt, große Mengen auf Lager zu nehmen, da man für<lb/> die dort eintreffenden Kohlen in vielen Fällen nicht ſofort<lb/> Abſatz findet.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>* <hi rendition="#b">Amerikaniſcher Eiſenmarkt.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#g">(Privattele-<lb/> gramm.) New-York.</hi> 18. März. Iron Age meldet:<lb/> Die Tendenz der Roheiſenmärkte iſt träge. Die <hi rendition="#g">Un-<lb/> gewißheit</hi> hinſichtlich der weiteren Preisgeſtaltung<lb/><hi rendition="#g">nimmt zu.</hi> Südliches Roheiſen Nr. 2 iſt zum Preiſe von<lb/> 12 Dollars per Tonne franko Birmingham-Alabama er-<lb/> hältlich, Roheiſen aus Virginia zum Preiſe von 14 Doll.<lb/> Neue Aufträge für Stahl nehmen nach wie vor nur 50<lb/> Prozent der Leiſtungsfähigkeit in Anſpruch. Käufe ſeitens<lb/> der Bahngeſellſchaften werden zwar im allgemeinen in<lb/> kleinerem Umfange getätigt, doch iſt die <hi rendition="#g">Nachfrage</hi> für<lb/> leichtere Fabrikate <hi rendition="#g">beſſer</hi> geworden, beſonders für Draht-<lb/> erzeugniſſe. Die Situation im Weißblechhandel iſt günſtig,<lb/> die Anzahl der <hi rendition="#g">produzierenden Walzwerke<lb/> nimmt zu.</hi> Das Geſchäft in Schienen und Waggons iſt<lb/> ruhig. Es ſchweben Verhandlungen über die Erteilung von<lb/> Aufträgen für die Lieferung von 125 Lokomotiven für in-<lb/> ländiſche Bahnen. Für den <hi rendition="#g">Export nach Frankreich</hi><lb/> wird ein Auftrag für die Lieferung von 30 Lokomotiven<lb/> erteilt werden. Die Chicago, Milwaukee and St. Paulbahn<lb/> hat beſchloſſen, in ihren in Milwaukee gelegenen Werk-<lb/> ſtätten 2500 Stahlwaggons und 70 Lokomotiven zu bauen.<lb/> Einige Aufträge für die Lieferung von Achſen wurden ge-<lb/> bucht. Die Fabrikanten nehmen Aufträge für Bauſtahl zu<lb/> ſehr billigen Preiſen herein. Eine bedeutende Tonnenzahl<lb/> für die Lieferung von gußeiſernen Röhren wurde zu ſehr<lb/> billigen Preiſen gebucht. Die Meldungen über umfang-<lb/> reiche Verkäufe in Kupfer haben ſich bisher nicht beſtätigt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head>⊙ <hi rendition="#b">Howaldt-Werke in Kiel.</hi></head><lb/> <p>Die Geſellſchaft weiſt in ihrem<lb/> Geſchäftsbericht darauf hin, daß das am 30. September 1907 be-<lb/> endete Betriebsjahr ebenſo wie ſeine Vorgänger faſt völlig unter<lb/> dem Zeichen der noch immer nicht erledigten <hi rendition="#g">Anſprüche</hi> der<lb/> Geſellſchaft an die <hi rendition="#g">ruſſiſche Regierung</hi> ſtand. Auf die<lb/> ruſſiſchen Forderungen, die insgeſamt 2,544,680 M betragen, ſind<lb/> 909,102 Mark eingegangen. Die Erſtattung von Verzugszinſen<lb/> wurde <hi rendition="#g">abgelehnt.</hi> Die Zinſenanſprüche erſtrecken ſich auf<lb/> einen Zeitraum von fünf Jahren. Von dem verfügbaren <hi rendition="#g">Ueber-<lb/> ſchuß</hi> von 474,511 M (461,058 M) ſollen für die Forderungen<lb/> an Rußland 439,535 M zurückgeſtellt werden. Eine <hi rendition="#g">Dividende</hi><lb/> gelangt nicht zur Verteilung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"><lb/> <p># <hi rendition="#b">Der Jahresbericht des Bundes der Induſtriellen für<lb/> 1906/07</hi> enthält, außer dem Bericht über die Tätigkeit des<lb/> Bundes, eine Abhandlung von Profeſſor Dr. J. Schär über den<lb/> Entwurf zu einem deutſchen Scheckgeſetz.