Allgemeine Zeitung, Nr. 7, 7. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
Frankreich. Paris, 30 Dec. Konsol. 5Proz. 108, 55; 3Proz. 83, 80; Eine königl. Ordonnanz vom 2 Dec. bestimmt die Vertheilung Ein Schreiben aus Toulon vom 22 Dec. im Messager des Dasselbe Journal schreibt aus Neapel vom 14 Dec., daß Der Obrist Fabvier war zu Paris angekommen. Auf Antrag des Kronanwalds wurden die zu Paris erschiene- Die Deputirten des Departements der Seine und Oise wur- Niederlande. Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich der Niederlande wurde Preußen. Nach Berichten aus Berlin vom 31 Dec. war der General- Se. Maj. der König hat dem Geheimenrath Freiherrn v. Hum- Rußland. Se. Maj. der Kaiser hat dem preußischen Generallieutenant Mittelst Tagsbefehls vom 18 Dec. wurden zwölf Obristen, Am 22 Nov., schreibt man aus Tiflis, reisten die türkischen Oestreich. Wien, 2 Jan. Metalliques 103 1/8 ; 4prozentige Metalli- Türkei. Der östreichische Beobachter bringt folgenden Auszug eines [Spaltenumbruch]
Frankreich. Paris, 30 Dec. Konſol. 5Proz. 108, 55; 3Proz. 83, 80; Eine königl. Ordonnanz vom 2 Dec. beſtimmt die Vertheilung Ein Schreiben aus Toulon vom 22 Dec. im Meſſager des Daſſelbe Journal ſchreibt aus Neapel vom 14 Dec., daß Der Obriſt Fabvier war zu Paris angekommen. Auf Antrag des Kronanwalds wurden die zu Paris erſchiene- Die Deputirten des Departements der Seine und Oiſe wur- Niederlande. Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich der Niederlande wurde Preußen. Nach Berichten aus Berlin vom 31 Dec. war der General- Se. Maj. der König hat dem Geheimenrath Freiherrn v. Hum- Rußland. Se. Maj. der Kaiſer hat dem preußiſchen Generallieutenant Mittelſt Tagsbefehls vom 18 Dec. wurden zwölf Obriſten, Am 22 Nov., ſchreibt man aus Tiflis, reisten die türkiſchen Oeſtreich. Wien, 2 Jan. Metalliques 103⅛; 4prozentige Metalli- Türkei. Der öſtreichiſche Beobachter bringt folgenden Auszug eines <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <pb facs="#f0003" n="27"/> <cb/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Frankreich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Paris,</hi> 30 Dec.</dateline><lb/> <p>Konſol. 5Proz. 108, 55; 3Proz. 83, 80;<lb/> Falconnet 91, 65.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Eine königl. Ordonnanz vom 2 Dec. beſtimmt die Vertheilung<lb/> der durch das Geſez vom 2 Aug. 1829 bewilligten Spezialkredite von<lb/> 37,866,500 Fr. für die Dienſte der geiſtlichen Angelegenheiten<lb/> und des öffentlichen Unterrichts für das Jahr 1830; und eine<lb/> Ordonnanz vom 6 Dec. beſtimmt die Vertheilung des durch das<lb/> Geſez vom 2 Aug. 1829 bewilligten Kredits von 8,116,000 Fr.<lb/> für die ordentlichen Ausgaben des Departements der auswärtigen<lb/> Angelegenheiten für den Dienſt von 1830.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Ein Schreiben aus <hi rendition="#g">Toulon</hi> vom 22 Dec. im Meſſager des<lb/> Chambres ſagt: „Die Rükkehr des Gegenadmirals Labretonnière<lb/> läßt mit einiger Wahrſcheinlichkeit vermuthen, daß die diploma-<lb/> tiſche Sendung eines Abgeordneten nur eine Liſt des Deys war,<lb/> um die Feindſeligkeiten zu ſuspendiren; denn wenn man ſich ei-<lb/> nen günſtigen Ausgang davon verſpräche, ſo würde man nicht die<lb/> Zurüſtungen der Schiffe, die man zu dieſem Zuge beſtimmt, mit<lb/> großer Eile betreiben. Die Fregatte Cybele hat den Befehl zum<lb/> Auslaufen erhalten, um der Blokadediviſion von Algier 30,000<lb/> Rationen zu überbringen. Die Brigg Genie liegt ſchon auf der<lb/> Rhede, um unverzüglich Depeſchen an den Kommandanten der<lb/> Blokade zu befördern.