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Allgemeine Zeitung, Nr. 101, 11. April 1849.

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[Spaltenumbruch] er demnach jedenfalls seine Kräfte dem Feinde zu concentrirt hätte.
Chrzanowski ging zwar selbst nach Vigevano, gab dadurch zu erkennen
daß ihm die Wichtigkeit dieser strategischen Sachlage nicht entgangen war,
führte aber das Flankenmanöver nicht mit der Kühnheit und Entschlossen-
heit aus, mit der es, in diesem großen Moment, galt die Achilles-Ferse
der österreichischen Operation zu durchschneiden. Hier mußte ein kecker
Wurf geschehen, der nicht allein alle begangenen Fehler vergessen machte,
sondern auch eine Brücke zur wirklichen Offensive baute. So aber tritt
nur ein Häuflein von 12,000 Mann bei Gambolo auf, und wird natür-
lich geworfen.

Wäre das Corps des Feldmarschall-Lieutenants Wohlgemuth bei
Gambolo geschlagen worden, so hätte dieß gewiß eine höchst mißliche
Lage für Radetzky zur Folge gehabt. Wie die Piemontesen nun Vigevano
räumen mußten, so wäre es den Oesterreichern mit dem bereits erstürm-
ten Mortara ergangen, und die Dinge hätten sich ehrenvoller, ja unbe-
rechenbar vortheilhafter gestaltet. Zu Gambolo mußten die Piemontesen
demnach siegen oder untergehen. Statt dessen gewinnt Radetzky durch
dieses glückliche Treffen und die Räumung von Vigevano eine zweite bei
weitem kürzere Verbindung an den Ticino, welche ihn vor allen bedeuten-
den Wechselfällen des Kriegs sicher stellte.

Nach diesen Schlappen concentrirt Chrzanowski seine Kräfte bei
Olengo und um Novara. Wir finden in keinem Bericht ein Bestreben
desselben seine letzte strategische Verbindung nach Vercelli zu gewinnen.
Das war ein neuer Fehler. Sollten die taktischen Vortheile der Umge-
bung von Novara den letzten strategischen Athemzug erstickt haben?
Wir kennen diese Oertlichkeit nicht, wissen aber daß ein unglücklicher
Spieler, um sich vor dem Bankerott zu retten, sein letztes, sein alles auf
eine Karte setzt, und erräth er sie nicht, verloren ist. So kommt uns die
Concentrirung auf Novara vor. Um mit Vorbedacht eine solche Stel-
lung zu nehmen -- wenngleich taktisch vortheilhaft -- muß man den
Sieg auf dem Schlachtfelde halb und halb schon in der Tasche haben;
worauf aber, wie wir glauben, der piemontefische Obergeneral nicht mehr
mit jener Sicherheit rechnen durfte um ihn zur Einnahme einer solchen
Position zu berechtigen.

Die erste Hälfte der Schlacht bei Olengo entkräftet scheinbar unsern
eben gemachten Ausspruch. Scheinbar, weil nur der Fehler des zweiten
Armeecorps den Piemontesen einige Chancen in den ersten Stunden der
Schlacht bot. Wenn Chrzanowski bis hieher nur hauptsächlich strategi-
sche Sünden beging, so vermehrte er dieselben, am Schlusse dieses großen
Drama's, noch durch eine taktische. Feldmarschall-Lieutenant Baron
d'Aspre läßt sich von Kampfeslust hinreißen bei Olengo mit dem Feinde
ernstlich anzubinden, ohne die Stärke desselben zu kennen und ohne Aus-
sicht zu haben rasche Unterstützung zu erhalten. Höchstens 20,000 Oester-
reicher kämpfen einige Stunden lang gegen die ganze piemontesische Macht
-- an 50,000 Mann stark! Wer schlug sich nun hier hartnäckig? Doch
nicht die Piemontesen! Als das österreichische Corps zurückgedrängt war,
der Führer nur wieder die alten Bataillone ins Feuer führen konnte und
sich mit seltenem Heldenmuth immer aufs neue den Piemontesen ent-
gegenwarf, um seinen Fehler durch Heldenblut reinzuwaschen, da mußte
Chrzanowski erkennen wie die Dinge stehen und aus der mehr defensiven
Haltung mit Uebermacht -- die er aber, scheint es, nicht zu benützen ver-
stand -- in die keckste Offensive übergehen, um seinen Gegner aufzu-
reiben. Daß d'Aspre und der tapfere Erzherzog Albrecht im
Frontangriff einen fast dreimal überlegenen Feind nicht
über den Haufen werfen konnten, ist natürlich -- nicht so
aber das Umgekehrte
.

Wir gestehen daß wir von Chrzanowski's Fähigkeiten mehr erwartet
hatten.*) M** Y.