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Transportweſen.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Verkehr auf den Bayeriſchen Staatseiſenbahnen im Monat<lb/> Februar 1998.</hi> </head><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#aq">H.</hi> <hi rendition="#b">Von der Moskau-Kaſaner Eiſenbahn-Aktiengeſellſchaft.</hi> </head><lb/> <p>Man ſchreibt uns aus Moskau: Die Zeitungen berichten, daß bei<lb/> der Moskau-Kaſaner Eiſenbahn koloſſale <hi rendition="#g">Veruntreuungen</hi><lb/> im Betrage von <hi rendition="#g">einigen Millionen Rubel</hi> ſtattgefun-<lb/> den und in den Moskauer Induſtrie- und Handelskreiſen großes<lb/> Aufſehen erregt haben. Das Bekanntwerden dieſer Veruntreu-<lb/> ungen und die Verhaftung von J. A. Schibanow verurſachten<lb/> einen Kursſturz der Aktien, die noch vor wenigen Jahren zu<lb/> 400 Rubel notiert wurden, bis auf 170 Rubel. Ferner wird be-<lb/> richtet, daß es den Hauptbeteiligten der Bahn gelungen ſei, recht-<lb/> zeitig vor dem Bekanntwerden der <hi rendition="#g">Defraudationen</hi> ihre<lb/><hi rendition="#g">Aktien zu veräußern.</hi> Man hofft nun, daß eine Sena-<lb/> toren-Reviſion ſtattfinden und daß die leitenden Perſönlichkeiten<lb/> der Bahnverwaltung (v. 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Nr. 133. München, Freitag Allgemeine Zeitung 20. März 1908.
Bayeriſche Chronik.beſonderen Umſtände halber“ die Sitzung eine Stunde früher
ſchloß, konnte man es dahin geſtellt ſein laſſen, ob er zu dieſen
„beſonderen Umſtänden“ auch das vor ihm ſich abſpielende luſtige
Intermezzo rechnete oder nicht.“
Zur Steuer der Wahrheit: Herr Dr. v. Orterer präſidierte
nicht, als die Sitzung ſchloß, und die Trockenheit der Bemerkung
des Herrn 2. Vizepräſidenten enthielt für Wiſſende Humor genug.
* Bayeriſcher Detailliſten-Verband der Textilbranche.
In
ſeiner letzten Generalverſammlung beſchloß der Verband ein-
ſtimmig ſeine Auflöſung. Seine ſämtlichen Mitglieder wer-
den als Einzelmitglieder dem Verbande deutſcher Detailgeſchäfte
der Textilbranche Bezirksverein XI-Bayern zugeführt. Der Be-
zirksverein XI wird die Tätigkeit des aufgelöſten Verbandes in
ihrem ganzen Umfange aufnehmen und fortführen.
O. Aſchaffenburg, 18. März.
Ein Rechtsprakti-
kantenverein hat ſich für den Landgerichtsbezirk
Aſchaffenburg mit dem Sitze in Aſchaffenburg nach dem
Vorbilde der anderen bayeriſchen Städte gebildet.
* Neumarkt i. O., 16. März.
Infolge eines Kaminbrandes
wurde am Samstag Abend das Wohnhaus des Schneiderbauern
in Albertshofen bei Velburg eingeäſchert. Die Bäuerin, die ſich
in geſegneten Umſtänden befand, wollte noch etwas retten, wurde
aber von einſtürzendem Mauerwerk verſchüttet und erlitt
ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie am nächſten Morgen ſtarb.
* Gerolzhofen, 17. März.
Der Bezirksarzt Dr. Ludwig
Diem iſt geſtern abend 5½ Uhr an einem Nierenleiden ge-
ſtorben. Der Verlebte, der ſeit April 1903 als Bezirksarzt dahier
wirkte, war ein überall beliebter Arzt und äußerſt pflichttreuer
Beamter, ſo daß ſein Tod aufrichtig bedauert wird. Er erreichte
ein Alter von nur 45 Jahren.
