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Allgemeine Zeitung, Nr. 104, 14. April 1849.

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[Spaltenumbruch] res in diesen Wagenmassen, die häufig von Cavallerie geleitet hereinkamen.
Dazu die kleinen Trupps flüchtiger Croaten. Der Sieg der Magyaren
blickte wieder aus den Augen der Enthustasten. Läugnen läßt sich nicht daß
eine Abtheilung des Jellachich'schen Corps zerstreut worden, aber der Ba-
nus selbst mit dem Gros seines Corps schlug auf dem Wege von Jaßbe-
reny einen starken Haufen der Magyaren und nahm ihm siebzehn Kanonen
ab, welche denselben Abend noch hereinkamen. Ein kurzes Placat des
Generals Wrbna zeigte dieß dem Publicum an, mit dem lakonischen Be-
deuten daß dieß der Beginn der Operationen sey welche mit Vernichtung
des Rebellencorps enden würden. Charfreitag und Samstag hindurch
stand die Lüge, die Prahlerei der Exaltirten, die Angst der Friedfertigen
in voller Blüthe. Das Ueberschreiten der Linien wurde nicht mehr gestat-
tet, der Blocksberg, das Observatorium der Neugierigen, militärisch be-
setzt. Die Aengstlichen nahmen Quartiere in Ofen, in der Festung auf.
Um Pässe nach Wien wurde gebettelt. Die große Anzahl von Truppen
in Pesth, die ruhige Haltung der Officiere, die zahlreich in den
Kaffeehäusern herumschwärmten, überzeugte nur wenige von der Ge-
ringfügigkeit der Gefahr. Samstag Abends kam der Feldmarschall
selbst herein, und nahm sein Hauptquartier in einem Pesther Hotel.
Neuer Grund an eine Niederlage der Kaiserlichen zu glauben. Dunkle
Gerüchte über blutige Gefechte drangen herein. Als sicher dürfen wir
etwa folgendes über Operationen und Stellung der Insurgenten anneh-
men: Während ein großer Haufe, mit welchem es der Banus auf dem
rechten Flügel der Kaiserlichen zu thun hatte, an der Eisenbahnlinie her-
auf operirte und die Absicht zeigte in Pesth einzudringen, war die Haupt-
macht in Gyöngyös concentrirt und schien ihren Bewegungen nach auf
Komorn bestimmt. Man versicherte Kossuth selbst führe eine Brigade,
Klapka und Repasy commandirten. Man sprach auch von Bems Anwe-
senheit im Lager. Es stellte sich heraus daß die Kaiserlichen vor der drei-
fachen Uebermacht der Rebellen auf Pesth zurückwichen, um hier eine gün-
stigere Schlachtstellung einzunehmen. Diese Stellung scheint nach Berichten
der Officiere selbst folgende zu seyn. Der Feldmarschall ist am Sonntag
nach Waitzen abgegangen, wo der linke Flügel dem Anschlusse der in Nord-
Ungarn unter General Ramberg, dann Götz und Jablonowsky herabziehen-
den Armee entgegenharrt. Von diesen Truppen wird Görgey im Schach
gehalten. General Schlick hat eine Pofition um Czinkota (zwei Stunden
nordwestlich von Pesth) eingenommen, und seine Schaaren bilden den Mit-
telpunkt der gesammten Armee. Der Ban hat die Beftimmung Pesth zu
decken und gegen die Theiß hinab zu operiren, üm die Insurgenten wo
möglich in der Flanke und im Rücken zu fassen. Der größere Theil des
Heeres liegt auf dem Rakosch, dem berühmten Felde altmagyarischer Kö-
nigswahlen. Pontonbrücken find zur leichtern Communication über die
Sümpfe dieser Haide geschlagen. Ueber die Streitkräfte der Insurgenten
folgendes. Die Annahme daß bei 100,000 zusammengerafften Volkes
auf ihrer Seite stehe, dürfte nicht falsch seyn. Ein flinke zahlreiche Cavallerie,
darunter ein Regiment polnischer Lanciers, und gegen vier Regimenter
Husaren, dann ein Geschütztrain von 80 Kanonen dürfte ihre Hauptmacht
seyn. Die Honved-Infanterie taugt nicht, die Polenlegion ist todesmuthig.
Wenn die Truppen unter General Ramberg zum Hauptcorps stoßen, so wer-
den wohl 40 bis 50,000 Oefterreicher den Insurgenten gegenüberstehen, mehr
als genügend um des endlichen Sieges gewiß zu seyn. -- Gestern am heiligen
Ostertage, wo die Kaiserlichen bereits vor Pesth erschienen, erließ General
Wrbna ein Proclam, worin den Einwohnern eingeschärft wurde zu Hause zu
bleiben, keine Zusammenrottungen zu veranlassen, auch des unnützen
Fahrens sich zu enthalten, widrigenfalls das k. k. Militär vollen Gebrauch
von seinen Waffen machen werde. In Folge dessen war die Stadt an dem
gestrigen, überaus freundlichen Tage wie ausgestorben. Grenadierpa-
trouillen bewegten sich raftlos durch alle Straßen, drei Zwölfpfünder
starrten auf der Ofner Seite der Schiffbrücke dem friedlichen Spazier-
gänger entgegen, dies- und jenseits der Brücke campirten Grenadiere bei
Wachfeuern am Donauthor, was mit einbrechender Dunkelheit sehr ma-
lerisch sich ausnahm. Die Pallisadenreihen oberhalb der Kettenbrücke
waren geschlossen worden, das Blockhaus besetzt -- kurz, wir hatten eben
Belagerungszustand. Der Tag verstrich übrigens ruhig, man erzählte
die Insurgenten seyen auf eine Strecke zurück, und es werde wohl kein
Angriff während des Feiertages stattfinden. Einzelne Officiere, Reit-
knechte u. s. f. bestäubt und erschöpft kamen nach Pesth herein. Victua-
lien, Kaffee, Weine wurden in Masse hinausgeführt. -- Heute -- morgen
sehen wir einer großen Schlacht entgegen, vielleicht vor Pesth, vielleicht
gegen Waitzen zu. -- Aus den untern Gegenden meldet man von neuen
energischen Anfällen der Magyaren. Perczel sammelte die Banater Fücht-
linge, brachte überdieß neun Bataillons Honved und einiges Geschütz zu-
sammen, und warf sich mit Uebermacht in die Bacska. Verheerte serbische
Dörfer bezeichneten seinen Weg, der ihn zum Entsatz Peterwardeins zu
führen scheint, wo der alte Nugent lagert. Das Pesther Comitat wim-
[Spaltenumbruch] melt wieder von Guerrillas, insbesondre der ewig gährende Solter Be-
zirk. Daß die Dampfschifsfahrt nach Essegg beginnen werde, wie einige
Wiener Blätter melden, kann ich aus bester Quelle vorläusig verneinen.


