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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
wahren Schaffstahl Christi diebischer
Weise herauß schlepffet und aufffresset.

Einwurff 1. Das ist gar hart und grob
geredet wider einen so ehrlichen Mann zu
Pöltzig.

Antwort: Jst zwarn hart und grob/
gleichwohlen die gründliche Warheit ge-
redt/ und hat mich darzu veranlasset die
weit harter- und grobere/ ja gantz unver-
schämbte und lügenhaffte Rede deß ver-
meynten so ehrlichen Manns zu Pöltzig/
gegen unsere Catholische Pfarrer/ die er
pag. 446. für Dieb und Mörder außzu-
schreyen sich nit schämet/ alswan dieselbe/
nicht als rechtmässig beruffene/ und von
Christo nicht gesendete/ dem gemeinen
Mann den Kelch/ Christo die Krafft seines
Verdiensts/ dem wahren lebendigen Gott
seine Ehr stehlen/ und die Seele dem ewi-
gen Todt übergeben thäten. Jst mir das
nit ein grobes/ unverschämbtes und verlo-
genes Maul!

Einwurff 2. Gleich wie Matthias Act.
1. v.
15. und gleich wie Silas und Barnabas
Act. 15. v.
22. zum Predig-Ambt von der
gantzer Gemeine erwehlet und gesandt wur-
den: also werden auch wir Evangelische und

Re-

Guͤldenes Schwerd.
wahren Schaffſtahl Chriſti diebiſcher
Weiſe herauß ſchlepffet und aufffreſſet.

Einwurff 1. Das iſt gar hart und grob
geredet wider einen ſo ehrlichen Mann zu
Poͤltzig.

Antwort: Jſt zwarn hart und grob/
gleichwohlen die gruͤndliche Warheit ge-
redt/ und hat mich darzu veranlaſſet die
weit harter- und grobere/ ja gantz unver-
ſchaͤmbte und luͤgenhaffte Rede deß ver-
meynten ſo ehrlichen Manns zu Poͤltzig/
gegen unſere Catholiſche Pfarrer/ die er
pag. 446. fuͤr Dieb und Moͤrder außzu-
ſchreyen ſich nit ſchaͤmet/ alswan dieſelbe/
nicht als rechtmaͤſſig beruffene/ und von
Chriſto nicht geſendete/ dem gemeinen
Mann den Kelch/ Chriſto die Krafft ſeines
Verdienſts/ dem wahren lebendigen Gott
ſeine Ehr ſtehlen/ und die Seele dem ewi-
gen Todt uͤbergeben thaͤten. Jſt mir das
nit ein grobes/ unverſchaͤmbtes und verlo-
genes Maul!

Einwurff 2. Gleich wie Matthias Act.
1. v.
15. und gleich wie Silas und Barnabas
Act. 15. v.
22. zum Predig-Ambt von der
gantzer Gemeine erwehlet und geſandt wur-
den: alſo werden auch wir Evangeliſche und

Re-
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[484/0496] Guͤldenes Schwerd. wahren Schaffſtahl Chriſti diebiſcher Weiſe herauß ſchlepffet und aufffreſſet. Einwurff 1. Das iſt gar hart und grob geredet wider einen ſo ehrlichen Mann zu Poͤltzig. Antwort: Jſt zwarn hart und grob/ gleichwohlen die gruͤndliche Warheit ge- redt/ und hat mich darzu veranlaſſet die weit harter- und grobere/ ja gantz unver- ſchaͤmbte und luͤgenhaffte Rede deß ver- meynten ſo ehrlichen Manns zu Poͤltzig/ gegen unſere Catholiſche Pfarrer/ die er pag. 446. fuͤr Dieb und Moͤrder außzu- ſchreyen ſich nit ſchaͤmet/ alswan dieſelbe/ nicht als rechtmaͤſſig beruffene/ und von Chriſto nicht geſendete/ dem gemeinen Mann den Kelch/ Chriſto die Krafft ſeines Verdienſts/ dem wahren lebendigen Gott ſeine Ehr ſtehlen/ und die Seele dem ewi- gen Todt uͤbergeben thaͤten. Jſt mir das nit ein grobes/ unverſchaͤmbtes und verlo- genes Maul! Einwurff 2. Gleich wie Matthias Act. 1. v. 15. und gleich wie Silas und Barnabas Act. 15. v. 22. zum Predig-Ambt von der gantzer Gemeine erwehlet und geſandt wur- den: alſo werden auch wir Evangeliſche und Re-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/496>, abgerufen am 22.11.2024.