Gerichtsſaal.
w. Zweibrücken, 19. März. 11.15 V.
(Privattelegr.)
Das Schwurgericht verurteilte den Stadteinnehmer Detroy
von Lambrecht wegen Unterſchlagung beträchtlicher
Summen zu einem Jahre Gefängnis.
Aus aller Welt.
* Ein leichter Unfall des Lloyddampfers Kronprinz Wilhelm.
Der Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd Kronprinz Wilhelm
wurde geſtern früh bei der Abfahrt aus der Quarantäne des
Hafens von New-York infolge Nebels von dem britiſchen
Dampfer Crown of Caſtle angerannt. Der Steven des
britiſchen Dampfers drang etwa 12 Fuß tief ein. Die Beſchädi-
gung iſt über Waſſer. Schraube, Steven und Ruder ſcheinen
nicht beſchädigt zu ſein. Die vorläufige Reparatur wird in New-
York vorgenommen. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.
Kronprinz Wilhelm wird am 24. März die Reiſe nach Bremer-
haven antreten.
* Graf Leo Tolſtoi iſt, wie ein Privattelegramm
aus St. Petersburg meldet, an Influenza erkrankt.
Handels-Zeitung.
(Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und
Telegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.)
München, 19. März.
Londoner Geldmarkt und Börſe.
📯 Unſer Londoner Korreſpondent ſchreibt uns: Noch vor
einer Woche waren die meiſten Geldexperten der Anſicht, daß die
jetzige Bankrate von 3½ Prozent bis in den nächſten Monat
beſtehen bleiben werde, die Veröffentlichung des letzten Aus-
weiſes des hieſigen Zentralinſtituts, deſſen Reſerven nunmehr
30½ Millionen Pfd. St. erreichen, und der Fall der Marktraten
im allgemeinen macht es jedoch klar, daß die Ermäßigung des
offiziellen Satzes auf 3 Prozent viel früher, wahrſcheinlich ſchon
am kommenden Donnerstag, ſtatthaben wird. Eine Verminde-
rung der Reſerven, die im Hinblick auf die kommenden Quartals-
zahlungen unausbleiblich iſt, wird daran nichts ändern, ebenſo-
wenig der ſich zu Oſtern einſtellende Bedarf für größere Mengen
von Kurantmünze; es handelt ſich hier nur um zeitweilige in-
terne Verſchiebungen, die an der Geldlage ſelbſt nichts ändern.
Schließlich ſind auch die nächſtmonatigen Goldverſchiffungen nach
Paris zur Deckung der fälligen Sterlingswechſel bereits dis-
kontiert, und ſie werden ſich durch die wöchentlichen Goldeingänge
vom Auslande, die durchſchnittlich eine halbe Million Pfd. St.
umfaſſen und größtenteils von der Bank von England erworben
werden, ausgleichen laſſen. Tägliche Darlehen notieren bereits
erheblich unter dem offiziellen Satze, ebenſo werden 3—6monatige
Primawechſel unter 3 Prozent diskontiert — beides Anzeichen
einmal, daß die einſchlägigen Kreiſe mit einer baldigen Reduk-
tion der Bankrate rechnen, dann, daß Geldüberfluß beſteht, der
durch demnächſtige Konſolankäufe der Regierung und ander-
weitige Freigabe von Regierungsgeldern vermehrt werden
dürfte.
Ungeachtet dieſer günſtigen Ausſichten (denn billige Geld-
ſätze führen ja ſonſt immer zu vermehrten Transaktionen an der
Börſe, wenn auch nur in Anlagewerten), will in die Lon-
doner Stock Exchange kein Leben kommen. Führende engliſche
Börſianer machen die heutige liberale Parteiregierung dafür ver-
antwortlich, und ſie haben im allgemeinen nicht unrecht. Die
Lizenzvorlage hat beiſpielsweiſe den Kurswert engliſcher Braue-
reiaktien in wenigen Tagen um 30 Millionen Pfd. St. gedrückt,
ähnlich verhängnisvoll dürfte es den Aktien engliſcher Kohlen-
zechen, Eiſenhütten, Schiffsbauwerften und Bahnen gehen durch
die Einbringung einer anderen Bill, die die geſetzliche Einführung
einer achtſtündigen Arbeitszeit in den Kohlengruben bezweckt
und eine namhafte Verteuerung dieſes wichtigen Feuerungs-
materials herbeifführen muß — ganz abgeſehen davon, daß ſie
den hieſigen Sozialiſten in die Hände arbeitet.