Die erwartete Schlacht in der Nähe unserer
Stadt hat nicht stattgefunden, vielmehr heißt es jetzt mit Bestimmtheit,
die Ungarn haben sich nördlich gegen Waitzen gewendet, wohin heute von
hier aus Truppen zur Verstärkung aufgebrochen sind. Das Hauptquar-
tier ist noch immer hier; fortwährend außerordentliche Zu- und Abfuhr
von Kriegsmaterialien und Proviant. Da gestern Abends eine Brücken-
Equipage wieder in das Lager abging, so glaubt man daß die österreichi-
sche Armee wieder die Offensive ergreifen werde. Görgey soll sich gegen
Komorn gewendet und die Stadt auf dem linken Donauufer entsetzt haben.*)
Diese Nachricht wird hier von den Kossuthianern verbreitet. Bei der
ungarischen Hauptarmee sollen Bem und Dembinski seyn.


Das Hauptquartier befindet sich seit gestern
in Pesth, Fürst Windisch-Grätz ist im Gasthof zum Schwan abgestiegen,
der Ban wohnt im Gasthofe zum Löwen. Truppen kommen und ziehen
ab, Packwägen und Munitionskarren rasseln über die Brücke. Der Oster-
sonntag verging ohne Gefecht, nur gegen Mittag lagen sich die äußersten
Vorposten feurig in den Haaren. Heute ist es bis zur gegenwärtigen
Stunde friedlich abgelaufen. Uebrigens manövriren die Insurgenten stark
ihrem rechten Flügel zu, und liebäugeln so auffallend mit der Straße nach
Waitzen, daß meine oft angedeutete Ansicht, wie es sich vorzugsweise um
den Entsatz von Komorn handle, der Wahrheit immer näher kommt.
Möglich daß noch verstecktere Plane im Hintergrund lauern. Ganz ge-
heuer will mich die zweitägige Waffenruhe nicht bedünken. Für uns in
Pesth scheint einstweilen nichts zu besorgen. Gestern Nachmittags wogte
die Bevölkerung in Massen nach dem Stadtwäldchen und dem Herminen-
feld, viele wagten sich sogar in das Lager, alles kehrte jedoch Abends um
keine Sylbe klüger nach Hause zurück. Am heutigen Tage, als dem Oster-
montag, pflegt gewöhnlich der Blocksberg die Promenade und das Stell-
dichein der Einwohnerschaft beider Schwesterstädte zu seyn, und man kann
leicht denken daß man heuer straßenweise nach dieser Anhöhe pilgern würde,
stämmige Grenadiere aber rufen Halt, da die Sternwarte auf dem Blocks-
berg benützt wird und kaiserliche Officiere Tag und Nacht, mit dem Fern-
rohr vor dem Auge, daselbst Wache halten und die Bewegungen des Feindes
beobachten. Vor einer halben Stunde rückte eine Division Reiterei, die
dem Vernehmen nach aus Steiermark kommt, über die Schiffbrücke nach
Pesth.