Genua.

Der Zustand der Dinge hat seit gestern hier
eine schlimme Wendung genommen. Gestern gegen Mittag hatte der hie-
sige Platzcommandant, General Ferretto, die wenigen hier stationirten
Truppen im Hofe des Palazzo Ducale um sich versammelt, und ihnen in
kurzen und bündigen Worten ihre Pflichten gegen den König und das
[Spaltenumbruch] Vaterland ans Herz gelegt, als plötzlich ein Haufe von etwa 20 Bürgern
und Bürgergarden durch die Reihen der Soldaten brach, sich auf den Ge-
neral warf und ihn mit sich fort und nach dem Hauptquartier der Bürger-
garden schleppte, wo er jetzt gefänglich festgehalten wird. Die ganze Stadt
war von jenem Augenblick an in Aufruhr versetzt. Das Volk wollte den
General-Intendanten gleichfalls gefangen nehmen, konnte ihn jedoch nir-
gends finden. Der hiesige Divisionsgeneral Azarte zog sich mit den ver-
fügbaren Truppen in das Arsenal zurück, welches mit der Artilleriecaserne
und den Trümmern der vor etwa 5 Monaten vom Volke zerstörten Veste
San Giorgio eng verbunden ist, und bereits im vorigen December dem
General de Launay (damals Divisionsgeneral und Intendente Generale
von Genua) zum Hauptquartier diente, von wo aus er die mannhafte Pro-
clamation gegen die hiesige revolutionäre Partei erließ, für welche er einige
Tage später dem Hrn. Buffa, seligen Andenkens, die Zügel der hiefigen
Regierung übergeben mußte. Die Ruinen des zerstörten Castells San
Giorgio find jedoch noch hoch genug um über den größten Theil der Stadt
hervorzuragen, und in größter Eile hat der General Azarte auf der schnell
geebneten Plattform eine Batterie von einem Duzend Kanonen errichten
lassen, die -- da sie ohne alle Brustwehr -- sogleich von jedermann entdeckt
wurden. Das Volk und besonders die Packhofsknechte (Camalli) und die
Gondelfahrer (barcaroli) stürmten in Masse nach dem Hauptquartier der
Bürgergarden und verlangten Waffen. Seit drei Tagen hat man dort
nichts gethan als Waffen an das Volk zu vertheilen, wobei man freilich
etwas langsam zu Werke ging, weil man Mangel spürte und in wenigen
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gestern hier an. Zwanzigtausend Flinten mit Percussionsschlössern engli-
scher Fabrication. In wenigen Stunden waren diese fast alle an das Volk
vertheilt; auch Patronen wurden den meisten verabreicht. Leider aber hat
die französische Brigg keine Feuerkapseln mitgebracht, und hier kennt man
dergleichen Lurus nur von Hörensagen. Die Wassenschmiede hatten nur
einige wenige Pistolenkapseln. So sind jetzt gegen 50,000 Mann hier be-
waffnet, obwohl kaum die Hälfte davon die Waffen zu führen verstehen.
Gegen Abend verbreitete sich das Gerücht daß der General La Marmora
mit 15,000 Mann von Parma zurück und bereits vor den Thoren der
Stadt angelangt sey. Sogleich wurden die südlichen Stadtthore (Porta
Pila
und Porta dell' Arco) gesperrt und hier sowie an allen andern Or-
ten in und bei der Stadt wurden alle Militärposten entsetzt und von den
Bürgergarden zwei- und dreifach verstärkt in Beschlag genommen. Die
Wälle am Südende der Stadt wurden mit zahlreichen Bürgergarden be-
setzt. Bis jetzt haben sich jedoch noch keine Truppen von La Mar-
mora's Division gezeigt, und es ist sehr zweifelhaft ob die zweite Ein-
ladung des hiesigen Divisionsgenerals Azarte an La Marmora gelangt
ist. So viel ist gewiß daß seine erste Depesche von einem Haufen
Genuesen vor der Stadt aufgefangen und unter allerlei Vermuthungen
und feindseligen Interpretationen dem versammelten Volke vorgelesen
wurde. Der englische Consul, welcher wegen einer gestern von ihm publi-
cirten Anzeige vom Pöbel in seiner Wohnung bedroht wurde, ließ öffentlich
bekannt machen daß er an der Composition jener Anzeige durchaus keinen
Theil gehabt habe. So kam unter beständigem Wirbeln der Trommeln,
Läuten der Sturmglocken und dem dumpfen Geräusch der tobenden Menge
die Nacht herbei, und bald darauf drängte sich das Volk in zahllosen Mas-
sen nach dem Hauptquartier der Bürgergarden, wo es in wüthendes Geschrei
um eine provisorische Regierung ausbrach. Mehrere der Häupter der Bewe-
gung redeten das versammelte Volk an von dem Balkon des Hauptquartiers.
Zuletzt nahm der bekannte Advocat und Deputirte Didaco Pellegrini das Wort.
Nachdem er das Volk durch die üblichen Redefloskeln wohl zugeknetet und
zugerichtet hatte, schlug er ihnen vor die provisorische Regierung noch
nicht zu errichten, weil damit zugleich die Trennung von Piemont erklärt
sey. Er trug jedoch auf die ungesäumte Ernennung eines Triumvirats
an, welches über die Sicherheit des Vaterlandes im Augenblick so drohen-
der Gefahr zu wachen habe, und schlug die Namen des Generals der
Bürgergarde, Avezzana, des Deputirten Reta und des Advocaten Murchio
vor, die sogleich vom Volke gutgeheißen wurden. Das Volk bestand nun
darauf daß Pellegrini zum Secretär jenes Sicherheitsausschusses ernannt
werden solle. Er selbst aber lehnte diese Würde ab, indem er sagte daß
er ganz frei bleiben wolle, so daß er unter jeder Regierungsform die Op-
position leiten könne! Sollte die Republik zu Stande kommen, so würde
Hr. Pellegrini bald erkennen daß er eine traurige Rolle erwählt habe. Der
Lärm des Volkes dauerte bis spät in die Nacht. Einmal wollte man ver-
suchen sich der Darsena (des Hafen-Zeughauses und der königl. Schiffe)
zu bemächtigen. Der Plan wurde jedoch aufgegeben, wahrscheinlich aus
Rücksicht auf das englische Kriegsschiff Vengeance von 84 Kanonen, wel-
ches seit zehn bis zwölf Tagen im Hafen und der Darsena gerade gegen-
über liegt. Das Schiff Vengeance, unter dem Commando des Grafen
Hardwick, führt 800 Mann an Bord und sechs Kanonen vom größten

*) Dieser Artikel war bereits dem Druck übergeben als wir durch Schweizer
und Tnriner Correspondenzen der Allg. Zeitung vom 5 April in Erfah-
rung bringen daß Ramorino mit der lombardischen Division zur Deckung
von Pavia bestimmt war. Daß er nicht erschien -- das Warum schwebt
noch in starkem Dunkel -- kann nun freilich nicht auf Chrzanowski's Rech-
nung gebracht werden; aber aus dem Beisatz des Correspondenten: "Nie-
mand hatte sich aber auch eines solchen Manövers versehen" erhellt zur
Genüge daß die Wichtigkeit dieses Punktes erst nach Beginn der Opera-
tionen erkannt wurde. A. d. Eins.

[Spaltenumbruch] er demnach jedenfalls ſeine Kräfte dem Feinde zu concentrirt hätte.
Chrzanowski ging zwar ſelbſt nach Vigevano, gab dadurch zu erkennen
daß ihm die Wichtigkeit dieſer ſtrategiſchen Sachlage nicht entgangen war,
führte aber das Flankenmanöver nicht mit der Kühnheit und Entſchloſſen-
heit aus, mit der es, in dieſem großen Moment, galt die Achilles-Ferſe
der öſterreichiſchen Operation zu durchſchneiden. Hier mußte ein kecker
Wurf geſchehen, der nicht allein alle begangenen Fehler vergeſſen machte,
ſondern auch eine Brücke zur wirklichen Offenſive baute. So aber tritt
nur ein Häuflein von 12,000 Mann bei Gambolo auf, und wird natür-
lich geworfen.

Wäre das Corps des Feldmarſchall-Lieutenants Wohlgemuth bei
Gambolo geſchlagen worden, ſo hätte dieß gewiß eine höchſt mißliche
Lage für Radetzky zur Folge gehabt. Wie die Piemonteſen nun Vigevano
räumen mußten, ſo wäre es den Oeſterreichern mit dem bereits erſtürm-
ten Mortara ergangen, und die Dinge hätten ſich ehrenvoller, ja unbe-
rechenbar vortheilhafter geſtaltet. Zu Gambolo mußten die Piemonteſen
demnach ſiegen oder untergehen. Statt deſſen gewinnt Radetzky durch
dieſes glückliche Treffen und die Räumung von Vigevano eine zweite bei
weitem kürzere Verbindung an den Ticino, welche ihn vor allen bedeuten-
den Wechſelfällen des Kriegs ſicher ſtellte.

Nach dieſen Schlappen concentrirt Chrzanowski ſeine Kräfte bei
Olengo und um Novara. Wir finden in keinem Bericht ein Beſtreben
desſelben ſeine letzte ſtrategiſche Verbindung nach Vercelli zu gewinnen.
Das war ein neuer Fehler. Sollten die taktiſchen Vortheile der Umge-
bung von Novara den letzten ſtrategiſchen Athemzug erſtickt haben?
Wir kennen dieſe Oertlichkeit nicht, wiſſen aber daß ein unglücklicher
Spieler, um ſich vor dem Bankerott zu retten, ſein letztes, ſein alles auf
eine Karte ſetzt, und erräth er ſie nicht, verloren iſt. So kommt uns die
Concentrirung auf Novara vor. Um mit Vorbedacht eine ſolche Stel-
lung zu nehmen — wenngleich taktiſch vortheilhaft — muß man den
Sieg auf dem Schlachtfelde halb und halb ſchon in der Taſche haben;
worauf aber, wie wir glauben, der piemontefiſche Obergeneral nicht mehr
mit jener Sicherheit rechnen durfte um ihn zur Einnahme einer ſolchen
Poſition zu berechtigen.

Die erſte Hälfte der Schlacht bei Olengo entkräftet ſcheinbar unſern
eben gemachten Ausſpruch. Scheinbar, weil nur der Fehler des zweiten
Armeecorps den Piemonteſen einige Chancen in den erſten Stunden der
Schlacht bot. Wenn Chrzanowski bis hieher nur hauptſächlich ſtrategi-
ſche Sünden beging, ſo vermehrte er dieſelben, am Schluſſe dieſes großen
Drama’s, noch durch eine taktiſche. Feldmarſchall-Lieutenant Baron
d’Aspre läßt ſich von Kampfesluſt hinreißen bei Olengo mit dem Feinde
ernſtlich anzubinden, ohne die Stärke desſelben zu kennen und ohne Aus-
ſicht zu haben raſche Unterſtützung zu erhalten. Höchſtens 20,000 Oeſter-
reicher kämpfen einige Stunden lang gegen die ganze piemonteſiſche Macht
— an 50,000 Mann ſtark! Wer ſchlug ſich nun hier hartnäckig? Doch
nicht die Piemonteſen! Als das öſterreichiſche Corps zurückgedrängt war,
der Führer nur wieder die alten Bataillone ins Feuer führen konnte und
ſich mit ſeltenem Heldenmuth immer aufs neue den Piemonteſen ent-
gegenwarf, um ſeinen Fehler durch Heldenblut reinzuwaſchen, da mußte
Chrzanowski erkennen wie die Dinge ſtehen und aus der mehr defenſiven
Haltung mit Uebermacht — die er aber, ſcheint es, nicht zu benützen ver-
ſtand — in die keckſte Offenſive übergehen, um ſeinen Gegner aufzu-
reiben. Daß d’Aspre und der tapfere Erzherzog Albrecht im
Frontangriff einen faſt dreimal überlegenen Feind nicht
über den Haufen werfen konnten, iſt natürlich — nicht ſo
aber das Umgekehrte
.

Wir geſtehen daß wir von Chrzanowski’s Fähigkeiten mehr erwartet
hatten.*) M** Y.



Genua.

Der Zuſtand der Dinge hat ſeit geſtern hier
eine ſchlimme Wendung genommen. Geſtern gegen Mittag hatte der hie-
ſige Platzcommandant, General Ferretto, die wenigen hier ſtationirten
Truppen im Hofe des Palazzo Ducale um ſich verſammelt, und ihnen in
kurzen und bündigen Worten ihre Pflichten gegen den König und das
[Spaltenumbruch] Vaterland ans Herz gelegt, als plötzlich ein Haufe von etwa 20 Bürgern
und Bürgergarden durch die Reihen der Soldaten brach, ſich auf den Ge-
neral warf und ihn mit ſich fort und nach dem Hauptquartier der Bürger-
garden ſchleppte, wo er jetzt gefänglich feſtgehalten wird. Die ganze Stadt
war von jenem Augenblick an in Aufruhr verſetzt. Das Volk wollte den
General-Intendanten gleichfalls gefangen nehmen, konnte ihn jedoch nir-
gends finden. Der hieſige Diviſionsgeneral Azarte zog ſich mit den ver-
fügbaren Truppen in das Arſenal zurück, welches mit der Artilleriecaſerne
und den Trümmern der vor etwa 5 Monaten vom Volke zerſtörten Veſte
San Giorgio eng verbunden iſt, und bereits im vorigen December dem
General de Launay (damals Diviſionsgeneral und Intendente Generale
von Genua) zum Hauptquartier diente, von wo aus er die mannhafte Pro-
clamation gegen die hieſige revolutionäre Partei erließ, für welche er einige
Tage ſpäter dem Hrn. Buffa, ſeligen Andenkens, die Zügel der hiefigen
Regierung übergeben mußte. Die Ruinen des zerſtörten Caſtells San
Giorgio find jedoch noch hoch genug um über den größten Theil der Stadt
hervorzuragen, und in größter Eile hat der General Azarte auf der ſchnell
geebneten Plattform eine Batterie von einem Duzend Kanonen errichten
laſſen, die — da ſie ohne alle Bruſtwehr — ſogleich von jedermann entdeckt
wurden. Das Volk und beſonders die Packhofsknechte (Camalli) und die
Gondelfahrer (barcaroli) ſtürmten in Maſſe nach dem Hauptquartier der
Bürgergarden und verlangten Waffen. Seit drei Tagen hat man dort
nichts gethan als Waffen an das Volk zu vertheilen, wobei man freilich
etwas langſam zu Werke ging, weil man Mangel ſpürte und in wenigen
Tagen eine Zufuhr von Frankreich erwartete. Dieſe kam denn wie gerufen
geſtern hier an. Zwanzigtauſend Flinten mit Percuſſionsſchlöſſern engli-
ſcher Fabrication. In wenigen Stunden waren dieſe faſt alle an das Volk
vertheilt; auch Patronen wurden den meiſten verabreicht. Leider aber hat
die franzöſiſche Brigg keine Feuerkapſeln mitgebracht, und hier kennt man
dergleichen Lurus nur von Hörenſagen. Die Waſſenſchmiede hatten nur
einige wenige Piſtolenkapſeln. So ſind jetzt gegen 50,000 Mann hier be-
waffnet, obwohl kaum die Hälfte davon die Waffen zu führen verſtehen.
Gegen Abend verbreitete ſich das Gerücht daß der General La Marmora
mit 15,000 Mann von Parma zurück und bereits vor den Thoren der
Stadt angelangt ſey. Sogleich wurden die ſüdlichen Stadtthore (Porta
Pila
und Porta dell’ Arco) geſperrt und hier ſowie an allen andern Or-
ten in und bei der Stadt wurden alle Militärpoſten entſetzt und von den
Bürgergarden zwei- und dreifach verſtärkt in Beſchlag genommen. Die
Wälle am Südende der Stadt wurden mit zahlreichen Bürgergarden be-
ſetzt. Bis jetzt haben ſich jedoch noch keine Truppen von La Mar-
mora’s Diviſion gezeigt, und es iſt ſehr zweifelhaft ob die zweite Ein-
ladung des hieſigen Diviſionsgenerals Azarte an La Marmora gelangt
iſt. So viel iſt gewiß daß ſeine erſte Depeſche von einem Haufen
Genueſen vor der Stadt aufgefangen und unter allerlei Vermuthungen
und feindſeligen Interpretationen dem verſammelten Volke vorgeleſen
wurde. Der engliſche Conſul, welcher wegen einer geſtern von ihm publi-
cirten Anzeige vom Pöbel in ſeiner Wohnung bedroht wurde, ließ öffentlich
bekannt machen daß er an der Compoſition jener Anzeige durchaus keinen
Theil gehabt habe. So kam unter beſtändigem Wirbeln der Trommeln,
Läuten der Sturmglocken und dem dumpfen Geräuſch der tobenden Menge
die Nacht herbei, und bald darauf drängte ſich das Volk in zahlloſen Maſ-
ſen nach dem Hauptquartier der Bürgergarden, wo es in wüthendes Geſchrei
um eine proviſoriſche Regierung ausbrach. Mehrere der Häupter der Bewe-
gung redeten das verſammelte Volk an von dem Balkon des Hauptquartiers.
Zuletzt nahm der bekannte Advocat und Deputirte Didaco Pellegrini das Wort.
Nachdem er das Volk durch die üblichen Redefloskeln wohl zugeknetet und
zugerichtet hatte, ſchlug er ihnen vor die proviſoriſche Regierung noch
nicht zu errichten, weil damit zugleich die Trennung von Piemont erklärt
ſey. Er trug jedoch auf die ungeſäumte Ernennung eines Triumvirats
an, welches über die Sicherheit des Vaterlandes im Augenblick ſo drohen-
der Gefahr zu wachen habe, und ſchlug die Namen des Generals der
Bürgergarde, Avezzana, des Deputirten Reta und des Advocaten Murchio
vor, die ſogleich vom Volke gutgeheißen wurden. Das Volk beſtand nun
darauf daß Pellegrini zum Secretär jenes Sicherheitsausſchuſſes ernannt
werden ſolle. Er ſelbſt aber lehnte dieſe Würde ab, indem er ſagte daß
er ganz frei bleiben wolle, ſo daß er unter jeder Regierungsform die Op-
poſition leiten könne! Sollte die Republik zu Stande kommen, ſo würde
Hr. Pellegrini bald erkennen daß er eine traurige Rolle erwählt habe. Der
Lärm des Volkes dauerte bis ſpät in die Nacht. Einmal wollte man ver-
ſuchen ſich der Darſena (des Hafen-Zeughauſes und der königl. Schiffe)
zu bemächtigen. Der Plan wurde jedoch aufgegeben, wahrſcheinlich aus
Rückſicht auf das engliſche Kriegsſchiff Vengeance von 84 Kanonen, wel-
ches ſeit zehn bis zwölf Tagen im Hafen und der Darſena gerade gegen-
über liegt. Das Schiff Vengeance, unter dem Commando des Grafen
Hardwick, führt 800 Mann an Bord und ſechs Kanonen vom größten