Es iſt bezeichnend, daß man jetzt nach dem Amerikaner-
markt, nach einer Verbeſſerung der gedrückten Stimmung Aus-
ſchau hält. Ja, ſelbſt Kupfer und Diamantaktien ſollen
das Signal zu einer allgemeinen Erholung geben, alſo alles
Werte, die der Börſe bisher wenig Stütze waren und auch jetzt
nicht geeignet ſcheinen, eine Wiederkehr des Vertrauens des
Publikums zu rechtfertigen.
Die Wiederaufnahme des Betriebes in einer Anzahl ameri-
kaniſcher Kupferminen iſt ebenfalls kein Moment, das eine Hauſſe
in Kupferſhares rechtfertigt. Das Metall hat noch immer
einen recht ungünſtigen Preisſtand und für eine baldige Vermeh-
rung des Verbrauches liegen angeſichts der internationalen wirt-
ſchaftlichen Reaktion keine Anzeichen vor. Recht gefährlich ſcheint
mir daher auch das Vorhaben, ſich an der bevorſtehenden neuen
Kapitalsausgabe der Spaßky Mine zu beteiligen, die, wie es
heißt, in Rußland für ihr Erzeugnis mit 80 Pfd. St. willige Ab-
nehmer findet. Die in Sibirien liegende Grube iſt ausnahms-
weiſe ſchwierigen klimatiſchen Verhältniſſen unterworfen und
kann in jedem Jahre nur wenige Monate, zuweilen nur Wochen,
im Betriebe erhalten werden. Die Verwaltung will neue
Mittel für die Verbeſſerung der Transportgelegenheiten be-
ſchaffen, kann jedoch kaum die Ausbeute in nennenswertem
Maße ſteigern. Sie ſchwankt heute in günſtigen Zeiten zwiſchen
200 bis 300 Tonnen monatlich, und danach können die Ueber-
ſchüſſe immerhin nur relativ klein ſein und zu einer Deckung der
Zinſen für die benötigten neuen Kapitalien nicht ausreichen.
Dem Kaffirmarkte erwuchs Anfang der Berichtswoche
eine unangenehme Ueberraſchung durch die Bekanntgabe des Be-
richtes der Transvaaler Minenkommiſſion und das Fehlſchlagen
der Chartered-Emiſſion, die nicht einmal zur Hälfte gezeichnet
worden ſein ſoll und die Verwaltung bewog, den Aktionären
neue Bedingungen zu offerieren. Die neue Zeichnungsliſte wird
am 30. März geſchloſſen werden, und die einzige Stütze, die
Kaffirs bis dahin haben, iſt in den günſtigen Ausbeuteziffern
für den Monat Februar gegeben.
Geldmarkt und Banken.
≏ Die Staaten der lateiniſchen Münzunion haben, wie aus
Bern gemeldet wird, die Vermehrung der Silberſcheide-
münzen beſchloſſen. Jeder Staat darf 17 oder 18 Francs
Silber pro Kopf der Bevölkerung prägen. Dieſer Beſchluß iſt
von einſchneidender Bedeutung. Zur lateiniſchen Münz-
union gehören Frankreich, Italien, Schweiz, Belgien, Griechen-
land. Es war nun von der franzöſiſchen Regierung vorgeſchlagen
worden, den Beſtand der kleineren Münzen zu 1 und 2 Francs
von bisherigen 7 Francs pro Kopf auf 16 Francs zu erhöhen, und
zwar durch Umprägung von Fünffrankenſtücken, von denen in
Frankreich, Belgien und Italien mehr als 2¼ Milliarden im Um-
lauf ſind. Der erwähnte Beſchluß geht alſo noch über den Vor-
ſchlag Frankreichs hinaus, und das iſt deshalb von Wichtigkeit,
weil es ſich dabei um eine ſtarke Verminderung ſil-
bernen Währungsgeldes zur Herſtellung bloßer Scheide-
münzen handelt. Das Fünffrankenſtück iſt in den Ländern der
lateiniſchen Münzunion geſetzliches Währungsgeld
neben den Goldmünzen. Es iſt nun ſehr intereſſant, daß die
Länder der Doppelwährung durch eine Verringerung des
offiziellen Silbergeldes auf dem Wege zur reinen Goldwährung
fortſchreiten, während in Deutſchland umgekehrt Beſchlüſſe
gefaßt werden, die ſchließlich zu einer Depravierung der Gold-
währung führen müſſen. Auch hier alſo das Beſtreben der
Rückwärtsentwicklung!
