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Allgemeine Zeitung, Nr. 103, 13. April 1849.

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[Spaltenumbruch] zu bringen. Eine Unzahl Menschen füllte den Molo und Schimpfreden
aller Art wurden den knapp anstehenden Schiffen zugerufen. Die Opera-
tion ging ohne weitere Störung vor sich. Wie gewöhnlich war die
Drohung des Feuerns auf die Schiffe nur eine Phrase gewesen; eine volle
Lage der starken Admiralitätsfregatte hätte jedenfalls die Beleidigung
schrecklich gerächt. In Ancona selbst herrscht die gräulichste Anarchie.
Kein Tag vergeht ohne durch einige Meuchelmorde blutig bezeichnet zu
seyn. Gestern Abends wurde der ehemalige Regierungssecretär, ein Fa-
milienvater und anerkannter Ehrenmann, in seinem eigenen Hause er-
dolcht. Die Angehörigen eines Canonicus, der zum Papste nach Gaeta
entfloh, wurden, vier an der Zahl (zwei Brüder, eine Schwester und eine
Schwägerin), binnen wenigen Tagen meuchlings in die andere Welt ge-
schickt. Die letzten Vorfälle in Brescia machten aber eine gute Wirkung,
und einer der Gründe des Festhaltens der Flotte ist die Angst der Mark
Ancona vor fremder Besetzung. Albini's Flotte hat sich durch ihren lan-
gen Aufenthalt in diesem Hafen in die verschiedenartigsten Verhältnisse
mit den Bewohnern der Stadt eingelassen, einige Officiere sind mit An-
conitanerinnen verheirathet; sein Absegeln berührt also selbst manche sei-
ner Flottenofficiere auf unangenehme Art, während eine ähnliche Lage der
Dinge in Venedig noch immer zwei Briggs und einen Dampfer bei der
venezianischen Flotte zurückhält. So viel wir hören, will Albini die drei
Tage benützen die bis zum Ablauf des Termins festgesetzt sind, um mit
der ganzen Flotte vor Venedig zu erscheinen und so die Abtrünnigen zur
Wie derkehr und ihrer Pflicht zu bewegen. Ob dieses letzte Manöver nicht
wieder irgendeine List zum Grunde hat, werden wir sehen. In Ancona be-
finden sich gegenwärtig 2000 Mann Garnison -- zusammengelaufenes
Gesindel, das ebenso schnell wieder auseinanderläuft wenn sich irgendeine
Gefahr zeigen sollte. Bis jetzt sind es lauter unbesiegte Helden.

Aus Genua erhalten wir durch die Turiner Blätter detaillirte Be-
richte über den Aufftand. Am 2 April, nachdem man am 1 bis in die
Nacht gefochten, und sich die Carbinieri namentlich sehr tapfer gehalten,
kam es zu einem Waffenstillstand zwischen de Asarta dem Commandanten
der Truppen und der provisorischen Regierung. Die Hauptbedingungen wa-
ren: die Garnison zieht mit militärischen Ehren ab, die Artillerie jedoch
mit Zurück lassung der Geschütze, und die Carabinieri nach Ablegung der
Waffen.(!) Die Garnison darf sich nicht wieder gegen Genua verwenden
lassen, und de Asarta verspricht den General La Marmora (von dessen An-
rücken man schon Nachricht haben mußte) zum Umkehren zu bewegen. --
Man staunt vielleicht wie ein General solche Bedingungen eingehen konnte,
die eine förmliche Capitulation sind. Höchst wahrscheinlich wollte er durch
rasche Entfernung die Garnison vor dem republicanischen Miasma schützen,
denn ein Bericht des Turiner gutunterrichteten Saggiatore erzählt, wie
Oberst Graf Morozzo, der nebst seinen Adjutanten später in den Straßen
erschossen wurde, mehrere seiner Soldaten eigenhändig niederstieß, weil
sie mit den Insurgenten gemeinsame Sache machen wollten.

General La Marmora ist vorgestern mit seiner
Vorhut vor Genua angekommen. Heute wird sein ganzes, 12 bis 14,000
Mann starkes Armeecorps vor der Stadt vereinigt seyn. Seit zwei Tagen
ist überdieß noch eine Verstärkung von 12,000 Mann dahin in Marsch.
Alle Verfügungen sind getroffen um so schnell als möglich fertig zu wer-
den, nicht mit der genuesischen Bevölkerung, denn diese ist in großer Ueber-
zahl der Bewegung entgegen, aber mit den in der Stadt vereinigten kecken
Haufen von Agitatoren und Fremden die nichts als Unordnung wollen
und der Zügel augenblicklich sich bemächtigt haben.


Zum Krieg sind wir verdammt. Am Tessin
ist der Donner der Kanonen verhallt, aber an Genua's bergiger Küste
tönt das Echo nach. Zwanzig Stunden hat Alphons La Marmora die
stolze Seestadt bombardirt, und nutzlos fließt wieder Bürgerblut, nachdem
noch des äußeren Feindes Schwert davon geröthet ist. Und warum?
