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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
ja alles löblich und heilig: heilig seynd die
Wort und Gebetter/ so darin gelesen/ und
gebettet werden/ weilen sie mehrentheils
auß göttlicher Schrifft gezogen/ und von
der H. Kirchen eingerichtet seynd; Heilig
seynd die Ceremonien/ und Kleydungen/ so
darzu gebraucht werden/ weilen dardurch
Christus gepriesen und sein gantzes bitte-
res Leyden und Sterben repräsentirt wird;
Alles/ alles ist in dem H. Meeß-Opffer löb-
lich und heilig; ergo ist auch das Meeß-
Opffer ein löblich- und heiliges/ und nit
ein abgöttisches oder vor dem Angesicht
Gottes grewliches Opffer. Merck H. Ger-
stenberger was dein thewrer Luther darvon
sage: Tom. 6. Witt. fol. 429. a. redet er also:
Da mich einer stigelfritzen wolt/
warumb ich mich Anno 1533. so
schändlich vom Teuffel in die fünff-
mahl überwinden lassen/ so ich doch
vor zehen Jahren/ das ist/ Anno 1527.
ihn so ritterlich abgefertiget/ und zu
Schanden gemacht hab/ da ich zu ih-
me gesagt/ weil dir diß Werck
(nemblich
das Meeß-Opffer) so übel gefallet/ und
du Teuffel dich so hart darwider se-
tzest/ so muß es freylich insonderheit

Gott
T 4

Guͤldenes Schwerd.
ja alles loͤblich und heilig: heilig ſeynd die
Wort und Gebetter/ ſo darin geleſen/ und
gebettet werden/ weilen ſie mehrentheils
auß goͤttlicher Schrifft gezogen/ und von
der H. Kirchen eingerichtet ſeynd; Heilig
ſeynd die Ceremonien/ und Kleydungen/ ſo
darzu gebraucht werden/ weilen dardurch
Chriſtus geprieſen und ſein gantzes bitte-
res Leyden und Sterben repraͤſentirt wird;
Alles/ alles iſt in dem H. Meeß-Opffer loͤb-
lich und heilig; ergo iſt auch das Meeß-
Opffer ein loͤblich- und heiliges/ und nit
ein abgoͤttiſches oder vor dem Angeſicht
Gottes grewliches Opffer. Merck H. Ger-
ſtenberger was dein thewrer Luther darvon
ſage: Tom. 6. Witt. fol. 429. a. redet er alſo:
Da mich einer ſtigelfritzen wolt/
warumb ich mich Anno 1533. ſo
ſchaͤndlich vom Teuffel in die fuͤnff-
mahl uͤberwinden laſſen/ ſo ich doch
vor zehen Jahren/ das iſt/ Anno 1527.
ihn ſo ritterlich abgefertiget/ und zu
Schanden gemacht hab/ da ich zu ih-
me geſagt/ weil dir diß Werck
(nemblich
das Meeß-Opffer) ſo uͤbel gefallet/ und
du Teuffel dich ſo hart darwider ſe-
tzeſt/ ſo muß es freylich inſonderheit

Gott
T 4
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[439/0451] Guͤldenes Schwerd. ja alles loͤblich und heilig: heilig ſeynd die Wort und Gebetter/ ſo darin geleſen/ und gebettet werden/ weilen ſie mehrentheils auß goͤttlicher Schrifft gezogen/ und von der H. Kirchen eingerichtet ſeynd; Heilig ſeynd die Ceremonien/ und Kleydungen/ ſo darzu gebraucht werden/ weilen dardurch Chriſtus geprieſen und ſein gantzes bitte- res Leyden und Sterben repraͤſentirt wird; Alles/ alles iſt in dem H. Meeß-Opffer loͤb- lich und heilig; ergo iſt auch das Meeß- Opffer ein loͤblich- und heiliges/ und nit ein abgoͤttiſches oder vor dem Angeſicht Gottes grewliches Opffer. Merck H. Ger- ſtenberger was dein thewrer Luther darvon ſage: Tom. 6. Witt. fol. 429. a. redet er alſo: Da mich einer ſtigelfritzen wolt/ warumb ich mich Anno 1533. ſo ſchaͤndlich vom Teuffel in die fuͤnff- mahl uͤberwinden laſſen/ ſo ich doch vor zehen Jahren/ das iſt/ Anno 1527. ihn ſo ritterlich abgefertiget/ und zu Schanden gemacht hab/ da ich zu ih- me geſagt/ weil dir diß Werck (nemblich das Meeß-Opffer) ſo uͤbel gefallet/ und du Teuffel dich ſo hart darwider ſe- tzeſt/ ſo muß es freylich inſonderheit Gott T 4

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/451>, abgerufen am 18.06.2024.