* Mitteldeutſche Bodenkredit-Anſtalt in Greiz.
Die General-
verſammlung vom 18. März beſchloß den Anträgen der Verwal-
tung entſprechend, daß auf das Aktienkapital von 7,500,000 Mark
für das Jahr 1907 eine alsbald zahlbare Dividende von 5 Prozent
gewährt und der Reſtgewinn von 122,920 Mark auf neue Rech-
nung vorgetragen werden ſoll. Zwei turnusmäßig ausſcheidende
Mitglieder des Aufſichtsrates wurden wiedergewählt.
# Diskontoermäßigung der Bank von England.
Das
engliſche Noteninſtitut hat heute ſeinen Diskont wieder
um ein halbes Prozent auf 3 Prozent ermäßigt,
nachdem erſt vor 14 Tagen der Satz auf 3½ Prozent herab-
gemindert worden wär. Seit dem September 1905 iſt der
amtliche Wechſelzinsfuß in England nicht mehr auf 3 Pro-
zent zurückgegangen, und damals galt dieſer Satz auch nur
3 Wochen. Der heutige Beſchluß entſpricht der Kräftigung
des internationalen Geldmarktes, die einerſeits auf wie-
derholte Goldankünfte in London, andrerſeits auf eine zu-
nehmende Erleichterung des amerikaniſchen Geldmarktes
zurückzuführen iſt.
Induſtrie und Handel.
× Eingaben der oberbayeriſchen Handelskammer.
In letzter
Zeit iſt bekanntlich die Prägung eines 25 Pfennigſtückes
aus Nickel in Anregung gebracht worden. In einem Bericht
zum kgl. Staatsminiſterium des königlichen Hauſes und des
Aeußern ſprach ſich die Handels- und Gewerbekammer
für Oberbayern ſoeben gegen die Schaffung dieſes Geld-
ſtückes aus. Dieſe ihre Stellungnahme begründete die Kammer
damit, daß tatſächlich kein Mangel an Scheidemünze beſtehe;
außer den 5 und 10 Pfennigſtücken helfe das ſilberne ½ Mark-
Stück den Verkehr zu befriedigen. Wenn aber wirklich ein
Mangel an Umlaufsmitteln vorhanden wäre, dann wäre, ſo
führte die Kammer weiter aus, die Prägung eines 25 Pfennig-
Stückes deshalb abzuweiſen, weil dieſem Mangel durch Nach-
prägung der beſtehenden Sorten von Scheidemünzen leicht abge-
holfen werden könnte, weil das 25 Pfennig-Stück zwecklos das
Dezimalſyſtem durchbrechen würde, weil damit tatſächlich nur
eine Teuerung hervorgerufen werden könnte — was jetzt
20 Pfennig koſtet, würde beim Vorhandenſein eines 25 Pfennig-
Stückes vielleicht bald 25 Pfennig koſten — und weil, wenn
nötig, ein leicht kenntliches 20 Pfennig-Stück zu ſchaffen wäre.