Unser Losungswort ist jetzt Comorn, zu des-
sen Einnahme die ernstesten Maßnahmen getroffen werden. Die Festung
soll mit Sturm genommen werden, und um die Operationen vollkommen
und ungestört ausführen zu können sind zwölf Bataillone, theils Infante-
rie theils Cavallerie, bestimmt den Belagerungstruppen den Rücken zu
decken; daher, wie wir vernehmen, alle entbehrliche Mannschaft aus an-
dern Provinzen herbeigezogen werden wird, um das Cernirungsnetz um
Comorn in weitester Ausdehnung zu ziehen, und so die Waffenbrüder vor
einem Ueberfall von der nördlichen Seite zu schützen. Die Stadt Comorn
ist unbewohnbar; man hat daher, wie wir vernehmen, die dortigen politischen
Verbrecher ihrer Haft entlassen, und in den dumpfen Löchern und Gefängnis-
sen die Comorner Einwohner einquartiert. In diesem Augenblick marschi-
ren mehrere Bataillone Khevenhüller-, Baumgarten-Infanterie (Grena-
diere), Uhlanen und Chevau[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]egers durch unsere Stadt. (Wiener Ztg.)


Es ist nun erwiesen daß man der Truppenbewegung
in Bosnien und der Herzegowina mehr Werth beigelegt hat als sie ver-
dient, indem man die Zahl der zusammengezogenen Truppen viel zu hoch
angegeben hatte. In Travnik stehen etwa 5 bis 6000 Mann, und alle
übrigen Städte haben je eine Garnison von kaum mehr als 100 Mann.
Auch find die bereits conscribirten Recruten bis auf weiteres beurlaubt
worden. (Wiener Ztg.)

Spanien.

Durch den Telegraphen haben wir hier die
Niederlage des sardinischen Heers und die Abdankung Karl Alberts ver-
nommen. Als im vorigen Jahr der König von Sardinien in die Lombar-
dei einsiel, zeigten sich in Madrid und anderwärts in Spanien viele Sym-
pathien für ihn, weil man in ihm den Vorkämpfer der italienischen Natio-
nalität zu sehen glaubte, um dessen Fahne sich ganz Italien begeistert
schaaren würde, um tapfer seine Unabhängigkeit zu erstreiten. Allein als
man wahrnahm daß in Italien nicht jenes heilige Feuer der Vaterlands-
liebe brannte, welches gesunkene Völker wieder aufzurichten vermag, son-

*) Wir verweisen auf den Wiener Brief ^, der wohl am besten unter-
richtet ist.