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Daſſelbe Journal ſchreibt aus <hi rendition="#g">Neapel</hi> vom 14 Dec., daß<lb/> die Miniſter den ruſſiſchen Admiral Heyden eingeladen hätten,<lb/> mit ſeiner Flotte den Winter im Hafen von Neapel zuzubringen.<lb/> Man bereite ſchon das Hotel zu, wo der Admiral wohnen werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Der Obriſt Fabvier war zu Paris angekommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Auf Antrag des Kronanwalds wurden die zu Paris erſchiene-<lb/> nen Memoiren des vormaligen Konventsmitglieds Lavaſſeur, von<lb/> der Sarthe, mit Beſchlag belegt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Die Deputirten des Departements der Seine und Oiſe wur-<lb/> den von einer großen Zahl von Wählern, und beſonders von Hrn.<lb/> Clauſſe, Wähler des großen Kollegiums, über das Betragen zu<lb/> Rathe gezogen, das die Steuerpflichtigen in dem Falle zu beobach-<lb/> ten hätten, daß man von ihnen ungeſezlich aufgelegte Steuern<lb/> verlangte. Die Antwort lautete einſtimmig für die Verweigerung.<lb/> Sie iſt von den HH. Berard, v. Bizemont, Bertin de Vaux,<lb/> v. Jouvencel, Karl Lameth, Baron Lepelletier d’Aulnay und Ba-<lb/> ron Oberkampf unterzeichnet.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Niederlande.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich der Niederlande wurde<lb/> zum oberſten Admiral und zugleich zum oberſten Befehlshaber<lb/> der Landmacht, auch Generalintendanten des Kriegsdepartements<lb/> ernannt; die Direktion dieſes Departements aber für die Land-<lb/> armee dem Generallieutenant Cerens und für die Marine dem<lb/> Viceadmiral Wolterbeck anvertraut. Wer die Direktion der Ko-<lb/> lonien erhalten wird, war noch unbekannt.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Preußen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Nach Berichten aus Berlin vom 31 Dec. war der General-<lb/> lieutenant und kommandirende General des 7ten Armeekorps,<lb/> Freiherr v. Müffling, nach Petersburg abgerelst.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Se. Maj. der König hat dem Geheimenrath Freiherrn v. Hum-<lb/> boldt den rothen Adlerorden erſter Klaſſe mit Eichenlaub zu ver-<lb/> leihen geruht.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Rußland.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Se. Maj. der Kaiſer hat dem preußiſchen Generallieutenant<lb/><cb/> Freiherrn v. Müffling mittelſt nachſtehenden Reſcripts vom 10<lb/> (22) Sept. v. J. den St. Wladimirorden erſter Klaſſe zu verlei-<lb/> hen geruhet: „Ihren einſichtsvollen Worten und Ihren beharrli-<lb/> chen Bemühungen iſt es endlich gelungen, den Divan von der Ge-<lb/> fahr ſeiner Lage zu überzeugen, ſo wie von Unſerm aufrichtigen<lb/> Wunſche, das ottomaniſche Reich vor den verderblichen Folgen,<lb/> welche der weitere Fortgang der ſiegreichen Waffen Rußlands für<lb/> daſſelbe mit ſich führen könnte, zu bewahren. Ihre Rathſchläge<lb/> und ſeine wahren Intereſſen richtig würdigend, hat der Divan ſich<lb/> entſchloſſen, Unterhandlungen zur Wiederherſtellung des Friedens<lb/> anzuknüpfen. Die von Ihnen angewandte Sorgfalt, um dieſes<lb/> ſo erwünſchte Reſultat herbeizuführen, hat Ihnen unbeſtreitbare<lb/> Rechte auf Unſer beſonderes Wohlwollen erworben, und um Ihnen<lb/> einen glänzenden Veweis deſſelben zu geben, haben Wir Sie zum<lb/> Großkreuz des St. Wladimirordens erſter Klaſſe ernannt, deſſen<lb/> Inſignien wir Ihnen hierbei überſenden, um ſie den Statuten<lb/> gemäß zu tragen. Ihr wohlgeneigter (gez.) <hi rendition="#g">Nikolaus</hi>.