Im Hinblick auf die Beſchlüſſe der zur Beratung der No-
velle zum Börſengeſetz niedergeſetzten Reichstagskom-
miſſion hat die Handels- und Gewerbekammer für
Oberbayern unterm 16. d. M. an den Deutſchen Handelstag,
als die berufene Vertretung des geſamten deutſchen Handels und
der geſamten deutſchen Induſtrie, die Bitte geſtellt, der Regierung
und dem Reichstag gegenüber neuerlich mit allem Nachdruck
darauf hinzuweiſen, daß die Beſeitigung des Börſen-
regiſters die unerläßliche Vorausſetzung der Re-
form des Börſengeſetzes iſt und daß ohne die Beſeitigung des
Börſenregiſters die Geſundung der deutſchen Börſenverhältniſſe,
deren Daniederliegen nur den ausländiſchen Börſen zu-
gute kommt, ohne die ungeſunde Spekulation einzuſchränken, aus-
geſchloſſen iſt. Die Kammer wies in ihrer Eingabe auch darauf
hin, daß die Erhaltung einer ſtarken deutſchen Börſe nicht bloß
die Forderung einer Partei oder einer beſtimmten wirtſchaftlichen
Richtung, ſondern eine nationale Notwendigkeit iſt, und gab zu-
gleich der Anſchauung Ausdruck, es dürfe von dem Patriotis-
mus ſämtlicher Parteien erwartet werden, daß ſie in
dieſer Hinſicht in einſichtsvoller Weiſe den ohnehin recht beſchei-
denen Reformvorſchlägen der Regierung keine Schwierigkeiten
in den Weg legen.
# Felten u. Guilleaume Lahmeyerwerke A.-G. zu
Mülheim a. Rh.
25 Mill. M 4½ proz. Teilſchuld-
verſchreibungen der Geſellſchaft ſind zum Handel
und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen
worden. Die Zulaſſung in Frankfurt a. M. und Köln wird
beantragt. Von dieſer Anleihe werden nom. 15 Millio-
nen Mark am 24. März 1908 zur Zeichnung aufgelegt,
in München bei der Bayeriſchen Bank für Han-
del und Induſtrie und bei der Filiale der
Dresdner Bank. Der Zeichnungspreis beträgt
98½ Proz. zuzüglich 4½ Prozent Stückzinſen vom 1. April
1908 bis zum Abnahmetage. Alles weitere ergibt eine Be-
kanntmachung im Anzeigenteil.
M. Vom Kohlenmarkt.
(Privattelegramm.)
Der Kölniſchen Zeitung zufolge wird, bei lebhaftem
Kohlenverſand, bereits damit begonnen, die überſchießen-
den Mengen in Magazine zu verſtauen, was um ſo bezeich-
nender erſcheint, als bis vor kurzer Zeit die Lager in den
Ruhrhäfen faſt gar keine Beſtände aufzuweiſen hatten.
Auch in Süddeutſchland iſt man lebhaft damit be-
ſchäftigt, große Mengen auf Lager zu nehmen, da man für
die dort eintreffenden Kohlen in vielen Fällen nicht ſofort
Abſatz findet.
* Amerikaniſcher Eiſenmarkt.
(Privattele-
gramm.) New-York. 18. März. Iron Age meldet:
Die Tendenz der Roheiſenmärkte iſt träge. Die Un-
gewißheit hinſichtlich der weiteren Preisgeſtaltung
nimmt zu. Südliches Roheiſen Nr. 2 iſt zum Preiſe von
12 Dollars per Tonne franko Birmingham-Alabama er-
hältlich, Roheiſen aus Virginia zum Preiſe von 14 Doll.
Neue Aufträge für Stahl nehmen nach wie vor nur 50
Prozent der Leiſtungsfähigkeit in Anſpruch. Käufe ſeitens
der Bahngeſellſchaften werden zwar im allgemeinen in
kleinerem Umfange getätigt, doch iſt die Nachfrage für
leichtere Fabrikate beſſer geworden, beſonders für Draht-
erzeugniſſe. Die Situation im Weißblechhandel iſt günſtig,
die Anzahl der produzierenden Walzwerke
nimmt zu. Das Geſchäft in Schienen und Waggons iſt
ruhig. Es ſchweben Verhandlungen über die Erteilung von
Aufträgen für die Lieferung von 125 Lokomotiven für in-
ländiſche Bahnen. Für den Export nach Frankreich
wird ein Auftrag für die Lieferung von 30 Lokomotiven
erteilt werden. Die Chicago, Milwaukee and St. Paulbahn
hat beſchloſſen, in ihren in Milwaukee gelegenen Werk-
ſtätten 2500 Stahlwaggons und 70 Lokomotiven zu bauen.
Einige Aufträge für die Lieferung von Achſen wurden ge-
bucht. Die Fabrikanten nehmen Aufträge für Bauſtahl zu
ſehr billigen Preiſen herein. Eine bedeutende Tonnenzahl
für die Lieferung von gußeiſernen Röhren wurde zu ſehr
billigen Preiſen gebucht. Die Meldungen über umfang-
reiche Verkäufe in Kupfer haben ſich bisher nicht beſtätigt.
⊙ Howaldt-Werke in Kiel.
Die Geſellſchaft weiſt in ihrem
Geſchäftsbericht darauf hin, daß das am 30. September 1907 be-
endete Betriebsjahr ebenſo wie ſeine Vorgänger faſt völlig unter
dem Zeichen der noch immer nicht erledigten Anſprüche der
Geſellſchaft an die ruſſiſche Regierung ſtand. Auf die
ruſſiſchen Forderungen, die insgeſamt 2,544,680 M betragen, ſind
909,102 Mark eingegangen. Die Erſtattung von Verzugszinſen
wurde abgelehnt. Die Zinſenanſprüche erſtrecken ſich auf
einen Zeitraum von fünf Jahren. Von dem verfügbaren Ueber-
ſchuß von 474,511 M (461,058 M) ſollen für die Forderungen
an Rußland 439,535 M zurückgeſtellt werden. Eine Dividende
gelangt nicht zur Verteilung.
# Der Jahresbericht des Bundes der Induſtriellen für
1906/07 enthält, außer dem Bericht über die Tätigkeit des
Bundes, eine Abhandlung von Profeſſor Dr. J. Schär über den
Entwurf zu einem deutſchen Scheckgeſetz.
Transportweſen.
Verkehr auf den Bayeriſchen Staatseiſenbahnen im Monat
Februar 1998.
H. Von der Moskau-Kaſaner Eiſenbahn-Aktiengeſellſchaft.
Man ſchreibt uns aus Moskau: Die Zeitungen berichten, daß bei
der Moskau-Kaſaner Eiſenbahn koloſſale Veruntreuungen
im Betrage von einigen Millionen Rubel ſtattgefun-
den und in den Moskauer Induſtrie- und Handelskreiſen großes
Aufſehen erregt haben. Das Bekanntwerden dieſer Veruntreu-
ungen und die Verhaftung von J. A. Schibanow verurſachten
einen Kursſturz der Aktien, die noch vor wenigen Jahren zu
400 Rubel notiert wurden, bis auf 170 Rubel. Ferner wird be-
richtet, daß es den Hauptbeteiligten der Bahn gelungen ſei, recht-
zeitig vor dem Bekanntwerden der Defraudationen ihre
Aktien zu veräußern. Man hofft nun, daß eine Sena-
toren-Reviſion ſtattfinden und daß die leitenden Perſönlichkeiten
der Bahnverwaltung (v. Meck, Noltein), die dieſe großen Ver-
untreuungen Schibanows angeblich nicht verhindert haben, zu
gerichtlicher Verantwortung gezogen werden.
× Inſolvenz einer ruſſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft.
Die
Dampferkompagnie auf Aktien, welche die Fahrt auf dem Don,
dem Schwarzen und dem Aſowſchen Meere betreibt, hat ſich für
inſolvent erklärt. Nach dem von den Gläubigern auf-
geſtellten Status betragen die Paſſiven 1,300,000 Rubel und
die Aktiven 850,000 Rubel.
* Baltimore and Ohio-Bahn.
Die Bruttoeinnahmen
beliefen ſich im Februar auf 4,682,000 Doll. (gegen das Vor-
jahr 1,257,000 Doll. weniger), die Nettobetriebsein-
nahmen auf 573,000 Doll. (gegen das Vorjahr um 889,000
Dollars weniger).
× Canada Pacific-Bahn.
Die Einnahmen der Cana-
dian Pacific-Bahn in der vergangenen Woche betrugen
1,220,000 Doll., das bedeutet 149,000 Doll. weniger als im gleichen
Zeitraum des Vorjahres.
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(2022-02-11T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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