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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
wie bey uns Lutherischen) daß sie nit al-
lein solchen Lügen glauben/ sonderen
auch nit wissen/ obs dieselbige Lügen/
oder wer der Meister solcher Lügen
seye. Dan sie haben so mancherley Al-
coran
(hätte schier gesagt Augsburgische
Confession) gehabt/ etliche verbrant/
etliche geflickt/ etliche zerstümpelt/
und verhümpelt/ daß sie selbst nicht
wissen/ welches der rechte Alcoran/
oder das rechte Lügen-Buch seye/ daß
es sehet/ als habe der Mahomet viel-
leicht etwas gestellet/ darnach seyen so
viel Meister drüber kommen/ daß ei-
ner diß/ der ander das
(grad wie bey
uns) daran gezimmert/ ab- und zuge-
setzt
(grad wie bey uns) nach eines jeden
Dünckel/ daß der Nahm Mahomet
allein daran beklieben/ und der jetzige
Alcoran
(so zu reden) auß Willköhre
und mit Gewalt muß der recht Alco-
ran heischen.
Fürwahr grad wie bey uns
die Augsburgische Confession. Ibid. fol.
333. a.
O wie hätte doch Luther klär- und
füglicher von der Sach reden/ und sein Jrr-
thumb besser entwerffen können!

Jtem: Die Türcken seynd dem heili-

gen
D 6

Guͤldenes Schwerd.
wie bey uns Lutheriſchen) daß ſie nit al-
lein ſolchen Luͤgen glauben/ ſonderen
auch nit wiſſen/ obs dieſelbige Luͤgen/
oder wer der Meiſter ſolcher Luͤgen
ſeye. Dan ſie haben ſo mancherley Al-
coran
(haͤtte ſchier geſagt Augsburgiſche
Confeſſion) gehabt/ etliche verbrant/
etliche geflickt/ etliche zerſtuͤmpelt/
und verhuͤmpelt/ daß ſie ſelbſt nicht
wiſſen/ welches der rechte Alcoran/
oder das rechte Luͤgen-Buch ſeye/ daß
es ſehet/ als habe der Mahomet viel-
leicht etwas geſtellet/ darnach ſeyen ſo
viel Meiſter druͤber kommen/ daß ei-
ner diß/ der ander das
(grad wie bey
uns) daran gezimmert/ ab- und zuge-
ſetzt
(grad wie bey uns) nach eines jeden
Duͤnckel/ daß der Nahm Mahomet
allein daran beklieben/ und der jetzige
Alcoran
(ſo zu reden) auß Willkoͤhre
und mit Gewalt muß der recht Alco-
ran heiſchen.
Fuͤrwahr grad wie bey uns
die Augsburgiſche Confeſſion. Ibid. fol.
333. a.
O wie haͤtte doch Luther klaͤr- und
fuͤglicher von der Sach reden/ und ſein Jrꝛ-
thumb beſſer entwerffen koͤnnen!

Jtem: Die Tuͤrcken ſeynd dem heili-

gen
D 6
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[83/0095] Guͤldenes Schwerd. wie bey uns Lutheriſchen) daß ſie nit al- lein ſolchen Luͤgen glauben/ ſonderen auch nit wiſſen/ obs dieſelbige Luͤgen/ oder wer der Meiſter ſolcher Luͤgen ſeye. Dan ſie haben ſo mancherley Al- coran (haͤtte ſchier geſagt Augsburgiſche Confeſſion) gehabt/ etliche verbrant/ etliche geflickt/ etliche zerſtuͤmpelt/ und verhuͤmpelt/ daß ſie ſelbſt nicht wiſſen/ welches der rechte Alcoran/ oder das rechte Luͤgen-Buch ſeye/ daß es ſehet/ als habe der Mahomet viel- leicht etwas geſtellet/ darnach ſeyen ſo viel Meiſter druͤber kommen/ daß ei- ner diß/ der ander das (grad wie bey uns) daran gezimmert/ ab- und zuge- ſetzt (grad wie bey uns) nach eines jeden Duͤnckel/ daß der Nahm Mahomet allein daran beklieben/ und der jetzige Alcoran (ſo zu reden) auß Willkoͤhre und mit Gewalt muß der recht Alco- ran heiſchen. Fuͤrwahr grad wie bey uns die Augsburgiſche Confeſſion. Ibid. fol. 333. a. O wie haͤtte doch Luther klaͤr- und fuͤglicher von der Sach reden/ und ſein Jrꝛ- thumb beſſer entwerffen koͤnnen! Jtem: Die Tuͤrcken ſeynd dem heili- gen D 6

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/95>, abgerufen am 03.05.2024.