*) Dieſer Artikel war bereits dem Druck übergeben als wir durch Schweizer
und Tnriner Correſpondenzen der Allg. Zeitung vom 5 April in Erfah-
rung bringen daß Ramorino mit der lombardiſchen Diviſion zur Deckung
von Pavia beſtimmt war. Daß er nicht erſchien — das Warum ſchwebt
noch in ſtarkem Dunkel — kann nun freilich nicht auf Chrzanowski’s Rech-
nung gebracht werden; aber aus dem Beiſatz des Correſpondenten: „Nie-
mand hatte ſich aber auch eines ſolchen Manövers verſehen“ erhellt zur
Genüge daß die Wichtigkeit dieſes Punktes erſt nach Beginn der Opera-
tionen erkannt wurde. A. d. Einſ.
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[1552/0012] er demnach jedenfalls ſeine Kräfte dem Feinde zu concentrirt hätte. Chrzanowski ging zwar ſelbſt nach Vigevano, gab dadurch zu erkennen daß ihm die Wichtigkeit dieſer ſtrategiſchen Sachlage nicht entgangen war, führte aber das Flankenmanöver nicht mit der Kühnheit und Entſchloſſen- heit aus, mit der es, in dieſem großen Moment, galt die Achilles-Ferſe der öſterreichiſchen Operation zu durchſchneiden. Hier mußte ein kecker Wurf geſchehen, der nicht allein alle begangenen Fehler vergeſſen machte, ſondern auch eine Brücke zur wirklichen Offenſive baute. So aber tritt nur ein Häuflein von 12,000 Mann bei Gambolo auf, und wird natür- lich geworfen. Wäre das Corps des Feldmarſchall-Lieutenants Wohlgemuth bei Gambolo geſchlagen worden, ſo hätte dieß gewiß eine höchſt mißliche Lage für Radetzky zur Folge gehabt. Wie die Piemonteſen nun Vigevano räumen mußten, ſo wäre es den Oeſterreichern mit dem bereits erſtürm- ten Mortara ergangen, und die Dinge hätten ſich ehrenvoller, ja unbe- rechenbar vortheilhafter geſtaltet. Zu Gambolo mußten die Piemonteſen demnach ſiegen oder untergehen. Statt deſſen gewinnt Radetzky durch dieſes glückliche Treffen und die Räumung von Vigevano eine zweite bei weitem kürzere Verbindung an den Ticino, welche ihn vor allen bedeuten- den Wechſelfällen des Kriegs ſicher ſtellte. Nach dieſen Schlappen concentrirt Chrzanowski ſeine Kräfte bei Olengo und um Novara. Wir finden in keinem Bericht ein Beſtreben desſelben ſeine letzte ſtrategiſche Verbindung nach Vercelli zu gewinnen. Das war ein neuer Fehler. Sollten die taktiſchen Vortheile der Umge- bung von Novara den letzten ſtrategiſchen Athemzug erſtickt haben? Wir kennen dieſe Oertlichkeit nicht, wiſſen aber daß ein unglücklicher Spieler, um ſich vor dem Bankerott zu retten, ſein letztes, ſein alles auf eine Karte ſetzt, und erräth er ſie nicht, verloren iſt. So kommt uns die Concentrirung auf Novara vor. Um mit Vorbedacht eine ſolche Stel- lung zu nehmen — wenngleich taktiſch vortheilhaft — muß man den Sieg auf dem Schlachtfelde halb und halb ſchon in der Taſche haben; worauf aber, wie wir glauben, der piemontefiſche Obergeneral nicht mehr mit jener Sicherheit rechnen durfte um ihn zur Einnahme einer ſolchen Poſition zu berechtigen. Die erſte Hälfte der Schlacht bei Olengo entkräftet ſcheinbar unſern eben gemachten Ausſpruch. Scheinbar, weil nur der Fehler des zweiten Armeecorps den Piemonteſen einige Chancen in den erſten Stunden der Schlacht bot. Wenn Chrzanowski bis hieher nur hauptſächlich ſtrategi- ſche Sünden beging, ſo vermehrte er dieſelben, am Schluſſe dieſes großen Drama’s, noch durch eine taktiſche. Feldmarſchall-Lieutenant Baron d’Aspre läßt ſich von Kampfesluſt hinreißen bei Olengo mit dem Feinde ernſtlich anzubinden, ohne die Stärke desſelben zu kennen und ohne Aus- ſicht zu haben raſche Unterſtützung zu erhalten. Höchſtens 20,000 Oeſter- reicher kämpfen einige Stunden lang gegen die ganze piemonteſiſche Macht — an 50,000 Mann ſtark! Wer ſchlug ſich nun hier hartnäckig? Doch nicht die Piemonteſen! Als das öſterreichiſche Corps zurückgedrängt war, der Führer nur wieder die alten Bataillone ins Feuer führen konnte und ſich mit ſeltenem Heldenmuth immer aufs neue den Piemonteſen ent- gegenwarf, um ſeinen Fehler durch Heldenblut reinzuwaſchen, da mußte Chrzanowski erkennen wie die Dinge ſtehen und aus der mehr defenſiven Haltung mit Uebermacht — die er aber, ſcheint es, nicht zu benützen ver- ſtand — in die keckſte Offenſive übergehen, um ſeinen Gegner aufzu- reiben. Daß d’Aspre und der tapfere Erzherzog Albrecht im Frontangriff einen faſt dreimal überlegenen Feind nicht über den Haufen werfen konnten, iſt natürlich — nicht ſo aber das Umgekehrte. Wir geſtehen daß wir von Chrzanowski’s Fähigkeiten mehr erwartet hatten. *) M** Y. Genua. ᔕ Genua, 1 April. Der Zuſtand der Dinge hat ſeit geſtern hier eine ſchlimme Wendung genommen. Geſtern gegen Mittag hatte der hie- ſige Platzcommandant, General Ferretto, die wenigen hier ſtationirten Truppen im Hofe des Palazzo Ducale um ſich verſammelt, und ihnen in kurzen und bündigen Worten ihre Pflichten gegen den König und das Vaterland ans Herz gelegt, als plötzlich ein Haufe von etwa 20 Bürgern und Bürgergarden durch die Reihen der Soldaten brach, ſich auf den Ge- neral warf und ihn mit ſich fort und nach dem Hauptquartier der Bürger- garden ſchleppte, wo er jetzt gefänglich feſtgehalten wird. Die ganze Stadt war von jenem Augenblick an in Aufruhr verſetzt. Das Volk wollte den General-Intendanten gleichfalls gefangen nehmen, konnte ihn jedoch nir- gends finden. Der hieſige Diviſionsgeneral Azarte zog ſich mit den ver- fügbaren Truppen in das Arſenal zurück, welches mit der Artilleriecaſerne und den Trümmern der vor etwa 5 Monaten vom Volke zerſtörten Veſte San Giorgio eng verbunden iſt, und bereits im vorigen December dem General de Launay (damals Diviſionsgeneral und Intendente Generale von Genua) zum Hauptquartier diente, von wo aus er die mannhafte Pro- clamation gegen die hieſige revolutionäre Partei erließ, für welche er einige Tage ſpäter dem Hrn. Buffa, ſeligen Andenkens, die Zügel der hiefigen Regierung übergeben mußte. Die Ruinen des zerſtörten Caſtells San Giorgio find jedoch noch hoch genug um über den größten Theil der Stadt hervorzuragen, und in größter Eile hat der General Azarte auf der ſchnell geebneten Plattform eine Batterie von einem Duzend Kanonen errichten laſſen, die — da ſie ohne alle Bruſtwehr — ſogleich von jedermann entdeckt wurden. Das Volk und beſonders die Packhofsknechte (Camalli) und die Gondelfahrer (barcaroli) ſtürmten in Maſſe nach dem Hauptquartier der Bürgergarden und verlangten Waffen. Seit drei Tagen hat man dort nichts gethan als Waffen an das Volk zu vertheilen, wobei man freilich etwas langſam zu Werke ging, weil man Mangel ſpürte und in wenigen Tagen eine Zufuhr von Frankreich erwartete. Dieſe kam denn wie gerufen geſtern hier an. Zwanzigtauſend Flinten mit Percuſſionsſchlöſſern engli- ſcher Fabrication. In wenigen Stunden waren dieſe faſt alle an das Volk vertheilt; auch Patronen wurden den meiſten verabreicht. Leider aber hat die franzöſiſche Brigg keine Feuerkapſeln mitgebracht, und hier kennt man dergleichen Lurus nur von Hörenſagen. Die Waſſenſchmiede hatten nur einige wenige Piſtolenkapſeln. So ſind jetzt gegen 50,000 Mann hier be- waffnet, obwohl kaum die Hälfte davon die Waffen zu führen verſtehen. Gegen Abend verbreitete ſich das Gerücht daß der General La Marmora mit 15,000 Mann von Parma zurück und bereits vor den Thoren der Stadt angelangt ſey. Sogleich wurden die ſüdlichen Stadtthore (Porta Pila und Porta dell’ Arco) geſperrt und hier ſowie an allen andern Or- ten in und bei der Stadt wurden alle Militärpoſten entſetzt und von den Bürgergarden zwei- und dreifach verſtärkt in Beſchlag genommen. Die Wälle am Südende der Stadt wurden mit zahlreichen Bürgergarden be- ſetzt. Bis jetzt haben ſich jedoch noch keine Truppen von La Mar- mora’s Diviſion gezeigt, und es iſt ſehr zweifelhaft ob die zweite Ein- ladung des hieſigen Diviſionsgenerals Azarte an La Marmora gelangt iſt. So viel iſt gewiß daß ſeine erſte Depeſche von einem Haufen Genueſen vor der Stadt aufgefangen und unter allerlei Vermuthungen und feindſeligen Interpretationen dem verſammelten Volke vorgeleſen wurde. Der engliſche Conſul, welcher wegen einer geſtern von ihm publi- cirten Anzeige vom Pöbel in ſeiner Wohnung bedroht wurde, ließ öffentlich bekannt machen daß er an der Compoſition jener Anzeige durchaus keinen Theil gehabt habe. So kam unter beſtändigem Wirbeln der Trommeln, Läuten der Sturmglocken und dem dumpfen Geräuſch der tobenden Menge die Nacht herbei, und bald darauf drängte ſich das Volk in zahlloſen Maſ- ſen nach dem Hauptquartier der Bürgergarden, wo es in wüthendes Geſchrei um eine proviſoriſche Regierung ausbrach. Mehrere der Häupter der Bewe- gung redeten das verſammelte Volk an von dem Balkon des Hauptquartiers. Zuletzt nahm der bekannte Advocat und Deputirte Didaco Pellegrini das Wort. Nachdem er das Volk durch die üblichen Redefloskeln wohl zugeknetet und zugerichtet hatte, ſchlug er ihnen vor die proviſoriſche Regierung noch nicht zu errichten, weil damit zugleich die Trennung von Piemont erklärt ſey. Er trug jedoch auf die ungeſäumte Ernennung eines Triumvirats an, welches über die Sicherheit des Vaterlandes im Augenblick ſo drohen- der Gefahr zu wachen habe, und ſchlug die Namen des Generals der Bürgergarde, Avezzana, des Deputirten Reta und des Advocaten Murchio vor, die ſogleich vom Volke gutgeheißen wurden. Das Volk beſtand nun darauf daß Pellegrini zum Secretär jenes Sicherheitsausſchuſſes ernannt werden ſolle. Er ſelbſt aber lehnte dieſe Würde ab, indem er ſagte daß er ganz frei bleiben wolle, ſo daß er unter jeder Regierungsform die Op- poſition leiten könne! Sollte die Republik zu Stande kommen, ſo würde Hr. Pellegrini bald erkennen daß er eine traurige Rolle erwählt habe. Der Lärm des Volkes dauerte bis ſpät in die Nacht. Einmal wollte man ver- ſuchen ſich der Darſena (des Hafen-Zeughauſes und der königl. Schiffe) zu bemächtigen. Der Plan wurde jedoch aufgegeben, wahrſcheinlich aus Rückſicht auf das engliſche Kriegsſchiff Vengeance von 84 Kanonen, wel- ches ſeit zehn bis zwölf Tagen im Hafen und der Darſena gerade gegen- über liegt. Das Schiff Vengeance, unter dem Commando des Grafen Hardwick, führt 800 Mann an Bord und ſechs Kanonen vom größten *) Dieſer Artikel war bereits dem Druck übergeben als wir durch Schweizer und Tnriner Correſpondenzen der Allg. Zeitung vom 5 April in Erfah- rung bringen daß Ramorino mit der lombardiſchen Diviſion zur Deckung von Pavia beſtimmt war. Daß er nicht erſchien — das Warum ſchwebt noch in ſtarkem Dunkel — kann nun freilich nicht auf Chrzanowski’s Rech- nung gebracht werden; aber aus dem Beiſatz des Correſpondenten: „Nie- mand hatte ſich aber auch eines ſolchen Manövers verſehen“ erhellt zur Genüge daß die Wichtigkeit dieſes Punktes erſt nach Beginn der Opera- tionen erkannt wurde. A. d. Einſ.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 101, 11. April 1849, S. 1552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine101_1849/12>, abgerufen am 22.11.2024.