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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
mit Erzehlung aller Sünden und ihrer
Umbständen geschehen solle.

7. Einwurff. Der heilig Chrysostomus
unter anderen vielen Vätteren schreibt/
Hom. 2. in Psal. 50. also: Wan du dich
schämest zu bekennen/ was du gesün-
diget hast/ so bekenne dieselbe täglich
in deinem Hertzen/ ich sage nit/ daß
du deinem Mitknecht deine Sünden/
welcher dir dieselbe verweisse/ beken-
nen sollest/ bekenne dieselbe Gott/ wel-
cher sie heylen kan.
Jst das nit außtrück-
lich von einer Hertzens-Beicht dem allei-
nen Gott/ und nit von einer Ohren-Beicht
den Papistischen Pfaffen geredet?

Antwort: Chrysostomus und andere
vorgebene Vätter reden von einer offentli-
cher Beicht/ so dazumahlen im Brauch
ware/ und derhalben solle der jenig/ welcher
sich seiner Sünden schämete/ und förchte-
te/ daß ihme dieselbe möchten auffs Brod
geworffen werden/ dieselbe nit offentlich vor
dem Volck/ sonderen heimlich vor Gott
mit dem Hertzen bekennen. Und weilen
durch erwehnte offentliche Beicht offter-
mahlen grosse Aergernüssen entstunden/ ist
dieselbe vom Nectario billig abgeschafft/

und
V 3

Guͤldenes Schwerd.
mit Erzehlung aller Suͤnden und ihrer
Umbſtaͤnden geſchehen ſolle.

7. Einwurff. Der heilig Chryſoſtomus
unter anderen vielen Vaͤtteren ſchreibt/
Hom. 2. in Pſal. 50. alſo: Wan du dich
ſchaͤmeſt zu bekennen/ was du geſuͤn-
diget haſt/ ſo bekenne dieſelbe taͤglich
in deinem Hertzen/ ich ſage nit/ daß
du deinem Mitknecht deine Suͤnden/
welcher dir dieſelbe verweiſſe/ beken-
nen ſolleſt/ bekenne dieſelbe Gott/ wel-
cher ſie heylen kan.
Jſt das nit außtruͤck-
lich von einer Hertzens-Beicht dem allei-
nen Gott/ und nit von einer Ohren-Beicht
den Papiſtiſchen Pfaffen geredet?

Antwort: Chryſoſtomus und andere
vorgebene Vaͤtter reden von einer offentli-
cher Beicht/ ſo dazumahlen im Brauch
ware/ und derhalben ſolle der jenig/ welcher
ſich ſeiner Suͤnden ſchaͤmete/ und foͤrchte-
te/ daß ihme dieſelbe moͤchten auffs Brod
geworffen werden/ dieſelbe nit offentlich vor
dem Volck/ ſonderen heimlich vor Gott
mit dem Hertzen bekennen. Und weilen
durch erwehnte offentliche Beicht offter-
mahlen groſſe Aergernuͤſſen entſtunden/ iſt
dieſelbe vom Nectario billig abgeſchafft/

und
V 3
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[461/0473] Guͤldenes Schwerd. mit Erzehlung aller Suͤnden und ihrer Umbſtaͤnden geſchehen ſolle. 7. Einwurff. Der heilig Chryſoſtomus unter anderen vielen Vaͤtteren ſchreibt/ Hom. 2. in Pſal. 50. alſo: Wan du dich ſchaͤmeſt zu bekennen/ was du geſuͤn- diget haſt/ ſo bekenne dieſelbe taͤglich in deinem Hertzen/ ich ſage nit/ daß du deinem Mitknecht deine Suͤnden/ welcher dir dieſelbe verweiſſe/ beken- nen ſolleſt/ bekenne dieſelbe Gott/ wel- cher ſie heylen kan. Jſt das nit außtruͤck- lich von einer Hertzens-Beicht dem allei- nen Gott/ und nit von einer Ohren-Beicht den Papiſtiſchen Pfaffen geredet? Antwort: Chryſoſtomus und andere vorgebene Vaͤtter reden von einer offentli- cher Beicht/ ſo dazumahlen im Brauch ware/ und derhalben ſolle der jenig/ welcher ſich ſeiner Suͤnden ſchaͤmete/ und foͤrchte- te/ daß ihme dieſelbe moͤchten auffs Brod geworffen werden/ dieſelbe nit offentlich vor dem Volck/ ſonderen heimlich vor Gott mit dem Hertzen bekennen. Und weilen durch erwehnte offentliche Beicht offter- mahlen groſſe Aergernuͤſſen entſtunden/ iſt dieſelbe vom Nectario billig abgeſchafft/ und V 3

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/473>, abgerufen am 22.11.2024.