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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
vermittels derselben in die Himmelen ein-
gehen/ wan alle gute Werck lauter Sünd
und Unflat wären?

5. Christus hat sich selbst für uns ge-
geben/ damit er ihm selbst ein ange-
nehmes Volck reinigte/ das den guten
Wercken mit Ernst nachtrachtet.
Solches rede und ermahne/ etc.
ad Tit.
c. 2. v.
14. Fals aber lauter Sünd solte gewe-
sen seyn/ wan das Volck nach den guten
Wercken so ernst trachten thäte/ so hätte
Paulus zum Tito vielmehr sagen sollen:
solches schweige und verfluche.

6. Andere zu geschweigen/ so haben ja
Job und David auß heiliger Schrifft die
herrlichste Zeugnüssen und Lößsprüchen ih-
rer Wercker halben/ wie zu sehen Job. c. 1. v.
22. und c. 2. v. 3. Jtem Psalm. 16. v. 3. Psalm.
17. v.
22. und Psalm. 118. v. 121. &c. Wan a-
ber dieser beyder Männer Wercken lauter
Unflat gewesen wären/ würde man dieselbe
für so einfältige/ rechtfertige/ gottförchtende
und unschüldige Männer in göttlicher
Schrifft nit außschreyen.

Einwurff. Die göttliche Warheit be-
zeugts/ daß kein gerechter Mensch auff
Erden seye/ der guts thue/ und nit sün-
dige.

Ant-

Guͤldenes Schwerd.
vermittels derſelben in die Himmelen ein-
gehen/ wan alle gute Werck lauter Suͤnd
und Unflat waͤren?

5. Chriſtus hat ſich ſelbſt fuͤr uns ge-
geben/ damit er ihm ſelbſt ein ange-
nehmes Volck reinigte/ das den guten
Wercken mit Ernſt nachtrachtet.
Solches rede und ermahne/ ꝛc.
ad Tit.
c. 2. v.
14. Fals aber lauter Suͤnd ſolte gewe-
ſen ſeyn/ wan das Volck nach den guten
Wercken ſo ernſt trachten thaͤte/ ſo haͤtte
Paulus zum Tito vielmehr ſagen ſollen:
ſolches ſchweige und verfluche.

6. Andere zu geſchweigen/ ſo haben ja
Job und David auß heiliger Schrifft die
herꝛlichſte Zeugnuͤſſen und Loͤßſpruͤchen ih-
rer Wercker halben/ wie zu ſehen Job. c. 1. v.
22. und c. 2. v. 3. Jtem Pſalm. 16. v. 3. Pſalm.
17. v.
22. und Pſalm. 118. v. 121. &c. Wan a-
ber dieſer beyder Maͤnner Wercken lauter
Unflat geweſen waͤren/ wuͤrde man dieſelbe
fuͤr ſo einfaͤltige/ rechtfertige/ gottfoͤrchtende
und unſchuͤldige Maͤnner in goͤttlicher
Schrifft nit außſchreyen.

Einwurff. Die goͤttliche Warheit be-
zeugts/ daß kein gerechter Menſch auff
Erden ſeye/ der guts thue/ und nit ſuͤn-
dige.

Ant-
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[500/0512] Guͤldenes Schwerd. vermittels derſelben in die Himmelen ein- gehen/ wan alle gute Werck lauter Suͤnd und Unflat waͤren? 5. Chriſtus hat ſich ſelbſt fuͤr uns ge- geben/ damit er ihm ſelbſt ein ange- nehmes Volck reinigte/ das den guten Wercken mit Ernſt nachtrachtet. Solches rede und ermahne/ ꝛc. ad Tit. c. 2. v. 14. Fals aber lauter Suͤnd ſolte gewe- ſen ſeyn/ wan das Volck nach den guten Wercken ſo ernſt trachten thaͤte/ ſo haͤtte Paulus zum Tito vielmehr ſagen ſollen: ſolches ſchweige und verfluche. 6. Andere zu geſchweigen/ ſo haben ja Job und David auß heiliger Schrifft die herꝛlichſte Zeugnuͤſſen und Loͤßſpruͤchen ih- rer Wercker halben/ wie zu ſehen Job. c. 1. v. 22. und c. 2. v. 3. Jtem Pſalm. 16. v. 3. Pſalm. 17. v. 22. und Pſalm. 118. v. 121. &c. Wan a- ber dieſer beyder Maͤnner Wercken lauter Unflat geweſen waͤren/ wuͤrde man dieſelbe fuͤr ſo einfaͤltige/ rechtfertige/ gottfoͤrchtende und unſchuͤldige Maͤnner in goͤttlicher Schrifft nit außſchreyen. Einwurff. Die goͤttliche Warheit be- zeugts/ daß kein gerechter Menſch auff Erden ſeye/ der guts thue/ und nit ſuͤn- dige. Ant-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/512>, abgerufen am 22.11.2024.