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Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 12. Januar 1929.

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Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar "AZ am Abend" Nr. 10
[Spaltenumbruch]
Und im Sommer 1929
Was bietet München den Fremden und was nicht?
[Spaltenumbruch]

Wer Tabellen zu lesen weiß, der konnte vor
einiger Zeit feststellen, daß in der vergangenen
Fremdensaison ein ganz nennenswerter Plus-
posten bei den Zahlen der auswärtigen Gäste zu
sinden war. Der konnte auch herauslesen, wie
weit die heranbringende Werbung erfolgreich ge-
griffen hatte, die unser Fremdenverkehrsverband
entfaltet hatte.

Dieser sogenannten äußeren Propaganda steht
die innere Werbung gegenüber und darin stehen
noch manche Wünsche offen.

Man hat da und dort Klagen gehört, daß wohl
viele -- mehr Fremde gekommen seien, daß aber
ihr Aufenthalt in München bemerkenswert kurz
war.

Deutsches Museum -- Pinakothek -- Ausstel-
lung -- Hofbräuhaus, das war das 2--3. Tage-
Programm. Sonst war nicht allzuviel los. Abends
die Privattheater, da war man bald fertig und
-- reiste ab.

Das Festhalten der Gäste durch besondere Lei-
stungen und Darbietungen war nicht genügend
gelungen.

Aber das ist eine Angelegenheit der Stadt und
der Stellen, die Kunst, Wissenschaft und Ver-
gnügen zu betreuen haben.

Wie steht das nun mit dem Sommer 1929?

Kunst. Zunächst Musik. Das Staatsorchester
spielt in Bad Kissingen, die Staatstheater sind
geschlossen. Im Juli gibt's in München über-
haupt kein musikalisches Ereignis. Später wenig-
stens die Festspiele.

Bildende Kunst. Die Museen sind wohl geöff-
net, sie sind ein weltbekannter Schatz unserer
Stadt. Aber, wie wir kürzlich ausführlich an-
regten, es muß mehr pulsierendes Leben hinein.
[Spaltenumbruch] Sonderausstellungen und dergleichen sind zu
empfehlen. Die Museen dürfen
nicht nur Grundbesitz, sie müssen Kulturbesitz
aller Münchener

sein. Dann wird dieses Lebendige, diese innere
Gebundenheit auf die Fremden eindringlichst
wirken.

Mit Freude ist die Reuheit für München zu
verzeichnen: die Ausstellung der Jurylosen.

Auch für Münchens Schriststeller muß die
Möglichkeit geschaffen werden, vor den Fremden
zu Wort zu kammen.

Die wissenschaftlichen Kreise sind zu Nutz und
Frommen ihrer Herbergsstadt noch gar nicht für
die Gäste der Stadt gewonnen.

Ein Beispiel, was getan werden könnte! Die
Sorbonne in Paris veranstaltet Vorträge von
Weltformat. Dort -- in Paris -- hört der
Fremdling unter anderem: "Goelhe, der inter-
nationale Mensch."

Um wieviel rühriger müßte da München sein,
die Kunststadt, die sich Isarathen nennt!

An Ausstellungen allgemeiner Art besteht
außer der Landwirtschaftlichen Woche kein beson-
deres Projekt.

In all dem mehr zu leisten als es bis heute
zu geschehen scheint, ist um so eher geboten, als
die beiden großen Tagungen des Kriegerbundes
und des Stahlhelms wenigstens für einige Zeit
Beunruhigungen in den Fremdenverkehr tragen
werden; wirtschaftlich sind sie selber für die inter-
essierten Kreise nur von untergeordneter Bedeu-
tung.

Es ist höchste Zeit, sich zu besinnen und dann
daranzugehen an die Lösung der Frage:

Was bieten wir unseren Fremden
im Sommer 1929?



Danzig-Ausstellung
Im weißen Saal des Polizeipräsidiums
[Spaltenumbruch]

Das Deutsche Auslandsinstitut in Stuttgart
schickte seine wohlgelungene Wanderausstellung
"Danzig" auf die Reise. Für Binnenländer und
besonders für uns Subdrutsche wird diese Schau
ein eigenartiges Interesse haben. Am nordischen
Meer, der Ostsee, gelegen, in langen Jahrhunder-
ten hart umkämpft, zeigt diese Stadt in allem
und jedem ein anderes Gesicht als die Städte
unserer Heimat.

Gerade an seiner Not ist das Danziger Kauf-
herren- und Bürgertum gewachsen und groß ge-
worden, hat die Jahre des Friedens genutzt und
steht heute im Bewußtsein seiner Kräfte mit er-
hobenem Haupte inmitten von neuer Not und
Einengung. Abgetrennt vom Vaterlande, steht
das deutsche Danzig auf bedeutungsvollem Vor-
posten, kämpft den harten Kampf der Grenz- und
Auslandsdeutschen und opfert Reichtum und Ver-
mögen um der Treue willen.

An alle Volksgenossen ergeht nun der Aufruf:
[Spaltenumbruch] vergeßt die Kämpfer im Norden nicht, lohnt Treue
mit Treue.

Im Rahmen der Ausstellung werden täglich
Führungen und Vorträge stattsinden, besonders
für die Schuljugend, denn diese Art der Beleh-
rung stellt wohl den lebendigsten Völkerkunde-
und Geographieunterricht dar.

Die Ausstellung ist überraschend reich beschickt.
Die Schönheit der alten Hansastadt, die unter
preußischen Städten nicht ihresgleichen haben soll,
ist so berühmt wie der Dom von St. Marien,
das Wahrzeichen Danzigs. Die ganze Geschichte
des heutigen Freistaates wird in der Ausstellung
aufs schönste und eindringlichste dargetan.

(K-B-E.)

Heute vormittag wurde in Anwesenheit des
Ministerpräsidenten Dr. Held, des Danziger
Senatspräsidenten Dr. Sahm und des Ober-
bürgermeisters Dr. Scharnagl die Danziger Aus-
stellung feierlich eröffnet.



[Spaltenumbruch]
Heute zweitkältester Tag
in München mit -- 19°

Wir haben lange genug geschmäht, es gäbe kei-
nen rechten Winter mehr. Jetzt zeigt er uns, daß
er noch nicht abgerüstet hat.

Ganz Europa steht bedingungslos in seiner Ge-
walt. Ungeheure Eisbildungen an den Küsten der
nordischen Länder. Aus dem europäischen Ruß-
land kommen Meldungen, die knapp unter den
tiefft beobachteten liegen. Sie neunen 38 bis
39 Grad.

Aus Oesterreich meldet Oberwöls 33 Grad,
Tamewey 32 Grad Käile. Auch Italien blieb
nicht verschont, Travis hat --25, Aosta --15,
Turin --10 Grad.

Die Aufzeichnungen der bayerischen Landes-
weiterwarte für die Gebirgszone schwanken zwi-
schen 4 und 20 Grad. Die Mehrzahl der berich-
tenden Orte liegt um oder unter 10 Grad.

München hakie heute den zweitkältesten Tag
dieses Winters, mit einer Temperalur von
--19 Grad, während die Nacht vom 24./25. De-
zember --20 Grad verzeichnele.