Weil die Piemontesen in dem Kampf mit Oesterreich unterlagen, weil
das neue Ministerium so reactionär ist lieber der Wuth einer fanatisirten
Partei trotzen als dem erschöpften Lande durch die nutzlose Fortsetzung
des Kampfs den Todesstoß geben zu wollen? O nein, die Fäden an
denen Genua's Revolution geleitet wurde, sind nicht so einfach, der Zweck
des Aufstandes kein so unschuldiger. Man will Italien republicanisiren.
Rom und Toscana sind vorausgegangen, und mit sehnsüchtigen Blicken
schauten unsere Radicalen das Glück an das diese Zwillingsrepubliken ge-
nießen, und ihr einziges Streben konnte nur dahin gerichtet seyn auch
bald Sardinien, das inmitten der italienischen Wirren allein noch einige
Consistenz bewahrt hatte, dieses Glück kosten zu lassen, den Staatskörper
zu zertrümmern, und auf den Trümmern die Fahne der Republik aufzu-
pflanzen. In Savoyen scheiterten die Versuche, Turin ist voll Codini,
mit und ohne Uniform; welch' Terrain blieb also übrig um mit einigem
Erfolg operiren zu können, wenn nicht Genua, das, noch voll von Erin-
nerungen an eine glänzende, wenn auch nicht glückliche Vergangenheit, nur
[Spaltenumbruch] mit einigem Widerwillen in die untergeordnete Rolle sich fügte die der
größere Staatenverband ihm auferlegte. Ein solcher Brennstoff ist leicht
zu entflammen, auch ohne die Sympathien für die Unabhängigkeit Italiens
und den Haß gegen die welche aus irgendeinem wenn auch vernünftigen
Grund der Verwirklichung derselben a tout-prix sich widersetzen, als Zunder
zu gebrauchen. Genua hätte seine Revolution gemacht, auch wenn die
Oesterreicher besiegt, auch wenn kein Ministerium Pinelli-Delaunay, aus
Sorge für den Frieden und Wiederherstellung der Ordnung, gegen die
Wühlereien reagirt hätte; aber die Veranlassung war günstig, man konnte
die längst vorbereiteten Plane ins Werk setzen, und doch den patriotischen
Schein retten. Darum als die Unglücksnachrichten von Novara und der
Thronentsagung Karls Alberts nach Genua kamen, als natürlich wie
überall Schmerz und Trauer über das Sinken einer glänzenden Hoffnung
die Gemüther erregte, da tauchten an allen Ecken Redner auf, und "nie-
mand kannte ihren Namen, und niemand weiß woher sie kamen." "Ge-
nueser, die Piemontesen verrathen euch! Karl Albert hat man betrogen
und ihn zum Rücktritt gezwungen, die Lombarden hat man preisgegeben,
nun kommt an euch die Reihe! Man will euch in die Hand des Feindes
liefern!" So sprachen diese Redner zu der wüthenden Menge. Sie lasen
auch Briefe vor die alles dieß und mehr noch bestätigten, die Oesterreicher
schon auf dem Marsch nach Genua begriffen und in Punto-Decimo ange-
langt seyn ließen. Nun brüllte die Menge: Verrath! zu den Waffen! und
wen die Oesterreicher nicht erschreckt hatten, den erschreckten die Sans-
culottenhorden der Camalli (Lastträger), welche, durch Geld gewonnen, die
Straßen durchzogen und Tod allen Verräthern drohten. Der Comman-
dant, General Asarta, wollte die Dämpfung des Aufruhrs der National-
garde überlassen, aber bald änderte diese, entweder terrorisirt oder selbst
von dem republicanischen Schwindel fortgerissen, ihre Haltung und ihr
Commandeur, General Avezzana, drang in Asarta die Stadt und Festung
der Nationalgarde zu übergeben, was das einzige Mittel sey die Bevölkerung
zu beruhigen und größeres Unglück zu verhindern. Asarta suchte die
Unterhandlungen hinzuziehen, indem er hoffte daß unterdeß vielleicht La
Marmora ankommen würde. In der Nacht vom Freitag zu Sonnabend
den 31 März gab er den Befehl etwa 30 oder 40 Kisten mit Gewehren
die in dem Zeughaus sich befanden nach einem Fort zu bringen. Ver-
gebens waren die Vorstellungen seiner Officiere doch nicht durch eine
solche Maßregel die Waffen dem Volk selbst in die Hände zu liefern, da
man sich überzeugt halten dürfe daß dieses sich des Transports bemäch-
tigen würde. Er theilte diese Furcht nicht. Die Waffen wurden aus dem
Arsenal geschafft; als sie kaum einige hundert Schritte weit geführt worden
waren, überfiel ein bewaffneter Haufen die Bedeckung, und zwang sie die
Gewehre ihnen zu überlassen. Doch die Zahl der Gewehre konnte natür-
lich nicht genügen, darum wollte man am folgenden Tage Asarta zwingen
15,000 Stück dem Volk zu übergeben. Seine Vorstellungen daß er gar
nicht so viel habe, und die welche er habe nicht geben dürfe, wurden mit
der Drohung eines Sturms auf das Arsenal beantwortet, und diese Dro-
hung wurde auch ausgeführt. Zwar schreckten fünf oder sechs Kartät-
schenschüsse, welche die Besatzung auf die Stürmenden abfeuerte, und zwar
wie ich glaube, ohne einen Befehl dazu zu haben, indem bis dahin Asarta
nur "festen Widerstand" anbefohlen hatte, ohne hinzuzufügen ob dieser
auch activ sich äußern dürfe -- die Stürmenden ein wenig zurück, und
ebenso auch ein Ausfall der Carabinieri welche mit Pistolenschüssen den
Platz säuberten; allein unterdeß hatte man sich der Familie Asarta's be-
mächtigt, und ebenso des Generals Ferretti, der die Wuth der Menge da-
durch auf sich geladen hatte daß er dem an dem Palazzo Ducale aufge-
stellten Bataillon die Worte zurief sich "bereit" (pronto) zu halten, die
Camalli hatten dieß für Commando zum Feuern genommen, den General
vom Pferd gerissen, und unter den Augen der Soldaten gemißhandelt.