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Mittelſt Tagsbefehls vom 18 Dec. wurden zwölf Obriſten,<lb/> welche ſich in verſchiedenen Gefechten gegen die Türken ausgezeich-<lb/> net haben, zu Generalmajors ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Am 22 Nov., ſchreibt man aus <hi rendition="#g">Tiflis</hi>, reisten die türkiſchen<lb/> Kriegsgefangenen, die ſich bisher hier aufgehalten hatten, nach der<lb/> aſiatiſchen Türkei ab, nemlich: der Seraskier von Erzerum Mah-<lb/> med-Saleg Paſcha, der Paſcha von Erzerum, Osman, der frühere<lb/> Paſcha von Anapa, Abdula, der Paſcha von Diwria, Amat, der<lb/> Paſcha von Bajazet, Baljul, und der Defterdar Effendi. Jeder<lb/> reist in einer eignen Equipage. Ihnen folgen ihre zahlreiche Suite<lb/> und die übrigen Kriegsgefangenen. Um ihnen auf der Reiſe alle<lb/> Bequemlichkeiten zu verſchaffen, ſind überall die zwekmäßigſten<lb/> Maaßregeln getroffen worden. — Am 23 Nov. iſt das zuſammen-<lb/> gezogene Uhlaneuregiment, welches die Erlaubniß bekam, nach Ruß-<lb/> land zurükzukehren, von hier ausgerükt. Als nach Beendigung<lb/> des perſiſchen Krieges die 2te Uhlanendiviſion nach Rußland zu-<lb/> rükkehrte, erhielt dieſes Regiment die Beſtimmung, an dem Krie-<lb/> ge mit der Türkei Theil zu nehmen; es hat ſomit zwei Kriege<lb/> mitgemacht, war 3½ Jahre im Felde und kehrt jezt, nachdem es<lb/> dem Throne und Vaterlande mit Auszeichnung gedient, in die<lb/> Heimath zurük, mit gerechten Anſprüchen auf die Achtung ſeiner<lb/> Mitbürger.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Oeſtreich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Wien</hi>, 2 Jan.</dateline><lb/> <p>Metalliques 103⅛; 4prozentige Metalli-<lb/> ques 94½; Bankaktien 1266.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Türkei.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Der öſtreichiſche Beobachter bringt folgenden Auszug eines<lb/> Schreibens aus <hi rendition="#g">Smyrna</hi> (über Trieſt) vom 3 Dec. „Nachdem<lb/> durch den Ungeſtüm der Jahreszeit die Verbindungen zur See<lb/> und zu Land ein paar Wochen hindurch faſt ganz unterbrochen<lb/> waren, ſind uns endlich heute Schiffe aus Griechenland und Ae-<lb/> gypten zugekommen. Die lezten Nachrichten aus Aegina reichen<lb/> bis zum 27 Nov. Sie thun des Anlangens des Hrn. v. Ri-<lb/> beaupierre in Nauplia keine Erwähnung. Die hier liegende Kriegs-<lb/> brigg Telemach, welche daſſelbe für gewiß gab, muß alſo im Irr-<lb/> thum geweſen ſeyn. Wohl ſchreibt man aus Syra vom 16 Nov.,<lb/> daß einer der Sekretaire des Hrn. v. Ribeaupierre zu Nauplia<lb/> eingetroffen ſey, was vermuthlich die Verwechslung veranlaßte.<lb/> In Aegina aber ſchien man den Botſchafter mit ſolcher Sicherheit<lb/> zu erwarten, daß man, als am 25 v. M., einige Kanonenſchüſſe<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0003]
Frankreich.
Paris, 30 Dec.
Konſol. 5Proz. 108, 55; 3Proz. 83, 80;
Falconnet 91, 65.
