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Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 14. Januar 1929.

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WIRTSCHAFT & BÖRSE
[Spaltenumbruch]
Befriedigende Aussichten bei der
Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin

Die G.-V. beschloß die Verteilung einer
Dividende von 13 (i. V. 12) Prozent.
Generaldirektor Nacher hob hervor, daß die
Brauindustrie jährlich rund 500 Mill. M.
an die Landwirtschaft zahle. Eine Bier-
steuererhöhung
um 2 M. pro Hekto-
liter würde bei der Gesellschaft allein über
2 Mill. M. Betriebskapital mehr erfordern.
Seiner Ansicht nach wäre das Defizit im
Haushalt durch Heranziehung
der Betriebe der öffentlichen
Hand zur Einkommen- und Kör-
perschaftssteuer ohne weiteres
zu decken
. Im laufenden Jahre
sei eine erfreuliche Absatzsteigerung zu ver-
zeichnen, die allerdings in den letzten Tagen
durch die Kälteeinflüsse beeinträchtigt werde.
Die Gesellschaft habe ihren Bedarf an Gerste
und Hopfen vollständig gedeckt. Unter Vor-
behalt sei auch für das laufende Jahr eine
befriedigende Entwicklung zu erhoffen. Der
Umsatz, der im Jahre 1918/19 bei
4 Mill. M. A.-K. rund 7 Mill. M. betragen
habe, sei im abgelaufenen Geschäftsjahre
auf 40 Mill. M. bei einem A.-K. von
12 Mill. M. gestiegen.



Die amtliche Großhandelsindexziffer
vom 9. Januar 1929

Die auf den Stichtag des 9. Januar be-
rechnete Großhandelsindexziffer
des Statistischen Reichsamts ist mit 138,9
gegenüber der Vorwoche (139,0) leicht zu-
rückgegangen. Von den Hauptgruppen hat
die Indexziffer für Agrarstoffe um 0,2 v. H.
auf 131,5 (131,3) angezogen, während die
Indexziffer für Kolonialwaren um 0,6 v. H.
auf 124,7 (125,5) gesunken ist. Die Index-
ziffer für industrielle Rohstoffe und Halb-
waren ist um 0,2 v. H. auf 134,0 (134,3)
und diejenige für industrielle Fertigwaren
um 0,3 v. H. auf 158,9 (159,3) zurück-
gegangen.

[Spaltenumbruch]
Preußen deckt seinen Geldbedarf
durch Schatzwechselbegebung

Ausgabe von
preußischen Schatzanweisungen

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst
mitteilt, hat die preußische Staatsbank (See-
handlung) zur Deckung des Geldbedarfes
Preußens für die Fortführung von Melio-
rationen, Siedlungen, Hafenbauten u. a. m.
zunächst 50 Millionen 7proz. Schatzanwei-
sungen
mit 2- und 4jähriger Lauf-
zeit
übernommen. Schatzanweisungen der
gleichen Art werden den Inhabern der am
1. März 1929 fälligen 30-Millionen-Schatz-
anweisungen zum Umtausch angeboten wer-
den. Den Rest des Bedarfes wird die
Staatsbank im Laufe der nächsten Monate
durch den Verkauf weiterer Schatzanweisun-
gen der gleichen Art und solcher mit drei-
monatiger Laufzeit in ihrem Kunden-
kreise ohne Inanspruchnahme des
öffentlichen Marktes decken
.



Auch Wertpapier-Geschädigte können den
Wiederaufbau-Zuschlag erhalten

Wie der Verein "Wiederaufbau im Aus-
lande" mitteilt, kann auch bei Wertpapier-
schäden eine Erhöhung der Entschädigung
eintreten, wenn "Wiederaufbau" nachgewie-
sen wird. Allerdings kommt dies nur bei
Geschädigten mit mehr als 200 000 Mark
Friedenswert in Betracht. Es empfiehlt
sich für solche "wiederaufbauenden" Geschä-
digten, einen mit Beweismaterial versehenen
Antrag an die Wertpapierstelle des Reichs-
entschädigungsamtes zu richten, ohne erst
vorher den Schlußbescheid abzuwarten.



Tiroler Inlandsanleihe

Wie angekündigt, haben die vier Wiener
Großbanken 7 Mill. S. 7prozentige Anleihe
des Landes Tirol mit dreißig Jahren Lauf-
zeit übernommen, die zu 93 Prozent be-
geben werden soll.

[Spaltenumbruch]
MÜNCHENER BÖRSE
Die heutige Börse

Tendenz:
Lustlos bei schwächeren Kursen


War man aus-
wärts heute schwach, sogar flau gestimmt, so
"war man" in München einfach gar nicht. Das
Geschäft ist beinahe vollständig eingeschlafen und
angesichts der weichenden Kurse wagt sich keine
Unternehmungslust hervor. Die Notierungen,
soweit sie zustande kamen, gehen natürlich mit
der Berliner Abschwächung konform und zeigen
zum Teil erheblich Einbußen.

Auf dem Terminmarkt wurden Schuckert
249 (minus 6), Farben 259 (minus 4), Hypothe-
kenbank 174.

Einige Arbitragegeschäfte in Großwerten im
Freiverkehr wurden teilweise zu Kursen ab-
geschlossen, welche die auswärtigen Notierungen
noch etwas unterschritten.

Auf dem variablen Markt war lediglich
in Löwenbräu bei 3241/2 etwas größeres Geschäft.

Von Lokalwerten sind Münchner
Rückversicherung
weiter fest und dieselben
haussierten auf 649 (plus 7), zu welchem Kurse
die Nachfrage jedoch voll zugeteilt werden konnte.

Auf dem Gebiete der festverzinslichen
Papiere
und auf dem Kassamarkt
herrscht das Angebot vor.



BERLINER BÖRSE
Amtlicher Verkehr

Tendenz: Ausgesprochen flau


Der Zerfall des
Kursgebäudes schreitet unaufhaltsam vorwärts.
Kommentare hierzu erscheinen überflüssig. Seit
der Verlautbarung des Reparationsagenten und
dem Bekanntwerden des enormen Defizites im
deutschen Reichshaushalt hat die Baissepartei die
Parole "nach unten" ausgegeben und niemand ist
da, der ihr bei ihren konzentrierten Vorgehen
gegen das gegenwärtige Kursniveau in den Arm
fällt. Ausland und Großfinanz stehen wie auf
Verabredung beiseite. Die Einbußen nahmen
heute zum Wochenschluß stellenweise ein gewal-
tiges Ausmaß an und auch im Verlaufe war die
Tendenz häufigen Schwankungen und nervösen
Zuckungen ausgesetzt. Die Diskontermäßigung
und der leichte Geldstand bleiben ohne jeden Ein-
druck.

Verhältnismäßig noch gut gehalten ist der
Bankenmarkt, wenngleich auch hier Ein-
[Spaltenumbruch] bußen an der Tagesordnung sind. Es eröffneten
Darmstädter mit 288 (minus 21/2), Reichsbank mit
3241/2 (minus 21/2) und Handelsanteile mit 245
(minus 1). Bayerische Hypothekenbank 1741/2.

Die gestrigen Erholungen auf dem Schiff-
fahrtsmarkte
konnten sich heute nicht be-
haupten und die Kurse gehen wieder durchweg
nach. Hapag 137 (minus ), Nordlloyd 1321/2
(minus 1).

Durchaus schwach sind auch Montanpa-
piere,
wenngleich das Bild kursmäßig wenig
Veränderung zeigt. Es eröffneten Mannesmann
mit 1291/2, Phönix mit 913/4, flau liegen Rheinische
Braunkohlen bei 284 (minus 41/4) und Rheinstahl
bei 136 (minus 2). Stahlverein 95.

Warenhauspapiere angeboten, Karstadt
231 (minus 3) und Tietz 287 (minus 4).

Schwach Bier-Spritwerte, wo Ostwerke
auf 279 (minus 2) und Schultheiß auf 324
(minus 3) zurückgingen.

Kalipapiere ebenfalls niedriger, und zwar
Salzdetfurth 5233/4 (minus 11/4 und Westeregeln
2883/4 (minus 3).

Stark verflaut liegt der Markt der Farben-
aktien,
die in Posten an den Markt kamen
und mit 260 (minus 3) eröffneten.

Automobilpapiere vernachlässigt, jedoch
sind die Notierungen durchwegs schwächer. Daim-
ler 641/4 (minus 1), Adler 631/2 und Bayerische
Motoren 230 5/8 (minus 4).

Die stärtsten Kursstürze traten naturgemäß
auf dem ehemaligen Hauptspekulationstummel-
platz, auf dem Gebiete der Elektropapiere ein, wo
es stellenweise überhaupt an Aufnahmeeignung
fehlte. Es eröffneten:

AEG. 181 (minus 31/2)

Bergmann 231 (minus 2)

Licht und Kraft 242 (minus 3)

Gesfürel 259 (minus 3)

Schuckert 2491/2 (minus 4)

Siemens 411 (minus 7)

Ein Kurseinbruch außergewöhnlichen Maßes
stellte sich auch bei den Kunstseidewerken ein.
Glanzstoff gingen bis auf 505 (minus 7) zu-
rück und auch Bemberg mußten sich eine Ein-
buße um 6 Prozent auf 445 gefallen lassen. Stöhr
schwächer 231.

Zellstoff-Waldhof angeboten bei 287
(minus 3).

In der Gruppe der diversen Aktien sind
heute auch Dessauer Gas wieder rückgängig auf
2281/4 (minus 3). Deutsche Linoleum stärker im
Angebot bei 344 (minus 5). Berger Tiefbau 403
(minus 8).

Neubesitzanleihe schwach mit 14,80.

Im Verlaufe blieb das Geschäft zwar sehr ruhig,
die Kurse gaben jedoch weiter nach. B



BERLINER BÖRSENKURSE
vom 12. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten
[Tabelle]
AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE
vom 12. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten
[Tabelle]
Nachbörse

Tendenz: Schwach

An der Nachbör1 hörte man noch folgende
Kurse:

[Tabelle]


DER BÖRSENKIEBITZ

Die Kapitalserhöhung der J. P. Bemberg-
A.-G. kommt zu einer für die Kunstseidenbranche
nicht sehr günstigen Zeit heraus. Die Verwal-
tung der Gesellschaft scheint aber der Ansicht zu
sein, daß die Aussichten doch nicht so pessimistisch
beurteilt werden dürfen, wie dies vielfach ge-
schieht. Den Aktionären fällt übrigens ein nicht
zu unterschätzendes Bezugsrecht in den Schoß,
errechnet sich doch dasselbe gegenwärtig auf etwa
80--85 Prozent.

Münchener Rückversicherungs-
Aktien
sollen einem on dit zufolge aus der
Schweiz in Posten verlangt sein. Dem mag
wohl so sein, denn die dortigen Gesellschaften
bieten im allgemeinen eine wesentlich niedrigere
Rente, außerdem hat sich die Münchener Rück-
versicherung wieder eine mehr als achtunggebie-
tende Stellung im internationalen Versicherungs-
geschäft errungen.



Frankfurter Kurse
[Tabelle]
WIRTSCHAFT & BÖRSE
[Spaltenumbruch]
Befriedigende Ausſichten bei der
Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin

Die G.-V. beſchloß die Verteilung einer
Dividende von 13 (i. V. 12) Prozent.
Generaldirektor Nacher hob hervor, daß die
Brauinduſtrie jährlich rund 500 Mill. M.
an die Landwirtſchaft zahle. Eine Bier-
ſteuererhöhung
um 2 M. pro Hekto-
liter würde bei der Geſellſchaft allein über
2 Mill. M. Betriebskapital mehr erfordern.
Seiner Anſicht nach wäre das Defizit im
Haushalt durch Heranziehung
der Betriebe der öffentlichen
Hand zur Einkommen- und Kör-
perſchaftsſteuer ohne weiteres
zu decken
. Im laufenden Jahre
ſei eine erfreuliche Abſatzſteigerung zu ver-
zeichnen, die allerdings in den letzten Tagen
durch die Kälteeinflüſſe beeinträchtigt werde.
Die Geſellſchaft habe ihren Bedarf an Gerſte
und Hopfen vollſtändig gedeckt. Unter Vor-
behalt ſei auch für das laufende Jahr eine
befriedigende Entwicklung zu erhoffen. Der
Umſatz, der im Jahre 1918/19 bei
4 Mill. M. A.-K. rund 7 Mill. M. betragen
habe, ſei im abgelaufenen Geſchäftsjahre
auf 40 Mill. M. bei einem A.-K. von
12 Mill. M. geſtiegen.



Die amtliche Großhandelsindexziffer
vom 9. Januar 1929

Die auf den Stichtag des 9. Januar be-
rechnete Großhandelsindexziffer
des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 138,9
gegenüber der Vorwoche (139,0) leicht zu-
rückgegangen. Von den Hauptgruppen hat
die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,2 v. H.
auf 131,5 (131,3) angezogen, während die
Indexziffer für Kolonialwaren um 0,6 v. H.
auf 124,7 (125,5) geſunken iſt. Die Index-
ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halb-
waren iſt um 0,2 v. H. auf 134,0 (134,3)
und diejenige für induſtrielle Fertigwaren
um 0,3 v. H. auf 158,9 (159,3) zurück-
gegangen.

[Spaltenumbruch]
Preußen deckt ſeinen Geldbedarf
durch Schatzwechſelbegebung

Ausgabe von
preußiſchen Schatzanweiſungen

Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt
mitteilt, hat die preußiſche Staatsbank (See-
handlung) zur Deckung des Geldbedarfes
Preußens für die Fortführung von Melio-
rationen, Siedlungen, Hafenbauten u. a. m.
zunächſt 50 Millionen 7proz. Schatzanwei-
ſungen
mit 2- und 4jähriger Lauf-
zeit
übernommen. Schatzanweiſungen der
gleichen Art werden den Inhabern der am
1. März 1929 fälligen 30-Millionen-Schatz-
anweiſungen zum Umtauſch angeboten wer-
den. Den Reſt des Bedarfes wird die
Staatsbank im Laufe der nächſten Monate
durch den Verkauf weiterer Schatzanweiſun-
gen der gleichen Art und ſolcher mit drei-
monatiger Laufzeit in ihrem Kunden-
kreiſe ohne Inanſpruchnahme des
öffentlichen Marktes decken
.



Auch Wertpapier-Geſchädigte können den
Wiederaufbau-Zuſchlag erhalten

Wie der Verein „Wiederaufbau im Aus-
lande“ mitteilt, kann auch bei Wertpapier-
ſchäden eine Erhöhung der Entſchädigung
eintreten, wenn „Wiederaufbau“ nachgewie-
ſen wird. Allerdings kommt dies nur bei
Geſchädigten mit mehr als 200 000 Mark
Friedenswert in Betracht. Es empfiehlt
ſich für ſolche „wiederaufbauenden“ Geſchä-
digten, einen mit Beweismaterial verſehenen
Antrag an die Wertpapierſtelle des Reichs-
entſchädigungsamtes zu richten, ohne erſt
vorher den Schlußbeſcheid abzuwarten.



Tiroler Inlandsanleihe

Wie angekündigt, haben die vier Wiener
Großbanken 7 Mill. S. 7prozentige Anleihe
des Landes Tirol mit dreißig Jahren Lauf-
zeit übernommen, die zu 93 Prozent be-
geben werden ſoll.

[Spaltenumbruch]
MÜNCHENER BÖRSE
Die heutige Börse

Tendenz:
Lustlos bei schwächeren Kursen


War man aus-
wärts heute ſchwach, ſogar flau geſtimmt, ſo
„war man“ in München einfach gar nicht. Das
Geſchäft iſt beinahe vollſtändig eingeſchlafen und
angeſichts der weichenden Kurſe wagt ſich keine
Unternehmungsluſt hervor. Die Notierungen,
ſoweit ſie zuſtande kamen, gehen natürlich mit
der Berliner Abſchwächung konform und zeigen
zum Teil erheblich Einbußen.

Auf dem Terminmarkt wurden Schuckert
249 (minus 6), Farben 259 (minus 4), Hypothe-
kenbank 174.

Einige Arbitragegeſchäfte in Großwerten im
Freiverkehr wurden teilweiſe zu Kurſen ab-
geſchloſſen, welche die auswärtigen Notierungen
noch etwas unterſchritten.

Auf dem variablen Markt war lediglich
in Löwenbräu bei 324½ etwas größeres Geſchäft.

Von Lokalwerten ſind Münchner
Rückverſicherung
weiter feſt und dieſelben
hauſſierten auf 649 (plus 7), zu welchem Kurſe
die Nachfrage jedoch voll zugeteilt werden konnte.

Auf dem Gebiete der feſtverzinslichen
Papiere
und auf dem Kaſſamarkt
herrſcht das Angebot vor.



BERLINER BÖRSE
Amtlicher Verkehr

Tendenz: Ausgesprochen flau


Der Zerfall des
Kursgebäudes ſchreitet unaufhaltſam vorwärts.
Kommentare hierzu erſcheinen überflüſſig. Seit
der Verlautbarung des Reparationsagenten und
dem Bekanntwerden des enormen Defizites im
deutſchen Reichshaushalt hat die Baiſſepartei die
Parole „nach unten“ ausgegeben und niemand iſt
da, der ihr bei ihren konzentrierten Vorgehen
gegen das gegenwärtige Kursniveau in den Arm
fällt. Ausland und Großfinanz ſtehen wie auf
Verabredung beiſeite. Die Einbußen nahmen
heute zum Wochenſchluß ſtellenweiſe ein gewal-
tiges Ausmaß an und auch im Verlaufe war die
Tendenz häufigen Schwankungen und nervöſen
Zuckungen ausgeſetzt. Die Diskontermäßigung
und der leichte Geldſtand bleiben ohne jeden Ein-
druck.

Verhältnismäßig noch gut gehalten iſt der
Bankenmarkt, wenngleich auch hier Ein-
[Spaltenumbruch] bußen an der Tagesordnung ſind. Es eröffneten
Darmſtädter mit 288 (minus 2½), Reichsbank mit
324½ (minus 2½) und Handelsanteile mit 245
(minus 1). Bayeriſche Hypothekenbank 174½.

Die geſtrigen Erholungen auf dem Schiff-
fahrtsmarkte
konnten ſich heute nicht be-
haupten und die Kurſe gehen wieder durchweg
nach. Hapag 137 (minus ), Nordlloyd 132½
(minus 1).

Durchaus ſchwach ſind auch Montanpa-
piere,
wenngleich das Bild kursmäßig wenig
Veränderung zeigt. Es eröffneten Mannesmann
mit 129½, Phönix mit 91¾, flau liegen Rheiniſche
Braunkohlen bei 284 (minus 4¼) und Rheinſtahl
bei 136 (minus 2). Stahlverein 95.

Warenhauspapiere angeboten, Karſtadt
231 (minus 3) und Tietz 287 (minus 4).

Schwach Bier-Spritwerte, wo Oſtwerke
auf 279 (minus 2) und Schultheiß auf 324
(minus 3) zurückgingen.

Kalipapiere ebenfalls niedriger, und zwar
Salzdetfurth 523¾ (minus 1¼ und Weſteregeln
288¾ (minus 3).

Stark verflaut liegt der Markt der Farben-
aktien,
die in Poſten an den Markt kamen
und mit 260 (minus 3) eröffneten.

Automobilpapiere vernachläſſigt, jedoch
ſind die Notierungen durchwegs ſchwächer. Daim-
ler 64¼ (minus 1), Adler 63½ und Bayeriſche
Motoren 230⅝ (minus 4).

Die ſtärtſten Kursſtürze traten naturgemäß
auf dem ehemaligen Hauptſpekulationstummel-
platz, auf dem Gebiete der Elektropapiere ein, wo
es ſtellenweiſe überhaupt an Aufnahmeeignung
fehlte. Es eröffneten:

AEG. 181 (minus 3½)

Bergmann 231 (minus 2)

Licht und Kraft 242 (minus 3)

Gesfürel 259 (minus 3)

Schuckert 249½ (minus 4)

Siemens 411 (minus 7)

Ein Kurseinbruch außergewöhnlichen Maßes
ſtellte ſich auch bei den Kunſtſeidewerken ein.
Glanzſtoff gingen bis auf 505 (minus 7) zu-
rück und auch Bemberg mußten ſich eine Ein-
buße um 6 Prozent auf 445 gefallen laſſen. Stöhr
ſchwächer 231.

Zellſtoff-Waldhof angeboten bei 287
(minus 3).

In der Gruppe der diverſen Aktien ſind
heute auch Deſſauer Gas wieder rückgängig auf
228¼ (minus 3). Deutſche Linoleum ſtärker im
Angebot bei 344 (minus 5). Berger Tiefbau 403
(minus 8).

Neubeſitzanleihe ſchwach mit 14,80.

Im Verlaufe blieb das Geſchäft zwar ſehr ruhig,
die Kurſe gaben jedoch weiter nach. B



BERLINER BÖRSENKURSE
vom 12. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten
[Tabelle]
AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE
vom 12. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten
[Tabelle]
Nachbörse

Tendenz: Schwach

An der Nachbör1 hörte man noch folgende
Kurſe:

[Tabelle]


DER BÖRSENKIEBITZ

Die Kapitalserhöhung der J. P. Bemberg-
A.-G. kommt zu einer für die Kunſtſeidenbranche
nicht ſehr günſtigen Zeit heraus. Die Verwal-
tung der Geſellſchaft ſcheint aber der Anſicht zu
ſein, daß die Ausſichten doch nicht ſo peſſimiſtiſch
beurteilt werden dürfen, wie dies vielfach ge-
ſchieht. Den Aktionären fällt übrigens ein nicht
zu unterſchätzendes Bezugsrecht in den Schoß,
errechnet ſich doch dasſelbe gegenwärtig auf etwa
80—85 Prozent.

Münchener Rückverſicherungs-
Aktien
ſollen einem on dit zufolge aus der
Schweiz in Poſten verlangt ſein. Dem mag
wohl ſo ſein, denn die dortigen Geſellſchaften
bieten im allgemeinen eine weſentlich niedrigere
Rente, außerdem hat ſich die Münchener Rück-
verſicherung wieder eine mehr als achtunggebie-
tende Stellung im internationalen Verſicherungs-
geſchäft errungen.



Frankfurter Kurse
[Tabelle]
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[0008] WIRTSCHAFT & BÖRSE Befriedigende Ausſichten bei der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin Die G.-V. beſchloß die Verteilung einer Dividende von 13 (i. V. 12) Prozent. Generaldirektor Nacher hob hervor, daß die Brauinduſtrie jährlich rund 500 Mill. M. an die Landwirtſchaft zahle. Eine Bier- ſteuererhöhung um 2 M. pro Hekto- liter würde bei der Geſellſchaft allein über 2 Mill. M. Betriebskapital mehr erfordern. Seiner Anſicht nach wäre das Defizit im Haushalt durch Heranziehung der Betriebe der öffentlichen Hand zur Einkommen- und Kör- perſchaftsſteuer ohne weiteres zu decken. Im laufenden Jahre ſei eine erfreuliche Abſatzſteigerung zu ver- zeichnen, die allerdings in den letzten Tagen durch die Kälteeinflüſſe beeinträchtigt werde. Die Geſellſchaft habe ihren Bedarf an Gerſte und Hopfen vollſtändig gedeckt. Unter Vor- behalt ſei auch für das laufende Jahr eine befriedigende Entwicklung zu erhoffen. Der Umſatz, der im Jahre 1918/19 bei 4 Mill. M. A.-K. rund 7 Mill. M. betragen habe, ſei im abgelaufenen Geſchäftsjahre auf 40 Mill. M. bei einem A.-K. von 12 Mill. M. geſtiegen. Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 9. Januar 1929 Die auf den Stichtag des 9. Januar be- rechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 138,9 gegenüber der Vorwoche (139,0) leicht zu- rückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,2 v. H. auf 131,5 (131,3) angezogen, während die Indexziffer für Kolonialwaren um 0,6 v. H. auf 124,7 (125,5) geſunken iſt. Die Index- ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halb- waren iſt um 0,2 v. H. auf 134,0 (134,3) und diejenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,3 v. H. auf 158,9 (159,3) zurück- gegangen. Preußen deckt ſeinen Geldbedarf durch Schatzwechſelbegebung Ausgabe von preußiſchen Schatzanweiſungen Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat die preußiſche Staatsbank (See- handlung) zur Deckung des Geldbedarfes Preußens für die Fortführung von Melio- rationen, Siedlungen, Hafenbauten u. a. m. zunächſt 50 Millionen 7proz. Schatzanwei- ſungen mit 2- und 4jähriger Lauf- zeit übernommen. Schatzanweiſungen der gleichen Art werden den Inhabern der am 1. März 1929 fälligen 30-Millionen-Schatz- anweiſungen zum Umtauſch angeboten wer- den. Den Reſt des Bedarfes wird die Staatsbank im Laufe der nächſten Monate durch den Verkauf weiterer Schatzanweiſun- gen der gleichen Art und ſolcher mit drei- monatiger Laufzeit in ihrem Kunden- kreiſe ohne Inanſpruchnahme des öffentlichen Marktes decken. Auch Wertpapier-Geſchädigte können den Wiederaufbau-Zuſchlag erhalten Wie der Verein „Wiederaufbau im Aus- lande“ mitteilt, kann auch bei Wertpapier- ſchäden eine Erhöhung der Entſchädigung eintreten, wenn „Wiederaufbau“ nachgewie- ſen wird. Allerdings kommt dies nur bei Geſchädigten mit mehr als 200 000 Mark Friedenswert in Betracht. Es empfiehlt ſich für ſolche „wiederaufbauenden“ Geſchä- digten, einen mit Beweismaterial verſehenen Antrag an die Wertpapierſtelle des Reichs- entſchädigungsamtes zu richten, ohne erſt vorher den Schlußbeſcheid abzuwarten. Tiroler Inlandsanleihe Wie angekündigt, haben die vier Wiener Großbanken 7 Mill. S. 7prozentige Anleihe des Landes Tirol mit dreißig Jahren Lauf- zeit übernommen, die zu 93 Prozent be- geben werden ſoll. MÜNCHENER BÖRSE Die heutige Börse Tendenz: Lustlos bei schwächeren Kursen München, 12. Jan., 12 Uhr. War man aus- wärts heute ſchwach, ſogar flau geſtimmt, ſo „war man“ in München einfach gar nicht. Das Geſchäft iſt beinahe vollſtändig eingeſchlafen und angeſichts der weichenden Kurſe wagt ſich keine Unternehmungsluſt hervor. Die Notierungen, ſoweit ſie zuſtande kamen, gehen natürlich mit der Berliner Abſchwächung konform und zeigen zum Teil erheblich Einbußen. Auf dem Terminmarkt wurden Schuckert 249 (minus 6), Farben 259 (minus 4), Hypothe- kenbank 174. Einige Arbitragegeſchäfte in Großwerten im Freiverkehr wurden teilweiſe zu Kurſen ab- geſchloſſen, welche die auswärtigen Notierungen noch etwas unterſchritten. Auf dem variablen Markt war lediglich in Löwenbräu bei 324½ etwas größeres Geſchäft. Von Lokalwerten ſind Münchner Rückverſicherung weiter feſt und dieſelben hauſſierten auf 649 (plus 7), zu welchem Kurſe die Nachfrage jedoch voll zugeteilt werden konnte. Auf dem Gebiete der feſtverzinslichen Papiere und auf dem Kaſſamarkt herrſcht das Angebot vor. BERLINER BÖRSE Amtlicher Verkehr Tendenz: Ausgesprochen flau Berlin, 12. Januar. 11.50. Der Zerfall des Kursgebäudes ſchreitet unaufhaltſam vorwärts. Kommentare hierzu erſcheinen überflüſſig. Seit der Verlautbarung des Reparationsagenten und dem Bekanntwerden des enormen Defizites im deutſchen Reichshaushalt hat die Baiſſepartei die Parole „nach unten“ ausgegeben und niemand iſt da, der ihr bei ihren konzentrierten Vorgehen gegen das gegenwärtige Kursniveau in den Arm fällt. Ausland und Großfinanz ſtehen wie auf Verabredung beiſeite. Die Einbußen nahmen heute zum Wochenſchluß ſtellenweiſe ein gewal- tiges Ausmaß an und auch im Verlaufe war die Tendenz häufigen Schwankungen und nervöſen Zuckungen ausgeſetzt. Die Diskontermäßigung und der leichte Geldſtand bleiben ohne jeden Ein- druck. Verhältnismäßig noch gut gehalten iſt der Bankenmarkt, wenngleich auch hier Ein- bußen an der Tagesordnung ſind. Es eröffneten Darmſtädter mit 288 (minus 2½), Reichsbank mit 324½ (minus 2½) und Handelsanteile mit 245 (minus 1). Bayeriſche Hypothekenbank 174½. Die geſtrigen Erholungen auf dem Schiff- fahrtsmarkte konnten ſich heute nicht be- haupten und die Kurſe gehen wieder durchweg nach. Hapag 137 (minus [FORMEL]), Nordlloyd 132½ (minus 1). Durchaus ſchwach ſind auch Montanpa- piere, wenngleich das Bild kursmäßig wenig Veränderung zeigt. Es eröffneten Mannesmann mit 129½, Phönix mit 91¾, flau liegen Rheiniſche Braunkohlen bei 284 (minus 4¼) und Rheinſtahl bei 136 (minus 2). Stahlverein 95. Warenhauspapiere angeboten, Karſtadt 231 (minus 3) und Tietz 287 (minus 4). Schwach Bier-Spritwerte, wo Oſtwerke auf 279 (minus 2) und Schultheiß auf 324 (minus 3) zurückgingen. Kalipapiere ebenfalls niedriger, und zwar Salzdetfurth 523¾ (minus 1¼ und Weſteregeln 288¾ (minus 3). Stark verflaut liegt der Markt der Farben- aktien, die in Poſten an den Markt kamen und mit 260 (minus 3) eröffneten. Automobilpapiere vernachläſſigt, jedoch ſind die Notierungen durchwegs ſchwächer. Daim- ler 64¼ (minus 1), Adler 63½ und Bayeriſche Motoren 230⅝ (minus 4). 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Januar 1928 in Reichsmarkprozenten AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE vom 12. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten Nachbörse Tendenz: Schwach An der Nachbör1 hörte man noch folgende Kurſe: DER BÖRSENKIEBITZ 14. Januar Die Kapitalserhöhung der J. P. Bemberg- A.-G. kommt zu einer für die Kunſtſeidenbranche nicht ſehr günſtigen Zeit heraus. Die Verwal- tung der Geſellſchaft ſcheint aber der Anſicht zu ſein, daß die Ausſichten doch nicht ſo peſſimiſtiſch beurteilt werden dürfen, wie dies vielfach ge- ſchieht. Den Aktionären fällt übrigens ein nicht zu unterſchätzendes Bezugsrecht in den Schoß, errechnet ſich doch dasſelbe gegenwärtig auf etwa 80—85 Prozent. Münchener Rückverſicherungs- Aktien ſollen einem on dit zufolge aus der Schweiz in Poſten verlangt ſein. 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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-03-29T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 14. Januar 1929, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine11_1929/8>, abgerufen am 23.11.2024.