Auch einige schwach besetzte Forts waren in die Hände der Aufrührer ge-
fallen, zu denen eine Anzahl Soldaten übergegangen waren. La Mar-
mora erschien immer noch nicht -- Asarta hatte Kopf und Muth verloren
und ging endlich auf die Bedingungen ein welche die drei Consuln der
neuen ligurischen Republik, Giuseppe Avezzana, Commandeur der Na-
tionalgarde, Constantin Reta, Exdeputirter, und David Morchio ihm vor-
legten. Montag den 2 April unterzeichnete er die Capitulation, deren
Paragraphen Sie wohl schon aus der Gazzetta di Genova werden er-
sehen haben, und verließ an demselben Tag mit dem Rest der Besatzung,
bewaffnet (aber mit Zurücklassung aller Geschütze) und unter den krie-
gerischen Ehren die Stadt. Nur die Carabienieri mußten die Waffen zu-
rücklassen, weil ihr muthiger Angriff vor dem Zeughaus und auch sonst
ihr entschlossenes Einschreiten die Ehre des bewaffneten Abzugs ihnen
verwirkt hatten. Am 4 erschien endlich La Marmora, und bemächtigte
sich, trotzdem daß er nur eine geringe Macht bei sich hatte, der Forts Belve-
dere, Tanaglia und S. Benigno, am anderen Morgen auch noch der übri-
gen mit Ausnahme von Sperone und Begatto, und ferner der Porta Lan-

[Spaltenumbruch] zu bringen. Eine Unzahl Menſchen füllte den Molo und Schimpfreden
aller Art wurden den knapp anſtehenden Schiffen zugerufen. Die Opera-
tion ging ohne weitere Störung vor ſich. Wie gewöhnlich war die
Drohung des Feuerns auf die Schiffe nur eine Phraſe geweſen; eine volle
Lage der ſtarken Admiralitätsfregatte hätte jedenfalls die Beleidigung
ſchrecklich gerächt. In Ancona ſelbſt herrſcht die gräulichſte Anarchie.
Kein Tag vergeht ohne durch einige Meuchelmorde blutig bezeichnet zu
ſeyn. Geſtern Abends wurde der ehemalige Regierungsſecretär, ein Fa-
milienvater und anerkannter Ehrenmann, in ſeinem eigenen Hauſe er-
dolcht. Die Angehörigen eines Canonicus, der zum Papſte nach Gaëta
entfloh, wurden, vier an der Zahl (zwei Brüder, eine Schweſter und eine
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ſchickt. Die letzten Vorfälle in Brescia machten aber eine gute Wirkung,
und einer der Gründe des Feſthaltens der Flotte iſt die Angſt der Mark
Ancona vor fremder Beſetzung. Albini’s Flotte hat ſich durch ihren lan-
gen Aufenthalt in dieſem Hafen in die verſchiedenartigſteṅ Verhältniſſe
mit den Bewohnern der Stadt eingelaſſen, einige Officiere ſind mit An-
conitanerinnen verheirathet; ſein Abſegeln berührt alſo ſelbſt manche ſei-
ner Flottenofficiere auf unangenehme Art, während eine ähnliche Lage der
Dinge in Venedig noch immer zwei Briggs und einen Dampfer bei der
venezianiſchen Flotte zurückhält. So viel wir hören, will Albini die drei
Tage benützen die bis zum Ablauf des Termins feſtgeſetzt ſind, um mit
der ganzen Flotte vor Venedig zu erſcheinen und ſo die Abtrünnigen zur
Wie derkehr und ihrer Pflicht zu bewegen. Ob dieſes letzte Manöver nicht
wieder irgendeine Liſt zum Grunde hat, werden wir ſehen. In Ancona be-
finden ſich gegenwärtig 2000 Mann Garniſon — zuſammengelaufenes
Geſindel, das ebenſo ſchnell wieder auseinanderläuft wenn ſich irgendeine
Gefahr zeigen ſollte. Bis jetzt ſind es lauter unbeſiegte Helden.