Eine königl. Ordonnanz vom 2 Dec. beſtimmt die Vertheilung
der durch das Geſez vom 2 Aug. 1829 bewilligten Spezialkredite von
37,866,500 Fr. für die Dienſte der geiſtlichen Angelegenheiten
und des öffentlichen Unterrichts für das Jahr 1830; und eine
Ordonnanz vom 6 Dec. beſtimmt die Vertheilung des durch das
Geſez vom 2 Aug. 1829 bewilligten Kredits von 8,116,000 Fr.
für die ordentlichen Ausgaben des Departements der auswärtigen
Angelegenheiten für den Dienſt von 1830.
Ein Schreiben aus Toulon vom 22 Dec. im Meſſager des
Chambres ſagt: „Die Rükkehr des Gegenadmirals Labretonnière
läßt mit einiger Wahrſcheinlichkeit vermuthen, daß die diploma-
tiſche Sendung eines Abgeordneten nur eine Liſt des Deys war,
um die Feindſeligkeiten zu ſuspendiren; denn wenn man ſich ei-
nen günſtigen Ausgang davon verſpräche, ſo würde man nicht die
Zurüſtungen der Schiffe, die man zu dieſem Zuge beſtimmt, mit
großer Eile betreiben. Die Fregatte Cybele hat den Befehl zum
Auslaufen erhalten, um der Blokadediviſion von Algier 30,000
Rationen zu überbringen. Die Brigg Genie liegt ſchon auf der
Rhede, um unverzüglich Depeſchen an den Kommandanten der
Blokade zu befördern.“
Daſſelbe Journal ſchreibt aus Neapel vom 14 Dec., daß
die Miniſter den ruſſiſchen Admiral Heyden eingeladen hätten,
mit ſeiner Flotte den Winter im Hafen von Neapel zuzubringen.
Man bereite ſchon das Hotel zu, wo der Admiral wohnen werde.
Der Obriſt Fabvier war zu Paris angekommen.
Auf Antrag des Kronanwalds wurden die zu Paris erſchiene-
nen Memoiren des vormaligen Konventsmitglieds Lavaſſeur, von
der Sarthe, mit Beſchlag belegt.
Die Deputirten des Departements der Seine und Oiſe wur-
den von einer großen Zahl von Wählern, und beſonders von Hrn.
Clauſſe, Wähler des großen Kollegiums, über das Betragen zu
Rathe gezogen, das die Steuerpflichtigen in dem Falle zu beobach-
ten hätten, daß man von ihnen ungeſezlich aufgelegte Steuern
verlangte. Die Antwort lautete einſtimmig für die Verweigerung.
Sie iſt von den HH. Berard, v. Bizemont, Bertin de Vaux,
v. Jouvencel, Karl Lameth, Baron Lepelletier d’Aulnay und Ba-
ron Oberkampf unterzeichnet.
Niederlande.
Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich der Niederlande wurde
zum oberſten Admiral und zugleich zum oberſten Befehlshaber
der Landmacht, auch Generalintendanten des Kriegsdepartements
ernannt; die Direktion dieſes Departements aber für die Land-
armee dem Generallieutenant Cerens und für die Marine dem
Viceadmiral Wolterbeck anvertraut. Wer die Direktion der Ko-
lonien erhalten wird, war noch unbekannt.
Preußen.
Nach Berichten aus Berlin vom 31 Dec. war der General-
lieutenant und kommandirende General des 7ten Armeekorps,
Freiherr v. Müffling, nach Petersburg abgerelst.
Se. Maj. der König hat dem Geheimenrath Freiherrn v. Hum-
boldt den rothen Adlerorden erſter Klaſſe mit Eichenlaub zu ver-
leihen geruht.
Rußland.