[Spaltenumbruch] res in dieſen Wagenmaſſen, die häufig von Cavallerie geleitet hereinkamen.
Dazu die kleinen Trupps flüchtiger Croaten. Der Sieg der Magyaren
blickte wieder aus den Augen der Enthuſtaſten. Läugnen läßt ſich nicht daß
eine Abtheilung des Jellachich’ſchen Corps zerſtreut worden, aber der Ba-
nus ſelbſt mit dem Gros ſeines Corps ſchlug auf dem Wege von Jaßbe-
reny einen ſtarken Haufen der Magyaren und nahm ihm ſiebzehn Kanonen
ab, welche denſelben Abend noch hereinkamen. Ein kurzes Placat des
Generals Wrbna zeigte dieß dem Publicum an, mit dem lakoniſchen Be-
deuten daß dieß der Beginn der Operationen ſey welche mit Vernichtung
des Rebellencorps enden würden. Charfreitag und Samſtag hindurch
ſtand die Lüge, die Prahlerei der Exaltirten, die Angſt der Friedfertigen
in voller Blüthe. Das Ueberſchreiten der Linien wurde nicht mehr geſtat-
tet, der Blocksberg, das Obſervatorium der Neugierigen, militäriſch be-
ſetzt. Die Aengſtlichen nahmen Quartiere in Ofen, in der Feſtung auf.
Um Päſſe nach Wien wurde gebettelt. Die große Anzahl von Truppen
in Peſth, die ruhige Haltung der Officiere, die zahlreich in den
Kaffeehäuſern herumſchwärmten, überzeugte nur wenige von der Ge-
ringfügigkeit der Gefahr. Samſtag Abends kam der Feldmarſchall
ſelbſt herein, und nahm ſein Hauptquartier in einem Peſther Hotel.
Neuer Grund an eine Niederlage der Kaiſerlichen zu glauben. Dunkle
Gerüchte über blutige Gefechte drangen herein. Als ſicher dürfen wir
etwa folgendes über Operationen und Stellung der Inſurgenten anneh-
men: Während ein großer Haufe, mit welchem es der Banus auf dem
rechten Flügel der Kaiſerlichen zu thun hatte, an der Eiſenbahnlinie her-
auf operirte und die Abſicht zeigte in Peſth einzudringen, war die Haupt-
macht in Gyöngyös concentrirt und ſchien ihren Bewegungen nach auf
Komorn beſtimmt. Man verſicherte Koſſuth ſelbſt führe eine Brigade,
Klapka und Repaſy commandirten. Man ſprach auch von Bems Anwe-
ſenheit im Lager. Es ſtellte ſich heraus daß die Kaiſerlichen vor der drei-
fachen Uebermacht der Rebellen auf Peſth zurückwichen, um hier eine gün-
ſtigere Schlachtſtellung einzunehmen. Dieſe Stellung ſcheint nach Berichten
der Officiere ſelbſt folgende zu ſeyn. Der Feldmarſchall iſt am Sonntag
nach Waitzen abgegangen, wo der linke Flügel dem Anſchluſſe der in Nord-
Ungarn unter General Ramberg, dann Götz und Jablonowsky herabziehen-
den Armee entgegenharrt. Von dieſen Truppen wird Görgey im Schach
gehalten. General Schlick hat eine Pofition um Czinkota (zwei Stunden
nordweſtlich von Peſth) eingenommen, und ſeine Schaaren bilden den Mit-
telpunkt der geſammten Armee. Der Ban hat die Beftimmung Peſth zu
decken und gegen die Theiß hinab zu operiren, üm die Inſurgenten wo
möglich in der Flanke und im Rücken zu faſſen. Der größere Theil des
Heeres liegt auf dem Rakoſch, dem berühmten Felde altmagyariſcher Kö-
nigswahlen. Pontonbrücken find zur leichtern Communication über die
Sümpfe dieſer Haide geſchlagen. Ueber die Streitkräfte der Inſurgenten
folgendes. Die Annahme daß bei 100,000 zuſammengerafften Volkes
auf ihrer Seite ſtehe, dürfte nicht falſch ſeyn. Ein flinke zahlreiche Cavallerie,
darunter ein Regiment polniſcher Lanciers, und gegen vier Regimenter
Huſaren, dann ein Geſchütztrain von 80 Kanonen dürfte ihre Hauptmacht
ſeyn. Die Honved-Infanterie taugt nicht, die Polenlegion iſt todesmuthig.
Wenn die Truppen unter General Ramberg zum Hauptcorps ſtoßen, ſo wer-
den wohl 40 bis 50,000 Oefterreicher den Inſurgenten gegenüberſtehen, mehr
als genügend um des endlichen Sieges gewiß zu ſeyn. — Geſtern am heiligen
Oſtertage, wo die Kaiſerlichen bereits vor Peſth erſchienen, erließ General
Wrbna ein Proclam, worin den Einwohnern eingeſchärft wurde zu Hauſe zu
bleiben, keine Zuſammenrottungen zu veranlaſſen, auch des unnützen
Fahrens ſich zu enthalten, widrigenfalls das k. k. Militär vollen Gebrauch
von ſeinen Waffen machen werde. In Folge deſſen war die Stadt an dem
geſtrigen, überaus freundlichen Tage wie ausgeſtorben. Grenadierpa-
trouillen bewegten ſich raftlos durch alle Straßen, drei Zwölfpfünder
ſtarrten auf der Ofner Seite der Schiffbrücke dem friedlichen Spazier-
gänger entgegen, dies- und jenſeits der Brücke campirten Grenadiere bei
Wachfeuern am Donauthor, was mit einbrechender Dunkelheit ſehr ma-
leriſch ſich ausnahm. Die Palliſadenreihen oberhalb der Kettenbrücke
waren geſchloſſen worden, das Blockhaus beſetzt — kurz, wir hatten eben
Belagerungszuſtand. Der Tag verſtrich übrigens ruhig, man erzählte
die Inſurgenten ſeyen auf eine Strecke zurück, und es werde wohl kein
Angriff während des Feiertages ſtattfinden. Einzelne Officiere, Reit-
knechte u. ſ. f. beſtäubt und erſchöpft kamen nach Peſth herein. Victua-
lien, Kaffee, Weine wurden in Maſſe hinausgeführt. — Heute — morgen
ſehen wir einer großen Schlacht entgegen, vielleicht vor Peſth, vielleicht
gegen Waitzen zu. — Aus den untern Gegenden meldet man von neuen
energiſchen Anfällen der Magyaren. Perczel ſammelte die Banater Fücht-
linge, brachte überdieß neun Bataillons Honved und einiges Geſchütz zu-
ſammen, und warf ſich mit Uebermacht in die Bacska. Verheerte ſerbiſche
Dörfer bezeichneten ſeinen Weg, der ihn zum Entſatz Peterwardeins zu
führen ſcheint, wo der alte Nugent lagert. Das Peſther Comitat wim-
[Spaltenumbruch] melt wieder von Guerrillas, insbeſondre der ewig gährende Solter Be-
zirk. Daß die Dampfſchifſfahrt nach Eſſegg beginnen werde, wie einige
Wiener Blätter melden, kann ich aus beſter Quelle vorläuſig verneinen.


Die erwartete Schlacht in der Nähe unſerer
Stadt hat nicht ſtattgefunden, vielmehr heißt es jetzt mit Beſtimmtheit,
die Ungarn haben ſich nördlich gegen Waitzen gewendet, wohin heute von
hier aus Truppen zur Verſtärkung aufgebrochen ſind. Das Hauptquar-
tier iſt noch immer hier; fortwährend außerordentliche Zu- und Abfuhr
von Kriegsmaterialien und Proviant. Da geſtern Abends eine Brücken-
Equipage wieder in das Lager abging, ſo glaubt man daß die öſterreichi-
ſche Armee wieder die Offenſive ergreifen werde. Görgey ſoll ſich gegen
Komorn gewendet und die Stadt auf dem linken Donauufer entſetzt haben.*)
Dieſe Nachricht wird hier von den Koſſuthianern verbreitet. Bei der
ungariſchen Hauptarmee ſollen Bem und Dembinski ſeyn.


Das Hauptquartier befindet ſich ſeit geſtern
in Peſth, Fürſt Windiſch-Grätz iſt im Gaſthof zum Schwan abgeſtiegen,
der Ban wohnt im Gaſthofe zum Löwen. Truppen kommen und ziehen
ab, Packwägen und Munitionskarren raſſeln über die Brücke. Der Oſter-
ſonntag verging ohne Gefecht, nur gegen Mittag lagen ſich die äußerſten
Vorpoſten feurig in den Haaren. Heute iſt es bis zur gegenwärtigen
Stunde friedlich abgelaufen. Uebrigens manövriren die Inſurgenten ſtark
ihrem rechten Flügel zu, und liebäugeln ſo auffallend mit der Straße nach
Waitzen, daß meine oft angedeutete Anſicht, wie es ſich vorzugsweiſe um
den Entſatz von Komorn handle, der Wahrheit immer näher kommt.
Möglich daß noch verſtecktere Plane im Hintergrund lauern. Ganz ge-
heuer will mich die zweitägige Waffenruhe nicht bedünken. Für uns in
Peſth ſcheint einſtweilen nichts zu beſorgen. Geſtern Nachmittags wogte
die Bevölkerung in Maſſen nach dem Stadtwäldchen und dem Herminen-
feld, viele wagten ſich ſogar in das Lager, alles kehrte jedoch Abends um
keine Sylbe klüger nach Hauſe zurück. Am heutigen Tage, als dem Oſter-
montag, pflegt gewöhnlich der Blocksberg die Promenade und das Stell-
dichein der Einwohnerſchaft beider Schweſterſtädte zu ſeyn, und man kann
leicht denken daß man heuer ſtraßenweiſe nach dieſer Anhöhe pilgern würde,
ſtämmige Grenadiere aber rufen Halt, da die Sternwarte auf dem Blocks-
berg benützt wird und kaiſerliche Officiere Tag und Nacht, mit dem Fern-
rohr vor dem Auge, daſelbſt Wache halten und die Bewegungen des Feindes
beobachten. Vor einer halben Stunde rückte eine Diviſion Reiterei, die
dem Vernehmen nach aus Steiermark kommt, über die Schiffbrücke nach
Peſth.


Unſer Loſungswort iſt jetzt Comorn, zu deſ-
ſen Einnahme die ernſteſten Maßnahmen getroffen werden. Die Feſtung
ſoll mit Sturm genommen werden, und um die Operationen vollkommen
und ungeſtört ausführen zu können ſind zwölf Bataillone, theils Infante-
rie theils Cavallerie, beſtimmt den Belagerungstruppen den Rücken zu
decken; daher, wie wir vernehmen, alle entbehrliche Mannſchaft aus an-
dern Provinzen herbeigezogen werden wird, um das Cernirungsnetz um
Comorn in weiteſter Ausdehnung zu ziehen, und ſo die Waffenbrüder vor
einem Ueberfall von der nördlichen Seite zu ſchützen. Die Stadt Comorn
iſt unbewohnbar; man hat daher, wie wir vernehmen, die dortigen politiſchen
Verbrecher ihrer Haft entlaſſen, und in den dumpfen Löchern und Gefängniſ-
ſen die Comorner Einwohner einquartiert. In dieſem Augenblick marſchi-
ren mehrere Bataillone Khevenhüller-, Baumgarten-Infanterie (Grena-
diere), Uhlanen und Chevau[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]egers durch unſere Stadt. (Wiener Ztg.)


Es iſt nun erwieſen daß man der Truppenbewegung
in Bosnien und der Herzegowina mehr Werth beigelegt hat als ſie ver-
dient, indem man die Zahl der zuſammengezogenen Truppen viel zu hoch
angegeben hatte. In Travnik ſtehen etwa 5 bis 6000 Mann, und alle
übrigen Städte haben je eine Garniſon von kaum mehr als 100 Mann.
Auch find die bereits conſcribirten Recruten bis auf weiteres beurlaubt
worden. (Wiener Ztg.)

Spanien.

Durch den Telegraphen haben wir hier die
Niederlage des ſardiniſchen Heers und die Abdankung Karl Alberts ver-
nommen. Als im vorigen Jahr der König von Sardinien in die Lombar-
dei einſiel, zeigten ſich in Madrid und anderwärts in Spanien viele Sym-
pathien für ihn, weil man in ihm den Vorkämpfer der italieniſchen Natio-
nalität zu ſehen glaubte, um deſſen Fahne ſich ganz Italien begeiſtert
ſchaaren würde, um tapfer ſeine Unabhängigkeit zu erſtreiten. Allein als
man wahrnahm daß in Italien nicht jenes heilige Feuer der Vaterlands-
liebe brannte, welches geſunkene Völker wieder aufzurichten vermag, ſon-

*) Wir verweiſen auf den Wiener Brief ◬, der wohl am beſten unter-
richtet iſt.
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[1594/0006] res in dieſen Wagenmaſſen, die häufig von Cavallerie geleitet hereinkamen. Dazu die kleinen Trupps flüchtiger Croaten. Der Sieg der Magyaren blickte wieder aus den Augen der Enthuſtaſten. Läugnen läßt ſich nicht daß eine Abtheilung des Jellachich’ſchen Corps zerſtreut worden, aber der Ba- nus ſelbſt mit dem Gros ſeines Corps ſchlug auf dem Wege von Jaßbe- reny einen ſtarken Haufen der Magyaren und nahm ihm ſiebzehn Kanonen ab, welche denſelben Abend noch hereinkamen. Ein kurzes Placat des Generals Wrbna zeigte dieß dem Publicum an, mit dem lakoniſchen Be- deuten daß dieß der Beginn der Operationen ſey welche mit Vernichtung des Rebellencorps enden würden. Charfreitag und Samſtag hindurch ſtand die Lüge, die Prahlerei der Exaltirten, die Angſt der Friedfertigen in voller Blüthe. Das Ueberſchreiten der Linien wurde nicht mehr geſtat- tet, der Blocksberg, das Obſervatorium der Neugierigen, militäriſch be- ſetzt. Die Aengſtlichen nahmen Quartiere in Ofen, in der Feſtung auf. Um Päſſe nach Wien wurde gebettelt. Die große Anzahl von Truppen in Peſth, die ruhige Haltung der Officiere, die zahlreich in den Kaffeehäuſern herumſchwärmten, überzeugte nur wenige von der Ge- ringfügigkeit der Gefahr. Samſtag Abends kam der Feldmarſchall ſelbſt herein, und nahm ſein Hauptquartier in einem Peſther Hotel. Neuer Grund an eine Niederlage der Kaiſerlichen zu glauben. Dunkle Gerüchte über blutige Gefechte drangen herein. Als ſicher dürfen wir etwa folgendes über Operationen und Stellung der Inſurgenten anneh- men: Während ein großer Haufe, mit welchem es der Banus auf dem rechten Flügel der Kaiſerlichen zu thun hatte, an der Eiſenbahnlinie her- auf operirte und die Abſicht zeigte in Peſth einzudringen, war die Haupt- macht in Gyöngyös concentrirt und ſchien ihren Bewegungen nach auf Komorn beſtimmt. Man verſicherte Koſſuth ſelbſt führe eine Brigade, Klapka und Repaſy commandirten. Man ſprach auch von Bems Anwe- ſenheit im Lager. Es ſtellte ſich heraus daß die Kaiſerlichen vor der drei- fachen Uebermacht der Rebellen auf Peſth zurückwichen, um hier eine gün- ſtigere Schlachtſtellung einzunehmen. Dieſe Stellung ſcheint nach Berichten der Officiere ſelbſt folgende zu ſeyn. Der Feldmarſchall iſt am Sonntag nach Waitzen abgegangen, wo der linke Flügel dem Anſchluſſe der in Nord- Ungarn unter General Ramberg, dann Götz und Jablonowsky herabziehen- den Armee entgegenharrt. Von dieſen Truppen wird Görgey im Schach gehalten. General Schlick hat eine Pofition um Czinkota (zwei Stunden nordweſtlich von Peſth) eingenommen, und ſeine Schaaren bilden den Mit- telpunkt der geſammten Armee. Der Ban hat die Beftimmung Peſth zu decken und gegen die Theiß hinab zu operiren, üm die Inſurgenten wo möglich in der Flanke und im Rücken zu faſſen. Der größere Theil des Heeres liegt auf dem Rakoſch, dem berühmten Felde altmagyariſcher Kö- nigswahlen. Pontonbrücken find zur leichtern Communication über die Sümpfe dieſer Haide geſchlagen. Ueber die Streitkräfte der Inſurgenten folgendes. Die Annahme daß bei 100,000 zuſammengerafften Volkes auf ihrer Seite ſtehe, dürfte nicht falſch ſeyn. Ein flinke zahlreiche Cavallerie, darunter ein Regiment polniſcher Lanciers, und gegen vier Regimenter Huſaren, dann ein Geſchütztrain von 80 Kanonen dürfte ihre Hauptmacht ſeyn. Die Honved-Infanterie taugt nicht, die Polenlegion iſt todesmuthig. Wenn die Truppen unter General Ramberg zum Hauptcorps ſtoßen, ſo wer- den wohl 40 bis 50,000 Oefterreicher den Inſurgenten gegenüberſtehen, mehr als genügend um des endlichen Sieges gewiß zu ſeyn. — Geſtern am heiligen Oſtertage, wo die Kaiſerlichen bereits vor Peſth erſchienen, erließ General Wrbna ein Proclam, worin den Einwohnern eingeſchärft wurde zu Hauſe zu bleiben, keine Zuſammenrottungen zu veranlaſſen, auch des unnützen Fahrens ſich zu enthalten, widrigenfalls das k. k. Militär vollen Gebrauch von ſeinen Waffen machen werde. In Folge deſſen war die Stadt an dem geſtrigen, überaus freundlichen Tage wie ausgeſtorben. Grenadierpa- trouillen bewegten ſich raftlos durch alle Straßen, drei Zwölfpfünder ſtarrten auf der Ofner Seite der Schiffbrücke dem friedlichen Spazier- gänger entgegen, dies- und jenſeits der Brücke campirten Grenadiere bei Wachfeuern am Donauthor, was mit einbrechender Dunkelheit ſehr ma- leriſch ſich ausnahm. Die Palliſadenreihen oberhalb der Kettenbrücke waren geſchloſſen worden, das Blockhaus beſetzt — kurz, wir hatten eben Belagerungszuſtand. Der Tag verſtrich übrigens ruhig, man erzählte die Inſurgenten ſeyen auf eine Strecke zurück, und es werde wohl kein Angriff während des Feiertages ſtattfinden. Einzelne Officiere, Reit- knechte u. ſ. f. beſtäubt und erſchöpft kamen nach Peſth herein. Victua- lien, Kaffee, Weine wurden in Maſſe hinausgeführt. — Heute — morgen ſehen wir einer großen Schlacht entgegen, vielleicht vor Peſth, vielleicht gegen Waitzen zu. — Aus den untern Gegenden meldet man von neuen energiſchen Anfällen der Magyaren. Perczel ſammelte die Banater Fücht- linge, brachte überdieß neun Bataillons Honved und