Aus Genua erhalten wir durch die Turiner Blätter detaillirte Be-
richte über den Aufftand. Am 2 April, nachdem man am 1 bis in die
Nacht gefochten, und ſich die Carbinieri namentlich ſehr tapfer gehalten,
kam es zu einem Waffenſtillſtand zwiſchen de Aſarta dem Commandanten
der Truppen und der proviſoriſchen Regierung. Die Hauptbedingungen wa-
ren: die Garniſon zieht mit militäriſchen Ehren ab, die Artillerie jedoch
mit Zurück laſſung der Geſchütze, und die Carabinieri nach Ablegung der
Waffen.(!) Die Garniſon darf ſich nicht wieder gegen Genua verwenden
laſſen, und de Aſarta verſpricht den General La Marmora (von deſſen An-
rücken man ſchon Nachricht haben mußte) zum Umkehren zu bewegen. —
Man ſtaunt vielleicht wie ein General ſolche Bedingungen eingehen konnte,
die eine förmliche Capitulation ſind. Höchſt wahrſcheinlich wollte er durch
raſche Entfernung die Garniſon vor dem republicaniſchen Miasma ſchützen,
denn ein Bericht des Turiner gutunterrichteten Saggiatore erzählt, wie
Oberſt Graf Morozzo, der nebſt ſeinen Adjutanten ſpäter in den Straßen
erſchoſſen wurde, mehrere ſeiner Soldaten eigenhändig niederſtieß, weil
ſie mit den Inſurgenten gemeinſame Sache machen wollten.

General La Marmora iſt vorgeſtern mit ſeiner
Vorhut vor Genua angekommen. Heute wird ſein ganzes, 12 bis 14,000
Mann ſtarkes Armeecorps vor der Stadt vereinigt ſeyn. Seit zwei Tagen
iſt überdieß noch eine Verſtärkung von 12,000 Mann dahin in Marſch.
Alle Verfügungen ſind getroffen um ſo ſchnell als möglich fertig zu wer-
den, nicht mit der genueſiſchen Bevölkerung, denn dieſe iſt in großer Ueber-
zahl der Bewegung entgegen, aber mit den in der Stadt vereinigten kecken
Haufen von Agitatoren und Fremden die nichts als Unordnung wollen
und der Zügel augenblicklich ſich bemächtigt haben.


Zum Krieg ſind wir verdammt. Am Teſſin
iſt der Donner der Kanonen verhallt, aber an Genua’s bergiger Küſte
tönt das Echo nach. Zwanzig Stunden hat Alphons La Marmora die
ſtolze Seeſtadt bombardirt, und nutzlos fließt wieder Bürgerblut, nachdem
noch des äußeren Feindes Schwert davon geröthet iſt. Und warum?
Weil die Piemonteſen in dem Kampf mit Oeſterreich unterlagen, weil
das neue Miniſterium ſo reactionär iſt lieber der Wuth einer fanatiſirten
Partei trotzen als dem erſchöpften Lande durch die nutzloſe Fortſetzung
des Kampfs den Todesſtoß geben zu wollen? O nein, die Fäden an
denen Genua’s Revolution geleitet wurde, ſind nicht ſo einfach, der Zweck
des Aufſtandes kein ſo unſchuldiger. Man will Italien republicaniſiren.
Rom und Toscana ſind vorausgegangen, und mit ſehnſüchtigen Blicken
ſchauten unſere Radicalen das Glück an das dieſe Zwillingsrepubliken ge-
nießen, und ihr einziges Streben konnte nur dahin gerichtet ſeyn auch
bald Sardinien, das inmitten der italieniſchen Wirren allein noch einige
Conſiſtenz bewahrt hatte, dieſes Glück koſten zu laſſen, den Staatskörper
zu zertrümmern, und auf den Trümmern die Fahne der Republik aufzu-
pflanzen. In Savoyen ſcheiterten die Verſuche, Turin iſt voll Codini,
mit und ohne Uniform; welch’ Terrain blieb alſo übrig um mit einigem
Erfolg operiren zu können, wenn nicht Genua, das, noch voll von Erin-
nerungen an eine glänzende, wenn auch nicht glückliche Vergangenheit, nur
[Spaltenumbruch] mit einigem Widerwillen in die untergeordnete Rolle ſich fügte die der
größere Staatenverband ihm auferlegte. Ein ſolcher Brennſtoff iſt leicht
zu entflammen, auch ohne die Sympathien für die Unabhängigkeit Italiens
und den Haß gegen die welche aus irgendeinem wenn auch vernünftigen
Grund der Verwirklichung derſelben à tout-prix ſich widerſetzen, als Zunder
zu gebrauchen. Genua hätte ſeine Revolution gemacht, auch wenn die
Oeſterreicher beſiegt, auch wenn kein Miniſterium Pinelli-Delaunay, aus
Sorge für den Frieden und Wiederherſtellung der Ordnung, gegen die
Wühlereien reagirt hätte; aber die Veranlaſſung war günſtig, man konnte
die längſt vorbereiteten Plane ins Werk ſetzen, und doch den patriotiſchen
Schein retten. Darum als die Unglücksnachrichten von Novara und der
Thronentſagung Karls Alberts nach Genua kamen, als natürlich wie
überall Schmerz und Trauer über das Sinken einer glänzenden Hoffnung
die Gemüther erregte, da tauchten an allen Ecken Redner auf, und „nie-
mand kannte ihren Namen, und niemand weiß woher ſie kamen.“ „Ge-
nueſer, die Piemonteſen verrathen euch! Karl Albert hat man betrogen
und ihn zum Rücktritt gezwungen, die Lombarden hat man preisgegeben,
nun kommt an euch die Reihe! Man will euch in die Hand des Feindes
liefern!“ So ſprachen dieſe Redner zu der wüthenden Menge. Sie laſen
auch Briefe vor die alles dieß und mehr noch beſtätigten, die Oeſterreicher
ſchon auf dem Marſch nach Genua begriffen und in Punto-Decimo ange-
langt ſeyn ließen. Nun brüllte die Menge: Verrath! zu den Waffen! und
wen die Oeſterreicher nicht erſchreckt hatten, den erſchreckten die Sans-
culottenhorden der Camalli (Laſtträger), welche, durch Geld gewonnen, die
Straßen durchzogen und Tod allen Verräthern drohten. Der Comman-
dant, General Aſarta, wollte die Dämpfung des Aufruhrs der National-
garde überlaſſen, aber bald änderte dieſe, entweder terroriſirt oder ſelbſt
von dem republicaniſchen Schwindel fortgeriſſen, ihre Haltung und ihr
Commandeur, General Avezzana, drang in Aſarta die Stadt und Feſtung
der Nationalgarde zu übergeben, was das einzige Mittel ſey die Bevölkerung
zu beruhigen und größeres Unglück zu verhindern. Aſarta ſuchte die
Unterhandlungen hinzuziehen, indem er hoffte daß unterdeß vielleicht La
Marmora ankommen würde. In der Nacht vom Freitag zu Sonnabend
den 31 März gab er den Befehl etwa 30 oder 40 Kiſten mit Gewehren
die in dem Zeughaus ſich befanden nach einem Fort zu bringen. Ver-
gebens waren die Vorſtellungen ſeiner Officiere doch nicht durch eine
ſolche Maßregel die Waffen dem Volk ſelbſt in die Hände zu liefern, da
man ſich überzeugt halten dürfe daß dieſes ſich des Transports bemäch-
tigen würde. Er theilte dieſe Furcht nicht. Die Waffen wurden aus dem
Arſenal geſchafft; als ſie kaum einige hundert Schritte weit geführt worden
waren, überfiel ein bewaffneter Haufen die Bedeckung, und zwang ſie die
Gewehre ihnen zu überlaſſen. Doch die Zahl der Gewehre konnte natür-
lich nicht genügen, darum wollte man am folgenden Tage Aſarta zwingen
15,000 Stück dem Volk zu übergeben. Seine Vorſtellungen daß er gar
nicht ſo viel habe, und die welche er habe nicht geben dürfe, wurden mit
der Drohung eines Sturms auf das Arſenal beantwortet, und dieſe Dro-
hung wurde auch ausgeführt. Zwar ſchreckten fünf oder ſechs Kartät-
ſchenſchüſſe, welche die Beſatzung auf die Stürmenden abfeuerte, und zwar
wie ich glaube, ohne einen Befehl dazu zu haben, indem bis dahin Aſarta
nur „feſten Widerſtand“ anbefohlen hatte, ohne hinzuzufügen ob dieſer
auch activ ſich äußern dürfe — die Stürmenden ein wenig zurück, und
ebenſo auch ein Ausfall der Carabinieri welche mit Piſtolenſchüſſen den
Platz ſäuberten; allein unterdeß hatte man ſich der Familie Aſarta’s be-
mächtigt, und ebenſo des Generals Ferretti, der die Wuth der Menge da-
durch auf ſich geladen hatte daß er dem an dem Palazzo Ducale aufge-
ſtellten Bataillon die Worte zurief ſich „bereit“ (pronto) zu halten, die
Camalli hatten dieß für Commando zum Feuern genommen, den General
vom Pferd geriſſen, und unter den Augen der Soldaten gemißhandelt.