Se. Maj. der Kaiſer hat dem preußiſchen Generallieutenant
Freiherrn v. Müffling mittelſt nachſtehenden Reſcripts vom 10
(22) Sept. v. J. den St. Wladimirorden erſter Klaſſe zu verlei-
hen geruhet: „Ihren einſichtsvollen Worten und Ihren beharrli-
chen Bemühungen iſt es endlich gelungen, den Divan von der Ge-
fahr ſeiner Lage zu überzeugen, ſo wie von Unſerm aufrichtigen
Wunſche, das ottomaniſche Reich vor den verderblichen Folgen,
welche der weitere Fortgang der ſiegreichen Waffen Rußlands für
daſſelbe mit ſich führen könnte, zu bewahren. Ihre Rathſchläge
und ſeine wahren Intereſſen richtig würdigend, hat der Divan ſich
entſchloſſen, Unterhandlungen zur Wiederherſtellung des Friedens
anzuknüpfen. Die von Ihnen angewandte Sorgfalt, um dieſes
ſo erwünſchte Reſultat herbeizuführen, hat Ihnen unbeſtreitbare
Rechte auf Unſer beſonderes Wohlwollen erworben, und um Ihnen
einen glänzenden Veweis deſſelben zu geben, haben Wir Sie zum
Großkreuz des St. Wladimirordens erſter Klaſſe ernannt, deſſen
Inſignien wir Ihnen hierbei überſenden, um ſie den Statuten
gemäß zu tragen. Ihr wohlgeneigter (gez.) Nikolaus.“
Mittelſt Tagsbefehls vom 18 Dec. wurden zwölf Obriſten,
welche ſich in verſchiedenen Gefechten gegen die Türken ausgezeich-
net haben, zu Generalmajors ernannt.
Am 22 Nov., ſchreibt man aus Tiflis, reisten die türkiſchen
Kriegsgefangenen, die ſich bisher hier aufgehalten hatten, nach der
aſiatiſchen Türkei ab, nemlich: der Seraskier von Erzerum Mah-
med-Saleg Paſcha, der Paſcha von Erzerum, Osman, der frühere
Paſcha von Anapa, Abdula, der Paſcha von Diwria, Amat, der
Paſcha von Bajazet, Baljul, und der Defterdar Effendi. Jeder
reist in einer eignen Equipage. Ihnen folgen ihre zahlreiche Suite
und die übrigen Kriegsgefangenen. Um ihnen auf der Reiſe alle
Bequemlichkeiten zu verſchaffen, ſind überall die zwekmäßigſten
Maaßregeln getroffen worden. — Am 23 Nov. iſt das zuſammen-
gezogene Uhlaneuregiment, welches die Erlaubniß bekam, nach Ruß-
land zurükzukehren, von hier ausgerükt. Als nach Beendigung
des perſiſchen Krieges die 2te Uhlanendiviſion nach Rußland zu-
rükkehrte, erhielt dieſes Regiment die Beſtimmung, an dem Krie-
ge mit der Türkei Theil zu nehmen; es hat ſomit zwei Kriege
mitgemacht, war 3½ Jahre im Felde und kehrt jezt, nachdem es
dem Throne und Vaterlande mit Auszeichnung gedient, in die
Heimath zurük, mit gerechten Anſprüchen auf die Achtung ſeiner
Mitbürger.
Oeſtreich.
Wien, 2 Jan.
Metalliques 103⅛; 4prozentige Metalli-
ques 94½; Bankaktien 1266.
Türkei.
Der öſtreichiſche Beobachter bringt folgenden Auszug eines
Schreibens aus Smyrna (über Trieſt) vom 3 Dec. „Nachdem
durch den Ungeſtüm der Jahreszeit die Verbindungen zur See
und zu Land ein paar Wochen hindurch faſt ganz unterbrochen
waren, ſind uns endlich heute Schiffe aus Griechenland und Ae-
gypten zugekommen. Die lezten Nachrichten aus Aegina reichen
bis zum 27 Nov. Sie thun des Anlangens des Hrn. v. Ri-
beaupierre in Nauplia keine Erwähnung. Die hier liegende Kriegs-
brigg Telemach, welche daſſelbe für gewiß gab, muß alſo im Irr-
thum geweſen ſeyn. Wohl ſchreibt man aus Syra vom 16 Nov.,
daß einer der Sekretaire des Hrn. v. Ribeaupierre zu Nauplia
eingetroffen ſey, was vermuthlich die Verwechslung veranlaßte.
In Aegina aber ſchien man den Botſchafter mit ſolcher Sicherheit
zu erwarten, daß man, als am 25 v. M., einige Kanonenſchüſſe
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |