Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.DEDICATIO. nicht ein gewaltiges und schwäresSchwerd/ mit welchem der kleine Hirten- Bub David einen ungehewren Fleisch- Thurn Goliath siegreich auffgerieben? Ein wundersahmes Schwerd muß gewesen seyn/ mit welchem der Engel Gottes im Läger deß Sennacherib 185000. Mann auff eine Nacht erschlagen. Ein Welt- wunder grosses und grobes Schwerd wa- re/ mit welchem der beschreyter Held Scanderbeg so viele tausend Türcken mit eygener Hand erlegt/ da ein solches zu sehen der Ottomannen Käyser ein expresse Le- gation zu ihm abgeordnet. Will nicht an- führen das Schwerd deß grossen Alexan- dri/ mit welchem er den grösten Theil der Welt obgesieget/ und von unloßbahren Knotten außgelöset. Will vorbey gehen das weltbekente Schwerd Herculis/ mit welchem er die vielköpffige grausame Hy- dram und Monstra bezwungen/ etc. Ein viel herrlicher/ ein Güldenes Schwerd habe ich außersehen/ welches lib. 2. Mach. c. 15. v. 5. Jeremias dem dapffersten Helden Judä dargereichet/ umb hiemitten seine Feynde in Devotion zu bringen und zu triumphieren. Wem solle ich nun anders diß mein Gül- de-
DEDICATIO. nicht ein gewaltiges und ſchwaͤresSchwerd/ mit welchem der kleine Hirten- Bub David einen ungehewren Fleiſch- Thurn Goliath ſiegreich auffgerieben? Ein wunderſahmes Schwerd muß geweſen ſeyn/ mit welchem der Engel Gottes im Laͤger deß Sennacherib 185000. Mann auff eine Nacht erſchlagen. Ein Welt- wunder groſſes und grobes Schwerd wa- re/ mit welchem der beſchreyter Held Scanderbeg ſo viele tauſend Tuͤrcken mit eygener Hand erlegt/ da ein ſolches zu ſehen der Ottomannen Kaͤyſer ein expreſſe Le- gation zu ihm abgeordnet. Will nicht an- fuͤhren das Schwerd deß groſſen Alexan- dri/ mit welchem er den groͤſten Theil der Welt obgeſieget/ und von unloßbahren Knotten außgeloͤſet. Will vorbey gehen das weltbekente Schwerd Herculis/ mit welchem er die vielkoͤpffige grauſame Hy- dram und Monſtra bezwungen/ ꝛc. Ein viel herꝛlicher/ ein Guͤldenes Schwerd habe ich außerſehen/ welches lib. 2. Mach. c. 15. v. 5. Jeremias dem dapfferſten Helden Judaͤ dargereichet/ umb hiemitten ſeine Feynde in Devotion zu bringen und zu triumphieren. Wem ſolle ich nun anders diß mein Guͤl- de-
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0008"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">DEDICATIO.</hi></fw><lb/> nicht ein gewaltiges und ſchwaͤres<lb/> Schwerd/ mit welchem der kleine Hirten-<lb/> Bub David einen ungehewren Fleiſch-<lb/> Thurn Goliath ſiegreich auffgerieben? Ein<lb/> wunderſahmes Schwerd muß geweſen<lb/> ſeyn/ mit welchem der Engel Gottes im<lb/> Laͤger deß Sennacherib 185000. Mann<lb/> auff eine Nacht erſchlagen. Ein Welt-<lb/> wunder groſſes und grobes Schwerd wa-<lb/> re/ mit welchem der beſchreyter Held<lb/> Scanderbeg ſo viele tauſend Tuͤrcken mit<lb/> eygener Hand erlegt/ da ein ſolches zu ſehen<lb/> der Ottomannen Kaͤyſer ein <hi rendition="#aq">expreſſe Le-<lb/> gation</hi> zu ihm abgeordnet. Will nicht an-<lb/> fuͤhren das Schwerd deß groſſen Alexan-<lb/> dri/ mit welchem er den groͤſten Theil der<lb/> Welt obgeſieget/ und von unloßbahren<lb/> Knotten außgeloͤſet. Will vorbey gehen<lb/> das weltbekente Schwerd Herculis/ mit<lb/> welchem er die vielkoͤpffige grauſame Hy-<lb/> dram und <hi rendition="#aq">Monſtra</hi> bezwungen/ ꝛc. Ein viel<lb/> herꝛlicher/ ein <hi rendition="#fr">Guͤldenes Schwerd</hi> habe<lb/> ich außerſehen/ welches <hi rendition="#aq">lib. 2. Mach. c. 15. v.</hi> 5.<lb/> Jeremias dem dapfferſten Helden Judaͤ<lb/> dargereichet/ umb hiemitten ſeine Feynde in<lb/><hi rendition="#aq">Devotion</hi> zu bringen und zu triumphieren.<lb/> Wem ſolle ich nun anders diß mein <hi rendition="#fr">Guͤl-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">de-</hi></fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0008]
DEDICATIO.
nicht ein gewaltiges und ſchwaͤres
Schwerd/ mit welchem der kleine Hirten-
Bub David einen ungehewren Fleiſch-
Thurn Goliath ſiegreich auffgerieben? Ein
wunderſahmes Schwerd muß geweſen
ſeyn/ mit welchem der Engel Gottes im
Laͤger deß Sennacherib 185000. Mann
auff eine Nacht erſchlagen. Ein Welt-
wunder groſſes und grobes Schwerd wa-
re/ mit welchem der beſchreyter Held
Scanderbeg ſo viele tauſend Tuͤrcken mit
eygener Hand erlegt/ da ein ſolches zu ſehen
der Ottomannen Kaͤyſer ein expreſſe Le-
gation zu ihm abgeordnet. Will nicht an-
fuͤhren das Schwerd deß groſſen Alexan-
dri/ mit welchem er den groͤſten Theil der
Welt obgeſieget/ und von unloßbahren
Knotten außgeloͤſet. Will vorbey gehen
das weltbekente Schwerd Herculis/ mit
welchem er die vielkoͤpffige grauſame Hy-
dram und Monſtra bezwungen/ ꝛc. Ein viel
herꝛlicher/ ein Guͤldenes Schwerd habe
ich außerſehen/ welches lib. 2. Mach. c. 15. v. 5.
Jeremias dem dapfferſten Helden Judaͤ
dargereichet/ umb hiemitten ſeine Feynde in
Devotion zu bringen und zu triumphieren.
Wem ſolle ich nun anders diß mein Guͤl-
de-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/8 |
Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/8>, abgerufen am 22.07.2024. |