Auch einige ſchwach beſetzte Forts waren in die Hände der Aufrührer ge-
fallen, zu denen eine Anzahl Soldaten übergegangen waren. La Mar-
mora erſchien immer noch nicht — Aſarta hatte Kopf und Muth verloren
und ging endlich auf die Bedingungen ein welche die drei Conſuln der
neuen liguriſchen Republik, Giuſeppe Avezzana, Commandeur der Na-
tionalgarde, Conſtantin Reta, Exdeputirter, und David Morchio ihm vor-
legten. Montag den 2 April unterzeichnete er die Capitulation, deren
Paragraphen Sie wohl ſchon aus der Gazzetta di Genova werden er-
ſehen haben, und verließ an demſelben Tag mit dem Reſt der Beſatzung,
bewaffnet (aber mit Zurücklaſſung aller Geſchütze) und unter den krie-
geriſchen Ehren die Stadt. Nur die Carabienieri mußten die Waffen zu-
rücklaſſen, weil ihr muthiger Angriff vor dem Zeughaus und auch ſonſt
ihr entſchloſſenes Einſchreiten die Ehre des bewaffneten Abzugs ihnen
verwirkt hatten. Am 4 erſchien endlich La Marmora, und bemächtigte
ſich, trotzdem daß er nur eine geringe Macht bei ſich hatte, der Forts Belve-
dere, Tanaglia und S. Benigno, am anderen Morgen auch noch der übri-
gen mit Ausnahme von Sperone und Begatto, und ferner der Porta Lan-

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[1579/0007] zu bringen. Eine Unzahl Menſchen füllte den Molo und Schimpfreden aller Art wurden den knapp anſtehenden Schiffen zugerufen. Die Opera- tion ging ohne weitere Störung vor ſich. Wie gewöhnlich war die Drohung des Feuerns auf die Schiffe nur eine Phraſe geweſen; eine volle Lage der ſtarken Admiralitätsfregatte hätte jedenfalls die Beleidigung ſchrecklich gerächt. In Ancona ſelbſt herrſcht die gräulichſte Anarchie. Kein Tag vergeht ohne durch einige Meuchelmorde blutig bezeichnet zu ſeyn. Geſtern Abends wurde der ehemalige Regierungsſecretär, ein Fa- milienvater und anerkannter Ehrenmann, in ſeinem eigenen Hauſe er- dolcht. Die Angehörigen eines Canonicus, der zum Papſte nach Gaëta entfloh, wurden, vier an der Zahl (zwei Brüder, eine Schweſter und eine Schwägerin), binnen wenigen Tagen meuchlings in die andere Welt ge- ſchickt. Die letzten Vorfälle in Brescia machten aber eine gute Wirkung, und einer der Gründe des Feſthaltens der Flotte iſt die Angſt der Mark Ancona vor fremder Beſetzung. Albini’s Flotte hat ſich durch ihren lan- gen Aufenthalt in dieſem Hafen in die verſchiedenartigſteṅ Verhältniſſe mit den Bewohnern der Stadt eingelaſſen, einige Officiere ſind mit An- conitanerinnen verheirathet; ſein Abſegeln berührt alſo ſelbſt manche ſei- ner Flottenofficiere auf unangenehme Art, während eine ähnliche Lage der Dinge in Venedig noch immer zwei Briggs und einen Dampfer bei der venezianiſchen Flotte zurückhält. So viel wir hören, will Albini die drei Tage benützen die bis zum Ablauf des Termins feſtgeſetzt ſind, um mit der ganzen Flotte vor Venedig zu erſcheinen und ſo die Abtrünnigen zur Wie derkehr und ihrer Pflicht zu bewegen. Ob dieſes letzte Manöver nicht wieder irgendeine Liſt zum Grunde hat, werden wir ſehen. In Ancona be- finden ſich gegenwärtig 2000 Mann Garniſon — zuſammengelaufenes Geſindel, das ebenſo ſchnell wieder auseinanderläuft wenn ſich irgendeine Gefahr zeigen ſollte. Bis jetzt ſind es lauter unbeſiegte Helden. Aus Genua erhalten wir durch die Turiner Blätter detaillirte Be- richte über den Aufftand. Am 2 April, nachdem man am 1 bis in die Nacht gefochten, und ſich die Carbinieri namentlich ſehr tapfer gehalten, kam es zu einem Waffenſtillſtand zwiſchen de Aſarta dem Commandanten der Truppen und der proviſoriſchen Regierung. Die Hauptbedingungen wa- ren: die Garniſon zieht mit militäriſchen Ehren ab, die Artillerie jedoch mit Zurück laſſung der Geſchütze, und die Carabinieri nach Ablegung der Waffen.(!) Die Garniſon darf ſich nicht wieder gegen Genua verwenden laſſen, und de Aſarta verſpricht den General La Marmora (von deſſen An- rücken man ſchon Nachricht haben mußte) zum Umkehren zu bewegen. — Man ſtaunt vielleicht wie ein General ſolche Bedingungen eingehen konnte, die eine förmliche Capitulation ſind. Höchſt wahrſcheinlich wollte er durch raſche Entfernung die Garniſon vor dem republicaniſchen Miasma ſchützen, denn ein Bericht des Turiner gutunterrichteten Saggiatore erzählt, wie Oberſt Graf Morozzo, der nebſt ſeinen Adjutanten ſpäter in den Straßen erſchoſſen wurde, mehrere ſeiner Soldaten eigenhändig niederſtieß, weil ſie mit den Inſurgenten gemeinſame Sache machen wollten. † Turin, 6 April. General La Marmora iſt vorgeſtern mit ſeiner Vorhut vor Genua angekommen. Heute wird ſein ganzes, 12 bis 14,000 Mann ſtarkes Armeecorps vor der Stadt vereinigt ſeyn. Seit zwei Tagen iſt überdieß noch eine Verſtärkung von 12,000 Mann dahin in Marſch. Alle Verfügungen ſind getroffen um ſo ſchnell als möglich fertig zu wer- den, nicht mit der genueſiſchen Bevölkerung, denn dieſe iſt in großer Ueber- zahl der Bewegung entgegen, aber mit den in der Stadt vereinigten kecken Haufen von Agitatoren und Fremden die nichts als Unordnung wollen und der Zügel augenblicklich ſich bemächtigt haben. ⟶ Turin, 8 April. Zum Krieg ſind wir verdammt. Am Teſſin iſt der Donner der Kanonen verhallt, aber an Genua’s bergiger Küſte tönt das Echo nach. Zwanzig Stunden hat Alphons La Marmora die ſtolze Seeſtadt bombardirt, und nutzlos fließt wieder Bürgerblut, nachdem noch des äußeren Feindes Schwert davon geröthet iſt. Und warum? Weil die Piemonteſen in dem Kampf mit Oeſterreich unterlagen, weil das neue Miniſterium ſo reactionär iſt lieber der Wuth einer fanatiſirten Partei trotzen als dem erſchöpften Lande durch die nutzloſe Fortſetzung des Kampfs den Todesſtoß geben zu wollen? O nein, die Fäden an denen Genua’s Revolution geleitet wurde, ſind nicht ſo einfach, der Zweck des Aufſtandes kein ſo unſchuldiger. Man will Italien republicaniſiren. Rom und Toscana ſind vorausgegangen, und mit ſehnſüchtigen Blicken ſchauten unſere Radicalen das Glück an das dieſe Zwillingsrepubliken ge- nießen, und ihr einziges Streben konnte nur dahin gerichtet ſeyn auch bald Sardinien, das inmitten der italieniſchen Wirren allein noch einige Conſiſtenz bewahrt hatte, dieſes Glück koſten zu laſſen, den Staatskörper zu zertrümmern, und auf den Trümmern die Fahne der Republik aufzu- pflanzen. In Savoyen ſcheiterten die Verſuche, Turin iſt voll Codini, mit und ohne Uniform; welch’ Terrain blieb alſo übrig um mit einigem Erfolg operiren zu können, wenn nicht Genua, das, noch voll von Erin- nerungen an eine glänzende, wenn auch nicht glückliche Vergangenheit, nur mit einigem Widerwillen in die untergeordnete Rolle ſich fügte die der größere Staatenverband ihm auferlegte. Ein ſolcher Brennſtoff iſt leicht zu entflammen, auch ohne die Sympathien für die Unabhängigkeit Italiens und den Haß gegen die welche aus irgendeinem wenn auch vernünftigen Grund der Verwirklichung derſelben à tout-prix ſich widerſetzen, als Zunder zu gebrauchen. Genua hätte ſeine Revolution gemacht, auch wenn die Oeſterreicher beſiegt, auch wenn kein Miniſterium Pinelli-Delaunay, aus Sorge für den Frieden und Wiederherſtellung der Ordnung, gegen die Wühlereien reagirt hätte; aber die Veranlaſſung war günſtig, man konnte die längſt vorbereiteten Plane ins Werk ſetzen, und doch den patriotiſchen Schein retten. Darum als die Unglücksnachrichten von Novara und der Thronentſagung Karls Alberts nach Genua kamen, als natürlich wie überall Schmerz und Trauer über das Sinken einer glänzenden Hoffnung die Gemüther erregte, da tauchten an allen Ecken Redner auf, und „nie- mand kannte ihren Namen, und niemand weiß woher ſie kamen.“ „Ge- nueſer, die Piemonteſen verrathen euch! Karl Albert hat man betrogen und ihn zum Rücktritt gezwungen, die Lombarden hat man preisgegeben, nun kommt an euch die Reihe! Man will euch in die Hand des Feindes liefern!“ So ſprachen dieſe Redner zu der wüthenden Menge. Sie laſen auch Briefe vor die alles dieß und mehr noch beſtätigten, die Oeſterreicher ſchon auf dem Marſch nach Genua begriffen und in Punto-Decimo ange- langt ſeyn ließen. Nun brüllte die Menge: Verrath! zu den Waffen! und wen die Oeſterreicher nicht erſchreckt hatten, den erſchreckten die Sans- culottenhorden der Camalli (Laſtträger), welche, durch Geld gewonnen, die Straßen durchzogen und Tod allen Verräthern drohten. Der Comman- dant, General Aſarta, wollte die Dämpfung des Aufruhrs der National- garde überlaſſen, aber bald änderte dieſe, entweder terroriſirt oder ſelbſt von dem republicaniſchen Schwindel fortgeriſſen, ihre Haltung und ihr Commandeur, General Avezzana, drang in Aſarta die Stadt und Feſtung der Nationalgarde zu übergeben, was das einzige Mittel ſey die Bevölkerung zu beruhigen und größeres Unglück zu verhindern. Aſarta ſuchte die Unterhandlungen hinzuziehen, indem er hoffte daß unterdeß vielleicht La Marmora ankommen würde. In der Nacht vom Freitag zu Sonnabend den 31 März gab er den Befehl etwa 30 oder 40 Kiſten mit Gewehren die in dem Zeughaus ſich befanden nach einem Fort zu bringen. Ver- gebens waren die Vorſtellungen ſeiner Officiere doch nicht durch eine ſolche Maßregel die Waffen dem Volk ſelbſt in die Hände zu liefern, da man ſich überzeugt halten dürfe daß dieſes ſich des Transports bemäch- tigen würde. Er theilte dieſe Furcht nicht. Die Waffen wurden aus dem Arſenal geſchafft; als ſie kaum einige hundert Schritte weit geführt worden waren, überfiel ein bewaffneter Haufen die Bedeckung, und zwang ſie die Gewehre ihnen zu überlaſſen. Doch die Zahl der Gewehre konnte natür- lich nicht genügen, darum wollte man am folgenden Tage Aſarta zwingen 15,000 Stück dem Volk zu übergeben. Seine Vorſtellungen daß er gar nicht ſo viel habe, und die welche er habe nicht geben dürfe, wurden mit der Drohung eines Sturms auf das Arſenal beantwortet, und dieſe Dro- hung wurde auch ausgeführt. Zwar ſchreckten fünf oder ſechs Kartät- ſchenſchüſſe, welche die Beſatzung auf die Stürmenden abfeuerte, und zwar wie ich glaube, ohne einen Befehl dazu zu haben, indem bis dahin Aſarta nur „feſten Widerſtand“ anbefohlen hatte, ohne hinzuzufügen ob dieſer auch activ ſich äußern dürfe — die Stürmenden ein wenig zurück, und ebenſo auch ein Ausfall der Carabinieri welche mit Piſtolenſchüſſen den Platz ſäuberten; allein unterdeß hatte man ſich der Familie Aſarta’s be- mächtigt, und ebenſo des Generals Ferretti, der die Wuth der Menge da- durch auf ſich geladen hatte daß er dem an dem Palazzo Ducale aufge- ſtellten Bataillon die Worte zurief ſich „bereit“ (pronto) zu halten, die Camalli hatten dieß für Commando zum Feuern genommen, den General vom Pferd geriſſen, und unter den Augen der Soldaten gemißhandelt. Auch einige ſchwach beſetzte Forts waren in die Hände der Aufrührer ge- fallen, zu denen eine Anzahl Soldaten übergegangen waren. La Mar- mora erſchien immer noch nicht — Aſarta hatte Kopf und Muth verloren und ging endlich auf die Bedingungen ein welche die drei Conſuln der neuen liguriſchen Republik, Giuſeppe Avezzana, Commandeur der Na- tionalgarde, Conſtantin Reta, Exdeputirter, und David Morchio ihm vor- legten. Montag den 2 April unterzeichnete er die Capitulation, deren Paragraphen Sie wohl ſchon aus der Gazzetta di Genova werden er- ſehen haben, und verließ an demſelben Tag mit dem Reſt der Beſatzung, bewaffnet (aber mit Zurücklaſſung aller Geſchütze) und unter den krie- geriſchen Ehren die Stadt. Nur die Carabienieri mußten die Waffen zu- rücklaſſen, weil ihr muthiger Angriff vor dem Zeughaus und auch ſonſt ihr entſchloſſenes Einſchreiten die Ehre des bewaffneten Abzugs ihnen verwirkt hatten. Am 4 erſchien endlich La Marmora, und bemächtigte ſich, trotzdem daß er nur eine geringe Macht bei ſich hatte, der Forts Belve- dere, Tanaglia und S. Benigno, am anderen Morgen auch noch der übri- gen mit Ausnahme von Sperone und Begatto, und ferner der Porta Lan-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 103, 13. April 1849, S. 1579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine103_1849/7>, abgerufen am 03.12.2024.