Wie in Europa, fällt auch in Bayern von Ost
nach West ab.



Alterstag

Der Alterstag am Sonntag, 13. Januar wird
sich im Straßenbild unserer Stadt vor allem durch
die Sammelpaare, die mit polizeilich gestempelten
Büchsen und Ausweisen versehen sind, bemerkbar
machen, die Paare werden den Münchnern die
Tagesblume zur Ehrung des notleidenden Alters
anbieten, die hoffentlich bald bei allen Passanten
zu sehen sein wird.

Ein Teil der Sammler wird auch die Künstler-
karte, die Prosessor Schinnerer für den
"Alterstag" entworfen hat, zum Verkauf mitfüh-
ren. Die Straßen-Sammlung wird im Auftrag
der Gesellschaft der Alterefreunde vom Hilfsbund
der Münchner Einwohnerschaft durchgefüht. Stand-
quartier für die Sammlung ist für Sonntag von
8 bis 19 Uhr Bankhaus Paul Dielewanger & Co.,
Rosidengstraße 28, Telephon Nr. 29023. Dortselbst
erholen die Sununler und S[unleserliches Material - Zeichen fehlt]unterinnen sich ihre
Vorräte an Blumen und Postkarten.

Es sei auf die beiden Kirchenkonzerte, die am
Sonntag nachmittag unentgeltlich um 4 Uhr in
der Ludwigskirche, um 5 Uhr in der Matthäus-
kirche unter Mitwirkung hervorragender Künstler
statisinden, hingewiesen.



Die Ziehung der Altershilfe-Lotterie findet be-
stimmt nächsten Freitag, den 18. Januar, statt.

[Spaltenumbruch]
Die Kindsleiche
in der Gepäckaufbewahrung

Die Leiche eines neugeborenen Knaben wurde
am 12. Dezember in einer Kartonschachtel in der
Amtlichen Gepäckaufbewahrungsstelle am Haupt-
bahnhof München als Gepäckstück zur Aufbewah-
rung übergeben und im Zustande hochgradiger
Fäulnis am 31. Dezember entdeckt. Das Kind
war lebensfähig und hat nach ärztlichem Gut-
achten zweifellos nach der Geburt gelebt. Die
Geburt des Knaben dürfte kaum mehr als vier-
zehn Tage vor der Auffindung der Leiche (31. De-
zember) liegen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß
die Leiche von einer auswärts wohnenden Per-
son an den Fundort gebracht wurde.



Falsche Gasbeamte

In zwei Wohnungen an der Frundsbergstraße
erschien ein Mann, gab sich als Gasbeamter aus
und stellte am Gasometer den Gasverbrauch fest.
Der faliche Gasbeamte hatte es offenbar auf eine
Weihnachtsgabe abgesehen.

In der Pienzenauerstraße suchte ein Mann in
einer Wohnung Einlaß unter dem Vorgeben, von
der Gasanstalt zu kommen, um Licht und Gas
nachzusehen. Er konnte der Wohnungsinhaberin
auf Verlangen keinen Ausweis vorzeigen.

Die Polizeidirektion empfiehlt, von jedem Be-
sucher, der sich als Beamter ausgibt und Amts-
handlungen vornehmen will, einen Ausweis zu
verlangen und diesen genau zu prüfen. Joder
Beamte ist verpflichtet, ohne jede Aussorderung
bei Vornahme einer Amtshandlung sich durch
Vorzeigen seines Ausweises zu legitimieren.

[Spaltenumbruch]
Die Filme der Woche
Zentrum

Die Gabriel-Lichtspiele haben ein großes Pro-
gramm: "Menschenschmuggel", ein amerikanisch-
mexikanisches Grenzspiel, und "Das Mädchen auf
der Schaukel" mit Ossi Oßwalda und Harry
Liedtke.

Emelka-Filmpalast. Dort spielt man den
Rasputin-Film "Dornenweg einer Fürstin". Außer-
dem "Sündige Jugend".

In den Kammer-Lichtspielen bleibt der Emelka-
Jubiläums-Film "Waterloo", den wir anläßlich
der Uraufführung eingehend besprochen haben.

Im Phoebus-Palast läuft ebenfalls "Waterloo",
zu dem Professor Laßlo die musikalische Illustra-
tion geschrieben hat.

In den Rathaus-Lichtspielen läuft: "Das gött-
liche Weib" mit Lars Hanson. Am Sonntag, vor-
mittags 11 Uhr: "Mit den Zugvögeln nach
Afrika", ein Film von Bengt Berg.

In den Regina-Lichtspielen steht am Programm
ein liebliches Spiel: "Der Mitternachtswalzer".

Die Sendlingertor-Lichtspiele müssen noch
immer den erfolgreichen Film "Der Kampf ums
Matterhorn" auf dem Spielplan belassen.

Die Witkelsbacher-Lichtspiele bringen diesmal
"Pat und Patachon, die Filmhelden" sowie "Rä-
cher seiner Mutter" mit Mary Carr.

München-Ost

In den Franziskaner-Lichtspielen geht über die
Leinwand: "Die Liebe führte sie durchs Leben",
außerdem der Kriminalfilm "Der König von
Paris".

Auch die Oli-Lichtspiele haben "Pat und Pata-
chon, die Filmhelden" auf dem Spielplan. Als
zweites: "Die Braut vom Daalenhof."

München-Nord

Die Augusta-Lichtspiele zeigen: "Die seltsame
Nacht der Helga Wangen" mit Lee Parry.

Das Capitol bietet dem Publikum: "Der Mitter-
nachtswalzer."

Im Emelka-Theater warten auf die Gäste zwei
große Filme: "Rutschbahn" und "Revolutionshoch-
zeit" mit Fritz Kortner und Gösta Eckmann.

Die Leopold-Lichtspiele haben auf der Trommel:
"Ungarische Rhapsodie." Als zweiter Schlager
wird gegeben: "Der Spielerkönig".

Die Isabella-Lichtspiele zeigen: "Das brennende
Schiff" und "Ich hab im Mai von der Liebe ge-
träumt".

Die Scala-Lichtspiele führen vor: "Looping the
Loop" (Die Todesschleife) und "Matrosenliebchen"
mit Lya de Putty.

In der Schauburg sieht man: "Wetterleuchten",
ein Film, den wir in gleicher Nummer würdigen.

München-West

Die Fern-Andra-Lichtspiele präsentieren: "Ge-
schichten aus dem Wienerwald" und den Aben-
teurerfilm "Razzia".

Gloria-Palast. Der Inhaber hat sich auch für
dieses Theater den Film "Welterleuchten" (Der
rote Sturm) bestellt.

Im Lichtschauspielhaus wird vorgeführt: "Seine
größte Liebe" und "Der fliegende Teufel".

In den Paul-Heyse-Lichtspielen zeigt man:
"Heute tanzt Mariet" und "Soldatenleben, das
heißt lustig sein".

Gloria-Palast und Schauburg
Wetterleuchten

Im Gegensatz zu den meist albernen, einfältigen
Beiprogramm-"Lustspielen" amerikanischer Pro-
dultion, in denen Dummheit und rohe Aeußerlich-
leit vorherrscht und sich an den allerprimitivsten
Geschmack wendet, sind die größeren, ernsthasten
Filme der Amerikaner oft von großer Schönheit.
"Wetterleuchten" ist ein solcher aus-
gezeichneter Film, straff und spannungsvoll vor-
wärtsdrängend in der Regie, gespielt von hervor-
ragenden, erlesenen amerikanischen Darstellern,
unter ihnen John Barrymore, Ulrich Haupt, der
prächtige Louis Wollheim, der im Aeußeren etwas
übertriebene Bais de Fas und die eigenartig reiz-
volle Camilla Horn.

"Wetterleuchten" spielt zur ersten Hälfte im
zaristischen Nußland in einer kleinen Garnison,
in die dann im zweiten Teil. "Der rote Sturm",
die Revolution hereinbricht. Sergeant Iwan Mar-
koff ist Offizier geworden, wird aber, weil er aus
dem Vauernstand stammt, von den übrigen ade-
ligen Offizieren nicht anerkannt, von der Tochter
des Generals beleidigt. In Wirklichkeit aber liebt
sie ihn von dem Tage an, da ihr beim Baden
die Kleider geraubt wurden und sie den jungen
Sergennten, als den vermeintlichen Täter, ins
Gesicht geschlagen hat. In der Revolution wird
Iwan, der lange im Gefängnis gelegen, Sowjet-
Kommissar, rettet die als Adelige zum Tod ver-
urteilte Geliebte und flieht mit ihr und seinem
hundetreuen Gefährten Bulba über die russisch-
österreichische Grenze.

Das Stück hat Leben und warmen Atem und
fesselt bis zum letzten Bild, in erster Linie durch
die vollendete Darstellung.

[Spaltenumbruch]
Die Faschingsdekoration im Park-Hotel

Seide, weiche, warme, schmeichelnde Seide und
zarter, dustiger Tüll, wohin das Auge blickt. Alles
Steinerne, Marmorne, alles Feste und Ernste auf-
gelöst in linde, milde Geschmeidigkeit, in Glanz
und Farbe und bewegliche Heiterkeit. Alle Jahre
schwingt der Genius des Faschings seinen heiteren
Zauberstab auch in den vornehmen Räumen des
Park-Hotels und schafft hier eine Dekoration
von feenhaftem Reiz, die einen feinen, stimmungs-
vollen Rahmen bildet für die Gesellschaftstoiletten
oder bunten Faschingskostüme der Gäste.

Auch dieses Mal wieder haben die "Vereinigten
Wertstätten für Kunst und Handwerk" den großen
Hauptraum in ein prachtvolles Gewand von höch-
stem, apartem Geschmack gekleidet. Seide in dis-
kreten, abgetönten Farben spannt sich in langen,
weichen Faltenlinien an den Wänden und an der
Decke, warme Seidenspannung umhüllt die Säu-
len, umgibt die Leuchtkörper der Decke in riesigen,
märchenhaft wirkenden Ballons, verkleidet die
hübschen Wandlampen in Zylinderform. Und da-
zwischen fließt und rieselt und schwingt sich hauch-
zarter, lichtfarbener Tüll und verbindet Decke,
Säulen und Leuchtkörper zu einem einzigen, luf-
tigen Ganzen von einer wundervollen Gesamt-
wirkung. Die großen, schönen Bilder in moder-
nem Spritzverfahren auf Glas und Stoff, die mit
der Wiedergabe heiterer Faschingsgestalten eine
prächtige, festliche Ergänzung bilden, sind von
Fräulein May.

In diesem stimmungsvollen, apart-schönen
Milieu, das namentlich auch für die Nachmittags-
kaffeebesucher von besonderem Reiz ist, wickeln sich
die Faschingsfeste ab, die das Park-Hotel in
diesem Jahr veranstaltet.

Jeden Donnerstag ist Hausball mit hübschen,
lustigen Ueberraschungen und Prämiierun-
gen,
am Samstag Gala-Abend, im übrigen täg-
lich karnevalistische Stimmungsfeste. Das Park-
Hotel hat für diese Feste das international be-
kannte, elegante Tänzerpaar Welsch-Valee
verpflichtet, das besonders geschickt ist im Ver-
anstalten graziöser, fröhlicher Gesellschafts-Tanz-
spiele und sonstiger fröhlicher Arrangements. Die
Kapelle Sarsky spielt dazu mit gewohnter
Meisterschaft.



[irrelevantes Material]
Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar „AZ am Abend“ Nr. 10
[Spaltenumbruch]
Und im Sommer 1929
Was bietet München den Fremden und was nicht?
[Spaltenumbruch]

Wer Tabellen zu leſen weiß, der konnte vor
einiger Zeit feſtſtellen, daß in der vergangenen
Fremdenſaiſon ein ganz nennenswerter Plus-
poſten bei den Zahlen der auswärtigen Gäſte zu
ſinden war. Der konnte auch herausleſen, wie
weit die heranbringende Werbung erfolgreich ge-
griffen hatte, die unſer Fremdenverkehrsverband
entfaltet hatte.

Dieſer ſogenannten äußeren Propaganda ſteht
die innere Werbung gegenüber und darin ſtehen
noch manche Wünſche offen.

Man hat da und dort Klagen gehört, daß wohl
viele — mehr Fremde gekommen ſeien, daß aber
ihr Aufenthalt in München bemerkenswert kurz
war.

Deutſches Muſeum — Pinakothek — Ausſtel-
lung — Hofbräuhaus, das war das 2—3. Tage-
Programm. Sonſt war nicht allzuviel los. Abends
die Privattheater, da war man bald fertig und
— reiſte ab.

Das Feſthalten der Gäſte durch beſondere Lei-
ſtungen und Darbietungen war nicht genügend
gelungen.

Aber das iſt eine Angelegenheit der Stadt und
der Stellen, die Kunſt, Wiſſenſchaft und Ver-
gnügen zu betreuen haben.

Wie ſteht das nun mit dem Sommer 1929?

Kunſt. Zunächſt Muſik. Das Staatsorcheſter
ſpielt in Bad Kiſſingen, die Staatstheater ſind
geſchloſſen. Im Juli gibt’s in München über-
haupt kein muſikaliſches Ereignis. Später wenig-
ſtens die Feſtſpiele.

Bildende Kunſt. Die Muſeen ſind wohl geöff-
net, ſie ſind ein weltbekannter Schatz unſerer
Stadt. Aber, wie wir kürzlich ausführlich an-
regten, es muß mehr pulſierendes Leben hinein.
[Spaltenumbruch] Sonderausſtellungen und dergleichen ſind zu
empfehlen. Die Muſeen dürfen
nicht nur Grundbeſitz, ſie müſſen Kulturbeſitz
aller Münchener

ſein. Dann wird dieſes Lebendige, dieſe innere
Gebundenheit auf die Fremden eindringlichſt
wirken.

Mit Freude iſt die Reuheit für München zu
verzeichnen: die Ausſtellung der Juryloſen.

Auch für Münchens Schriſtſteller muß die
Möglichkeit geſchaffen werden, vor den Fremden
zu Wort zu kammen.

Die wiſſenſchaftlichen Kreiſe ſind zu Nutz und
Frommen ihrer Herbergsſtadt noch gar nicht für
die Gäſte der Stadt gewonnen.

Ein Beiſpiel, was getan werden könnte! Die
Sorbonne in Paris veranſtaltet Vorträge von
Weltformat. Dort — in Paris — hört der
Fremdling unter anderem: „Goelhe, der inter-
nationale Menſch.“

Um wieviel rühriger müßte da München ſein,
die Kunſtſtadt, die ſich Iſarathen nennt!

An Ausſtellungen allgemeiner Art beſteht
außer der Landwirtſchaftlichen Woche kein beſon-
deres Projekt.

In all dem mehr zu leiſten als es bis heute
zu geſchehen ſcheint, iſt um ſo eher geboten, als
die beiden großen Tagungen des Kriegerbundes
und des Stahlhelms wenigſtens für einige Zeit
Beunruhigungen in den Fremdenverkehr tragen
werden; wirtſchaftlich ſind ſie ſelber für die inter-
eſſierten Kreiſe nur von untergeordneter Bedeu-
tung.

Es iſt höchſte Zeit, ſich zu beſinnen und dann
daranzugehen an die Löſung der Frage:

Was bieten wir unſeren Fremden
im Sommer 1929?



Danzig-Ausſtellung
Im weißen Saal des Polizeipräſidiums
[Spaltenumbruch]

Das Deutſche Auslandsinſtitut in Stuttgart
ſchickte ſeine wohlgelungene Wanderausſtellung
„Danzig“ auf die Reiſe. Für Binnenländer und
beſonders für uns Subdrutſche wird dieſe Schau
ein eigenartiges Intereſſe haben. Am nordiſchen
Meer, der Oſtſee, gelegen, in langen Jahrhunder-
ten hart umkämpft, zeigt dieſe Stadt in allem
und jedem ein anderes Geſicht als die Städte
unſerer Heimat.

Gerade an ſeiner Not iſt das Danziger Kauf-
herren- und Bürgertum gewachſen und groß ge-
worden, hat die Jahre des Friedens genutzt und
ſteht heute im Bewußtſein ſeiner Kräfte mit er-
hobenem Haupte inmitten von neuer Not und
Einengung. Abgetrennt vom Vaterlande, ſteht
das deutſche Danzig auf bedeutungsvollem Vor-
poſten, kämpft den harten Kampf der Grenz- und
Auslandsdeutſchen und opfert Reichtum und Ver-
mögen um der Treue willen.

An alle Volksgenoſſen ergeht nun der Aufruf:
[Spaltenumbruch] vergeßt die Kämpfer im Norden nicht, lohnt Treue
mit Treue.

Im Rahmen der Ausſtellung werden täglich
Führungen und Vorträge ſtattſinden, beſonders
für die Schuljugend, denn dieſe Art der Beleh-
rung ſtellt wohl den lebendigſten Völkerkunde-
und Geographieunterricht dar.

Die Ausſtellung iſt überraſchend reich beſchickt.
Die Schönheit der alten Hanſaſtadt, die unter
preußiſchen Städten nicht ihresgleichen haben ſoll,
iſt ſo berühmt wie der Dom von St. Marien,
das Wahrzeichen Danzigs. Die ganze Geſchichte
des heutigen Freiſtaates wird in der Ausſtellung
aufs ſchönſte und eindringlichſte dargetan.

(K-B-E.)

Heute vormittag wurde in Anweſenheit des
Miniſterpräſidenten Dr. Held, des Danziger
Senatspräſidenten Dr. Sahm und des Ober-
bürgermeiſters Dr. Scharnagl die Danziger Aus-
ſtellung feierlich eröffnet.



[Spaltenumbruch]
Heute zweitkälteſter Tag
in München mit — 19°

Wir haben lange genug geſchmäht, es gäbe kei-
nen rechten Winter mehr. Jetzt zeigt er uns, daß
er noch nicht abgerüſtet hat.

Ganz Europa ſteht bedingungslos in ſeiner Ge-
walt. Ungeheure Eisbildungen an den Küſten der
nordiſchen Länder. Aus dem europäiſchen Ruß-
land kommen Meldungen, die knapp unter den
tiefft beobachteten liegen. Sie neunen 38 bis
39 Grad.

Aus Oeſterreich meldet Oberwöls 33 Grad,
Tamewey 32 Grad Käile. Auch Italien blieb
nicht verſchont, Travis hat —25, Aoſta —15,
Turin —10 Grad.

Die Aufzeichnungen der bayeriſchen Landes-
weiterwarte für die Gebirgszone ſchwanken zwi-
ſchen 4 und 20 Grad. Die Mehrzahl der berich-
tenden Orte liegt um oder unter 10 Grad.

München hakie heute den zweitkälteſten Tag
dieſes Winters, mit einer Temperalur von
—19 Grad, während die Nacht vom 24./25. De-
zember —20 Grad verzeichnele.

Wie in Europa, fällt auch in Bayern von Oſt
nach Weſt ab.



Alterstag

Der Alterstag am Sonntag, 13. Januar wird
ſich im Straßenbild unſerer Stadt vor allem durch
die Sammelpaare, die mit polizeilich geſtempelten
Büchſen und Ausweiſen verſehen ſind, bemerkbar
machen, die Paare werden den Münchnern die
Tagesblume zur Ehrung des notleidenden Alters
anbieten, die hoffentlich bald bei allen Paſſanten
zu ſehen ſein wird.

Ein Teil der Sammler wird auch die Künſtler-
karte, die Proſeſſor Schinnerer für den
„Alterstag“ entworfen hat, zum Verkauf mitfüh-
ren. Die Straßen-Sammlung wird im Auftrag
der Geſellſchaft der Alterefreunde vom Hilfsbund
der Münchner Einwohnerſchaft durchgefüht. Stand-
quartier für die Sammlung iſt für Sonntag von
8 bis 19 Uhr Bankhaus Paul Dielewanger & Co.,
Roſidengſtraße 28, Telephon Nr. 29023. Dortſelbſt
erholen die Sununler und S[unleserliches Material – Zeichen fehlt]unterinnen ſich ihre
Vorräte an Blumen und Poſtkarten.

Es ſei auf die beiden Kirchenkonzerte, die am
Sonntag nachmittag unentgeltlich um 4 Uhr in
der Ludwigskirche, um 5 Uhr in der Matthäus-
kirche unter Mitwirkung hervorragender Künſtler
ſtatiſinden, hingewieſen.



Die Ziehung der Alterſhilfe-Lotterie findet be-
ſtimmt nächſten Freitag, den 18. Januar, ſtatt.

[Spaltenumbruch]
Die Kindsleiche
in der Gepäckaufbewahrung

Die Leiche eines neugeborenen Knaben wurde
am 12. Dezember in einer Kartonſchachtel in der
Amtlichen Gepäckaufbewahrungsſtelle am Haupt-
bahnhof München als Gepäckſtück zur Aufbewah-
rung übergeben und im Zuſtande hochgradiger
Fäulnis am 31. Dezember entdeckt. Das Kind
war lebensfähig und hat nach ärztlichem Gut-
achten zweifellos nach der Geburt gelebt. Die
Geburt des Knaben dürfte kaum mehr als vier-
zehn Tage vor der Auffindung der Leiche (31. De-
zember) liegen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß
die Leiche von einer auswärts wohnenden Per-
ſon an den Fundort gebracht wurde.



Falſche Gasbeamte

In zwei Wohnungen an der Frundsbergſtraße
erſchien ein Mann, gab ſich als Gasbeamter aus
und ſtellte am Gaſometer den Gasverbrauch feſt.
Der faliche Gasbeamte hatte es offenbar auf eine
Weihnachtsgabe abgeſehen.

In der Pienzenauerſtraße ſuchte ein Mann in
einer Wohnung Einlaß unter dem Vorgeben, von
der Gasanſtalt zu kommen, um Licht und Gas
nachzuſehen. Er konnte der Wohnungsinhaberin
auf Verlangen keinen Ausweis vorzeigen.

Die Polizeidirektion empfiehlt, von jedem Be-
ſucher, der ſich als Beamter ausgibt und Amts-
handlungen vornehmen will, einen Ausweis zu
verlangen und dieſen genau zu prüfen. Joder
Beamte iſt verpflichtet, ohne jede Auſſorderung
bei Vornahme einer Amtshandlung ſich durch
Vorzeigen ſeines Ausweiſes zu legitimieren.

[Spaltenumbruch]
Die Filme der Woche
Zentrum

Die Gabriel-Lichtſpiele haben ein großes Pro-
gramm: „Menſchenſchmuggel“, ein amerikaniſch-
mexikaniſches Grenzſpiel, und „Das Mädchen auf
der Schaukel“ mit Oſſi Oßwalda und Harry
Liedtke.

Emelka-Filmpalaſt. Dort ſpielt man den
Raſputin-Film „Dornenweg einer Fürſtin“. Außer-
dem „Sündige Jugend“.

In den Kammer-Lichtſpielen bleibt der Emelka-
Jubiläums-Film „Waterloo“, den wir anläßlich
der Uraufführung eingehend beſprochen haben.

Im Phoebus-Palaſt läuft ebenfalls „Waterloo“,
zu dem Profeſſor Laſzlo die muſikaliſche Illuſtra-
tion geſchrieben hat.

In den Rathaus-Lichtſpielen läuft: „Das gött-
liche Weib“ mit Lars Hanſon. Am Sonntag, vor-
mittags 11 Uhr: „Mit den Zugvögeln nach
Afrika“, ein Film von Bengt Berg.

In den Regina-Lichtſpielen ſteht am Programm
ein liebliches Spiel: „Der Mitternachtswalzer“.

Die Sendlingertor-Lichtſpiele müſſen noch
immer den erfolgreichen Film „Der Kampf ums
Matterhorn“ auf dem Spielplan belaſſen.

Die Witkelsbacher-Lichtſpiele bringen diesmal
„Pat und Patachon, die Filmhelden“ ſowie „Rä-
cher ſeiner Mutter“ mit Mary Carr.

München-Oſt

In den Franziskaner-Lichtſpielen geht über die
Leinwand: „Die Liebe führte ſie durchs Leben“,
außerdem der Kriminalfilm „Der König von
Paris“.

Auch die Oli-Lichtſpiele haben „Pat und Pata-
chon, die Filmhelden“ auf dem Spielplan. Als
zweites: „Die Braut vom Daalenhof.“

München-Nord

Die Auguſta-Lichtſpiele zeigen: „Die ſeltſame
Nacht der Helga Wangen“ mit Lee Parry.

Das Capitol bietet dem Publikum: „Der Mitter-
nachtswalzer.“

Im Emelka-Theater warten auf die Gäſte zwei
große Filme: „Rutſchbahn“ und „Revolutionshoch-
zeit“ mit Fritz Kortner und Göſta Eckmann.

Die Leopold-Lichtſpiele haben auf der Trommel:
„Ungariſche Rhapſodie.“ Als zweiter Schlager
wird gegeben: „Der Spielerkönig“.

Die Iſabella-Lichtſpiele zeigen: „Das brennende
Schiff“ und „Ich hab im Mai von der Liebe ge-
träumt“.

Die Scala-Lichtſpiele führen vor: „Looping the
Loop“ (Die Todesſchleife) und „Matroſenliebchen“
mit Lya de Putty.

In der Schauburg ſieht man: „Wetterleuchten“,
ein Film, den wir in gleicher Nummer würdigen.

München-Weſt

Die Fern-Andra-Lichtſpiele präſentieren: „Ge-
ſchichten aus dem Wienerwald“ und den Aben-
teurerfilm „Razzia“.

Gloria-Palaſt. Der Inhaber hat ſich auch für
dieſes Theater den Film „Welterleuchten“ (Der
rote Sturm) beſtellt.

Im Lichtſchauſpielhaus wird vorgeführt: „Seine
größte Liebe“ und „Der fliegende Teufel“.

In den Paul-Heyſe-Lichtſpielen zeigt man:
„Heute tanzt Mariet“ und „Soldatenleben, das
heißt luſtig ſein“.

Gloria-Palaſt und Schauburg
Wetterleuchten

Im Gegenſatz zu den meiſt albernen, einfältigen
Beiprogramm-„Luſtſpielen“ amerikaniſcher Pro-
dultion, in denen Dummheit und rohe Aeußerlich-
leit vorherrſcht und ſich an den allerprimitivſten
Geſchmack wendet, ſind die größeren, ernſthaſten
Filme der Amerikaner oft von großer Schönheit.
Wetterleuchten“ iſt ein ſolcher aus-
gezeichneter Film, ſtraff und ſpannungsvoll vor-
wärtsdrängend in der Regie, geſpielt von hervor-
ragenden, erleſenen amerikaniſchen Darſtellern,
unter ihnen John Barrymore, Ulrich Haupt, der
prächtige Louis Wollheim, der im Aeußeren etwas
übertriebene Bais de Fas und die eigenartig reiz-
volle Camilla Horn.

„Wetterleuchten“ ſpielt zur erſten Hälfte im
zariſtiſchen Nußland in einer kleinen Garniſon,
in die dann im zweiten Teil. „Der rote Sturm“,
die Revolution hereinbricht. Sergeant Iwan Mar-
koff iſt Offizier geworden, wird aber, weil er aus
dem Vauernſtand ſtammt, von den übrigen ade-
ligen Offizieren nicht anerkannt, von der Tochter
des Generals beleidigt. In Wirklichkeit aber liebt
ſie ihn von dem Tage an, da ihr beim Baden
die Kleider geraubt wurden und ſie den jungen
Sergennten, als den vermeintlichen Täter, ins
Geſicht geſchlagen hat. In der Revolution wird
Iwan, der lange im Gefängnis gelegen, Sowjet-
Kommiſſar, rettet die als Adelige zum Tod ver-
urteilte Geliebte und flieht mit ihr und ſeinem
hundetreuen Gefährten Bulba über die ruſſiſch-
öſterreichiſche Grenze.

Das Stück hat Leben und warmen Atem und
feſſelt bis zum letzten Bild, in erſter Linie durch
die vollendete Darſtellung.

[Spaltenumbruch]
Die Faſchingsdekoration im Park-Hotel

Seide, weiche, warme, ſchmeichelnde Seide und
zarter, duſtiger Tüll, wohin das Auge blickt. Alles
Steinerne, Marmorne, alles Feſte und Ernſte auf-
gelöſt in linde, milde Geſchmeidigkeit, in Glanz
und Farbe und bewegliche Heiterkeit. Alle Jahre
ſchwingt der Genius des Faſchings ſeinen heiteren
Zauberſtab auch in den vornehmen Räumen des
Park-Hotels und ſchafft hier eine Dekoration
von feenhaftem Reiz, die einen feinen, ſtimmungs-
vollen Rahmen bildet für die Geſellſchaftstoiletten
oder bunten Faſchingskoſtüme der Gäſte.

Auch dieſes Mal wieder haben die „Vereinigten
Wertſtätten für Kunſt und Handwerk“ den großen
Hauptraum in ein prachtvolles Gewand von höch-
ſtem, apartem Geſchmack gekleidet. Seide in dis-
kreten, abgetönten Farben ſpannt ſich in langen,
weichen Faltenlinien an den Wänden und an der
Decke, warme Seidenſpannung umhüllt die Säu-
len, umgibt die Leuchtkörper der Decke in rieſigen,
märchenhaft wirkenden Ballons, verkleidet die
hübſchen Wandlampen in Zylinderform. Und da-
zwiſchen fließt und rieſelt und ſchwingt ſich hauch-
zarter, lichtfarbener Tüll und verbindet Decke,
Säulen und Leuchtkörper zu einem einzigen, luf-
tigen Ganzen von einer wundervollen Geſamt-
wirkung. Die großen, ſchönen Bilder in moder-
nem Spritzverfahren auf Glas und Stoff, die mit
der Wiedergabe heiterer Faſchingsgeſtalten eine
prächtige, feſtliche Ergänzung bilden, ſind von
Fräulein May.

In dieſem ſtimmungsvollen, apart-ſchönen
Milieu, das namentlich auch für die Nachmittags-
kaffeebeſucher von beſonderem Reiz iſt, wickeln ſich
die Faſchingsfeſte ab, die das Park-Hotel in
dieſem Jahr veranſtaltet.

Jeden Donnerstag iſt Hausball mit hübſchen,
luſtigen Ueberraſchungen und Prämiierun-
gen,
am Samstag Gala-Abend, im übrigen täg-
lich karnevaliſtiſche Stimmungsfeſte. Das Park-
Hotel hat für dieſe Feſte das international be-
kannte, elegante Tänzerpaar Welſch-Valée
verpflichtet, das beſonders geſchickt iſt im Ver-
anſtalten graziöſer, fröhlicher Geſellſchafts-Tanz-
ſpiele und ſonſtiger fröhlicher Arrangements. Die
Kapelle Sarſky ſpielt dazu mit gewohnter
Meiſterſchaft.



[irrelevantes Material]
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[Seite 5[5]/0005] Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar „AZ am Abend“ Nr. 10 Und im Sommer 1929 Was bietet München den Fremden und was nicht? Wer Tabellen zu leſen weiß, der konnte vor einiger Zeit feſtſtellen, daß in der vergangenen Fremdenſaiſon ein ganz nennenswerter Plus- poſten bei den Zahlen der auswärtigen Gäſte zu ſinden war. Der konnte auch herausleſen, wie weit die heranbringende Werbung erfolgreich ge- griffen hatte, die unſer Fremdenverkehrsverband entfaltet hatte. Dieſer ſogenannten äußeren Propaganda ſteht die innere Werbung gegenüber und darin ſtehen noch manche Wünſche offen. Man hat da und dort Klagen gehört, daß wohl viele — mehr Fremde gekommen ſeien, daß aber ihr Aufenthalt in München bemerkenswert kurz war. Deutſches Muſeum — Pinakothek — Ausſtel- lung — Hofbräuhaus, das war das 2—3. Tage- Programm. Sonſt war nicht allzuviel los. Abends die Privattheater, da war man bald fertig und — reiſte ab. Das Feſthalten der Gäſte durch beſondere Lei- ſtungen und Darbietungen war nicht genügend gelungen. Aber das iſt eine Angelegenheit der Stadt und der Stellen, die Kunſt, Wiſſenſchaft und Ver- gnügen zu betreuen haben. Wie ſteht das nun mit dem Sommer 1929? Kunſt. Zunächſt Muſik. Das Staatsorcheſter ſpielt in Bad Kiſſingen, die Staatstheater ſind geſchloſſen. Im Juli gibt’s in München über- haupt kein muſikaliſches Ereignis. Später wenig- ſtens die Feſtſpiele. Bildende Kunſt. Die Muſeen ſind wohl geöff- net, ſie ſind ein weltbekannter Schatz unſerer Stadt. Aber, wie wir kürzlich ausführlich an- regten, es muß mehr pulſierendes Leben hinein. Sonderausſtellungen und dergleichen ſind zu empfehlen. Die Muſeen dürfen nicht nur Grundbeſitz, ſie müſſen Kulturbeſitz aller Münchener ſein. Dann wird dieſes Lebendige, dieſe innere Gebundenheit auf die Fremden eindringlichſt wirken. Mit Freude iſt die Reuheit für München zu verzeichnen: die Ausſtellung der Juryloſen. Auch für Münchens Schriſtſteller muß die Möglichkeit geſchaffen werden, vor den Fremden zu Wort zu kammen. Die wiſſenſchaftlichen Kreiſe ſind zu Nutz und Frommen ihrer Herbergsſtadt noch gar nicht für die Gäſte der Stadt gewonnen. Ein Beiſpiel, was getan werden könnte! Die Sorbonne in Paris veranſtaltet Vorträge von Weltformat. Dort — in Paris — hört der Fremdling unter anderem: „Goelhe, der inter- nationale Menſch.“ Um wieviel rühriger müßte da München ſein, die Kunſtſtadt, die ſich Iſarathen nennt! An Ausſtellungen allgemeiner Art beſteht außer der Landwirtſchaftlichen Woche kein beſon- deres Projekt. In all dem mehr zu leiſten als es bis heute zu geſchehen ſcheint, iſt um ſo eher geboten, als die beiden großen Tagungen des Kriegerbundes und des Stahlhelms wenigſtens für einige Zeit Beunruhigungen in den Fremdenverkehr tragen werden; wirtſchaftlich ſind ſie ſelber für die inter- eſſierten Kreiſe nur von untergeordneter Bedeu- tung. Es iſt höchſte Zeit, ſich zu beſinnen und dann daranzugehen an die Löſung der Frage: Was bieten wir unſeren Fremden im Sommer 1929? R. Danzig-Ausſtellung Im weißen Saal des Polizeipräſidiums Das Deutſche Auslandsinſtitut in Stuttgart ſchickte ſeine wohlgelungene Wanderausſtellung „Danzig“ auf die Reiſe. Für Binnenländer und beſonders für uns Subdrutſche wird dieſe Schau ein eigenartiges Intereſſe haben. Am nordiſchen Meer, der Oſtſee, gelegen, in langen Jahrhunder- ten hart umkämpft, zeigt dieſe Stadt in allem und jedem ein anderes Geſicht als die Städte unſerer Heimat. Gerade an ſeiner Not iſt das Danziger Kauf- herren- und Bürgertum gewachſen und groß ge- worden, hat die Jahre des Friedens genutzt und ſteht heute im Bewußtſein ſeiner Kräfte mit er- hobenem Haupte inmitten von neuer Not und Einengung. Abgetrennt vom Vaterlande, ſteht das deutſche Danzig auf bedeutungsvollem Vor- poſten, kämpft den harten Kampf der Grenz- und Auslandsdeutſchen und opfert Reichtum und Ver- mögen um der Treue willen. An alle Volksgenoſſen ergeht nun der Aufruf: vergeßt die Kämpfer im Norden nicht, lohnt Treue mit Treue. Im Rahmen der Ausſtellung werden täglich Führungen und Vorträge ſtattſinden, beſonders für die Schuljugend, denn dieſe Art der Beleh- rung ſtellt wohl den lebendigſten Völkerkunde- und Geographieunterricht dar. Die Ausſtellung iſt überraſchend reich beſchickt. Die Schönheit der alten Hanſaſtadt, die unter preußiſchen Städten nicht ihresgleichen haben ſoll, iſt ſo berühmt wie der Dom von St. Marien, das Wahrzeichen Danzigs. Die ganze Geſchichte des heutigen Freiſtaates wird in der Ausſtellung aufs ſchönſte und eindringlichſte dargetan. (K-B-E.) Heute vormittag wurde in Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Dr. Held, des Danziger Senatspräſidenten Dr. Sahm und des Ober- bürgermeiſters Dr. Scharnagl die Danziger Aus- ſtellung feierlich eröffnet. Heute zweitkälteſter Tag in München mit — 19° Wir haben lange genug geſchmäht, es gäbe kei- nen rechten Winter mehr. Jetzt zeigt er uns, daß er noch nicht abgerüſtet hat. Ganz Europa ſteht bedingungslos in ſeiner Ge- walt. Ungeheure Eisbildungen an den Küſten der nordiſchen Länder. Aus dem europäiſchen Ruß- land kommen Meldungen, die knapp unter den tiefft beobachteten liegen. Sie neunen 38 bis 39 Grad. Aus Oeſterreich meldet Oberwöls 33 Grad, Tamewey 32 Grad Käile. Auch Italien blieb nicht verſchont, Travis hat —25, Aoſta —15, Turin —10 Grad. Die Aufzeichnungen der bayeriſchen Landes- weiterwarte für die Gebirgszone ſchwanken zwi- ſchen 4 und 20 Grad. Die Mehrzahl der berich- tenden Orte liegt um oder unter 10 Grad. München hakie heute den zweitkälteſten Tag dieſes Winters, mit einer Temperalur von —19 Grad, während die Nacht vom 24./25. De- zember —20 Grad verzeichnele. Wie in Europa, fällt auch in Bayern von Oſt nach Weſt ab. R. Alterstag Der Alterstag am Sonntag, 13. Januar wird ſich im Straßenbild unſerer Stadt vor allem durch die Sammelpaare, die mit polizeilich geſtempelten Büchſen und Ausweiſen verſehen ſind, bemerkbar machen, die Paare werden den Münchnern die Tagesblume zur Ehrung des notleidenden Alters anbieten, die hoffentlich bald bei allen Paſſanten zu ſehen ſein wird. Ein Teil der Sammler wird auch die Künſtler- karte, die Proſeſſor Schinnerer für den „Alterstag“ entworfen hat, zum Verkauf mitfüh- ren. Die Straßen-Sammlung wird im Auftrag der Geſellſchaft der Alterefreunde vom Hilfsbund der Münchner Einwohnerſchaft durchgefüht. Stand- quartier für die Sammlung iſt für Sonntag von 8 bis 19 Uhr Bankhaus Paul Dielewanger & Co., Roſidengſtraße 28, Telephon Nr. 29023. Dortſelbſt erholen die Sununler und S_ unterinnen ſich ihre Vorräte an Blumen und Poſtkarten. Es ſei auf die beiden Kirchenkonzerte, die am Sonntag nachmittag unentgeltlich um 4 Uhr in der Ludwigskirche, um 5 Uhr in der Matthäus- kirche unter Mitwirkung hervorragender Künſtler ſtatiſinden, hingewieſen. Die Ziehung der Alterſhilfe-Lotterie findet be- ſtimmt nächſten Freitag, den 18. Januar, ſtatt. Die Kindsleiche in der Gepäckaufbewahrung Die Leiche eines neugeborenen Knaben wurde am 12. Dezember in einer Kartonſchachtel in der Amtlichen Gepäckaufbewahrungsſtelle am Haupt- bahnhof München als Gepäckſtück zur Aufbewah- rung übergeben und im Zuſtande hochgradiger Fäulnis am 31. Dezember entdeckt. Das Kind war lebensfähig und hat nach ärztlichem Gut- achten zweifellos nach der Geburt gelebt. Die Geburt des Knaben dürfte kaum mehr als vier- zehn Tage vor der Auffindung der Leiche (31. De- zember) liegen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Leiche von einer auswärts wohnenden Per- ſon an den Fundort gebracht wurde. Falſche Gasbeamte In zwei Wohnungen an der Frundsbergſtraße erſchien ein Mann, gab ſich als Gasbeamter aus und ſtellte am Gaſometer den Gasverbrauch feſt. Der faliche Gasbeamte hatte es offenbar auf eine Weihnachtsgabe abgeſehen. In der Pienzenauerſtraße ſuchte ein Mann in einer Wohnung Einlaß unter dem Vorgeben, von der Gasanſtalt zu kommen, um Licht und Gas nachzuſehen. Er konnte der Wohnungsinhaberin auf Verlangen keinen Ausweis vorzeigen. Die Polizeidirektion empfiehlt, von jedem Be- ſucher, der ſich als Beamter ausgibt und Amts- handlungen vornehmen will, einen Ausweis zu verlangen und dieſen genau zu prüfen. Joder Beamte iſt verpflichtet, ohne jede Auſſorderung bei Vornahme einer Amtshandlung ſich durch Vorzeigen ſeines Ausweiſes zu legitimieren. Die Filme der Woche Zentrum Die Gabriel-Lichtſpiele haben ein großes Pro- gramm: „Menſchenſchmuggel“, ein amerikaniſch- mexikaniſches Grenzſpiel, und „Das Mädchen auf der Schaukel“ mit Oſſi Oßwalda und Harry Liedtke. Emelka-Filmpalaſt. Dort ſpielt man den Raſputin-Film „Dornenweg einer Fürſtin“. Außer- dem „Sündige Jugend“. In den Kammer-Lichtſpielen bleibt der Emelka- Jubiläums-Film „Waterloo“, den wir anläßlich der Uraufführung eingehend beſprochen haben. Im Phoebus-Palaſt läuft ebenfalls „Waterloo“, zu dem Profeſſor Laſzlo die muſikaliſche Illuſtra- tion geſchrieben hat. In den Rathaus-Lichtſpielen läuft: „Das gött- liche Weib“ mit Lars Hanſon. Am Sonntag, vor- mittags 11 Uhr: „Mit den Zugvögeln nach Afrika“, ein Film von Bengt Berg. In den Regina-Lichtſpielen ſteht am Programm ein liebliches Spiel: „Der Mitternachtswalzer“. Die Sendlingertor-Lichtſpiele müſſen noch immer den erfolgreichen Film „Der Kampf ums Matterhorn“ auf dem Spielplan belaſſen. Die Witkelsbacher-Lichtſpiele bringen diesmal „Pat und Patachon, die Filmhelden“ ſowie „Rä- cher ſeiner Mutter“ mit Mary Carr. München-Oſt In den Franziskaner-Lichtſpielen geht über die Leinwand: „Die Liebe führte ſie durchs Leben“, außerdem der Kriminalfilm „Der König von Paris“. Auch die Oli-Lichtſpiele haben „Pat und Pata- chon, die Filmhelden“ auf dem Spielplan. Als zweites: „Die Braut vom Daalenhof.“ München-NordDie Auguſta-Lichtſpiele zeigen: „Die ſeltſame Nacht der Helga Wangen“ mit Lee Parry. Das Capitol bietet dem Publikum: „Der Mitter- nachtswalzer.“ Im Emelka-Theater warten auf die Gäſte zwei große Filme: „Rutſchbahn“ und „Revolutionshoch- zeit“ mit Fritz Kortner und Göſta Eckmann. Die Leopold-Lichtſpiele haben auf der Trommel: „Ungariſche Rhapſodie.“ Als zweiter Schlager wird gegeben: „Der Spielerkönig“. Die Iſabella-Lichtſpiele zeigen: „Das brennende Schiff“ und „Ich hab im Mai von der Liebe ge- träumt“. Die Scala-Lichtſpiele führen vor: „Looping the Loop“ (Die Todesſchleife) und „Matroſenliebchen“ mit Lya de Putty. In der Schauburg ſieht man: „Wetterleuchten“, ein Film, den wir in gleicher Nummer würdigen. München-WeſtDie Fern-Andra-Lichtſpiele präſentieren: „Ge- ſchichten aus dem Wienerwald“ und den Aben- teurerfilm „Razzia“. Gloria-Palaſt. Der Inhaber hat ſich auch für dieſes Theater den Film „Welterleuchten“ (Der rote Sturm) beſtellt. Im Lichtſchauſpielhaus wird vorgeführt: „Seine größte Liebe“ und „Der fliegende Teufel“. In den Paul-Heyſe-Lichtſpielen zeigt man: „Heute tanzt Mariet“ und „Soldatenleben, das heißt luſtig ſein“. Gloria-Palaſt und Schauburg Wetterleuchten Im Gegenſatz zu den meiſt albernen, einfältigen Beiprogramm-„Luſtſpielen“ amerikaniſcher Pro- dultion, in denen Dummheit und rohe Aeußerlich- leit vorherrſcht und ſich an den allerprimitivſten Geſchmack wendet, ſind die größeren, ernſthaſten Filme der Amerikaner oft von großer Schönheit. „Wetterleuchten“ iſt ein ſolcher aus- gezeichneter Film, ſtraff und ſpannungsvoll vor- wärtsdrängend in der Regie, geſpielt von hervor- ragenden, erleſenen amerikaniſchen Darſtellern, unter ihnen John Barrymore, Ulrich Haupt, der prächtige Louis Wollheim, der im Aeußeren etwas übertriebene Bais de Fas und die eigenartig reiz- volle Camilla Horn. „Wetterleuchten“ ſpielt zur erſten Hälfte im zariſtiſchen Nußland in einer kleinen Garniſon, in die dann im zweiten Teil. „Der rote Sturm“, die Revolution hereinbricht. Sergeant Iwan Mar- koff iſt Offizier geworden, wird aber, weil er aus dem Vauernſtand ſtammt, von den übrigen ade- ligen Offizieren nicht anerkannt, von der Tochter des Generals beleidigt. In Wirklichkeit aber liebt ſie ihn von dem Tage an, da ihr beim Baden die Kleider geraubt wurden und ſie den jungen Sergennten, als den vermeintlichen Täter, ins Geſicht geſchlagen hat. In der Revolution wird Iwan, der lange im Gefängnis gelegen, Sowjet- Kommiſſar, rettet die als Adelige zum Tod ver- urteilte Geliebte und flieht mit ihr und ſeinem hundetreuen Gefährten Bulba über die ruſſiſch- öſterreichiſche Grenze. Das Stück hat Leben und warmen Atem und feſſelt bis zum letzten Bild, in erſter Linie durch die vollendete Darſtellung. h. Die Faſchingsdekoration im Park-Hotel Seide, weiche, warme, ſchmeichelnde Seide und zarter, duſtiger Tüll, wohin das Auge blickt. Alles Steinerne, Marmorne, alles Feſte und Ernſte auf- gelöſt in linde, milde Geſchmeidigkeit, in Glanz und Farbe und bewegliche Heiterkeit. Alle Jahre ſchwingt der Genius des Faſchings ſeinen heiteren Zauberſtab auch in den vornehmen Räumen des Park-Hotels und ſchafft hier eine Dekoration von feenhaftem Reiz, die einen feinen, ſtimmungs- vollen Rahmen bildet für die Geſellſchaftstoiletten oder bunten Faſchingskoſtüme der Gäſte. Auch dieſes Mal wieder haben die „Vereinigten Wertſtätten für Kunſt und Handwerk“ den großen Hauptraum in ein prachtvolles Gewand von höch- ſtem, apartem Geſchmack gekleidet. Seide in dis- kreten, abgetönten Farben ſpannt ſich in langen, weichen Faltenlinien an den Wänden und an der Decke, warme Seidenſpannung umhüllt die Säu- len, umgibt die Leuchtkörper der Decke in rieſigen, märchenhaft wirkenden Ballons, verkleidet die hübſchen Wandlampen in Zylinderform. Und da- zwiſchen fließt und rieſelt und ſchwingt ſich hauch- zarter, lichtfarbener Tüll und verbindet Decke, Säulen und Leuchtkörper zu einem einzigen, luf- tigen Ganzen von einer wundervollen Geſamt- wirkung. Die großen, ſchönen Bilder in moder- nem Spritzverfahren auf Glas und Stoff, die mit der Wiedergabe heiterer Faſchingsgeſtalten eine prächtige, feſtliche Ergänzung bilden, ſind von Fräulein May. In dieſem ſtimmungsvollen, apart-ſchönen Milieu, das namentlich auch für die Nachmittags- kaffeebeſucher von beſonderem Reiz iſt, wickeln ſich die Faſchingsfeſte ab, die das Park-Hotel in dieſem Jahr veranſtaltet. Jeden Donnerstag iſt Hausball mit hübſchen, luſtigen Ueberraſchungen und Prämiierun- gen, am Samstag Gala-Abend, im übrigen täg- lich karnevaliſtiſche Stimmungsfeſte. Das Park- Hotel hat für dieſe Feſte das international be- kannte, elegante Tänzerpaar Welſch-Valée verpflichtet, das beſonders geſchickt iſt im Ver- anſtalten graziöſer, fröhlicher Geſellſchafts-Tanz- ſpiele und ſonſtiger fröhlicher Arrangements. Die Kapelle Sarſky ſpielt dazu mit gewohnter Meiſterſchaft. _

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 12. Januar 1929, S. Seite 5[5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine10_1929/5>, abgerufen am 03.12.2024.