einiges Geſchütz zu- ſammen, und warf ſich mit Uebermacht in die Bacska. Verheerte ſerbiſche Dörfer bezeichneten ſeinen Weg, der ihn zum Entſatz Peterwardeins zu führen ſcheint, wo der alte Nugent lagert. Das Peſther Comitat wim- melt wieder von Guerrillas, insbeſondre der ewig gährende Solter Be- zirk. Daß die Dampfſchifſfahrt nach Eſſegg beginnen werde, wie einige Wiener Blätter melden, kann ich aus beſter Quelle vorläuſig verneinen. ∸ Peſth, 9 April. Die erwartete Schlacht in der Nähe unſerer Stadt hat nicht ſtattgefunden, vielmehr heißt es jetzt mit Beſtimmtheit, die Ungarn haben ſich nördlich gegen Waitzen gewendet, wohin heute von hier aus Truppen zur Verſtärkung aufgebrochen ſind. Das Hauptquar- tier iſt noch immer hier; fortwährend außerordentliche Zu- und Abfuhr von Kriegsmaterialien und Proviant. Da geſtern Abends eine Brücken- Equipage wieder in das Lager abging, ſo glaubt man daß die öſterreichi- ſche Armee wieder die Offenſive ergreifen werde. Görgey ſoll ſich gegen Komorn gewendet und die Stadt auf dem linken Donauufer entſetzt haben. *) Dieſe Nachricht wird hier von den Koſſuthianern verbreitet. Bei der ungariſchen Hauptarmee ſollen Bem und Dembinski ſeyn. ∷ Peſth, 9 April. Das Hauptquartier befindet ſich ſeit geſtern in Peſth, Fürſt Windiſch-Grätz iſt im Gaſthof zum Schwan abgeſtiegen, der Ban wohnt im Gaſthofe zum Löwen. Truppen kommen und ziehen ab, Packwägen und Munitionskarren raſſeln über die Brücke. Der Oſter- ſonntag verging ohne Gefecht, nur gegen Mittag lagen ſich die äußerſten Vorpoſten feurig in den Haaren. Heute iſt es bis zur gegenwärtigen Stunde friedlich abgelaufen. Uebrigens manövriren die Inſurgenten ſtark ihrem rechten Flügel zu, und liebäugeln ſo auffallend mit der Straße nach Waitzen, daß meine oft angedeutete Anſicht, wie es ſich vorzugsweiſe um den Entſatz von Komorn handle, der Wahrheit immer näher kommt. Möglich daß noch verſtecktere Plane im Hintergrund lauern. Ganz ge- heuer will mich die zweitägige Waffenruhe nicht bedünken. Für uns in Peſth ſcheint einſtweilen nichts zu beſorgen. Geſtern Nachmittags wogte die Bevölkerung in Maſſen nach dem Stadtwäldchen und dem Herminen- feld, viele wagten ſich ſogar in das Lager, alles kehrte jedoch Abends um keine Sylbe klüger nach Hauſe zurück. Am heutigen Tage, als dem Oſter- montag, pflegt gewöhnlich der Blocksberg die Promenade und das Stell- dichein der Einwohnerſchaft beider Schweſterſtädte zu ſeyn, und man kann leicht denken daß man heuer ſtraßenweiſe nach dieſer Anhöhe pilgern würde, ſtämmige Grenadiere aber rufen Halt, da die Sternwarte auf dem Blocks- berg benützt wird und kaiſerliche Officiere Tag und Nacht, mit dem Fern- rohr vor dem Auge, daſelbſt Wache halten und die Bewegungen des Feindes beobachten. Vor einer halben Stunde rückte eine Diviſion Reiterei, die dem Vernehmen nach aus Steiermark kommt, über die Schiffbrücke nach Peſth. Preßburg, 7 April. Unſer Loſungswort iſt jetzt Comorn, zu deſ- ſen Einnahme die ernſteſten Maßnahmen getroffen werden. Die Feſtung ſoll mit Sturm genommen werden, und um die Operationen vollkommen und ungeſtört ausführen zu können ſind zwölf Bataillone, theils Infante- rie theils Cavallerie, beſtimmt den Belagerungstruppen den Rücken zu decken; daher, wie wir vernehmen, alle entbehrliche Mannſchaft aus an- dern Provinzen herbeigezogen werden wird, um das Cernirungsnetz um Comorn in weiteſter Ausdehnung zu ziehen, und ſo die Waffenbrüder vor einem Ueberfall von der nördlichen Seite zu ſchützen. Die Stadt Comorn iſt unbewohnbar; man hat daher, wie wir vernehmen, die dortigen politiſchen Verbrecher ihrer Haft entlaſſen, und in den dumpfen Löchern und Gefängniſ- ſen die Comorner Einwohner einquartiert. In dieſem Augenblick marſchi- ren mehrere Bataillone Khevenhüller-, Baumgarten-Infanterie (Grena- diere), Uhlanen und Chevau_egers durch unſere Stadt. (Wiener Ztg.) Zara, 3 April. Es iſt nun erwieſen daß man der Truppenbewegung in Bosnien und der Herzegowina mehr Werth beigelegt hat als ſie ver- dient, indem man die Zahl der zuſammengezogenen Truppen viel zu hoch angegeben hatte. In Travnik ſtehen etwa 5 bis 6000 Mann, und alle übrigen Städte haben je eine Garniſon von kaum mehr als 100 Mann. Auch find die bereits conſcribirten Recruten bis auf weiteres beurlaubt worden. (Wiener Ztg.) Spanien. * Madrid, 3 April. Durch den Telegraphen haben wir hier die Niederlage des ſardiniſchen Heers und die Abdankung Karl Alberts ver- nommen. Als im vorigen Jahr der König von Sardinien in die Lombar- dei einſiel, zeigten ſich in Madrid und anderwärts in Spanien viele Sym- pathien für ihn, weil man in ihm den Vorkämpfer der italieniſchen Natio- nalität zu ſehen glaubte, um deſſen Fahne ſich ganz Italien begeiſtert ſchaaren würde, um tapfer ſeine Unabhängigkeit zu erſtreiten. Allein als man wahrnahm daß in Italien nicht jenes heilige Feuer der Vaterlands- liebe brannte, welches geſunkene Völker wieder aufzurichten vermag, ſon- *) Wir verweiſen auf den Wiener Brief ◬, der wohl am beſten unter- richtet iſt.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 104, 14. April 1849, S. 1594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine104_1849/6>, abgerufen am 13.06.2024.